Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Hüttenwesen und betrifft insbesondere
eine Kammer zur Schleifpulver-Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Es ist die Kammer eines Aggregates zur Schleifpulver-Entzunderung von Flachstahl
gemäss der internationalen Anmeldung PCT/
SU 84/00029 bekannt.
[0003] sie enthält zwei Vorrichtungen zur Verdichtung des Schleifpulvers, jede von denen
zwei Wellen mit Auflagerungen und Hebeln hat, welche mit Hydraulikzylindern verbunden
sind, unter deren Einwirkung die Wellen gedreht werden, während das Schleifpulver
von an den Wellen bebefestigten Schaufeln an die zu entzundernden Flächen des Flachstahls
angedrückt wird und von diesen Flächen den Zunder entfernt.
[0004] Um bei der bekannten Kammer einen Zugang zu den innerhalb der Kammer angeordneten
Baugruppen (Vorrichtungen zur Verdichtung des Schleifpulvers und andere) gewährleisten
zu können, muß. die Kammer für eine längere Zeit zum Stillstand gebracht, vollständig
demontiert und anschliessend zusammengebaut werden. Das führt zu Leistungsverlusten
des Aggregates und ist mit einem grossen Arbeitsaufwand verbunden. Die genannte Besonderheit
der Kammer ist darauf zurückzuführen, dass die Konstruktion der Kammer keine Teilung
und Trennung in Teile vorsieht, um einen Zugang in den Innenraum zu erleichtern.
[0005] Es ist auch eine Kammer zu Schleifpulver-Entzunderung eines Flachstahls (Internationale
Anmeldung PCT/SU 86/00074) bekannt, die aus zwei Kammerhälften zusammensetzbar ausgeführt
und mit Mitteln zu deren Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung
über die Stossfläche und zum Abheben einer Kammerhälfte von der Stossfläche versehen
ist. Diese von uns als Prototyp genommene Kammer enthält ebenfalls zwei Vorrichtungen
zur Verdichtung des Schleifpulvers, jede von denen zwei auf Auflagerungen in verschiedenen
Kammerhälften angeordnete Wellen mit Hebeln hat, die mit Hydraulikzylindern zum Drehen
der Wellen verbunden sind.
[0006] Beim Abheben einer Kammerhälfte von der Stossfläche werden die in dieser Kammerhälfte
angeordneten Wellen mit Auflagerungen der Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers
zusammen mit dieser Kammerhälfte abgehoben.
[0007] Das bildet einen grossen Vorteil der vorliegenden Kammer gegenüber der als Analogon
genommenen Kammer (PCT/SU 84/00029), weil dabei die Bedienung und die Uberholung erleichtert
und Standzeiten reduziert werden, ohne dass die Kammer völlig auseinandergenommen
werden muß.
[0008] Die Kammer, die als Prototyp (PCT/SU 86/00074) genommen worden ist, zeichnet sich
jedoch dadurch aus, das die Mittel zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen
und zur Entriegelung der Hälften dieser Kammer über deren Stossfläche keine schnellwirkenden
Mittel sind, sie sind, z. B., in Form von Schrauben mit Muttern ausgebildet, wobei
deren Verbinden, Anziehen und Trennen viel Zeit in Anspruch nehmen. Auf diese Weise
kann der Vorteil, der durch das Vorhandensein von zwei teilbaren Kammerhälften bedingt
ist, in dieser Kammer nicht voll ausgenutzt werden.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kammer zur Schleifpulver-Entzunderung
der Oberfläche eines Flachstahls mit solchen schnellwirkenden Mitteln zur Verriegelung,
zum hermetischen
Ab
schliessen und zur Entriegelung der Kammerhälften über die Stossfläche zu schaffen,
welche es gestatten, den Aufwand an Material und Arbeit für die Herstellung und Bedienung
der Kammer zu reduzieren sowie deren Standzeiten zu verkürzen.
[0010] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in einer Kammer zur Schleifpulver-Entzunderung
der Oberfläche eines Flachstahls, welche aus zwei Kammerhälften mit Mitteln zu deren
Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung über die Stossfläche
und.zum Abhe - ben mindestens einer Kammerhälfte von der Stossfläche besteht und mindestens
zwei Vorrichtungen zur Verdichtung des Schleifpulvers enthält, jede von denen zwei
auf Auflagerungen in verschiedenen Kammerhälften angeordnete Wellen mit Hebeln hat,
die mit Hydraulikzylindern zum Drehen der Wellen verbunden sind, erfindungsgemäss
j.e-des Mittel zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung
der beiden Kammerhälften über die Stossfläche einen Ring enthält, der auf der Auflagerung
einer der Wellen der Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers durch den oben
genannten Hydraulikzylinder relativ zu der Auflagerung schwenkbar angeordnet ist und
zwei durch einen Schlitz geteilte Kurvenkörner hat, welche von seiten der Auflagerung
der anderen Welle derselben Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers angeordnet
sind, welche Auflagerung zwei durch einen Schlitz geteilte Ringnuten zur Aufnahme
der KurvenkörDer aufweist, wobei an dem Hebel der Welle, deren Auflagerung zur Aufnahme
des Ringes dient, ein Stössel angeordnet ist, der von einem Eigenantrieb in den Schlitz
zwischen den Kurvenkörpern bewegt werden kann.
[0011] Dadurch, dass in der Konstruktion des Mittels zur Verrieglung, zum hermetischen Abschliessen
und zur Entriegelung über die Stossfläche der beiden Kammerhälften ein Ring vorhanden
ist, der auf der Auflagerung einer der Wellen der Vorrichtung zur Verdichtung des
Schleif
pulvers durch den Hydraulikzylinder zur Drehung der Welle relativ zu der Auflagerung
schwenkbar angeordnet ist; dass auf diesem Ring zwei durch einen Schlitz geteilte
Kurvenkörper vorgesehen sind, welche von seiten der Auflagerung der anderen Welle
derselben Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers angeordnet sind; dass auf
der Auflagerung der anderen Welle zwei durch einen Schlitz geteilte Ringnuten zur
Aufnahme der genannten Kurvenkörper ausgeführt sind; dass ein Stössel an dem Hebel
der Welle angeordnet ist, deren Auflagerung zur Aufnahme des Ringes dient; dass die
Möglichkeit für die Bewegung des Stössels durch einen Eigenantrieb in den Schlitz
zwischen den Kurvenkörpern geschaffen wird, wird durch alle diese Merkmale in ihrer
Gesamtheit die Lösung der gestellten Aufgabe ermöglicht, d.h., eine Schnellwirkung
der Mittel zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung der
Kammerhälften über die Stossfläche mit einem minimalen Aufwand gewährleistet.
[0012] Da die beiden Wellen der einen Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers in
verschiedenen Kammerhälften angeordnet sind, auf der Auflagerung einer der Wellen
sich ein Ring mit Kurvenkörpern befindet und auf der Auflagerung der anderen Welle
Nuten zur Aufnahme der Kurvenkörper vorgesehen sind, erweisen sich die beiden Kammer-
hälften bei einer Schwenkung des Ringes, durch die die Kurvenkörper des Ringes mit
den Ringnuten vereinigt werden, in der Tat als verriegelt, wobei das mit einem minimalen
Zeitaufwand (ohne Verwendung einer Verbolzung) verwirklicht wird. Genau so schnell
vollzieht sich bei einer Schwenkung des Ringes in umgekehrter Richtung eine Entriegelung
der Kammerhälften, weil die Kurvenkörper dabei aus den Ringnuten austreten und einer
dieser Kurvenkörper im Schlitz zwischen den genannten Nuten zu liegen kommt, während
sich der andere oberhalb der Auflagerung befindet. Dadurch, dass im Zwischenraum zwischen
den Kurvenkörpern und den Nuten Schlitze vorgesehen
'sind, verhindern die Kurvenkörpern eine Entriegelung der Kammerhälften nicht.
[0013] Wenn der Stössel, der am Hebel der Welle angeordnet ist, unter der Wirkung seines
Antriebes in den Schlitz zwischen den Kurvenkörpern des Ringes eingeht, erweist sich
der Hebel mit dem Ring mechanisch verbunden, und, indem er sich bei der Einschaltung
des Hydraulikzylinders zur Drehung der Welle zusammen mit der Welle relativ zu deren
Auflagerung bewegt, wirkt er durch den Stössel auf die Kurvenkörper des Ringes ein,
welchen er sich relativ zu derselben Auflagerung umdrehen lässt. Auf diese Weise vollziehen
sich die Ver- und Entriegelung der Kammerhälften unter Einwirkung derselben Zylinder,
die zur Drehung der Wellen der Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers dienen;
folglich ist es nicht erforderlich, zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen
und zur Entriegelung der Kammerhälften einen speziellen Antrieb vorzusehen.
[0014] Nach der Verriegelung der Kammerhälften besteht die Möglichkeit, den Stössel durch
den Eigenantrieb zurück
[0015] zu bewegen, diesen aus dem Schlitz zwischen den Kurvenkörpern herauszuführen, wobei
der Hebel mit dem Ring nicht mehr in Verbindung steht und der Hydraulikzylinder zur
Drehung der Wellen nach seiner direkten Zweckbestimmung, d.h., zur Verdichtung des
Schleifpulvers verwendet werden kann, weil sich der Ring bei der Schwenkung des Hebels
nicht umdrehen wird und die Kurvenkörper in den Ringnuten bleiben, d.h. die Kammerhälften
bleiben verriegelt.
[0016] Es ist zweckmässig, zur Erhöhung der Zuverlässigkeit des hermetischen Ahschliessens
der Kammerhälften über die Stossfläche die gegenüberliegenden zylindrischen Oberflächen
der Ringnuten der Auflagerung der zweiten Welle unter Bildung eines keilförmigen Spaltes
zwischen diesen auszuführen.
[0017] Infolge der Ausbildung eines Keils gehen die Kurvenkörper in die Nuten der Auflagerung
mit einem Ubermass ein, indem sie Druckspannungen über die Stossfläche der Kammerhälften
erzeugen.
[0018] Diese Druckspannungen gewährleisten ein dichtes Schliessen (Nichtöffnen .) des Stosses
beim Betrieb der Kammer.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Die vorliegende Erfindung wird nachstehend durch die eingehende Beschreibung eines
konkreten Ausführungsbeispiels derselben mit Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
Fig. I - die Gesamtansicht einer Kammer;
Fig. 2 - den Schnitt nach der Linie II-II in Fig. I;
Fig. 3 - den Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2;
Fig. 4 - ein Ausbildungsschema für das Ubermass zwischen Kurvenkörpern und ringförmigen
Schlitzen;
Fig. 3 - den Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 2;
Fig. 6 - den Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 2;
Fig. 7 - den Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. I.
bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung
[0020] Die Kammer besteht aus einer bewegbaren Kammerhälfte I (Fig. I) und einer unbewegbaren
Kammerhälfte 2, die über eine Stossfläche 3 miteinander verbunden sind. Die Kammer
enthält zwei Vorrichtungen 4 und 5 zur Verdichtung des Schleifpulvers, von denen jede
Vorrichtung eine Welle 6 (Fig. 2), welche auf in der unbewegb
a- ren Kammerhälfte 2 untergebrachten Auflagerungen 7 angeordnet ist, sowie eine Welle
8, welche auf in der bewegbaren Kammerhälfte I untergebrachten Auflagerungen 9 angeordnet
ist, hat. An den Stirnseiten der Auflagerungen 7 der Welle 6 sind Ringnuten 10 vorgesehen,
die durch einen Schlitz II (Fig. 3, 4) geteilt sind. Auf den Auflagerungen 9 der Welle
8 sind Ringe I2 (Fig. 2, 3) mit Kurvenkörpern I3 angeordnet. Die Bünde der Ringe I2
sind in ringförmigen Eindrehungen 14 (Fig. 2) der Auflagerungen 9 so angeordnet, dass
die Ringe 12 mit den Kurvenkörpern I3 eine umkehrbare Bewegung über eine Kreisbahn
um einen Winkel ± ∝ (Fig. 3) ausführen können. Liegen die Kurvenkörper I3 der Ringe
I2 in den Nuten 10 der Auflagerungen 7, dann sind die Kammerhälften I und 2, miteinander
verriegelt und über die Stossfläche 3 hermetisch abgeschlossen; deshalb kann die bewegbare
Kammerhälfte I von der unbewegbaren Kammerhälfte 2 nicht wegrollen,weil die Kurvenkörper
I3 mit den Ringen I2 an den Auflagerungen 9 der bewegbaren Kammerhälfte I befestigt
sind, und die Auflagerung 7, in deren Nuten sich die Kurvenkörper I3 befinden, in
der unbewegbaren Kammerhälfte 2 untergebracht ist. In den Auflagerungen 7 sind die
die Ringnuten 10 der Auflagerung 7 der Welle 6 teilenden Schlitze II in Richtung zu
den Wellen 8 hin geöffnet.
[0021] Jeder der Ringe 12 hat also je zwei Kurvenkörper I3, einen unteren und einen oberen,
wobei der obere Kurvenkörper in die oberhalb des Schlitzes II befindliche Nut 10 und
der untere Kurvenkörper in die unterhalb des Schlitzes II befindliche Nut 10 eingehen.
Bei der Anord - nung der unteren Kurvenkörper 13 der Ringe I2 in den Schlitzen II
der Auflagerungen 7 sind die Kammerhälften I und 2 entriegelt, weil der Schlitz II
eine freie Bewe - gung des unteren Kurvenkörpers 13 relativ zu der Auflagerung 7 beim
Wegrollen der bewegbaren Hälfte I der Kammer ermöglicht. Der obere Kurvenkörper 13
erweist sich dabei oberhalb der Auflagerung 7 angeordnet und kann sich relativ zu
dieser Auflagerung frei bewegen.
[0022] Die Richtung der Schwenkung des Ringes I2 um einen Winkel + ∝ zur Verriegelung der
Kammerhälften I und 2 ist mit dem Pfeil "L" (Fig. 4) und die Richtung der Schwenkung
des Ringes I2 um einen Winkel - ∝ zu deren Entriegelung - mit dem Pfeil "K" (Fig.
3) angegeben.
[0023] Während der Entzunderung von Flachstahl wirken auf die Vorrichtungen 4 (Fig. 2) und
5 zur Verdichtung des Schleifpulvers bedeutende auseinanderspreizende Kräfte ein,
welche durch den Zerstörungswiderstand des Zunders ausgelöst werden; diese Kräfte
werden auf die Hälften I und 2 der Kammer übertragen, wobei sie danach streben, diese
voneinander zu trennen. Deshalb müssen die Kurvenkörper 13 in die Nuten 10 der Auflagerungen
7 nicht frei, sondern mit einem Ubermass eingehen, um unter Betriebsbelastung die
Bildung eines Spaltes über die Stossfläche 3 zwischen den Kammerhälften I und 2 zu
vermeiden, aus welchem das Schleifpulver herausfallen kann. Zur Gewährleistung dieses
Ubermasses ist die zylindrische Aussenfläche der Ringnut 10 mit dem Radius R (Fig.
