[0001] Die Erfindung richtet sich auf meinen Feinminenstift o. dgl. mit einem rohrartigen
Grundkörper und mit einer Minen-Verstelleinrichtung zum Aus- und Einfahren bzw. Nachschieben
der Mine sowie einem am rückwärtigen Ende angeordneten Radiergummi.
[0002] Derartige Feinminenstifte sind herkömmlicherweise so aufgebaut, daß mittels eines
Druckknopfes am rückwärtigen Ende des Grundkörpers des Stiftes die Mine ausgefahren
bzw. zum Zurückschieben freigegeben werden kann. Unterhalb des als Kappe ausgebildeten
Druckknopfes ist ein Radiergummi in eine Hülse eingesetzt, welche als Vorratsbehälter
für eine Mehrzahl von Minen dient.
[0003] Die Handhabung eines solchen vorbekannten Radiergummis ist deshalb relativ umständlich,
weil zuvor die Kappe abgenommen werden muß, wobei zudem die Gefahr besteht, daß beim
Lösen der Kappe vom Stift diese verloren geht.
[0004] Weiterhin kann unter einer derartigen Kappe nur ein Radiergummi mit relativ kleinem
Durchmesser untergebracht werden, so daß dieser für großflächigere Radierarbeiten
nicht geeignet ist.
[0005] Des weiteren besteht bei den bekannten Stiften der Nachteil, daß der freie Vorstand
des Radiergummis der jeweiligen Beanspruchung oder dem Abnutzungsgrad nicht anpaßbar
ist.
[0006] Es sind außerdem an sich Mechaniken zum Verstellen der Mine bekannt, welche zum Einfahren
der Mine durch einen Druckknopf radial von außen betätigt werden. Derartige Mechaniken
sind unter der Bezeichnung "Double-Knock" bzw. "Double-Push"-System im Handel.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Feinminenstift
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß die Handhabung des Radiergummis
vereinfacht und verbessert wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Betätigungseinrichtungen
für die Minen- Verstelleinrichtung insgesamt an der Mantelfläche des Grundkörpers
angeordnet sind, und daß der Radiergummi mittels einer längs verschiebbaren Betätigungseinrichtung
in den Grundkörper ein- und ausfahrbar ist.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Verlegung der Betätigungseinrichtungen für die Minen-Verstelleinrichtung
in die Mantelfläche wird die Rückseite eines derartigen Feinminenstiftes frei zur
Aufnahme eines Radiergummis, so daß dieser in erfindungsgemäßer Weise ein- und ausschiebbar
gelagert werden kann. Hierdurch kann der Radiergummi dann, wenn er gebraucht wird,
problemlos in die gewünschte Gebrauchsposition gebracht werden und je nach der anstehenden
Beanspruchung mehr oder weniger weit herausgefahren werden. Nach dem Gebrauch wird
der Radiergummi in das Innere des Grundkörpers des Stiftes zurückgefahren, so daß
eine Verschmutzung desselben vermieden wird. Diese Konstruktion ermöglicht es weiterhin,
den Durchmesser des Radiergummis relativ groß auszugestalten, so daß er sich auch
für umfangreichere Radierarbeiten eignet.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Betätigungseinrichtung
für den Radiergummi end- und zwischenlagenstabil ausgebildet ist. Dies bedeutet,
daß der Radiergummi entsprechend seinem Abnutzungsgrad mehr oder weniger weit herausgefahren
werden kann und in dieser Endlage während der Druckbeaufschlagung durch den Radiervorgang
stabil verbleibt.
[0011] Die End- bzw. Zwischenlagenstabilität der Betätigungseinrichtung für den Radiergummi
wird vorteilhafterweise durch eine definierte Haftreibung zwischen der Betätigungseinrichtung
und dem Grundkörper erzielt.
[0012] Am günstigsten läßt sich eine derartige definierte Haftreibung dadurch erreichen,
daß die Betätigungseinrichtung einen den Grundkörper wenigstens teilweise umgreifenden,
an diesem anliegenden Hülsenabschnitt umfaßt, Hierdurch wird eine relativ große,
eine definierte Haftreibung gewährleistende Reibfläche gebildet. Darüber hinaus weist
diese Konstruktion noch den Vorteil auf, daß bei der Handhabung des Stiftes beim Radieren
der Hülsenabschnitt gegen den Grundkörper gedrückt und damit der jeweils gewählte
Ausfahrzustand des Radiergummis fixiert wird.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Betätigungseinrichtung
der Minen-Verstelleinrichtung durch einen korrespondierenden Hülsenabschnitt gebildet
wird. Dies bedeutet, daß die beiden Hülsenabschnitte um den Grundkörper des Stiftes
herum so angeordnet werden können, daß sie jeweils einen Winkelbereich von knapp
18o° überdecken. Hierdurch ergibt sich einerseits eine sehr funktionelle Anordnung,
andererseits ein äußerst ansprechendes Design. Die demnach vorgesehene hülsenartige
Betätigungseinrichtung für die Minen-Verstelleinrichtung nimmt die Funktion wahr,
welche herkömmlicherweise durch einen an der Rückseite des Stiftes angeordneten Druckknopf
ausgeübt wird. In an sich bekannter Weise kann an der Mantelfläche noch ein Druckknopf
angeordnet sein, welcher zur Rückstellung der Mine betätigt wird.
[0014] Mit Vorteil ist der Radiergummi in einem napfartigen Halter formschlüssig befestigt,
welcher mit der Betätigungseinrichtung verbunden ist. Hierdurch ist es möglich, den
Radiergummi austauschbar festzulegen, so daß er nach dem Verbrauch ausgewechselt
werden kann, oder einen Radiergummi gewünschter Härte einzusetzen.
[0015] Zur Erzielung einer besonders einfachen Montage ist vorgesehen, daß die Betätigungseinrichtung
für den Radiergummi einen, einen Längsschlitz des Grundkörpers durchsetzenden Ansatz
aufweist, der mit dem Halter des Radiergummis durch Ultraschall-Schweißen verbunden
ist. Auf diese Weise ist es möglich, die Verbindung im vormontierten Zustand herzustellen.
Alternativ ist es grundsätzlich natürlich auch möglich, die Betätigungseinrichtung
für den Radiergummi, insbesondere den entsprechenden Hülsenabschnitt, durch Schrauben
o. dgl. mit dem Halter zu verbinden. Das gleiche gilt grundsätzlich auch für die Betätigungseinrichtung
für die Minen-Verstelleinrichtung.
[0016] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Feinminenstift und
Fig. 2 eine Figur 1 entsprechende Seitenansicht.
[0017] Ein in der Zeichnung dargestellter Feinminenstift umfaßt einen rohrartigen Grundkörper
1. An der Vorderseite dieses Grundkörpers 1 ist eine Griffhülse 2 angeordnet, welche
an ihrer Außenseite mit einer die Griffigkeit erhöhenden Riffelung in Form einer Mehrzahl
konzentrischer, umlaufender Rillen 3 versehen ist.
[0018] Die Griffhülse 2 ist um einen Spitzen-Abschnitt 4 schwenkbar und gegenüber diesem
bzw. gegenüber der Mantelfläche 5 des Grundkörpers 1 versenkt gelagert. Der Spitzen-Abschnitt
4 weist an seinem inneren Ende einen in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellten
Gewindeabschnitt 6 auf, welcher in ein Innengewinde des Grundkörpers 1 derart einschraubbar
ist, daß die Griffhülse 2 in einer bestimmten Winkellage festlegbar ist. Hierdurch
ist es möglich, mittels eines Sichtfensters 7 und unterschiedlichen, darunterliegend
an dem Spitzen-Abschnitt 4 angebrachten Markierungen den jeweils verwendeten Minentyp
einzustellen und für den späteren Gebrauch sichtbar zu machen.
[0019] Die Minen-Verstelleinrichtung 8 ist in Fig. 1 lediglich schematisch angedeutet, da
diese als solche handelsüblich ist.
[0020] Die Minen-Verstelleinrichtung 8 wird betätigt über eine Betätigungseinrichtung 9,
welche einen Hülsenabschnitt 1o umfaßt, welcher - wie aus Fig. 2 ersichtlich - die
Mantelfläche 5 des Grundkörpers 1 etwa halbkreisförmig umgreift. An dem Hülsenabschnitt
1o ist ein Clip 11 angebracht, um den Stift in bekannter Weise an Taschen o. dgl.
befestigen zu können.
[0021] Ein Ansatz 12 des Hülsenabschnitts 1o durchsetzt einen Schlitz 13 in der Mantelfläche
5 des Grundkörpers 1 und ist mit einem Ansatz 14 aus Kunststoff der Minen-Verstelleinrichtung
8 ultraschallverschweißt,
[0022] Zum Ausfahren der Mine 15, welche lediglich schematisch angedeutet ist, wird die
Betätigungseinrichtung 9 in Richtung des Pfeiles 16 nach vorne bewegt. Dabei dient
die Schulter 17 des Clips 11 als bequemer Anschlag für den betätigenden Daumen. Der
Ansatz 14 überträgt dabei die Betätigungskraft in axialer Richtung auf die Minen-Verstelleinrichtung
8.
[0023] Die Rückstellung der Mine 15 erfolgt in an sich bekannter Weise durch einen in der
Mantelfläche 5 angeordneten Druckknopf 18, der mit einer nur angedeuteten Feder 19
zusammenwirkt.
[0024] An der freien hinteren Stirnseite 2o des Stiftes ist ein Radiergummi 21 angeordnet,
welcher formschlüssig in einer napfartigen Ausnehmung 22 eines Halters 23 festgelegt
ist, so daß er sich bei Bedarf auswechseln läßt. Der Halter 23 weist einen Ansatz
24 auf, der mit einer Schrägfläche 25 versetzt zu einer parallellaufenden Schrägfläche
26 des Ansatzes 14 im Inneren des Grundkörpers 1 angeordnet ist. Der Ansatz 24 ist
mit einem Ansatz 27 ultraschall-verschweißt, der einen Schlitz 28 in der Mantelfläche
5 des Grundkörpers 1 durchsetzt und mit einem Hülsenabschnitt 29 einstückig verbunden
ist. Der Hülsenabschnitt 29 bildet mit dem Ansatz 27 eine Betätigungseinrichtung
3o für die Verstellung des Radiergummis 21.
[0025] Dabei verbleibt der Radiergummi 21 nach einer Längsverschiebung in Richtung des Pfeiles
3o in einer einmal eingestellten Endlage, da zwischen der Mantelfläche 5 und dem Hülsenabschnitt
29 eine definierte Haftreibung besteht und überdies die Haftreibung durch die an dem
Hülsenabschnitt 29 angreifenden, diesen aufgrund seiner flächigen Ausgestaltung auf
jeden Fall erfassenden Finger erhöht wird.
[0026] Ein besonders ansprechendes Design wird auch dadurch erreicht, daß sich die beiden
Hülsenabschnitte 1o und 29 über einen gewissen axialen Abschnitt praktisch zu einer
vollständigen Hülse ergänzen, wobei in der Grundstellung die Hinterkanten 31, 32
der beiden Hülsenabschnitte 1o, 29 miteinander fluchten.
1. Feinminenstift o. dgl. mit einem rohrartigen Grundkörper und einer Minen-Verstelleinrichtung
zum Aus- und Einfahren bzw. Nachschieben der Mine sowie einem am rückwärtigen Ende
angeordneten Radiergummi, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (9) für die Minen-Verstelleinrichtung (8) von der
Mantelfläche (5) des Grundkörpers (1) her betätigbar ist, und daß der Radiergummi
(21) mittels einer längsverschiebbaren Betätigungseinrichtung (3o) in den Grundkörper
(1) ein- und ausfahrbar ist.
2. Feinminenstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (3o) für den Radiergummi (21) end- und zwischenlagenstabil
ausgebildet ist.
3. Feinminenstift nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die End- bzw. Zwischenlagenstabilität der Betätigungseinrichtung (3o) durch
eine definierte Haftreibung zwischen der Betätigungseinrichtung (3o) und dem Grundkörper
(1) erzielt wird.
4. Feinminenstift nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (3o) einen den Grundkörper (1) wenigstens teilweise
umgreifenden, an diesem anliegenden Hülsenabschnitt (29) umfaßt.
5. Feinminenstift nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (9) der Minen-Verstelleinrichtung (8) einen korrespondierenden
Hülsenabschnitt (lo) umfaßt.
6. Feinminenstift nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Radiergummi (21) in einem napfartigen Halter (23) formschlüssig befestigt
ist, welcher mit der Betätigungseinrichtung (9) verbunden ist.
7. Feinminenstift nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (9) einen, einen Längsschlitz (13) des Grundkörpers
(1) durchsetzenden Ansatz (12) aufweist, der mit dem Halter (23) des Radiergummis
(21) durch Ultra-Schall-Schweißen verbunden ist.
8. Feinminenstift nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (3o) für die Minen-Verstelleinrichtung (8) einen,
einen Längsschlitz (28) des Grundkörpers (1) durchsetzenden Ansatz (27) aufweist,
der mit einem Ansatz (14) der Minen-Verstelleinrichtung (8) ultraschall-verschweißt
ist.