[0001] Die Erfindung betrifft eine Einstellvorrichtung für Nadelauswahleinrichtungen, insbesondere
für Selektierapparate mehrsystemiger Rundstrickmaschinen, mit mindestens einem Satz
pro System von parallel zueinander angeordneten, zwischen einer Ruhestellung und einer
Betriebsstellung verstellbaren und in den beiden Stellungen gemeinsam verriegelbaren
Wählklingen, die jeweils auf Musterfüße von Musterplatinen einwirken können, welche
die Nadeln in verschiedene Betriebsstellungen steuern.
[0002] Es handelt sich hier um Nadelauswahleinrichtungen mit Einzelnadelauswahl begrenzter
Mustergröße mit regelmäßiger Wiederholung des Musters nach einer Maschinenumdrehung.
Das Muster ist in einem Selektierapparat fest vorgegeben und enthalten. Die Einrichtung
ermöglicht nur die Herstellung kleinrapportiger Muster oder Strukturbindungen. Die
Musterhöhe ist durch die Systemzahl der Maschine, und die Musterbreite ist durch die
Anzahl der Musterfüße der Musterplatinen begrenzt. Derartige kleingemusterte Stoffe
sind, bedingt durch Verwendungszwecke und Mode, in erhöhtem Maße gefragt. Ein wesentlicher
Faktor ist hierbei auch die kostengünstige und betriebssichere Rundstrickmaschine,
welche im Gegensatz zu Maschinen mit elektronisch gesteuerten Mustereinrichtungen
die konstruktiv einfacheren Selektierapparate zur Erzielung gemusterter Stoffe aufweist.
Solche Selektierapparate werden bisher beim Umstellen der Maschine mustergemäß von
Hand umgestellt. Eine Umstellung ist immer dann erforderlich, wenn ein Stoff mit anderem
Muster oder Bindung hergestellt werden soll. Die Umstellung der Selektierapparate
erfordert bisher lange Umstell- und Maschinenstillstandszeiten. Hierbei ist es belanglos,
ob die Selektierapparate an der Maschine umgestellt werden oder die Maschine mit
einem vorbereiteten neuen Apparatesatz bestückt wird. Bei beiden Vorgängen sind erhebliche
Einstellzeiten für die Selektierapparate erforderlich. Werden Selektierapparate an
der Maschine ausgetauscht, bedingt dies einen mehrfachen Vorrichtungsaufwand und
die entsprechende Lagerhaltung sowie einen großen Montage- und Einstellaufwand.
[0003] Es ist bereits bekannt, Selektierapparate mit Musterkarten, Musterkämmen oder losen
Wählklingen einzustellen. Musterkarten, Musterkämme o. dgl. müssen jedoch z. B. durch
Ausbrechen vorbereitet und bei Bedarf am Selektierapparat montiert werden. Die Kämme
können verlorengehen oder verlegt werden und sind völlig wertlos, wenn das Muster
nicht mehr gefragt ist. Wird bei der Herstellung eines Musterkammes auch nur ein Fehler
gemacht, so ist dieser Kamm nicht mehr brauchbar. Selbst beim Einsatz von vorbereiteten
Musterelementen werden die Umstellzeiten für Selektierapparate wegen der Montagearbeiten
nicht wesentlich gekürzt.
[0004] Bekannte Versuche, mehrere Muster auf einer Trommel zu speichern, führen zu aufwendigen
Selektierapparaten. Die Musterspeicherung ist auf eine geringe Zahl von Mustern begrenzt.
Bei hochsystemigen Maschinen ist eine Anbringung der voluminösen Trommeln wegen der
geringen Systemabstände nicht möglich. Trommeln sind in der Regel mit Stiften oder
Musterkämmen bestückt und werden ebenfalls manuell mit hohen Einstellzeiten vorbereitet.
[0005] Selektierapparate werden stets bei stehender Maschine oder abseits der Maschine ein-
und umgestellt. Dieser Vorgang ist nicht mit Nadelauswahleinrichtungen für großflächige
Jacquardmuster vergleichbar, da Auswahlapparate Schaltungen bei laufender Maschine
durchführen und die Auswahl in den Maschinenumdrehungen verschieden ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einstellvorrichtung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß sie eine rasche Umstellung der Selektierapparate
auf eine Vielzahl von Gestrickmustern erlaubt und an Nadelauswahleinrichtungen unterschiedlichen
Aufbaues einsetzbar ist.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird mit der Einstellvorrichtung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die für alle Wählklingensätze gemeinsame Einstellvorrichtung
mindestens ein elektromagnetisches Einstellorgan aufweist, das zur Einstellung der
Wählklingen von einem Musterprogrammträger einer Steuereinrichtung Betätigungssignale
erhält. Sie kann dabei als gesondertes tragbares, von Hand an den Selektierapparat
jedes Systems passend, lösbar und unter Ausrichtung des mindestens einen elektromagnetischen
Einstellorganes auf die Wählklingen des Selektierapparats ansetzbares Gerät ausgebildet
sein und elektrische Schaltorgane zur Auslösung des Einstellvorganges und der Eingabe
der Systemnummer und Anzeigeorgane mindestens zur Anzeige der Systemnummer aufweisen.
[0008] Die erfindungsgemäß ausgebildete Einstellvorrichtung erlaubt keine Wählklingenverstellung
und damit Musteränderung bei laufender Maschine, entspricht aber den geänderten
Einsatz- und Modebedingungen, nach welchen auf Rundstrickmaschinen Stoffe mit einer
einheitlichen vorgegebenen kleinrapportigen Musterung bei hoher Maschinenleistung
hergestellt werden sollen; und die erfindungsgemäß ausgebildete Einstellvorrichtung
löst die gestellte Aufgabe unter Vermeidung von Sonderkonstruktionen von Rundstrickmaschinen.
Eine elektronische Steuereinrichtung wird zum einfachen und schnellen Einstellen der
Selektierapparate gemäß einem Musterprogramm eingesetzt. Die Muster sind alle leicht
reproduzierbar. Die gemeinsame Einstellvorrichtung läßt sich leicht an unterschiedliche,
auf dem Markt befindliche Selektierapparate von Nadelauswahleinrichtungen für Rundstrickmaschinen
anpassen und erlaubt in Verbindung mit der Steuereinrichtung, eine mehrsystemige Rundstrickmaschine
auf eine aus einer Vielzahl von gespeicherten Gestrickmusterungen auf einfache und
sichere Weise umzustellen. Die Rundstrickmaschine selbst ist nur mit den Wählklingensätzen
bestückt. Die Einstelleinrichtung mit der zugehörigen Steuereinrichtung ist eine gesonderte,
mobil gestaltbare Einheit, die für mehrere Maschinen oder einen ganzen Maschinensaal
Verwendung finden kann.
[0009] Die Einstellvorrichtung läßt sich so gestalten, daß für jede Wählklinge eines Selektierapparats
ein eigenes elektromagnetisches Einstellorgan vorgesehen ist, das elektrisch mit
der Steuereinrichtung verbunden ist. Eine solche Einstellvorrichtung erlaubt ein
gleichzeitiges Verstellen aller Wählklingen eines Selektierapparats, erfordert aber
einen größeren Aufwand in der elektrischen Auswerteschaltung für die einzelnen Musterprogramme.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Einstellvorrichtung für jeden Wählklingensatz
eines Selektierapparats nur ein einziges Einstellorgan aufweisen, das mittels eines
Schrittschaltmotors von Wählklinge zu Wählklinge verstellbar ist. Die etwas größere
Einstellzeit pro Wählklingensatz wird hier durch eine Vereinfachung der Steuerschaltung
wettgemacht. Die Einstellvorrichtung kann hierbei zweckmäßig für jeden Wählklingensatz
einen Stößel aufweisen, der in einem von Wählklinge zu Wählklinge verstellbaren
Schlitten gelagert ist und mittels einer sich über die ganze Länge des Schlittenverstellweges
erstrekkenden Schwenkleiste betätigbar ist, auf welche ein stationär angeordneter
Elektromagnet einwirkt. Bei Nadelauswahleinrichtungen, die für jedes System mit zwei
Sätzen von Wählklingen versehen sind, um eine Auswahl zwischen Stricken, Fang und
Nichtstricken zu erlauben, können beide Stößel für die beiden Wählklingensätze in
dem verstellbaren Schlitten gelagert und von gesonderten Schwenkleisten beaufschlagbar
sein, die ihrerseits durch gesonderte stationäre Elektromagnete beeinflußt sind.
[0010] Ein wichtiger Vorteil der erfindungsgemäß ausgebildeten Nadelauswahleinrichtung besteht
darin, daß die gemeinsame Einstellvorrichtung mit Schaltorganen und Anzeigeorganen
besetzt ist, durch welche die Einstellperson den Einstell vorgang selbst auslösen,
kontrollieren und einstellen kann, so daß auch die richtigen Daten für das System,
an welchem im Augenblick die gemeinsame Einstellvorrichtung angesetzt ist, abgerufen
werden, und daß kein System übergangen wird. In Verbindung mit der Steuereinrichtung
sind hier also vielseitige Kontrollmöglichkeiten gegeben. Die Einstellvorrichtung
kann Tastschalter zur schrittweisen Verstellung der eingestellten und angezeigten
Systemzahl in der einen und in der anderen Richtung aufweisen. In der Steuereinrichtung,
mit welcher die Einstellvorrichtung über ein mehradriges Kabel verbunden ist, wird
vorteilhafterweise ein Programmspeicher vorgesehen, in welchen von einem die Daten
mehrerer Gestrickmuster enthaltenden Musterspeicher, der die Form eines Festspeichers,
eines Magnetbandspeichers oder einer Speicherdiskette aufweisen kann, die Daten eines
zu fertigenden Musters einschreibbar und aus welchem sie wieder auslesbar oder löschbar
sind.
[0011] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Nadelauswahleinrichtung
mit der erfindungswesentlichen Einstellvorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnung
näher erläutert.
[0012] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtdarstellung der Steuereinrichtung der Nadelauswahleinrichtung
mit an einem Selektierapparat angesetzter Einstellvorrichtung;
Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte Einzeldarstellung der an einem Selektierapparat
angesetzten Einstellvorrichtung mit einem Teilradialschnitt durch den Nadelzylinder
einer Rundstrickmaschine;
Fig. 3 einen horizontalen Teilschnitt entlang der Linie III - III durch den Nadelzylinder
und durch die Selektierapparate von drei einander benachbarten Systemen der Rundstrickmaschine;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Umfangslinie IV - IV in Fig. 3;
Fig. 5 eine schematische Schloßkurvendarstellung, aus welcher die drei möglichen und
durch die beiden Wählklingensätze eines jeden Systemes der Rundstrickmaschine wählbaren
Nadelbetriebsstellungen ersichtlich sind;
Fig. 6 eine Einzelseitenansicht der Einstellvorrichtung bei abgenommener Seitenwandung
in einer gegenüber den Fig. 1 und 2 um 180° gedrehten Stellung;
Fig. 7 einen Schnitt durch die Einstellvorrichtung entlang der Linie VII - VII in
Fig. 6;
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Rückseite des Gehäuses der Einstellvorrichtung in
Richtung des Pfeiles VIII in Fig. 6;
Fig. 9 einen der Fig. 7 entsprechenden Querschnitt durch eine Einstellvorrichtung
für verschwenkbare Wählklingen.
[0013] Die Fig. 1 und 2 zeigen im Radialschnitt von einer mehrsystemigen Rundstrickmaschine
den unteren Teil 10.1 des Nadelzylinders 10. In diesem unteren Teil 10.1 sind Musterplatinen
11 um ihr unteres Ende 11.1 verschwenkbar gelagert. Das obere Ende der Musterplatinen
11 ist zu einem Gabelkopf 11.3 gestaltet, in welchen der Fuß eines Nadelstößers 12
eingreift, der mit einem Steuerfuß 13 versehen ist, über welchen er längsverstellbar
ist. Schloßteile 14 zur Steuerung der Längsbewegung der Nadelschieber 12 sind an
einem stationären Schloßring 15 befestigt. Die Nadelstößer 12 liegen mit ihrem Kopfteil
12.1 jeweils gegen das innere Ende einer Stricknadel 16 an. Von der Rundstrickmaschine
ist außerdem ein stationärer Tragring 17 ersichtlich, auf welchem an jedem System
der Rundstrickmaschine der Fußteil 18 eines Selektierapparats 19 befestigt ist.
[0014] In den Fig. 1 und 2 ist eine an den Selektierapparat 19 angesetzte Einstellvorrichtung
20 dargestellt, die über ein mehradriges Kabel 21 mit einer in Fig. 1 eingezeichneten
Steuereinrichtung 22 verbunden ist.
