[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung der in den Oberbegriffen
der Ansprüche 1 und 2 definierten Gattungen.
[0002] Bekannte Verfahren und Vorrichtungen dieser Art (DE-OS 33 40 256, TIS 4/82, S. 213-217)
haben den Vorteil, daß die Rohrleitung in der Durchbohrung selbst aus einem aushärtbaren
Baustoff herstellbar ist, auch wenn es sich um die Herstellung von Rohrleitungen mit
nicht begehbaren, d.h. unter ca. 800 -1000 mm liegenden Durchmessern und mit großen
Längen von 100 m und mehr handelt. Sie sind jedoch kompliziert, sehr kostenintensiv
und mit einem beträchtlichen apparativen Aufwand verbunden.
[0003] Zur Auskleidung und Abstützung von Durchbohrungen mit nicht begehbaren Querschnitten
werden daher bisher ausschließlich Verfahren und Vorrichtungen benutzt (DE-AS 1 222
442, DE-PS 32 22 880 und DE-OS'en 33 40 256 bzw. 35 19 508), mittels derer dem Arbeitsrohr
vorgefertigte Rohrelemente nachgeschoben werden, die als Rohrleitung in der Durchbohrung
verbleiben oder nach deren Fertigstellung durch andere vorgefertigte Rohrelemente
ersetzt werden. Hierzu ist es jedoch erforderlich, entweder teure Fertigrohre zu verwenden,
die hohen Preßkräften standhalten können, oder den Vorschub der Fertigrohre dadurch
erleichtern, daß der Hohlraum zwischen ihnen und der Durchbohrungswandung mit einem
fließfähigen Medium gefüllt wird, das als Gleitmittel wirkt oder die Fertigrohre beim
Vorschub in einem Schwimm- oder Schwebezustand hält und dadurch die Vortriebskräfte
reduziert. Auch solche Verfahren und Vorrichtungen sind daher recht aufwendig.
[0004] Ein wesentlicher Nachteil der genannten Verfahren besteht außerdem darin, daß die
Kräfte, die zum Vorpressen des Arbeitsrohrs und der diesem nachfolgenden Rohre benötigt
werden, mit fortschreitender Länge der Durchbohrung kontinuierlich ansteigen. Die
maximal realisierbbaren Durchbohrungslängen sind daher durch die jeweiligen Druckfestigkeiten
der Rohre begrenzt. Außerdem müssen die Widerlager in den Startgruben, die Vorpreßeinrichtungen
und alle übrigen Teile des Vorpreßsystems stets so ausgelegt sein, wie es den höchsten
vorkommenden Preßkräften beim Erreichen der gewünschten Durchbohrungslänge entspricht,
was mit erheblichen Kosten verbunden ist.
[0005] Verfahren und Vorrichtungen, die bei der Auskleidung von Durchbohrungen wie z.B.
Tunneln oder Stollen mit begehbaren Querschnitten angewendet werden, lassen sich aus
einer Vielzahl von Gründen nicht ohne weiteres auch auf Durchbohrungen mit nicht
begehbaren Querschnitten übertragen. Dies gilt unabhängig davon, ob die Auskleidungen
mit sog. Tübbings (DE-OS 29 32 430) oder mit Gleitschalungen (DE-PS 30 43 312) hergestellt
werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die Vorrichtung der eingangs
bezeichneten Gattung dahingehend zu verbessern, daß die Rohrleitung mit vergleichsweise
geringem Aufwand bereits während des allmählichen Vortriebs der Durchbohrung kontinuierlich
hergestellt werden kann.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und
2.
[0008] Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß die beim allmählichen Vorpressen eines
vergleichsweise kurzen Arbeitsrohrs hinter diesem entstehenden Abschnitte eines Hohlraums
unmittelbar mit dem aushärtbaren Baustoff gefüllt werden. Dadurch ist einerseits eine
kontinuierliche bzw. abschnittweise Herstellung der Rohrleitung bereits während der
Herstellung der Durchbohrung möglich, wobei alle Bereiche des umgebenden Erdreichs
ständig vom Arbeitsrohr selbst oder von der unmittelbar hinter diesem errichteten
Rohrleitung sicher abgestützt sind. Andererseits erhärten die auf der Seite der Startgrube
liegenden Teilabschnitte der Rohrleitung allmählich bis zu einem solchen Grad, daß
sie auch ohne das Schalungsrohr oder ein diesem nachgeschobenes Stützrohr ausreichend
stabil und tragfähig sind. Dies hat zur Folge, daß die Länge des Schalungsrohrs auf
denjenigen Teil der allmählich wachsenden Rohrleitung begrenzt werden kann, der aus
noch nicht ausreichend gehärtetem Baustoff besteht, während alle dem Schalungsrohr
nachfolgenden Rohre einen kleineren Durchmesser als dieses aufweisen können. Daher
entstehen wesentliche Reibungskräfte nur im Bereich des Arbeitsrohrs und des Schalungsrohrs,
so daß die insgesamt aufzuwendenden Preßkräfte nicht nur wesentlich reduziert, sondern
auch praktisch unabhängig von der jeweiligen Durchbohrungslänge sind und nur von
der Länge des Arbeitsrohrs und des Schalungsrohrs abhängen. Dadurch ist es bei vergleichsweise
geringem technischen Aufwand erstmals möglich, auch sehr lange Durchbohrungen mit
nicht begehbaren Querschnitten herzustellen.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung an einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur kontinuierlichen bzw. abschnittweisen Herstellung einer Rohrleitung in einer ebenfalls
kontinuierlich entstehenden Durchbohrung in unterschiedlichen Betriebszuständen;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2 unter Weglassung des die Vorrichtung
umgebenden Erdreichs;
Fig. 4 einen Schnitt längs Linie IV-IV der Fig. 3;
Fig. 5 die Seitenansicht von innen auf ein Schalungsrohr der Vorrichtung nach Fig.
1 und 2;
Fig. 6 einen verkleinerten Schnitt längs der Linie VI-VI der Fig. 5 durch das Schalungsrohr
in auseinandergezogener Darstellung;
Fig. 7 einen der Fig. 6 entsprechenden Schnitt durch das gesamte Schalungsrohr der
Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 in zusammengesetztem Zustand; und
Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII der Fig. 7.
[0011] Nach Fig. 1 und 2 enthält eine Vorrichtung zur Herstellung von unterirdischen Durchbohrungen
ein beispielsweise aus Stahl bestehendes Arbeitsrohr 1 und ein in diesem befestigtes,
nicht näher dargestelltes Schienensystem, mittels dessen eine Abbaueinheit 2 parallel
zur Achse 3 des Arbeits rohrs 1 in diesem hin- und hergefahren werden kann. Die Abbaueinheit
2 weist einen vom Schienensystem geführten Rahmen 4 auf, in dem ein Abbaukopf schwenkbar
gelagert ist, der an seinem Vorderende ein Abbauwerkzeug 5 trägt, das vorzugsweise
aus einem mit hoher Drehzahl drehbaren Teilschnitt-Fräskopf besteht, dessen Außendurchmesser
wesentlich kleiner, vorzugsweise wenigstens um die Hälfte kleiner als der Außendurchmesser
des Arbeitsrohrs 1 ist. Die Abbaueinheit 2 besteht außerdem im wesentlichen aus einem
Getriebegehäuse, einem an dieses angeflanschten Antriebsmotor und einem im Getriebegehäuse
angeordneten Getriebe.
[0012] Das Abbauwerkzeug 5 ist vorzugsweise mittels des Schienensystems und des Rahmens
4 in Richtung der Achse 3 verschiebbar, ferner um seine eigene Achse 6 drehbar und
außerdem um zwei zur Achse 3 senkrechte Achsen drehbar bzw. schwenkbar am Rahmen
4 gelagert. Daher kann das Abbauwerkzeug 5 innerhalb eines Wirkungsbereichs, dessen
maximaler Querschnitt wenigstens dem Außenquerschnitt des Arbeitsrohrs 1 entspricht,
beliebig bewegt werden, um dadurch eine Durchbohrung 7 herzustellen, deren Querschnitt
von einem zunächst dem Durchmesser des Abbauwerkzeugs 5 entsprechenden Querschnitt
allmählich auf einen z.B. dem Außendurchmesser des Arbeitsrohrs 1 entsprechenden
Querschnitt vergrößert wird.
[0013] Der Rahmen 4 ist vorzugsweise an einem Schlitten 8, der ebenfalls mittels Laufrollen
im Schienensystem geführt ist, montiert und parallel zur Achse 3 relativ zu diesem
verschiebbar. Der Schlitten 8 ist mit einer Verriegelungseinrichtung versehen, mittels
derer er im Arbeitsrohr 1 unverschieblich arretiert werden kann. Zur Durchführung
der genannten Bewegungen des Rahmens 4 und des Abbauwerkzeugs 5 sind am Rahmen 4
oder Schlitten 8 entsprechende Antriebe vorgesehen, die z.B. aus Zylinder/Kolben-Einrichtungen
bestehen.
[0014] Zum Abtransport des an der Ortsbrust vom Abbauwerkzeug 5 abgelösten Materials dient
eine zweckmäßig in einem Raum unterhalb der Abbaueinheit 2 angeordnete, vorzugsweise
mechanische Fördereinrichtung, die ein Förderelement aufweist, das bis an die jeweilige
Ortsbrust herangefahren werden kann, um das abgelöste Material aufzunehmen.
[0015] im übrigen ist die beschriebene Vorrichtung zweckmäßig so ausgebildet, wie in der
DE-PS 34 23 842 ausführlich beschrieben ist, so daß auf eine weitergehende Beschreibung
dieser Vorrichtung verzichtet werden kann. Auch die Arbeitsweise der beschriebenen
Vorrichtung kann daher als bekannt vorausgesetzt werden.
