[0001] Die Erfindung betrifft eine Handschleifmaschine mit einer motorisch angetriebenen
Welle, einem mit der Welle drehbar verbundenen Schleifteller, dessen Drehachse exzentrisch
zur Achse der Welle angeordnet ist, und einem mit der Welle verbundenen, verstellbaren
Gegengewicht, das die durch die exzentrische Anordnung des Schleiftellers bedingte
Unwucht ausgleicht.
[0002] Eine solche Handschleifmaschine ist beispielsweise aus der DE-OS 27 45 129 bekannt.
Bei dieser Handschleifmaschine führt der Schleifteller keine Rotation aus, sondern
wird auf einer Kreisbahn geführt, die durch die exzentrische Verbindung zwischen
der angetriebenen Welle und dem Schleifteller bedingt ist. Solche Maschinen werden
vornehmlich zum Feinschleifen benutzt, weil die translatorische Bewegung des Schleiftellers
auf einer Kreisbahn keinerlei Schleifriefen entstehen läßt.
[0003] Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die exzentrische Anordnung des Schleiftellers
zur angetriebenen Welle eine Unwucht zur Folge hat, die durch ein Gegengewicht ausgeglichen
werden muß. Bei der bekannten Handschleifmaschine wird das Gegengewicht von einem
Körper gebildet, der auf die Stirnfläche des dem Schleifteller benachbarten Endes
der angetriebenen Welle mittels Schrauben lösbar befestigt ist. Statt dessen könnte
das Gegengewicht auch verschiebbar angebracht sein. Der Schleifteller selbst ist
in einer in dem Ende der Welle exzentrisch angeordneten Aussparung gelagert. Es versteht
sich, daß die durch die Wellenachse verlaufenden Radialstrahlen, zu denen das Gegengewicht
und die exzentrische Aussparung symmetrisch angeordnet sind, in bezug auf die Wellenachse
zueinander entgegengesetzt gerichtet sind.
[0004] Bei einer anderen, aus der US-PS 27 51 725 bekannten Handschleifmaschine ist an
dem dem Schleifteller benachbarten Ende der angetriebenen Welle ein im wesentlichen
halbkreisförmiges Gegengewicht starr befestigt. Der Schleifteller selbst ist auf einem
mit der Welle verbundenen Exzenter gelagert.
[0005] Handschleifmaschinen der beschriebenen Art werden mit auswechselbaren Schleifblättern
betrieben, die an der Außenseite des Schleiftellers angebracht sind. Zwar kann bei
der Bemessung des Gegengewichtes die Masse des am Schleifteller zu befestigenden
Schleifblattes berücksichtigt werden, jedoch besteht die Möglichkeit, in Verbindung
mit dem Schleifteller unterschiedlichen Arbeiten angepaßte unterschiedliche Schleifblätter
zu verwenden, die auch eine unterschiedliche Masse haben, so daß in Abhängigkeit von
der Art des verwendeten Schleifblattes gewisse Unwuchten vorhanden sein können, die
bei den sehr hohen Drehzahlen, mit denen solche Handschleifgeräte gewöhnlich arbeiten,
sehr unangenehm sein und das Wohlbefinden eines eine Maschine benutzenden Arbeiters
stark beeinträchtigen können. Zwar ist es möglich, bei der eingangs behandelten Schleifmaschine
jedem Schleifteller ein eigenes Gegengewicht zuzuordnen, das zusammen mit dem Schleifteller
ausgewechselt werden kann, jedoch ist das Auswechseln des Gegengewichtes nicht nur
lästig, so daß es häufig unterbleibt, sondern es kann das dem Schleifteller zugeordnete
Gegengewichte leicht verloren gehen, so daß in der Praxis die den Schleiftellern zugeordneten
Gegengewichte überhaupt nicht zur Verfügung stehen.
[0006] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, mit einfachen und unverlierbaren
Mitteln dafür Sorge zu tragen, daß der Schleifteller mit dem verwendeten Schleifblatt
stets einwandfrei und ohne zum Unterlassen des Auswuchtens verleitende Mühe ausgewuchtet
werden kann. Dabei soll sogar die Möglichkeit bestehen, nicht nur Schleifblätter
unterschiedlicher Ausbildung, sondern auch Schleifteller mit unterschiedlichem Aufbau
und/oder unterschiedlicher Größe zu verwenden, ohne daß es dadurch zu einem schädliche
Vibrieren der Maschine durch Unwuchten kommt.
