[0001] Die Erfindung betrifft ein, aus einer Metallblechscheibe hergestelltes Lüfterrad
mit einer Mehrzahl von Lüfterschaufeln, welche durch Schnitte in der Blechscheibe
erzeugt und aus der Ebene der Blechscheibe herausgebogen sind.
[0002] Ein solches Lüfterrad ist bekannt (DE-OS 15 03 633). Das bekannte Lüfterrad wird
aus einer in etwa kreisförmigen Blechscheibe in der Weise hergestellt, daß diese eingeschnitten
wird und die derart geschaffenen Lüfterschaufeln durch Herausbiegen um neunzig Winkelgrade
nach der einen oder anderen Seite aus der Blechscheibenenbene erzeugt werden.
[0003] Die vorstehend bezeichnete Vorgehensweise gestattet es zwar, Lüferräder auf kostengünstige
Weise herzustellen. Diese bekannten Lüfterräder weisen jedoch zwei erhebliche Mängel
auf. Der eine Mangel besteht darin, daß auf die vorstehend beschriebene Weise nur
gerade, auf dem Lüfterrad radial nach außen verlaufende Schaufeln erzeugt werden können.
Wenn die Schaufeln nur einen leicht gekrümmten Verlauf aufweisen sollen, dann ist
bereits ein größerer Aufwand an Werkzeug und Werkstoff (z.B. besondere Tiefzieheigenschaften)
erforderlich. Bei dieser Herstellungsweise ist nur die Herstellung von leicht gekrümmten
Schaufeln möglich.
[0004] Da bei dem bekannten Lüfterrad die Lüfterschaufeln aus der Fläche des Lüfterrades
herausgebogen werden, steht für die wirksame Fläche der Lüfterschaufeln nur eine begrenzte
Fläche der Blechscheibe zur Verfügung, weil bei dem für das Biegen der Lüfterschaufeln
erforderlichen Abkanten eine bestimmte Fläche benötigt wird, an welcher die Blechscheibe
festgehalten wird.
[0005] Wird von dem bekannten Lüfterrad eine größere Luftleistung gefordert, ist es wegen
seiner schlechten strömungstechnischen Eigenschaften erforderlich, das Lüfterrad entweder
mit hohen Drehzahlen zu betreiben oder den Durchmesser des Lüfterrades zu vergrößern.
[0006] Beide Maßnahmen erfordern eine wesentlich höhere Motor-Antriebsleistung. Naturgemäß
sind sie ebenso mit einer erheblich größeren Geräuschentwicklung verbunden. Da derartige
Lüfter überwiegend in Elektroherden als Umwälzgebläse betrieben werden, befindet sich
der Motor wegen der hohen Umgebungstemperatur bereits an der Leistungsgrenze. Ein
leistungsstärkerer Motor verteuert außerdem die gesamte Lüftereinheit.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Lüfterrad derart zu verbessern,
daß die Schaufeln eine bei gleichen Lüfterraddurchmesser möglichst große wirksame
Schaufelfläche aufweisen, damit das Lüfterrad einen besseren Wirkungsgrad bei geringer
Geräuschentwicklung aufweist. Gleichzeitig soll aber der Vorteil der kostengünstigen
Herstellungsweise durch Verformen einer Metallblechscheibe erhalten bleiben.
[0008] Diese Aufgabe ist mit einem Lüfterrad gelöst, bei dem erfindungsgemäß mit den Kanten
von sägezahnförmigen Vorsprüngen eines kreissägeblattförmigen, ebenen Zentrums aus
der Ebene des Zentrums herausgebogene Schaufelfüße einstückig verbunden sind, welche
sich in in radialer Richtung erstreckenden Lüfterschaufeln fortsetzen, deren Ebene
im wesentlichen im rechten Winkel zur Ebene des Zentrums verläuft.
[0009] Ein mit dem erfindungsmäßigen Lüfterrad ausgestatteter Radiallüfter weist den Vorteil
auf, daß zur Erzeugung des gleichen Luftstromes im Vergleich zum bekannten Lüfterrad
eine wesentlich geringere Leistung des Motors erforderlich ist. Das ist einerseits
auf die größere wirksame Schaufelfläche und andererseits auf die strömungstechnisch
günstigere Gestaltung des erfindungsgemäßen Lüfterrades zurückzuführen. Außerdem ergibt
sich daraus auch eine geringere Geräuscherzeugung des Lüfters. Bei gleicher abgegebener
Luftleistung vermindert sich beim Antriebsmotor des mit dem erfindungsgemäßen Lüfterrad
ausgestatteten Lüfter gegenüber dem Lüfter mit bekanntem Lüfterrad die Leistungsaufnahme
um mehr als 50%.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 7 enthalten.
Sie ist nachstehend anhand der Figuren 1 bis 4 näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf die Vorderseite einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lüfterrades,
Fig. 2 die Draufsicht auf die Vorderseite einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lüfterrades,
Fig. 3 die Draufsicht auf einen Ausschnitt der aus einem Blech ausgestanzten Abwicklung
des Lüfterrades
and
Fig. 4 die perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen
Lüfterrades.