[0016] Die durch das Abbauwerkzeug 5 geschaffenen Durchbohrungsabschnitte müssen durch
eine Rohrleitung gesichert werden, damit das die Durchbohrung 7 umgebende Erdreich
10 nicht einstürzen kann. Dies geschieht erfindungsgemäß auf folgende Weise:
[0017] Gemäß Fig. 1 bis 4 ist das Hinterende des Arbeitsrohrs 1 mit einem nach innen ragenden
Ringflansch 11 versehen, der Öffnungen 12 (Fig. 3) aufweist und zum Ankoppeln eines
z.B. aus Stahl bestehenden, hinter dem Arbeitsrohr 1 anzuordnenden Schalungsrohrs
14 dient, an dessen Vorderseite vorzugsweise ein nach außen ragender Ringflansch 15
ausgebildet ist. Die Verbindung des Schalungsrohrs 14 mit dem Arbeitsrohr 1 erfolgt
vorzugsweise mittels Befestigungsschrauben, die die Öffnungen 12 und entsprechende
Öffnungen im Ringflansch 15 durchragen, oder auf beliebige andere Weise. Der Außendurchmesser
des Schalungsrohrs 14 ist um ein vorgewähltes Maß kleiner als der Außendurchmesser
des Arbeitsrohrs 1 bzw. der herzustellenden Durchbohrung 7. Beim Vortreiben des Schalungsrohrs
14 von einer Startgrube 9 aus, z.B. mit Hilfe eines an sein rückwärtiges Ende angesetzten
Rings 13 (Fig. 2), auf den hydraulische Antriebe od. dgl. einwirken, wird über die
Ringflansche 11 und 15 das Arbeitsrohr 1 entsprechend vorgeschoben. Dabei entsteht
ein Hohlraum 16, der von der Durchbohrungswand, der Außenwand des Schalungsrohrs 14
und dem Ringflansch 11 und/oder 15 begrenzt ist, der gleichzeitig als Dichtungsmittel
im Bereich der Kopplungsstelle zwischen dem Schalungsrohr 14 und dem Arbeitsrohr
1 ausgebildet und wirksam ist. Das Hinterende des Hohlraums 16 wird vorzugsweise mit
einer ringförmigen Dichtungsmanschette 17 abgedichtet, die auf an sich beliebige Weise
an dem der Startgrube 9 zugewandten Ende der Durchbohrung 7 angebracht wird.
[0018] Der Ringflansch 11 weist eine Aussparung 18 (Fig. 3) auf, durch die ein rohrförmiger
Anschlußstutzen 19 (Fig. 4) zugänglich ist, der als Verlängerung einer im Ringflansch
15 angebrachten Öffnung ausgebildet ist und eine Verbindung mit dem Hohlraum 16 schafft.
Alternativ könnte der Anschlußstutzen 19 auch in den Mantel des Schalungsrohrs 14
eingesetzt sein, vorzugsweise in unmittelbarer Nähe des Ringflansches 15. In der
Startgrube 9 oder außerhalb derselben ist eine Förderpumpe 21 für einen aushärtbaren
Baustoff angeordnet, an die eine durch das Schalungsrohr 14 hindurchgeführte, vorzugsweise
aus einem flexiblen Schlauch bestehende Rohrleitung 22 od. dgl. angeschlossen ist.
Das freie Ende dieser Rohrleitung 22 ragt bis in das Arbeitsrohr1 und ist dort auf
den Anschlußstutzen 19 aufgesteckt. Wenigstens einer der beiden Ringflansche 11 und
15 weist außerdem eine weitere Öffnung auf, in die ein zur Messung des Drucks im Hohlraum
16 geeignetes und in Fig. 1 bis 3 dargestelltes Druckmeßgerät 23 eingesetzt ist,
das durch ein durch das Schalungsrohr 14 zugeführtes Kabel mit einer nicht dargestellten
Steuervorrichtung verbunden werden kann. Auch die das Druckmeßgerät 23 aufnehmende
Öffnung könnte im Mantel des Schalungsrohrs 14 in der Nähe des Ringflansches 15 ausgebildet
sein.
[0019] Bei der allmählichen Herstellung der Durchbohrung 7 verschwindet das Arbeitsrohr
1 immer mehr in dieser. Um es dennoch von der Startgrube aus vorpressen zu können,
wird es mittels der Ringflansche 11 und 15 rechtzeitig und noch von der Startgrube
9 aus mit dem Schalungsrohr 14 verbunden, so daß nun der zum Vortrieb erforderliche
Druck über den Ring 13 auf das Schalungsrohr 14 ausgeübt werden kann. Dabei bildet
sich allmählich der Hohlraum 16.
[0020] Da der Hohlraum 16 zunächst nur Luft enthält, zeigt das Druckmeßgerät 23 unmittelbar
nach dem Entstehen eines kleinen Abschnitts dieses Hohlraums 16 einen geringen Druck
an. Hierdurch wird über eine mit dem Druckmeßgerät 23 und der Förderpumpe 21 verbundene
Steuervorrichtung ein Steuersignal erzeugt, das die Förderpumpe 21 einschaltet, so
daß diese den aushärtbaren Baustoff, z.B. fließfähigen Beton, durch die Rohrleitung
22 in den Hohlraum 16 befördert. Dadurch wird der Hohlraum 16 allmählich mit dem
Baustoff gefüllt, der sich als geschlossener Mantel zwischen das Schalungsrohr 14
und das Erdreich 10 legt und nach der Aushärtung eine durchgehende Rohrleitung 24
bildet, die allmählich und entsprechend dem Vortrieb des Arbeitsrohrs 1 wächst, wie
ein Vergleich der Fig. 1 und 2 deutlich macht. Dabei wird das noch in der Startgrube
9 befindliche Ende des Schalungsrohrs 14 zumindest am Anfang des Prozesses zweckmäßig
mit einem Haltebock od. dgl. derart gestützt und geführt, daß es möglichst genau koaxial
in der Durchbohrung 7 angeordnet ist und daher die Rohrleitung 24 eine im wesentlichen
konstante Wandstärke erhält. Sobald der Druck des Baustoffs im Hohlraum 16 auf einen
vorgewählten Wert von z.B. zwei bis fünf Bar angestiegen ist, wird durch die Steuervorrichtung
ein Steuersignal erzeugt, das die Förderpumpe 21 abschaltet. Der aus noch nicht gehärtetem
Baustoff bestehende Teil der Rohrleitung 24 wird nun dem Aushärten überlassen.
[0021] Die Erfindung macht sich den Vorteil zunutze, daß die Rohrleitung 24 nur allmählich,
z.B. innerhalb von 24 Stunden, vollkommen aushärtet. Daher kann einerseits das Schalungsrohr
14 zumindest bei noch nicht voll gehärtetem Baustoff problemlos vorgetrieben werden,
falls dies zur Herstellung eines weiteren Abschnitts der Durchbohrung 7 zweckmäßig
sein sollte. Andererseits sinkt, sobald ein derartiger Vortrieb erfolgt, der Druck
am Ort des Druckmeßgeräts 23 ab, so daß beim Erreichen eines vorgewählten Drucks wiederum
ein Steuersignal zum Einschalten der Förderpumpe 21 erzeugt wird. Auf diese Weise
läßt sich während der aus der DE-PS 34 23 842 bekannten und allmählich bzw. schrittweise
erfolgenden Herstellung der Durchbohrung 7 gleichzeitig die das Schalungsrohr 14
allseitig umgebende und ein Stützrohr für das Erdreich 10 bildende Rohrleitung 24
herstellen, die wie die Durchbohrung 7 allmählich wächst und aufgrund des vorgewählten
Drucks und des zusätzlich vorhandenen Schalungsrohrs 14 das umgebende Erdreich 10
auch in Zeitabschnitten ausreichend abstützt, in denen der härtbare Baustoff noch
nicht vollständig ausgehärtet ist.
[0022] Die Erfindung nutzt weiter den Vorteil, daß die Rohrleitung 24 zwar nur allmählich
aushärtet, aber ihre der Startgrube 9 näher liegenden Abschnitte stets zu einem früheren
Zeitpunkt als ihre weiter davon entfernten Abschnitte die endgültige Härte erhalten,
weil der fließfähige Beton od. dgl. den der Startgrube 9 nahen Bereichen des Hohlraums
16 zuerst zugeführt wird. Infolgedessen ist es für das beschriebene Verfahren ohne
Bedeutung, ob ein zuerst hergestellter Abschnitt der Rohrleitung 24, z.B. der aus
Fig. 1 ersichtliche Abschnitt, zunächst völlig ausgehärtet wird oder ob bereits während
der Aushärtungsphase ein an diesen anschließender weiterer Mantelabschnitt ausgebildet
wird, wie z.B. aus Fig. 2 hervorgeht. Denn in jedem Fall wird mittels der Förderpumpe
21 und des vorgewählten Drucks des eingefüllten Baustoffs sichergestellt, daß die
Rohrleitung 24 eine durchgehend gleichförmige Festigkeit unabhängig davon erhält,
mit welcher Geschwindigkeit die Durchbohrung 7 vorgetrieben wird.
[0023] Ein weiterer, wesentlicher Vorteil besteht darin, daß das Schalungsrohr 14 dem Arbeitsrohr
1 unmittelbar nachfolgt und z.B. über die beiden Ringflansche mit diesem gekoppelt
ist. Dadurch gibt es beim allmählichen Vortreiben des Arbeitsrohrs 1 niemals eine
Zone, in der das umgebende Erdreich 10 nicht entweder noch vom vorauslaufenden Arbeitsrohr
1 selbst oder von der unmittelbar an den Ringflansch 11 bzw. 15 angrenzenden, aus
dem eingespritzten Baustoff gebildeten Rohrleitung 14 sicher abgestützt würde. Außerdem
sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich, um ein Abfließen des flüssigen Baustoffs
im Bereich der Stoßfuge zwischen dem Schalungsrohr 14 und dem Arbeitsrohr 1 zu verhindern,
insbesondere wenn das Vorderende des Schalungsrohrs 14 noch um ein kleines Stück durch
den Ringflansch 11 in das hintere Ende des Arbeitsrohrs 1 erstreckt wird. Schließlich
besteht keine Gefahr, daß der fließfähige Baustoff über den Zwischenraum zwischen
dem Arbeitsrohr 1 und dem Erdreich 10 abfließt, weil der Außendurchmesser des Arbeitsrohrs
1 im wesentlichen gleich dem Innendurchmesser der Durchbohrung 7 ist. Allenfalls bei
sehr weichen Böden könnte der Baustoff etwas in diese Zone eindringen, bis dies durch
die damit verbundene Verdichtung des Erdreichs auf natürlichem Wege unterbunden wird.
[0024] Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht schließlich darin, daß
sich nach einer gewissen Arbeitszeit ein an die Startgrube 9 grenzender, ständig länger
werdender Mantelabschnitt bildet, der ausreichend ausgehärtet ist und dessen Länge
im wesentlichen von der Arbeitsgeschwindigkeit beim Vortreiben der Durchbohrung 7
und von der erforderlichen Aushärtezeit für den verwendeten Baustoff abhängt. Dieser
bereits gehärtete Mantelabschnitt kann das Hinterende des Schalungsrohrs 14 führen
und zentrieren, ohne daß weitere Maßnahmen erforderlich sind, um dessen koaxiale Lage
sicherzustellen, da es mit seinem Vorderende koaxial am Arbeitsrohr 1 befestigt ist.
