[0001] Die Erfindung betrifft einen Rahmen, insbesondere Blendrahmen, für Fenster, Türen
oder dgl. und einen Profilstrang für einen solchen Rahmen mit einem im Inneren längsverlaufenden,
rohrförmigen Hohlprofilkörper zur Aufnahme von Lüftungen und Betätigungs- bzw. Gestängegliedern
oder Installationsleitungen oder dgl.
[0002] Rahmen werden im allgemeinen aus Vollprofilteilen aus Holz, Kunststoff oder dgl.
oder aus einem solchen Vollprofilteil und einem Abdeckprofil hergestellt.
[0003] Bei Vollprofilteilen treten aufgrund des massiven Querschnittes verschiedene Schwierigkeiten
auf. So können solche aus Vollmaterial hergestellten Profile bei Feuchtigkeit und
Temperatur Verzerrungen oder dgl. aufweisen, die ein Verziehen des Rahmens bzw. bei
Blendrahmen ein Undichtwerden in der Schließstellung der Flügel zur Folge haben.
[0004] Als Abhilfe wird in dem DE-GM 84 35 701 U1 vorgeschlagen, im Inneren der Profilleisten
der Länge nach ein Metallrohr vorzusehen. Um dieses Metallrohr in das Innere der
Profilleiste einzubringen, soll diese aus zwei Teilen gebildet und entsprechend ausgefräst
werden. Das Rohr soll erst beim Zusammenfügen der Profilleisten gebildet werden.
[0005] Die Herstellung derartiger Fenster bleibt relativ arbeitsaufwendig.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Profilstrang vorzuschlagen, der fertigungstechnisch
einfacher herzustellen ist.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Profilstrang aus mehreren in Sandwichform
miteinander fest verbundenen Schichten zusammengesetzt ist, daß der Hohlprofilkörper
den Abmessungen einer oder mehrerer der inneren Schichten angepaßt und in diese eingesetzt
ist, und daß der Hohlprofilkörper auf wenigstens einer der Nachbarschichten zugewandten
Außenseite mehrere im gegenseitigen Abstand und in Längsrichtung verlaufende und unter
dem Druck beim Verbinden der Schichten verformbare Stege aufweist. Durch den besonders
günstigen Aufbau des massiven Rahmenquerschnittes aus mehreren Schichten, die fest
miteinander verbunden, z.B. verleimt, werden, wird ein Verziehen des Rahmens infolge
von Feuchtigkeit oder Wärme ausgeschlossen. Der schichtförmige Aufbau bietet gleichzeitig
den besonderen Vorteil, in das Innere, d.h. von außen vollständig verdeckt, den Hohlprofilkörper
einzubauen, ohne die Stabilität des Rahmens zu verringern. Da die Abmessungen des
Hohlprofils den Abmessungen einer oder mehrerer der Schichten angepaßt sind, kann
der Hohlprofilkörper in die betreffende Schicht bzw. die betreffenden Schichten eingelegt
und gemeinsam mit dieser bzw. diesen zusammen in den Rahmenquerschnitt in einem Arbeitsgang
eingebaut werden.
[0008] In den Hohlprofilkörper, der in den Rahmen eingebaut wird, können diverse Elemente,
beispiels weise Dichtelemente, Betätigungselemente, Schließelemente oder dgl., verdeckt
untergebracht werden. Hierzu müssen keine Nuten oder dgl. in die Profilteile eingebracht
oder nachträglich wieder in einem besonderen Arbeitsgang verschlossen werden.
[0009] Um den Anforderungen an die Verleimung oder den Anforderungen bei Bearbeitungstoleranzen
entgegenzukommen, kann das Hohlprofil in spezieller Weise innen und/oder außen mit
Stegen versehen sein. Es wird dadurch stabiler bzw. Fertigungstoleranzen der benachbarten
Schichten können so ausgeglichen werden.
[0010] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung kann der Hohlprofilkörper einen Flansch
aufweisen, der zugleich die Abmessungen einer Nut zur Aufnahme einer Dichtung des
später herzustellenden Fensters festlegt.
[0011] Fertigungstechnisch besonders vorteilhaft und damit kostengünstig ist es, wenn der
Profilstrang in seinen äußeren Schichten jeweils aus einem Brett gebildet wird und
die innere Schicht aus zwei Leisten besteht, die zwischen sich den Hohlprofilkörper
einschließen.
[0012] Durch die Möglichkeit, Materialtoleranzen auszugleichen und auch stärker arbeitendes
Holz zu verwenden, wird es möglich, besonders preiswertes Holzmaterial einzusetzen.
Zugleich können an die Toleranzen der Brettzuschneidemaschinen geringere Anforderungen
gestellt werden. Für die Integration des Hohlprofilkörpers ist keine besondere Holzbearbeitung
mehr erforderlich.
[0013] Es wird außerdem möglich, sehr große Längen herzustellen und maschinell jeweils
passend zurechtzusägen.
[0014] Die letzte Bearbeitung erfolgt daher nach dem Verkleben bzw. Verleimen des Profilstranges.
Der fertige Profilstrang muß dann lediglich noch in passende Stücke für den Rahmen
getrennt werden. Diese Profilstrangabschnitte können - da sie keine weitere Bearbeitung
mehr erfordern - sogar in Heimwerkermärkten angeboten werden.
[0015] Die aus derartigen Profilstrangabschnitten hergestellten Rahmen, insbesondere Blendrahmen,
für Fenster, Türen oder dgl. sind besonders kostengünstig und dennoch wenig anfällig
gegen Verziehen oder Undichtwerden.
[0016] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung eines Blendrahmens kann der eingebaute
Hohlprofilkörper bzw. Hohlkörper zugleich in seiner Einbaulage die Abmessungen und
die Lage einer Nut bestimmen, die zur Aufnahme der umlaufenden, den Schließfalz zwischen
dem Flügelrahmen und Blendrahmen abdichtenden Profildichtung dient.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Blendrahmen gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine Einzelheit des bei dem Rahmen nach Fig. 1 verwendeten Hohlprofils.
[0019] In Fig. 1 ist angenommen, daß die tragenden Profilteile des Blendrahmens 1 und des
Flügelrahmens 2 aus Holz bestehen und aus einzelnen Schichten hergestellt sind, die
aneinandergefügt und durch Leimen fest miteinander verbunden sind. Bei dem Blendrahmen
1 weist das Profil teil 3 z.B. die Schichten 3a bis 3e auf, die in Ebenen etwa parallel
zur Rahmenebene aufeinanderliegen.
[0020] Am Flügelrahmen 2 sind in üblicher Weise die Scheiben 21 gehalten.
[0021] Der Blendrahmen 1 weist auf seiner Innenseite ein Abdeckprofil 4 auf; dies ist jedoch
für das Verständnis der Erfindung nicht wesentlich, so daß hierauf nicht näher eingegangen
zu werden braucht.
[0022] In das Profilteil 3 des Blendrahmens 1 ist ein Hohlkörper 40 allseitig verdeckt
fest eingebaut. Der Hohlkörper 40 ist ein kastenförmiges Hohlprofil, das im dargestellten
Beispiel aus Kunststoff besteht. Der Hohlkörper 40 weist in Richtung senkrecht zur
Blendrahmenebene eine Dicke auf, die der Dicke der Innenschicht 3b entspricht. Der
Hohlkörper 40 ist in die Schicht 3b so eingelegt, daß er Teil der Schicht bildet und
zusammen mit dieser in das Profilteil 3 eingebaut ist. Um die Verleimung mit den benachbarten
Schichten 3a und 3c zu verbessern, sind die betreffenden freiliegenden Flächen des
Hohlkörpers 40 profiliert, z.B. mit einer zahnförmigen Oberfläche versehen. Um ferner
Dickentoleranzen gegenüber der Schicht 3b besser ausgleichen zu können, ist, wie
Fig. 2 zeigt, die Unterseite 45 und/oder die Oberseite des Hohlkörpers 40 mit einer
Mehrzahl von in Längsrichtung verlaufenden und im gegenseitigen Abstand angeordneten
Stegen 46 von 1 bis 3 mm Länge versehen, welche sich beim Zusammenpressen der Schichten
während der Verleimung verformen können, wenn dies erforderlich ist. Die Stege 46
bilden nach ihrer Verformung kleine Taschen, die den Leim aufnehmen und eine feste
Verbindung mit der benachbarten Schicht 3c gewährleisten.
[0023] Der Hohlkörper 40 weist in seinem Inneren paarweise angeordnete Stege 44 auf, welche
das Innere 43 in mehrere Kammern unterteilen. Jede Kammer kann zur Aufnahme unterschiedlicher
Betätigungs- oder Schließelemente oder dgl. dienen, wobei die Elemente auch in Längsrichtung
verschiebbar sein können. Um den Hohlkörper 40 zur Führung von Beschlagteilen verwenden
zu können, ist es sehr wichtig, daß das Einbaumaß des Hohlkörpers innerhalb des Querschnittes
des Blendrahmens 1 zuverlässig eingehalten wird. Insbesondere ist das mit 47 bezeichnete
Einbaumaß von großer Bedeutung. Die Einhaltung dieses Einbaumaßes läßt sich bei der
mechanischen spanabhebenden Bearbeitung leicht überwachen, indem z.B. ein Meßaufnehmer
verwendet wird, der bei der Bearbeitung das Differenzmaß 48 laufend ermittelt und
überwacht.
[0024] Der Hohlkörper 40 weist zweckmäßigerweise in der Auflageebene zu der Schicht 3c
einen seitlich vorspringenden Flansch 42 auf. Die Länge des Flansches in Richtung
der Blendrahmenebene ebenso wie die Dicke des Flansches 42 sind so bemessen, daß dadurch
Breite und Tiefe der Nut des Profilteiles 3 des Blendrahmens 1 bestimmt werden, in
der die im Schließfalz liegende Mitteldichtung in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise
aufgenommen wird.
[0025] Die Stegpaare 44 im Inneren des Hohlkörpers 40 dienen gleichzeitig als Schallschluckelemente,
so daß über den Hohlraum erfolgende Schalleinbrüche nicht zu befürchten sind.
1. Profilstrang für Rahmen, insbesondere Blendrahmen, für Fenster, Türen oder dgl.
mit einem im Inneren längsverlaufenden, rohrförmigen Hohlprofilkörper (40) zur Lüftung
und zur Aufnahme von Betätigungs- bzw. Gestängegliedern oder Installationsleitungen
oder dgl., dadurch gekennzeichnet, daß er aus mehreren in Sandwichform miteinander fest verbundenen Schichten (3a
bis 3c) zusammengesetzt ist,
daß der Hohlprofilkörper (40) den Abmessungen einer oder mehrerer der inneren Schichten
(3b) angepaßt und in diese eingesetzt ist,
und daß der Hohlprofilkörper (40) auf wenigstens einer der Nachbarschichten (3a bzw.
3c) zugewandten Außenseite mehrere im gegenseitigen Abstand und in Längsrichtung
verlaufende und unter dem Druck beim Verbinden der Schichten (3a bis 3c) verformbare
Stege (46) aufweist.
2. Profilstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen (41) des Hohlprofilkörpers (40) zur Verbesserung der Leimhaftung
aufgerauht, insbesondere mit zahnförmiger Profilierung ausgebildet sind.
3. Profilstrang nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlprofilkörper (40) in seinem Inneren mit mehreren, den Innenraum in Teilkammern
unterteilenden Stegen oder Stegpaaren (44) ausgebildet ist.
4. Profilstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlprofilkörper (40) als Kastenprofil aus Kunststoff ausgebildet ist.
5. Profilstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlprofilkörper (40) einen Flansch (42) aufweist, der sich zwischen der
inneren, den Hohlprofilkörper (40) enthaltenden Schicht (3b) und einer benachbarten
Schicht (3c) angeordnet ist, sich in der Ebene der Kontaktfläche der einander benachbarten
Schichten (3b,3c) bis zum Rand des Profilstranges vorspringt und Abmessungen aufweist
derart, daß er die Dicke und Tiefe ebenso wie die Lage einer ein Dichtungsprofil aufnehmenden
Rahmennut festlegt.
6. Profilstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren Schichten (3a,3c) aus massiven Brettern bestehen, und daß
die innere Schicht (3b) aus zwei Leisten besteht, die zwischen sich den Hohlprofilkörper
(40) einschließen.
7. Rahmen, insbesondere Blendrahmen, für Fenster, Türen oder dgl., dadurch gekennzeichnet, daß er aus Abschnitten eines Profilstranges gemäß einem der vorstehenden Ansprüche
zusammengesetzt ist.
8. Rahmen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Profilstrang gemäß Anspruch 5 verwendet wird, und daß der Flansch (42) in
Richtung auf den Innenfalz zwischen Blendrahmen (1) und Flügelrahmen (2) vorspringt
und die Rahmennut ein umlaufendes Dichtungsprofil aufnimmt.