(19)
(11) EP 0 304 646 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.1989  Patentblatt  1989/09

(21) Anmeldenummer: 88112012.5

(22) Anmeldetag:  26.07.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 27/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 25.08.1987 DE 3728263

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69019 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Jeschke, Willi
    D-7506 Bad Herrenalb 5 (DE)
  • Stadler, Lothar
    D-6904 Eppelheim (DE)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo et al
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Aufspannen von biegsamen Druckplatten auf dem Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufspannen von biegsamen Druckplatten (2) auf den Plattenzylinder (1) von Rotationsdruckmaschinen mit Spannschienen (6, 9) zum Spannen der Druckplatte (2), die den beiden Plattenenden (4, 5) zugeordnet und an den Seitenwänden eines Zylinderkanals (3) abgestützt sind, wobei für das nachlaufende Plattenende (5) eine einteilige Spannschiene (9) vorgesehen ist, auf der in ihrem mittleren Bereich ein Klemmstempel (10) für das Plattenende (5) angeordnet ist, und im äußeren Bereich der Spannschiene (9) Mittel zum Strecken oder Stauchen des Plattenendes (5) in Achsrichtung des Plattenzylinders (1) vorgesehen sind, die als längsverschiebbare Spannleisten (15) ausgebildet und mittels Exzenterbolzen (20) verschiebbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufspannen von biegsamen Druckplatten auf dem Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen mit Spannschienen zum Spannen der Druckplatte, die den beiden Plattenenden zugeordnet und an den Seitenwänden eines Zylinderkanals abgestützt sind, wobei für das nachlaufende Plattenende eine einteilige Spannschiene vorgesehen ist, auf der in ihrem mittleren Bereich ein Klemmstempel für das Plattenende angeordnet ist, und im äußeren Bereich der Spannschienen Mittel zum Strecken oder Stauchen des Plattenendes in Achsrichtung des Plattenzylinders vorgesehen sind, gemäß P 36 06 351.7.

    [0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Aufspannen von biegsamen Druckplatten auf dem Plattenzylinder so zu verbessern, daß das Strecken oder Stauchen des nachlaufenden Plattenendes auf einfache Weise durchgeführt werden kann, wobei die verwendeten Mittel eine genaue und präzise Steuerung ermöglichen und so ausgelegt sind, daß auch eine fernbetätigte Verstellung während des Maschinenlaufs ermöglicht wird.

    [0003] Gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß auf der nachlaufenden Spannschiene auf beiden Seiten im äußeren Bereich Spannleisten längsverschiebbar gelagert sind, mit einem an der Spannschiene und der Spannleiste gelagerten Exzenterbolzen zum Längsverschieben der Spannleiste, der mit einem Stellmittel zusammenwirkt, und daß an der Spannleiste Klemmstempel verschiebbar geführt sind, die mittels Exzenterspannbolzen, die in der Spannleiste gelagert sind, verschoben werden und das Plattenende gegen eine Klemmfläche an der Spannleiste andrücken und festklemmen.

    [0004] Die vorgeschlagenen Spannleisten, an denen das Plattenende festgeklemmt ist, lassen sich über den Exzenterbolzen sehr präzise und mit hoher Stellkraft axial verstellen, so daß über eine Fernbedienung das Plattenende sehr präzise gestreckt oder gestaucht werden kann.

    [0005] Der Unteranspruch kennzeichnet eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, wobei auch eine mechanische oder elektrische Betätigung der Stellmittel möglich ist.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Schnitt 1-1 in Figur 4,

    Fig. 2 einen Teilquerschnitt gemäß 2-2 in Figur 4,

    Fig. 3 eine Teildraufsicht auf das Spannmittel,

    Fig. 4 eine Draufsicht auf die Spannvorrichtung im Plattenzylinder,

    Fig. 5 einen Teillängsschnitt durch den Plattenzylinder.



    [0007] Der in Figur 1 wiedergegebene Teilquerschnitt eines Plattenzylinders 1 einer Bogenoffsetdruckmaschine trägt in bekannter Weise eine biegsame Druckplatte 2, die über Spannmittel gespannt wird. Zur Aufnahme der Spannmittel dient ein Zylinderkanal 3, der sich über die Länge des Zylinderkörpers des Plattenzylinders 1 erstreckt. Das vorlaufende Plattenende 4 und das nachlaufende Plattenende 5 sind in einer Biegevorrichtung passerhaltig abgewinkelt. Das vorlaufende Plattenende 4 wird zum Spannen an einer Spannschiene 6 eingehängt und von einer Feder 7 gehalten. Zur exakten Ausrichtung des vorderen und hinteren Plattenendes 4,5 dienen Paßstifte 8. Sobald das vordere Plattenende 4 eingespannt ist, wird der Plattenzylinder zum Auflegen der Druckplatte 2 um eine Umdrehung verdreht, so daß das nachlaufende Plattenende 5 ebenfalls an einer Spannschiene 9 eingehängt werden kann. Das Festspannen der Druckplatte 2 auf dem Plattenzylinder 1 erfolgt über Druckfedern 13, so daß die beiden Spannschienen 6 und 9 in die in Figur 1 gezeigte Stellung geschwenkt sind. Hierbei befinden sich die beiden Plattenenden 4 und 5 unter einer Abdeckplatte 14, die ein Herausgleiten derselben verhindert.

    [0008] Im mittleren Bereich der nachlaufenden Spannschiene 9 ist, wie in Figur 4 wiedergegeben, ein Klemmstempel 10 vorgesehen, der mittels Spannexzenter 11, der sich an einem Lager 12 an der Spannschiene 9 abstützt, an dem abgewinkelten Bereich des nachlaufenden Plattenendes 5 anstellbar ist und dieses festklemmt. Hiermit ist gewährleistet, daß das nachlaufende Plattenende 5 in seiner Mitte in Umfangsrichtung und seitlich festgelegt ist.

    [0009] In Figur 1, 2, 4 und 5 sind die beiderseits auf der Spannschiene 9 im äußeren Bereich vorgesehenen Spannleisten 15 wiedergegeben, die gegenüber der Spannschiene 9 längsverschiebbar gelagert sind. Am äußeren Ende der Spannleiste 15 ist eine Führungsnut 16 vorgesehen, in die ein Führungszapfen 17 eingreift, wobei die Spannleiste 15 durch eine Abdeckplatte 18 verschiebbar in einer Ausnehmung 19 der Spannschiene 9 gehalten ist.

    [0010] Zum Längsverschieben der Spannleiste 15 ist ein Exzenterbolzen 20 vorgesehen, der in dem zur Mitte des Zylinders zeigenden Bereich der Spannleiste 15 über ein Nadellager 21 gelagert ist. Die beiden exzentrischen Zapfen 22 des Exzenterbolzens 20 sind in Lagerkörpern 23,24 gelagert, die wiederum an der Spannschiene 9 befestigt sind. Zum Verdrehen des Exzenterbolzens 20 dient ein Gabelhebel 25, der gemäß Figur 3 als Stellmittel von einem Hydraulikzylinder 26 betätigt wird. In dem Hydraulikzylinder 26 ist ein Kolben 27 vorgesehen, der, sobald über die Druckleitung 28 ein Druckmittel zugeführt wird, über eine Rolle 29 den Gabelhebel 25 verschwenkt (in Figur 3,4 gezeichnet). Durch genaues Dosieren des Druckmittels läßt sich eine feinfühlige und stufenlose Verschwenkung des Gabelhebels 25 und somit des Exzenterbolzens 20 durchführen, so daß die Spannleiste 15 auch um sehr geringe Beträge in Längsrichtung verschoben werden kann. Der Hydraulikzylinder 26 ist an der Spannschiene 9 befestigt. Zum Zurückziehen des Kolbens, bei Reduzierung des Druckes in der Druckleitung 28, dient eine Zugfeder 30, die an einer an der Spannleiste 15 befestigten Schraube 31 eingehängt ist.

    [0011] Um ein Strecken oder Stauchen des nachlaufenden Plattenendes durchführen zu können, ist gemäß vorliegender Erfindung an der Spannleiste 15 ein Klemmstempel 32 in einer Halterung 33 verschiebbar geführt. Ein Exzenterspannbolzen 34, der über eine Lagerung 35 an der Spannleiste 15 gelagert ist, ermöglicht durch Verdrehen ein Festklemmen des Plattenendes 5 an einer Klemmfläche 36, die ebenfalls an der Spannleiste 15 vorgesehen ist. Der Klemmstempel 32 und der Exzenterspannbolzen 34 sind mittels einer Abdeckung 37 gehalten. Zum Zurückbewegen des Klemmstempels 32, um das Einführen des Plattenendes 5 zu erleichtern, dienen zwei Druckfedern 38 in der Halterung 33.

    [0012] Nachdem auf beiden Seiten der Spannschiene 9 das Plattenende 5 von den Klemmstempeln 32 durch Verdrehen des Exzenterspannbolzens 34 festgeklemmt ist, läßt sich über den Hydraulikzylinder 26 der Gabelhebel 25 und somit der Exzenterbolzen 20 verdrehen. Hierdurch wird die Spannleiste 15 in Längsrichtung verschoben, so daß bei einer Bewegung nach Außen das Plattenende 5 durch die Verklemmung zwischen Klemmstempel 32 und Klemmfläche 36 gestreckt wird. Durch eine Bewegung zur Zylindermitte hin ist ein Stauchen des Druckplattenendes möglich. Der Betrag der Streckung oder Stauchung des nachlaufenden Plattenendes richtet sich nach der erforderlichen Korrektur des Druckbildes. Normalerweise wird diese Korrektur gleichmäßig auf beiden Seiten der Druckplatte um einen geringen Betrag vorgenommen. Durch die mittlere Klemmung über den Klemmstempel 10 läßt sich auch eine einseitige Verstellung der Spannleiste 15 und somit des nachlaufenden Druckplattenendes 5 durchführen.

    TEILELISTE



    [0013] 1 Plattenzylinder
    2 Druckplatte
    3 Zylinderkanal
    4 Plattenende
    5 Plattenende
    6 Spannschiene
    7 Feder
    8 Paßstift
    9 Spannschiene
    10 Klemmstempel
    11 Spannexzenter
    12 Lager
    13 Druckfeder
    14 Abdeckplatte
    15 Spannleiste
    16 Führungsnut
    17 Führungszapfen
    18 Abdeckplatte
    19 Ausnehmung
    20 Exzenterbolzen
    21 Nadellager
    22 Zapfen
    23 Lagerkörper
    24 Lagerkörper
    25 Gabelhebel
    26 Hydraulikzylinder
    27 Kolben
    28 Druckleitung
    29 Rolle
    30 Zugfeder
    31 Schraube
    32 Klemmstempel
    33 Halterung
    34 Exzenterspannbolzen
    35 Lagerung
    36 Klemmfläche
    37 Abdeckung
    38 Druckfeder



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Aufspannen von biegsamen Druckplatten (2) auf dem Plattenzylinder (1) von Rotationsdruckmaschinen mit Spannschienen (6,9) zum Spannen der Druckplatte (2), die den beiden Plattenenden (4,5) zugeordnet und an den Seitenwänden eines Zylinderkanals (3) abgestützt sind, wobei für das nachlaufende Plattenende (5) eine einteilige Spannschiene (9) vorgesehen ist, auf der in ihrem mittleren Bereich ein Klemmstempel (10) für das Plattenende (5) angeordnet ist, und im äußeren Bereich der Spannschiene (9) Mittel zum Strecken oder Stauchen des Plattenendes in Achsrichtung des Plattenzylinders (1) vorgesehen sind, gemäß P 36 06 351.7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf der nachlaufenden Spannschiene (9) auf beiden Seiten im äußeren Bereich Spannleisten (15) längsverschiebbar gelagert sind, mit einem an der Spannschiene (9) und der Spannleiste (15) gelagerten Exzenterbolzen (20) zum Längsverschieben der Spannleiste (15), der mit einem Stellmittel (25,26) zusammenwirkt, und daß an der Spannleiste (15) Klemmstempel (32) verschiebbar geführt sind, die mittels Exzenterspannbolzen (34), die in der Spannleiste (15) gelagert sind, verschoben werden und das Plattenende (5) gegen eine Klemmfläche (36) an der Spannleiste (15) andrücken und festklemmen.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Exzenterbolzen (20) einen Gabelhebel (25) trägt, dem ein Stellmittel vorzugsweise ein Hydraulikzylinder (26) zugeordnet ist.
     




    Zeichnung