[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Auswertung von Steuersignalen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei hochintegrierten Datenprozessoren werden Einschränkungen bei der Herausführung
von Steuer-Ports vorgenommen, um entweder genormte Gehäusegrößen verwenden zu können,
oder aber die Ausmaße des Gehäuses und die Anzahl der Anschlußpins in Grenzen zu halten.
Sind beispielsweise nur zwei Steuer-Ports vorhanden, so können mit statischen Steuersignalen
lediglich 2² = 4 unterschiedliche Befehle erteilt werden. Um weitere Befehle ausgeben
zu können, ist es möglich, dynamische Steuersignale zu verwenden, die den statischen
überlagert werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung zur Auswertung
von Steuersignalen zu schaffen, die zuverlässig die unterschiedlich gebildeten Steuersignale
trennt und für Steuerzwecke auswertet. Diese Aufgabe wird bei einer Schaltungsanordnung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, durch die im kennzeichnenden Teil angegebenen
Merkmale gelöst.
[0004] Das besondere Problem bei der Auswertung von statischen und dynamischen Steuersignalen
liegt darin, daß die statischen Steuersignale nur über einen verhältnismäßig langen
Zeitraum statisch sind, bei Änderung des Befehls aber ihren Zustand ändern und diese
Änderung mit einer dynamischen Zustandsänderung verwechselt werden kann. Umgekehrt
verhalten sich die dynamischen Zustandsänderungen wie kurze statische, so daß auch
in dieser Richtung eine Verwechselungsgefahr besteht. Bei der erfindungsgemäßen Schaltung
werden die statischen Zustände zunächst gespeichert und der Ausgang des Speichers
dann als Steuersignal verwendet. Dadurch wird erreicht, daß eine dynamische Zustandsänderung
keinen Einfluß auf die aus den statischen Steuersignalen gewonnenen Steuersignale
ausüben kann. Die dynamischen Steuersignale werden zur Synchronisation eines Flip-Flop
benutzt, so daß auch bei einer Fehlsynchronisation durch Änderung statischer Steuersignale
dieser Fehler anschließend ausgeglichen wird.
[0005] Eine Weiterbildung sieht vor, eine Synchronisation nur innerhalb eines Zeitfensters
zuzulassen, in welchem die dynamischen Steuersignale auftreten können, und vermeidet
so eine Fehlsynchronisation. Zusätzliche Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung,
die ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
[0006] In der Zeichnung zeigen:
Fig.1: Ein die Erfindung verkörperndes Schaltbild als Bestandteil eines Empfängers
für digitalen Satelliten-Rundfunk,
Fig.2 ein Impuls-Diagramm zur Erläuterung der in Fig.1 dargestellten Schaltung.
[0007] Der Empfänger für digitalen Satelliten-Rundfunk ist dafür vorgesehen, Hörfunkprogramme
nach den Spezifikationen des Hörfunk-Übertragunsverfahrens im TV-SAT zu empfangen.
Die Verschachtelung der Programme in eine Rahmenstruktur und die Unterbringung zusätzlicher
Programminformationen in Sonderdienst-Rahmen und Sonderdienst-Überrahmen, sowie in
einem Zusatzinformations-Rahmen sind in der DE-OS 33 080 25 oder den technischen Richtlinien
ARD/ZDF Nr. 3R1 "Digitaler Sateliten-Rundfunk (DSR) - Spezifikationen des Hörfunk-Übertragungsverfahrens
im TV-SAT", herausgegeben vom IRT Institut für Rundfunktechnik, näher beschrieben.
[0008] Im Hauptrahmen A nach den Spezifikationen wird neben den anderen Daten ein Sonderdienst-Bit,
sowie zwei Zusatzinformations-Bit übertragen. Vierundsechzig Hauptrahmen werden bei
den Sonderdienst-Bit zu einem Sonderdienst-Rahmen SA und bei den Zusatzinformations-Bit
zu einem Zusatzinformations-Rahmen zusammengefaßt. In dem Zusatzinformations-Rahmen
ist ein Teil der verfügbaren Daten für Skalen-Faktoren und ein anderer Teil für Programmbegleitinformationen
PI reserviert. Die Programmbegleitinformationen PI beziehen sich auf die Programme,
deren Abtastwerte zuvor übertragen werden. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden
Bit reicht jedoch nicht aus, um im Zusatzinformations-Rahmen für alle Kanäle Programminformationen
übertragen zu können. Lediglich bei Stereo-Programmen, bei denen die Programminformationen
für beide Kanäle gemeinsam sind, ist es möglich, vollständige Programminformationen
in einem Zusatzinformations-Rahmen unterzubringen. Werden dagegen die Kanäle einzeln,
also für Mono-Darbietungen genutzt, so werden die Programminformationen wechselweise
für die Mono-Kanäle übertragen, wobei die Zuordnung so definiert ist, daß mit dem
Beginn eines Sonderdienst-Überrahmens die Programminformation für den linken Mono-Kanal
von Programm 1 übertragen wird. Je nach dem welcher Mono-Kanal gewählt ist, muß also
nach dem Beginn des Sonderdienst-Überrahmens jeder folgende Zusatzinformations-Rahmen
ungeradzahliger Ordnungszahl oder jeder folgende Zusatzinformations-Rahmen geradzahliger
Ordnungszahl ausgewertet werden.
