(19)
(11) EP 0 305 549 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG
veröffentlicht nach Art. 158 Abs. 3 EPÜ

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1989  Patentblatt  1989/10

(21) Anmeldenummer: 88902611.8

(22) Anmeldetag:  17.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21B 45/06
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/SU1988/000037
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 1988/006065 (25.08.1988 Gazette  1988/19)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB SE

(30) Priorität: 18.02.1987 SU 4192538

(71) Anmelder: CHEREPOVETSKY FILIAL VOLOGODSKOGO POLITEKHNICHESKOGO INSTITUTA
Cherepovets, 162600 (SU)

(72) Erfinder:
  • LIPUKHIN, Jury Viktorovich
    Cherepovets, 162606 (SU)
  • DANILOV, Leonid Ivanovich
    Cherepovets, 162606 (SU)
  • SUBBOTIN, Anatoly Nikolaevich
    Cherepovets, 162605 (SU)
  • GARBER, Eduard Alexandrovich
    Cherepovets, 162614 (SU)
  • ABRAMENKO, Viktor Ivanovich
    Cherepovets, 162600 (SU)

(74) Vertreter: Nix, Frank Arnold 
Kröckelbergstrasse 15
65193 Wiesbaden
65193 Wiesbaden (DE)

   


(54) KAMMER ZUM ENTZUNDERN VON FLACHSTAHL MIT SCHLEIFPULVER


(57) Die erfindungsgemässe Kammer bezieht sich auf die Blechherstellung in der Hüttenindustrie. Die Kammer besteht aus zwei Kammerhälften (1, 2) mit Mitteln zur Verriegelung, zum hermetischen Abschließen, zur Entriegelung und zum Abheben einer der Kammerhälften von der Fläche des Stosses (3) und enthält zwei Vorrichtungen (4, 5) zur Verdichtung des Schleifpulvers. Das Mittel zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung der beiden Kammerhälften (1, 2) über die Fläche des Stosses (3) enthält einen Ring (12), welcher zwei durch einen Schlitz (28) geteilte Kurvenkörper (13) hat, die in die Ringnuten (10) eingehen, welche durch einen Schlitz (11) geteilt und auf der Auflagerung (7) der Welle (6) der Vorrichtung (4, 5) zur Verdichtung des Schleifpulvers ausgeführt sind.


Beschreibung

Gebiet der Technik



[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Hüttenwesen und betrifft insbesondere eine Kammer zur Schleifpulver-Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls.

Zugrundeliegender Stand der Technik



[0002] Es ist die Kammer eines Aggregates zur Schleifpulver-Entzunderung von Flachstahl gemäss der internationalen Anmeldung PCT/SU 84/00029 bekannt.

[0003] sie enthält zwei Vorrichtungen zur Verdichtung des Schleifpulvers, jede von denen zwei Wellen mit Auflagerungen und Hebeln hat, welche mit Hydraulikzylindern verbunden sind, unter deren Einwirkung die Wellen gedreht werden, während das Schleifpulver von an den Wellen bebefestigten Schaufeln an die zu entzundernden Flächen des Flachstahls angedrückt wird und von diesen Flächen den Zunder entfernt.

[0004] Um bei der bekannten Kammer einen Zugang zu den innerhalb der Kammer angeordneten Baugruppen (Vorrichtungen zur Verdichtung des Schleifpulvers und andere) gewährleisten zu können, muß. die Kammer für eine längere Zeit zum Stillstand gebracht, vollständig demontiert und anschliessend zusammengebaut werden. Das führt zu Leistungsverlusten des Aggregates und ist mit einem grossen Arbeitsaufwand verbunden. Die genannte Besonderheit der Kammer ist darauf zurückzuführen, dass die Konstruktion der Kammer keine Teilung und Trennung in Teile vorsieht, um einen Zugang in den Innenraum zu erleichtern.

[0005] Es ist auch eine Kammer zu Schleifpulver-Entzunderung eines Flachstahls (Internationale Anmeldung PCT/SU 86/00074) bekannt, die aus zwei Kammerhälften zusammensetzbar ausgeführt und mit Mitteln zu deren Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung über die Stossfläche und zum Abheben einer Kammerhälfte von der Stossfläche versehen ist. Diese von uns als Prototyp genommene Kammer enthält ebenfalls zwei Vorrichtungen zur Verdichtung des Schleifpulvers, jede von denen zwei auf Auflagerungen in verschiedenen Kammerhälften angeordnete Wellen mit Hebeln hat, die mit Hydraulikzylindern zum Drehen der Wellen verbunden sind.

