(19)
(11) EP 0 305 872 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1989  Patentblatt  1989/10

(21) Anmeldenummer: 88113757.4

(22) Anmeldetag:  24.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B43K 29/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 29.08.1987 DE 3728954

(71) Anmelder: NESTLER GRAPHICS GMBH
D-7630 Lahr (DE)

(72) Erfinder:
  • Baird, Munro Hugh Nicolas John
    D-7630 Lahr 15 (DE)
  • Schaub, Dietmar
    D-7630 Lahr (DE)

(74) Vertreter: Durm, Klaus, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dr.-Ing. Klaus Durm Dipl.-Ing. Frank Durm Felix-Mottl-Strasse 1a
76185 Karlsruhe
76185 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Feinminenstift o. dgl.


    (57) Bei einem Feinminenstift o.dgl. mit einem rohrar­tigen Grundkörper und einer Minen-Verstelleinrich­tung zum Aus- und Einfahren bzw. Nachschieben der Mine sowie einem am rückwärtigen Ende angeord­neten Radiergummi ist zur Verbesserung der Radier­möglichkeiten vorgesehen, daß die Betätigungs­einrichtung (9) für die Minen-Verstelleinrich­tung (8) von der Mantelfläche (5) des Grundkör­pers (1) her betätigbar ist, und daß der Radier­gummi (21) mittels einer längs verschiebbaren Betätigungseinrichtung (3o) in den Grundkörper (1) ein- und ausfahrbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf meinen Feinminen­stift o. dgl. mit einem rohrartigen Grundkörper und mit einer Minen-Verstelleinrichtung zum Aus- und Einfahren bzw. Nachschieben der Mine sowie einem am rückwärtigen Ende angeordneten Radier­gummi.

    [0002] Derartige Feinminenstifte sind herkömmlicherwei­se so aufgebaut, daß mittels eines Druckknopfes am rückwärtigen Ende des Grundkörpers des Stiftes die Mine ausgefahren bzw. zum Zurückschieben freigegeben werden kann. Unterhalb des als Kappe ausgebildeten Druckknopfes ist ein Radiergummi in eine Hülse eingesetzt, welche als Vorratsbehäl­ter für eine Mehrzahl von Minen dient.

    [0003] Die Handhabung eines solchen vorbekannten Radier­gummis ist deshalb relativ umständlich, weil zuvor die Kappe abgenommen werden muß, wobei zudem die Gefahr besteht, daß beim Lösen der Kappe vom Stift diese verloren geht.

    [0004] Weiterhin kann unter einer derartigen Kappe nur ein Radiergummi mit relativ kleinem Durchmesser untergebracht werden, so daß dieser für großflächi­gere Radierarbeiten nicht geeignet ist.

    [0005] Des weiteren besteht bei den bekannten Stiften der Nachteil, daß der freie Vorstand des Radier­gummis der jeweiligen Beanspruchung oder dem Abnutzungsgrad nicht anpaßbar ist.

    [0006] Es sind außerdem an sich Mechaniken zum Verstellen der Mine bekannt, welche zum Einfahren der Mine durch einen Druckknopf radial von außen betätigt werden. Derartige Mechaniken sind unter der Be­zeichnung "Double-Knock" bzw. "Double-Push"-­System im Handel.

    [0007] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Feinminenstift der eingangs genann­ten Art so auszugestalten, daß die Handhabung des Radiergummis vereinfacht und verbessert wird.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Betätigungseinrichtungen für die Minen- Verstelleinrichtung insgesamt an der Mantelfläche des Grundkörpers angeordnet sind, und daß der Radiergummi mittels einer längs verschiebbaren Betätigungseinrichtung in den Grundkörper ein- und ausfahrbar ist.

    [0009] Durch die erfindungsgemäße Verlegung der Betäti­gungseinrichtungen für die Minen-Verstelleinrich­tung in die Mantelfläche wird die Rückseite eines derartigen Feinminenstiftes frei zur Aufnahme eines Radiergummis, so daß dieser in erfindungs­gemäßer Weise ein- und ausschiebbar gelagert werden kann. Hierdurch kann der Radiergummi dann, wenn er gebraucht wird, problemlos in die gewünsch­te Gebrauchsposition gebracht werden und je nach der anstehenden Beanspruchung mehr oder weniger weit herausgefahren werden. Nach dem Gebrauch wird der Radiergummi in das Innere des Grundkör­pers des Stiftes zurückgefahren, so daß eine Verschmutzung desselben vermieden wird. Diese Konstruktion ermöglicht es weiterhin, den Durch­messer des Radiergummis relativ groß auszugestal­ten, so daß er sich auch für umfangreichere Radier­arbeiten eignet.

    [0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorge­sehen, daß die Betätigungseinrichtung für den Radiergummi end- und zwischenlagenstabil ausgebil­det ist. Dies bedeutet, daß der Radiergummi ent­sprechend seinem Abnutzungsgrad mehr oder weniger weit herausgefahren werden kann und in dieser Endlage während der Druckbeaufschlagung durch den Radiervorgang stabil verbleibt.

    [0011] Die End- bzw. Zwischenlagenstabilität der Betäti­gungseinrichtung für den Radiergummi wird vorteil­hafterweise durch eine definierte Haftreibung zwischen der Betätigungseinrichtung und dem Grund­körper erzielt.

    [0012] Am günstigsten läßt sich eine derartige definier­te Haftreibung dadurch erreichen, daß die Betä­tigungseinrichtung einen den Grundkörper wenigstens teilweise umgreifenden, an diesem anliegenden Hülsenabschnitt umfaßt, Hierdurch wird eine rela­tiv große, eine definierte Haftreibung gewährlei­stende Reibfläche gebildet. Darüber hinaus weist diese Konstruktion noch den Vorteil auf, daß bei der Handhabung des Stiftes beim Radieren der Hülsenabschnitt gegen den Grundkörper gedrückt und damit der jeweils gewählte Ausfahrzustand des Radiergummis fixiert wird.

    [0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Betätigungseinrichtung der Minen-Verstelleinrichtung durch einen korres­pondierenden Hülsenabschnitt gebildet wird. Dies bedeutet, daß die beiden Hülsenabschnitte um den Grundkörper des Stiftes herum so angeordnet werden können, daß sie jeweils einen Winkelbe­reich von knapp 18o° überdecken. Hierdurch ergibt sich einerseits eine sehr funktionelle Anordnung, andererseits ein äußerst ansprechendes Design. Die demnach vorgesehene hülsenartige Betätigungs­einrichtung für die Minen-Verstelleinrichtung nimmt die Funktion wahr, welche herkömmlicher­weise durch einen an der Rückseite des Stiftes angeordneten Druckknopf ausgeübt wird. In an sich bekannter Weise kann an der Mantelfläche noch ein Druckknopf angeordnet sein, welcher zur Rückstellung der Mine betätigt wird.

    [0014] Mit Vorteil ist der Radiergummi in einem napfar­tigen Halter formschlüssig befestigt, welcher mit der Betätigungseinrichtung verbunden ist. Hierdurch ist es möglich, den Radiergummi austausch­bar festzulegen, so daß er nach dem Verbrauch ausgewechselt werden kann, oder einen Radiergummi gewünschter Härte einzusetzen.

    [0015] Zur Erzielung einer besonders einfachen Montage ist vorgesehen, daß die Betätigungseinrichtung für den Radiergummi einen, einen Längsschlitz des Grundkörpers durchsetzenden Ansatz aufweist, der mit dem Halter des Radiergummis durch Ultra­schall-Schweißen verbunden ist. Auf diese Weise ist es möglich, die Verbindung im vormontierten Zustand herzustellen. Alternativ ist es grundsätzlich natürlich auch möglich, die Betätigungseinrichtung für den Radiergummi, insbesondere den entsprechen­den Hülsenabschnitt, durch Schrauben o. dgl. mit dem Halter zu verbinden. Das gleiche gilt grundsätzlich auch für die Betätigungseinrich­tung für die Minen-Verstelleinrichtung.

    [0016] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschrei­bung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungs­gemäßen Feinminenstift und

    Fig. 2 eine Figur 1 entsprechende Seitenansicht.



    [0017] Ein in der Zeichnung dargestellter Feinminenstift umfaßt einen rohrartigen Grundkörper 1. An der Vorderseite dieses Grundkörpers 1 ist eine Griff­hülse 2 angeordnet, welche an ihrer Außenseite mit einer die Griffigkeit erhöhenden Riffelung in Form einer Mehrzahl konzentrischer, umlaufen­der Rillen 3 versehen ist.

    [0018] Die Griffhülse 2 ist um einen Spitzen-Abschnitt 4 schwenkbar und gegenüber diesem bzw. gegenüber der Mantelfläche 5 des Grundkörpers 1 versenkt gelagert. Der Spitzen-Abschnitt 4 weist an seinem inneren Ende einen in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellten Gewindeabschnitt 6 auf, welcher in ein Innengewinde des Grundkörpers 1 derart einschraubbar ist, daß die Griffhülse 2 in einer bestimmten Winkellage festlegbar ist. Hierdurch ist es möglich, mittels eines Sichtfensters 7 und unterschiedlichen, darunterliegend an dem Spitzen-Abschnitt 4 angebrachten Markierungen den jeweils verwendeten Minentyp einzustellen und für den späteren Gebrauch sichtbar zu machen.

    [0019] Die Minen-Verstelleinrichtung 8 ist in Fig. 1 lediglich schematisch angedeutet, da diese als solche handelsüblich ist.

    [0020] Die Minen-Verstelleinrichtung 8 wird betätigt über eine Betätigungseinrichtung 9, welche einen Hülsenabschnitt 1o umfaßt, welcher - wie aus Fig. 2 ersichtlich - die Mantelfläche 5 des Grund­körpers 1 etwa halbkreisförmig umgreift. An dem Hülsenabschnitt 1o ist ein Clip 11 angebracht, um den Stift in bekannter Weise an Taschen o. dgl. befestigen zu können.

    [0021] Ein Ansatz 12 des Hülsenabschnitts 1o durchsetzt einen Schlitz 13 in der Mantelfläche 5 des Grund­körpers 1 und ist mit einem Ansatz 14 aus Kunst­stoff der Minen-Verstelleinrichtung 8 ultraschall­verschweißt,

    [0022] Zum Ausfahren der Mine 15, welche lediglich schema­tisch angedeutet ist, wird die Betätigungseinrich­tung 9 in Richtung des Pfeiles 16 nach vorne bewegt. Dabei dient die Schulter 17 des Clips 11 als bequemer Anschlag für den betätigenden Daumen. Der Ansatz 14 überträgt dabei die Betätigungs­kraft in axialer Richtung auf die Minen-Verstell­einrichtung 8.

    [0023] Die Rückstellung der Mine 15 erfolgt in an sich bekannter Weise durch einen in der Mantelfläche 5 angeordneten Druckknopf 18, der mit einer nur angedeuteten Feder 19 zusammenwirkt.

    [0024] An der freien hinteren Stirnseite 2o des Stiftes ist ein Radiergummi 21 angeordnet, welcher form­schlüssig in einer napfartigen Ausnehmung 22 eines Halters 23 festgelegt ist, so daß er sich bei Bedarf auswechseln läßt. Der Halter 23 weist einen Ansatz 24 auf, der mit einer Schrägfläche 25 versetzt zu einer parallellaufenden Schrägfläche 26 des Ansatzes 14 im Inneren des Grundkörpers 1 angeordnet ist. Der Ansatz 24 ist mit einem An­satz 27 ultraschall-verschweißt, der einen Schlitz 28 in der Mantelfläche 5 des Grundkörpers 1 durchsetzt und mit einem Hülsenabschnitt 29 ein­stückig verbunden ist. Der Hülsenabschnitt 29 bildet mit dem Ansatz 27 eine Betätigungseinrich­tung 3o für die Verstellung des Radiergummis 21.

    [0025] Dabei verbleibt der Radiergummi 21 nach einer Längsverschiebung in Richtung des Pfeiles 3o in einer einmal eingestellten Endlage, da zwischen der Mantelfläche 5 und dem Hülsenabschnitt 29 eine definierte Haftreibung besteht und überdies die Haftreibung durch die an dem Hülsenabschnitt 29 angreifenden, diesen aufgrund seiner flächigen Ausgestaltung auf jeden Fall erfassenden Finger erhöht wird.

    [0026] Ein besonders ansprechendes Design wird auch dadurch erreicht, daß sich die beiden Hülsenab­schnitte 1o und 29 über einen gewissen axialen Abschnitt praktisch zu einer vollständigen Hülse ergänzen, wobei in der Grundstellung die Hinter­kanten 31, 32 der beiden Hülsenabschnitte 1o, 29 miteinander fluchten.


    Ansprüche

    1. Feinminenstift o. dgl. mit einem rohrartigen Grundkörper und einer Minen-Verstelleinrichtung zum Aus- und Einfahren bzw. Nachschieben der Mine sowie einem am rückwärtigen Ende angeordne­ten Radiergummi, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (9) für die Minen-­Verstelleinrichtung (8) von der Mantelfläche (5) des Grundkörpers (1) her betätigbar ist, und daß der Radiergummi (21) mittels einer längs­verschiebbaren Betätigungseinrichtung (3o) in den Grundkörper (1) ein- und ausfahrbar ist.
     
    2. Feinminenstift nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (3o) für den Radiergummi (21) end- und zwischenlagen­stabil ausgebildet ist.
     
    3. Feinminenstift nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die End- bzw. Zwischenlagenstabili­tät der Betätigungseinrichtung (3o) durch eine definierte Haftreibung zwischen der Betätigungs­einrichtung (3o) und dem Grundkörper (1) erzielt wird.
     
    4. Feinminenstift nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (3o) einen den Grundkörper (1) wenigstens teilweise umgreifenden, an diesem anliegenden Hülsenab­schnitt (29) umfaßt.
     
    5. Feinminenstift nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (9) der Minen-Verstelleinrichtung (8) einen korres­pondierenden Hülsenabschnitt (lo) umfaßt.
     
    6. Feinminenstift nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Radiergummi (21) in einem napfartigen Halter (23) formschlüssig befestigt ist, welcher mit der Betätigungseinrich­tung (9) verbunden ist.
     
    7. Feinminenstift nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (9) einen, einen Längsschlitz (13) des Grundkörpers (1) durchsetzenden Ansatz (12) aufweist, der mit dem Halter (23) des Radiergummis (21) durch Ultra-­Schall-Schweißen verbunden ist.
     
    8. Feinminenstift nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungs­einrichtung (3o) für die Minen-Verstelleinrich­tung (8) einen, einen Längsschlitz (28) des Grund­körpers (1) durchsetzenden Ansatz (27) aufweist, der mit einem Ansatz (14) der Minen-Verstellein­richtung (8) ultraschall-verschweißt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht