[0001] Für langbahnige Markisen, wie sie für Pergolen oder lange Gänge als Sonnenschutz
vorgesehen werden, ist es bekannt, das Markisentuch von einer ortsfest angeordneten
Tuchrolle abzuwickeln und mit einer am Anfang des Markisentuches befestigten Fallstange
in beiderseits der Längskanten des Markisentuches angebrachten Längsschienen z. B.
U-Schienen zu führen. Die Fallstange wird mit einer Zugvorrichtung, z. B. Zugseile,
Zuggurte oder Zugketten verbunden, die innerhalb der Längsschiene geführt sind und
über Umlenkrollen am Ende der Längsschienen laufen. Die Zugvorrichtung ist direkt
oder über elastische Zwischenglieder so mit der Tuchrolle verbunden, daß sie je nachdem,
ob die Markise aus- oder eingefahren wird, gedreht wird. Die Betätigung der Zugvorrichtung
kann direkt oder über Getriebe mit einer Handkurbel oder durch einen Elektromotor
erfolgen.
[0002] Um ein zu starkes Durchhängen des Markisentuches, was bei Regen zu gefährlichen Wassersäcken
führen kann, zu vermeiden oder die Widerstandsfähigkeit der Markise gegen Windkräfte
zu vergrößern, ist auch schon vorgeschlagen worden, die langbahnige Markise durch
Querstangen, die ihrerseits in den Längsschienen geführt sind, zu versteifen.
[0003] Nachteilig bei den bekannten Vorrichtungen für langbahnige Markisen ist, daß die
Zugvorrichtung, insbesondere bei sehr langen Markisentüchern, sehr kräftig ausgeführt
werden muß, um das große Anlaufmoment der schweren Tuchrolle zu überwinden. Ferner
ist nachteilig, daß Tuchrollen mit großem Rollendurchmesser stark ausladen und zum
Schutz gegen Regen und Schmutz ausladende Überdachungen vorgesehen werden müssen.
[0004] Die neue Vorrichtung für langbahnige Markisen ist frei von diesen Nachteilen. Die
aufzuwendenden Kräfte sind bei langen Markisen durch die Aufteilung in Teilbahnen
und mehrere Tuchrollen stark reduziert. Der Durchmesser der Tuchrollen bleibt klein.
Auf besondere Querstangen zur Versteifung der Markise kann verzichtet werden.
[0005] Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist das Markisentuch mit seiner Endkante
fest verankert und in mindestens zwei Teilbahnen durch einen Befestigungsstreifen
geteilt, der seinerseits mit einer Tuchrolle verbunden ist und daß die Tuchrolle drehbar
auf einer Tuchrollenachse gelagert ist, die ihrerseits in Längsschienen geführt ist
und daß zwischen Tuchrolle und Tuchrollenachse eine Rückholvorrichtung angeordnet
ist, die auf die Tuchrolle im Sinne einer Drehbewegung zur Verkürzung des Markisentuches
wirkt.
[0006] In der Zeichnung ist zum besseren Verständnis der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in den Figuren 1 bis 3 schematisch die Anordnung der langbahnigen Markise mit verfahrbarer
Tuchrolle dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine langbahnige Markise mit einer Tuchrolle.
Fig. 2 eine langbahnige Markise mit zwei verfahrbaren gegenläufigen Tuchrollen.
Fig. 3 eine langbahnige Markise mit zwei gleichläufigen Tuchrollen und treppenförmig
abgesetzten Teilbahnen.
[0007] In Fig. 4 ist die Ausbildung eines Endes der Tuchrolle dargestellt.
[0008] Die langbahnige Markise 1 ist nach Fig. 1 in die Teilbahnen 1a und 1b geteilt. Die
Teilbahn 1a ist mit ihrer freien Seitenkante an einer Haltevorrichtung, z. B. einer
Wand, befestigt. Im Ausführungsbeispiel ist die Ruhestellung 7 für die langbahnige
Markise 1 vorgesehen. Die freie Seitenkante der Teilbahn 1b ist mit einer in den Längsschienen
6 verfahrbaren Fallstange 1d verbunden, die ihrerseits an eine nicht dargestellte
Zugvorrichtung z. B. einem Seilzug mit Umlenkrollen gekoppelt ist. Der nicht näher
dargestellte Befestigungsstreifen 2 der Teilbahnen 1a, 1b, z. B. ein Keder, ist in
der Kedernut 3 der Tuchrolle 4 befestigt. Die Tuchrolle 4 ist mit einem Laufwerk
5 versehen, das seinerseits in der Laufschiene 6 verfahrbar ist. Laufwerke 5 und Laufschienen
6 sind beiderseits des Markisetuches 1 parallel zu seiner Längskante angeordnet. Die
Laufschienen 6 besitzen z. B. ein C-förmiges Profil. Die Tuchrolle 4 ist gegenüber
den Laufwerken 5 drehbar gelagert. Innerhalb der Tuchrolle 4 ist als Rückholvorrichtung
8 z. B. eine Feder vorgesehen, die sich mit einem Ende an dem Träger für das Laufwerk
5 abstützt und mit ihrem anderen Ende an der Tuchrolle 4 befestigt ist.
[0009] Im dargestellten Beispiel - bei ausgefahrener Markise 1 - ist die Feder 8 gespannt
und wirkt auf die Tuchrolle 4 im Uhrzeigersinn ein. Wird die Zugvorrichtung für die
Markise gelöst, dreht sich die Tuchrolle und wickelt die Teilbahnen 1a, 1b der Markise
doppelschlägig auf. Dabei fährt die Tuchrolle durch Verkürzung der Teilbahn 1a in
die Ruhestellung 7.
[0010] Zum Unterschied zur Vorrichtung nach Fig. 1 sind in Fig. 2 zwei Tuchrollen 4, 4c
und drei Teilbahnen 1a, 1b, 1c vorgesehen. Die Tuchrollen 4, 4c sind bei ausgefahrener
Markise 1 durch die ihnen zugeordneten Rückholvorrichtungen 8 im entgegengesetzten
Drehsinn vorgespannt, die Tuchrolle 4 im Uhrzeigersinn und die Tuchrolle 4c im Gegenuhrzeigersinn.
Wird die Zugvorrichtung gelöst, so verfahren die Tuchrollen 4, 4c in ihre Ruhestellung
7 und wickeln dabei die Teilbahn 1a und 1c auf, wobei die doppelt so lange Teilbahn
1b je zur Hälfte auf die Tuchrollen 4 und 4c aufgewickelt wird.
[0011] In Fig. 3 wirken die Rückholvorrichtungen 8 für die Tuchrollen 4 und 4c gleichsinnig
im Gegenuhrzeigersinn auf die Tuchrollen 4 und 4c ein.
Bei dieser Anordnung entsteht eine treppenartig geführte Markise 1 mit geneigten Längsschienen.
Der Aufwickelvorgang entspricht dem nach Fig. 2. Mit 7a ist die Ruhestellung der
Tuchrollen 4, 4c bei rechtwinklig abgebogenen Laufschienen bezeichnet.
Werden mehr als zwei Tuchrollen vorgesehen, ist es möglich, je nach den örtlich gegebenen
Möglichkeiten, das gleichsinnige Prinzip für die Drehrichtung nach Fig. 3 und das
gegensinnige Prinzip nach Fig. 2 vorzusehen.
Die Ausbildung der Tuchrolle 4 mit Laufwerk 5 und Feder 8 als Rückholvorrichtung 8
zeigt Fig. 4.
Jede Tuchrolle 4 ist an ihren beiden Seiten spiegelbildlich gleich ausgebildet.
[0012] Die Tuchrolle 4 besitzt an ihrem äußeren Umfang eine Kedernut 3, in dem der Befestigungsstreifen
2 - hier ein Keder - der Teilbahn 1a und 1b eingeführt ist. Die Tuchrolle 4 ist über
das Drehlager 9 auf der Tuchrollenachse 10 drehbar gelagert. Die Tuchrollenachse
10 ist mit den zweirolligen Laufwerken 5 fest verbunden. Die Laufwerke 5 ihrerseits
sind in den C-förmigen Längsschienen 6 verfahrbar angeordnet. In den Enden der Tuchrolle
4 sind zylindrische Ausnehmungen vorgesehen zur Aufnahme der Rückholvorrichtung 8;
im Ausführungsbeispiel einer Spiralfeder 8.
Die die Tuchrollenachse 10 umschließende Spiralfeder ist mit ihrem einen Ende mit
der Tuchrollenachse 10 und mit ihrem anderen Ende mit der Tuchrolle 4 fest verbunden.
Im Ruhezustand sind die Teilbahnen 1a und 1b des Markisentuches 1 doppelschlägig
auf der Tuchrolle 4 aufgewickelt. Beim Ausfahren des Markisentuches 1 mit Hilfe einer
Zugvorrichtung wickeln sich die Teilbahnen 1a, 1b ab und die Spiralfeder wird gespannt.
Dabei fährt die Tuchrolle 4 in den Längsschienen durch den Zug auf die Fallstange
1d.
[0013] Die als Rückholvorrichtung ausgebildete Spiralfeder 8 entspannt sich, sobald die
Zugvorrichtung ein Verfahren der Tuchrolle 4 zuläßt.
[0014] Anstelle der Spiralfeder 8 als Rückholvorrichtung kann auch ein Elektromotor vorgesehen
werden, der die Kraft für den Rückholvorgang übernimmt. Andererseits ist auch die
Rückholvorrichtung so ausbildbar, daß der Elektromotor auf die Tuchrolle über ein
Getriebe und eine zusätzliche Zahnstange in den Laufschienen einwirkt, so daß die
Tuchrollen zwangsgeführt werden.
1. Vorrichtung für langbahnige Markisen mit Schienenführung beiderseits der Markisenlängskanten
und einer Zugvorrichtung zum Auf- und Abwickeln des Markisentuches auf eine Tuchrolle,
dadurch gekennzeichnet, daß das Markisentuch (1) mit seiner Endkante fest verankert ist und in mindestens
zwei Teilbahnen (1a, 1b) durch einen Befestigungsstreifen (2) geteilt ist, der seinerseits
mit einer Tuchrolle (4) verbunden ist und daß die Tuchrolle (4) drehbar auf einer
Tuchrollenachse (10) gelagert ist, die ihrerseits in Längsschienen (6) geführt ist
und daß zwischen Tuchrolle (4) und Tuchrollenachse (10) eine Rückholvorrichtung (8)
angeordnet ist, die auf die Tuchrolle (4) im Sinne einer Drehbewegung zur Verkürzung
des Markisentuches (1) wirkt.
2. Vorrichtung für langbahnige Markisen, dadurch gekennzeichnet, daß als Rückholvorrichtung (8) eine gewickelte Feder in einer Ausnehmung (11) zwischen
der Tuchrolle (4) und der zugehörigen Tuchrollenachse (1) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung für langbahnige Markisen, dadurch gekennzeichnet, daß als Rückholvorrichtung (8) ein Elektromotor vorgesehen ist.
4. Vorrichtung für langbahnige Markisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsschienen (6) an ihrem einen Ende abgebogen sind mit einem Radius, der
eine Führung der Tuchrolle (4) zuläßt.