[0007] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß das Gegengewicht zwei gleiche
verstellbare Körper umfaßt, deren Massenschwerpunkte symmetrisch zu der die Wellenachse
und die dazu exzentrische Drehachse verbindenden Symmetrieachse angeordnet sind.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Handschleifmaschine ergeben die Massenschwerpunkte der
beiden Gegengewichte bei der Rotation der Welle eine längs der Symmetrieachse gerichtete,
resultierende Radialkraft, deren Größe nicht nur von der Masse der Körper selbst,
sondern auch von deren Winkellage in bezug auf die Symmetrieachse der Anordnung abhängt.
Durch Verändern der Winkellage der beiden verstellbaren Körper läßt sich dabei die
zur Kompensation der Unwucht, die ebenfalls eine mit der Symmetrieachse zusammenfallende
Radialkraft erzeugt, erforderliche Gegenkraft sehr genau einstellen. Daher bietet
die Erfindung die Möglichkeit, durch Verändern der Winkellage der verstellbaren Körper
einen Ausgleich von selbst geringen Unwuchten des Schleiftellers mit seinem Schleifblatt
zu bewirken. Dabei ist die Verstellung der Körper ohne große Mühe möglich, so daß
sie von dem Benutzer einer solchen Handschleifmaschine auch gern vorgenommen wird,
und es können die Gegengewichte auch nicht verloren gehen, weil sie in aller Regel
mit der Maschine stets verbunden bleiben und nicht für jeden Schleifteller besondere
Gegengewichte vorgesehen werden müssen.
[0009] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung der Handschleifmaschine besteht
darin, daß die verstellbaren Körper nicht allein das Gegengewicht bilden müssen, sondern
zusätzlich zu einem mit der Welle fest verbundenen Körper Verwendung finden können,
dessen Lage und Größe so bemessen ist, daß er die Unwucht eines Schleiftellers vorgegebener
mittlerer Größe ausgleicht. Die von diesem mit der Welle fest verbundenen Körper
ausgeübte Radialkraft kann dann durch die beiden verstellbaren Körper nicht nur erhöht,
sondern auch vermindert werden, wenn sich die beiden verstellbaren Körper in bezug
auf den festen Körper auf der entgegengesetzten Seite der Drehachse der Welle befinden.
[0010] Im einfachsten Fall können die verstellbaren Körper von außen in die Welle eingeschraubt
und auf den Umfang der Welle eine Anzahl Gewindebohrungen angeordnet sein, die das
Einschrauben der Körper in mehreren Stellungen ermöglichen, von denen die jeweils
die beste Kompensation ergebende Stellung ausgewählt werden kann. Dabei wäre es auch
denkbar, mehrere parallele Kränze solcher Gewindebohrungen anzuordnen, die zum Einschrauben
von verstellbaren Körpern unterschiedlicher Größe bestimmt sind, von denen die größeren
Körper einen Grobabgleich gestatten, der die Verwendung von Schleiftellern unterschiedlicher
Größer ermöglicht, während kleinere Einschraubkörper einen Feinabgleich zum Ausgleich
von Unterschieden zwischen Schleiftellern gleichen Typs und/oder zur Anpassung an
unterschiedliche Schleifblätter gestatten.
[0011] Die Verwendung von in die Welle eingeschraubten Körpern zum Verändern der wirksamen
Masse des Gegengewichtes erlaubt nur einen schrittweisen Ausgleich einer Unwucht.
