(19)
(11) EP 0 306 028 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1989  Patentblatt  1989/10

(21) Anmeldenummer: 88114299.6

(22) Anmeldetag:  01.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05C 9/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR NL

(30) Priorität: 02.09.1987 DE 3729366
20.01.1988 DE 3801567

(71) Anmelder: HÖRMANN-GENK NV
B-3600 Winterslag - Genk (BE)

(72) Erfinder:
  • Hörmann, Michael, Dipl.-Ing.
    D-4803 Steinhagen/Westf. (DE)

(74) Vertreter: Flügel, Otto, Dipl.-Ing. 
Lesser & Flügel, Postfach 81 05 06
D-81905 München
D-81905 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ein- oder mehrteiliges Tor- oder Türblatt mit einem Stangenschloss


    (57) Ein- oder mehrteiliges Tor- oder Türblatt (1) mit einem Stangenschloss (11), das einen nach oben und/oder nach unten schließenden Riegel aufweist und dessen Riegelstangen (13, 14) in einem stirnseitig nach vorn offenen U-Profil (4) als Torblattabschluß eingelagert sind, um die Montage und insbesondere eine eventuelle Wartung und Störungsbe­seitigung einfach durchführen zu können; in besonders bevorzugter Ausführung werden die Riegelstange (13) bzw. die beiden Riegelstangen (13, 14) mit Hilfe einer Rasteinrichtung (20) nach Überführen in die Öffnungsstellung in dieser ge­halten, und die Rasteinrichtung (20) löst den Übergang der vorbereitend federbelasteten Riegelstangen (13, 14) in die Schließstellung erst aus, wenn die Rasteinrichtung (20) die Schließstellung des Torblatts (1) bzw. Torblattflügels (1) er­tastet.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein ein- oder mehrteiliges Tor- oder Türblatt mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.

    [0002] Es gibt eine Vielzahl von Türblattkonstruktionen und insbesondere auch Torblättern, bei denen das Ver­schließen mit Hilfe von zumindest nach oben oder unten gerichteten Stangen geschieht, die mit Hilfe eines Griffes betätigt werden und in die obere bzw. untere Zarge oder dergleichen im Schließzustand eingreifen. Es gibt auch solche Schlösser dieser Art, die bei Übergang des Torblattes in die Schließlage aufgrund einer Schnapp­riegeleinrichtung selbsttätig schließend ausgebildet sind. Dabei sind die Stangen als federbelastete Riegel ausgebildet, die mit Hilfe des Betätigungsgriffes des Schlosses vorbereitend in die Schließstellung ausge­fahren werden und gegen die Kraft einer Feder im Zuge des Schließens des torblattes aufgrund von Schrägflächen entsprechend nachgiebig und in der Schließstellung zurückfedernd reagieren, wie dies von Fallen normaler Türschlösser bekannt ist. Solche Stangenschlösser kommen insbesondere bei verhältnismäßig hoch ausgebildeten Türblättern in Betracht, hier insbe­sondere die Schließflügel von Falttoren, ein- oder mehrblattigenSchiebetoren und dergleichen.

    [0003] Diesen Stangenschlössern ist grundsätzlich gemeinsam, daß sie im Torblattinnenraum geführt eingebaut sind, was die Montage und insbesondere eventuelle Reparatur­arbeiten wie notwendiger Federaustausch bei Federbruch etc. sehr umständlich gestaltet, weil in der Regel das gesamte Stangenschloß ausgebaut bzw. aus entsprechend rohrförmigen Hohlräumen entfernt und in diese wieder eingesetzt werden muß.

    [0004] Bei selbst in die Schließlage gehenden, federbelasteten Riegeln von Stangenschlössern gibt sich das Problem des Vorragens dieser Riegel, da diese selbst als Fallen ausgebildet sind und daher entsprechend weit vorstehen, was insbesondere im Unterkantenbereich des Torblattes problematisch ist und zu Zerstörungen führen kann. Es wurde daher eine Rasteinrichtung vorgeschlagen, mit deren Hilfe eine Riegelstange gegen die Kraft einer Feder in der Öffnungsstellung gehalten wird, bis die Rasteinrichtung ihrerseits feststellt, daß sich das Torblatt bzw. der Torblattflügel in der Schließstel­lung befindet, wodurch der federbelastete Riegel bzw. die Riegelstange gelöst wird, so daß sie unter ihrer Federbelastung in die Schließstellung gelangt.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Torblatt der eingangs genannten Art hinsichtlich der Anordnung des Stangenschlosses sowohl für die Montage als insbe­sondere auch für die Reparatur wesentlich besser handhab­bar zu gestalten, und zwar auch hinsichtlich einer eventuell vorgesehen Rasteinrichtung bzw. deren Nach­bau und Pflege.

    [0006] Ausgehend von einem Torblatt mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches wird diese Aufgabe er­findungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale ge­löst.

    [0007] Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung der Stangen­ einrichtung mit einer, vorzugsweise zwei Stangen in einem U-förmig ausgesparten Bereich der in Schließ­richtung nach vorne weisenden Stirnseite ist die Riegelstangeneinrichtung insoweit frei von außen zu­gänglich, und es ist darüber hinaus ohne weiteres möglich, das Schloß im Stegbereich dieses U-förmigen stirnseitigen Profilbereiches der Tür derart anzuordnen, daß es aus seiner Schloßtasche herausnehm­bar ist. Damit sind sämtliche Teile des Stangen­schlosses nicht nur einfach zu montieren, sie sind auch ohne Mühe und ohne Ausbau des Torblattes bzw. Torblatt­flügels für Reparaturen und Wartungsarbeiten zugäng­lich. Dabei läßt sich der stirnseitige Aufnahmeraum für die Stangen durch einen Dichtungswulst abschließen, wie er bei Toren dieser Art üblich ist, so daß auch keine besondere Verschmutzungsgefahr oder dergleichen besteht.

    [0008] Auch eine Rasteinrichtung zur Halterung der Riegel­stangeneinrichtung in eine zuvor mit Hilfe der Schloß­betätigung herbeigeführten Öffnungsstellung, bis sich das Torblatt bzw. der Torflügel in der Schließstellung befindet, läßt sich zumindest im Rahmen des Rastein­griffes an einer der Riegelstangen leicht überwachen und auch nachbauen. Darüber hinaus ist es auch hier möglich, durch eine U-förmig ausgenommene Stirnkante des Torblattes die Rasteinrichtung leicht zugänglich einzubauen und damit für Pflege und Reparatur gut hand­habbar zu gestalten.

    [0009] Bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, zum Teil unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung wiedergegebene Ausführungsbeispiele, auf die insoweit besonders Bezug genommen wird und dessen nachfolgende Beschreibung die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

    Figuren 1 und 2 jeweils eine Ansicht auf die in Schließrichtung des Torblattes nach vorne weisende Stirnseite und einen Teilschnitt eines Vorderkantenbereiches durch diesen Falttorflügel, ein­mal in der Öffnungsstellung und zum anderen in der Schließstellung;

    Figur 3 eine schematisierte Teil­schnittdarstellung in Längsrichtung der Vorder­kante gesehen;

    Figur 4 einen vergrößerten schematisierten Schnitt durch den Schloßbereich.

    Figuren 5 und 6 eine schematisierte Teil­schnittdarstellung ähnlich Fig.3 une eine perspek. Teildarstellung einer Profilschiene 2. Ausführung.



    [0010] Das Torblatt bzw. der Torblattflügel 1 - beispielsweise als Schließteil eines mehrteiligen Torblattes - nach dem Ausführungsbeispiel ist ringsum mit einer sich nach außen öffnenden U-profilförmigen Ausbildung 4 der Stirnseite 2 versehen, was im vorliegenden Falle be­sonders für den in Schließrichtung des Torblattes 1 vorderen Kantenbereiches 3 von Bedeutung ist. Dabei ist - wie insbesondere Fig. 3 erkennen läßt - eine U-Profilschiene 4 eingesetzt, deren Stegbereich 5 dem Torblattinneren 12 zugerichtet angeordnet ist, während die Schenkel 6 der U-Profilschiene 4 nach außen ab­stehen und mit den Endbereichen der an ihnen außen­seitig anliegenden, innen- und außenseitigen Türblatt-­Deckblechen 7 zusammen jeweils auf sich selbst zurück­gefaltet ausgebildet sind, so daß wulstförmige, stirn­seitig vorstehende Kantenbereiche 9 gebildet sind.

    [0011] Ein Dichtungswulst 8 ist mit Hintergriffahnen 10 ver­sehen, mit denen er die Kantenbereiche 9 jeweils vom Profilinnenraum 15 her hinterfaßt und somit nach vorne abstehend an der Profilschiene 4 gehalten ist.

    [0012] Ein Schloß 11 ist mit einem Schloßkasten in das Tor­blattinnere 12 eingreifend im Anschluß an den Stegbe­reich 5 des U-Profiles 4 angeordnet, durchgreift - wie insbesondere die Fig. 3 und 4 erkennen lassen - eine entsprechende Aussparung 32 in dem Stegbereich 5 des U-Profiles 4 und ist mit Hilfe eines üblichen Schloß­kastenschildes 31 an dessen nach außen gerichteter Stegseite festgelegt. In den Raum 15, der von dem U-­Profil 4 bzw. dessen Schenkeln 6 eingefaßt wird, sind zwei Riegelstangen 13 und 14 eingelagert und in Profil­längsrichtung verschiebbar geführt, wie dies die Fig. 1 und 2 hinsichtlich des jeweils nach oben und unten gerichteten Endbereiches der Riegelstangen 13 bzw. 14 bei 29 zeigen. Das Ausführungsbeispiel zeigt demnach eine Riegelstangeneinrichtung, die sowohl nach oben als auch nach unten sperrend wirksam ist. Die aufeinander zu gerichteten Enden der Riegelstange 13 und 14 sind je mit einem Verbindungselement 17 bzw. 18 gehalten, die winkelförmig ausgebildet sind. Jedes der Verbindungs­elemente 17 und 18 greift in eines der rohrförmigen schloßnahen Enden der zugehörigen Riegelstange 13 bzw. 14 ein und ist dort auf nicht näher gezeigte Weise festgelegt. Der winkelförmig abstrebende andere End­bereich der Verbindungselemente 17 une 18 greift in den Innenraum des Schlosses 11 ein und ist dort auf nicht dargestellte Weise mit einem Schloßverriegelungs­mechanismus verbunden, der in irgendeiner an sich be­kannten Art eine voneinander fortgerichtete, etwa lineare Verschiebebewegung auf die Riegelstangen 13 und 14 über die Verbindungselemente 17 bzw. 18 überträgt, wenn eine Öffnungs-Drehbewegung mittels eines nicht dargestellten parallel zur Torblattebene in Gegenuhr­zeigersinn aufgebrachte Verschwenkbetätigung eines Tor­drückers auf die die Vierkantöffnung 19 aufweisende Schloßnuß übertragen wird, und umgekehrt. Dabei ist auch eine Längsverschiebeführung der Riegelstangen 13 bzw. 14 im für die noch zu schildernde Rastfestlegung notwendigen Umfang sichergestellt.

    [0013] Die Riegelstangen sind in ihrem Eingriffsbereich aus Vollmaterial und zum Schloß 11 hin gesehen daran an­schließend als Betätigungsrohre ausgebildet.

    [0014] Die Riegelstangen 13 und 14 sind durch entsprechende Drehung der Schloßnuß 19 für den Öffnungsvorgang des Torblattes - Fig. 1 - auf das Schloß 11 zu zurückge­zogen, befinden sich also außerhalb der Verriegelungs-­Eingriffsstellen 27 des oberen Zargenprofiles 26 bzw. des unteren Anschlagprofiles 33. In dieser zurückge­zogenen Stellung werden die Riegelstangen 13 und 14 gegen die Kraft von ihnen im Schloßbereich zugeordneten Zugfedern 16 auch dann gehalten, wenn der nicht-dar­ gestellte Torgriff und damit die Schloßnuß 19 nicht mehr in die Öffnungsdrehrichtung beaufschlagt sind. Die nach oben arbeitende Riegelstange 13 wird nämlich in ihrem nach oben gerichteten Endbereich von einer Rast­einrichtung 20 bzw. deren Raste 21 inbesondere kraft­schlüssig gegriffen und in der Öffnungsstellung ge­halten, solange ein Abtaster in Form einer Abtast­falle die Offenstellung des Torblattes 1 signalisiert, wie dies anhand der Fig. 1 dargestellt ist, d.h. die Abtastfalle 23 ragt mit einem Teil ihrer Abtastschräg­fläche 28 über das obere Zargenprofil 26 hinaus. Die Abtastfalle 23 ist in diese "Offensignalstellung" durch eine Druckfeder 22 beaufschlagt, die zwischen einer torblattfest gehaltenen Konsole 30 und einer dieser zu­gewandten Schulter der Abtastfalle 23 angeordnet ist. Die an dem oberen Endbereich der nach oben ver­riegelnden Riegelstange 13 angreifende Raste 21 ist bei 24 Torblattfest schwenkbar gelagert und nach Art eines einarmigen Hebels in dessen Mittelbereich von der Druckfeder 22 gegenüber die Schulter der Abtastfalle 23 in der Offenstellung schräggestellt gehalten und greift in dieser Lage sperrend an der Riegelstange 13 an. Fig. 2 zeigt die Situation, wenn das Torblatt bzw. der Falttorblattflügel 1 in die Schließstellung gelangt. Dann nämlich wird die Abtastfalle 23 von einem Bereich des oberen Zargenprofils 26 gegen die Kraft der Druckfeder 22 nach unten in das Torblattinnere 12 ge­drückt, wodurch die Raste 21 um den ortsfesten Dreh­punkt 24 verschwenkt in die Lösestellung gelangt, in der der kraftschlüssige Angriff an der Mantelfläche der Riegelstange 13 - der auch ein formschlüssiger An­griff sein kann - aufgehoben wird; hier durch etwa senkrechtes Ausrichten der Raste 21 gegenüber der Riegelstangenlängsachse. Dadurch wird die Riegelstange 13 frei und gelangt unter der vorbereitend in die Ver­riegelungsstellung wirkenden Kraft seiner Zugfeder 16 in den Verriegelungseingriff - Öffnung 27 - mit dem oberen Zargenprofil 26. Die Öffnung des Torblattes 1 geschieht dann im Bedarfsfalle wieder durch ent­sprechendes Betätigen des Schlosses 11.

    [0015] Die nach unten wirkende Riegelstange 14 steht durch ihre in beiden Bewegungsrichtungen wirksame Kupplung im Schloßbereich mit der nach oben arbeitenden Riegel­stange 13 in Zwangsverbindung, so daß die an der nach oben wirkenden Riegelstange 13 angreifende Rastein­richtung 20 in gleicher Weise die nach unten wirksame Riegelstange in der Öffnungsstellung hält und in der Schließstellung freigibt. Diese Kupplung kann in ein­facher Weise auch den Türdrücker des Schlosses 11 um­fassen, dieser kann aber auch nach Art einer Einweg­kupplung nur für den Öffnungsvorgang an dem Ver­riegelungsmechanismus des Schlosses angreifen.

    [0016] Die Federbelastung der Riegelstangen ist auch anders als mit Einzelzugfedern 16 zu bewerkstelligen, insbe­sondere durch eine zwischen den Riegelstangen und an diesen jeweils mit einem Ende abgestützte Druckfedern.

    [0017] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine Profilschiene mit einem modifizierten Profilquerschnitt, die aufgrund ihrer Sta­bilität an die Stelle der Profilschiene 4 nach den Figu­ren 1 - 4 treten kann. Beide Profilschienen zeichnen sich durch besondere Festigkeitseigenschaften aus, die es er­lauben, die Wandstärke der Profilschienen verhältnismäßig dünn, beispielsweise etwa wie diejenige der Deckbleche des Blattflügels, auszuführen.

    [0018] Der wiedergegebenen Randbereich eines Tür- bzw. Torblatt­flügels 41 zeigt zwei abgebrochen wiedergegebene Deckbleche 42 und 43, die ein Rahmenteil aus einem Σ -förmigen Profil 44 zwischen sich aufnehmen. Die An­ordnung ist dabei derart getroffen, daß die frei ab­ragenden Schenkel 45 des Profiles 44 in Parallellage zu den frei abragenden Randbereichen der Deckbleche 42 und 43 verlaufen. Im insgesamt mit 46 bezeichneten Stegbereich des Σ -förmigen Profiles ist mittig zwischen den Schenkeln 45 eine trapezförmige Auswölbung 47 vorgesehen, die etwas in dem Raum zwischen den Schenkeln 45 hinein­ragend angeordnet ist. Beidseits der Auswölbung 47 zu den Schenkeln hin gesehen, sind Stegbereiche 48 vorgesehen, die zu den Schenkeln 45 rechtwinklig verlaufen.

    [0019] Die frei abragenden Kanten der Schenkel 45 des Profils 44 sind mit Abkantungen 49 versehen, die aufeinander zu ge­richtet sind. Die Deckbleche 42 und 43 sind mit Ab­biegungen versehen, die zunächst für die Montage frei rechtwinklig abragen und dann beim Zufahren der Presse eine U-förmige Gestalt annehmen. Diese U-förmigen Ab­biegungen 51 umfassen dabei auch die Abkantungen 49 an den Enden der Schenkel 45, wie dies Fig. 5 zeigt. Die End­bereiche der Abbiegungen 51 der Deckbleche 42 und 43 weisen somit etwa in Parallellage zu den Schenkeln 45 frei aus­laufend in den Innenraum zwischen den Schenkeln 45 des Profiles 44.

    [0020] Wie insbesondere auch die perspektivische Darstellung des Profiles 44 gemäß Fig. 6 erkennen läßt, ist im vorge­wölbten Teil der trapezförmigen Auswölbung 47, also in der kleineren Trapezfläche, eine Reihe von Langlöchern 50 vorgesehen, die sich in Profillängsrichtung erstrecken und einen verhältnismäßig geringen Abstand unterein­ander aufweisen. Diese Langlöcher 50 dienen der Unter­brechung des Wärmeüberganges.

    [0021] Wie Fig. 5 erkennen läßt, nehmen die Deckbleche 42 und 43 zwischen sich und stirnseitig abgeschlossen durch die Profile 44 einen Hohlraum 52 zwischen sich ein, der dadurch abgedichtet ist, daß die Langlöcher 50 vom Inneren des Torblattes her gesehen verklebt werden. Die Wärmebrückenunterbrechung bleibt damit erhalten.

    [0022] Die Formstabilität des Torblattflügels wird dadurch be­sonders erhöht, daß man den durch die Rahmenteile und die beiden Abdeckbleche gebildeten Hohlraum 52 vollständig mit einer Kunststoffmasse ausfüllt, und zwar durch eine aufschäumende Masse, die verklebende Eigenschaften auf­weist. Dabei wird so vorgegangen, daß in einen durch ein unteres Deckblech und die Profile44 - gegebenenfalls nach deren Abdichtung - nach oben noch offenen Hohlraum 52 die schaumfähige Kunststoffmasse als Brei eingegeben wird. Danach wird das obere Abdeckblech 42 aufgebracht. Der Schaumstoff schäumt entsprechend verzögert auf, so daß es möglich ist, entweder sofort eine Presse zuzufahren, die die Abdeckbleche in vorbestimmten Abstand zueinander hält, so daß unter dem aufschäumenden Kunststoff ein passgenaues Flügelgebilde entsteht, und danach das Abbiegen der Deckblechränder um die freien Schenkel der Profile herum vorzunehmen.

    [0023] Noch günstiger erscheint es, die Kunststoffmenge und die Aufschäumzeit derart zu wählen, daß nach Eingeben des Kunststoffbreies und nach Aufbringen des oberen Deck­bleches 42 das Abbiegen und Einfassen zwischen den Deck­blechen und den Profilen stattfindet und die Presse zu­fährt, so daß ein Restaufschäumen der Kunststoffmasse dazu verwendet wird, auf die Innenwandungen der Rahmen­abschnitte einen Druck auszuüben, der diese fest in die Umfassungsverbindung mit den Randbereichen der Deckbleche hineindrückt.

    [0024] Insbesondere dann, wenn man lediglich eine Umfassung der freien Schenkel durch die Deckblechränder im Längsrand­bereich des Flügels vorsieht, so kann man sich grund­sätzlich eine Endlosfertigung vorstellen, wobei dann lediglich die kürzeren oberen und unteren Rahmenteile eingelegt und gehalten werden müssen, um so das Ver­kleben durch die Schaummasse auf einen Torflügel in allen Richtungen hin sicherzustellen.

    [0025] Auf diese Weise wird ein sehr formstabiles und festes Blattflügelgebilde erhalten, dessen Wandungen - auch im Bereich der Rahmenteile - extrem dünn gewählt werden können, so daß entsprechende Fertigungsvorteile und ins­besondere ein leichtes Gewicht erzielt werden. Dabei ist die Festigkeit durch die ausgehärtete Kunststoffmasse und deren Klebeverbindung zu den anliegenden Flächen sowie das Ausfüllen eines jeden verbleibenden Zwischenraumes extrem hoch.


    Ansprüche

    1. Ein- oder mehrteiliges Tor- oder Türblatt in dessen in Schließbewegungsrichtung vorderem Kantenbereich ein nach oben und/oder unten ver­riegelndes Stangenschloß vorgesehen ist, insbe­sondere Schließflügel eines Falttorblattes, Schiebetorblatt oder dergleichen, mit einer wenigstens eine senkrecht zur Torblattbewegungs­richtung und parallel zur Torblattebene verschieb­bar geführte Riegelstange aufweisenden Riegel­stangeneinrichtung und mit einem im Handbe­tätigungsbereich des Torblattes angeordneten Schloß, dessen Handbetätigungsgriff getrieblich mit der Riegelstangeneinrichtung verbunden und ge­gebenenfalls mit einer Verschließeinrichtung ver­sehen ist, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Torblatt (1) an der Stirnseite (2) seines in Schließrichtung vorderen Kantenbereiches (3) ein senkrecht zur Bewegungs­ richtung des Torblattes (1) gesehen etwa U-förmiges Querschnittsprofil (4) aufweist, dessen Stegbe­reich (5) dem Torblattinneren (12) zugewandt ange­ordnet ist und dessen Schenkel (6) parallel zu der Torblatt-Innen- bzw. Außenwandung (7) stirnseitig nach vorn abstrebend - insbesondere mit mindestens einer dieser Wandungen (7) fluchtend - ausgebildet sind,
    daß die Riegelstangeneinrichtung (13, 14) in dem zwischen den Schenkeln (6) des U-Profils (4) eingefaßten Raum (15) längsverschieblich gelagert angeordnet ist,
    daß das Schloß (11) im Anschluß an die dem Tor­blattinneren zugewandten Seite des U-Profilsteges (5) angeordnet ist und
    daß die Riegelstangeneinrichtung (13, 14) mittels eines oder mehrerer Verbindungselemente (17, 18) mit dem schlossinternen Verriegelungsmechanismus getrieblich in Verbindung steht.
     
    2. Torblatt nach Anspruch 1, gekenn­zeichnet durch eine Rasteinrichtung (20) mit einer Raste (21), die die Reigelstange bzw. -stangen (13, 14) in der Öffnungsstellung hält, und mit einem Abtaster (23), insbesondere in Gestalt einer Abtastfalle, der die Schließ­stellung des Torblattes (1) abtastend an diesem angeordnet ist und die Raste (21) in der Torblatt­schließstellung die federvorgespannte Riegel­stangeneinrichtung (13, 14) freigebend löst.
     
    3. Torblatt mit einer Riegelstangeneinrichtung (13, 14), die eine nach oben (13) und eine nach unten (14) gerichtet wirksame Riegelstange aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Riegelstangen (13, 14) über den Schloß­mechanismus in jeder Stellung derart miteinander verbunden sind, daß eine - insbesondere im oberen Torblattrandbereich angeordnete - Rasteinrichtung (20) beide Riegelstangen (13, 14) in der Öffnungs­stellung hält und in die Verriegelungsstellung freigibt.
     
    4. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß das Schloß (11) mit einem parallel zur Torblattebene verschwenkbar zu betätigenden Türdrücker versehen ist.
     
    5. Torblatt nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet , daß der Türdrücker über eine Einwegkupplung an der getrieblichen Verbindung der beiden Riegelstangen angreift.
     
    6. Torblatt nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß der Abtaster (23) eine schräge Anlauffläche (28) auf­weist, die in Schließbewegungsrichtung des als Torflügel ausgebildeten Torblattes (1) senkrecht zur Längserstreckung der - insbesondere oberen - Zarge (26) ausgerichtet ist.
     
    7. Torblatt nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß der Abtaster eine schräge Anlauffläche aufweist, die in Schließbewegungsrichtung des als Schiebetor­blatt ausgebildeten Torblattes in Längsrichtung der die Verriegelungseingriffsstelle für die zu­gehörige Riegelstange aufweisenden Zarge ausge­richtet ist.
     
    8. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß die Riegelstangeneinrichtung (13, 14) durch eine Zug­federeinrichtung (16) in die Schließstellung vor­gespannt belastet ist, die sich insbesondere im Schloßinneren befindet.
     
    9. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß die Riegelstangeneinrichtung durch eine Druckfeder­einrichtung in die Schließstellung vorgespannt belastet ist, die sich bei Verwendung zweier Riegelstangen, insbesondere zwischen diesen bzw. deren Verbindungselementen befindet.
     
    10. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß der von den Schenkeln (6) eingefaßte Raum des U-Profiles (4) mittels eines in Bewegungsrichtung des Torblattes (1) nach vorn gerichteten Dichtungs­wulstes (8) abgedeckt ist, der insbesondere im Schenkelkantenbereich (9) durch Hintergriff (10) einer Tordeckblechumfaltung gehalten ist.
     
    11. Torblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (44) der Rahmenteile eine etwa Σ-förmige (Sigma-förmige) Querschnittsgestalt auf­weisen.
     
    12. Tor- oder Türblattflügel nach Anspruch 11, da­durch gekennzeichnet, daß der Steg (46) des Σ-förmigen Profiles (44) eine im Quer­schnitt trapezförmige Auswölbung (47) aufweist, die um eine geringe Strecke zwischen die Schenkel (45) vortretend ausgebildet ist.
     
    13. Tor- oder Türblattflügel nach Anspruch 12, da­durch gekennzeichnet, daß zwischen der trapezförmigen Auswölbung (47) und den Schenkeln (45) jeweils ein rechtwinklig zu den Schenkeln (45) verlaufender Stegbereich (48) verbleibt.
     
    14. Tor- oder Türblattflügel nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekenn­zeichnet, daß die freien Kanten der Schenkel (45) des Σ-förmigen Profils (44) jeweils mit einer Abkantung (49) versehen sind, welche aufeinander zu gerichtet sind.
     
    15. Tor- oder Türblattflügel nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Wandstärke des Σ-förmigen Profiles (44) derjenigen der Deckbleche (42, 43) ent­spricht, vorzugsweise etwa 0,5 mm beträgt.
     
    16. Tor- oder Türblattflügel nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekenn­zeichnet, daß im vorspringenden Bereich der trapezförmigen Auswölbung (47) in Profillängs­richtung mit geringem Abstand aufeinanderfolgende Langlöcher (50) ausgebildet sind.
     
    17. Tor- oder Türblattflügel nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Abbiegungen (51) der Deck­bleche (42, 43) die freien Kanten und die gegebenen­falls vorgesehen Abkantungen (49) der Schenkel (45) des Σ-förmigen Profiles (44) U-förmig umfassen.
     
    18. Tor- oder Türblattflügel nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekenn­zeichnet, daß der aus den öffnungsfreien Deckblechen (42, 43) und den geschlossenen oder durch Verkleben der Langlöcher abgedichteten Rahmenteilen (44) gebildete Hohlraum (52) durch Ausschäumen mit einem aushärtbaren Kunststoffschaum vollständig ge­füllt ist.
     
    19. Tor- oder Türblattflügel nach Anspruch 18, da­durch gekennzeichnet, daß die Deckbleche (42, 43) und die Rahmenteile (44) durch den Kunststoffschaum miteinander verklebt sind.
     




    Zeichnung