(19)
(11) EP 0 304 592 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.1989  Patentblatt  1989/09

(21) Anmeldenummer: 88110933.4

(22) Anmeldetag:  08.07.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 3/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 19.08.1987 DE 3727663

(71) Anmelder: HÜLS TROISDORF AKTIENGESELLSCHAFT
D-53839 Troisdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Budich, Wolfgang
    D-521 Troisdorf (DE)
  • Ahrens, Maik
    D-5202 Hennef-Söven (DE)
  • Büscher, Hans
    D-521 Troisdorf-Müllekoven (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Verbinden eines Blendrahmenprofils mit einem Schwellenprofil und Schwellenverbinder zur Durchführung dieses Verfahrens


    (57) Es wird ein Verfahren zum Verbinden eines Blendrahmenprofils 2 mit einem Schwellenprofil 3 beschrieben. Hierzu werden das Blendrahmenprofil 2 und das Schwellenprofil 3 rechtwinklig ab­gelängt und mittels eines speziellen Schwellenverbinders 1 mit­einander verbunden. Der Schwellenverbinder 1 weist an seiner Oberseite 4 eine der Außenkontur des Rahmenprofils 2 entspre­chende, ebene Dichtungsfläche 5 und auf seiner Unterseite eine dem Schwellenprofil 3 entsprechende Form auf. Bevorzugt wird der Schwellenverbinder 1 mit dem Blendrahmenprofil 2 durch Ver­schrauben und/oder Verkleben verbunden, während der Schwellen­verbinder 1 mit dem Schwellenprofil 3 durch Aufklipsen oder Aufschieben zunächst formschlüssig verbunden wird. Nach dem Ausrichten der Rahmenprofile kann der Schwellenverbinder mit dem Schwellenprofil durch eine Schraubverbindung kraftschlüssig verbunden werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden eines Blend­rahmenprofils mit einem Schwellenprofil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Schwellenverbinder zur Durchführung dieses Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.

    [0002] Türen und Türrahmen werden heute in zunehmendem Umfang aus Kunststoffprofilen hergestellt. Während die Rahmenprofile bei aus handelsüblichen Blendrahmenprofilen aus Kunststoff gefer­tigt werden, setzt man als Schwellenprofile überwiegend Stahl- ­oder Aluminiumprofile ein. Das Verbinden dieser Schwellenpro­file mit den seitlichen Blendrahmenprofilen ist mit hohem Auf­wand verbunden: zunächst werden die seitlichen Blendrahmenpro­file und das Schwellenprofil zugeschnitten, anschließend werden die Enden des Schwellenprofils durch Kontur-Fräsung genau der Profilierung der seitlichen Blendrahmenprofile angepaßt. Nach dem Einpassen des solchermaßen vorbereiteten Schwellenprofiles zwischen die seitlichen Blendrahmenprofile werden diese mittels einer Verschraubung mit dem Schwellenprofil verbunden.

    [0003] Von wesentlicher Bedeutung für die Funktionsfähigkeit des Tür­rahmens ist die anschließende, dauerelastische Abdichtung der Fugen zwischen den einzelnen Profilen, die trotz großen Auf­wandes auf Dauer keine Garantie für ausreichende Wasserdichtig­keit bietet.

    [0004] Aus der DE-OS 35 13 274 ist ein Verfahren zum Verbinden von zwei im rechten Winkel aneinanderstoßenden Rahmenstäben von Fenstern bekannt, bei dem diese mittels eines speziellen Ver­bindungsteiles miteinander verbunden werden. Dieses bekannte Verbindungsteil ist jedoch nicht zum Verbinden von Schwellen­profilen mit Blendrahmenprofilen vorgesehen.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein vereinfachtes Verfahren zum Verbinden eines Blendrahmenprofils mit einem Schwellenprofil zur Verfügung zu stellen, bei dem insbesondere die Abdichtung zwischen den Blendrahmenprofilen und dem Schwellenprofil zuver­lässig und mit geringem Aufwand möglich ist.

    [0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß dem Anspruch 1, bevorzugt mit Hilfe eines Schwellenverbinders gemäß Anspruch 5.

    [0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entfällt somit die zeit- ­und kostenintensive Anpassung des Schwellenprofils an die seit­liche Kontur der Blendrahmenprofile. Die Blendrahmenprofile und das Schwellenprofil müssen somit lediglich durch einen recht­winkligen Schnitt abgelängt werden und brauchen nicht weiter vorbereitet zu werden.

