(19)
(11) EP 0 305 634 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1989  Patentblatt  1989/10

(21) Anmeldenummer: 88101392.4

(22) Anmeldetag:  01.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 5/10, E05D 15/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 22.08.1987 DE 3728092

(71) Anmelder: Winkler, Klaus Dieter
D-7250 Leonberg 5 (DE)

(72) Erfinder:
  • Winkler, Klaus Dieter
    D-7250 Leonberg 5 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schiebetürelement


    (57) Schiebetürelement, dessen Türblatt 1 an Tragrollen 14,15 hängt und eine Innenschale 4 hat, die aus mehrschichtig verpreßten Glasfasermatten mit eingelegtem Stahlgewebe besteht, und das auf seiner ganzen Länge von Tragbolzen 5 durchsetzt ist, die in eine am Fußboden angebrachte Rinne 17 greifen und mit den Tragrollen 14,15 verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schiebetürelement mit mindestens einem an Tragrollen hängenden Türblatt. Solche Elemente werden vor allem dort eingesetzt, wo große Türöffnungen häufig und motorisch rasch geöffnet und geschlossen werden sollen und eine Tür mit sich drehenden Flügeln keinen Platz hat oder Passanten gefährden würde. Es kann sich aber um Türen handeln, die längere Zeit offenstehen, um den freien Durchgang und Durch­blick zu ermöglichen, und die von Hand, z.B.über Nacht ge­schlossen werden.

    [0002] Diese Türen sollen leicht zu bewegen sein. Das bringt bei den bekannten Türen den Nachteil mit sich, daß das Türblatt gewalt­samen Angriffen schlecht standhält, aus der Führung gewuchtet oder z.B. durch eine Sprengladung eingedrückt oder zerstört werden kann. Die zunehmende Häufigkeit gewalttätiger Angriffe läßt es aber ratsam erscheinen, Türen so auszuführen, daß sie durch solche Angriffe weder beschädigt noch aufgebrochen wer­den können.

    [0003] Diese Forderung wird nach der Erfindung mit den kennzeich­nenden Merkmalen des Anspruchs 1 erfüllt.

    [0004] Eine so ausgebildete Tür ist durch die Führung im Boden, die durchgehenden Tragbolzen und die gegen Biegen und Durchbrechen äußerst widerstandsfähige Innenschale allen erfahrungsgemäß zu erwartenden Angriffen gewachsen, sie ist sprengwirkhemmend.

    [0005] Weitere erfindungsgemäße Merkmale gehen aus der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung hervor.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen

    Fig.1 einen Längsschnitt durch das Türelement senkrecht zur Ebene des Türblatts,

    Fig.2 einen Querschnitt durch das Türblatt auf der Vorderseite,

    Fig.3 einen entsprechenden Querschnitt auf der Rückseite.



    [0007] Das Türblatt 1 des Türelements besteht aus zwei äußeren Seiten­schalen 2,3 und einer Innenschale 4. Die Seitenschalen be­stehen aus an sich bekanntem Vielschichtholz, das heißt mehre­ren, besonders fest verleimten Schichten aus Hartholz, ins­besondere Buchenholz. Die zwischen ihnen liegende Innenschale 4 besteht aus mehreren Schichten von dünnen Glasfasermatten, die mit eingelegtem feinem Stahldrahtgewebe verpreßt sind. Diese Matten sind im Beispiel 0,5 mm dick. Die Schale ist insgesamt etwa 40 mm dick.

    [0008] Durch die Innenschale 4 sind, über die Breite des Türblatts 1 verteilt, acht Tragbolzen 5 gesteckt und eingeklebt, wie auch die Schalen 2, 3 und 4 durch Kleben miteinander verbunden sind. Sie durchdringen auch Platten 6 und 7 aus Mehrschichtholz, die zwischen den Seitenschalen liegen und jeweils die obere und untere Stirnseite der Innenschale 4 abdecken. Alle Tragbolzen 5 sind mit einer oben und einer unten liegenden Stahlplatte 8,9 verschraubt, die sich an die Platten 6 oder 7 anschließt und bündig mit den Seitenschalen 2,3 endet.

    [0009] An seinem oberen Ende ist jeder Tragbolzen mit Hilfe von Muttern 10,11 mit einem Tragbügel 12 verschraubt, der an sei­nem oberen Ende mit einem Lagerkasten 13 verbunden ist. In diesem sind zwei Tragrollen 14,15 gelagert, die in einer sehr kräftig ausgebildeten Führungsschiene 16 laufen. Die Lager­kasten 13 sind in an sich bekannter Weise mit einander und einem motorischen oder Handantrieb verbunden, beispielsweise durch Kettenglieder.

    [0010] Die Tragbolzen 5 greifen mit ihrem unteren Ende in eine Rinne 17, die im Fußboden 18 oder einer entsprechenden Schwelle angebracht ist. Die Rinne 17 ist mit einer Leitschiene 19 ausgekleidet. Auf dem unteren Ende jedes Tragbolzens 5 ist eine Buchse 20 drehbar angebracht. Sie ist tonnenförmig und daher radial elastisch ausgeführt und so bemessen, daß sie federnd an der Leitschiene 19 anliegt, aber keinen großen Widerstand gegen Verschieben ausübt. Sie wird auf dem Trag­bolzen 5 durch eine auf dessen Endfläche geschraubte Platte 21 festgehalten. Das Türblatt ist damit spielfrei geführt.

    [0011] Die seitlichen Stirnflächen der Innenschale 4 sind durch je­weils eine aus Mehrschichtholz bestehende Leiste 22,23 abge­deckt, die bündig mit den Seitenschalen 2,3 abschließt. Auch durch diese Leisten verlaufen Tragbolzen 5.

    [0012] Das Türblatt ist, wie bekannt, in einer Wandaussparung auf­genommen oder eng an einer Wand geführt. An der Seite, die in Schließrichtung vorn liegt und beim Schließen der Tür auf eine Gegenfläche trifft, ist noch ein Anleimer 24 aus Hart­holz angeklebt, dessen Längskanten 25,26 abgerundet sind, damit die Gefahr, beim Schließen jemand einzuklemmen, verrin­gert wird.

    [0013] Dieses Türelement hat nur ein solches Gewicht, daß es ohne größeren Kraftaufwand rasch bewegt werden kann. Gegenüber einer Stahltür bietet es den Vorteil des geringeren Gewichts, und es sieht auch wohnlicher aus und hat die bessere Schall- und Wärmedämmung eines Holztür.

    [0014] Das Türelement hält auch stärkeren Störkräften stand. Dank der Führung in der Führungsschiene 16 und der Leitschiene 19 kann das Türblatt nicht aus der senkrechten Lage herausge­schwenkt werden. Die Ausbildung der Innenschale 4 und die Anordnung der je nach Türbreite zahlreichen Tragbolzen 5 verhindern das Durchbiegen, Aufschlitzen oder Durchbrechen des Türblatts auch bei Einwirkung von Sprengladungen. Das Türelement ist daher sprengwirkhemmend.

    [0015] Das dargestellte Türblatt kann das einzige sein, das dann beim Schließen der Tür auf die gegenüberliegende Wand der Türöffnung trifft. Es kann aber auch auf der anderen Seite der Tür ein spiegelbildlich ausgebildetes Türblatt angeordnet und entsprechend angetrieben sein, so daß beide Türblätter gegen einander laufen, sich in der Mitte treffen und auch breite Türen rasch schließen. Auf jeden Fall ist es nur schwer möglich, wie es bei Flügeltüren der Fall ist, die Tür durch Einklemmen von Gegenständen, besonders Keilen, weit offen zu halten.

    [0016] Bei nicht besonders großen Türen ist eine Verbindung der Lagerkästen 13 unter sich oder auch mit einem gemeinsamen Antrieb nicht notwendig; die Kraft zum Bewegen des Türblatts kann über einen der Lagerkasten oder das Türblatt selbst aus­geübt werden. Auch mag es genügen, nicht jeden Tragbolzen aufzu­hängen.
    Im Rahmen der Erfindung kann die Aufhängung der Tragbolzen 5 und ihre Führung in der Rinne 17 auch andere Weise aus­gebildet sein, z.B.durch seitlich anliegende Rollen. Die Einzelteile sind auf jeden Fall stärker zu bemessen als bei üblichen Schiebetüren.


    Ansprüche

    1. Schiebetürelement mit mindestens einem an Tragrollen hängenden Türblatt, dadurch gekennzeichnet, daß das Tür­blatt (1) aus mindestens drei Schalen besteht, von denen zwei Seitenschalen (2,3) aus Vielschichtholz bestehen und eine zwischen diesen liegende Innenschale (4) aus mehrschichtig verpreßten Glasfasermatten mit eingelegtem Stahlgewebe besteht, und daß das Türblatt (1) an Tragbolzen (5) hängt, welche das Türblatt (1) auf seiner ganzen Länge durchsetzen und in eine im Fußboden (18) angebrachte Rinne (17) greifen.
     
    2. Schiebetürelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragbolzen (5) durch die Innenschale (4) verlaufen.
     
    3. Schiebetürelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß über die Breite des Türblatts (1) mehrere Trag­bolzen (5), mindestens vier, verteilt sind.
     
    4. Schiebetürelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Tragbolzen (5) an der Ober- und Unterseite des Tür­blatts (1) mit einer alle Tragbolzen (5) aufnehmenden Stahl­platte (8,9) verschraubt ist, die den Bereich der Innenscha­le (4) stirnseitig abdeckt.
     
    5. Schiebetürelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten der Innenschale (4) oben und unten von einer Platte (6,7) aus Mehrschichtholz abgedeckt sind, die von den Tragbolzen (5) durchdrungen ist.
     
    6. Schiebetürelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf das untere, in die Rinne (17) des Fuß­bodens (18) greifende Ende jedes Tragbolzens (5) eine radial elastische Buchse (20) aufgesetzt ist.
     
    7. Schiebetürelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (20) drehbar angebracht ist.
     
    8. Schiebetürelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Stirnflächen der Innen­schale (4) von Leisten (22,23) aus Mehrschichtholz abgedeckt sind.
     
    9. Schiebetürelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenfläche des Türblatts (1), die beim Schließen der Tür auf eine Gegenfläche trifft, mit einem Anleimer (24) ver­sehen ist, der abgerundete Längskanten (25,26) hat.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht