(19)
(11) EP 0 304 688 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.1989  Patentblatt  1989/09

(21) Anmeldenummer: 88112609.8

(22) Anmeldetag:  03.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C21C 5/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT LU SE

(30) Priorität: 28.08.1987 DE 3728724

(71) Anmelder: Plibrico Company GmbH
D-40210 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Struzik, Erich
    D-5650 Solingen (DE)
  • Venn, Gerd
    D-3325 Lengede 4 (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack Patentanwälte 
Postfach 33 02 29
40435 Düsseldorf
40435 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tauchlanze


    (57) Die Erfindung betrifft eine Tauchlanze, die aus einem Stahlrohr, das von einem feuerfesten keramischen Mantelrohr umgeben ist, besteht. Kennzeichen der Erfindung ist, daß an der Kontaktfläche zwischen Stahlrohr (1) und Mantelrohr (2) eine Lage (3) aus keramischen Faservlies angeordnet ist. In dem Stahlrohr (1) kann mit Abstand zu diesem ein weiteres Rohr (4) aus Stahl und zwischen den Stahlrohren (1) und (4) eine gieß- oder spritzfähige keramische Masse (5) koaxial angeordnet sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine feuerfeste keramische Tauchlanze in Form eines Rohres, in welchem in axialer Richtung mindestens ein durchgehender Kanal vorgesehen ist, den Reaktions-, Innert- oder Trägergase strömen.

    [0002] Tauchlanzen werden benutzt, um Gase, ggf. mit festen pulverförmigen Behandlungsstoffen, wie Kalk, zur Reinigung oder Reaktion unter die Oberfläche von Metallschmelzen zu blasen. Beim Eintauchen der Lanzen durch die auf der Badoberfläche schwimmende flüssige Schlackeschicht in die Metallschmelze hinein muß diese den darin herrschenden hohen Temperaturen über 1400 °C standhalten. Daher verwendet man üblicherweise feuerfeste Keramik, die allerdings auch nur begrenzte Lebensdauer hat, weil sie von flüssigem Metall und flüssiger Schlacke korrosiv und erosiv angegriffen wird.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lebensdauer von Tauchlanzen zu erhöhen.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei der aus einem Stahlrohr bestehenden Tauchlanze, das von einem feuerfesten keramischen Mantelrohr umgeben ist, an der Kontaktfläche zwischen beiden eine Lage aus keramischem Faservlies angeordnet ist. Durch diese keramische Faservlieslage wird die Lanze schwindungsarm. Die unterschiedliche Wärmeausdehnung zwischen Stahl- und Keramikrohr wird durch die Faservlieslage, die quasi als Gleitlage wirkt, aufgefangen. Verhindert so die Bildung von Rissen im keramischen Mantelrohr, wenn die Tauchlanze beim Eintauchen in die Metallschmelze bzw. Herausziehen hohen Temperaturwechselbeanspruchungen unterworfen wird.

    [0005] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tauchlanze soll in dem Stahlrohr mit Abstand zu diesem koaxial ein weiteres Rohr aus Stahl und zwischen den Stahlrohren eine gieß- oder spritzfähige keramische Masse zusätzlich zu der keramischen Faservlieslage zwischen Mantelrohr und äußerem Stahlrohr angeordnet sein. Durch diese Maßnahme werden das Widerstandsmoment, die Bruchsicherheit und Biegefestigkeit sowie Rißbeständigkeit der Tauchlanze erhöht und damit letztlich die Lebendauer der Lanze erhöht.

    [0006] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Tauchlanze dargestellt. Im einzelnen zeigen

    Fig. 1 im Längsschnitt ein Ausführungsbeispiel,

    Fig. 2 den zugehörigen Querschnitt,

    Fig. 3 im Längsschnitt ein weiteres Ausführungsbeispiel,

    Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie A-A aus Fig. 3,



    [0007] Gleiche Teile sind in den verschiedenen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.

    [0008] Bei der Ausführung der Tauchlanze gemäß Fig. 1 und 2 ist an der Kontaktfläche zwischen dem Stahlrohr 1 und dem dieses konzentrisch umgebenden Mantelrohr 2 aus keramischem Material eine Lage 3 aus keramischem Faservlies angeordnet.

    [0009] Bei der anderen Ausführung gemäß Fig. 3 und 4 ist zusätzlich in dem Stahlrohr 1 mit Abstand zu diesem koaxial ein weiteres Stahlrohr 4 angeordnet. Den Zwischenraum zwischen beiden Stahlrohren 1,4 füllt man mit gieß- oder spritzfähiger Feuerfestmasse aus.

    [0010] Am Kopf der Tauchlanze kann eine Druckausgleichsfeder 6 angeordnet sein.


    Ansprüche

    1. Tauchlanze bestehend aus einem Stahlrohr, das von einem feuerfesten keramischen Mantelrohr umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kontaktfläche zwischen Stahlrohr (1) und Mantelrohr (2) eine Lage (3) aus keramischen Faservlies angeordnet ist.
     
    2. Tauchlanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Stahlrohr (1) mit Abstand zu diesem koaxial ein weiteres Rohr (4) aus Stahl und zwischen den Stahlrohren (1) und (4) eine gieß- oder spritzfähige feuerfeste keramische Masse (5) angeordnet sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht