[0001] Die Erfindung betrifft eine Drehtrommel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Drehtrommeln für die Wärmebehandlung von Schüttgütern durch indirekten Wärmeübergang
finden in den letzten Jahren vor allem in der Trocknungstechnik zunehmendes Interesse,
da die anfallenden Abgasmengen - verglichen mit direkt beheizten Trocknern - erheblich
geringer und leichter zu reinigen sind.
[0003] Die DE-PS 11 74 264 beschreibt einen Drehtrommeltrockner, bei dem die Wärmeaustauschelemente
als Einzelrohre ausgebildet sind, die in relativ großen Abständen zueinander angeordnet
sind.
[0004] Gegenstand der DE-PS 22 41 264 ist ein Drehtrommeltrockner mit einem Außenzylinder
und einem Innenzylinder. Auf der Innenseite des Außenzylinders und auf der Außenfläche
des Innenzylinders sind rinnenartige, d.h. im Querschnitt halbkreisförmige, Heizkanäle
angebracht. Außerdem sind Außenzylinder und Innenzylinder mit radial in den Zwischenraum
hineinragenden Schaufeln versehen, auf denen ebenfalls mindestens je ein rinnenartiger
Heizkanal angebracht ist.
[0005] Die DE-OS 33 02 598 beschreibt einen Drehtrommeltrockner mit mehreren zueinander
parallelen sogenannten Heizwänden. Jede Heizwand besteht aus mehreren eng nebeneinanderliegenden,
jedoch offenbar nicht miteinander längsverschweißten Rohren.
[0006] Bei diesen Trocknern bedingt die Vielzahl der erforderlichen Heizkanäle mit den zugehörigen
Anschlüssen, Abstützungen, Durchführungen usw. einen beträchtlichen Fertigungsaufwand.
Daher sind diese Trockner relativ teuer. Wegen der komplizierten Arbeitsgänge muß
in aller Regel der Trockner in der Werkstatt komplett zusammengebaut werden; eine
vor allem bei großvolumigen Trocknern wünschenswerte Montage an der Baustelle ist
kaum möglich. Daher ist aus Transportgründen das Volumen derartiger Trockner begrenzt.
[0007] Ein anderer Trockner gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist durch die DE-PS
7 01 070 bekannt geworden. Dieser Trockner hat einen zylindrischen Kern und eine Anzahl
von radialen Heizkanälen, die offenbar als ebene, von Heizmedium durchströmte Doppelwände
ausgebildet sind. Zwischen den Heizkanälen befinden sich im Querschnitt sektorförmige,
längslaufende Kanäle für das zu trocknende Gut. Die praktische Verwirklichung dieser
im Prinzip einfach erscheinenden Trommel dürfte jedoch vor allem bei großem Trommelvolumen
auf erhebliche konstruktive und fertigungstechnische Probleme stoßen.
[0008] Ein Aufsatz in der DE-Z Schweißen und Schneiden, Jahrgang 17 (1965) Heft 2, Seiten
70 - 75, befaßt sich mit geschweißten Rohrwänden. Es werden verschiedene Bauformen
beschrieben, die sich durch unterschiedliche Herstellungsverfahren unterscheiden.
Das gemeinsame Charakteristikum besteht darin, daß die Rohrwand mehrere achsenparallele
Rohre aufweist und daß sich zwischen je zwei benachbarten Rohren ein Steg befindet.
Derartige Rohrwände, die seit Jahrzehnten üblicherweise als gasdichte Feuerraumwände
im Dampferzeugerbau zum Einsatz kommen, werden auf vollautomatischen Schweißanlagen
hergestellt. Sie zeichnen sich daher durch enge Maßtoleranzen aus und sind dabei
relativ billig.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehtrommel der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung zu schaffen, die einfacher und billiger herzustellen
ist und auf der Baustelle aus vorgefertigten Teilen montiert werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Durch die Anordnung gemäß Anspruch 2 wird das Innere der Trommel in eine Anzahl von
sektorartigen Zellen unterteilt. Dadurch wird ein intensiver und gleichmäßiger Wärmeübergang
auf das Schüttgut bewirkt, das sich im Betrieb auf die einzelnen Zellen verteilt.
[0012] Bei der Ausbildung gemäß Anspruch 3 können die U-förmigen Verbindungsstücke in der
Werkstatt angeschweißt werden; für den Anschluß der so vorbereiteten Rohrtafeln an
die Verteilerleitungen sind je Rohrtafel nur zwei Rohrschweißnähte erforderlich.
Das ist besonders vorteilhaft, wenn die Montage auf der Baustelle erfolgt.
[0013] Das Merkmal des Anspruchs 4 erleichtert ebenfalls die Montage.
[0014] Das Merkmal des Anspruchs 5 wird für Trockner mit sehr hoher Trocknungsleistung empfohlen.
[0015] Die Zeichnung dient zur Veranschaulichung der Erfindung anhand von vereinfacht dargestellten
Ausführungsbeispielen.
Figur 1 zeigt eine Drehtrommel gemäß der Erfindung im Längsschnitt.
Figur 2 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie II-II der Figur 1 oder der Figur 4.
Figur 3 zeigt eine Einzelheit aus Figur 2 im vergrößerten Maßstab.
Figur 4 zeigt eine andere Drehtrommel gemäß der Erfindung im Längsschnitt.
[0016] Die in Figur 1 dargestellte Drehtrommel hat einen Mantel 1, auf dem zwei Laufkränze
2, 3 befestigt sind. Eine aufgabeseitige Stirnwand 4 und eine auslaufseitige Stirnwand
5 sind mit dem Mantel 1 fest verbunden. Die Drehtrommel ist in üblicher Weise auf
Rollen gelagert und mittels eines Antriebs um ihre waagerechte oder leicht geneigte
Achse drehbar. Lagerung und Antrieb gehören nicht zur Erfindung und sind daher in
der Zeichnung nicht dargestellt.
[0017] Ein feststehendes zylindrisches Gehäuse 6, in dem ein schneckenartiges Transportorgan
7 drehbar und antreibbar gelagert ist, durchdringt koaxial die Stirnwand 4 und ist
am Umfang gegen diese abgedichtet. Das Gehäuse 6 ist an der Oberseite mit zwei Stutzen
8, 9 versehen, von denen der eine zum Anschluß an eine Luftleitung und der andere
zum Anschluß an eine Vorrichtung zum Zuführen des zu behandelnden Gutes bestimmt ist.
Ein kurzer Endbereich in der Nähe der Stirnwand 4 ist als Verteilerkammer 10 ausgebildet.
Hier sind auf der Innenseite des Mantels 1 - gleichmäßig über den Umfang verteilt
- mehrere Leisten 11 angebracht; die Leisten können achsenparallel oder auch schraubenlinienförmig
angeordnet sein. Ansonsten ist die Verteilerkammer 10 von Einbauten frei.
[0018] In der Nähe des anderen Trommelendes ist der Mantel 1 mit mehreren über den Umfang
verteilten Öffnungen 12 versehen. Jede Öffnung 12 ist von einem kragenartigen Rand
13 umgeben, der in das Trommelinnere hineinragt und im Betrieb zum Aufstauen des
Schüttgutes dient. Der Kragen kann auch in üb licher Weise höhenverstellbar sein.
Im Bereich der Öffnungen 12 ist die Drehtrommel von einem Gehäuse umschlossen, dessen
Unterteil als Auslauftrichter 14 ausgebildet ist. Oben hat das Gehäuse einen Anschluß
15 für eine Abluftleitung.
[0019] Im Innern der Trommel ist mit Hilfe von Speichen 16 ein koaxiales, beidseitig verschlossenes
Kernrohr 17 angeordnet. Sein Durchmesser ist etwa 20 % des Trommeldurchmessers. Zwischen
Kernrohr 17 und Mantel 1 sind mehrere Rohrtafeln 18 so angeordnet, daß sich die Längsrichtung
parallel zur Trommelachse und die Querrichtung radial erstreckt. Die Rohrtafeln
18 reichen von der Verteilerkammer 10 bis zu der Zone, in der die Öffnungen 12 angebracht
sind. Sie ragen beiderseits ein wenig über die Enden des Kernrohres 17 hinaus. Mit
der einen Längsseite ist jede Rohrtafel 18 durch schellenartige, lösbare Halteorgane
19 an dem Mantel 1 befestigt, mit der anderen Längsseite durch ähnliche Halteorgane
an dem Kernrohr 17.
[0020] Jede Rohrtafel 18 umfaßt mehrere - zum Beispiel acht - in Längsrichtung verlaufende
Rohre 21, die durch zwischengeschweißte flache Stege 22 auf der ganzen Länge miteinander
verbunden sind. An einigen Stegen 22 sind schaufelartige, gekrümmte Hubleisten 23
befestigt. Die einzelnen Rohre 21 der Rohrtafel 18 sind durch U-förmige, mit den Rohrenden
verschweißte Verbindungsstücke 24 zu einem zickzackförmigen Kanal verbunden. Die der
ausfallseitigen Stirnwand 5 zugekehrten Enden des äußeren Rohres und inneren Rohres
sind über je ein abgewinkeltes Verbindungsstück 25, 26 an je einen Rohrstutzen 27,
28 angeschlossen, der von einem ringförmigen äußeren Verteilerkanal 29 bzw. inneren
Verteilerkanal 30 ausgeht und sich in axialer Richtung erstreckt. Der äußere Verteilerkanal
29 ist durch Befestigungsorgane 31 an der auslaufseitigen Stirnwand 5 befestigt und
durch mehrere radiale Kanäle 32 mit einem Außenrohr 33 verbunden, das - koaxial zur
Trommelachse - die auslaufseitige Stirnwand 5 durchdringt und relativ zu dieser Stirnwand
unbeweglich ist.
[0021] Der innere Verteilerkanal 30 ist durch Befestigungsorgane 34 ebenfalls an der Stirnwand
5 befestigt und durch mehrere radiale Kanäle 35 mit einem Innenrohr 36 verbunden,
das koaxial in dem Außenrohr 33 sitzt. Zwischen dem Außenrohr 33 und dem Innenrohr
36 befindet sich ein Kanal 37 von ringförmigem Querschnitt. Das Außenrohr 33 und
das Innenrohr 36 sind in bekannter Weise außerhalb der Drehtrommel in einem Dichtkopf
38 gelagert. Das Innere des Innenrohres 36 ist über einen Stutzen 39, der Kanal 37
über einen Stutzen 40 an einen Heizmittelkreislauf anschließbar.
[0022] Die in Figur 4 dargestellte Drehtrommel unterscheidet sich von der bisher beschriebenen
Drehtrommel insbesondere dadurch, daß sie in Längsrichtung zwei Heizzonen 41, 42
aufweist. Jede der beiden Heizzonen ist mit mehreren Rohrtafeln 18 bestückt, die
- entsprechend dem in Figur 2 dargestellten Querschnitt - sternartig um ein Kernrohr
17 angeordnet sind. Das Kernrohr 17 erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte
Trommellänge. Zwischen den beiden Heizzonen 41, 42 befindet sich eine zusätzliche
Verteilerzone 43, die mit Leisten 44 ausgestattet ist. Die Anschlüsse für den Heizmittelkreislauf
sind an den Trommelenden angeordnet und entsprechen im übrigen dem zuerst beschriebenen
Ausführungsbeispiel. Durch die beidseitige Anordnung der Anschlüsse bedingt, muß
die Zufuhr des zu behandelnden Gutes und der Trägerluft durch den Trommelmantel erfolgen.
Hierfür ist an dem einen Trommelende ein Schöpfwerk 45 bekannter Bauart vorgesehen.
Das andere Trommelende ist - wie bei dem zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiel
- von einem Gehäuse mit Ausfalltrichter 14 und Abluftstutzen 15 umschlossen.
1. Drehtrommel für die Wärmebehandlung von Schüttgütern durch indirekten Wärmeübergang,
mit im Trommelinnern untergebrachten Wärmeaustauschelementen mit Kanälen für ein Heizmedium,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeaustauschelemente als geschweißte Rohrtafeln
(18) ausgebildet sind.
2. Drehtrommel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Kernrohr (17) und durch radial
angeordnete Rohrtafeln (18), die sich vom Kernrohr (17) bis zum Trommelmantel (1)
erstrecken.
3. Drehtrommel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (21)
einer jeden Rohrtafel (18) durch U-förmige, mit den Rohrenden verschweißte Verbindungsstücke
(24) zu einem zickzackförmigen Kanal verbunden sind.
4. Drehtrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch lösbare Befestigungsorgane
(19, 20) für die Rohrtafeln (18).
5. Drehtrommel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch zwei in Längsrichtung
hintereinander geschaltete, mit Rohrtafeln (18) bestückte Heizzonen (41, 42).