[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum pneumatischen Entstauben von Garnvorratsträgern
und Fadenleitorganen von Textilmaschinen, mit mindestens einem einen Blasluftstrom
in dem von den Garnvorratsträgern und Fadenleitorganen eingenommenen Staubbildungsbereich
verursachenden Ventilator oder einer Blasdüse.
[0002] Bei der Verarbeitung von Garnen und Fäden ist das Auftreten von Faserflug unvermeidlich,
sobald Garn oder Faden von Garnvorratsträgern abgezogen oder über Fadenleitorgane
geführt wird. Dabei werden beim Fadenablauf lose Fasern oder bei der Fadenführung
losgelöste Fasern freigesetzt. Um die Textilmaschinen und ihre zugeordneten Einrichtungen
vor einer Verunreinigung und das Bedienungspersonal vor einer Belästigung durch Faserflug
zu schützen, sind bereits zahlreiche Entstaubungseinrichtungen vorgeschlagen worden.
Die beste Wirkung haben Einrichtungen, bei welchen die Fasern zunächst von freizuhaltenden
Maschinenteilen abgeblasen und anschließend in eine Filtereinrichtung abgesaugt werden.
Solche Einrichtungen haben aber den Nachteil, daß sie sehr aufwendig sind und der
zu entstaubende Bereich durch feste Wandungen begrenzt sein sollte. Dieser Aufwand
ist im unmittelbaren Bereich der Garnverarbeitungsstellen, beispielsweise an Strickmaschinen,
gerechtfertigt, weniger dagegen an vorgeschalteten Zusatzeinrichtungen, wie Garnvorratsträgern,
die durch eine solche Entstaubungseinrichtung merklich verteuert werden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sie nur einen relativ geringen Aufwand erforderlich macht,
trotzdem aber eine ausreichende Entstaubung der Zusatzgeräte und einen Schutz benachbarter
Einrichtungen gegen Verstaubung ergibt.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird mit der genannten Einrichtung erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Staubbildungsbereich an seiner Peripherie mindestens bereichsweise
durch mindestens eine Filtergitterwandung begrenzt ist, gegen welche der aus dem Staubbildungsbereich
austretende Blasluftstrom gerichtet ist. Vorteilhafterweise kann hierbei die Filtergitterwandung
quer zu dem Blasluftstrom angeordnet sein.
[0005] Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung werden die Garnvorratsträger
und anschließende Fadenleitorgane in an sich bekannter Weise durch Abblasen z. B.
mittels Ventilatoren saubergehalten. Die abgeblasenen Fasern werden aber an einfachen
Filtergitterwandungen festgehalten, die keinen teuren konstruktiven Aufbau bedingen,
sich leicht an unterschiedliche bauliche Gegebenheiten anpassen lassen und von denen
die Fasern sich nachträglich mit einem Staubsauger leicht absaugen oder in einem gesonderten
Staubsammelraum abbürsten lassen. Der besondere Vorteil der Einrichtung besteht darin,
daß der Staubbildungsbereich nicht durch feste Wandungen abgegrenzt werden muß, welche
die Bedienung der zu entstaubenden Garnvorratsträger und Fadenleitorgane erschweren
würden. Bei einer Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung können die Filtergitterwandungen
beispielsweise aus mehreren vorhangartig verschiebbar angeordneten und sich gegenseitig
überlappenden Filtergitterbahnen bestehen, die hängend angeordnet sind und die sich
im Bedarfsfalle auch leicht beiseiteschieben lassen.
[0006] Mit einer preiswerten Entstaubungseinrichtung gemäß der Erfindung lassen sich beispielsweise
auch nur bestimmte Bereiche gegen Faserflug abschirmen, etwa einzelne Strickmaschinen
gegenüber benachbart angeordneten Garnständern. Solche Garnständer werden häufig mittels
auf bewegten Trägern montierter Ventilatoren abgeblasen, und hier können durch Filtergitterwandungen
gemäß der Erfindung nur Abschnitte der Peripherie solcher Spulengitter abgeschirmt
werden, in welchen sich Bedienungspersonen aufhalten oder an denen sich eine Textilmaschine
befindet. Das Filtergitter kann zweckmäßig aus einem elektrisch aufladbaren Kunststoffmaterial
bestehen, das eine zusätzliche Anziehwirkung auf den Faserflug ausübt. Das Filtergitter
kann aber auch aus Metalldraht bestehen und an ein das Halten der angesetzten Fasern
begünstigendes Spannungspotential gelegt werden. Versuche haben aber gezeigt, daß
die Filtergitter auch ohne Aufladung und auch ohne aufgerauhte Oberfläche angeblasenen
Faserflug gut halten, und daß der Faserflug nachträglich leicht abgesaugt werden kann.
[0007] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele erfindungsgemäß ausgebildeter Entstaubungseinrichtungen
anhand der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben.
[0008] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Rundstrickmaschine mit einem daneben stehenden
runden Spulengatter und einer ersten Ausführungsform der pneumatischen Entstaubungseinrichtung;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines runden Spulengatters mit einer zweiten Ausführungsform
der pneumatischen Entstaubungseinrichtung;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf das Spulengatter nach Fig. 2 ;
Fig. 4 eine Teildarstellung einer Filtergitterwandung der Entstaubungseinrichtung;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Spulenrundgatters mit aufgesetzter Filtergitterhaube.
[0009] Fig. 1 zeigt schematisch eine Rundstrickmaschine 10 und ein daneben aufgestelltes
Spulengatter 11 in bekannter Rundbauweise. Im Zentrum des Spulengatters 11 ist ein
mit Blasdüsen 12 besetztes Rohr 13 vertikal ausgerichtet und durch einen Elektromotor
14 drehbar gelagert angeordnet, in welches Druckluft eingeleitet wird. Mittels der
Blasdüsen 12 werden die im Spulenständer 11 angeordneten Spulen 15, von denen der
Faden 16 jeweils durch ein Fadenleitrohr 17 hindurch zur Rundstrickmaschine 10 hin
abgezogen wird, von Staub und lockeren Fasern befreit, die radial nach außen vom
Spulenständer 11 weggeblasen werden. Um die Rundstrickmaschine 10 vor diesem Faserflug
zu schützen, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen der Rundstrickmaschine
und dem Spulenständer 11 eine Schirmwandung 18 aus einem Filtergitter 19 angeordnet.
Es kann sich um eine ebene Schirmwandung handeln, in welcher das Filtergitter in einem
Tragrahmen eingespannt ist, der auf Standfüßen ruht. Die Filtergitterwandung 18 kann
aber auch entsprechend der Rundung der Peripherie des Spulenständers 11 oder der Strickmaschine
10 gekrümmt sein und an einem oberen, nicht dargestellten Tragrahmen aufgehängt sein.
[0010] Fig. 4 zeigt einen Eckbereich eines aus Kunststoffdrähten oder aus Metalldrähten
gewobenen, flexiblen Filtergitters 19, das mit einer oberen Tragleiste 20 versehen
ist, in welchem Ringe 21 zum Aufhängen der Filtergitterwandung verankert sein können.
[0011] Die Fig. 2 und 3 zeigen in Seitenansicht und in Draufsicht wiederum ein rundes Spulengatter
11′, das in seinem Zentrum umlaufende Blasdüsen 12′ zum Reinigen der Garnspulen 15′
aufweist. Anstelle der Blasdüsen 12′ könnten auch umlaufende Ventilatoren Verwendung
finden. Das Spulengatter 11′ ist mit oberen ringförmigen Tragschienen 22 versehen,
von denen eine in Fig. 2 dargestellt ist, an denen in zwei konzentrischen Ringebenen
auf der Außenseite des Spulen gatters 11′ über den ganzen Umfang des Spulengatters
mehrere Filtergitterbahnen 23 vorhangartig verschiebbar und sich gegenseitig überlappend
aufgehängt sind. Die Filtergitterbahnen 23 sind an ihrer Unterseite mit einer Gewichtsleiste
24 beschwert oder sind an Schienen befestigt. Die von den umlaufenden Blasdüsen 12′
in dem einen Staubbildungsbereich darstellenden Rundgatter 11′ von den Spulen 15′
und den von ihnen abgezogenen Fäden 16′ radial nach außen abgeblasenen Fasern bleiben
an den Filtergitterbahnen 23 hängen, durch welche die abgeblasene Luft nach außen
hindurchströmt. Die Filtergitterbahnen 23 lassen sich nach Betriebsschluß oder bei
Schichtwechsel leicht mittels eines Staubsaugers reinigen.
[0012] Wie Fig. 5 zeigt, kann ein Spulengatter 11˝ auch auf seiner Oberseite mittels einer
leichten Filtergitterhaube 25 versehen werden, bei welcher das Filtergitter über ein
nicht näher dargestelltes leichtes Rohrgestell gespannt ist. Die Filtergitterhaube
25 kann zur Erleichterung ihrer zum Reinigen erforderlichen Abnahme aus mehreren Teilen,
beispielsweise aus zwei Hälften zusammengesetzt sein. Die Filtergitterhaube kann auch
so konstruiert sein, daß an ihrem Tragrahmen die das Spulengatter 11˝ seitlich abschirmenden
Filtergitterbahnen 23′ aufgehängt sind.
[0013] Die Filtergitterwandungen der Entstaubungseinrichtung lassen sich nach Größe und
Formgebung an alle möglichen Abmessungen des ganz oder teilweise nach außen abzuschirmenden
Staubbildungsbereiches anpassen. Bei geradlinigen Spulengattern finden demnach entsprechend
geradlinige Filtergitterwandungen Verwendung. Die Filtergitterwandungen können durch
Anschluß an eine nicht dargestellte elektrische Einrichtung oder bei Kunststoffmaterial
durch ein faches Reiben mit einer elektrischen Ladung versehen werden, welche das
Haften angeblasenen Faserfluges begünstigt.
1. Einrichtung zum pneumatischen Entstauben von Garnvorratsträgern und Fadenleitorganen
von Textilmaschinen, mit mindestens einem einen Blasluftstrom in dem von den Garnvorratsträgern
und Fadenleitorganen eingenommenen Staubbildungsbereich verursachenden Ventilator
oder einer Blasdüse, dadurch gekennzeichnet, daß der Staubbildungsbereich an seiner
Peripherie mindestens bereichsweise durch mindestens eine Filtergitterwandung (18,
23, 23′, 25) begrenzt ist, gegen welche der aus dem Staubbildungsbereich austretende
Blasluftstrom gerichtet ist.
2. Entstaubungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtergitterwandung
(18, 23) quer zu dem Blasluftstrom angeordnet ist.
3. Entstaubungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Filtergitterwandung aus einem ein- oder mehrteiligen, haubenartigen, mit einem flexiblen
Filtergitter bespannten Tragrahmen (25) besteht, mit welchem der Staubbildungsbereich
(Spulengatter 11˝) abdeckbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtergitterwandung
aus mehreren vorhangartig verschiebbar angeordneten, sich gegenseitig überlappenden
Filtergitterbahnen (23) besteht.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnt, daß die Filtergitterbahnen
(23) an ihrem unteren Rand durch Gewichte (24) beschwert sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren
oder Blasdüsen (12, 12′) an bewegten Trägern (13) angeordnet sind und ihr Blasluftstrom
nur zeitweilig auf die stationäre Filtergitterwandung (18, 23, 23′) trifft.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtergitter
(19) aus elektrisch aufladbarem Kunststoffmaterial besteht.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtergitter
(19) aus Metalldraht besteht.