(19)
(11) EP 0 305 849 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1989  Patentblatt  1989/10

(21) Anmeldenummer: 88113642.8

(22) Anmeldetag:  23.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 10/02, E04F 10/06, E06B 9/08, A01G 9/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.08.1987 DE 3728913

(71) Anmelder: Moshacke, Werner
D-8643 Küps-Oberlangenstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Moshacke, Werner
    D-8643 Küps-Oberlangenstadt (DE)

(74) Vertreter: Hoepffner, Günther (DE) et al
Nürnberger Strasse 71
D-91052 Erlangen
D-91052 Erlangen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung für langbahnige Markisen mit Schienenführung


    (57) Vorrichtung für langbahnige Markisen (1), bei der das Marki­sentuch (1) in Teilbahnen (1a, 1b, 1c) aufgeteilt ist und jeweils zwei Teil­bahnen oder Teilbahnabschnitte einer besonderen Tuchrolle zugeordnet sind, die ihrerseits in Längsschienen (6) verfahrbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Für langbahnige Markisen, wie sie für Pergolen oder lange Gänge als Sonnenschutz vorgesehen werden, ist es bekannt, das Markisentuch von einer ortsfest angeordneten Tuch­rolle abzuwickeln und mit einer am Anfang des Markisen­tuches befestigten Fallstange in beiderseits der Längs­kanten des Markisentuches angebrachten Längsschienen z. B. U-Schienen zu führen. Die Fallstange wird mit einer Zugvorrichtung, z. B. Zugseile, Zuggurte oder Zugketten verbunden, die innerhalb der Längsschiene geführt sind und über Umlenkrollen am Ende der Längsschienen laufen. Die Zugvorrichtung ist direkt oder über elastische Zwi­schenglieder so mit der Tuchrolle verbunden, daß sie je nachdem, ob die Markise aus- oder eingefahren wird, ge­dreht wird. Die Betätigung der Zugvorrichtung kann di­rekt oder über Getriebe mit einer Handkurbel oder durch einen Elektromotor erfolgen.

    [0002] Um ein zu starkes Durchhängen des Markisentuches, was bei Regen zu gefährlichen Wassersäcken führen kann, zu vermeiden oder die Widerstandsfähigkeit der Markise gegen Windkräfte zu vergrößern, ist auch schon vorgeschlagen worden, die langbahnige Markise durch Querstangen, die ihrerseits in den Längsschienen geführt sind, zu ver­steifen.

    [0003] Nachteilig bei den bekannten Vorrichtungen für langbahnige Markisen ist, daß die Zugvorrichtung, insbesondere bei sehr langen Markisentüchern, sehr kräftig ausgeführt wer­den muß, um das große Anlaufmoment der schweren Tuchrolle zu überwinden. Ferner ist nachteilig, daß Tuchrollen mit großem Rollendurchmesser stark ausladen und zum Schutz gegen Regen und Schmutz ausladende Überdachungen vorge­sehen werden müssen.

    [0004] Die neue Vorrichtung für langbahnige Markisen ist frei von diesen Nachteilen. Die aufzuwendenden Kräfte sind bei langen Markisen durch die Aufteilung in Teilbahnen und mehrere Tuchrollen stark reduziert. Der Durchmesser der Tuchrollen bleibt klein. Auf besondere Querstangen zur Versteifung der Markise kann verzichtet werden.

    [0005] Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist das Markisen­tuch mit seiner Endkante fest verankert und in mindestens zwei Teilbahnen durch einen Befestigungsstreifen geteilt, der seinerseits mit einer Tuchrolle verbunden ist und daß die Tuchrolle drehbar auf einer Tuchrollenachse gelagert ist, die ihrerseits in Längsschienen geführt ist und daß zwischen Tuchrolle und Tuchrollenachse eine Rückholvor­richtung angeordnet ist, die auf die Tuchrolle im Sinne einer Drehbewegung zur Verkürzung des Markisentuches wirkt.

    [0006] In der Zeichnung ist zum besseren Verständnis der erfin­dungsgemäßen Vorrichtung in den Figuren 1 bis 3 schema­tisch die Anordnung der langbahnigen Markise mit verfahr­barer Tuchrolle dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 eine langbahnige Markise mit einer Tuchrolle.

    Fig. 2 eine langbahnige Markise mit zwei verfahrbaren gegenläufigen Tuchrollen.

    Fig. 3 eine langbahnige Markise mit zwei gleichläufigen Tuchrollen und treppenförmig abgesetzten Teilbahnen.



    [0007] In Fig. 4 ist die Ausbildung eines Endes der Tuchrolle dargestellt.

    [0008] Die langbahnige Markise 1 ist nach Fig. 1 in die Teil­bahnen 1a und 1b geteilt. Die Teilbahn 1a ist mit ihrer freien Seitenkante an einer Haltevorrichtung, z. B. einer Wand, befestigt. Im Ausführungsbeispiel ist die Ruhestel­lung 7 für die langbahnige Markise 1 vorgesehen. Die freie Seitenkante der Teilbahn 1b ist mit einer in den Längs­schienen 6 verfahrbaren Fallstange 1d verbunden, die ihrerseits an eine nicht dargestellte Zugvorrichtung z. B. einem Seilzug mit Umlenkrollen gekoppelt ist. Der nicht näher dargestellte Befestigungsstreifen 2 der Teilbahnen 1a, 1b, z. B. ein Keder, ist in der Keder­nut 3 der Tuchrolle 4 befestigt. Die Tuchrolle 4 ist mit einem Laufwerk 5 versehen, das seinerseits in der Laufschiene 6 verfahrbar ist. Laufwerke 5 und Laufschie­nen 6 sind beiderseits des Markisetuches 1 parallel zu seiner Längskante angeordnet. Die Laufschienen 6 besitzen z. B. ein C-förmiges Profil. Die Tuchrolle 4 ist gegen­über den Laufwerken 5 drehbar gelagert. Innerhalb der Tuchrolle 4 ist als Rückholvorrichtung 8 z. B. eine Feder vorgesehen, die sich mit einem Ende an dem Träger für das Laufwerk 5 abstützt und mit ihrem anderen Ende an der Tuchrolle 4 befestigt ist.

    [0009] Im dargestellten Beispiel - bei ausgefahrener Markise 1 - ist die Feder 8 gespannt und wirkt auf die Tuchrolle 4 im Uhrzeigersinn ein. Wird die Zugvorrichtung für die Markise gelöst, dreht sich die Tuchrolle und wickelt die Teilbahnen 1a, 1b der Markise doppelschlägig auf. Dabei fährt die Tuchrolle durch Verkürzung der Teilbahn 1a in die Ruhestellung 7.

    [0010] Zum Unterschied zur Vorrichtung nach Fig. 1 sind in Fig. 2 zwei Tuchrollen 4, 4c und drei Teilbahnen 1a, 1b, 1c vor­gesehen. Die Tuchrollen 4, 4c sind bei ausgefahrener Mar­kise 1 durch die ihnen zugeordneten Rückholvorrichtungen 8 im entgegengesetzten Drehsinn vorgespannt, die Tuchrol­le 4 im Uhrzeigersinn und die Tuchrolle 4c im Gegenuhr­zeigersinn. Wird die Zugvorrichtung gelöst, so verfahren die Tuchrollen 4, 4c in ihre Ruhestellung 7 und wickeln dabei die Teilbahn 1a und 1c auf, wobei die doppelt so lange Teilbahn 1b je zur Hälfte auf die Tuchrollen 4 und 4c aufgewickelt wird.

    [0011] In Fig. 3 wirken die Rückholvorrichtungen 8 für die Tuch­rollen 4 und 4c gleichsinnig im Gegenuhrzeigersinn auf die Tuchrollen 4 und 4c ein.
    Bei dieser Anordnung entsteht eine treppenartig geführte Markise 1 mit geneigten Längsschienen. Der Aufwickelvor­gang entspricht dem nach Fig. 2. Mit 7a ist die Ruhestel­lung der Tuchrollen 4, 4c bei rechtwinklig abgebogenen Laufschienen bezeichnet.
    Werden mehr als zwei Tuchrollen vorgesehen, ist es mög­lich, je nach den örtlich gegebenen Möglichkeiten, das gleichsinnige Prinzip für die Drehrichtung nach Fig. 3 und das gegensinnige Prinzip nach Fig. 2 vorzusehen.
    Die Ausbildung der Tuchrolle 4 mit Laufwerk 5 und Feder 8 als Rückholvorrichtung 8 zeigt Fig. 4.
    Jede Tuchrolle 4 ist an ihren beiden Seiten spiegelbild­lich gleich ausgebildet.

    [0012] Die Tuchrolle 4 besitzt an ihrem äußeren Umfang eine Kedernut 3, in dem der Befestigungsstreifen 2 - hier ein Keder - der Teilbahn 1a und 1b eingeführt ist. Die Tuchrolle 4 ist über das Drehlager 9 auf der Tuchrollen­achse 10 drehbar gelagert. Die Tuchrollenachse 10 ist mit den zweirolligen Laufwerken 5 fest verbunden. Die Laufwerke 5 ihrerseits sind in den C-förmigen Längsschie­nen 6 verfahrbar angeordnet. In den Enden der Tuchrolle 4 sind zylindrische Ausnehmungen vorgesehen zur Aufnahme der Rückholvorrichtung 8; im Ausführungsbeispiel einer Spiralfeder 8.
    Die die Tuchrollenachse 10 umschließende Spiralfeder ist mit ihrem einen Ende mit der Tuchrollenachse 10 und mit ihrem anderen Ende mit der Tuchrolle 4 fest verbunden. Im Ruhezustand sind die Teilbahnen 1a und 1b des Markisen­tuches 1 doppelschlägig auf der Tuchrolle 4 aufgewickelt. Beim Ausfahren des Markisentuches 1 mit Hilfe einer Zug­vorrichtung wickeln sich die Teilbahnen 1a, 1b ab und die Spiralfeder wird gespannt. Dabei fährt die Tuchrolle 4 in den Längsschienen durch den Zug auf die Fallstange 1d.

    [0013] Die als Rückholvorrichtung ausgebildete Spiralfeder 8 ent­spannt sich, sobald die Zugvorrichtung ein Verfahren der Tuchrolle 4 zuläßt.

    [0014] Anstelle der Spiralfeder 8 als Rückholvorrichtung kann auch ein Elektromotor vorgesehen werden, der die Kraft für den Rückholvorgang übernimmt. Andererseits ist auch die Rück­holvorrichtung so ausbildbar, daß der Elektromotor auf die Tuchrolle über ein Getriebe und eine zusätzliche Zahnstange in den Laufschienen einwirkt, so daß die Tuchrollen zwangs­geführt werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung für langbahnige Markisen mit Schienenfüh­rung beiderseits der Markisenlängskanten und einer Zug­vorrichtung zum Auf- und Abwickeln des Markisentuches auf eine Tuchrolle, dadurch gekennzeich­net, daß das Markisentuch (1) mit seiner Endkante fest verankert ist und in mindestens zwei Teilbahnen (1a, 1b) durch einen Befestigungsstreifen (2) geteilt ist, der seinerseits mit einer Tuchrolle (4) verbunden ist und daß die Tuchrolle (4) drehbar auf einer Tuchrollenachse (10) gelagert ist, die ihrerseits in Längsschienen (6) geführt ist und daß zwischen Tuchrolle (4) und Tuchrollen­achse (10) eine Rückholvorrichtung (8) angeordnet ist, die auf die Tuchrolle (4) im Sinne einer Drehbewegung zur Verkürzung des Markisentuches (1) wirkt.
     
    2. Vorrichtung für langbahnige Markisen, dadurch gekennzeichnet, daß als Rückholvorrichtung (8) eine gewickelte Feder in einer Ausnehmung (11) zwi­schen der Tuchrolle (4) und der zugehörigen Tuchrollen­achse (1) vorgesehen ist.
     
    3. Vorrichtung für langbahnige Markisen, dadurch gekennzeichnet, daß als Rückholvorrichtung (8) ein Elektromotor vorgesehen ist.
     
    4. Vorrichtung für langbahnige Markisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsschienen (6) an ihrem einen Ende abgebogen sind mit einem Radius, der eine Führung der Tuchrolle (4) zuläßt.
     




    Zeichnung