[0009] In Fig. 1 ist ein Datenprozessor 13 dargestellt, an dessen einem Steuerausgang Steuersignale
M1 und an dessem anderen Steuerausgang Steuersignale M2 auftreten. Durch den Zustand
der statischen Steuersignale M1S und M2S wird angezeigt, welche Betriebsart vorliegt.
Die Codierung ist so gewählt, daß bei Stereo beide Ausgänge auf logisch L sind, bei
Zwei-Ton-Sendungen beide Ausgänge auf logisch H, bei Mono-links MIS auf logisch H
und M2S auf logisch L und bei Mono-rechts M1 auf logisch L und M2S auf logisch H liegt.
Ein dynamisches Signal M1D, das den Zustand von M1 kurzzeitig ändert, wird dann ausgegeben,
wenn durch den Datenprozessor festgestellt wurde, daß das Synchronwort für den Sonderdienst-Überrahmen
richtig erkannt worden ist. Die Signale werden dazu ausgenutzt, in der Betriebsart
"Mono" ein Zeitfenster für Programm-Informationen so zu legen, daß nur die Programm-Informationen
für den eingeschalteten Kanal ausgewertet und die anderen unterdrückt werden. Zur
Erläuterung der Funktionsweise der in Fig. l dargestellten Schaltung wird zusätzlich
auf Fig. 2 Bezug genommen, wobei die Signale dort in verschiedenen gedehnten Maßstäben
dargestellt sind.
[0010] Die Zusatzinformations-Rahmen, wie auch die Sonderdienst-Rahmen enthalten jeweils
64 Bit. Acht Sonderdienst-Rahmen ergeben, wie Fig. 2a zeigt, einen Sonderdienst-Überrahmen.
In Fig. 2b sind als Dauersignale solche Signale dargestellt, die regelmäßig in dem
Zusatzinformations-Rahmen vorkommen. Es handelt sich einmal um ein Signal G9, des
während der Dauer des neunten Taktes erscheint, und um ein Signal G89N, das während
der Dauer des 18. und 19. Taktes erscheint. Ferner ist ein Fenster-Signal FE dargestellt,
durch das die die Programmbegleit-Informationen enthaltenen Daten aus dem Datenstrom
ausgekoppelt werden können. Bei dem darunter dargestellten Betriebszustand "Stereo-Betrieb"
in Fig. 2c werden die Programmbegleit-Informationen für die Stereo-Programme in jedem
Zusatzinformations-Rahmen übermittelt. Es ist daher zulässig, in jedem Zusatzinformations-Rahmen
die während der Dauer des Signals FE auftretenden PI-Bit auszuwerten. In diesem Falle
liegen die Steuersignale Ml, M2 auf logisch L, wodurch beide Flip-Flops 1,2 über
ihre Ausgänge und die nachgeschalteten NOR-Verknüpfungsglieder 3,4 logisch L an deren
Ausgängen hervorrufen. Dementsprechend sind die NAND-Gatter 6,7 gesperrt und erzeugen
an dem AND-Gatter 8 logisch H. Das an einem dritten Eingang anliegende Signal FE wird
nun während jedes Zusatzinformations-Rahmens durchgeschaltet.