4) zu ihrer zylindrischen Innenfläche mit . Radius R
1 nicht konzentrisch ausgeführt und diese Flächen bilden untereinander einen keilförmigen
Spalt. Die den Flächen der Ringnut zugehörigen Flächen der Kurvenkörper 13 sind untereinander
konzentrisch ausgeführt und haben einen Radius der Aussenfläche, der R gleich ist,
während der Radius der Innenfläche r gleich ist.
[0024] Auf diese Weise wird bei der Vereinigung der Kurvenkörper 13 mit den Nuten 10 ein
Ubermass mit einer Grösse "δ" sichergestellt.
[0025] Um die Schwenkung des Ringes 12 um einen Winkel ± ∝ ohne Anwendung eines speziellen
Antriebes mit einer für die Erzeugung des Ubermasses "δ" zwischen den Kurvenkörpern
I3 und den Nuten 10 jeder Auflagerung 7 erforderlichen Kraft zu gewährleisten, ist
in jeder Vorrichtung 4, 5 ein Stössel I5 (Fig. 2) vorgesehen, dessen Gehäuse I6 (Fig.
5) mit seinen Nuten 17 an einer Rippe 18 des Hebels 19 (Fig. I) eines hydraulischen
Arbeitszylinders 20 zur Drehung der Welle 8 festgestellt und in einer Nabe 2I (Fig.
2) dieses Hebels mittels Bolzen 22 befestigt ist. Ein ähnlicher hydraulischer Arbeitszylinder
23 (Fig. I) mit einem Hebel 24 dient zur Drehung der Welle 6 in der unbewegbaren Kammerhälfte
2.
[0026] Der Stössel I5 (Fig. 6) ist an einer Achse 25 entlang (Fig. 2) bis zur Berührung
mit den Kurvenkörpern I3 des Ringes 12 bewegbar. Zur Bewegung des Stössels I5 dient
die Kolbenstange 26 eines Hydraulikzylinders 27. Im Ring 12 ist zwischen den Kurvenkörpern
I3 ein Schlitz 28 (Fig. 6) vorgesehen, in den der Stössel I5 eingehen kann, wenn sich
dieser Schlitz mit dem Schlitz II der Auflagerung 7 deckt. Bei der Schwenkung des
Hebels 19 drehen sich zusammen mit diesen das Gehäuse 16 des Stössels 15 und der Stössel
15 selbst um, der dabei den Ring 12 schwenkt, indem er auf die Kurvenkörper 13 einwirkt
und diese mit dem Ubermass "δ" in die Nuten 10 einschiebt.
[0027] Die Fixierungselemente der Horizontalteilung 29 (Fig. 7) der Kammer sind in Form
von Ansätzen 30 im unteren Teil der Kammer und des Bodens 31 derselben sowie in Form
von [ -förmigen Leisten 32 ausgebildet, so dass die genannten Leisten 32 mittels einer
stelleinrichtung 33 (z.B., eines Hydraulikzylinders) bewegt und mit den Ansätzen 30
in gegenseitige Kupplung gebracht oder von diesen getrennt werden können.
[0028] Zur: Begrenzung des Ganges der Hebel 19 dienen Anschläge 34 (Fig. I), welche an der
bewegbaren Kammerhälfte I befestigt sind. Zur Anzeige der Stellung der sich bewegenden
Baugruppen dienen Endschalter 35 und 36 (Fig. 7). Für den Rücklauf der bewegbaren
Kammerhälfte I sorgen Hydraulikzylinder 37 (Fig. I) und als Führungsschienen ausgeführte
Balken 38, die an der unbewegbaren Kammerhälfte 2 befestigt sind, wobei die bewegbare
Kammerhälfte I mit Rollen 39 versehen ist.
[0029] Die Kammer wird wie folgt betrieben.
[0030] Zur Entriegelung der miteinander verriegelten Kammerhälften I (Fig. I) und 2 wird
ein Olbetriebsdruck in die unteren Räume der hydraulischen Arbeitszylinder 20, zugeführt,
die die Hebel 19 nach oben bis zur Berührung mit den Anschlägen 34 schwenken. Zusammen
mit den Hebeln 19 (Fig. 2) drehen sich entgegen dem Uhrzeigersinn die an diesen Hebeln
befestigten Gehäuse 16 der Stössel 15 mit den Stösseln 15 und den Zylindern 27 um.
Dabei sind die Stössel 15 in die Gehäuse 16 eingezogen, deshalb besteht keine Berührung
des Stössels I5 mit dem Ring I2, und der Ring I2 bleibt unbewegbar, während dessen
kurvenkörper I3 mit der Auflagerung 7 verbunden bleiben, indem sie mit dem Ubermass
"δ" in deren Nuten 10 eingehen.
[0031] Nachdem die Hebel I9 in der oberen Endstellung zum Stehen gebracht sind, werden Druckluftzylinder
27 eingeschaltet, und deren Kolbenstangen 26 schieben die Stössel 15 an der Achse
25 entlang in die Schlitze 28 (Fig.6) der Ringe I2 bis zur Berührung mit den Kurvenkörpern
I3 vor. Durch diese Verschiebung wird eine starre Kopplung zwischen den Hebeln 19
und den Ringen 12 (Stössel 15 und deren Gehäuse I6) gewährleistet.
[0032] Dann wird Öldruck in die oberen Räume der hydraulischen Arbeitszylinder 20 zugeführt.
Dadurch bewegen sich die Hebel I9 nach unten im Uhrzeigersinn und wirken über die
Stössel 15 auf die Ringe I2 mit einer Kraft ein, die ausreicht, um die zwischen den
mit dem Ubermass "δ" verbundenen Kurvenkörpern 13 und den Schlitzen 10 der Deltaauflagerungen
7 entstehenden Druck- und Reibungskräfte überwinden zu können. Die Ringe I2 werden
unter Einwirkung der Stössel I5 in der Pfeilrichtung "K" (Fig. 3) um einen Winkel
"- ∝" geschwenkt, wobei die Kurvenkörper 13 aus den Nuten 10 austreten und der obere
Kurvenkörper 13 jedes Ringes I2 oberhalb der Lagerung 7 eine Stellung einnimmt, während
der untere Kurvenkörper 13 in den Schlitz II zwischen den Nuten 10 eingeht. Dann wird
der Stössel I5 mittels der Kolbenstange 26 des Druckluftzylinders 27 in das Gehäuse
16 eingezogen, und die Hebel 19 verlieren ihre Verbindung mit den Ringen 12. Die hydraulischen
Arbeitszylinder 20 werden zum Stehen gebracht, nachdem die Hebel I9 die Endschalter
35 berührt haben.
[0033] Zur Entriegelung der Kammer von dem Boden 3I (Fig.I) über die Horizontalteilung 29
werden die Stelleinrichtungen 33 (Fig. 7) eingeschaltet, welche die [ -förmigen Leisten
32 aus der Kopplung mit den Ansätzen 20 treten lassen. Als Ergebnis der Ausführung
all dieser Arbeitsgänge erweisen sich die bewegbare und unbewegbare Kammerhälften
I und 2 voneinander und vom Boden 3I getrennt. Es werden die Hydraulikzylinder 37
(Fig. I) eingeschaltet, welche auf die mit der bewegbaren Kammerhälfte I verbundenen
Rollen 39 einwirken. Die Rollen 39 gleiten über den feststehenden Führungsbalken 38,
indem sie die Kammerhälfte I von der Kammerhälfte 2 auf die vorgegebene Entfernung
abheben, die vom Hub der Kolbenstange der Zylinder 37 abhängig ist. Nach der Ausführung
der Reparatur- und Wartungsarbeiten werden das Verbinden und die Verriegelung der
Kammerhälften I und 2 in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen, u.z. die Hydraulikzylinder
37 werden für den Rückwärtshub eingeschaltet, von den Rollen 39 wird die bewegbare
Kammerhälfte I bis zur Berührung mit der unbewegbaren Kammerhälfte 2 über die Führungen
38 bewegt, von den Stelleinrichtungen 33 wird die [ -förmige Leiste 32 bis zur Berührung
mit den Ansätzen 30 geschoben, es werden die Druckluftzylinder 27 eingeschaltet, welche
die Stössel 15 an der Achse 25 entlang in die Schlitze 10 der Auflagerungen 7 bewegen,
wobei die Stössel I5 in die Schlitze 28 der Ringe 12 zwischen den Kurvenkörpern I3
gebracht werden. Dann schaltet man die hydraulischen Arbeitszylinder 20 der Vorrichtungen
4, 5 zur Verdichtung des Schleifpulvers ein, welche die Hebel 19 entgegen dem Uhrzeigersinn
bewegen; die Hebel 19 wirken über die Stössel 15 auf die unteren Kurvenkörper I3 der
Ringe 12 ein, wodurch die Kurvenkörper 13 mit dem Ubermass "δ" in die Ringnuten 10
der Auflagerungen 7 eingeführt werden. Wegen des Ubermasses werden die Kammerhälften
I und 2 mit einer bestimmten Kraft aneinander angedrückt, indem sie über die Stossfläche
3 eine Vorspannung erzeugen. Dann werden von den Druckluftzylindern 27 die Stössel
I5 zurückgeführt, so dass sie aus der Kopplung mit den Ringen 12 treten, wobei sich
die Kammerhälften I und 2 als verriegelt erweisen; bei weiteren Bewegungen der Hebel
19 durch die hydraulischen Arbeitszylinder 20 üben diese Hebel keine Einwirkung auf
die Ringe 12 aus; auf diese Weise ist die Kammer zur Entzunderung von Flachstahl betriebsbereit.
[0034] Im Verlaufe des Entzunderungsprozesses wirken die oberen hydraulischen Arbeitszylinder
20 und 23 abwechselnd mit den unteren hydraulischen Arbeitszylindern 20 und 23 auf
die zugehörigen Vorrichtungen 4 und 5 zur Verdichtung des Schleifpulvers ein, indem
sie für die Zerstörung des Zunders auf der Oberfläche eines Flachstahls notwendige
Kräfte erzeugen, wobei der Flachstahl durch die Kammer von unten nach oben (der Flachstahl
ist in den Zeichnungen absichtlich nicht dargestellt) geführt wird.
[0035] Dank des vorherigen Zusammendrücken des Stosses 3 zwischen den Kammerhälften I und
2,auf Grund des Ubermasse "δ" zwischen den Kurvenkörpern 13 und den Nuten 10 der Auflagerungen
7 führen die während der Schleifpulver-Entzunderung entstehenden auseinanderspreizenden,
auf die Kammerhälften I und 2 einwirkenden Kräfte kein Offnen des zwischen diesen
Kammerhälften vorhandenen Stosses herbei.
[0036] Der Vorteil der erfindungsgemässen Kammer gegenüber dem Prototyp besteht darin, dass
eine grosse Einsparung der Kapitalinvestitionen für die Herstellung der Kammer erzielt
wird, d
.h. man bedarf keiner speziellen Hydraulikzylinder zu einer schnellen Verriegelung und
Entriegelung der Kammer, bei denen die auszuübende Kraft gleich der von den Hydraulikzylindern
der Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers zu erzeugenden Kraft sein soll,
weil die auseinandersnreizende Kraft der Kraft des Arbeitsdruckes des Schleifpulvers
auf den Flachstahl gleich ist.
Industrielle Anwendbarkeit
[0037] Eine besonders erfolgreiche Anwendung findet die vorliegende Erfindung bei der Blechherstellung.