(19)
(11) EP 0 306 447 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1989  Patentblatt  1989/10

(21) Anmeldenummer: 88810563.2

(22) Anmeldetag:  17.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C09D 5/00, D06L 3/12, D21H 19/44, G03C 1/815
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 26.08.1987 CH 3263/87

(71) Anmelder: CIBA-GEIGY AG
4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Rohringer, Peter
    CH-4124 Schönenbuch (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dispersionsaufheller-Präparate


    (57) Beschrieben werden Dispersionsaufheller-Präparate, die spezifische über 40°C bis 200°C schmelzende, wasserunlösliche aromatische oder C₁₄-C₁₈-­fettalkoholische Hilfsmittel enthalten. Die Präparate werden verwendet zum Aufhellen von Streichmassen für die Beschichtung von Papier, Karton, Holz, Folien, Textilstoffen, nichtgewebten Materialien und Baustoffen.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue feste und flüssige Disper­sionsaufheller-Präparate, deren Herstellung sowie deren Verwendung zum Aufhellen von Streichmassen z.B. für die Beschichtung von Papier, Karton, Holz, Folien, Textilstoffen, nichtgewebten Materialien und Baustoffen.

    [0002] Es ist bekannt, Streichmassen für die Beschichtung von glatten Ober­flächen mittels anionischer Verbindungen aus der Reihe der Triazinyl­flavonsäure optisch aufzuhellen. Gute Weissgrade liefert diese Stoff­klasse jedoch nur in Streichmassen, die natürliche Bindemittel, wie Casein, Stärke, Protein oder Gelatine, enthalten.

    [0003] Für die heute gebräuchlichen Streichmassen, die überwiegend synthetische Latex-Binder auf Basis von z.B. Copolymeren aus Styrol-Butadien-Acryl­säureestern oder Styrol-Butylacrylat enthalten, wurde daher vorge­schlagen, Dispersionsaufheller in Gegenwart von Dispergatoren und gegebenenfalls nichtionogenen Emulgatoren zu verwenden (GB-1294173, GB-1349934). Nachteil dieser Verfahren ist der geringe maximal erreich­bare Weissgrad und die starke Abhängigkeit des Weissgrades von der Trocknungstemperatur.

    [0004] Andere Lösungsvorschläge bestanden darin, durch Einarbeitung organischer Lösungsmittel (DE-A-2242597) und zusätzlicher Lösungsvermittler (DE-A-2806195) die Aufhelleffekte zu verbessern. Diese Formulierungen sind jedoch in der Praxis nur bedingt einsetzbar, da bei der Verdampfung der Lösungsmittel explosionsgefährliche Luftgemische entstehen können und die Lösungsmitteldämpfe zu gesundheitlichen Gefährdungen im Betrieb und zu Umweltbelästigungen führen können.

    [0005] Es wurde nun gefunden, dass Präparate, die neben mindestens einem Dispersionsaufheller und mindestens einem Dispergator und/oder Emulgator, gegebenenfalls weitern Zusätzen und Wasser noch mindestens ein spezifi­ sches über 40°C bis 200°C, vorzugsweise bis 120°C schmelzendes, wasser­unlösliches aromatisches oder C₁₄-C₁₈ fettalkoholisches Hilfsmittel oder Hilfsmittelgemisch enthalten überraschenderweise diese Nachteile nicht zeigen.

    [0006] Als derartige Hilfsmittel werden Cetylalkohol und vor allem Verbindungen der Formel

    verwendet,
    worin R₁ = -COOR, -COR, SO₂NHR, R oder OH, und
    R₂ = H, -COOR, -COR, SO₂NHR oder R,
    R₃ = H oder Phenylen,
    mit R = gegebenenfalls mit C₁-C₈-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl oder Phenyl substituiertes C₁-C₈-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl oder Phenyl
    bedeutet.

    [0007] Es handelt sich dabei beispielsweise um folgende Verbindungen: Benzyl­phenylketon, Salicylsäurephenylester, Benzophenon, Dibenzyl, p-Benzyl­biphenyl, Benzolsulfanilid, 1-Hydroxi-2-phenylnaphthoat, Terephthal­säurediphenylester, Terephthalsäuredimethylester und/oder Phthalsäure­dicyclohexylester (PDCH).

    [0008] Diese Hilfsmittel werden in Mengen von 0,1 bis 150 Teile, insbesondere in Mengen von 1 bis 100 Teile und vor allem in Mengen von 9 bis 100 Teile bezogen auf 1 Teil Dispersionsaufheller eingesetzt.

    [0009] Als Dispersionsaufheller werden wasserunlösliche bzw. in Wasser schwer­lösliche Aufheller wie zum Beispiel in der DE-A-2806195 beschrieben, bevorzugt jedoch Dispersionsaufheller aus der Klasse der Cumarine und/oder Benzoxazole, insbesondere Benzoxazolyl-thiophene verwendet. Die Dispersionsaufheller sind bekannt. Von besonderem Interesse sind die Aufheller und Mischungen von Aufhellern der Formel

    worin R₄ = Wasserstoff oder unabhängig voneinander C₁-C₆-Alkyl bedeutet.

    [0010] Als Dispergatoren und/oder Emulgatoren enthält das erfindungsgemässe Präparat übliche anionische oder kationische und/oder nichtionogene Emulgatoren und/oder Dispergatoren, vorzugsweise in Mengen von 2-20 % insbesondere 5-10 %, bezogen auf die Summe von Dispersionsaufheller und Hilfsmittel.

    [0011] Als anionaktive Emulgatoren seien beispielsweise genannt:
    Carbonsäuren und ihre Salze, wie die Natrium, Kalium- oder Ammoniumsalze der Laurin-, Stearin- oder Oelsäure, Acylierungsprodukte von Amino­carbonsäuren und ihre Salze, z.B. das Natriumsalz des Oleoylsarkosids. Sulfate wie Fettalkoholsulfate, z.B. Laurylsulfat und Lorolsulfat, Sulfate von Hydroxyfettsäureestern, z.B. sulfatiertes Ricinusöl, von Fettsäurehydroxyalkylamiden, z.B. sulfatiertes Kokosfettsäureethanolamid sowie Sulfate von partiell veresterten bzw. veretherten Polyhydroxy­verbindungen, wie sulfatiertes Oelsäuremonoglycerid oder Glycerin­ethersulfate, ferner Sulfate substituierter Polyglykolether, z.B. Nonylphenolpolyglykolethersulfat. Sulfonate wie primäre und sekun­däre Alkylsulfonate, z.B. C₁₂-C₁₆-Paraffinsulfonsäuren bzw. deren Natriumsalze, Alkylsulfonate mit amid- oder mit esterartig gebundenen Acylresten wie Oleyl-methyl-taurid und Sulfonate von Polycarbonsäure­estern wie Di-iso-octylsulfatobernsteinsäureester; ferner solche mit aromatischen Gruppen wie Alkylbenzol, z.B. Dodecylbenzol-, Alkyl­naphthalin-, wie Dibutylnaphthalin und Alkylbenzimidazol-, wie Tetra­decylbenzimidazol-sulfonate.

    [0012] Als nichtionogene Emulgatoren seien beispielsweise genannt:
    Ester und Ether von Polyalkoholen, wie Alkylpolyglykolether, z.B. Laurylalkohol oder Oleylalkohol, Polyethylenglykolether, Acyl­polyglykolether wie Oelsäurepolyglykolether, Alkylarylpolyglykolether wie die Ethoxylierungsprodukte des Nonyl- und Dodecylphenols, acylierte Amino-alkanolpolyglykolether, ferner die bekannten nichtionogenen Tenside, die sich von Fettaminen wie Stearylamin, Fettsäureamiden oder von Zuckern und deren Derivaten ableiten.

    [0013] Bei den anionischen Dispergiermitteln handelt es sich um die üblichen Dispergiermittel, z.B. um Kondensationsprodukte von aromatischen Sulfon­säuren mit Formaldehyd oder Ligninsulfonate, z.B. die unter der Bezeich­nung Sulfitablauge erhältlichen Verbindungen. Besonders geeignet sind jedoch Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensationsprodukte. Es können auch Gemische dieser Dispergiermittel verwendet werden.