Obwohl bei geeigneter Bemessung der einschraubbaren Körper und der Lochabstände eine
etwaige Unwucht auf ein nicht mehr störendes Maß vermindert werden kann, ist ein vollkommener
Ausgleich der Unwucht nur dann möglich, wenn die verstellbaren Körper der erfindungsgemäßen
Handschleifmaschine stetig verstellbar sind. Stetig verstellbare Körper lassen sich
in vielen Ausführungsformen vorstellen. So können beispielsweise an zwei einander
gegenüberliegenden Seiten der Welle geradlinige Führungen angeordnet sein, in denen
sich in einer beliebigen Lage feststellbare Gleitkörper befinden. Ebenso könnten derartige
Führungen und Gleitkörper am Umfang der Welle angeordnet sein. Eine besonders einfache
Ausführungsform der Erfindung, die eine stetige Verstellung der Körper ermöglicht,
besteht darin, daß auf einem zylindrischen Abschnitt der Welle axial hintereinander
zwei Stellringe mit zur Wellenachse exzentrischen Massenschwerpunkten angeordnet sind.
Es lassen sich dann durch einfaches Verdrehen und Fixieren der Stellringe die exzentrischen
Massenschwerpunkte stufenlos so auf die beiden Seiten der eingangs erwähnten Symmetrieachse
verteilen, daß die von dem Schleifteller mit Schleifblatt verursachte Unwucht vollkommen
ausgeglichen wird.
[0012] Die bei dieser Ausführungsform der Erfindung verwendeten Stellringe können in sehr
unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Im einfachsten Fall könnten solche Stellringe
von Spannbändern gebildet werden, deren Spanneinrichtungen eine konzentrierte Masse
bilden, die längs des Umfanges der Welle verstellbar ist. Stattdessen können auch
massive Stellringe Verwendung finden, die an ihrer Außenseite einen die verstellbare
exzentrische Masse bildenden Ansatz aufweisen. Dieser Ansatz kann gleichzeitig zur
Aufnahme einer radialen Stellschraube dienen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung finden jedoch Stellringe mit einer kreisrunden Kontur Verwendung, die
eine exzentrische Bohrung aufweisen. Solche Stellringe sind auf besonders einfache
Weise herstellbar und haben eine gute Stabilität. Dabei kann die Stellschraube zum
Fixieren der Stell ringe an der Stelle angeordnet werden, an der die Stellringe die
größte Wandstärke aufweisen.
[0013] Um eine gute symmetrische Positionierung der Stellringe zu erleichtern, können die
Stellringe mit einer Skala versehen sein, die mit einer auf der Mantelfläche der Welle
angebrachten Referenzmarke zusammenwirkt, oder umgekehrt. Dabei kann die Skala auch
noch die Stellungen bezeichnen, welche die Ringe theoretisch bei der Verwendung unterschiedlicher
Schleifteller und/oder Schleifblätter aufweisen müssen. Dabei ist es auch hier wieder
möglich, Sätze von Ringen mit unterschiedlicher exzentrischer Masse zur Kompensation
der Unwucht von unterschiedlichen Schleiftellern einerseits und von unterschiedlichen
Schleifblättern andererseits zu benutzen. Auch ist natürlich eine Kombination von
Stellringen und Einschraubkörpern möglich. Dabei könnten auch die Bohrungen für die
Einschraubkörper mit Markierungen versehen sein, die angeben, in welche Stellung diese
Körper bei der Verwendung bestimmter Schleifteller und/oder Schleifblätter zu bringen
sind. Allgemein sieht demnach eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, daß
die verstellbaren Körper und/oder die Welle mit ausgewählten Stellungen der Körper
zugeordneten Markierungen versehen sind.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer Handschleifmaschine nach der Erfindung
weist die Welle an einem Ende eine zentrische Gewindebohrung zur Aufnahme des Gewindezapfens
einer Motorwelle und am anderen Ende eine exzentrische Aussparung auf, in der das
Lager für den Schleifteller angeordnet ist. Außerdem ist an dem dem Schleifteller
benachbarten Ende der Welle ein exzentrischer Abschnitt mit vergrößertem Durchmesser
angeordnet, der in bezug auf die Achse der Welle zum exzentrischen Lager für den Schleifteller
entgegengesetzt gerichtet ist. Die ver stellbaren Körper sind auf dem an den exzentrischen
Abschnitt angrenzenden Abschnitt der Welle angeordnet.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden
Merkmale können bei anderen Ausführungsformen der Erfindung einzeln für sich oder
zu mehreren in beliebiger Kombination Anwendung finden. Es zeigen
Fig. 1 Einen Längsschnitt durch die für die Erfindung wesentlichen Teile einer Handschleifmaschine
nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 dargestellten Teil der Handschleifmaschine
in Richtung des Pfeiles II,
Fig. 3 eine Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Teiles der Handschleifmaschine
in Richtung des Pfeiles III,
Fig. 4 ein Diagramm, das die Wirkung der bei der Handschleifmaschine nach Fig. 1
vorhandenen verstellbaren Körper des Gegengewichtes veranschaulicht,
Fig. 5 ein Diagramm der von dem Gegengewicht erzeugten Radialkraft in Abhängigkeit
von der Einstellung der verstellbaren Körper und
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform einer Handschleifmaschine nach der Erfindung in
einer Seitenansicht ähnlich Fig. 3, jedoch unter einer um 90° gegenüber Fig. 3 versetzten
Blickrichtung.
[0016] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Handschleifmaschine weist eine Welle 1 auf,
die an einem Ende mit einer konzentrischen Gewindebohrung 2 versehen ist, die es gestattet,
die Welle 1 am Ende der in Fig. 1 nur strichpunktiert angedeuteten Motorwelle 3 der
Handschleifmaschine zu befestigen. Im anderen Ende der Welle befindet sich eine zylindrische
Aussparung 4, die zur Gewindebohrung 2 exzentrisch angeordnet ist. Der Versatz zwischen
der Achse 5 der Welle 1 und der Achse 6 der exzentrischen Aussparung 4 ist in Fig.
1 mit e bezeichnet. In der exzentrischen Aussparung 4 befindet sich eine Lageranordnung
für einen Schleifteller 7, die einen mittels Kugellagern 8, 9 in der Aussparung 4
gelagerten Zapfen 10 umfaßt, der eine zentrale Gewindebohrung 11 zur Aufnahme eines
den Schleifteller 7 tragenden Gewindezapfens aufweist. Beim Betrieb der Handschleifmaschine
wird der Schleifteller 7 von der um ihre Achse 5 rotierenden Welle 1 auf einer Kreisbahn
mit dem Radius e bewegt, ohne selbst eine Drehung um seine Achse 6 auszuführen, weil
die drehbare Lagerung des Schleiftellers 7 in der Aussparung 4 der Welle 1 verhindert,
das auf den Schleifteller 7 ein Drehmoment übertragen könnte, das ausreichend wäre,
um die sich einer Drehung des Schleiftellers 7 widersetzenden, beim Schleifen auftretenden
Kräfte zu überwinden.
[0017] Durch die exzentrische Lagerung des Schleiftellers 7 in der Welle 1 werden auf diese
Welle Radialkräfte ausgeübt, die sich in Form von heftigen Vibrationen der Handschleifmaschine
bemerkbar machen. Die Größe dieser Radialkräfte oder Unwucht hängt von der Masse
des exzentrischen Schleiftellers 7 und seiner Lagerung, dem Bahnradius e und der Drehzahl
der Welle 1 ab. Da bei Handschleifmaschinen die Drehzahl sehr hoch ist, beispielsweise
im Bereich von 20.000 U/min liegt, kann die Unwucht sehr bedeutend sein und einen
Gebrauch der Maschine unmöglich machen.
[0018] Zur Kompensation der Unwucht ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel das dem
Schleifteller 7 benachbarte Ende der Welle 1 mit einem Abschnitt 21 größeren Durchmessers
versehen, der in solcher Weise zur Achse 5 der Welle 1 exzentrisch angeordnet ist,
daß er eine zu der vom Schleifteller 7 verursachten Unwucht entgegengesetzte Radialkraft
erzeugt. Die Achse 22 des Abschnittes 21 befindet sich demgemäß auf der der Achse
6 des Schleiftellers 7 entgegengesetzten Seite der Achse 5 der Welle 1 auf der gleichen,
die Achse 5 der Welle 1 schneidenden Geraden, die eine Symmetrieachse 23 der Anordnung
bildet. Weiterhin weist die Welle 1 an ihrem vom Schleifteller abgewandten Ende einen
Abschnitt 24 verminderten Durchmessers auf, der ebenfalls leicht exzentrisch zur Achse
5 der Welle 1 angeordnet ist, jedoch im gleichen Sinne wie der Schleifteller 7. Dieser
kleinere Abschnitt ermöglicht bei der Herstellung der Welle 1 eine Feinabstimmung
der durch die exzentrischen Abschnitte 21, 24 bewirkten Unwucht auf einen vorgegebenen
Wert.
[0019] Bei herkömmlichen Handschleifmaschinen ist die Unwucht der Welle 1 so abgestimmt,
daß sie die Unwucht eines mit einem Schleifblatt 12 versehenen Schleiftellers 7 bestimmter
Größe und Bauart möglichst gut kompensiert. Es besteht jedoch ein Bedarf dafür, in
Abhängigkeit von der jeweils zu verrichtenden Schleifarbeit Schleifteller unterschiedlicher
Ausbildung zu verwenden, beispielsweise unterschiedlicher Größe und/oder unterschiedlicher
Härte und damit unterschiedlicher Masse. Ebenso ist es möglich, Schleifblätter mit
unterschiedlichem Trägermaterial und unterschiedlicher Körnung zu verwenden, die sich
in ihrer Masse erheblich voneinander unterscheiden können.
[0020] Daher sind die von diesen Schleiftellern oder Schleifblättern ausgeübten Radialkräfte
von denjenigen verschieden, auf welche die Unwucht der Welle 1 abgestimmt ist, so
daß es dann wieder zu erheblichen, das Arbeiten mit der Handschleifmaschine störenden,
wenn nicht sogar unmöglich machenden Vibrationen kommt.
[0021] Bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Möglichkeit,
die Wirkung des mit der Welle 1 verbundenen Gegengewichtes auf Schleifteller und
Schleifblätter unterschiedlicher Masse einzustellen, so daß in jedem Fall ein vibrationsfreier
Lauf der Handschleifmaschine gewährleistet ist.
[0022] Zu diesem Zweck besteht das mit Welle 1 verbundene Gegengewicht nicht nur aus dem
Abschnitt 21 mit vergrößertem Durchmesser, sondern umfaßt zusätzlich zwei verstellbare
Körper in Form von Stellringen 31, 32, die eine kreisrunde Kontur und eine exzentrische
Bohrung aufweisen. Diese Stellringe 31, 32 sind auf dem mittleren, zylindrischen Abschnitt
der Welle 1 axial hintereinander angeordnet. Wegen ihrer exzentrischen Bohrung haben
sie jeweilseinen in bezug auf die Achse 5 der Welle 1 exzentrischen Massenschwerpunkt,
dessen Lage durch Drehen der Stellringe 31, 32 auf einer zur Wellenachse 5 konzentrischen
Kreisbahn bewegbar ist. Die beiden Stellringe 31, 32 sind mittels sie radial durchsetzender
Stellschrauben 33, 34 in einer beliebigen Winkelstellung zur Welle 1 und damit auch
zu der die Wellenachse 5, die Achse 6 des Schleiftellers 7 und auch die Achse 22 des
exzentrischen Ansatzes 21 verbindenden Symmetrieachse 23 verstellbar. Um die Stellung
der beiden Stellringe 31, 32 bestimmen zu können, sind sie an ihrem Umfang mit einer
Gradeinteilung 35, 36 versehen, der eine Strichmarke 37 am Umfang der Welle 1 sowie
eine Strichmarke 38 an der Oberseite des exzentrischen Abschnittes 21 gegenübersteht.
Diese Marken 37, 38 liegen in der durch die Symmetrieachse 23 und die Wellenachse
5 definerten Ebene.
[0023] Wie oben erwähnt, ist die von einer exzentrischen Masse ausgeübte Radialkraft von
der Masse m des exzentrischen Körpers, dem Abstand r des Massenschwerpunktes von der
Drehachse und der Drehzahl abhängig. Drückt man in üblicher Weise die Drehzahl durch
die Winkelgeschwindigkeit ω aus, ergibt sich für die Radialkraft K = m.r.ω². Da die
Winkelgeschwindigkeit ω bei laufender Handschleifmaschine für alle von der Welle 1
angetriebenen Teile gleich groß ist, kann sie außer Betracht bleiben. Demgemäß ist
die von einem der Stellringe 31 und 32 ausgeübte Radialkraft, gleiche Ausbildung der
Stellringe vorausgesetzt, dem Produkt mr proportional. Werden die beiden Stellringe
so eingestellt, daß ihre Schwerpunkte symmetrisch zur Symmetrieachse 23 liegen und
mit der Symmetrieachse jeweils einen Winkjel |α| einschließen, so ist die resultierende
Radialkraft der Faktor K = 2mr.cos.α proportinal (siehe Fig. 4). Dabei ist von Interesse,
daß für Winkel |α| kleiner als 90° die K proportionale Radialkraft zu der Radialkraft
addiert wird, die sich aus der Masse m₀ und dem Abstand r₀ von der Wellenachse 5 des
Massenschwerpunktes des exzentrischen Abschnittes 21 ergibt. Werden jedoch die Stellringe
31, 32 in eine Lage gebracht, bei der |α| größer ist als 90°, ist die Resultierende
K der beiden Komponenten mr zu der von dem exzentrischen Abschnitt 21 ausgeübten Radialkraft
entgegengesetzt gerichtet, so daß diese Radialkraft vermindert wird. Damit können
durch einfaches Verdrehen der Stellringe 31, 32 sowohl Anordnungen kompensiert werden,
deren Unwucht größer ist als die allein durch den exzentrischen Abschnitt 21 kompensierte
Unwucht, als auch Unwuchten, die kleiner sind als dieser Wert. Damit ergibt sich ein
weiter, in Fig. 5 dargestellter Variationsbereich von m₀r₀ - 2mr bis m₀r₀+2mr. Dabei
ist von besonderem Vorteil, daß mit Hilfe der stetig verdrehbaren Stellringe auf sehr
einfache Weise eine sehr genaue Kompensation jeder innerhalb des genannten Bereiche
liegenden Unwucht möglich ist. Die am Umfang der Stellringe 31, 32 angebrachten Skalen
35, 36 enthalten Angaben über die Stellungen, die bestimmten Schleiftellern und/oder
Schleifblättern zugeordnet sind. Weiterhin erleichtern die Skalen eine genau symmetrische
Einstellung der Stellringe in Bezug auf die Symmetrieachse 23.
[0024] Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform der Erfindung finden als verstellbare
Körper 41, 42 anstatt auf der Welle verdrehbarer, exzentrischer Stellringe an der
Umfangsfläche der Welle 51 befestigte Körper Verwendung, die an ihrem der Welle 51
zugewandten Ende nicht näher dargestellte Gewindezapfen aufweisen, mit denen sie in
entsprechende Gewindebohrungen 43, 44 eingedreht sind, die auf den Umfang der Welle
51 verteilt sind. Dabei habendie Körper 41, 42 eine derart unterschiedliche Masse,
daß ein Versetzen der kleineren Körper 42 über den gesamten Variationsbereich von
annähernd 180° einem Versetzen der größeren Körper 41 von einer Position zur anderen
entspricht, so daß durch die Wahl der Stellung beider Körper ein sehr feiner Abgleich
möglich ist, obwohl diese Körper nur um diskrete Beträge versetzt werden können. Dabei
kann die Anordnung auch so getroffen sein, daß die Gewindebohrungen 43 für die größeren
Körper 41 unterschiedlichen Schleiftellern zugeordnet sind, wogegen die kleineren
Körper 42 dazu dienen können, die durch die Verwendung unterschiedlicher Schleifblätter
bedingten Unwuchten auszugleichen. Die Gewindebohrungen 43, 44 sind mit Markierungen
45, 46 in Form von Ziffern, Buchstaben und sonstigen Symbolen bezeichnet, die eine
Zuordnung der jeweiligen Stellung der einschraubbaren Körper 41, 42 zu bestimmten
Schleiftellern und/oder Schleifblätten erlauben.
[0025] Fig. 6 zeigt die Welle 51 und den Schleifteller 52 in einer zur Symmetrieachse 23
nach Fig. 4 senkrechten Blickrichtung, ähnlich dem Schnitt nach Fig. 1, so daß nur
die zu einer Seite der in der Zeichnungsebene liegenden Symmetrieachse angeordneten
Körper 41, 42 sichtbar sind. Es versteht sich daher, daß die gleiche Anordnung von
Körpern 41, 42 an der in FIg, 6 nicht sichtbaren Rückseite der Welle 51 vorhanden
ist und dafür Sorge getragen werden muß, daß die jeweils paarweise vorhandenen Körper
41 bzw. 42 zu der genannten Symmetrieachse symmetrisch angeordnet werden.
[0026] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
es sindAbweichungen davon möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß es sehr viele Möglichkeiten gibt, die gegenüber
einer Welle verstellbaren Körper in solcher Weise vorzusehen, daß ihre Winkelstellung
in Bezug auf die Achse einer Welle veränderbar ist. So wäre es beispielsweise denkbar,
in einer zur Wellenachse senkrechten Ebene zu beiden Seiten der Wellenachse geradlinig
verschiebbare Körper anzuordnen, so daß bei einer Verstellung dieser Körper die Änderung
der Winkellage mit einer Änderung des Abstandes r von der Wellenachse einhergeht.
Auf diese Weise würde eine von Fig. 5 abweichende Verstellcharakteristik erzielt.
Andererseits wäre es auch möglich, verstellbare Körper mit Hilfe von Spannbändern
am Umfang der Welle zu befestigen oder sogar einfach nach Art von Schlauchmanschetten
ausgebildetete Spannbänder unmittelbar als verstellbare Körper zu verwenden. Bei allen
solchen Ausführungsformen der Erfindung sollte darauf geachtet werden, daß die Verstellung
der Körper bei Bedarf vom Benutzer leicht vorgenommen werden kann.
1. Handschleifmaschine mit einer motorisch angetriebenen Welle, einem mit der Welle
drehbar verbundenen Schleifteller, dessen Drehachse exzentrisch zur Achse der Welle
angeordnet ist, und einem mit der Welle verbundenen, verstellbaren Gegengewicht,
das die durch die exzentrische Anordnung des Schleiftellers bedingte Unwucht ausgleicht,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gegengewicht zwei gleiche verstellbare Körper (31, 32; 41; 42) umfaßt, deren
Massenschwerpunkte symmetrisch zu der die Wellenachse (5) und die dazu exzentrische
Drehachse (6) verbindenden Symmetrieachse (23) angeordnet sind.
2. Handschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht
einen mit der Welle (1) fest verbundenen Körper (21) umfaßt, dessen Lage und Größe
so bemessen ist, daß er die Unwucht eines Schleiftellers (7) vorgegebener mittlerer
Größe ausgleicht.
3. Handschleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbaren
Körper (41; 42) von außen in die Welle (5) eingeschraubt sind und auf den Umfang der
Welle (51) eine Anzahl Gewindebohrungen (43; 44) zum Einschrauben der Körper (41;
42) in einer ausgewählten Stellung angeordnet sind.
4. Handschleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbaren
Körper (31, 32) von zwei auf einem zylindrischen Abschnitt der Welle (1) axial hintereinander
angeordneten Stellringen mit zur Wellenachse (5) exzentrischen Massenschwerpunkten
gebildet werden.
5. Handschleifmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellringe
(31, 32) eine kreisrunde Kontur und eine exzentrische Bohrung aufweisen.
6. Handschleifmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die verstellbaren Körper (31, 32; 41; 42) und/oder die Welle (1, 21) mit ausgewählten
Stellungen der Körper zugeordneten Markierungen (35, 36, 37, 38; 45; 46) versehen
sind.
7. Handschleifmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (1) an einem Ende eine zentrische Gewindebohrung (2) zur Aufnahme des
Gewindezapfens einer Motorwelle (3) und am anderen Ende eine exzentrische Aussparung
(4), in der eine Lageranordnung für den Schleifteller (7) angeordnet ist, sowie an
dem dem Schleifteller (7) benachbarten Ende einen exzentrischen Abschnitt (21) mit
vergrößertem Durchmesser aufweist, der in bezug auf die Achse (5) der Welle (1) zum
exzentrischen Lager für den Schleifteller (7) entgegengesetzt gerichtet ist, und
daß die verstellbaren Körper (31, 32) auf dem an den exzentrischen Abschnitt (21)
angrenzenden Abschnitt der Welle (1) angeordnet sind.