Aus demselben Grund ist es nicht erforderlich, dem Schalungsrohr 14 eine der Gesamtlänge
der herzustellenden Durchbohrung 7 entsprechende Länge zu geben, da das Schalungsrohr
14 nur jeweils denjenigen Abschnitt der Rohrleitung 24 abstützen muß, der aus noch
nicht ausreichend erhärtetem Baustoff besteht. Dieser noch nicht ausgehärtete Abschnitt
befindet sich stets unmittelbar hinter dem Arbeitsrohr 1. Ist daher das rückwärtige
Ende des Schalungsrohrs 14 erst einmal in einem bereits ausreichend festen Abschnitt
der Rohrleitung 24 angeordnet, können dem Schalungsrohr 14 auch andere Rohre oder
Rohrabschnitte nachgeschoben werden, die nur eine zum Vortreiben des Arbeitsrohrs
1 und des diesem nachgeschobenen Schalungsrohrs 14 ausreichende Festigkeit aufweisen
brauchen und einen kleineren Außendurchmesser als das Schalungsrohr 14 besitzen können.
Dies ist besonders vorteilhaft in Fällen, in denen die herzustellende Durchbohrung
7 sehr lang ist, z.B. 100 m und mehr, und in denen vergleichsweise kompliziert aufgebaute
und daher teure Schalungsrohre 14 verwendet werden, wie nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
und der Fig. 5 bis 8 näher erläutert wird.
[0025] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist des Schalungsrohr 14 aus zwei Schalen 29
und 30 zusammengesetzt, die vorzugsweise beide halbzylindrisch ausgebildet und mit
Hilfe von Paaren aus radial und/oder axial wirkenden Verbindungselementen zu einem
zylindrischen Rohr mit einer Längsachse 31 verbunden sind. Die eine Schale 29 weist
an ihren parallel zur Achse 31 verlaufenden Längsrändern jeweils wenigstens je ein
Verbindungselement in Form eines Hakens 32 auf, der einen in der Verlängerung der
Schalenwandung liegenden Abschnitt 32a und einen rechtwinklig dazu angeordneten, parallel
zur Achse 31 erstreckten Abschnitt 32b enthält und zur Vergrößerung der Stabilität
eine größere Stärke als die Schalenwandung besitzen kann. Die andere Schale 30 ist
dagegen an ihren parallel zur Achse 31 verlaufenden Längsrändern mit wenigstends
je einer, vorzugsweise durchgehenden und z.B. angeschweißten Leiste 33 versehen,
die zur Vergrößerung der Stabilität eine größere Breite aufweist, als der Stärke der
Schalenwandung entspricht. Die Leisten 33 weisen in den Abständen der Haken 32 entsprechenden
Abständen jeweils eine Aussparung 34 auf, die ausreichend groß ist, um einen Haken
32 hindurchführen zu können. Außerdem ist die Schale 30 jeweils mit einer unterhalb
dieser Aussparung 34 angeordneten Ausnehmung 35 versehen, die dazu dient, den Abschnitt
32b eines zugehörigen Hakens 32 aufzunehmen, und zusammen mit der Aussparung 34 ein
mit dem Haken 32 zusammenwirkendes Verbindungselement bildet. Diese Ausnehmungen
35 sind in der zur Achse 31 parallelen Richtung etwas länger als die zugehörigen Aussparungen
34, so daß die Leisten 33 gemäß Fig. 5 im Bereich jeder Aussparung 34 ein Teil 36
aufweisen, das die zugehörige Ausnehmung 35 überdeckt. Daher ist es möglich, die
beiden Schalen 29 und 30 dadurch miteinander zu verbinden, daß die Haken 32 zunächst
durch die Aussparungen 34 in die Ausnehmungen 35 eingelegt und die beiden Halbschalen
dann parallel zur Achse 31 relativ zueinander verschoben werden, bis entsprechend
Fig. 5 die Abschnitte 32b der Haken 32 unter den Teilen 36 der Leiste 33 angeordnet
sind. In diesem Zustand sind die beiden Halbschalen radial und axial fest miteinander
verriegelt.
[0026] Wie Fig. 5 weiter zeigt, wird das Schalungsrohr 14 vorzugsweise aus einer Vielzahl
von aufeinanderfolgenden Segmenten 29a,b der Schale 29 und 30a,b der Schale 30 zusammengesetzt.
Dabei ist es möglich, die Stoßfugen zwischen den Segmenten 29a,b und 30a,b jeweils
an dieselbe Stelle zu legen, so daß die Segmente paarweise Rohrabschnitte mit einer
definierten Länge bilden. Möglich ist es aber auch, die Segmente 29a,b und 30a,b entsprechend
Fig. 5 in versetzter Anordnung miteinander zu verbinden und dabei die Abstände der
in Längsrichtung aufeinander folgenden Haken 32 bzw. Aussparungen 34 und Ausnehmungen
35 derart zu wählen, daß jedes in Fig. 5 obere Segment 29a,b mit zwei in Längsrichtung
benachbarten unteren Segmente 30a,b bzw. umgekehrt verbunden werden kann. Fig. 5 zeigt
beispielsweise, daß das Segment 30b an seiner linken Seite mit dem Segment 29a, an
seiner rechten Seite dagegen mit dem Segment 29b verbunden ist. Dabei können bis
auf die Segmente 29b und 30b, die unmittelbar mit dem Arbeitsrohr 1 gekoppelt sind
und die Größe des Versatzes zwischen den Segmenten 29a,b einerseits und den Segmenten
30a,b andererseits festlegen, alle übrigen Segmente dieselbe axiale Länge besitzen,
so daß ihre Stoßfugen 37 bzw. 38 in Richtung der Achse 31 konstante Abstände aufweisen.
An dem in Fig. 5 nicht sichtbaren Ende des Schalungsrohrs 14 sind dann wiederum unterschiedlich
lange Segmente vorgesehen, damit das Schalungsrohr 14 auch dort eine zur Achse 31
senkrechte und durchgehende Stirnfläche besitzt.
[0027] Die aus Fig. 5 ersichtliche Zusammensetzung des Schalungsrohrs 14 aus zwei Schalen
29 und 30, die wiederum jeweils aus Segmenten 29a,b und 30a,b bestehen, bringt den
wesentlichen Vorteil mit sich, daß das Schalungsrohr 14 in der Startgrube 9 beim Vortreiben
der Durchbohrung 7 aus einzelnen, kurzen Stücken zusammengesetzt werden kann. Besonders
vorteilhaft ist ferner, daß die innerhalb des Schalungsrohrs 14 zu verlegenden Leitungen,
z.B. die Rohrleitung 22 und die zum Druckmeßgerät 23 führende Leitung, nicht am jeweiligen
momentanen Ende des Schalungsrohrs 14 durch Ansetzen weiterer Teilstücke verlängert
werden brauchen, sondern beliebig lange, durchgehende Leitungen verwendet werden können,
indem diese jeweils in das eine schalenförmige Segment eingelegt werden, bevor das
andere schalenförmige Segment in seine endgültige Position gebracht wird.
[0028] Bei der Ausbildung des Schalungsrohrs 14 aus zueinander versetzten Segmenten bringen
die beschriebenen Befestigungselemente weiterhin den Vorteil mit sich, daß sie radiale
und/oder axiale Relativverschiebungen der zahlreichen Segmente zueinander innerhalb
der Durchbohrung 7 weitgehend unmöglich machen und daher die beim gemeinsamen Vortrieb
aneinanderstoßenden Stirnflächen der Segmente in gegenseitiger Anlage halten, so
daß diese Segmente dünnwandig ausgebildet werden können, was aus Kostengründen und
zur Verringerung der erforderlichen Vorpreßkräfte erwünscht ist. Außerdem wird ein
insgesamt stabiles, biegesteifes Schalungsrohr 14 erhalten. Schließlich kann es zweckmäßig
sein, die Verbindungselemente so auszubilden und anzuordnen, daß auch sie beim gemeinsamen
Vortrieb der Segmente in axialer Richtung aneinanderstoßen. Da diese Verbindungselemente
eine gegenüber den Wandstärken der Segmente verstärkte Dicke aufweisen, ist es auf
diese Weise möglich, die Vortriebskräfte im wesentlichen mit Hilfe der Verbindungselemente
zu übertragen.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, die insbesondere aus Fig. 1,2,6,7 und 8
ersichtlich ist, besteht das Schalungsrohr 14 bzw. jede Schale bzw. jedes Segment
aus je einem Innenteil 39 und einem Außenteil 40. Das Innenteil 39 wird dabei beispielsweise
aus den anhand Fig. 5 beschriebenen Schalen 29 und 30 bzw. den diese bildenden Segmenten
29a,b und 30a,b zusammengesetzt. Die Außenteile bestehen dagegen aus weiteren, glatte
Außenflächen aufweisenden Schalen 41 und 42, die vorzugsweise halbzylindrisch ausgebildet
sind, einen größeren Radius als die Schalen des Innenteils 39 aufweisen und mit diesen
durch Abstandhalter 43 mit radialem Abstand, im übrigen aber koaxial verbunden sind.
Die von ihren aneinandergrenzenden Längsrändern gebildeten Spalte sind dabei zweckmäßig
durch Dichtungsstreifen 44 (Fig. 7) abgedichtet, die an der Innenseite einer der Schalen
41,42 befestigt sind.
[0030] Die Abstandhalter 43 bestehen nach Fig. 8 vorzugsweise aus federnden, z.B. aus Gummi
od. dgl. hergestellten Puffern, die an den Innenwänden der äußeren Schalen 41 bzw.
42 befestigt sind und Mittelöffnungen mit einer Verbreiterung zur versenkten Aufnahme
der Köpfe von Befestigungsschrauben 45 aufweisen, die durch entsprechende Bohrungen
in den äußeren Schalen 41 bzw. 42 eingesetzt und mit diesen z.B. verschweißt werden
können. Auf die freien Enden der Schäfte der Befestigungsschrauben 45, die zugeordnete
Bohrungen in den Schalen des Innenteils 39 durchragen, sind Muttern 46 aufgeschraubt.
Im übrigen bestehen auch die äußeren Schalen 41 bzw. 42 aus einzelnen, in Richtung
der Schalenrohrachse aneinandergrenzenden Segmenten, die dieselbe Länge wie die Segmente
29a,b bzw. 30a,b aufweisen und wie diese mit oder ohne Versatz angeordnet sind. Jedes
segmentförmige, ein Innen- und Außenteil 39 bzw. 40 aufweisende Teilstück besteht
zweckmäßig aus einer vorgefertigten Einheit, so daß diese Einheiten an der jeweiligen
Baustelle nur noch mittels der Haken 32 und der zugehörigen Aussparungen 34 und Ausnehmungen
35 zusammengesetzt werden brauchen.
[0031] Im zusammengesetzten Zustand bilden die Außenflächen der Schalen 41 and 42 eine möglichst
glatte, ununterbrochene Fläche, da nur sie beim Herstellen der Rohrleitung 24 mit
dem aushärtbaren Baustoff in Berührung kommen.
[0032] Die anhand der Fig. 6 bis 8 beschriebene Ausführungsform bringt den besonderen Vorteil
mit sich, daß sich das Schalungsrohr 14 in der abschnittweise oder auch kontinuierlich
hergestellten Rohrleitung 24 nicht festsetzen kann, auch wenn deren Innendurchmesser
geringfügigen Schwankungen unterliegt oder das Schalungsrohr aufgrund von Fertigungstoleranzen
unrund oder anderen Schwankungen unterworfen ist. In derartigen Fällen können die
äußeren Schalen 41 und 42 beim weiteren Vorpressen des Schalungsrohrs 14 radial nach
innen und federnd ausweichen, was bei Anwendung einer starren Schalung nicht möglich
wäre. Sollte dennoch einmal der Fall eintreten, daß das Schalungsrohr festsitzt, wäre
es sogar denkbar, die Muttern 46 stärker anzuziehen und dadurch den Außendurchmesser
des Schalungsrohrs 14 so weit zu verringern, daß dieses wieder bewegt werden kann.
[0033] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist auch das Arbeitsrohr 1 entsprechend
Fig. 6 bis 8 ausgebildet.
[0034] Das Schalungsrohr 14 wird nach Fertigstellung und ausreichender Aushärtung der gesamten
Rohrleitung 24 durch weiteres Vorpressen von der Startgrube aus allmählich durch
das zielseitige Ende der Durchbohrung 7 herausgedrückt und dann in der Zielgrube wieder
demontiert. Die schon ausreichend tragfähige Rohrleitung 24 kann dann der vollständigen
Aushärtung überlassen und als Fernwärmerohr, Postleitungskanal od. dgl. verwendet
werden. Möglich ist aber auch, in die Rohrleitung 24 weitere, herkömmliche Betonrohre
od. dgl. einzusetzen, falls dies für besondere Anwendungszwecke, z.B. als Abwasserkanal,
erforderlich ist, und den evtl. entstehenden, ringförmigen Hohlraum mit dünnflüssigem
Beton zu verfüllen.
[0035] Bei einer speziellen Ausführungsform besitzt das als Gleitschalung verwendete, zylindrische
Schalungsrohr 14 nach Fig. 6 bis 8 einen Außendurchmesser von 792 mm und ist dann
zur Herstellung von Rohrleitungen in Durchbohrungen mit einem Innendurchmesser von
800 mm oder etwas mehr geeignet. Die Wandstärke der aus Stahlbech bestehenden Außenschalen
41 und 42 beträgt dabei 4 mm, während der Durchmesser des anhand Fig. 5 beschriebenen,
aus Stahl bestehenden inneren Rohrteils einen Außendurchmesser von 724 mm bei einer
Wandstärke von 12 mm aufweist.
[0036] Wird die Durchbohrung bei Anwendung eines solchen Schalungsrohrs 14 und des anhand
Fig. 1 und 2 beschriebenen Abbauwerkzeugs 5 beispielsweise in Zeitintervallen von
ca. zehn Minuten um jeweils 200 mm vorgetrieben, ergibt sich in vierundzwanzig Stunden
eine Durchbohrungslänge von ca. 28,8 m. Wird dabei zur Herstellung der Rohrleitung
ein in vierundzwanzig Stunden ausreichend aushärtender Baustoff verwendet, dann
braucht die Länge des Schalungsrohrs 14 nur ca. 30 m betragen, da sich dann bei im
wesentlichen konstanter Arbeitsgeschwindigkeit und nach Ablauf von vierundzwanzig
Stunden zumindest im unmittelbar an die Startgrube grenzenden Bereich bereits ein
ausreichend tragender Ringabschnitt der Rohrleitung 24 gebildet hat. Im weiteren Verlauf
können daher zum Vortrieb des Schalungsrohrs 14 und des Arbeitsrohrs 1 einfache,
möglichst ebenfalls zweischalige Rohrabschnitte verwendet werden, die beispielsweise
nur auf die stabilen Schalen des Innenteils 39 einwirken und in der Startgrube entsprechend
geführt werden.
[0037] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das
auf vielfache Weise abgewandelt werden kann. Insbesondere können anstelle der dargestellten
Verbindungselemente 32,34 und 35 auch andere Verbindungselemente vorgesehen werden.
Möglich ist es auch, sowohl die in Fig. 5 oberen als auch die unteren Schalen mit
unterschiedlichen Verbindungselementen, z.B. sowohl mit Haken 32 als auch mit Aussparungen
34 und Ausnehmungen 35 zu versehen. Weiterhin können anstelle des dargestellten Abbauwerkzeugs
5 auch andere Werkzeuge, insbesondere Vollschnitt-Fräsköpfe vorgesehen werden. Die
Erfindung ist ferner nicht auf das abschnittweise Herstellen der Durchbohrung und
der Rohrleitung beschränkt, da beide auch in einem kontinuierlichen Arbeitsgang hergestellt
werden könnten. Schließlich ist es möglich, die Schalen des Innenteils und die bei
Bedarf dem Schalungsrohr 14 nachgeschobenen Rohrabschnitte an ihren Innenwänden mit
Schienen- oder Führungseinrichtungen zur versehen, um das im Arbeitsrohr 1 angebrachte
Schienensystem schrittweise zu verlängern und dadurch das Bergen und Wiedereinbringen
der im Arbeitsrohr 1 angeordneten Abbaueinheit 2 zu ermöglichen bzw. zu vereinfachen.
1) Verfahren zur Herstellung einer Rohrleitung in einer im Erdreich ausgebildeten
Durchbohrung, insbesondere mit nicht begehbarem Querschnitt, bei dem die Durchbohrung
mittels eines in ihr vorpreßbaren Arbeitsrohrs allmählich vorgetrieben und die Rohrleitung
dadurch hergestellt wird, daß ein Schalungsrohr mit einem im Vergleich zum Innenquerschnitt
der Durchbohrung kleineren Querschnitt in diese eingeführt, der dadurch entstehende
Hohlraum zwischen dem Schalungsrohr und der Innenwand der Durchbohrung abgedichtet
und mit einem aushärtbaren, nach seiner Aushärtung die Rohrleitung bildenden Baustoff
gefüllt und das Schalungsrohr zumindest bis zur ausreichenden Aushärtung des Baustoffs
in der Durchbohrung gelassen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalungsrohr (14)
dem Arbeitsrohr (1) unmittelbar nachgeführt und gemeinsam mit diesem vorgepreßt wird,
daß der Baustoff an dem dem Arbeitsrohr (1) zugewandten Ende des Schalungsrohrs (14)
in den Hohlraum (16) eingeführt wird, und daß die Rohrleitung (24) abschnittsweise
hergestellt wird, indem die beim gemeinsamen Vorpressen des Arbeitsrohrs (1) und
des Schalungsrohrs (14) entstehenden Abschnitte des Hohlraums (16) unmittelbar mit
dem Baustoff gefüllt werden.
2) Vorrichtung zur Herstellung einer Rohrleitung in einer im Erdreich ausgebildeten
Durchbohrung, insbesondere mit nicht begehbarem Querschnitt, mit einem in Richtung
der entstehenden Durchbohrung vorpreßbaren, je ein Vorder- und Hinterende aufweisenden
Arbeitsrohr, einer in einer Startgrube montierbaren Vortriebseinheit zum Vortreiben
des Arbeitsrohrs, einem in die Durchbohrung einsetzbaren Schalungsrohr mit einem
im Vergleich zur Durchbohrung kleineren Querschnitt, einer Einrichtung zum Einführen
eines aushärtbaren Baustoffs in einen zwischen der Innenwand der Durchbohrung und
dem Schalungsrohr entstehenden Hohlraum sowie Dichtungsmitteln zum Abdichten des
Hohlraums, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalungsrohr (14) ein an das Hinterende
des Arbeitsrohrs (1) koppelbares Vorderende aufweist und daß eines der Dichtungsmittel
im Bereich der Kopplungsstelle zwischen dem Schalungsrohr (14) und dem Arbeitsrohr
(1) vorgesehen und mit einer Öffnung zum Anschluß einer in Schalungsrohr (14) verlegten
Rohrleitung (22) zur Zuführung des Baustoffs versehen ist.
3) Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Hinterende des Arbeitsrohrs
(1) und am Vorderende des Schalungsrohrs (14) je ein als Dichtungsmittel wirkender
Ringflansch (11,15) vorgesehen ist und der Ringflansch (11) des Arbeitsrohrs (1) eine
Aussparung (18) aufweist, durch die ein am Ringflansch (15) des Schalungsrohrs (14)
angebrachter Anschlußstutzen (19) für die Rohrleitung (22) zugänglich ist.
4) Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ringflansch
(15) des Schalungsrohrs (14) ein Druckmeßgerät (23) angeordnet ist.
5) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalungsrohr
(14) aus zwei Schalen (29,30) zusammensetzbar ist.
6) Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schalen (29,30)
halbzylindrisch ausgebildet sind.
7) Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (29,30)
mit ihren Längsrändern aneinandergrenzen und die Längsränder mit axial und/oder radial
wirkenden Verbindungselementen versehen sind.
8) Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
aus Paaren von zugeordneten Haken (32) und Ausnehmungen (35) bestehen, die jeweils
an der einen bzw. anderen Schale (29,30) angebracht sind.
9) Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (30) zumindest
im Bereich der Ausnehmungen (35) mit zur Versteifung bestimmten Leisten (33) versehen
sind, die den Ausnehmungen (35) zugeordnete Aussparungen (34) mit den Ausnehmung (35)
teilweise überdeckenden Teilen (36) aufweisen.
10) Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schalungsrohr (14) aus in Vorpreßrichtung aneinandergrenzenden Segmenten zusammensetzbar
ist.
11) Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Schale (29,30) aus in Vorpreßrichtung aneinandergrenzenden Segmenten (29a,b;30a,b)
zusammensetzbar ist.
12) Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken (32) und Ausnehmungen
(35) mit solchen Abständen an den Segmenten (29a,b;30a,b) der Schalen (29,30) an
gebracht sind, daß die Segmente beim Zusammensetzen des Schalungsrohrs (14) mit in
Längsrichtung versetzter Anordnung miteinander verbindbar sind und dabei jedes Segment
(29a,b) der einen Schale (29) mit zwei zugeordneten, benachbarten Segmenten (30a,b)
der anderen Schale (30) koppelbar ist.
13) Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schalungsrohr (14) aus einem Innenteil (39) und einem radial federnd mit
diesem verbundenen Außenteil (40) besteht.
14) Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenteil (40) aus
zwei Schalen (41,42) besteht, die mittels radial federnder Abstandhalter (43) am Innenteil
(39) befestigt sind.
15) Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenteil
(40) aus in Längsrichtung beabstandeten Segmenten zusammensetzbar ist.