[0006] Beim Abheben einer Kammerhälfte von der Stossfläche werden die in dieser Kammerhälfte angeordneten Wellen mit Auflagerungen der Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers zusammen mit dieser Kammerhälfte abgehoben.

[0007] Das bildet einen grossen Vorteil der vorliegenden Kammer gegenüber der als Analogon genommenen Kammer (PCT/SU 84/00029), weil dabei die Bedienung und die Uberholung erleichtert und Standzeiten reduziert werden, ohne dass die Kammer völlig auseinandergenommen werden muß.

[0008] Die Kammer, die als Prototyp (PCT/SU 86/00074) genommen worden ist, zeichnet sich jedoch dadurch aus, das die Mittel zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung der Hälften dieser Kammer über deren Stossfläche keine schnellwirkenden Mittel sind, sie sind, z. B., in Form von Schrauben mit Muttern ausgebildet, wobei deren Verbinden, Anziehen und Trennen viel Zeit in Anspruch nehmen. Auf diese Weise kann der Vorteil, der durch das Vorhandensein von zwei teilbaren Kammerhälften bedingt ist, in dieser Kammer nicht voll ausgenutzt werden.

Offenbarung der Erfindung



[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kammer zur Schleifpulver-Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls mit solchen schnellwirkenden Mitteln zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung der Kammerhälften über die Stossfläche zu schaffen, welche es gestatten, den Aufwand an Material und Arbeit für die Herstellung und Bedienung der Kammer zu reduzieren sowie deren Standzeiten zu verkürzen.

[0010] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in einer Kammer zur Schleifpulver-Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls, welche aus zwei Kammerhälften mit Mitteln zu deren Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung über die Stossfläche und.zum Abhe - ben mindestens einer Kammerhälfte von der Stossfläche besteht und mindestens zwei Vorrichtungen zur Verdichtung des Schleifpulvers enthält, jede von denen zwei auf Auflagerungen in verschiedenen Kammerhälften angeordnete Wellen mit Hebeln hat, die mit Hydraulikzylindern zum Drehen der Wellen verbunden sind, erfindungsgemäss j.e-des Mittel zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung der beiden Kammerhälften über die Stossfläche einen Ring enthält, der auf der Auflagerung einer der Wellen der Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers durch den oben genannten Hydraulikzylinder relativ zu der Auflagerung schwenkbar angeordnet ist und zwei durch einen Schlitz geteilte Kurvenkörner hat, welche von seiten der Auflagerung der anderen Welle derselben Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers angeordnet sind, welche Auflagerung zwei durch einen Schlitz geteilte Ringnuten zur Aufnahme der KurvenkörDer aufweist, wobei an dem Hebel der Welle, deren Auflagerung zur Aufnahme des Ringes dient, ein Stössel angeordnet ist, der von einem Eigenantrieb in den Schlitz zwischen den Kurvenkörpern bewegt werden kann.

[0011] Dadurch, dass in der Konstruktion des Mittels zur Verrieglung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung über die Stossfläche der beiden Kammerhälften ein Ring vorhanden ist, der auf der Auflagerung einer der Wellen der Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers durch den Hydraulikzylinder zur Drehung der Welle relativ zu der Auflagerung schwenkbar angeordnet ist; dass auf diesem Ring zwei durch einen Schlitz geteilte Kurvenkörper vorgesehen sind, welche von seiten der Auflagerung der anderen Welle derselben Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers angeordnet sind; dass auf der Auflagerung der anderen Welle zwei durch einen Schlitz geteilte Ringnuten zur Aufnahme der genannten Kurvenkörper ausgeführt sind; dass ein Stössel an dem Hebel der Welle angeordnet ist, deren Auflagerung zur Aufnahme des Ringes dient; dass die Möglichkeit für die Bewegung des Stössels durch einen Eigenantrieb in den Schlitz zwischen den Kurvenkörpern geschaffen wird, wird durch alle diese Merkmale in ihrer Gesamtheit die Lösung der gestellten Aufgabe ermöglicht, d.h., eine Schnellwirkung der Mittel zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung der Kammerhälften über die Stossfläche mit einem minimalen Aufwand gewährleistet.

[0012] Da die beiden Wellen der einen Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers in verschiedenen Kammerhälften angeordnet sind, auf der Auflagerung einer der Wellen sich ein Ring mit Kurvenkörpern befindet und auf der Auflagerung der anderen Welle Nuten zur Aufnahme der Kurvenkörper vorgesehen sind, erweisen sich die beiden Kammer- hälften bei einer Schwenkung des Ringes, durch die die Kurvenkörper des Ringes mit den Ringnuten vereinigt werden, in der Tat als verriegelt, wobei das mit einem minimalen Zeitaufwand (ohne Verwendung einer Verbolzung) verwirklicht wird. Genau so schnell vollzieht sich bei einer Schwenkung des Ringes in umgekehrter Richtung eine Entriegelung der Kammerhälften, weil die Kurvenkörper dabei aus den Ringnuten austreten und einer dieser Kurvenkörper im Schlitz zwischen den genannten Nuten zu liegen kommt, während sich der andere oberhalb der Auflagerung befindet. Dadurch, dass im Zwischenraum zwischen den Kurvenkörpern und den Nuten Schlitze vorgesehen 'sind, verhindern die Kurvenkörpern eine Entriegelung der Kammerhälften nicht.

[0013] Wenn der Stössel, der am Hebel der Welle angeordnet ist, unter der Wirkung seines Antriebes in den Schlitz zwischen den Kurvenkörpern des Ringes eingeht, erweist sich der Hebel mit dem Ring mechanisch verbunden, und, indem er sich bei der Einschaltung des Hydraulikzylinders zur Drehung der Welle zusammen mit der Welle relativ zu deren Auflagerung bewegt, wirkt er durch den Stössel auf die Kurvenkörper des Ringes ein, welchen er sich relativ zu derselben Auflagerung umdrehen lässt. Auf diese Weise vollziehen sich die Ver- und Entriegelung der Kammerhälften unter Einwirkung derselben Zylinder, die zur Drehung der Wellen der Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers dienen; folglich ist es nicht erforderlich, zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung der Kammerhälften einen speziellen Antrieb vorzusehen.

[0014] Nach der Verriegelung der Kammerhälften besteht die Möglichkeit, den Stössel durch den Eigenantrieb zurück

[0015] zu bewegen, diesen aus dem Schlitz zwischen den Kurvenkörpern herauszuführen, wobei der Hebel mit dem Ring nicht mehr in Verbindung steht und der Hydraulikzylinder zur Drehung der Wellen nach seiner direkten Zweckbestimmung, d.h., zur Verdichtung des Schleifpulvers verwendet werden kann, weil sich der Ring bei der Schwenkung des Hebels nicht umdrehen wird und die Kurvenkörper in den Ringnuten bleiben, d.h. die Kammerhälften bleiben verriegelt.

[0016] Es ist zweckmässig, zur Erhöhung der Zuverlässigkeit des hermetischen Ahschliessens der Kammerhälften über die Stossfläche die gegenüberliegenden zylindrischen Oberflächen der Ringnuten der Auflagerung der zweiten Welle unter Bildung eines keilförmigen Spaltes zwischen diesen auszuführen.

[0017] Infolge der Ausbildung eines Keils gehen die Kurvenkörper in die Nuten der Auflagerung mit einem Ubermass ein, indem sie Druckspannungen über die Stossfläche der Kammerhälften erzeugen.

[0018] Diese Druckspannungen gewährleisten ein dichtes Schliessen (Nichtöffnen .) des Stosses beim Betrieb der Kammer.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0019] Die vorliegende Erfindung wird nachstehend durch die eingehende Beschreibung eines konkreten Ausführungsbeispiels derselben mit Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Fig. I - die Gesamtansicht einer Kammer;

Fig. 2 - den Schnitt nach der Linie II-II in Fig. I;

Fig. 3 - den Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2;

Fig. 4 - ein Ausbildungsschema für das Ubermass zwischen Kurvenkörpern und ringförmigen Schlitzen;

Fig. 3 - den Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 2;

Fig. 6 - den Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 2;

Fig. 7 - den Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. I.


bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung



[0020] Die Kammer besteht aus einer bewegbaren Kammerhälfte I (Fig. I) und einer unbewegbaren Kammerhälfte 2, die über eine Stossfläche 3 miteinander verbunden sind. Die Kammer enthält zwei Vorrichtungen 4 und 5 zur Verdichtung des Schleifpulvers, von denen jede Vorrichtung eine Welle 6 (Fig. 2), welche auf in der unbewegba- ren Kammerhälfte 2 untergebrachten Auflagerungen 7 angeordnet ist, sowie eine Welle 8, welche auf in der bewegbaren Kammerhälfte I untergebrachten Auflagerungen 9 angeordnet ist, hat. An den Stirnseiten der Auflagerungen 7 der Welle 6 sind Ringnuten 10 vorgesehen, die durch einen Schlitz II (Fig. 3, 4) geteilt sind. Auf den Auflagerungen 9 der Welle 8 sind Ringe I2 (Fig. 2, 3) mit Kurvenkörpern I3 angeordnet. Die Bünde der Ringe I2 sind in ringförmigen Eindrehungen 14 (Fig. 2) der Auflagerungen 9 so angeordnet, dass die Ringe 12 mit den Kurvenkörpern I3 eine umkehrbare Bewegung über eine Kreisbahn um einen Winkel ± ∝ (Fig. 3) ausführen können. Liegen die Kurvenkörper I3 der Ringe I2 in den Nuten 10 der Auflagerungen 7, dann sind die Kammerhälften I und 2, miteinander verriegelt und über die Stossfläche 3 hermetisch abgeschlossen; deshalb kann die bewegbare Kammerhälfte I von der unbewegbaren Kammerhälfte 2 nicht wegrollen,weil die Kurvenkörper I3 mit den Ringen I2 an den Auflagerungen 9 der bewegbaren Kammerhälfte I befestigt sind, und die Auflagerung 7, in deren Nuten sich die Kurvenkörper I3 befinden, in der unbewegbaren Kammerhälfte 2 untergebracht ist. In den Auflagerungen 7 sind die die Ringnuten 10 der Auflagerung 7 der Welle 6 teilenden Schlitze II in Richtung zu den Wellen 8 hin geöffnet.

[0021] Jeder der Ringe 12 hat also je zwei Kurvenkörper I3, einen unteren und einen oberen, wobei der obere Kurvenkörper in die oberhalb des Schlitzes II befindliche Nut 10 und der untere Kurvenkörper in die unterhalb des Schlitzes II befindliche Nut 10 eingehen. Bei der Anord - nung der unteren Kurvenkörper 13 der Ringe I2 in den Schlitzen II der Auflagerungen 7 sind die Kammerhälften I und 2 entriegelt, weil der Schlitz II eine freie Bewe - gung des unteren Kurvenkörpers 13 relativ zu der Auflagerung 7 beim Wegrollen der bewegbaren Hälfte I der Kammer ermöglicht. Der obere Kurvenkörper 13 erweist sich dabei oberhalb der Auflagerung 7 angeordnet und kann sich relativ zu dieser Auflagerung frei bewegen.

[0022] Die Richtung der Schwenkung des Ringes I2 um einen Winkel + ∝ zur Verriegelung der Kammerhälften I und 2 ist mit dem Pfeil "L" (Fig. 4) und die Richtung der Schwenkung des Ringes I2 um einen Winkel - ∝ zu deren Entriegelung - mit dem Pfeil "K" (Fig. 3) angegeben.

[0023] Während der Entzunderung von Flachstahl wirken auf die Vorrichtungen 4 (Fig. 2) und 5 zur Verdichtung des Schleifpulvers bedeutende auseinanderspreizende Kräfte ein, welche durch den Zerstörungswiderstand des Zunders ausgelöst werden; diese Kräfte werden auf die Hälften I und 2 der Kammer übertragen, wobei sie danach streben, diese voneinander zu trennen. Deshalb müssen die Kurvenkörper 13 in die Nuten 10 der Auflagerungen 7 nicht frei, sondern mit einem Ubermass eingehen, um unter Betriebsbelastung die Bildung eines Spaltes über die Stossfläche 3 zwischen den Kammerhälften I und 2 zu vermeiden, aus welchem das Schleifpulver herausfallen kann. Zur Gewährleistung dieses Ubermasses ist die zylindrische Aussenfläche der Ringnut 10 mit dem Radius R (Fig. 4) zu ihrer zylindrischen Innenfläche mit . Radius R1 nicht konzentrisch ausgeführt und diese Flächen bilden untereinander einen keilförmigen Spalt. Die den Flächen der Ringnut zugehörigen Flächen der Kurvenkörper 13 sind untereinander konzentrisch ausgeführt und haben einen Radius der Aussenfläche, der R gleich ist, während der Radius der Innenfläche r gleich ist.

[0024] Auf diese Weise wird bei der Vereinigung der Kurvenkörper 13 mit den Nuten 10 ein Ubermass mit einer Grösse "δ" sichergestellt.

[0025] Um die Schwenkung des Ringes 12 um einen Winkel ± ∝ ohne Anwendung eines speziellen Antriebes mit einer für die Erzeugung des Ubermasses "δ" zwischen den Kurvenkörpern I3 und den Nuten 10 jeder Auflagerung 7 erforderlichen Kraft zu gewährleisten, ist in jeder Vorrichtung 4, 5 ein Stössel I5 (Fig. 2) vorgesehen, dessen Gehäuse I6 (Fig. 5) mit seinen Nuten 17 an einer Rippe 18 des Hebels 19 (Fig. I) eines hydraulischen Arbeitszylinders 20 zur Drehung der Welle 8 festgestellt und in einer Nabe 2I (Fig. 2) dieses Hebels mittels Bolzen 22 befestigt ist. Ein ähnlicher hydraulischer Arbeitszylinder 23 (Fig. I) mit einem Hebel 24 dient zur Drehung der Welle 6 in der unbewegbaren Kammerhälfte 2.

[0026] Der Stössel I5 (Fig. 6) ist an einer Achse 25 entlang (Fig. 2) bis zur Berührung mit den Kurvenkörpern I3 des Ringes 12 bewegbar. Zur Bewegung des Stössels I5 dient die Kolbenstange 26 eines Hydraulikzylinders 27. Im Ring 12 ist zwischen den Kurvenkörpern I3 ein Schlitz 28 (Fig. 6) vorgesehen, in den der Stössel I5 eingehen kann, wenn sich dieser Schlitz mit dem Schlitz II der Auflagerung 7 deckt. Bei der Schwenkung des Hebels 19 drehen sich zusammen mit diesen das Gehäuse 16 des Stössels 15 und der Stössel 15 selbst um, der dabei den Ring 12 schwenkt, indem er auf die Kurvenkörper 13 einwirkt und diese mit dem Ubermass "δ" in die Nuten 10 einschiebt.

[0027] Die Fixierungselemente der Horizontalteilung 29 (Fig. 7) der Kammer sind in Form von Ansätzen 30 im unteren Teil der Kammer und des Bodens 31 derselben sowie in Form von [ -förmigen Leisten 32 ausgebildet, so dass die genannten Leisten 32 mittels einer stelleinrichtung 33 (z.B., eines Hydraulikzylinders) bewegt und mit den Ansätzen 30 in gegenseitige Kupplung gebracht oder von diesen getrennt werden können.

[0028] Zur: Begrenzung des Ganges der Hebel 19 dienen Anschläge 34 (Fig. I), welche an der bewegbaren Kammerhälfte I befestigt sind. Zur Anzeige der Stellung der sich bewegenden Baugruppen dienen Endschalter 35 und 36 (Fig. 7). Für den Rücklauf der bewegbaren Kammerhälfte I sorgen Hydraulikzylinder 37 (Fig. I) und als Führungsschienen ausgeführte Balken 38, die an der unbewegbaren Kammerhälfte 2 befestigt sind, wobei die bewegbare Kammerhälfte I mit Rollen 39 versehen ist.

[0029] Die Kammer wird wie folgt betrieben.

[0030] Zur Entriegelung der miteinander verriegelten Kammerhälften I (Fig. I) und 2 wird ein Olbetriebsdruck in die unteren Räume der hydraulischen Arbeitszylinder 20, zugeführt, die die Hebel 19 nach oben bis zur Berührung mit den Anschlägen 34 schwenken. Zusammen mit den Hebeln 19 (Fig. 2) drehen sich entgegen dem Uhrzeigersinn die an diesen Hebeln befestigten Gehäuse 16 der Stössel 15 mit den Stösseln 15 und den Zylindern 27 um. Dabei sind die Stössel 15 in die Gehäuse 16 eingezogen, deshalb besteht keine Berührung des Stössels I5 mit dem Ring I2, und der Ring I2 bleibt unbewegbar, während dessen kurvenkörper I3 mit der Auflagerung 7 verbunden bleiben, indem sie mit dem Ubermass "δ" in deren Nuten 10 eingehen.

[0031] Nachdem die Hebel I9 in der oberen Endstellung zum Stehen gebracht sind, werden Druckluftzylinder 27 eingeschaltet, und deren Kolbenstangen 26 schieben die Stössel 15 an der Achse 25 entlang in die Schlitze 28 (Fig.6) der Ringe I2 bis zur Berührung mit den Kurvenkörpern I3 vor. Durch diese Verschiebung wird eine starre Kopplung zwischen den Hebeln 19 und den Ringen 12 (Stössel 15 und deren Gehäuse I6) gewährleistet.

[0032] Dann wird Öldruck in die oberen Räume der hydraulischen Arbeitszylinder 20 zugeführt. Dadurch bewegen sich die Hebel I9 nach unten im Uhrzeigersinn und wirken über die Stössel 15 auf die Ringe I2 mit einer Kraft ein, die ausreicht, um die zwischen den mit dem Ubermass "δ" verbundenen Kurvenkörpern 13 und den Schlitzen 10 der Deltaauflagerungen 7 entstehenden Druck- und Reibungskräfte überwinden zu können. Die Ringe I2 werden unter Einwirkung der Stössel I5 in der Pfeilrichtung "K" (Fig. 3) um einen Winkel "- ∝" geschwenkt, wobei die Kurvenkörper 13 aus den Nuten 10 austreten und der obere Kurvenkörper 13 jedes Ringes I2 oberhalb der Lagerung 7 eine Stellung einnimmt, während der untere Kurvenkörper 13 in den Schlitz II zwischen den Nuten 10 eingeht. Dann wird der Stössel I5 mittels der Kolbenstange 26 des Druckluftzylinders 27 in das Gehäuse 16 eingezogen, und die Hebel 19 verlieren ihre Verbindung mit den Ringen 12. Die hydraulischen Arbeitszylinder 20 werden zum Stehen gebracht, nachdem die Hebel I9 die Endschalter 35 berührt haben.

[0033] Zur Entriegelung der Kammer von dem Boden 3I (Fig.I) über die Horizontalteilung 29 werden die Stelleinrichtungen 33 (Fig. 7) eingeschaltet, welche die [ -förmigen Leisten 32 aus der Kopplung mit den Ansätzen 20 treten lassen. Als Ergebnis der Ausführung all dieser Arbeitsgänge erweisen sich die bewegbare und unbewegbare Kammerhälften I und 2 voneinander und vom Boden 3I getrennt. Es werden die Hydraulikzylinder 37 (Fig. I) eingeschaltet, welche auf die mit der bewegbaren Kammerhälfte I verbundenen Rollen 39 einwirken. Die Rollen 39 gleiten über den feststehenden Führungsbalken 38, indem sie die Kammerhälfte I von der Kammerhälfte 2 auf die vorgegebene Entfernung abheben, die vom Hub der Kolbenstange der Zylinder 37 abhängig ist. Nach der Ausführung der Reparatur- und Wartungsarbeiten werden das Verbinden und die Verriegelung der Kammerhälften I und 2 in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen, u.z. die Hydraulikzylinder 37 werden für den Rückwärtshub eingeschaltet, von den Rollen 39 wird die bewegbare Kammerhälfte I bis zur Berührung mit der unbewegbaren Kammerhälfte 2 über die Führungen 38 bewegt, von den Stelleinrichtungen 33 wird die [ -förmige Leiste 32 bis zur Berührung mit den Ansätzen 30 geschoben, es werden die Druckluftzylinder 27 eingeschaltet, welche die Stössel 15 an der Achse 25 entlang in die Schlitze 10 der Auflagerungen 7 bewegen, wobei die Stössel I5 in die Schlitze 28 der Ringe 12 zwischen den Kurvenkörpern I3 gebracht werden. Dann schaltet man die hydraulischen Arbeitszylinder 20 der Vorrichtungen 4, 5 zur Verdichtung des Schleifpulvers ein, welche die Hebel 19 entgegen dem Uhrzeigersinn bewegen; die Hebel 19 wirken über die Stössel 15 auf die unteren Kurvenkörper I3 der Ringe 12 ein, wodurch die Kurvenkörper 13 mit dem Ubermass "δ" in die Ringnuten 10 der Auflagerungen 7 eingeführt werden. Wegen des Ubermasses werden die Kammerhälften I und 2 mit einer bestimmten Kraft aneinander angedrückt, indem sie über die Stossfläche 3 eine Vorspannung erzeugen. Dann werden von den Druckluftzylindern 27 die Stössel I5 zurückgeführt, so dass sie aus der Kopplung mit den Ringen 12 treten, wobei sich die Kammerhälften I und 2 als verriegelt erweisen; bei weiteren Bewegungen der Hebel 19 durch die hydraulischen Arbeitszylinder 20 üben diese Hebel keine Einwirkung auf die Ringe 12 aus; auf diese Weise ist die Kammer zur Entzunderung von Flachstahl betriebsbereit.

[0034] Im Verlaufe des Entzunderungsprozesses wirken die oberen hydraulischen Arbeitszylinder 20 und 23 abwechselnd mit den unteren hydraulischen Arbeitszylindern 20 und 23 auf die zugehörigen Vorrichtungen 4 und 5 zur Verdichtung des Schleifpulvers ein, indem sie für die Zerstörung des Zunders auf der Oberfläche eines Flachstahls notwendige Kräfte erzeugen, wobei der Flachstahl durch die Kammer von unten nach oben (der Flachstahl ist in den Zeichnungen absichtlich nicht dargestellt) geführt wird.

[0035] Dank des vorherigen Zusammendrücken des Stosses 3 zwischen den Kammerhälften I und 2,auf Grund des Ubermasse "δ" zwischen den Kurvenkörpern 13 und den Nuten 10 der Auflagerungen 7 führen die während der Schleifpulver-Entzunderung entstehenden auseinanderspreizenden, auf die Kammerhälften I und 2 einwirkenden Kräfte kein Offnen des zwischen diesen Kammerhälften vorhandenen Stosses herbei.

[0036] Der Vorteil der erfindungsgemässen Kammer gegenüber dem Prototyp besteht darin, dass eine grosse Einsparung der Kapitalinvestitionen für die Herstellung der Kammer erzielt wird, d.h. man bedarf keiner speziellen Hydraulikzylinder zu einer schnellen Verriegelung und Entriegelung der Kammer, bei denen die auszuübende Kraft gleich der von den Hydraulikzylindern der Vorrichtung zur Verdichtung des Schleifpulvers zu erzeugenden Kraft sein soll, weil die auseinandersnreizende Kraft der Kraft des Arbeitsdruckes des Schleifpulvers auf den Flachstahl gleich ist.

Industrielle Anwendbarkeit



[0037] Eine besonders erfolgreiche Anwendung findet die vorliegende Erfindung bei der Blechherstellung.


Ansprüche

I. Kammer zur Schleifpulver-Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls aus zwei Kammerhälften (I, 2) mit Mitteln zu deren Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung über die Fläche des Stosses (3) und zum Abheben von mindestens einer Kammerhälfte von der Stossfläche und mit mindestens zwei Vorrichtungen (4, 5) zur Verdichtung des Schleifpulvers, jede von denen zwei auf Auflagerungen (7, 9) in verschiedenen Kammerhälften angeordnete Wellen (6, 8) mit Hebeln (19, 24) hat, die mit Hydraulikzylindern (20, 23) zur Drehung der Wellen (6, 8) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Mittel zur Verriegelung, zum hermetischen Abschliessen und zur Entriegelung der beiden Kammerhälften über die Stossfläche einen Ring (12) enthält, der auf der Auflagerung (9) einer der Wellen (8) der Vorrichtung (4, 5) zur Verdichtung des Schleifpulvers durch den oben genannten Hydraulikzylinder (20) relativ zu der Auflagerung (9) schwenkbar angeordnet ist und zwei durch einen Schlitz (28) geteilte Kurvenkörper (13) hat, welche auf seiten der Auflagerung (7) der anderen Welle (6) derselben Vorrichtung (4, 5) zur Verdichtung des Schleifpulvers angeordnet sind, welche Auflagerung zwei durch einen Schlitz (II) geteilte Ringnuten (10) zur Aufnahme der Kurvenkörper (13) aufweist, wobei an dem Hebel (19) der Welle (8), deren Auflagerung (9) zur Aufnahme des Ringes (I2) dient, ein Stössel (I5) angeordnet ist, der von einem Eigenantrieb (26, 27) in den Schlitz (28) zwischen den Kurvenkörpern (I3) bewegt werden kann.
 
2. Kammer nach Anspruch I, dadurch gekenn- zeichnet, dass die gegenüberliegenden zylindrischen Oberflächen der Ringnuten (10) unter Bildung eines keilförmigen Spaltes zwischen diesen ausgeführt sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht