[0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf einen bahnförmigen, vegetationshemmenden
Erdbodenbelag, der eine Kunststoffolie aus Polyurethan oder vorzugsweise Polyäthylen
hoher Dichte aufweist. Solche Kunststoffolien besitzen z. B. eine Dicke von 80 µm
oder mehr und eine Bahnbreite von etwa einem Meter. - Derartige vegetationshemmende
Erdbodenbeläge werden seit langem in den verschiedensten Gebieten der Landwirtschaft
und Technik eingesetzt.
[0002] Insbesondere werden derartige Erdbodenbeläge auch längs Autobahnen eingesetzt, z.
B. unterhalb der Leitplanken. Die Leitplanken werden von Stützen getragen, die im
Abstand von vier Metern angeordnet sind, und die Erdbodenbeläge müssen die Stützen
aussparen.
[0003] Die aus der Praxis bekannten gattungsgemäßen Erdbodenbeläge sind zum Zwecke der Windsicherung
zuweilen mit Steinen beschwert. Nichtsdestoweniger bestehen erhebliche Nachteile.
Einerseits beobachtet man im Laufe der Zeit eine Zerstörung der Kunststoffolie durch
den Einfluß des Sonnenlichts, insbesondere des ultravioletten Anteils im Sonnenlicht,
andererseits faßt der Wind unter die Bereiche zwischen den nur singulär aufgelegten
Steinen. Die Zerstörung von Folien durch ultraviolette Strahlen beruht auf der damit
verbundenen starken Beschleunigung der Oxidation der Polymerisate, was sich in einem
Aufbrechen der Molekülketten auswirkt. Die Intaktheit der Kunststoffolie ist aber
unerläßliche Voraussetzung für die vegetationshemmende Wirkung der gattungsgemäßen
Erdbodenbeläge. Die Resistenz der bekannten Erdbodenbeläge gegen Sonnenlicht und
insbesondere Ultraviolettstrahlen sowie deren Windsicherung ist folglich unzureichend,
was sich in zu kurzen Standzeiten äußert.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe lautet, einen gattungsgemäßen Erdbodenbelag
so weiter auszubilden, daß er windfest und ausreichend resistent gegen Sonnenlicht
und insbesondere Ultraviolettstrahlen ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß auf die Oberfläche der Kunststoffolie
eine bituminöse Schutzschicht gegen Sonnenlicht, insbesondere Ultraviolettstrahlen,
aufgebracht ist, die gleichzeitig als Klebschicht ausgebildet ist, und daß durch
die Klebschicht außerdem eine Windsicherungsschicht aus spezifisch schwerem Schüttgut
auf der Kunststofffolie fixiert ist. - Erdbodenbeläge aus mehreren Schichten, bei
denen eine oberste Schicht aus schwerem Schüttgut zur Windsicherung besteht sowie
das Schüttgut durch ein Bindemittel fixiert ist, sind an sich bekannt (DE-OS 35 15
144). Allerdings handelt es sich nicht um die bahnförmigen Erdbodenbeläge mit Kunststoffolie
als unterste Lage. Bei der bekannten Ausführungsform ist die unterste Lage eine Papplage,
die mit einem Herbizid imprägniert ist, aber verwittern soll und nach z. B. zwei Vegetationsperioden
vom Gras durchwachsen werden soll, welches danach leicht mähbar ist.
[0006] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die bituminöse Schutzschicht eine Doppelfunktion
ausüben kann. Überraschenderweise erzielt sie einerseits einen wirksamen Schutz der
Kunststoffolie gegen Sonnenlicht, insbesondere gegen ultraviolette Strahlen, sie
hält aber andererseits auch eine Windsicherungsschicht aus spezifisch schwerem Schüttgut
auf der Kunststoffolie fest. Es versteht sich, daß zur Vegetationshemmung die Kunststoffolie
wasserundurchlässig ist. Die Schutzschicht besteht vorzugsweise aus Straßenbaubitumen,
welches sich als Bindemittel im Straßenbau bewährt hat, erfindungsgemäß aber auch
als Schutzschicht funktioniert. Straßenbaubitumen ist wegen seiner dunklen Farbe
vorteilhaft, weil es im Sinne seiner erfindungsgemäßen Schutzfunktion vor Ultraviolettstrahlen
als guter Absorber dient. Wenn der Erdbodenbelag in Waldgebieten eingesetzt werden
soll, empfiehlt es sich, dem Straßenbaubitumen feuerhemmende Stoffe beizugeben. Zur
Verbesserung der Bindemittelfunktion der Schutzschicht kann das Straßenbaubitumen
mit einem oder mehreren Elastomeren legiert sein. Zweckmäßigerweise wird die Schutzschicht
in beiden Fällen als Emulsion aufgetragen. Sie besitzt im gebrochenen Zustand vorzugsweise
ein Gewicht von etwa 0,4 kg/m². Für die Windsicherungsschicht, die in bevorzugter
Ausführungsform aus steinigem Granulat besteht, ist es ausreichend, daß das Schüttgewicht
etwa 5 kg/m² beträgt. Das Granulat kann dabei Körnungen im Bereich von zwei Millimetern
bis zu einigen Zentimetern aufweisen. Die Windsicherungsschicht bewirkt nicht nur
eine Windsicherung, sondern auch eine Sicherung gegen Abschwimmen, wenn Wasser unter
den Erdbodenbelag gelangt.
[0007] Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Windsicherungsschicht eine Farbschicht und auf diese eine Abdeckung aus
Glaskugeln aufgebracht ist. Dabei empfiehlt es sich, die Glaskugeln, die einen Durchmesser
von etwa 1 mm aufweisen, in dichtester Kugelpackung, z. B. aus zumindest zwei Lagen,
anzuordnen. Arbeitet man mit einer Abdeckung aus Glaskugeln, so ergibt sich ein zusätzlicher,
beachtlicher Vorteil. Die Glaskugeln tragen einerseits zur Windsicherung bei, bewirken
aber außerdem nachts eine Lichtreflexion, die im Scheinwerferlicht eines Kraftfahrzeuges
die Randstreifen sichtbar macht.
[0008] Von besonderem Vorteil ist fernerhin, daß der erfindungsgemäße Erdbodenbelag auf
einfache Weise verlegungstechnisch optimiert werden kann. Zur Vermeidung einer Spaltbildung
zwischen nebeneinanderliegenden Bahnen des Erdbodenbelages können deren Längsseiten
der Kunststoffolie mit Überlappungssäumen versehen sein, die zusätzlich Verbindungsausnehmungen
enthalten können. Diese Überlappungssäume können durch folienunterseitiges Umschlagen
auch als Randverstärkung eingesetzt sein. Es versteht sich, daß die Kunststoffolie
eines erfindungsgemäßen Erdbodenbelages auch Querfalten aufweisen kann.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert.
[0010] Die einzige Figur zeigt perspektivisch einen Erdbodenbelag mit steinigem Granulat
als Windsicherungsschicht.
[0011] In der Figur erkennt man einen bahnförmigen, vegetationshemmenden Erdbodenbelag
1 in perspektivischer Darstellung. Dabei ist auf die Oberfläche 5 der Kunststoffolie
2 eine bituminöse Schutzschicht 3 aufgebracht, die gegen Sonnenlicht, insbesondere
Ultraviolettstrahlen schützt. Gleichzeitig dient diese Schutzschicht 3 als Bindemittelschicht,
die eine Windsicherungsschicht 4 aus spezifisch schwerem Schüttgut 6 auf der Kunststoffolie
2 fixiert. Die Schutzbzw. Bindemittelschicht 3 besteht vorzugsweise aus Straßenbaubitumen
oder aus einer Legierung aus Straßenbaubitumen und einem Elastomer. Die darauf fixierte
Windsicherungsschicht 4 besitzt ein Schüttgewicht von etwa 5 kg/m², und besteht
vorzugsweise aus steinigem Granulat 6. Dieses Granulat 6 kann dabei Körnungen im Bereich
von zwei Millimetern bis zu einigen Zentimetern aufweisen. - Es versteht sich, daß
man zusätzlich in der beschriebenen Weise eine Abdeckung aus Glaskugeln aufbringen
kann, die lichtreflektierend wirkt.
1. Bahnförmiger, vegetationshemmender Erdbodenbelag, der eine Kunststoffolie aus Polyurethan
oder Polyäthylen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche (5) der Kunststoffolie (2) eine bituminöse Schutzschicht
(3) gegen Sonnenlicht, insbes. Ultraviolettstrahlen, aufgebracht ist, die gleichzeitig
als Klebschicht (3) ausgebildet ist, und daß durch die Klebschicht (3) außerdem eine
Windsicherungsschicht (4) aus spezifisch schwerem Schüttgut (6) auf der Kunststoffolie
(2) fixiert ist.
2. Erdbodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (3)
aus Straßeneinbaubitumen besteht.
3. Erdbodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (3)
aus Straßenbaubitumen und einem oder mehreren Elastomeren legiert ist.
4. Erdbodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Windsicherungsschicht (4) ein Schüttgewicht von etwa 5 kg/m² aufweist.
5. Erdbodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Windsicherungsschicht (4) aus steinigem Granulat (6) besteht.
6. Erdbodenbelag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat (6) Körnungen
von zwei Millimetern bis zu einigen Zentimetern aufweist.
7. Erdbodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf
die Windsicherungsschicht (4) eine Farbschicht und auf diese eine Abdeckung aus Glaskugeln
aufgebracht ist.
8. Erdbodenbelag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaskugeln einen
Durchmesser von etwa 1 mm aufweisen und in dichtester Kugelpackung, z. B. aus zumindest
zwei Lagen, angeordnet sind.