(19)
(11) EP 0 304 829 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.1989  Patentblatt  1989/09

(21) Anmeldenummer: 88113550.3

(22) Anmeldetag:  20.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 22.08.1987 DE 3728023

(71) Anmelder: FIRMA CHR. AHRENS
D-24116 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • Ahrens, Johannes Christoph
    D-2300 Kiel 17 (DE)

(74) Vertreter: Döring, Rudolf (DE) 
Jasperallee 1a
D-38102 Braunschweig
D-38102 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rahmen für Fenster, Türen oder dgl. und Profilstrang für seine Herstellung


    (57) Ein Profilstrang für einen Rahmen, insbesondere Blend­rahmen, für Fenster, Türen oder dgl. aus massivem Holz weist zur Verlegung und Führung von Betätigungs- und/oder Schließelementen einen in das Innere ein­gelegten und nach allen Seiten verdeckten Hohlkörper (40) aus Kunststoff auf, der bei schichtartigem Aufbau des Rahmens als Teil wenigstens einer Schicht (3a, 3b, 3c) eingesetzt ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rahmen, insbesondere Blendrahmen, für Fenster, Türen oder dgl. und einen Profilstrang für einen solchen Rahmen mit einem im Inneren längsverlaufenden, rohrförmigen Hohl­profilkörper zur Aufnahme von Lüftungen und Betä­tigungs- bzw. Gestängegliedern oder Installations­leitungen oder dgl.

    [0002] Rahmen werden im allgemeinen aus Vollprofilteilen aus Holz, Kunststoff oder dgl. oder aus einem sol­chen Vollprofilteil und einem Abdeckprofil her­gestellt.

    [0003] Bei Vollprofilteilen treten aufgrund des massiven Querschnittes verschiedene Schwierigkeiten auf. So können solche aus Vollmaterial hergestellten Profile bei Feuchtigkeit und Temperatur Verzerrun­gen oder dgl. aufweisen, die ein Verziehen des Rahmens bzw. bei Blendrahmen ein Undichtwerden in der Schließstellung der Flügel zur Folge haben.

    [0004] Als Abhilfe wird in dem DE-GM 84 35 701 U1 vor­geschlagen, im Inneren der Profilleisten der Länge nach ein Metallrohr vorzusehen. Um dieses Metall­rohr in das Innere der Profilleiste einzubringen, soll diese aus zwei Teilen gebildet und entspre­chend ausgefräst werden. Das Rohr soll erst beim Zusammenfügen der Profilleisten gebildet werden.

    [0005] Die Herstellung derartiger Fenster bleibt relativ arbeitsaufwendig.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Profil­strang vorzuschlagen, der fertigungstechnisch ein­facher herzustellen ist.

    [0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Profil­strang aus mehreren in Sandwichform miteinander fest verbundenen Schichten zusammengesetzt ist, daß der Hohlprofilkörper den Abmessungen einer oder mehrerer der inneren Schichten angepaßt und in diese eingesetzt ist, und daß der Hohlprofil­körper auf wenigstens einer der Nachbarschichten zugewandten Außenseite mehrere im gegenseitigen Abstand und in Längsrichtung verlaufende und unter dem Druck beim Verbinden der Schichten verform­bare Stege aufweist. Durch den besonders günstigen Aufbau des massiven Rahmenquerschnittes aus meh­reren Schichten, die fest miteinander verbunden, z.B. verleimt, werden, wird ein Verziehen des Rah­mens infolge von Feuchtigkeit oder Wärme ausge­schlossen. Der schichtförmige Aufbau bietet gleich­zeitig den besonderen Vorteil, in das Innere, d.h. von außen vollständig verdeckt, den Hohlprofil­körper einzubauen, ohne die Stabilität des Rah­mens zu verringern. Da die Abmessungen des Hohl­profils den Abmessungen einer oder mehrerer der Schichten angepaßt sind, kann der Hohlprofilkörper in die betreffende Schicht bzw. die betreffenden Schichten eingelegt und gemeinsam mit dieser bzw. diesen zusammen in den Rahmenquerschnitt in einem Arbeitsgang eingebaut werden.

    [0008] In den Hohlprofilkörper, der in den Rahmen ein­gebaut wird, können diverse Elemente, beispiels­ weise Dichtelemente, Betätigungselemente, Schließ­elemente oder dgl., verdeckt untergebracht werden. Hierzu müssen keine Nuten oder dgl. in die Profil­teile eingebracht oder nachträglich wieder in einem besonderen Arbeitsgang verschlossen werden.

    [0009] Um den Anforderungen an die Verleimung oder den An­forderungen bei Bearbeitungstoleranzen entgegenzu­kommen, kann das Hohlprofil in spezieller Weise innen und/oder außen mit Stegen versehen sein. Es wird da­durch stabiler bzw. Fertigungstoleranzen der benach­barten Schichten können so ausgeglichen werden.

    [0010] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung kann der Hohlprofilkörper einen Flansch aufweisen, der zugleich die Abmessungen einer Nut zur Aufnahme einer Dichtung des später herzustellenden Fensters fest­legt.

    [0011] Fertigungstechnisch besonders vorteilhaft und damit kostengünstig ist es, wenn der Profilstrang in seinen äußeren Schichten jeweils aus einem Brett gebildet wird und die innere Schicht aus zwei Leisten besteht, die zwischen sich den Hohlprofilkörper einschließen.

    [0012] Durch die Möglichkeit, Materialtoleranzen auszuglei­chen und auch stärker arbeitendes Holz zu verwenden, wird es möglich, besonders preiswertes Holzmaterial einzusetzen. Zugleich können an die Toleranzen der Brettzuschneidemaschinen geringere Anforderungen ge­stellt werden. Für die Integration des Hohlprofilkörpers ist keine besondere Holzbearbeitung mehr erforderlich.

    [0013] Es wird außerdem möglich, sehr große Längen herzu­stellen und maschinell jeweils passend zurechtzusägen.

    [0014] Die letzte Bearbeitung erfolgt daher nach dem Ver­kleben bzw. Verleimen des Profilstranges. Der fer­tige Profilstrang muß dann lediglich noch in passende Stücke für den Rahmen getrennt werden. Diese Profil­strangabschnitte können - da sie keine weitere Bear­beitung mehr erfordern - sogar in Heimwerkermärkten angeboten werden.

    [0015] Die aus derartigen Profilstrangabschnitten hergestell­ten Rahmen, insbesondere Blendrahmen, für Fenster, Türen oder dgl. sind besonders kostengünstig und den­noch wenig anfällig gegen Verziehen oder Undichtwerden.

    [0016] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung eines Blendrahmens kann der eingebaute Hohlprofilkörper bzw. Hohlkörper zugleich in seiner Einbaulage die Abmessungen und die Lage einer Nut bestimmen, die zur Aufnahme der umlaufenden, den Schließfalz zwi­schen dem Flügelrahmen und Blendrahmen abdichtenden Profildichtung dient.

    [0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

    [0018] Es zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Blendrahmen gemäß der Erfindung und

    Fig. 2 eine Einzelheit des bei dem Rahmen nach Fig. 1 verwendeten Hohlprofils.



    [0019] In Fig. 1 ist angenommen, daß die tragenden Profilteile des Blendrahmens 1 und des Flügelrahmens 2 aus Holz bestehen und aus einzelnen Schichten hergestellt sind, die aneinandergefügt und durch Leimen fest miteinander verbunden sind. Bei dem Blendrahmen 1 weist das Profil­ teil 3 z.B. die Schichten 3a bis 3e auf, die in Ebenen etwa parallel zur Rahmenebene aufeinanderliegen.

    [0020] Am Flügelrahmen 2 sind in üblicher Weise die Scheiben 21 gehalten.

    [0021] Der Blendrahmen 1 weist auf seiner Innenseite ein Abdeckprofil 4 auf; dies ist jedoch für das Verständnis der Erfindung nicht wesentlich, so daß hierauf nicht näher eingegangen zu werden braucht.

    [0022] In das Profilteil 3 des Blendrahmens 1 ist ein Hohlkör­per 40 allseitig verdeckt fest eingebaut. Der Hohl­körper 40 ist ein kastenförmiges Hohlprofil, das im dargestellten Beispiel aus Kunststoff besteht. Der Hohlkörper 40 weist in Richtung senkrecht zur Blendrah­menebene eine Dicke auf, die der Dicke der Innenschicht 3b entspricht. Der Hohlkörper 40 ist in die Schicht 3b so eingelegt, daß er Teil der Schicht bildet und zusammen mit dieser in das Profilteil 3 eingebaut ist. Um die Verleimung mit den benachbarten Schichten 3a und 3c zu verbessern, sind die betreffenden freilie­genden Flächen des Hohlkörpers 40 profiliert, z.B. mit einer zahnförmigen Oberfläche versehen. Um ferner Dickentoleranzen gegenüber der Schicht 3b besser aus­gleichen zu können, ist, wie Fig. 2 zeigt, die Unterseite 45 und/oder die Oberseite des Hohlkörpers 40 mit einer Mehrzahl von in Längsrichtung verlaufenden und im gegenseitigen Abstand angeordneten Stegen 46 von 1 bis 3 mm Länge versehen, welche sich beim Zusammenpressen der Schichten während der Verleimung verformen können, wenn dies erforderlich ist. Die Stege 46 bilden nach ihrer Verformung kleine Taschen, die den Leim aufnehmen und eine feste Verbindung mit der benachbarten Schicht 3c gewährleisten.

    [0023] Der Hohlkörper 40 weist in seinem Inneren paarweise angeordnete Stege 44 auf, welche das Innere 43 in mehrere Kammern unterteilen. Jede Kammer kann zur Aufnah­me unterschiedlicher Betätigungs- oder Schließelemente oder dgl. dienen, wobei die Elemente auch in Längsrich­tung verschiebbar sein können. Um den Hohlkörper 40 zur Führung von Beschlagteilen verwenden zu können, ist es sehr wichtig, daß das Einbaumaß des Hohlkörpers innerhalb des Querschnittes des Blendrahmens 1 zuver­lässig eingehalten wird. Insbesondere ist das mit 47 bezeichnete Einbaumaß von großer Bedeutung. Die Einhaltung dieses Einbaumaßes läßt sich bei der mechani­schen spanabhebenden Bearbeitung leicht überwachen, indem z.B. ein Meßaufnehmer verwendet wird, der bei der Bearbeitung das Differenzmaß 48 laufend ermittelt und überwacht.

    [0024] Der Hohlkörper 40 weist zweckmäßigerweise in der Auflage­ebene zu der Schicht 3c einen seitlich vorspringenden Flansch 42 auf. Die Länge des Flansches in Richtung der Blendrahmenebene ebenso wie die Dicke des Flansches 42 sind so bemessen, daß dadurch Breite und Tiefe der Nut des Profilteiles 3 des Blendrahmens 1 bestimmt werden, in der die im Schließfalz liegende Mitteldich­tung in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise aufgenommen wird.

    [0025] Die Stegpaare 44 im Inneren des Hohlkörpers 40 dienen gleichzeitig als Schallschluckelemente, so daß über den Hohlraum erfolgende Schalleinbrüche nicht zu be­fürchten sind.


    Ansprüche

    1. Profilstrang für Rahmen, insbesondere Blendrahmen, für Fenster, Türen oder dgl. mit einem im Inneren längsverlaufenden, rohrförmigen Hohlprofilkörper (40) zur Lüftung und zur Aufnahme von Betätigungs- bzw. Gestängegliedern oder Installationsleitungen oder dgl., dadurch gekennzeichnet, daß er aus meh­reren in Sandwichform miteinander fest verbundenen Schichten (3a bis 3c) zusammengesetzt ist,
    daß der Hohlprofilkörper (40) den Abmessungen einer oder mehrerer der inneren Schichten (3b) angepaßt und in diese eingesetzt ist,
    und daß der Hohlprofilkörper (40) auf wenigstens einer der Nachbarschichten (3a bzw. 3c) zugewand­ten Außenseite mehrere im gegenseitigen Abstand und in Längsrichtung verlaufende und unter dem Druck beim Verbinden der Schichten (3a bis 3c) verformbare Stege (46) aufweist.
     
    2. Profilstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Außenflächen (41) des Hohlprofilkör­pers (40) zur Verbesserung der Leimhaftung auf­gerauht, insbesondere mit zahnförmiger Profilie­rung ausgebildet sind.
     
    3. Profilstrang nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Hohlprofilkörper (40) in seinem Inneren mit mehreren, den Innenraum in Teil­kammern unterteilenden Stegen oder Stegpaaren (44) ausgebildet ist.
     
    4. Profilstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlprofilkörper (40) als Kastenprofil aus Kunststoff ausgebildet ist.
     
    5. Profilstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlprofilkörper (40) einen Flansch (42) aufweist, der sich zwi­schen der inneren, den Hohlprofilkörper (40) ent­haltenden Schicht (3b) und einer benachbarten Schicht (3c) angeordnet ist, sich in der Ebene der Kontaktfläche der einander benachbarten Schich­ten (3b,3c) bis zum Rand des Profilstranges vor­springt und Abmessungen aufweist derart, daß er die Dicke und Tiefe ebenso wie die Lage einer ein Dichtungsprofil aufnehmenden Rahmennut festlegt.
     
    6. Profilstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren Schichten (3a,3c) aus massiven Brettern bestehen, und daß die innere Schicht (3b) aus zwei Leisten besteht, die zwischen sich den Hohlprofilkörper (40) einschließen.
     
    7. Rahmen, insbesondere Blendrahmen, für Fenster, Türen oder dgl., dadurch gekennzeichnet, daß er aus Abschnitten eines Profilstranges gemäß einem der vorstehenden Ansprüche zusammengesetzt ist.
     
    8. Rahmen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Profilstrang gemäß Anspruch 5 verwendet wird, und daß der Flansch (42) in Richtung auf den Innenfalz zwischen Blendrahmen (1) und Flü­gelrahmen (2) vorspringt und die Rahmennut ein umlaufendes Dichtungsprofil aufnimmt.
     




    Zeichnung