[0011] Unterhalb der Darstellung für den Stereo-Betrieb ist in Fig. 2d die Betriebsart "Mono-links"
veranschaulicht. Die statischen Steuersignale sind entsprechend bei M1 auf logisch
H und M2 auf logisch L. Nach der Erkennung des Synchron-Wortes des Sonderdienst-Überrahmens
SAÜ invertiert der Datenprozessor kurzzeitig die Steuersignale und gibt auf diese
Weise ein dynamisches Steuersignal M1D ab, das zur Auswahl des Fensters weiterverwendet
werde soll, in welchen die Programminformationen für den linken Mono-Kanal enthalten
sind. Die statischen Steuersignale liegen an den Eingängen des FlipFlops 1 und des
Flip-Flops 2 bereits vor dem Ereignis der dynamischen Steuersignale M1D an und werden
zuvor gespeichert. Zur Übernahme in die Speicher wird einmal ein Takt T32N verwendet,
der dauernd anliegt, und ein Signal G9, das während des neunten Bits im Zusatzinformations-Rahmen
anliegt über das UND-Verknüpfungsglied 5 übernommen. Das entsprechende Pulsdiagramm
zeigt Fig. 2e
[0012] Zustandsänderungen an den Eingängen der Flip-Flops 1 und 2 bewirken während der übrigen
Zeit im Zusatzinformations-Rahmen nun keine Änderung mehr. Bei Auftreten des dynamischen
Signals M1D, das während des 18. oder 19. Bit im Zusatzinformations-Rahmen erwartet
wird, vergl. hierzu die zeitlich gedehnte Darstellung in Fig. 2f, wird ein Flip-Flop
10 über einen hochfrequenten Takt T512N gesetzt, das über einen Ex-OR-Gatter 11 als
Puls zu einem NOR-Gatter 12 gelangt und als Rücksetzsignal das Flip-Flop 9 zurücksetzt.
Das entsprechende Pulsdiagramm zeigt Fig. 2g. Durch Verknüpfung des Ausgang Q des
Flip-Flops 9 mit dem Ausgang des NORGatters 3 wird über ein NAND-Verknüpfungsglied
6 erreicht, daß das Gatter 8 nur während Zusatzinformations-Rahmen der Ordnungszahl
1 freigegeben wird. Das in einen definierten Zustand versetzte Flip-Flop 9 wird nämlich
im nächsten Zusatzinformations-Rahmen durch T32N in dem Zeitintervall G9 umgeschaltet
und führt durch Verknüpfung seines Ausgangssignals mit dem des NOR-Gliedes 3 zu einer
Sperrung des NAND-Gliedes 8 und somit auch zu einer Sperrung des Fenstersignals
FE. Erst wenn beim dritten Zusatzinformations-Rahmen wieder das Flip-Flop 9 in die
ursprüngliche Lage schaltet, wird das AND-Gatter 8 freigegeben, sodaß das Signal FE
durchgeschaltet und als Signal PIF weiterverarbeitet werden kann.
1. Schaltungsanordnung zur Auswertung von aus einem Datenprozessor ausgegebenen Steuersignalen,
die aus statischen Steuersignalen und den statischen Steuersignalen überlagerten
dynamischen Steuersignalen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Speicher (1,2) vorgesehen ist, dem die statischen Steuersignale
(M1S,M2S) zugeführt sind und daß ein weiterer Speicher (9) vorgesehen ist, welcher
durch das dynamische Steuersignal (MlD) synchronisiert wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, wobei die statischen Steuersignale (MlS,M2S)
zur Kennzeichnung einer Betriebsart und die dynamischen Steuersignale (M1D) zur Synchronisation
einer Auswahlschaltung für betriebsartspezifische Daten aus einem seriellen Datenstrom
dienen, insbesondere zur Auswertung von Programminformationen beim digitalen Satelliten-Rundfunk,
dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes und ein zweites statisches Steuersignal (M1S, M2S) zwei Flip-Flops
(1,2) zugeführt werden, die die Zustände der Steuersignale zu vorgegebenen Zeiten
speichern, daß ein Flankendetektor (10,11) für die dynamischen Steuersignale (M1D)
vorgesehen ist, dessen Ausgangssignal an einem Setzeingang (R) eines als Frequenzteiler
geschalteten Flip-Flop (9) geführt ist, welches mit demselben Takt (T32N) wie die
beiden anderen Flip-Flops (1,2) getaktet ist und daß die Ausgänge der Flip-Flops
(1,2) über eine Verknüpfungsschaltung (3,4,6,7,8) mit einem Fenstersignal (FE) verknüpft
sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anmspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Takt (T32N) für die Flip-Flops (1,2,9) mit einem in einem ersten Zeitraum
anliegenden Hilfssignal (G9) und das dynamische Steuersignal (MlD) mit einem zweiten
Hilfssignal (G89) verknüpft ist und daß das erste (G9) und das zweite Hilfssignal
(G89) zeitlich gegeneinander versetzt sind.