[0011] Wie aus Fig. 1 zu erkennen, besitzt das Lüfterrad 1 ein ebenes Zentrum 4, welches
die Gestalt eines Kreissägeblattes aufweist. Das Zentrum 4 besteht nämlich aus einer
im wesentlichen kreisförmigen Ronde, welche am Umfang mit einer Mehrzahl von sägezahnförmigen
Vorsprüngen 3 besetzt ist. Einstückig mit einer Kante der sägezahnförmigen Vorsprünge
3 sind die Schaufelfüße 5 (in den Figuren 1 und 2 nicht zu erkennen) und die Lüfterschaufeln
2, welche mit der Ebene des Zentrums etwa einen rechten Winkel einschließen. Die beiden
Ausführungsformen des Lüfterrades gemäß Fig. 1 und Fig. 2 unterscheiden sich dadurch,
daß bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 die Schaufelfüße 5 und somit die Lüfterschaufeln
2 mit der Außenkante 6 der sägezahnförmigen Vorsprünge 3 in Verbindung stehen, während
sie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 mit der Vorderkante 7 der sägezahnförmigen
Vorsprünge 3 in Verbindung stehen.
[0012] Wie aus Fig. 3 zu erkennen, weist die Abwicklung des Lüfterrades 1 eine Mehrzahl
von Lüfterschaufeln 2 auf, welche vom Zentrum 4 strahlenförmig nach außen verlaufen.
Die Lüfterschaufeln 2 sind durch die einen etwa S-förmigen Verlauf aufweisende Trennfuge
8 getrennt, welche beim Stanzen entstanden ist. Die Lüfterschaufeln 2 stehen lediglich
über dem Schaufelfuß 5 mit dem Zentrum 4 des Lüfterrades in Verbindung.
[0013] Das Lüfterrad wird in folgender Weise hergestellt: Nach dem Ausstanzen der Abwicklung
1 aus einem ebenen Blech werden die Lüfterschaufeln gebogen, beispielsweise kreisförmig
auf den Betrachter zu (bei der aus Fig. 3 ersichtlichen Lage der Abwicklung). Anschließend
werden die Lüfterschaufeln 2 an der strichlierten Linie 9 um 90 Winkelgrade (ebenfalls
auf den Betrachter zu) umgebogen. Nachdem das Zentrum 4 mit einer Nabe 10 versehen
worden ist, ist ein Lüfterrad entstanden, wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist.
[0014] Wie aus den Figuren zu erkennen ist, kann das erfindungsgemäße Lüfterrad werkzeugtechnisch
in einfacher Weise für jeden Anwendungsfall strömungstechnisch optimal hergestellt
werden. Eine solche Möglichkeit besteht bei den in der Herstellung erheblich teureren
Lüfterrädern aus Guß, wobei jedoch für jede Schaufelform eine andere Spritzgußform
erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Lüfterrades besteht in
der erheblich höheren Temperaturbeständigkeit des in der Regel verwendeten Stahlblechs
im Vergleich mit dem üblichen Aluminium-Druckgußrad.
1. Aus einer Metallblechscheibe hergestelltes Lüfterrad mit einer Mehrzahl von Lüfterschaufeln,
welche durch Schnitte in der Blechscheibe erzeugt und aus der Ebene der Blechscheibe
herausgebogen sind, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Kanten von sägezahnförmigen Vorsprüngen (3) eines kreissägeblattförmigen,
ebenen Zentrums (4) aus der Ebene des Zentrums herausgebogene Schaufelfüße (5) einstückig
verbunden sind, welche sich in in radialer Richtung erstreckenden Lüfterschaufeln
(2) fortsetzen, deren Ebene im wesentlichen im rechten Winkel zur Ebene des Zentrums
verläuft.
2. Lüfterrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelfüße (5) mit
der Vorderkante (7) der sägezahnförmigen Vorsprünge (3) verbunden sind.
3. Lüfterrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelfüße (5) mit
der Außenkante (6) der sägezahnförmigen Vorsprünge (3) verbunden sind.
4. Lüfterrad nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaufeln (2) gekrümmt sind.
5. Lüfterrad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (2) zusätzlich
in sich verwunden sind.
6. Verfahren zur Herstellung eines Lüfterrades nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
a) Aus einer Blechtafel wird eine ebene Platine ausgestanzt, deren Gestalt der Abwicklung
des aus Zentrum, Schaufelfüßen und Schaufeln bestehenden Lüfterrades entspricht,
b) die Schaufeln werden auf einer geraden Linie an der Grenze zwischen den sägezahnförmigen
Vorsprüngen und den Schaufelfüßen um etwa neunzig Winkelgrade aus der Ebene des Zentrums
herausgebogen,
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Verfahrensschritt
a) die Schaufeln erst zur Erzeugung der Krümmung schüsselartig aus der Ebene des Zentrums
heraus gebogen und ggf. gleichzeitig in sich verwunden werden.