(19)
(11) EP 0 305 785 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1989  Patentblatt  1989/10

(21) Anmeldenummer: 88113080.1

(22) Anmeldetag:  11.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F03C 2/08, F04C 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 31.08.1987 DE 3729049

(71) Anmelder: KINSHOFER GREIFTECHNIK GMBH
D-63666 Waakirchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kollmuss, Rudolf, Dipl.-Ing. FH
    D-8200 Rosenheim (DE)

(74) Vertreter: Zinnecker, Armin, Dipl.-Ing. et al
Lorenz-Seidler-Gossel, Widenmayerstrasse 23
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hydromotor


    (57) Ein Hydromotor mit einem zylindrischen Gehäuse und einer in diesem gelagerten Welle mit flanschförmig verbreitertem Endteil, vorzugsweise eine hydraulische innenverzahnte Zahnradmaschine, besitzt eine verzahnte Welle und einen mit Innen- und Außenver­zahnungen versehenen Ringkolben, der mit der Innenverzahnung des Gehäuses oder der Verzahnung der Welle Verdrängungskammern bildet und aufgrund seiner taumelnden Bewegung Einlaß- und Auslaßsteueröffnungen auf- und zusteuert. Damit sich auf die Antriebswelle wirkende Biegemomente unzulässiger Größe, die beispielsweise durch auf mit dieser verbundene Greifer wirkende Querkräfte erzeugt werden, vermeiden lassen, weist das Gehäuse (13) oder ein ringförmiges Gehäuseteil eine ringförmige ebene Stirnfläche auf, die mit einer ringförmigen Fläche (19) des flanschförmig verbreiterten Endteils (15) der Welle (12) einen Spalt bildet, dessen Breite nur so groß ist, daß sich bei einem auf die Welle (12) wirkenden Biegemoment die Stirnfläche auf dem Endteil (15) unter Durchbiegung der Welle nur in derem elastischen Bereich abstützt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Hydromotor mit einem zylindrischen Gehäuse und einer in diesem gelagerten Welle mit flanschförmig verbreitertem Endteil, vorzugsweise hydraulische innenverzahnte Zahnradmaschine mit einer verzahnten Welle und einem mit Innen- und Außenverzahnungen versehenen Ringkolben, der mit der Innenverzahnung des Gehäuses oder der Verzahnung der Welle Verdrängungskammern bildet und aufgrund seiner taumelnden Bewegung Einlaß- und Auslaßsteueröffnungen auf- und zusteuert.

    [0002] Hydraulische innenverzahnte Zahnradmaschinen dieser Art sind beispielsweise aus der DE-OS 33 42 131 sowie der nicht vorveröffentlichten DE-OS 36 17 313 bekannt.

    [0003] Üblicherweise werden Greifer unterschiedlicher Art über hydraulische Drehmotore mit den Anschlußstücken von Hebezeugen verbunden, so daß die Greifer in die gewünschte Lage gedreht werden können. Dabei sind die Drehmotore normalerweise pendelnd mit dem Anschlußstück verbunden, so daß die den Greifer tragende Abtriebswelle des Drehmotors im wesentlichen nur in axialer Richtung durch das Gewicht des Greifers und der aufgenommenen Last beansprucht wird. Die Abtriebswellen der Drehmotore sind üblicherweise durch Schrägrollenlager oder andere Axialkräfte aufnehmende Lager in dem Drehmotorgehäuse gelagert, so daß in axialer Richtung auf die Abtriebswelle wirkende Kräfte problem­los aufgenommen werden können. Es gibt jedoch auch Anwendungs­fälle, in denen das den Greifer über den Drehmotor tragende Anschlußstück um eine horizontale Achse geschwenkt wird, um den Arbeitsbereich des Greifers zu erweitern. Unzulässig hohe Biegemomente können beispielsweise dann auf die Welle des Hydromotors wirken, wenn sich das Hebezeug, beispielsweise ein Bagger o.dgl. über seinen Ausleger oder Löffelstiel, auf dem Greifer abstützt. In derartigen Fällen können die auf die Motorwelle wirkenden Biegemomente so groß werden, daß diese bleibend verformt und dadurch der Motor zerstört wird.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Hydromotor der eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei dem sich auf dessen Abtriebswelle wirkende Biegemomente unzulässiger Größe, die beispielsweise durch auf mit dieser verbundene Greifer wirkende Querkräfte erzeugt werden, vermeiden lassen.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei eine Hydromotor der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß das Gehäuse eine ringförmige ebene Stirnfläche aufweist, die mit einer ringförmigen Fläche des flanschförmig verbreiterten Endteils der Welle einen Spalt bildet, dessen Breite nur so groß ist, daß sich bei einem auf die Welle wirkenden Biegemoment die Stirn­fläche auf dem Endteil unter Durchbiegung der Welle nur in derem elastischen Bereich abstützt. Bei dem erfindungsgemäßen Hydromotor ist die Motorwelle bzw. die Abtriebswelle des Motors in einfacher Weise dadurch gegen unzulässig hohe Biegemomente, die zu einer bleibenden Verformung der Welle führen könnten, geschützt, daß sich das Gehäuse mit seinem ringförmigen Rand auf das flanschförmig verbreiterte Endteil der Welle abstützt. Die sich bei Überlast aufeinander abstützenden Teile weisen verhält­nismäßig große Durchmesser auf, so daß selbst hohe Querkräfte zerstörungsfrei aufgenommen werden können.

    [0006] Treten Querkräfte auf, die zu einer Abstützung des Gehäuserandes auf dem flanschförmig verbreiterten Endteil der Welle führen, kann in der Regel ein Blockieren des Motors wegen der auftre­tenden Reibungskräfte in Kauf genommen werden. Üblicherweise besteht jedoch das Gehäuse aus Gußeisen und der flanschförmig verbreiterte Endteil der Welle aus Stahl, so daß zwischen beiden Teilen gute Gleiteigenschaften bestehen, die unter Umständen ein Durchdrehen der Welle auch dann ermöglichen, wenn sich deren verbreitertes Endteil auf dem Gehäuserand abstützt. Ist ein Durchdrehen der Welle selbst bei hohen Querkräften noch erwünscht, ist es zweckmäßig, die Stirnfläche des Gehäuserandes mit einer Ringnut zu versehen, in die ein Ring aus Lagermetall eingelegt ist.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt

    Fig.1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform und

    Fig.2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Zahnringmotors.



    [0008] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.1 ist in dem glocken­förmigen Gehäuse 1 eine Welle 2 einen Ends durch eine Gleitlagerung 3 und anderen Ends durch ein Schrägrollen-­Wälzlager 4 gelagert. Die Welle 2 ist an ihrem unteren Ende einstückig mit einem flanschförmig verbreitertem Teil 5 versehen. Das glockenförmige Gehäuse 1 weist an seinem oberen geschlossenen Ende einen Fortsatz 6 mit einer Querbohrung 7 auf, die zum Anhängen des Gehäuses des Drehmotors an einem Ausleger, einem Löffelstiel o.dgl. eines Hebezeuges dient. Dabei bildet die Querbohrung 7 eine Lagerbohrung, die auf einem entsprechenden Lagerbolzen des Hebezeuges gelagert ist.

    [0009] An dem flanschförmig verbreiterten Endteil 5 der Welle 3 läßt sich in bekannter Weise ein Greifer oder ein anderes Werkzeug befestigen.

    [0010] Das Gehäuse 1 ist an seinem unteren Ende mit einem einge­schraubten der Lagerung der Welle 2 dienenden Gehäusering 8 versehen, der einen ringstegartigen Fortsatz 9 mit unterer ebener Stirnfläche 10 aufweist. Diese Stirnfläche 10 bildet einen ringförmigen Spalt mit einer zu dieser parallelen ringförmigen Fläche 11 des flanschförmig verbreiterten Endteils 5. Der Spalt weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Breite von etwa 0,2 mm auf.

    [0011] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.2 ist die Welle 12 in dem zweiteiligen glockenartigen Gehäuse 13 durch zwei Schrägrollen-­Wälzlager 14,15 gelagert. Die Welle 12 weist an ihrem unteren Ende wiederum ein flanschförmig verbreitertes Endteil 15 auf. Der untere Gehäuseteil 13 ist mit einer unteren ringförmigen Stirnfläche 16 versehen, die mit einer umlaufenden Ringnut 17 versehen ist, in die ein im Querschnitt rechteckiger Ring 18 aus Lagermetall eingelegt ist. Das flanschförmig verbreiterte Endteil ist unterhalb des Lagerringes 18 mit einer ringförmigen wulstartigen Erhebung 19 mit oberer ebener ringförmiger Fläche versehen. Zwischen der unteren Ebenen Fläche des Lagerringes 18 und der Fläche des ringförmige Wulstes 19 ist wiederum ein Spalt von etwa 0,2 mm vorhanden.

    [0012] Die beiden in den Figuren im Längsschnitt dargestellten hydraulischen Ringkolbenmotoren sind von der in der DE-OS 33 42 131 beschriebenen Art, so daß auf diese verwiesen werden kann.


    Ansprüche

    1. Hydromotor mit einem zylindrischen Gehäuse und einer in diesem gelagerten Welle mit flanschförmig verbreitertem Endteil, vorzugsweise hydraulische innenverzahnte Zahnradmaschine mit einer verzahnten Welle und einem mit Innen- und Außenverzahnungen versehenen Ringkolben, der mit der Innenverzahnung des Gehäuses oder der Verzahnung der Welle Verdrängungskammern bildet und aufgrund seiner taumelnden Bewegung Einlaß- und Auslaßsteueröffnungen auf- und zusteuert, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gehäuse (1,13) oder ein ringförmiges Gehäuseteil (8) eine ringförmige ebene Stirnfläche (10) aufweist, die mit einer ringförmigen Fläche (11,19) des flanschförmig verbreiterten Endteils (5,15) der Welle (2,12) einen Spalt bildet, dessen Breite nur so groß ist, daß sich bei einem auf die Welle (2,12) wirkenden Biegemoment die Stirnfläche auf dem Endteil (5,15) unter Durchbiegung der Welle nur in derem elastischen Bereich abstützt.
     
    2. Hydromotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche (16) mit einer Ringnut (17) versehen ist, in die ein Ring (18) aus Lagermetall eingelegt ist.
     




    Zeichnung