[0015] An jedem der in bekannter Weise gleichmäßig über den Umfang der Rundstrickmaschine
verteilten Systemen ist ein Selektierapparat 19 fest installiert. Wie die Schnittdarstellung
der Fig. 3 zeigt, weist jeder Selektierapparat 19 zwei nebeneinander angeordnete Sätze
von übereinander angeordneten und parallel zueinander verlaufenden Wählklingen 23
und 24 auf, von denen jede auf eine von mehreren in Fig. 4 bezeichneten Höhenlagen
a, b, c, d, e, usw. ausgerichtet ist, in denen die Musterplatinen 11 mit einem Musterfuß
11.2 versehen sein können. Die Musterplatinen mit Musterfüßen 11.2 in unterschiedlichen
Höhenlagen a, b, c, usw. können gemäß Fig. 4 im Nadelzylinderteil 10.1 so nebeneinander
eingesetzt werden, daß die Musterfüße 11.2 benachbarter Musterplatinen 11 schräge
Versatzlinien 25 am Umfang des Nadelzylinders bilden. Sie können auch dachförmige
Versatzlinien bilden, wie dies beispielsweise aus Fig. 6 der DE-OS 19 53 180 ersichtlich
ist. Alle Wählklingen 23 und 24 lassen sich radial zum Nadelzylinderteil 10.1 zwischen
einer Ruhestellung, welche in Fig. 3 die Wählklingen 23, 24 des linken Selektierapparats
19 einnehmen, und einer Betriebsstellung, welche in Fig. 3 die Wählklinge 23 des
mittleren Selektierapparats 19 einnimmt, verstellen und in beiden Stellungen mittels
allen Wählklingen 23 oder 24 eines Wählklingensatzes gemeinsamer Riegelstege 26 sichern.
In ihrer Betriebsstellung wirken die Wählklingen 23 und 24 auf die Musterfüße 11.2
der Musterplatinen 11 ein und bringen dadurch die Musterplatinen 11 in eine bestimmte
Schwenkstellung, die sich auf die Nadelstößer 12 überträgt. Befinden sich beide Sätze
von Wählklingen 23 und 24 in ihrer Ruhestellung, wie dies der in Fig. 3 linke Selektierapparat
19 zeigt, bleiben die Musterplatinen 11 unbeeinflußt. Die Nadelstößer befinden sich
dann in einer in Fig. 2 nicht dargestellten Stellung, in welcher ihre Steuerfüße 13
auf die Schloßteile 14 auflaufen und bis in eine Strickposition für die Nadeln bewegt
werden, wie dies im linken Teil der Fig. 5 dargestellt ist.
[0016] Sind in den Selektierapparaten 19 in den beiden Wählklingensätzen eine Wählklinge
23 in ihrer Betriebsstellung und die zugehörige Wählklinge 24 in ihrer Ruhestellung,
wie dies im mittleren Selektierapparat 19 der Fig. 3 dargestellt ist, werden die
der betreffenden Wählklinge 23 der Höhenlage a, b, c, usw. entsprechend zugeordneten
Musterplatinen 11 in die aus Fig. 2 ersichtliche Schwenklage gebracht, durch welche
der zugeordnete Nadelstößer 12 aus dem Einflußbereich der Schloßteile 14 verschwenkt
wird. Der Steuerfuß 13 der Nadelstößer 12 läuft dann hinter dem Schloßteil 14 vorbei
und bleibt in einer Position "Nichtstricken" für die zugeordnete Nadel. Diese sog.
Rundlaufposition des Steuerfußes 13 des Nadelstößers 12 ist im mittleren Teil der
Fig. 5 dargestellt.
[0017] Wird dagegen bei zwei einander zugeordneten Wählklingen 23 und 24 der beiden Wählklingensätze
die Wählklinge 23 in ihrer Ruhestellung gehalten und die Wählklinge 24 in ihre Betriebsstellung
gebracht, wie dies in dem rechten Selektierapparat 19 der Fig. 3 dargestellt ist,
werden die betroffenen Musterplatinen 11 über ihre Musterfüße 11.2 erst in einer
Position erfaßt, in welcher der zugehörige Nadelstößer 12 mit seinem Steuerfuß 13
durch die Schloßteile 14 bereits in die sog. Fangposition längsbewegt worden ist,
und dann erst aus dem Einflußbereich der Schloßteile 14 gebracht. Die zugehörige Nadel
16 wird in der Fangposition geführt. Diese Situation ist im rechten Teil der Fig.
5 dargestellt.
[0018] Die Verstellung der einzelnen Wählklingen 23, 24 der beiden Wählklingensätze eines
jeden Selektierapparats 19 wird mittels der Einstellvorrichtung 20 bewirkt, die gemäß
Fig. 1 und 2 lagegenau an jeden Selektierapparat 19 an setzbar und mittels einer
Feder 27 einrastbar ist. Der Aufbau der Einstellvorrichtung 20 wird nachfolgend anhand
der Fig. 6 bis 8 erläutert. Innerhalb eines Gehäuses 28, das auf der Seite 29 seiner
Anlage gegen die Selektierapparate 19 offen ist, sind nebeneinander zwei Elektromagnete
30 und 31 stationär angeordnet, die mit ihrem Anker 30.1, 31.1 jeweils auf eine Schwenkleiste
32 oder 33 einwirken, die sich über die ganze Länge des Gehäuses 28 erstreckt und
um eine Achse 34 oder 35 verschwenkbar ist. Parallel zu den Schwenkachsen 34 und 35
verlaufen im Gehäuse zwei Führungsstangen 36 und 37, auf denen ein Schlitten 38 verschiebbar
gelagert ist. In dem Schlitten 38 sind nebeneinander zwei Stößel 39 und 40 jeweils
gegen die Kraft von Rückstellfedern verschiebbar gelagert.
[0019] Gemäß Fig. 6 greifen an dem Schlitten 38 die beiden Enden eines Zahnriemens 41 an,
der über eine obere Umlenkrolle 42 und eine untere Umlenkrolle 43 zu einem Zahnritzel
44 geführt ist, das auf der Welle eines im Gehäuse 28 stationär angeordneten Schrittschaltmotors
45 befestigt ist. Mit jedem Schaltschritt des Schrittschaltmotors 45 läßt sich der
Schlitten 38 in der einen oder anderen richtung, also auf den Führungsstangen 36 und
37 nach oben oder nach unten, jeweils um eine Strecke verstellen, die dem Abstand
der Höhenlagen a, b, c, usw. der Musterfüße 11.2 der Musterplatinen 11 entspricht.
Bei der Verstellung des Schlittens 38 gleitet das innere Ende 39.1 des Stößels 39
entlang der Schwenkleiste 32, und das innere Ende 40.1 des anderen Stößels 40 gleitet
entlang der anderen Schwenkleiste 33. Die beiden Stößel 39 und 40 sind also in jeder
Stellung des Schlittens 38 in Anlage gegen die Schwenkleisten 32 oder 33, die mittels
der Elektromagnete 30 oder 31 aus einer Ruhestellung, welche die Schwenkleiste 33
in Fig. 7 einnimmt, in eine Betriebsstellung, welche die Schwenkleiste 32 in Fig.
7 einnimmt, verschwenkbar sind. In der Betriebsstellung der Schwenkleisten wird der
zugehörige Stößel - in Fig. 7 der Stößel 39 - gegen Federkraft nach vorn in eine
Stellung geschoben, in welcher er bei an einem Selektierapparat 19 angesetzter Einstellvorrichtung
20 eine Wählklinge 23 oder 24 in ihre Betriebsstellung drückt. Geht der Stößel 40
nach vorn, wird die Wählklinge 24 in die Betriebsstellung gedrückt.
[0020] Über das mehradrige Kabel 21 sind nicht nur der Schrittschaltmotor 45 und die beiden
Elektromagnete 30 und 31 mit der aus Fig. 1 ersichtlichen Steuereinrichtung 22 verbunden,
sondern auch noch aus Fig. 8 ersichtliche, in der Rückwandung 28.1 des Gehäuses 28
angeordnete elektrische Schaltteile und Anzeigeteile, nämlich eine Starttaste 46,
eine Aufschalttaste 47, eine Rückschalttaste 48 sowie eine Leuchtdiodenanzeige 49.
Mittels der beiden Tasten 47 und 48 läßt sich schrittweise die Zahl des Systemes der
Rundstrickmaschine einstellen, deren Wählklingen eingestellt werden sollen. Die eingestellte
Systemzahl wird in der Leuchtdiodenanzeige 49 erkennbar. Nach dieser Einstellung und
nach dem Ansetzen der Einstellvorrichtung an den Selektierapparat 19 des gewählten
Systemes der Rundstrickmaschine wird durch Drücken der Starttaste 46 der Einstellvorgang
ausgelöst. Dabei wird der Schlitten 38 aus einer unteren Ausgangsstellung, in welche
er nach Abschluß einer jeden Einstellung zurückkehrt, mittels des Schrittschaltmotors
35 von einer Höhenlage a, b, c, usw. zur nächsten Höhenlage verstellt, wobei in jeder
Höhenlage entsprechend einem einzustellenden Gestrickmuster, das auf der Rundstrickmaschine
gefertigt werden soll, der Elektromagnet 30 und/oder 31 betätigt oder nicht betätigt
und dementsprechend die Wählklinge 23 und/oder 24 in ihre Betriebsstellung verschoben
wird oder in ihrer Ruhestellung verbleibt. Vor dem Beginn des Einstellvorganges werden
die beiden Klingensätze natürlich durch Lösen der Riegelleisten 26 zur Verstellung
freigegeben und alle Wählklingen z. B. manuell in die Ruhelage gebracht. Wenn die
ganzen Wählklingensätze durchlaufen sind, werden die Wählklingen in ihrer neuen Einstellung
durch die Riegelleisten 26 gesichert und wird die Einstellvorrichtung 20 wieder vom
Selektierapparat 19 abgenommen und am nächsten einzustellenden System angebracht,
dessen Zahl über die Tasten 47 und 48 eingegeben und in der Leuchtdiodenanzeige 49
zur Anzeige gebracht wird, bevor dort über die Starttaste 46 der schrittweise Einstellvorgang
der Wählklingen 23 und 24 ausgelöst wird, die nach Beendigung des Einstellvorganges
mittels der Riegelleisten 26 in der neu eingestellten Lage gesichert werden.
[0021] Die Schaltimpulse für den Schrittschaltmotor 45 und für die beiden Elektromagnete
30 und 31 der Einstellvorrichtung 20 kommen über das mehradrige Kabel 21 aus einem
Programmspeicher 50 der in Fig. 1 dargestellten Steuereinrichtung 22. In den Programmspeicher
50 läßt sich entweder aus einem Festspeicher 51, der Teil einer Musteranlage sein
kann, oder über ein Diskettenlaufwerk 52 von einer Diskette als mehrere Gestrickmuster
enthaltendem Musterspeicher ein einzelnes Muster einspeichern, dessen Nummernbezeichnung
über eine Tastatur 53 der Steuereinrichtung 22 eingegeben und an einem Anzeigeteil
54 der Steuereinrichtung 22 zur Kontrolle angezeigt werden kann. Im Anzeigeteil 54
können gleichzeitig auch noch die Systemnummer und die in der Einstellvorrichtung
20 vom Schlitten 38 augenblicklich eingenommene Wählklingen-Höhenlage a, b, c, usw.
angezeigt werden. Mit dem Tastenfeld 53 können bestimmte Programme gewählt werden,
wie das bereits erwähnte Einlesen von Gestrickmusterdaten in den Programmspeicher
50, ein Rücklesen der Daten aus dem Programmspeicher 50 oder ein Löschen der Daten
aus dem Programmspeicher 50. Fig. 1 zeigt noch Anzeigelampen 55 zur Bezeichnung eingestellter
Programme und zusätzliche Tasten 56 und 57, beispielsweise zur Umschaltung des Anzeigeteiles
54 zwischen einzelnen Anzeigearten.
[0022] Die Einstellvorrichtung 20 läßt sich an unterschiedliche Wählklingenausbildungen
und damit an verschiedene Arten von Nadelauswahleinrichtungen anpassen. Beispielsweise
zeigt Fig. 9 schematisch den Aufbau einer Einstellvorrichtung 20′, die zur Einstellung
von als Drehschieber ausgebildeten Wählklingen 60 dient, wie sie in der DE-PS 32
22 744 in ihrer Funktionsweise beschrieben sind. Hier sind auf einem höhenverstellbaren
Schlitten 38′ mittels zweier Elektromagnete 30′, 31′ über um Achsen 34′, 35′ verschwenkbare
Schwenkleisten 32′, 33′ betätigbare Schrägstößer 58 und 59 gelagert, welche auf die
um eine Achse 61 verschwenkbaren Wählklingen 60 in der einen oder anderen Schwenkrichtung
einwirken können.
1. Einstellvorrichtung für Nadelauswahleinrichtungen, insbesondere für Selektierapparate
mehrsystemiger Rundstrickmaschinen, mit mindestens einem Satz pro System von parallel
zueinander angeordneten, zwischen einer Ruhestellung und einer Betriebsstellung verstellbaren
und in den beiden Stellungen gemeinsam verriegelbaren Wählklingen, die jeweils auf
Musterfüße von Musterplatinen einwirken können, welche die Nadeln in verschiedene
Betriebsstellungen steuern, dadurch gekennzeichnet, daß die für alle Wählklingensätze
(23, 24, 60) gemeinsame Einstellvorrichtung (20, 20′) mindestens ein elektromagnetisches
Einstellorgan (30, 31, 30′, 31′) aufweist, das zur Einstellung der Wählklingen (23,
24, 60) von einem Musterprogrammträger (50) einer Steuereinrichtung (22) Betätigungssignale
erhält.
2. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als gesondertes
tragbares, von Hand an den Selektierapparat (19) jedes Systems passend, lösbar und
unter Ausrichtung mindestens eines elektromagnetisch beeinflußten Einstellorganes
(39, 40; 58, 59) auf die Wählklingen (23, 24; 60) des Selektierapparats (19) ansetzbares
Gerät ausgebildet ist.
3. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie elektrische
Schaltorgane (46 - 48) zur Auslösung des Einstellvorganges und der Eingabe der Systemnummer
und Anzeigeorgane (49) mindestens zur Anzeige der Systemnummer aufweist.
4. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie für
jede Wählklinge (23, 24) eines Selektierapparats (19) ein eigenes elektromagnetisches
Einstellorgan aufweist, das elektrisch mit der Steuereinrichtung (22) verbunden ist.
5. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie für
jeden Satz von Wählklingen (60) eines Selektierapparats (20′) nur ein einziges Paar
von Einstellorganen (58, 59) aufweist, das mittels eines Schrittschaltmotors von
Wählklinge (60) zu Wählklinge (60) verstellbar ist (Fig. 9).
6. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie für
jeden Satz von Wählklingen (23, 24) eines Selektierapparats (19) nur ein einziges
Einstellorgan (39, 40) aufweist, das mittels eines Schrittschaltmotors (45) von Wählklinge
zu Wählklinge verstellbar ist.
7. Einstellvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie für jeden
Satz von Wählklingen (23, 24) einen in einem von Wählklinge zu Wählklinge derstellbaren
Schlitten (38) gelagerten Stößel (39, 40) aufweist, der mittels einer sich über die
ganze Länge des Schlittenverstellweges erstreckenden Schwenkleiste (32, 33) betätigbar
ist, auf welche ein stationär angeordneter Elektromagnet (30, 31) einwirkt.
8. Einstellvorrichtung nach Ansoruch 6 und 7, mit zwei Sätzen von Wählklingen für
jedes System der Rundstrickmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stößel (39,
40) für die beiden Sätze von Wählklingen (23, 24) in dem verstellbaren Schlitten (38)
gelagert und von gesonderten Schwenkleisten (32, 33) beaufschlagbar sind, die ihrerseits
durch gesonderte stationäre Elektromagnete (30, 31) beeinflußt sind.
9. Einstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das verstellbare Einstellorgan oder der ihn tragende Schlitten (38, 38′) mittels
eines Zahnriemens (41) mit dem stationär im Einstellvorrichtungsgehäuse (28) angeordneten
Schrittschaltmotor (45) antriebsmäßig verbunden ist.
10. Einstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Tastschalter (47, 48) zur schrittweisen Verstellung der eingestellten und
angezeigten Systemzahl in der einen und in der anderen Richtung aufweist.
11. Einstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (22), mit welcher die Einstellvorrichtung (20, 20′) über
ein mehradriges Kabel (21) verbunden ist, einen Programmspeicher (50) aufweist, in
welchen von einem die Daten mehrerer Gestricksmuster enthaltenden Musterspeicher (51)
die Daten eines zu fertigenden Musters einschreibbar und aus welchem sie wieder auslesbar
oder löschbar sind.