    [0008] Weiterhin gewährleistet der erfindungsgemäße Einsatz eines Schwellenverbinders - es wird je ein "rechter" und ein "linker" Schwellenverbinder für die beiden seitlichen Blendrahmenprofile benötigt - eine mechanisch stabile Befestigung der verwendeten Teile untereinander, die auch hohe seitliche Kräfte aufzunehmen vermag. Schließlich können die Fugen zwischen Blendrahmen­profilen und Schwellenverbinder einerseits und Schwellenver­binder und Schwellenprofil andererseits mit geringem Aufwand dauerhaft abgedichtet werden.

    [0009] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der Schwellenverbinder mit dem Schwellenprofil kraft- und form­schlüssig verbunden. Hierzu weist der Schwellenverbinder an seiner Unterseite eine Hinterschneidung auf, die in eine ent­sprechende Hinterschneidung des Schwellenprofils einführbar ist. Weiterhin weist der Schwellenverbinder bevorzugt an seiner vorderen und hinteren Kante jeweils einen stufenförmigen Absatz auf, so daß der Schwellenverbinder durch leichte Krafteinwir­kung auf das Schwellenprofil gerastet werden kann.

    [0010] Nach einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Schwellenverbinder seitlich auf das Schwel­lenprofil aufgeschoben, um eine formschlüssige Verbindung zu erreichen.

    [0011] Anschließend wird das Schwellenprofil mittels einer Kleb- oder Schraubverbindung mit dem Schwellenverbinder kraftschlüssig verbunden. Hierzu weist der Schwellenverbinder bevorzugt eine eingesetzte Gewindehülse auf, in die eine entsprechende Schraube eingeschraubt werden kann.

    [0012] Der Schwellenverbinder weist an seiner Oberseite eine im we­sentlichen ebene Dichtfläche auf, die der Außenkontur des Blendrahmenprofils angepaßt ist. Vor dem Verbinden des Schwel­lenverbinders mit dem Blendrahmenprofil wird diese Dichtfläche bevorzugt mit einem dauerelastischen Dichtmittel versehen, um die Fuge zwischen dem Schwellenverbinder und dem Blendrahmen­profil dauerhaft elastisch abzudichten. Entsprechend wird be­vorzugt die Unterseite des Schwellenverbinders mit einem dauerelastischen Dichtmittel versehen, um die Fugen zwischen Schwellenverbinder und Schwellenprofil dauerhaft elastisch ab­zudichten.

    [0013] Obgleich der Einsatz von speziellen Verbindungsteilen seit lan­gem zum Verbinden von zwei in rechtem Winkel aufeinanderstoßen­den Rahmenstäben von Fenstern bekannt ist, wurden nach Wissen der Anmelderin niemals Blendrahmenprofile mit Schwellenprofilen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren verbunden.

    [0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungs­beispiels sowie der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen dabei

    Figur 1 eine perspektivische Ansicht (Explosionszeichnung) eines Blendrahmenprofils, eines Schwellenprofils so­wie eines Schwellenverbinders vor der Montage,

    Figur 2 einen Schnitt durch ein Schwellenprofil mit aufge­setztem Schwellenverbinder und Blendrahmenprofil im fertig montierten Zustand.



    [0015] Gemäß Figur 1 wird das Blendrahmenprofil 2 durch senkrechtes Aufschieben mit dem Schwellenverbinder 1 verbunden. Der Schwellenverbinder weist dabei auf seiner Oberseite 4 eine um­laufende Dichtungsfläche 5 auf, die im wesentlichen eben ausge­bildet ist, um eine sichere Aufstandfläche für das Blendrahmen­profil 2 zu bilden. Um eine wasserdichte Verbindung zwischen Blendrahmenprofil 2 und Schwellenverbinder 1 zu erreichen, wird vor der Montage die Dichtungsfläche 5 mit einer handelsüblichen dauerelastischen Dichtmasse bestrichen. Nach dem Aufstecken des Schwellenverbinders 1 auf das Blendrahmenprofil 2 werden diese durch eine Kleb- und/oder Schraubverbindung miteinander verbun­den. Der Schwellenverbinder 1 weist hierzu drei zungenartige Flansche 6 auf, die jeweils in entsprechende Außenprofilie­rungen 7 des Blendrahmenprofils 2 eingeschoben werden können.

    [0016] Nach der Befestigung der Schwellenverbinder 1 mit den beiden Blendrahmenprofilen 2 wird das Schwellenprofil 3 durch Aufra­sten oder seitliches Einschieben mit den Schwellenverbindern 1 formschlüssig verbunden. In diesem Zustand kann durch seit­liches Verschieben der Blendrahmenprofile 2 mit den angesetzten Schwellenverbindern 1 eine genaue Justierung vorgenommen wer­den, wobei die fomschlüssige Verbindung zwischen Schwellenver­binder 1 und Schwellenprofil 3 diese Arbeit erleichtert. Die formschlüssige Verbindung zwischen Schwellenverbinder 1 und Schwellenprofil 3 wird durch die Hinterschneidung 8 des Schwellenverbinders sowie die Hinterschneidung 9 des Schwellen­profils 3 zusammen mit den stufenförmigen Absätzen 12, 13 des Schwellenverbinders 1 erreicht.

    [0017] Die stufenförmigen Absätze 12, 13 an der vorderen Kante 10 und der hinteren Kante 11 des Schwellenverbinders (1) sind in ihrem Abstand der Breite des Schwellenprofils 3 angepaßt.

    [0018] Vor dem Aufrasten oder Einschieben des Schwellenprofils 3 in die Schwellenverbinder 1 kann bevorzugt die Unterseite des Schwellenverbinders 1 mit einer handelsüblichen dauerelasti­schen Dichtmasse versehen werden, um eine dauerhafte Abdichtung der Fuge zwischen dem Schwellenverbinder 1 und dem Schwellen­profil 3 zu erreichen.

    [0019] Zur kraftschlüssigen Verbindung zwischen Schwellenverbinder 1 und Schwellenprofil 3 ist in dem Schwellenverbinder 1 eine Schraubhülse 16 vorgesehen. Die Schraube 15 fixiert anschlie­ßend den Schwellenverbinder 1 mit dem Schwellenprofil 3 kraft­schlüssig.

    [0020] Der erfindungsgemäße Schwellenverbinder 1 stellt mit dem erfin­dungsgemäßen Verfahren zum Verbinden eines Blendrahmenprofils 2 mit einem Schwellenprofil 3 eine wesentliche Erleichterung bei der Herstellung von Türen oder dergleichen dar.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Verbinden eines Blendrahmenprofils (2) mit einem Schwellenprofil (3), dadurch gekennzeichnet, daß
    - das Blendrahmenprofil (2) und das Schwellenprofil (3) rechtwinklig abgelängt werden,
    - daß ein Verbindungsteil zum Verbinden des Blendrah­menprofils (2) mit dem Schwellenprofil (3) (Schwel­lenverbinder (1)) mit dem Blendrahmenprofil (2) durch Verschrauben und/oder Verkleben verbunden wird,
    -- wobei der Schwellenverbinder (1) an seiner Ober­seite (4) eine der Außenkontur des Blendrahmen­profils (2) entsprechende ebene Dichtungsfläche (5)
    -- und auf seiner Unterseite eine dem Schwellen­profil (3) entsprechende Form aufweist,
    - und daß der Schwellenverbinder (1) form- und/oder kraftschlüssig mit dem Schwellenprofil (3) verbunden wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das form- und kraftschlüssige Verbinden des Schwellenverbin­ders (1) mit dem Schwellenprofil (3) durch Aufklipsen des Schwellenverbinders (1) auf das Schwellenprofil (3) und anschließendes Verschrauben erfolgt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das form- und kraftschlüssige Verbinden des Schwellenverbin­ders (1) mit dem Schwellenprofil (3) durch seitliches Auf­schieben des Schwellenverbinders (1) auf das Schwellenpro­fil (3) und anschließendes Verschrauben erfolgt.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Schwellenverbinder (1) durch Auf­bringen eines Dichtungsmittels auf die Ober- und Unter­seite des Schwellenverbinders (1) gegenüber dem Blend­rahmenprofil (2) und dem Schwellenprofil (3) abgedichtet wird.
     
    5. Schwellenverbinder zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwellenverbinder (1) auf seiner Unterseite eine Kon­tur aufweist, die der Kontur des Schwellenprofils (3) an­gepaßt ist, daß der Schwellenverbinder (1) auf seiner Oberseite (4) eine Dichtfläche (5) aufweist, die der Außenkontur des Blendrahmenprofils (2) entspricht und daß der Schwellenverbinder (1) wenigstens einen zungenartigen Flansch (6) aufweist, der in eine entsprechende Außenpro­filierung (7) des Blendrahmenprofils (2) einführbar ist, um eine Schraub- und/oder Klebverbindung mit dem Blendrah­menprofil (2) zu ermöglichen.
     
    6. Schwellenverbinder gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß der Schwellenverbinder (1) an seiner Unterseite eine Hinterschneidung (8) aufweist, die in eine entspre­chende Hinterschneidung (9) des Schwellenprofils (3) ein­greift, und an der vorderen und hinteren Längskante (10, 11) je einen stufenförmigen Absatz (12, 13) aufweist, wo­bei der Abstand dieser Stufen (12, 13) der Breite des Schwellenprofils (3) entspricht.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht