Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Bearbeitung von Werkstoffen auf einem
nicht mechanischen Wege und betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Überzuges
auf Werkstücken.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Es ist ein Verfahren zur Herstellung eines Überzuges (A.V.Abrashin "Untersuchung
des Verfestigungsprozesses für Präzisions-Reibungspaare durch selbstgehende Hartmetalle",
Dissertationsarbeit, Bryansky institut transportnogo mashinostroenia, 1977, Seiten
84 bis 93) bekannt.
[0003] Das bekannte Verfahren zur Herstellung eines Überzuges wird durchgeführt, indem auf
ein vorzugsweise aus Gußeisen oder Stahl hergestelltes Werkstück ein aus pulverförmigen
selbs tgehenden Legierungen des Systems Ni-B-Si (Nickel-Bor--Silizium) mit verfestigenden
Zusätzen an Karbiden, beispielsweise an Cr, B, W (Chrom, Bor, Wolfram) bestehender
Uberzugsstoff aufge tragen, u.z. durch Flammspritzen hergestellt wird.
[0004] Das Werkstück mit dem aufgetragenen Überzug wird zur Erhöhung der Haftfestigkeit
der Werkstoffe des Überzuges und des Werkstückes auf die Abschme lztemperatur des
Überzuges aufgeheizt, indem es in ein Salzbad, z.B. Bariumsalzbad, das auf eine mindestens
um 50°C über der Schmelztemperatur des Überzugsstoffes liegende Temperatur vorgewärmt
worden ist, getaucht wird und bei dieser Temperatur 1 bis 3 Minuten lang gehalten
und danach aus dem Bad herausgeholt und abgekühlt wird.
[0005] Durch Tauchen des Werkstückes mit dem aufgetragenen Überzug in ein Salzbad kann der
Überzug zum Schmelzen gebracht, seine Dichte im Vergleich zu der Dichte im aufgespritzten
Zustand erhöht und seine Haftfestigkeit mit dem Werkstück vergrößert werden.
[0006] Nach der Abkühlung des Werkstückes auf Raumtemperatur wird die Salzkruste von der
Werkstückoberfläche entfernt. Wenn die Salzkruste nicht vollständig entfernt ist,
tritt an durch den Überzug nicht geschützten Werkstückabschnitten interkristalline
Korrosion auf.
[0007] Bei der Durchführung des bekannten Verfahrens zur Herstellung eines Überzuges kann
das Werkstück über seine gesamte länge zwecks Abschmelzens des Überzuges darauf starr
nicht festgestellt werden; das betrifft insbesondere Langmaß- und dünnwandige Werkstücke
sowie Werkstücke komplizierter Gestalt.
[0008] Das führt häufig zu einem Verziehen der Werkstücke während ihrer Erwärmung. Die Abkühlung
der Werkstücke mit dem aufgetragenen Überzug an Luft führt infolge einer ungleichmäßigen
Wärmeableitung, insbesondere bei Werkstücken komplizierter Gestalt ebenfalls zu einem
Verziehen derselben.
[0009] Die im Werkstück während seiner Fertigung und beim Betrieb angehäuften Spannungen
führen auch ein Verformen und ein Verziehen desselben herbei.
[0010] Beim Halten der Werkstücke mit dem aufgetragenen Überzug im Salzbad kann die zum
vollständingen Abschmelzen des Uberzugsstoffes erforderliche Haltezeit nur schwer
festgelegt werden.
[0011] Das Halten des Werkstückes mit dem aufgetragenen Überzug im Salzbad innerhalb einer
nicht ausreichend langen Zeit führt zu einem unvollständigen Abschmelzen des Überzugestoffes,
d.h., das Abschmelzen findet nicht in der gesamten Stärke der Überzugsschicht statt,
während das Halten innerhalb einer die optimale überschreitenden Zeit zum Abfließen
eines Teils der Masse des schmelzflüseigen Uberzuges führt.
[0012] Beim Auftragen eines Überzuges auf Werkstücke komplizierter Gestalt und veränderlichen
Querschnittes findet häufig eine ungleichmäßige Durchwärmung des Werketückes mit dem
aufgetragenen Überzug in seinem Volumen statt, wodurch ein Verziehen desselben während
des Oberzugsabschmelzens und der anschließenden Abkühlung hervorgerufen wird. Dabei
können an den Stellen des veränderlichen Querschnittes solcher Werkstücke im Überzugsetoff
Risse entstehen, die die Betriebseigenschaften des Überzuges beeinträchtigen und es
bildet sich infolge einer Überhitzung der Werkstückabschnitte mit geringeren Querschnitten
ein in der Stärke ungleichmäßiger Überzug.
[0013] Bei den mit dem Uberzug nicht vollständig bedeckten Werkstücken werden die mit dem
Überzug nicht geschützten Werkstückabschnitte dem Angriff einer infolge der Wechselwirkung
mit dem Salzbad entstehenden Korrosion ausgezetzt. In Fällen einer unvollständigen
Entfernung der Salzreste von mit dem Überzug nicht bedeckten Werkstückoberflächen
tritt nach der Abkühlung des Werkstückes an Luft interkristalline Korrosion ein.
Offenbarung der Erfindung
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
eines Überzuges auf Werkstücken zu entwickeln, das die Herstellung hochwertiger Uberzuge
ohne Verformung von dünnwandigen und Langmaßwerkstücken komplizierter Gestalt gewährleistet.
[0015] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren zur Herstellung von Uberzügen
auf Werkstücken, darin bestehend, daß auf die Werkstückoberfläche ein Uberzugsstoff
aufgetragen wird, der bis zum Abschmelzen erhitzt und abgekühlt wird, erfindungsgemäß
das Werkstück vor dem Abschmelzen des Uberzuges in einen pulverförmigen Feuerfeststoff
eingebracht wird, den man zwecks Feststellens des Werkstückes verdichtet und darin
das Abschmelzen des Uberzuges durchführt, wonach das Werkstück bei der Abschmelztemperatur
des Uberzuges bis zur Ausbildung einer zwischen den Werkstoffen des Uberzuges und
des Werkstückes liegenden Diffusionszone gehalten wird, während die Abkühlung im pulverförmigen
Feuerfeststoff bis zur Kristallausscheidung des'Uberzugsstoffes stattfindet.
[0016] Durch die Unterbringung des Werkstückes im verdichteten pulverförmigen Feuerfeststoff
wird erzielt, daß das Werkstück mit dem aufgetragenen Uberzug mit am meisten verfügbaren
und billigen Mitteln sicher festgestellt wird. Durch den pulverförmigen Feuerfeststoff
wird ein sicheres Feststellen von Werkstücken einer beliebigen Gestalt und mit einem
beliebigen aufgebrachten überzugsstoff gewährleistet. Das geschieht dadurch, daß der
verdichtete pulverförmige Feuerfeststoff an der gesamten Werkstückoberfläche, auch
beim Vorhandensein von Hohlräumen und verschiedenen Vorsprüngen und Vertiefungen am
Werkstück dicht anliegt.
[0017] Das auf eine solche Weise festgestellte Werkstück mit dem aufgetragenen Überzug wird
während der Aufheizung bis zum Abschmelzen des Überzuges keiner Verzugsgefahr ausgesetzt.
Dabei verteilen sich die bei der Herstellung oder während der früheren Ausnutzung
dieses Werkstücks angehäuften Spannungen gleichmäßig im Werkstückvolumen ohne dessen
Verformen.
[0018] Dank dem Halten des Werkstückes mit dem ausgetragenen Überzug bei der Abschmelztemperatur
des Überzuges in der festgestellten Lage erfolgt die Wechselwirkung des schmelzflüssigen
Überzuges mit der Werkstückoberfläche unter Ausbildung einer zwischenliegenden Diffusionszone.
[0019] Durch die Ausbildung einer zwischen den Werkstoffen des Überzuges und des Werkstückes
liegenden Diffusionszone wird ein festes Haften des Überzuges mit der Werkstückoberfläche
sichergestellt und werden hohe Betriebseingenschaften des Werkstückes mit dem aufgetragenen
Uberzug aufkosten einer zügigen Änderung der physikalisch--mechanischen Eingenschaften
zwischen den Werkstoffen des Überzuges und des Werkstückes erzielt.
[0020] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Überzuges
auf Werkstücken können die Werkstücke mit dem aufgetragenen Überzug innerhalb einer
Zeit gehalten werden, bei deren Überschreitung es zum Abfließen des Überzuges nicht
kommt, weil der pulverförmige Feuerfeststoff am Werkstück mit dem aufgetragenen Überzug
dicht anliegt und ein Abfließen des Uberzuges verhindert. Das Werkstück wird dabei
keiner Verzugsgefahr ausgesetzt.
[0021] Durch die Abkühlung des Werkstückes mit dem aufgetragenen Uberzug nach dessen Abschmelzen
im pulverförmigen Feuerfeststoff bis zum Kristallisieren des Uberzugsstoffes kann
ein in der Stärke gleichmäßiger Uberzug ohne Anschwemmungen und Lunker hergestellt
werden.
[0022] Nach dem Herausziehen des Werkstückes mit dem abgeschmolzenen Uberzug aus dem pulverförmigen
Feuerfeststoff tritt keine Korrosion an den mit dem Überzug nicht geschützten Werkstückabschnitten
auf.
[0023] Es empfiehlt sich, einen pulverförmigen Feuerfeststoff einzusetzen , der ein aus
zwei Fraktionen unterschiedlichen Dispersionsgrades bestehendes Gemisch: 60 bis 90
Masse-% Pulver mit einem Dispersionsgrad von 0,1 bis 0,7 mm und 40 bis 10 Masse-%
Pulver mit einem Dispersionsgrad von 0,01 bis 0,06 mm darstellt.
[0024] Die Verwendung des pulverförmigen Feuerfeststoffes mit der obengenannten Zusammensetzung
der Fraktionen unterschiedlichen Dispereionsgrades ermöglicht die Verdichtung des
pulverförmigen Feuerfeststoffes bis zu einem vorgegebenen Grad. Dadurch kann das Werkstück
mit dem aufgetragenen Uberzug sicher festgestellt werden.
[0025] Bei Verwendung von Pulverteilchen mit einem Dispersionsgrad von 0,1 bis 0,7 mm und
bei ihrem Gehalt im pulverförmigen Feuerfeststoff unter 60 Masse-% wird eine gleichmäßige
Verdichtung desselben über das gesamte Volumen erschwert.
[0026] Bei einem Gehalt an den genannten Teilchen über 90% im pulverförmigen Feuerfeststoff
sinkt die Zuverlässigkeit beim Feststellen des Werkstückes mit dem aufgetragenen Überzug
vor dem Abschmelzen.
[0027] Bei einer unter 0,1 mm liegenden Größe der Pulverteilchen, die.in einem Verhältnis
von 60 bis 90 Masse-% genommen sind, wird die gleichmäßige Verdichtung des pulverförmigen
Feuerfeststoffes über das gesamte Volumen. wegen der Neigung der Teilchen zum spontanen
Zusammenkleben erschwert.
[0028] Bei einer Größe der Pulverteilchen mit einem über 0,7 mm liegenden Dispersionsgrad,
die in einem Verhältnis von 60 bis 90 Masse-% genommen sind, sinkt die Feststellsicherheit
des Werkstückes mit dem aufgetragenen Uberzug, wird die Uberzugsstärke weniger gleichmäßig
und vergrößert sich die Rauhigkeit des Uberzuges, zu deren Beseitigen eine zusätzliche
mechanische Bearbeitung erforderlich ist.
[0029] Bei einer Größe der Pulverteilchen mit einem Dispersionsgrad von 0,01 bis 0,05 mm,
die in einem weniger als 10 Masse-% betragenden Verhältnis genommen sind, wird die
maximal mögliche Verdichtung über das gesamte Volumen des pulverförmigen Feuerfeststoffes
nicht erreicht, weil das Volumen der Hohlräume zwischen den größeren Teilchen größer
als das Volumen der feinen Teilchen ist.
[0030] Bei einer Größe der Pulverteilchen mit einem Dispersionsgrad von 0,01 bis 0,05 mm,
die in einem über 40 Masse-% liegenden Verhältnis genommen sind, wird eine gleichmäßige
Verdichtung des pulverförmigen Feuerfeststoffes wegen der Neigung der Teilchen zum
spontanen Zusammenkleben erschwert.
[0031] Bei einer Größe der Pulverteilchen mit einem über 0,05 mm liegenden Dispersionsgrad,
die in einem Verhältnis von 40 bis 10% genommen sind, wird die maximal mögliche Verdichtung
des pulverförmigen Feuerfeststoffes wegen einer großen Porigkeit nicht erzielt,weil
sich nicht alle Hohlräume zwischen den großen Teilchen als gänzlich gefüllt erweisen.
[0032] Bei einer Teilchengröße von unter 0,01 mm, die in einem Verhältnis von 40 bis 10
Masse-% genommen sind, fällt die Fähigkeit des pulverförmigen Feuerfeststoffes zu
einer gleichmäßigen Verdichtung steil ab, erhöht sich die Neigung der Teilchen zum
spontanen Zusammenkleben und wird die Aufrechterhaltung der Gemischzusammensetzung.mit
dem vorgegebenen Dispersionsgradverhältnis erschwert. Das ist darauf zurückzuführen,
daß die feinen Teilchen in Schwebezustand unter Bildung einer Staubwolke übergehen.
[0033] Es ist günstig, daß ein Stoff, genommen aus einer Quarzsand, Schammote in Pulverform
und Zirkonkonzentrat einschliessenden Gruppe, als pulverförmiger Feuerfeststoff verwendet
wird.
[0034] Die obengenannten Stoffe sind in der Natur weit verbreitet, werden in großen Mengen
in der heutigen Industrie verwendet, sind verfügbar und billig und dazu noch in hohem
Grade temperaturwechselbeständig.
[0035] Außerdem können diese Stoffe in der Produktion mehrfach verwendet werden. Die Schütteigenschaften
der obenerwähnten pulverförmigen Feuerfeststoffe erlauben es, diese Stoffe mit einer
vorläufigen hohen Dichte einzuschütten. Dies trägt dazu bei, daß die Werkstücke während
des Abschmelzens des Uberzuges sicher festgestellt werden.
[0036] Der pulverförmige Feuerfeststoff wird Zweckmäßigerweise bis zum Erreichen einer Dichte
von 1,65 bis 2,8 g/cm3 verdichtet.
[0037] Die Verdichtung des genannten Stoffes im Bereich der oben angegebenen Dichtewerten
ist die günstigste für die gewählte Gruppe,von Stoffen wie Quarzsand, pulverförmige
Schamotte, Zirkonkonzentrat, wodurch das Werkstück mit dem aufgetragenen Uberzug mit
der maximal möglichen Sicherheit festgestellt werden kann.
[0038] Wenn der pulverförmige Feuerfeststoff unter einer als 1,65 g/cm
3 liegenden Dichte verdichtet wird, verringert sich die Feststellsicherheit des Werkstückes
mit dem aufgetragenen Uberzug. Darüber hinaus wird das Werkstück beim Aufheizen bis
zum Abschmelzen des Uberzuges einer größeren Verzugsgefahr ausgesetzt, und es sinkt
die Fähigkeit des verdichteten pulverförmigen Feuerfeststoffes, das Abfließen des
schmelzflüssigen Uberzugsstoffs zu verhindern.
[0039] Die Verdichtung des pulverförmigen Feuerfeststoffes über einer als 2,8 g/cm3 liegenden
Dichte ist in der Praxis schwer realisierbary dazu noch ist.dies mit einem überflüssigen
Energieaufwand verbunden.
[0040] Falls andere pulverförmige Feuerfeststoffe eingesetzt werden, gelten andere Dichtewerte.
[0041] Der pulverförmige Feuerfeststoff wird zweckmäßigerweise durch Vibration mit einer
Vibrationsfrequenz von 6 bis 8 Hz verdichtet.
[0042] Die Verdichtung des pulverförmigen Feuerfestetoffes durch Vibration im angegebenen
Bereich der Vibrationsfrequenzen gestattet es, das Werkstück mit dem aufgetragenen
Überzug bei Verwendung des pulverförmigen Feuerfeststoffes aus der gewählten Gruppe
von Stoffen sicher festzustellen.
[0043] Wenn die Verdichtung mit einer unter 6 Hz liegenden Frequenz erfolgt, wird die Produktivität
des Verdichtungsprozesses herabgesetzt.
[0044] Die Verdichtung mit einer über 8 Hz liegenden Vibrationsfrequenz beeinträchtigt die
Wirksamkeit des Verdichtungsprozesses, weil die im pulverförmigen Feuerfeststoff erzeugten
mechanischen Schwingungen zum Abklingen neigbar sind. Dadurch wird die Verdichtungszeit
verlängert und sinkt die Fähigkeit des pulverförmigen Feuerfeststoffes, das Werkstück
mit dem aufgetragenen Uberzug sicher festzustellen.
[0045] Auf diese Weise wird durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Uberzuges
auf Werkstücken ein hochwertiger Uberzug auf Werkstücken komplizierter Gestalt, insbesondere
auf Langmaß- und dünnwandigen Werkstücken erzielt.
[0046] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Überzuges
auf Werkstücken werden die Werkstücke nicht verformt und einer Verzugsgefahr nicht
ausgesetzt; das betrifft insbesondere Langmiß- und dünnwandige Werkstücke. Dabei wird
der Uberzug mit einer vorgegebenen Stärke hergestellt, wonach die Werkstücke nur einer
unbedeutenden mechanischen Bearbeitung bedürfen. Die Haftfestigkeit der Werkstoffe
des Uberzuges und des Werkstückes ist der Bruchfestigkeit eines Gußteils aus Aluminium
praktisch gleich.
[0047] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Uberzuges auf Werkstücken wird
ziemlich einfach durchgeführt und erfordert keine komplizierte Ausrüstung und Engpaßwerkstoffe.
[0048] Die genannten Besonderheiten und andere Vorteile der vorliegeden Erfindung werden
in der Beschreibung eines konkreten durch Ausführungsbeispiels derselben unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung klarer sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0049] In Fig. ist ein mit einem pulverförmigen Feuerfeststoff gefüllter Behälter, enthaltend
einen darin untergebrachten Werkstück mit aufgetragenem Uberzug, zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Her
- stellung eines Uberzuges auf Werkstücken dargestellt.
Beste Durchführungsvariante der Erfindung
[0050] Das gemäß der vorliegenden Erfindung durchzuführende Verfahren zur Herstellung eines
Überzuges auf Werkstücken wird im weiteren Text der.Kürze halber "das erfindungsgemäße
Verfahren" genannt.
[0051] Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie folgt durchgeführt.
[0052] Ein dünnwandiges Langmaßwerkstück wird zum Aufspritzen vorbereitet, u.z. werden die
zu überziehenden Flächen einer groben mechanischen Bearbeitung zwecks Beseitigung
von Oxidhäuten und Herstellung einer die Haftung des Uberzuges mit dem Werkstück fördernden
Mikrorauhigkeit unterworfen.
[0053] Danach wird das Werkstück 1 in eine rotierende Vorrichtung (nicht gezeigt) einer
bekannten Konstruktion eingebracht und der Stoff des Uberzuges 2 mit einer vorgegebenen
Stärke und Form durch Aufspritzen unter Wärmeeinwirkung, gegebenenfalls durch Flammspritzen,
das den meisten Fachleuten gut bekannt ist, aufgetragen.
[0054] Dann wird das Werkstück 1 mit dem aufgetragenen Uberzug 2 in einen Behälter 3, der
die Form eines Bechers hat, eingebracht, an seiner längsverlaufenden geometrischen
Senkrechtachse 3a entlang so angeordnet, daß sich der Unterteil des Werkstückes 1
in einer Entfernung von der Innenfläche des Bodens des Behälters 3 befindet, während
die äußeren Seitenflächen des Werkstückes 1 mit einem Spielraum relativ zu der inneren
Seitenfläche des Behälters 3 zu liegen kommen.
[0055] Der Spielraum zwischen den äußeren Flächen des Werkstückes 1 und den inneren Wandflächen
des Behälters 3 wird mit einem pulverförmigen Feuerfeststoff 4 gefüllt, von dem ein
Teil vorher auf den Boden des Behälters 3 zum Festhalten des Werkstückes 1 eingeschüttet
wird.
[0056] Der Stoff 4 wird zwecks Feetstellens des Werkstückes verdichtet. Danach wird der
Behälter 3 mit dem durch den verdichteten Stoff 4 festgestellten Werkstück 1 in einen
(nicht abgebildeten) Ofen einer beliebigen bekannten zu diesem Zweck geeigneten Konstruktion
eingebracht. Das Aufheizen kann auf eine andere Weise, z.B. mittels einer Induktionsspule
vorgenommen werden.
[0057] Im Ofen wird der Behälter 3, das Werkstück 1 mit dem Uberzug 2 und der Stoff 4 bis
zum Abschmelzen des Stoffes des Uberzuges 2 aufgeheizt.
[0058] Dann wird das Werkstück 1 bei der Abschmelztemperatur des Überzuges zur Bildung einer
zwischen den Werkstoffen des Uberzuges 2 und des Werkstückes 1 liegenden Diffusionszone
gehalten. Die Haltezeit wird experimentell festgelegt.
[0059] Die Diffusionszone bildet sich aufkosten einer Gegendiffusion des Stoffes des Uberzuges
2 und des Werkstoffes des Werkstückes 1 und stellt eine Schicht eines Zwischengutes
mit den zwischen den Eigenschaften des Stoffes des Uberzuges 2 und des Werkstoffes
des Werkstückes 1 liegenden physukalisch-mechanischen Eigenschaften dar. Dank dem
Vorhandensein dieser Zone wird eine hohe Haftfestigkeit des Uberzuges mit dem Werkstück
1 und eine hohe Betriebsfähigkeit dieses Überzuges gewährleistet.
[0060] Nach Ablauf der Haltezeit wird der Behälter 3 mit dem Werkstück 1 und dem Stoff 4
bis zum Kristallisieren des Stoffes des Überzuges 2 abgekühlt, wodurch die vorgegebene
Form des Überzuges 2 auf dem Werkstück 1 erhalten bleibt.
[0061] Nach der Abkühlung des Werkstückes 1 auf Raumtemperatur wird dieses gleichzeitig
mit dem Ausschütten des Stoffes 4 durch Umkippen des Behälters 3 herausgeholt.
[0062] Danach wird das Werkstück 1 einer mechanischen Bearbeitung bis zum Erreichen der
erforderlichen Abmessungen unterworfen.
[0063] Das Obengesagte wird an Hand konkreter Beispiele erläutert.
Beispiel 1
[0064] Auf ein Werkstück 1, u.z. auf eine aus hochfestem Gußeisen hergestellte Steuerwelle
wird nach der Vorbereitung ihrer Oberfläche in der obenbeschriebenen Methode ein Uberzug
2 aus einer breit bekannten Legierung der Art "Kolmonoi" durch Flammspritzen aufgebracht.
[0065] Dann wird die Steuerwelle 1 in einen Behälter 3 eingebracht, in den Quarzsand 4,
das ein Gemisch aus zwei Fraktionen unterschiedlichen Dispersionsgrades, u.z. 60 Masse-%
Pulver mit einem Dispersionsgrad von 0,2 mm und 40 Masse-% Pulver mit einem Dispersionsgrad
von 0,01 mm darstellt, eingeschüttet.
[0066] Danach wird der Quarzsand durch Vibration mit einer Vibrationsfrequenz von 6 Hz bis
zum Erreichen einer Dichte von 1,65 g/cm
3 verdichtet.
[0067] Der Behälter 3 mit der darin untergebrachten, durch den verdichteten Quarzsand 4
festgestellten Steuerwelle 1 wird in einen Ofen eingebracht und bis zum Abschmelzen
des überzuges 2 aufgeheizt.
[0068] Dann wird die Steuerwelle 1 bei 1100°C Abschmelztemperatur gehalten und bis zur Kristallausscheidung
des Uberzugsstoffes, wie oben beschrieben, abgekühlt.
[0069] Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird die Steuerwelle 1 aus dem Behälter 3 herausgenommen
und einer endgültigen mechanischen Bearbeitung unterworfen.
B e i s p i e 1 2
[0070] Eine aus hochfestem Gußeisen hergestellte Steuerwelle 1 wird nach der Vorbereitung
ihrer Oberfläche und dem Aufbringen des Uberzugsstoffes, wie oben beschrieben, in
einen Behälter 3 eingebracht.
[0071] Danach wird in den Behälter 3 ein pulverförmiger Feuerfeststoff 4, u.z. Quarzsand
mit Zusätzen an pulverförmiger Schamotte, der ein Gemisch aus zwei Fraktionen unterschiedlichen
Dispersionsgrades: 80 Masse-% Pulver mit 0,1 mm Dispersionsgrad und 20 Masse-% Pulver
mit 0,03 mm Dispersionsgrad darstellt, eingeschüttet. Der pulverförmige Feuerfeststoff
4 wird durch Vibration mit einer Frequenz von 7 Hz bis zum Erreichen einer Dichte
von 1,8 g/cm
3 verdichtet.
[0072] Dann wird die Steuerwelle 1 mit dem aufgetragenen Uberzug 2 in einem Ofen bis zum
Abschmelzen des Uberzuges 2 aufgeheizt und bei 1100°C gehalten, wonach sie bis zum
Kristallisieren des Uberzuges 2 abgekühlt wird.
[0073] Nach der Abkühlung auf Raumtemperatur wird die Steuerwelle 1 aus dem Behälter 3 herausgenommen
und einer endgültigen mechanischen Bearbeitung unterworfen.
B e i s p i e 1 3
[0074] Eine aus hochfestem Gußeisen hergestellte Steuerwelle 1 mit dem auf diese aufgetragenen
Überzug 2 wird in einen Behälter 3, wie oben beschrieben, eingebracht.
[0075] Zum Feststellen der Steuerwelle 1 wird in den Behälter 3 ein Dulverförmiger Feuerfeststoff
4, u.z. Zirkonkonzentrat 4, das ein Gemisch aus zwei Fraktionen unterschiedlichen
Dispersionsgrades: 90 Masse-% Pulver mit 0,7 mm Dispersionsgrad und 10 Masse-% Pulver
mit 0,05 mm Dispersionsgrad darstellt, eingeschüttet.
[0076] Nach der Verdichtung des Zirkonkonzentrates durch Vibration mit einer Frequenz von
8 Hz bis zum Erreichen einer Dichte von 2,8 g/cm
3 wird der Stoff des Uberzuges 2 in einen Ofen zum Abschmelzen eingebracht, bei 1100°C
gehalten und danach bis zum Kristallisieren des Uberzuges 2 abgekühlt.
[0077] Nach der Abkühlung auf Raumtemperatur wird die Steuerwelle 1 aus dem Behälter 3 herausgenommen
und einer endgültigen mechanischen Bearbeitung unterworfen.
[0078] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Überzuges
auf Werkstücken wird ein in der Stärke gleichmäßiger Uberzug mit einer hohen Dichte
und mit einer Haftfestigkeit von über 200 MPa hergestellt.
[0079] Die Abweichung der Geometrie des Werkstückes über seine Länge von 1200 mm betrug
nach dem Abschmelzen des Uberzuges 0,1 bis 0,3 mm.
[0080] Versuchsprüfungen ergaben eine hohe Betriebssicherheit und eine verlängerte Betriebszeit.
der mit dem hergestellten Uberzug versehenen Werkstücken.
[0081] Die Herstellung von Uberzügen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mit leichten
und einfachen Mitteln durchgeführt, die hergestellten Uberzüge weisen eine zuverlässige
Haftung mit Werkstücken auf und dienen verschiedenen Verwendungszwecken, wie einer
Erhöhung der Verschleißfestigkeit, dem Korrosionsschutz, der Verfestigung, der Gewinnung
von Reibungs- bzw. Gleiteigenschaften, u.s.w.
[0082] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Uberzügen erfordert für seine
Durchführung den Einsatz keiner teueren Sonderausrüstung.
Industrielle Anwendbarkeit
[0083] Die vorliegende Erfindung kann besonders wirkungsvoll zur Herstellung von Uberzügen
auf dünnwandigen Langmaßwerkstücken komplizierter Gestalt verwendet werden.
[0084] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Uberzügen auf Werkstücken kann
bei der Fertigung von Werkstücken mit beliebigen Abmessungen und einer beliebigen
Form zur Erneuerung ihrer verschlissenen bzw. angenutzten Teile bei gleichzeitiger
Gewinnung vorgegebener Eigenschaften (Reibungs-, Gleiteigenschaften, Korrosionsbeständigkeit,
Hitze- und Wärmebeständigkeit) verwendet werden.