[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen und/oder zur Neutralisation von
verlegten Landminen, bei dem ein Strahl eines Laser-aggregats selbsttätig oder von
Hand systematisch über die von Landminen zu räumende Fläche, vorzugsweise in einem
Raster, geführt wird, und ein mobiles Gerät für die Durchführung des Verfahrens.
[0002] Die Landmine ist ein aktives Hindernis, um gegnerische Bewegungen aufzuhalten, zu
verzögern oder unmöglich zu machen Sie wird auch in Zukunft immer ein wichtiges Element
der Kampfunterstützung sein. Durch den Einsatz von Elektronik ist nicht nur die Zuverlässigkeit,
sondern auch die Wirksamkeit der Minen verbessert worden.
[0003] Bekannt sind verschiedene Arten von mechanischen Minenräumsystemen, wie Minenpflüge
und/oder Minenwalzen wobei auch explosive Minenräumsysteme bekannt sind. Traditionelle
Systeme, wie z.B. Sprengladungen, Sprengschnüre und -teppiche, werden zunehmend ergänzt
und teilweise sogar ersetzt durch Kraftstoff-Luft-Explosivsysteme (FAE-systeme).
Letztere können bereits über 90% aller bekannten Minen mit Druckzünder neutralisieren.
Jedoch sind auch FAE-resistente Minen bekannt.
[0004] Moderne Minen sind weitaus schwieriger zu räumen, als dies bei den derzeit benutzten
Minen mit Druckzündern der Fall ist. Eine integrierte Aufnahmesperre, die im Bedarfsfall
auch abschaltbar ist, verhindert ein einfaches Räumen Seismische Sensoren schließen
das Aufnehmen der Minen von Hand aus. Ein zur Räumung künstlich erzeugtes elektromagnetisches
Feld bleibt ohne Wirkung, wenn vorher nicht der richtige Wecksensor angesprochen worden
ist. Auch pyrotechnische Räummittel haben gegen moderne Minen kaum noch eine Wirkung,
da diese eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen An- und Übersprengen haben. Solche
plötzlichen ünd kräftigen Lageveränderungen, wie sie detonierender Sprengstoff erzeugt,
werden von einer bei Landminen eingebauten Schocksperre aufgefangen und die Detonation
wird dadurch verhindert. Mechanische Räummittel , wie Roller und Schlagketten, wirken
dagegen nur gegen Drucksensoren und können Minen mit Sensorenkombinationen allenfalls
zerstören, wobei jedoch eine hohe Risikorate bestehen bleibt. Diese Räummittel sind
aber nicht nur sehr langsam und schwerfällig, sondern nach einer bestimmten Anzahl
von Minendetonationen auch verschlissen. Die wirkungsvollste Räummethode besteht in
der Entfernung des verminten Erdreiches in der gesamten Fahrzeugbreite, jedoch ist
hierzu ein hoher technischer Aufwand erforderlich. Bei dieser Räummethode werden
Erde und Minen nach vorn und seitwärts geschleudert und somit absolut minenfreie Gassen
geschaffen. Die Räumgeschwindigkeit bei dieser Räummethode ist jedoch nicht sehr hoch.
[0005] Zu den sichersten, aber auch besonders gefährlichen und zeitaufwendigen Räummethoden
gehört die Verwendung einzelner Schlagladungen, die von Hand direkt auf oder an die
Mine gelegt werden. Diese Räumtechnik ist jedoch für das rasche Überwinden von Minensperren
gänzlich ungeeignet.
[0006] Moderne, sogenannte intelligente, Landminen zeichnen sich u.a. dadurch aus, daß diese
mit herkömmlichen Mitteln nicht aufgefunden bzw. beseitigt werden können. Diese Art
von Landminen besteht aus sehr schwer detektierbaren Materialien, wie z.B. Nichtmetallen,
Kunststoffen od.dgl., und werden unter Umständen zur Tarnung mit ortsüblichen Stoffen
überdeckt, u.a. auch mit Pflanzenteilen, Erdmaterial u.dgl.. Die zunehmende "intelligenz"
der Landminen, z.B. ermöglicht durch den Einsatz von Mikroelektronik im Bereich des
Zündmechanismus, führt dazu, daß traditionelle Mittel bei der Minenräumung versagen.
Auch durch ein flächendeckendes Ansprengen mit Hilfe von Sprengschnüren , Sprengteppichen
oder Kraftstoff-Luft-Explosionssystemen lassen sich intelligente Landminen nicht immer
beseitigen.
[0007] Eine konventionelle Problemlösung könnte darin bestehen, daß mit üblicher Geschoßmunition
durch systematisches flächendeckendes Beschießen jede vorhandene Landmine getroffen
und durch Zünden des Zündmechanismus zur Detonation gebracht wird. Aus logistischen
und auch aus Kostengründen ist eine derartige Methode jedoch undurchführbar.
[0008] Durch die EP-A-0224719 ist ein Verfahren zur Neutralisation von oberflächenmäßig
verlegten oder getarnten Landminen und ein mobiles Gerät für die Durchführung dieses
Verfahrens bekannt. Dieses Verfahren besteht darin, daß ein fokussierter Strahl eines
leistungsstarken Laser-Aggregats selbsttätig oder von Hand systematisch über die von
Landminen zu räumende Fläche in einem Raster zur Schaffung einer minenfreien Gasse
geführt wird, wobei der Bewegungsablauf des fokussierten Strahlers programmgesteuert
wird und der fokussierte Strahl durch Rechner unterstützt sowohl systematisch im SCAN-Verfahren
als auch gezielt die verlegten Minen ansteuert und diese durch Energieeinbringung
vermittels eines Laserstrahls entweder zur Detonation gebracht oder inertisiert werden.
Dieses Verfahren ist durchführbar mit einem mobilen Gerät, das aus einem rahmenartigen
Fahrgestell mit mindestens einem auf jeder Seite des Fahrgestells angeordneten Ketten
laufwerk und mit einem mittig in dem Fahrgestellraum angeordneten Gerätegehäuse besteht,
in dem über eine Fernlenkeinrichtung oder von Hand steuerbare Antriebseinrichtungen
für die Kettenlaufwerke und eine Laserstrahlerzeugungseinrichtung, z.B. CO₂-Gaslaser
mit mehreren kW Dauerstrich-Leistung oder gepulster Neodym-YAG-Laser, angeordnet
sind , wobei auf dem Gerätegehäuse ein um eine senkrechte und eine waagerechte Achse
mittels programmgesteuerter Stellmotoren höhen- und seitenverstellbares Laserstrahlaustrittsrohr
zum systematischen Führen des Laserstrahles über die von Landminen zu räumende Fläche
angeordnet ist.
[0009] Mit diesem Verfahren und dem hierfür ausgebildeten mobilen Gerät ist eine Detektion
von Minen aus der Ferne kaum möglich, auch wenn ein fokussierter Laserstrahl und leistungsstarke
Laser-Aggregate verwendet werden. Durch die Verwendung eines fokussierten Laserstrahles
muß die verminte Fläche durch langsames Entlangführen des Laserstrahles abgetastet
werden, um auch die gesamte verminte Fläche zu erfassen, was relativ zeitaufwendig
ist, da die von einem fokussierten Laserstrahl getroffene Fläche relativ klein ist.
Aus diesem Grunde befinden sich die Apparateteile des mobilen Gerätes in unmittelbarer
Nähe der untersuchten Bodenstelle, so daß es zu einer Gefährdung des Equipments durch
eine mögliche Detonation kommen kann.
[0010] Hinzu kommt die Verwendung der verschiedensten Arten von neu entwickelten Sprengstoffen
für Minen, wodurch Minen gegen äußere Einflüsse und gegen Fremdeinwirkung widerstandsfähig
gemacht werden, so daß die Minen erst dann zur Detonation kommen, wenn sie durch Gewichtsbelastung
durch auffahrende Fahrzeuge oder in unmittelbarer Nähe erzeugter Druckwellen aktiviert
werden.
[0011] Die bekannten Neutralisationsverfahren von oberflächenmäßig verlegten oder getarnten
Landminen reichen dann zur Räumung der Minen nicht mehr aus.
[0012] Die Erfindung löst die Aufgabe, ein Verfahren und ein mobiles Gerät zu schaffen,
nach dem laserinduzierte Spektralanalysen, insbesondere Emissionsspektralanalysen,als
Verfahren zur Detektion von Minen vorgenommen werden, um Detektionen von Minen aus
der Ferne zur Vermeidung einer Gefährdung des Equipments durch eine mögliche und plötzliche
Detonation zu ermöglichen, und zwar gegebenenfalls unter Einbeziehung der Möglichkeit
einer detonativen Zerstörung, d.h. Räumung der Mine, wobei gleichzeitig die Flächenleistung
erhöht werden soll.
[0013] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im Patentanspruch
1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
[0014] Nach diesem Verfahren werden vermittels eines Laserstrahles vorhandene Landminen
einer verminten Fläche ohne detonative Zerstörung detektiert, wobei der Minensprengstoff
bei entsprechend langer Einwirkung des Laserstrahles auf die einzelnen Minen zur
Verbrennung in sich ohne Detonation gebracht wird und die von der durch die thermische
Reaktion des Minensprengstoffes erzeugte Stich- und/oder Gasflamme gebildeten Absorptions-
und/oder Emissionsspektren und/oder Remissionsspektren aufgenommen sowie erfaßt
werden und wobei die erhaltenen Spektren (Spektrallinien) zur Erkennung des Typs
des jeweils in der detektierten Mine verwendeten Sprengstoffes durch vergleichende
Messungen eingespeicherter Spektren bekannter Minensprengstoffe ausgewertet werden,
wobei sich dann Entscheidungen für zwei Möglichkeiten anbieten,nämlich insofern, als
auf der einen Seite die erfaßten Minen in dem überprüften Minenfeld verbleiben und
der Verlegeort gespeichert wird oder auf der anderen Seite nach erfolgter spektralanalytischer
Erfassung der durch Laserstrahl stimulierten Emission des Minensprengstoffes die
Mine mittels der Laserstrahlen zur Detonation gebracht und somit zerstört werden.
[0015] Dadurch, daß eine laserinduzierte Emissionsspektralanalyse als Verfahren zur Detektion
von Minen verwendet wird, ist eine Detektion der Minen aus der Ferne möglich, Was
den Vorteil erbringt, daß sich keine Apparateteile in unmittelbarer Nähe der untersuchten
Bodenstelle befinden, d.h. es ist keine unmittelbare Gefährdung des Equipments durch
eine mögliche Detonation gegeben. Hinzu kommt, daß eine zeitgleiche Auswertung ohne
Einhalten einer Analysedauer möglich ist, um den spektralanalytisch untersuchten Sprengstoff
zu erfassen. Eine Auswertung der erhaltenen Spektrallinien vermittels der elektronischen
Datenverarbeitung (EDV) ist möglich. Das erfindungsgemäße Verfahren ist flexibel in
der Anwendung und der Erkennung unterschiedlicher Stoffe durch Softwaresteuerung.
Eine kombinierte Nutzung des Lasers zur Stimulierung der Emission und anschließend,
falls gewünscht, zur Zerstörung bzw. Räumung der Mine ist möglich. Die Detektion der
Mine ohne detonative Zerstörung erhöht die Flächenleistung des Systems mit der Möglichkeit
einer Umgehung der identifizierten Mine durch Kenntnis des Verlegeortes, wobei das
gesamte Gerät geschont wird. Die Detektionsapparate basieren auf optischen Prinzipien
und sind somit auf einfache Weise rüttelfest in einem mobilen Gerät, wie z.B. Geländefahrzeug,
integrierbar; es sind keine aufwendigen Hilfsgeräte , wie Hochvakuumpumpen, filigrane
Glasküvetten oder Gasversorgungen und Thermostatisierungen erforderlich.
[0016] Die Erfindung sieht ferner vor, daß anstelle einer spektralanalytischen Erfassung
der Stich- und/oder Gasflamme des durch Laserstrahlen detektierten und ohne detonative
Zerstörung der Mine verbrannten Minensprengstoffes die von der Stich- und/oder Gasflamme
ausgehende Wärmeabstrahlung thermografisch erfaßt wird. Auch ist es möglich, neben
der spektralanalytischen Erfassung der Stich- und/oder Gasflamme des durch Laserstrahlen
detektierten und ohne detonative Zerstörung der Mine verbrannten Minensprengstoffes
die von der Stich- und/oder Gasflamme ausgehende Wärmeabstrahlung thermografisch zu
erfassen.
[0017] Darüber hinaus sieht die Erfindung zur Bestimmung der Lage der detektierten Landminen
einer verminten Fläche vor, daß das Bodenprofil der mittels des Laserstrahles abgetasteten
verminten Fläche gleichzeitig während des Laserstrahlabtastvorganges abgegriffen und
die erhaltenen Daten mit den Daten einer gespeicherten Profilkarte des die verminte
Fläche aufweisenden Geländes verglichen wird , so daß es dadurch möglich ist, den
genauen Standort der einzelnen Minen der verminten Fläche bzw. der geräumten Minen
zu bestimmen und kartographisch festzuhalten. Für die Durchführung dieses Verfahrens
ist es von Vorteil, wenn das Höhenprofil des verminten Geländes von einem bemannten
oder unbemannten Flugkörper gemessen wird, der das verminte Gelände überfliegt und
der die gemessenen Werte an eine Bodenstation weiterleitet, die dann den abgetasteten
Streifen des Höhenprofils z.B. mit dem entsprechenden Streifen in der digitalgespeicherten
Höhenreferenzkarte vergleicht. Hierzu können bekannte Verfahren herangezogen werden,
so z.B. das TERCOM-Verfahren.
[0018] Des weiteren wird die Aufgabe durch ein mobiles Gerät gelöst, das erfindungsgemäß
aus einem rahmenartigen Fahrgestell mit einem an dem Fahrgestell angeordneten Kettenlaufwerk
und mit einem in dem Fahrgestellraum angeordneten Gerätegehäuse besteht, in dem eine
Antriebseinrichtung für das Kettenlaufwerk und eine Laserstrahlerzeugungseinrichtung
angeordnet sind, wobei auf dem Gerätegehäuse ein um eine senkrechte und eine waagerechte
Achse mittels vorzugsweise programmgesteuerter Stellmotoren höhen- und seitenverstellbares
Laserstrahlaustrittsrohr zum systematischen Führen des Laserstrahles über die mit
Landminen versehene Fläche angeordnet ist und wobei in dem Gerätegehäuse eine spektralanalytische
Einrichtung mit einer auf die Reaktion der laserbeaufschlagten Mine ausrichtbare Optik
und mit einer Auswertungseinrichtung angeordnet ist, wobei die Optik auf dem Gerätegehäuse
um eine senkrechte und eine waagerechte Achse höhen- und seitenverstellbar gehalten
ist.
[0019] Die Erfindung sieht ferner ein mobiles Gerät zum Erkennen und/oder zur Neutralisation
von verlegten Landminen vor, das aus einem ersten Trägerfahrzeug aus einem rahmenartigen
Fahrgestell mit einem an dem Fahrgestell angeordneten Kettenlaufwerk und mit einem
in dem Fahrgestellraum angeordneten Gerätegehäuse, in dem eine Antriebseinrichtung
für das Kettenlaufwerk und eine Laserstrahlerzeugungseinrichtung angeordnet sind,
besteht, wobei auf dem Gerätegehäuse ein um eine senkrechte und eine waagerechte Achse
mittels vorzugsweise programmgesteuerter Stellmotoren höhen- und seitenverstellbares
Laserstrahlaustrittsrohr zum systematischen Führen des Laserstrahles über die verminte
Fläche angeordnet ist, und aus einem zweiten Trägerfahrzeug
a) aus einem rahmenartigen Fahrgestell mit einem an diesem vorgesehenen Kettenlaufwerk
und mit einem in dem Fahrgestellraum angeordneten Gerätegehäuse, in dem eine Antriebseinrichtung
für das Kettenlauf werk angeordnet ist, oder
b) aus einem rahmenartigen Fahrgestell in Halbketten- oder Radausführung mit einem
in dem Fahrgestellraum angeordneten Gerätegehäuse,in dem eine Antriebseinrichtung
für die Kettenlaufwerke und/oder die Räder angeordnet ist,
wobei in dem Gerätegehäuse eine spektralanalytische Einrichtung zum Aufnehmen und
Erfassen der durch die thermische Reaktion des Minensprengstoffes erzeugten Stich-
und/oder Gasflamme gebildeten Absorptions- und/oder Emissionsspektren und/oder Remissionsspektren
mit einer auf die Reaktion der laserbeaufschlagten Mine ausrichtbare Optik und mit
einer Auswertungseinrichtung angeordnet ist, wobei die Optik auf dem Gerätegehäuse
um eine senkrechte und eine waagerechte Achse höhen- und seitenverstellbar gehalten
ist.
[0020] In dem zweiten Trägerfahrzeug sind alle Einrichtungen untergebracht, die zur analytischen
Erfassung der Absorptions- und/oder Emissionsspektren erforderlich sind, die durch
die thermische Reaktion des Minensprengstoffes erzeugt werden Sowohl das erste als
auch das zweite Trägerfahrzeug sind in Vollketten-, Halbketten- oder Radausführung
einsetzbar.
[0021] Mit dem Verfahren und dem mobilen Gerät ist ein Minenerkennungs- und -räumsystem
geschaffen, mit dem auch intelligente Landminen erfaßbar und neutralisierbar sind.
Das mobile Trägersystem ist geeignet, Minen aus ausreichendem Sicherheitsabstand zu
erfassen und , falls erforderlich, unschädlich zu machen. Dabei ist es nicht erforderlich,
daß ein fokussierter Laserstrahl verwendet wird. Für die Detektion der Mine ohne
detonative Zerstörung sind auch nicht fokussierte Laserstrahlen verwendbar Soll allerdings
die detektierte Mine durch Detonation beseitigt werden, dann ist es vorteilhaft, mit
einem fokussierten Laserstrahl zu arbeiten. Die in dem mobilen Gerät vorgesehene Laser
strahl-Erzeugungseinrichtung kann so ausgebildet sein, daß ein normaler Laserstrahl
als auch ein fokussierter Laserstrahl erzeugt werden kann. Zur Fokussierung des Laserlichtes
wird dann lediglich ein Teleskop in den Bereich des Laserstrahles eingeschwenkt. Aufgrund
des Eindringvermögens des verwendeten Laserstrahles in das Erdmaterial ist es auch
möglich, im Erdreich vergrabene Landminen zu detektieren und gegebenenfalls zu neutralisieren.
[0022] Die Aufgabe, innerhalb eines verlegten Minenfeldes eine Schneise freizuräumen, kann
nach erfolgter Detektion (Scan-Verfahren) hinsichtlich der Anzahl der für eine vorgegebene
Schneisenbreite zu räumenden Minen computerunterstützt optimiert werden, so daß nur
ein Mindestmaß an Minen, deren Verlegeort bekannt ist, geräumt werden müssen.
[0023] Neben der Aufgabe, eine unbekannte, verminte Schneise in einem Minenfeld zu räumen,
kann es auch erforderlich sein, von der eigenen Einheit verminte Gebiete wieder zu
durchqueren. In Verbindung mit einer dokumentierten Minen-Verlegeprozedur, und zwar
für den Bereich einer potentiellen Schneise, bietet das Verfahren die Option, gezielt,durch
Rechner unterstützt, die verlegten Minen anzusteuern und die Minen ohne detonative
Zerstörung zu detektieren, um zu gewährleisten, daß eine Ubereinstimmung mit der dokumentierten
Minen-Verlegeprozedur gegeben ist.
[0024] Das Verfahren ist auch anwendbar bei solchen Minenfeldern, bei denen je zwei Minen
übereinanderliegend im Erdreich vergraben sind. Um derartige Minen erfassen zu können,
wird der Laserstrahl nach Auftreffen auf eine Mine und nach der Verbrennung dessen
Sprengstoff in einer vorgegebenen Zeiteinheit im Minenbereich verweilend gehalten,
um eine eventuell im Verbrennungsbereich noch vorhandene Mine erfassen und auch gegebenenfalls
neutralisieren zu können.
[0025] Für die Anwendung des Verfahrens eignen sich die bekannten Laserstrahlen-Erzeugungseinrichtungen.
Besonders vorteilhaft hat sich ein CO₂ Gaslaser mit mehreren kW Dauerstrich-Leistung
oder ein gepulster Neodym-YAG-Laser gezeigt, jedoch auch andere leistungsstarke Laser-Aggregate
können zur Anwendung gelangen.
[0026] Die verwendete spektralanalytische Einrichtung zur Erfassung von Emissions-, Absorptions-
oder Remissionspektren ist in an sich bekannter Weise ausgebildet und umfaßt eine
Optik , einen optischen Sensor, einen Signalverstärker und eine Auswertungseinrichtung.
Neben den bekannten konventionellen optisch-spektroskopischen Meßverfahren können
auch bekannte laser-spektroskopische Verfahren eingesetzt werden, wobei die laser-spektroskopischen
Verfahren ebenso wie die konventionellen spektroskopischen Verfahren direkt und berührungsfrei
arbeiten, wobei das Meßergebnis nicht durch Meßsonden oder umständliche Probenaufbereitung
verfälscht wird, sondern sofort zur Verfügung steht. Der Laser emittiert jedoch sehr
monochromatische Strahlung, deren Wellenlänge bei bestimmten Lasertypen außerdem kontinuierlich
durchstimmbar ist, d.h die gesamte vom Laser erzeügte Strahlung kann als nutzbare
Meßstrahlung verwendet werden. Damit stehen extrem hohe spektrale Leistungsdichten
zur Verfügung, die sich oftmals mit konventionellen, d.h. thermischen Lichtquellen
nicht erreichen lassen. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn fokussiertes Laserlicht
mit einer geeigneten Optik verwendet wird. Der weitere Vorteil besteht darin, daß
sich Laserlicht auch auf große Entfernung bündeln bzw. kollimieren läßt. Damit ist
die Möglichkeit zu einer echten Fernmessung gegeben. Hierbei dient dann das nahezu
parallele Laserbündel quasi als Sonde, so daß extrem hohe Reichweiten überbrückt
werden können.
[0027] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig 1 in einer Ansicht ein mobiles Gerät mit einer Einrichtung für einer laserinduzierte
Emissionsspektralanalyse als Verfahren zur Detektion von Minen, wobei in diesem Gerät
ein Laser-Minendetektionssystem und ein Minendetektionsauswertungssystem miteinander
kombiniert sind,
Fig. 2 in einer schematischen Darstellung das Zusammenwirken des Laser-Minendetektionssystems
und des Minendetek tionsauswertungssystems und
Fig 3 in einer schematischen Darstellung das in je einem mobilen Gerät untergebrachte
Minendetektionssystem und Minendetektionsauswertungssystem.
[0028] Das mobile Gerät 10 gemäß Fig. 1 besteht aus einem rahmenartigen Fahrgestell 11,
welches bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem Kettenlaufwerk
13 versehen ist. Neben einer Vollkettenausführung ist auch eine Halbketten- oder
Radausführung des mobilen Gerätes 10 möglich. Das Fahrgestell 11 des mobilen Gerätes
10 kann auch auf jeder Seite zwei in Reihe hintereinanderliegend angeordnete Kettenlaufwerke
aufweisen. Der Antrieb des Kettenlaufwerkes 13 erfolgt mittels einer Antriebseinrichtung
14, die in einem in dem rahmenartigen Fahrgestell 11 ausgebildeten Gerätegehäuse 12
untergebracht ist. Diese Antriebseinrichtung 14 kann, wenn das Gerätegehäuse zur
Aufnahme von Bedienungspersonen ausgebildet ist, von Hand bedient werden. Jedoch besteht
auch die Möglichkeit, das mobile und dann unbemannte Gerät durch Impulse fernzulenken,
die von einem Fernlenkstand ausgehen und mechanisch , elektromagnetisch, fiberoptisch
oder akustisch übertragen werden. In dem zu lenkenden mobilen Gerät 10 werden dann
die empfangenen Impulse zur Änderung der Stellung von Lenkeinrichtungen benutzt, wobei
eine Kommandolenkung oder ein Leitstrahlverfahren angewendet werden können.
[0029] Das mobile Gerät 10 ist mit einer Laser-Erzeugungseinrichtung 15 versehen, die in
dem Gerätegehäuse 12 oder auf dem Gerätegehäuse angeordnet sein kann. Mit dieser Laser-Erzeugungseinrichtung
15 steht ein Laserstrahlaustrittsrohr 18 in Verbindung, das an einem an dem mobilen
Gerät 10 angeordneten Tragarm 17 befestigt ist, der mittels in der Zeichnung nicht
dargestellter Stellmotoren in der Höhe und in der Seite verschwenkbar ist. Darüber
hinaus kann der Tragarm 17 teleskopisch verschiebbar sein, um die Länge des Tragarmes
17 variieren zu können. Die Verschwenkbarkeit des Tragarmes 17 mit dem Laserstrahlaustrittsrohr
18 kann von Hand oder programmgesteuert sein.
[0030] Über die Stellmotoren für die Höhen- und Seitenverschwenkbarkeit des Tragarmes 17
mit dem Laserstrahlaustrittsrohr 18 und eines gegebenenfalls vorgesehenen Programmsteuerwerkes
besteht die Möglichkeit, den Bewegungsablauf des gegebenenfalls fokussierten Laserstrahles
gesteuert bzw. programmgesteuert über die zu räumende verminte Fläche zu führen, wobei
der durch Rechner unterstützte Laserstrahl die verlegten Minen ansteuert und die einzelnen
Minen ohne detonative Zerstörung detektiert, wobei der Minensprengstoff bei entsprechend
langer Einwirkung bzw. einer entsprechenden und zum Teil auch vorgegebenen Verweilzeit
des Laserstrahles auf die einzelnen Minen zur Verbrennung in sich ohne Detonation
gebracht wird. Zum Erkennen der Minen eines Minenfeldes wird der Laserstrahl in einem
vorgegebenen Raster über die verminte Fläche geführt, so daß der Laserstrahl über
alle Abschnitte des verminten Feldes hinweggeführt wird, wobei das mobile Gerät 10
während des Abtast- und Suchvorganges keine Vorwärtsbewegung oder Standortveränderung
durchführt, während bei einer weiteren Minenerfassungsmöglichkeit auch die Vorwärtsbewegung
des mobilen Gerätes 10 mit in das Führen des Laserstrahles über die verminte Fläche
mit einbezogen werden kann. Neben der Verwendung eines kontinuierlichen Laserstrahles
während des Abtastvorganges besteht auch die Möglichkeiten den Laserstrahl blitzartig
auszusenden, ohne daß dadurch die Minen-Erfassungssicherheit verringert wird.
[0031] Das mobile Gerät 10 nimmt die Laser-Erzeugungseinrichtung 15 , eine bei 16 angedeutete
Optik und das Laserstrahlaustrittsrohr 18 auf. Diese drei wesentlichen Bauteile bilden
das Laser-Minendetektionssystem A.
[0032] In dem mobilen Gerät 10 ist ein weiteres System B zur Auswertung der Minendetektion
untergebracht. Dieses Minendetektionsauswertungssystem B besteht aus einer in an sich
bekannter Weise ausgebildeten spektralanalytischen Einrichtung (Spektralapparat)
30, einer Optik 31, einem optischen Sensor 32, einem Signalverstärker 33, einer Auswertungseinrichtung
34 und einem Display 35 (Fig.1 und 2). Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Optik 31 der spektralanalytischen Einrichtung 30 in dem Gerätegehäuse 12
des mobilen Gerätes 10 so angeordnet, daß die Optik 31 mittels in der Zeichnung nicht
dargestellter Antriebseinrichtungen ein- und ausfahrbar ist, wobei im ausgefahrenen
Zustand ein Verschwenken in der Höhe und in der Seite möglich ist. Wird von dem von
dem mobilen Gerät 10 ausgesandten Laserstrahl eine Mine erfaßt und ohne detonative
Zerstörung detektiert, dann wird der Minensprengstoff zur Verbrennung gebracht, ohne
daß es dabei zu einer Detonation der Mine kommt. Die von der durch die thermische
Reaktion des Minensprengstoffes erzeugte Stich- und/oder Gasflamme wird von der Optik
31 der spektralanalytischen Einrichtung erfaßt und die von der Stich- und/oder Gasflamme
gebildeten Absorptionsund/oder Emissionsspektren aufgenommen. Die erhaltenen Spektren
(Spektrallinien) werden zur Erkennung des Typs des jeweils in der detektierten Mine
verwendeten Sprengstoffes mit den eingespeicherten Spektren bekannter Minensprengstoffe
verglichen, um herauszufinden, um welchen Sprengstoff es sich bei der detektierten
Mine handelt, so daß auch Minen eines Minenfeldes erfaßt werden können, dessen Minen
unterschiedliche Sprengstofftypen aufweisen. Aufgrund der vergleichenden Messungen
zwischen den erhaltenen Spektren aus der durch die thermische Reaktion des Minensprengstoffes
erzeugten Stich- und/oder Gasflamme mit den eingespeicherten Spektren bekannter Minensprengstoffe
läßt sich dann herausfinden, um welchen Typ des Sprengstoffes es sich bei der detektierten
Mine handelt, so daß dann die Entscheidung getroffen werden kann, ob die erfaßte Mine
in dem überprüften Minenfeld verbleiben kann oder ob eine detonative Zerstörung der
Mine mit einem Laserstrahl erforderlich ist, wobei hier auch der Laserstrahl der in
dem mobilen Gerät 10 untergebrachten Laser-Erzeugungseinrichtung 15 verwendet werden
kann, wobei es dann vorteilhaft ist, diesen Laserstrahl in an sich bekannter Weise
zu fokussieren.
[0033] Anstelle von optisch-spektroskopischen Meßverfahren können auch die an sich bekannten
laser-spektroskopischen Verfahren zur Anwendung gelangen. Es besteht auch die Möglichkeit,
anstelle einer spektralanalytischen Erfassung der Stich- und/oder Gasflamme des durch
Laserstrahlen detektierten und ohne detonative Zerstörung der Mine verbrannten Minensprengstoffes
die von der Stich- und/oder Gasflamme ausgehende Wärmeabstrahlung thermografisch zu
erfassen. Hierbei erfolgt eine fotografische Abtastung der detektierten Mine zur Darstellung
der unterschiedlichen Wärmeabstrahlung, wobei die Wärmeabtastung mit in an sich bekannter
Weise ausgebildeten Thermografie-Einrichtungen erfolgt.
[0034] Es besteht auch die Möglichkeit, neben einer spektral analytischen Erfassung der
Stich- und/oder Gasflamme des durch Laserstrahlen detektierten und ohne detonative
Zerstörung der Mine verbrannten Minensprengstoffes die von der Stich- und/oder Gasflamme
ausgehende Wärmeabstrahlung thermografisch zu erfassen. Das mobile Gerät 10 ist dann
mit den entsprechenden thermografischen Einrichtungen versehen.
[0035] Es besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, in dem mobilen Gerät 10 alle diejenigen
Einrichtungen und Geräte unterzubringen, mit denen eine Bestimmung der Lage der detektierten
Landminen einer verminten Fläche möglich ist, wozu das Bodenprofil der mittels des
Laserstrahls abgetasteten verminten Fläche gleichzeitig während des Laserstrahlabtastvorganges
abgegriffen und die erhaltenen Daten mit den Daten einer gespeicherten Profilkarte
des die verminte Fläche aufweisenden Geländes verglichen werden. Hierzu werden in
an sich bekannte Verfahren herangezogen.
[0036] Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht das mobile Gerät 100 aus
einem ersten Trägerfahrzeug 101 und einem zweiten Trägerfahrzeug 201. Von den beiden
Trägerfahrzeugen 101,201 umfaßt das Trägerfahrzeug 101 das Laser-Minendetektionssystem
A und das Trägerfahrzeug 201 das Minendetektionsauswertungssystem B.
[0037] Das erste Trägerfahrzeug 101 des mobilen Gerätes 100 besteht aus einem rahmenartigen
Fahrgestell 11 mit einem Kettenlaufwerk 13 und mit einem in dem Fahrgestellraum angeordneten
Gerätegehäuse 12, in dem eine Antriebseinrichtung 14 für das Kettenlaufwerk 13 und
eine Laserstrahl-Erzeugungseinrichtung angeordnet sind, wobei auf dem Gerätegehäuse
12 ein um eine senkrechte und eine waagerechte Achse mittels vorzugsweise programmgesteuerter
Stellmotoren höhen- und seitenverstellbares Laserstrahlaustrittsrohr zum systematischen
Führen des Laserstrahls über die verminte Fläche angeordnet ist. Das Laser-Minendetektionssystem
A in dem Trägerfahrzeug 101 besteht auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3
aus der Laserstrahl-Erzeugungseinrichtung 15, der Optik 16 , dem Laserstrahlaustrittsrohr
18 und dem Tragarm 17 für das Laserstrahlaustrittsrohr 18, das an dem Trägerfährzeug
101 höhen- und seitenverschwenkbar angeordnet ist. Auch bei dieser Ausführungsform
ist die Laserstrahl-Erzeugungseinrichtung 15 so ausgebildet, daß auch fokussiertes
Laserlicht erzeugt werden kann.
[0038] Das zweite Trägerfahrzeug 201 besteht ebenfalls aus einem rahmenartigen Fahrgestell
211 mit einem Räderlaufwerk 213 und mit einem in dem Fahrgestellraum angeordneten
Gerätegehäuse 212, in dem eine Antriebseinrichtung 214 für das Räderlaufwerk 213 angeordnet
ist. Außerdem ist in dem Gerätegehäuse 212 eine spektralanalytische Einrichtung 30
zum Aufnehmen und Erfassen der von der durch die thermische Reaktion des Minensprengstoffes
erzeugten Stich- und/oder Gasflamme gebildeten Absorptions- und/oder Emissionsspektren
und/oder Remissionsspektren mit einer auf die Reaktion der laserbeaufschlagten Mine
ausrichtbare Optik 31 und mit einer Auswerteinrichtung 34 angeordnet, wobei die Optik
31 auf dem Gerätegehäuse 212 angeordnet ist. Die Anordnung der Optik 31 in dem Gerätegehäuse
212 des Trägerfahrzeuges 201 ist derart, daß die Optik 31 in das Gerätegehäuse 212
einfahrbar und aus diesem auch ausfahrbar ist. Darüber hinaus ist die Optik 31 so
gelagert, daß sie um eine senkrechte und eine waagerechte Achse höhen- und seitenverschwenkbar
ist.
[0039] Die beiden Trägerfahrzeuge 101, 201 können mit einem Kettenlaufwerk 13 oder auch
mit einem Räderlaufwerk 213 versehen sein. Beide Trägerfahrzeuge 101 und 201 können
in Vollketten-, Halbketten- oder Radausführung zum Einsatz gelangen. Das in dem Trägerfahrzeug
101 vorgesehene Laser-minendetektionssystem A und das in dem Trägerfahrzeug 201 vorgesehene
Minendetektionsauswertungssystem B entsprechen den in dem mobilen Gerät 10 vorgesehenen
Systemen A und B, während in dem mobilen Gerät 10 das Laser-Minendetektionssystem
A und das Minendetektionsauswertungssystem B vereinigt sind, weist das mobile Gerät
100 zwei Trägerfahrzeuge 101,201 auf, von denen das eine Trägerfahrzeug das System
A und das andere Trägerfahrzeug das System B aufnimmt. Die beiden Systeme A und B
in den beiden Trägerfahrzeugen 101,201 entsprechen dem schematischen Bausteinaufbau
in Fig. 2.
[0040] Fig. 3 läßt auch die Arbeitsweise des mobilen Gerätes 100 erkennen. Eine bei 50 angedeutete
Mine wird von dem Laserstrahl LS des Trägerfahrzeuges 101 beaufschlagt und ohne detonative
Zerstörung detektiert. Das von der durch die thermische Reaktion des Minensprengstoffes
erzeugte Stich- und/oder Gasflamme erzeugte emittierte Licht EL wird von dem System
B in dem Trägerfahrzeug 201 erfaßt und die erhaltenen Absorptions- und/oder Emissionsspektren
aufgenommen und in entsprechender Weise ausgewertet
1. Verfahren zum Erkennen und/oder zur Neutralisation von oberflächenmäßig verlegten
oder getarnten Landminen, bei dem ein Strahl eines Laser-Aggregats selbsttätig oder
von Hand systematisch über die von Landminen zur räumende Fläche , vorzugsweise in
einem Raster, geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vermittels des Laserstrahles
vorhandene Landminen einer verminten Fläche ohne detonative Zerstörung detektiert
werden, wobei der Minensprengstoff bei entsprechend langer Einwirkung bzw. vorgegebener
Verweilzeit des Laserstrahles auf die einzelnen Minen zur Verbrennung in sich ohne
Detonation gebracht wird und die von der durch die thermische Reaktion des Minensprengstoffes
erzeugte Stich- und/oder Gasflamme gebildeten Absorptions- und/oder Emissions- und/oder
Remissionsspektren aufgenommen sowie erfaßt werden und die erhaltenen Spektren (spektrallinien)
zur Erkennung des Typs des jeweils in der detektierten Mine verwendeten Sprengstoffes
durch vergleichende Messungen eingespeicherter Spektren bekannter Minensprengstoffe
a) für einen Verbleib der erfaßten Mine in dem überprüften Minenfeld oder
b) für eine sich an die spektralanalytische Erfassung der durch Laserstrahlen stimulierten
Emission des Minensprengstoffes anschließende detonative Zerstörung der Mine mit dem
Laserstrahl des eingesetzten Laser-Aggregates ausgewertet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle einer spektralanalytischen
Erfassung der Stich- und/oder Gasflamme des durch Laserstrahlen detektierten und ohne
detonative Zerstörung der Mine verbrannten Minensprengstoffes die von der Stich- und/oder
Gasflamme ausgehende Wärmeabstrahlung thermografisch erfaßt wird
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben der spektralanalytischen
Erfassung der Stich- und/oder Gasflamme des durch Laserstrahlen detektierten und ohne
detonative Zerstörung der Mine verbrannten Minensprengstoffes die von der Stich- und/oder
Gasflamme ausgehende Wärmeabstrahlung thermografisch erfaßt wird
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der
Lage der detektierten Landminen einer verminten Fläche das Bodenprofil der mittels
des Laserstrahles abgetasteten verminten Fläche gleichzeitig während des Laserstrahlabtastvorganges
abgegriffen und die erhaltenen Daten mit den Daten einer gespeicherten Profilkarte
des die verminte Fläche aufweisenden Geländes verglichen werden.
5. Mobiles Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gerät (10) aus einem rahmenartigen Fahrgestell (11) mit einem an dem Fahrgestell
(11) angeordneten Kettenlaufwerk (13) und mit einem in dem Fahrgestellraum angeordneten
Gerätegehäuse (12) besteht, in dem eine Antriebseinrichtung (14) für das Kettenlaufwerk
(13) und eine Laserstrahl-Erzeugungseinrichtung (15) angeordnet ist, daß auf dem Gerätegehäuse
(12) ein um eine senkrechte und eine waagerechte Achse mittels vorzugsweise programmgesteuerter
Stellmotoren höhen- und seitenverstellbares Laserstrahlaustrittsrohr (18) zum systematischen
Führen des Laserstrahles über die mit Landminen versehene Fläche angeordnet ist, und
daß in dem Gerätegehäuse (12) eine spektralanalytische Einrichtung (30) mit einer
auf die Reaktion der laserbeaufschlagten Mine ausrichtbaren Optik (31) und mit einer
Auswertungseinrichtung (34) angeordnet ist, wobei die Optik (31) auf dem Gerätegehäuse
(12) um eine senkrechte und eine waagerechte Achse höhen- und seitenverstellbar gehalten
ist.
6 Mobiles Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gerät (100) aus einem ersten Trägerfahrzeug (101) aus einem rahmenartigen
Fahrgestell (11) mit einem an dem Fahrgestell angeordneten Kettenlaufwerk (13) und
mit einem in dem Fahrgestellraum angeordneten Gerätegehäuse (12) , in dem eine Antriebseinrichtung
(14) für das Kettenlaufwerk (13) und eine Laserstrahl-Erzeugungseinrichtung (15)
angeordnet sind, wobei auf dem Gerätegehäuse (12) ein um eine senkrechte und eine
waagerechte Achse mittels vorzugsweise programmgesteuerter Stellmotoren höhen- und
seitenverstellbares Laserstrahlaustrittsrohr (18) zum systematischen Führen des
Laserstrahles über die verminte Fläche angeordnet ist, und aus einem zweiten Trägerfahrzeug
(201)
a) aus einem rahmenartigen Fahrgestell (211) mit einem an diesem vorgesehenen Kettenlaufwerk
(13) und mit einem in dem Fahrgestellraum angeordneten Gerätegehäuse (212), in dem
eine Antriebseinrichtung (214) für das Kettenlaufwerk (13) angeordnet ist, oder
b) aus einem rahmenartigen Fahrgestell (211) mit einem Räderlaufwerk (213) und mit
einem in dem Fahrgestellraum angeordneten Gerätegehäuse (212), in dem eine Antriebseinrichtung
(214) für das Räderlaufwerk angeordnet ist,
wobei in dem Gerätegehäuse (212) eine spektralanalytische Einrichtung (30) zum Aufnehmen
und Erfassen der von der durch die thermische Reaktion des Minensprengstoffes erzeugte
Stich- und/oder Gasflamme gebildeten Absorptions- und/oder Emissionsspektren mit
einer auf die Reaktion der laserbeaufschlagten Mine ausrichtbaren Optik (31) und
mit einer Auswertungseinrichtung (34) angeordnet ist, wobei die Optik (31) auf dem
Gerätegehäuse (212) um eine senkrechte und eine waagerechte Achse höhen- und seitenverstellbar
gehalten ist, besteht.
7. Mobiles Gerät nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Laserstrahlaustrittsrohr
(18) an dem freien Ende eines Tragarmes (17) angeordnet ist, der auf dem Gerätegehäuse
(12) des rahmenartigen Fahrgestells (11) des mobilen Gerätes (10) bzw. des Trägerfahrzeuges
(101) höhen- und seitenverstellbar angeordnet ist.
8. Mobiles Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (17) mit
dem Laserstrahlaustrittsrohr (18) zur Veränderung seiner Länge teleskopierbar ausgebildet
ist.
9. Mobiles Gerät nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Optik (31)
der spektralanalytischen Einrichtung (30) in dem Gerätegehäuse (12) des mobilen Gerätes
(10) bzw. des Trägerfahrzeuges (201) des mobilen Gerätes (100) so angeordnet ist,
daß die Optik (31) aus dem Gerätegehäuse ausfahrbar und in das Gerätegehäuse einfahrbar
ist.