(19)
(11) EP 0 305 783 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1989  Patentblatt  1989/10

(21) Anmeldenummer: 88113069.4

(22) Anmeldetag:  11.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04C 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR IT LI

(30) Priorität: 17.08.1987 CH 3162/87

(71) Anmelder: Gamper & Co., AG
CH-9542 Münchwilen (CH)

(72) Erfinder:
  • Maeder, René
    CH-8500 Frauenfeld (CH)
  • Fornara, Guiseppe
    CH-8370 Sirnach (CH)

(74) Vertreter: Gachnang, Hans Rudolf 
Patentanwalt H.R. Gachnang Badstrasse 5 Postfach
8501 Frauenfeld
8501 Frauenfeld (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Binder, insbesondere zum Verbinden von Betonarmierungseisen


    (57) Das Drahtstück (1) ist zu einem Binder gebogen, wo­bei eine Oese (4) und zwei Drahtstege (6) und (7) mit einer Gegenoese (5) verbunden ist. Das eine Ende (2) des Draht­stückes (1) ist an der Uebergangsstelle (8) der Gegenoese (5) auf den Drahtsteg (6) angeschweisst, während das andere Ende (3) am Drahtsteg (7) getrennt vom Drahtstückende (2) an der Gegenoese (5) angeschweisst ist. Dadurch werden über den Binder nach aussen abstehende Teile vermieden, welche zu einem Verhaken der Binder und zu einer Verletzungsgefahr der Hand beim Herausziehen von Bindern aus einem Handbündel führen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Binder, ins­besondere zum Verbinden von Betonarmierungseisen, aus einem Drahtstück mit befestigten Enden, das zu einer geschlossenen Drahtschlaufe derart gebogen ist, dass zwei mit Abstand von­einander angeordnete Oesen an den Binderenden gebildet sind, die über zwei sich an der Oese des einen Binderendes kreuzen­de Drahtstege miteinander verbunden sind.

    [0002] Bei einem bekannten Binder der vorstehend genannten Art (CH-PS 647'032) sind die beiden Drahtstückenden miteinan­der verschweisst. Die Verbindungsstelle der Drahtstückenden liegt dabei zwischen den Oesen im mittleren Bereich der Draht­stückstege. Auch wenn man die Drahtstückenden vor dem Ver­schweissen abschrägt und die beiden schrägen Flächen mitein­ander verschweisst, so ist die Verbindungsstelle ein nach aus­sen abstehendes Gebilde. Dieses abstehende Gebilde führt zum Verhaken und daher zu Schwierigkeiten bei der Entnahme einzel­ner Binder aus einem in der Hand gehaltenen Bündel derselben. Auch liegt Verletzungsgefahr der Hand durch abstehende Teile der Verbindungsstelle beim Herausziehen einzelner Binder aus dem Handbündel vor. Ueberdies ist die Verschweissung verjüng­ter Enden aufwendig. Die bekannten Binder weisen auch nicht die immer gewünschte Stabilität auf.

    [0003] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung einen Binder der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Verbindungs­stelle ein Verhaken bei der Entnahme von einzelnen Bindern aus einem Bündel vermeiden und dessen Stabilität erhöht sein soll.

    [0004] Zur Lösung der Aufgabe sind bei dem Binder der ein­gangs genannten Art die beiden Drahtstückenden miteinander un­verbunden innerhalb des Bereiches der am anderen Binderende liegenden Gegenoese befestigt.

    [0005] Durch die Befestigung der beiden Drahtenden bei dem Binder nach der Erfindung kann der eine Steg an der Befesti­gungsstelle des einen Drahtendes vorbeigeführt werden. Da­durch wird diese Befestigungsstelle, welche vorzugsweise am Uebergang zwischen dem Drahtsteg und der Gegenoese liegt, über­deckt. Dadurch wird über den Binder vorstehendes Material an dieser Befestigungsstelle vermieden. Das andere, ebenfalls im Bereich der Gegenoese liegende Drahtstückende ist mit dem an­deren Drahtstückende unverbunden. Durch die getrennt vonein­ander angeordneten Drahtstückenden wird daher eine bessere Ma­terialstabilität und damit Stabilität des Binders mindestens an der einen Oese erreicht. Beim Ergreifen der beiden Binder­enden mittels des Verdrillwerkzeuges zum Verbinden der Beton­armierungen wird durch die voneinander getrennte Befestigung der beiden Drahtstege ein Zusammenziehen der Oese verhindert, was auf die verbesserte Stabilität des Binders zurückzuführen ist.

    [0006] Vorteilhafte Ausführungsformen des Binders nach der Erfindung können mit den Massnahmen der Ansprüche 2-8 erreicht werden. So ist es vorteilhaft, dass die beiden Drahtstücken­den an voneinander getrennten Stellen im Bereich der Gegenoese, d.h. beide an einer der beiden Oesen befestigt sind. Vorzugs­weise ist das eine Drahtstückende am Uebergang der Gegenoese auf den einem Steg befestigt, während der andere Steg mit dem anderen Drahtstückende an der Gegenoese befestigt ist. Da­bei liegt das andere Drahtstückende im Bereich des Uebergangs der Gegenoese auf den anderen Steg. Die Drahtstückenden sind vorzugsweise an den zuvor geschilderten Stellen angeschweisst, sie können aber auch geschlauft, d.h. zur Befestigung an der Gegenoese umgebogen sein. Die Drahtstücke können parallel zueinander liegen, sie können aber auch miteinander verdrillt sein. Die Oese und die Gegenoese können eine runde oder lang­gestreckte, in Richtung auf die Stege verjüngte Form aufweisen.

    [0007] Der Binder nach der Erfindung ist nachstehend in Aus­führungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen :

    Fig. 1 einen Binder in einer Ansicht in schematischer Darstellung und

    Fig. 2 einen anderen Binder in schematischer Dar­stellung in einer Ansicht.



    [0008] Der Binder nach Figur 1 besteht aus einem Drahtstück 1 mit Enden 2 und 3, das zu einer geschlossenen Drahtschlaufe derart gebogen ist, dass an dem einem Binderende eine runde Oese 4 und am anderen Binderende eine runde Gegenoese 5 gebil­det sind, die mit Abstand voneinander angeordnet und über zwei parallel liegende Drahtstege 6 und 7 miteinander verbunden sind. Jede Oese 4, 5 hat annähernd kreisrunde Form und geht an einer Uebergangsstelle 8 bzw. 9 in den jeweiligen Drahtsteg 6 bzw. 7 über. Das Drahtstück 1 kann aus Stahl oder einem ande­ren geeigneten Material bestehen.

    [0009] An der Oese 4, welche aus einem endlosen Teil 10 des Drahtstückes 1 besteht, kreuzen sich die Drahtstege 6 und 7 miteinander an einer Kreuzungssstelle 11 und verlaufen dann parallel bis zur Gegenoese 5 am anderen Binderende. Die Ge­genoese 5 ist aus einem Endabschnitt 12 des Drahtstückes 1 gebogen, wobei das Drahtstückende 2 am Endabschnitt 12 sich an der Uebergangsstelle 8 der Gegenoese 5 auf dem Drahtsteg 6 befindet und dort befestigt, z.B. angeschweisst ist. Das an­dere Ende 3 befindet sich am anderen Steg 7 und ist an der Gegenoese 5 getrennt vom Drahtstückende 2 befestigt, z.B. ebenfalls angeschweisst.

    [0010] Durch die getrennt voneinander befestigten Drahtstück­enden 2 und 3 an der Gegenoese 5 wird der Drahtsteg 7 an der Befestigungsstelle des Drahtstückendes 2 vorbeigeführt und überdeckt denselben. Ein z.B. abstehender Endteil 2a des Drahtstückendes 2 wird dadurch von dem Drahtstück 7 über­deckt. Durch die Befestigung des Drahtstückendes 3 an der Gegenoese 5 wird erreicht, dass ein dort überstehender Endteil 3a in dieselbe hineinragt und nicht nach aussen über den Binder hinaus vorstehen kann. Durch die vorstehend beschriebene Anordnung der Befestigungsstellen für die Draht­stückenden 2 und 3 werden Stellen, die z.B. zum Verhaken von Bindern miteinander führen können, vermieden. Darüber hin­aus führt die voneinander getrennt durchgeführte Befestigung der Drahtstückenden 2 und 3 zu einer erhöhten Stabilität des Binders 1, da ein Zusammenziehen der Oesen 4 und 5 dadurch gebremst wird. Es wird also eine bessere Materialstabilität erreicht.

    [0011] Wie Figur 2 zeigt, in welcher mit Figur 2 gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen haben, liegen bei einem Binder 13 eine Oese 14 und eine Gegenoese 15 vor, die eine langgestreck­te Form besitzen und durch miteinander verdrillte Drahtste­ge 16 und 17 verbunden sind. Die Befestigung der Drahtstück­enden 2 und 3 sind in der gleichen Weise durchgeführt, wie es im vorstehenden Beispiel nach Figur 1 bereits beschrieben wurde. Die durch das getrennte Befestigen der Drahtstücken­den 2 und 3 erzielten Vorteile für den Binder 13 sind daher die gleichen, wie es ebenfalls im oben geschilderten Aus­führungsbeispiel nach Figur 1 beschrieben wurde, weshalb da­rauf an dieser Stelle verwiesen wird.

    [0012] Die langgestreckte in Richtung auf die Drahtstege verjüngte Form der Oese 14 und der Gegenoese 15 kann auch bei der oben beschriebenen Ausführungsform nach Figur 1 vorliegen.


    Ansprüche

    1. Binder, insbesondere zum Verbinden von Betonarmie­rungseisen, aus einem Drahtstück mit befestigten Enden, das zu einer geschlossenen Drahtschlaufe derart gebogen ist, dass zwei mit Abstand voneinander angeordnete Oesen an den Binderenden gebildet sind, die über zwei sich an der Oese des einen Binderendes kreuzende Drahtstege miteinander ver­bunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Draht­stückenden miteinander unverbunden innerhalb des Bereiches der am anderen Binderende liegenden Gegenoese befestigt sind.
     
    2. Binder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Drahtstückenden an voneinander getrennten Stellen befestigt sind.
     
    3. Binder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Drahtstückende nach dem Bogenverlauf der Gegen­oese an der Uebergangsstelle der Gegenoese auf den einen Steg befestigt ist, während der andere Steg mit dem anderen Draht­stückende an der Gegenoese befestigt ist.
     
    4. Binder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das andere Drahtstückende im Bereich der Uebergangsstelle der Gegenoese auf den anderen Steg befestigt ist.
     
    5. Binder nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Drahtstückenden angeschweisst sind.
     
    6. Binder nach einer der Ansprüche 1-5, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Drahtstege miteinander verdrillt sind.
     
    7. Binder nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Oesen kreisförmig oder angenähert kreis­förmig ausgebildet sind.
     
    8. Binder nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Oesen eine in Richtung der Drahtstege verjüngte Form aufweisen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht