[0001] Die Erfindung betrifft eine Einbau-Zuluftdecke für einen sterilen Raum mit einem
im Querschnitt rechtwinkligen Luftkasten, welcher in einer Seitenwand einen Lufteinlaßstutzen
aufweist und an der offenen Unterseite ein Raster aus schmalen Trägerelementen trägt,
wobei in jedem von dem Raster gebildeten Rasterfeld eine ebene Lochplatte mit Löchern
für den Zuluftauslaß aus dem Luftkasten horizontal gehalten ist und an wenigstens
einer Lochplatte wenigstens eine die Lochplatte durchsetzende, rohrförmige Düse befestigt
ist.
[0002] Eine beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 26 15 904 bekannte Einbau-Zuluftdecke
ist insbesondere zur Konditionierung der Luft in einem Operationssaal eines Krankenhauses
oder in einem dergleichen sterilen Räume geeignet. Insbesondere in einem Operationssaal
sind zur ausreichenden Beleuchtung des Operationstisches und des Operationsfeldes
großflächige Leuchten erforderlich, die frei im Raum und damit voll im Zuluftstrom
aus der Zuluftdecke hängen. Der relativ großvolumige Korpus dieser Leuchten lenkt
einen Teil des Zuluftstromes aus seiner auf den Operationsbereich gerichteten Strömungsrichtung
seitlich ab und beeinträchtigt damit nicht nur die Stabilität des Zuluftstromes, sondern
auch dessen Sterilität, weil, wenn auch nur zu geringem Anteil, möglicherweise kontaminierte
Raumluft in den Zuluftstrom induziert wird.
[0003] Mit der Erfindung soll daher eine Einbau-Zuluftdecke geschaffen werden, bei der der
aus ihr austretende sterile Zuluftstrom durch frei im Raum hängende Operationsleuchten
oder dergleichen Hindernisse praktisch nicht beeinflußt wird.
[0004] Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß mehrere Lochplatten jeweils mindestens je
eine Düse aufweisen, wobei die Düsen insgesamt längs einer Ellipse oder eines Kreises
angeordnet sind. Dadurch werden in die von der Zuluftdecke ausgehende laminare Strömung
ringförmig verteilt einzelne aus den Düsen austretende Stützstrahlen eingebettet,
die auf die wegen der erwünschten Zugfreiheit langsame laminare Strömung aus den Löchern
der Lochplatten vor allem gegen Querströmungen stabilisie rend wirken. Von der Decke
herabhängende Leuchten können im von den Stützstrahlen umgebenen Kernbereich der Strömung
untergebracht werden und damit die Stützstrahlen nicht mehr beeinflussen.
[0005] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist jede der Düsen im wesentlichen tangential
zu einer von der Zuluftdecke nach unten ausgehenden Spirale gerichtet. Dadurch wird
der laminaren Strömung ein leichter Drall aufgeprägt, der zusätzlich stabilisierend
wirkt. Ferner wird dadurch ein im wesentlichen wirbelfreies Umströmen von voluminösen,
großflächigen Leuchten, wie sie beispielsweise in Form der Operationsleuchten gegeben
sind, erreicht, was die Gefahr von Umluftinduktionen in die Strömung mindert. Wenn
die Düsen bevorzugt längs eines sich nach unten zweckmäßig erweiternden Kegelstumpfmantels
gerichtet sind, wird die Ableitung von im Operationsbereich entstehender Kontaminationen
nach außen unterstützt. Andererseits läßt sich die Strömung aus den Löchern auf einen
besonders wichtigen Bereich verengen, wenn die Düsen längs eines sich nach unten verjüngenden
Kegelstumpfmantels gerichtet sind.
[0006] Es erweist sich ferner als zweckmäßig, wenn die Löcher der Lochplatten jeweils einen
Durchmesser von etwa 3 mm und einen gegenseitigen Abstand von etwa 15 mm haben, und
wenn der freie Querschnitt der Gesamtheit der Löcher etwa 3,4 % des Lochplattenfeldes
beträgt.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der beigefügten Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1: eine Ansicht eines Lochplattenfeldes einer Einbau-Zuluftdecke von unten;
und
Fig. 2 eine der Figur 1 gleiche Ansicht einer anderen flächigen Gestaltung des Lochplattenfeldes.
[0009] Für die Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung wird auf den Inhalt der
Patentschrift 26 15 904 Bezug genommen. Demzufolge ist die im ganzen mit 1 bezeichnete
Zuluftdecke aus vier Reihen 2, 3, 4, 5 von jeweils 5 Lochplatten 21 ... 25 zusammengesetzt,
von denen jede in einem Rasterfeld eines von aneinander befestigten Trägerelementen
gebildeten Rasters horizontal aufgehängt ist. Jede Lochplatte ist mit einer Anzahl
von jeweils kreisrunden Löchern versehen, aus denen sterile Zuluft als Quellströmung
nach unten austreten kann. Die Lochplatten 21 ... 25 haben bis auf den nachstehend
erläuterten mittleren Bereich der Lochdecke 1 eine quadratische Unterseite entsprechend
einem Rastermaß von beispielsweise 600 x 600 mm. Demzufolge überdeckt die in Figur
1 dargestellte Zuluftdecke 1 eine Fläche von 3 x 3 m.
[0010] Die Verteilung der Löcher über die Gesamtheit der die Zuluftdecke 1 bildenden Lochplatten
ist so getroffen, daß das von der Gesamtheit der Löcher definierte Lochfeld bei der
in Figur 1 dargestellten Ausführungsform der Zuluftdecke 1 eine elliptische äußere
Begrenzung 10 besitzt. Demzufolge sind einige Lochplatten, beispielsweise die Lochplatte
23, gleichmäßig über ihre Unterseite mit Löchern versehen, während andere Lochplatten
wie beispielsweise die Lochplatten 21, 22 sowie 25, 24 nur teilweise gelocht sind,
so daß sich bei der Zusammensetzung der Lochdecke 1 wie in Figur 1 dargestellt die
elliptische Begrenzung 10 ergibt.
[0011] Im mittleren Kernbereich der Lochdecke 1 ist eine zentrische Platte 11 in das Raster
eingehängt, die keine Lochung aufweist, jedoch für eine Durchführung einer nicht dargestellten
Haltestange für Operationsleuchten vorgesehen ist. Diese quadratische Kernplatte
11 ist allseits von Lochplatten 32, 33, 34 sowie 42, 43, 44 umgeben, von denen jede
eine rohrförmige Düse trägt. Jede der Düsen hat eine Form, wie si in der deutschen
Patentschrift 24 57 984 erläutert ist, aus der auch die Befestigungsart der Düsen
entnommen werden kann. Zur besseren Übersichtlichkeit der Darstellung sind von den
Düsen nur deren Durchlaßquerschnitte in der Ebene der Zuluftdecke 1 angegeben.
[0012] Demzufolge ist jede der Düsen 62, 63, 64, 72, 73, 74 in den zugehörigen Lochplatten
32, 33, 34, 42, 43, 44 abwärts in den OP-Raum gerichtet und schließt mit der Unterfläche
der Zuluftdecke 1 vorzugsweise einen Winkel von etwa 50° ein. Während man bisher
bei Zuluftdecken, bei denen mehrere Düsen vorhanden sind, alle Düsen parallel ausgerichtet
hat, ist die Richtung der Längsachse der einzelnen rohrförmgen Düsen von Düse zu Düse
unterschiedlich. Die Richtungen weisen tangential zu einer vom Kernbereich der Zuluftdekke
nach unten ausgehenden imaginären Spirale, die im Beispiel nach Fig. 1 leicht elliptischen
Querschnitt hat. Die Projektion der Richtung des aus jeweils einer der Düsen austretenden
Stützstrahls auf die Unterseite der Zuluftdecke 1 ist durch die in Fig. 1 für jede
Düse eingetragenen Pfeile angegeben. Man erkennt, daß die Zuluftstrahlen dem gesamten
aus dem Lochfeld austretenden Zuluftfeld einen Drall in Uhrzeigerrichtung bei Betrachtung
der Fig. 1 vermittelt, so daß das aus der Zuluftdecke 1 austretende Zuluftvolumen
in eine in den Operationsraum hineingerichtete spiralige Bewegung um die Platte 11
als Kern versetzt wird. Operationsleuchten befinden sich demnach ganz im Inneren des
von der elliptischen Umgrenzung 10 eingegrenzten Zuluftfeldes, so daß durch sie hervorgerufene
Störungen in der Strömung des Zuluftvolumens weder das Heranführen von steriler Zuluft
zum Operationsfeld beeinflußen noch kontaminierte Luft aus dem Umfeld der Zuluftdecke
1 induzieren kann.
[0013] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Umgrenzung 12 des Lochfeldes
kreisförmig ist. Demzufolge enthält die Zuluftdecke noch eine weitere Reihe 6 an Lochplatten
gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. Auch bei dem in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel weisen die die zentrische Platte 11 umgebenden Lochplatten je
eine Stützstrahldüse auf, deren Richtung in den Operationsraum tangential zu einer
Spirale mit kreisförmigem Querschnitt weist. Die Projektionen der sich daraus ergebenden
Richtungen der aus den Düsen austretenden Stützstrahlen auf die Zuluftdecke 7 sind
jeweils durch Pfeile angegeben. Die Düsen erzeugen wie bei dem vorstehend erläuterten
Ausführungsbeispiel einen Drall im Uhrzeigersinn in dem Zuluftvolumen, das aus dem
kreisförmigen Lochfeld austritt.
1. Einbau-Zuluftdecke für einen sterilen Raum mit einem im Querschnitt rechtwinkligen
Luftkasten, welcher in einer Seitenwand einen Lufteinlaßstutzen aufweist und an der
offenen Unterseite ein Raster aus schmalen Trägerelementen aufweist, wobei in jedem
von dem Raster gebildeten Rasterfeld eine ebene Lochplatte mit Löchern für den Zuluftauslaß
aus dem Luftkasten horizontal gehalten ist und an wenigstens einer Lochplatte wenigstens
eine die Lochplatte nach unten durchsetzende Düse befestigt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Lochplatten (32, 33, 34, 42, 43, 44) jeweils mindestens je eine Düse
(62, 63, 64, 72, 73, 74) aufweisen, wobei die Düsen insgesamt längs einer Ellipse
angeordnet und nach unten gerichtet sind.
2. Einbau-Zuluftdecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Düsen
im wesentlichen tangential zu einer von der Zuluftdecke (1) nach unten ausgehenden
Spirale gerichtet ist.
3. Einbau-Zuluftdecke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
insgesamt im wesentlichen längs eines Kreises angeordnet sind.
4. Einbau-Zuluftdecke nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
insgesamt längs eines Kegelstumpfmantels nach unten gerichtet sind.
5. Einbau-Zuluftdecke nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegelstumpfmantel
sich nach unten verjüngt.
6. Einbau-Zuluftdecke nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtheit der Löcher einen freien Querschnitt von etwa 3,4 % der Zuluftdeckenfläche
besitzen.
7. Einbau-Zuluftdecke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Loch einen
Durchmesser von etwa 3 mm besitzt und der Lochabstand etwa 15 mm beträgt.
8. Einbau-Zuluftdecke nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Haltestange für Leuchten oder dergleichen durch eine in der Gesamtheit der
Löcher mittig befestigte Platte (11) hindurchgeführt ist.