    [0014] Als nichtionogene Dispergiermittel seien Ethylenoxid-Addukte aus der Klasse der Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an höhere Fettsäuren, gesättigte oder ungesättigte Fettalkohole, Mercaptane, Fettsäureamide, Fettsäurealkylolamide oder Fettamine oder Alkylphenole oder Alkylthio­phenole mit mindestens 7 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, ferner Ricinol­säureester oder Hydroxyabietylalkohol genannt. Einzelne der Ethylen­oxideinheiten können durch andere Epoxide, wie z.B. Styroloxid oder insbesondere Propylenoxid, ersetzt sein.

    [0015] Als Ethylenoxid-Addukte sind im einzelnen genannt:

    a) Umsetzungsprodukte von gesättigten und/oder ungesättigten Fett­alkoholen mit 8 bis 20 C-Atomen, mit 20 bis 100 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol;

    b) Umsetzungsprodukte von Alkylphenolen mit 7 bis 12 C-Atomen im Alkyl­rest mit 5 bis 20 Mol, vorzugsweise 8 bis 15 Mol, Ethylenoxid je Mol phenolische Hydroxylgruppe;

    c) Umsetzungsprodukte von gesättigten und/oder ungesättigten Fettaminen mit 8 bis 20 C-Atomen mit 5 bis 20 Mol Ethylenoxid je Mol Amin;

    d) Umsetzungsprodukte von gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäuren mit 8 bis 20 C-Atomen mit 5 bis 20 Mol Ethylenoxid je Mol Fettsäure;

    e) ein Umsetzungsprodukt aus 1 Mol Ricinolsäureester und 15 Mol Ethylen­oxid;

    f) ein Umsetzungsprodukt aus 1 Mol Hydroxyabietylalkohol und 25 Mol Ethylenoxid.



    [0016] Auch Gemische der Ethylenoxid-Addukte nach a) bis f) untereinander sind verwendbar. Diese Gemische erhält man durch Mischen einzelner Umsetzungs­produkte oder direkt durch Ethoxylierung eines Gemisches der den Addukten zugrundeliegenden Verbindungen. Bevorzugt wird ein ethoxyliertes Nonyl­phenol eingesetzt.

    [0017] Als kationische Dispergatoren kommen zum Beispiel quaternäre Fettamin­polyglykolether in Frage.

    [0018] Zudem kann das Präparat noch 45-95 % Wasser sowie Konservierungs und Entschäumungsmittel enthalten. Die festen Präparate werden jedoch bevorzugt.

    [0019] Die Herstellung der erfindungsgemässen Präparate erfolgt durch einfaches Mischen oder Trockenmahlung der Komponenten oder dadurch, dass der Dispersionsaufheller und das Hilfsmittel gegebenenfalls in Gegenwart von Dispergatoren und/oder Emulgatoren zusammengeschmolzen, erstarren gelassen und anschliessend gegebenenfalls in Gegenwart von Dispergatoren und/oder Emulgatoren trockengemahlen oder gegebenenfalls nassgemahlen werden.

    [0020] Die erfindungsgemässen Präparate eignen sich zum Aufhellen der in der Papierindustrie üblicherweise verwendeten Streichmassen und zwar zum Aufhellen von unpigmentierten, insbesondere aber von pigmentierten Streichmassen. Diese bekannten Streichmassen enthalten als Bindemittel u.a. Kunststoffdispersionen auf Basis von Copolymerisaten aus Butadien-­Styrol, Acrylnitril-Butadien-Styrol, Acrylsäureestern, Ethylen-Vinyl­chlorid und Ethylen-Vinylacetat; Homopolymerisaten, wie Polyvinyl­chlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyethylen und Polyvinylacetat oder Polyurethanen. Ein bevorzugtes Bindemittel besteht aus Styrol-Butyl­acrylat- oder Styrol-Butadien-Acrylsäure-Mischpolimerisaten. Weitere Polymerlatices sind beispielsweise in den US-PS-3265654, 3657174, 3547899 und 3240740 beschrieben. Das erfindungsgemässe Präparat wird zum Beispiel mittels Schmelzemulgierung in diese Bindemittel eingearbeitet.

    [0021] Zum Pigmentieren der Streichmassen dienen üblicherweise Aluminium­silikate wie China-Clay und Kaolin, ferner Bariumsulfat, Satinweiss, Titandioxid oder Calciumcarbonat (Kreide).

    [0022] Rezepturen solcher bekannter Streichmassen für Papier sind beispiels­wiese in J.P. Casey "Pulp and Paper"; Chemistry and Chemical Technology, 2. Ed. Vol. III, S. 1648-1649 und in Mc Graw-Hill "Pulp and Paper Manufacture", 2. und 5. Ed. Vol. II, S. 497, beschrieben.

    [0023] Die erfindungsgemässen Streichmassen enthalten vorzugsweise 30 bis 70 % eines Weisspigmentes. Das Bindemittel wird vorzugsweise in einer Menge verwendet, die ausreicht, dass der Trockengehalt an polymerer Verbindung 1 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 25 Gewichtsprozent des Weisspigmentes ausmacht. Die Menge des erfindungsgemässen Aufheller­präparats berechnet sind derart, dass der Dispersions-Aufheller in Mengen von 0,001 bis 1 Gewichtsprozent, insbesondere 0,01 bis 0,55 Gewichts­prozent, bezogen auf Weisspigment, vorliegt.

    [0024] Die erfindungsgemässe Streichmasse kann dadurch hergestellt werden, dass man die Komponenten in beliebiger Reihenfolge bei Temperaturen von 10 bis 100°C, vorzugsweise 20 bis 80°C, mischt. Zu den Komponenten zählen hier auch die üblichen Hilfsmittel, die zur Regulierung der rheologischen Eigenschaften wie Viskosität oder Wasserrückhaltevermögen der Streich­massen eingesetzt werden können. Solche Hilfsmittel sind z.B. natürliche Bindemittel wie Stärke, Casein, Protein oder Gelatine, Celluloseether wie Carboxyalkylcellulose oder Hydroxyalkylcellulose, Alginsäure, Alginate, Polyethylenoxid oder Polyethylenoxidalkylether, Mischpolymerisate von Ethylenoxid und Propylenoxid, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, wasserlösliche Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit Harnstoff oder Melamin, Polyphosphate oder polyacrylsaure Salze.

    [0025] Die erfindungemässe Streichmasse kann zum Beschichten von Papier, Holz, Folien wie z.B. Polypropylen, Polyethylen, Polyester, Cellulose, Cellulosetriacetat, Textilstoffen, nicht gewebten Materialien und geeigneten Baustoffen wie z.B. Tapeten, Raumverkleidungen, Kunststoff­überzügen verwendet werden. Besonders bevorzugt ist die Anwendung auf Papier und Karton sowie Photopapieren.

    [0026] Die Streichmasse kann auf das Substrat durch jedes herkömmliche Verfahren aufgebracht werden, beispielsweise mit einem Luftmesser, einem Streich­messer, einer Bürste, einer Rolle, einer Rakel oder einem Stab, worauf dann die Beschichtung z.B. mit Infrarottrocknern und/oder Heissluft­trocknern bei Papieroberflächentemperaturen im Bereich von 70 bis 200°C, vorzugsweise 90 bis 130°C, bis auf eine Restfeuchte von 3-6 % getrocknet werden. Vergleichbar hohe Weissgrade werden somit schon bei niedrigen Trocknungstemperaturen erreicht.

    [0027] Durch die Verwendung der erfindungsgemässen Präparate bzw. Hilfsmittel zeichnen sich die erhaltenen Beschichtungen durch eine optimale Ver­teilung der Dispersions-Aufheller über die gesamte Oberfläche und eine dadurch bedingte Steigerung des Weissniveaus sowie eine hohe Licht­echtheit aus.

    [0028] Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, worin alle Teile und Prozentangaben in Gewicht ausgedrückt sind, sofern nichts anderes angegeben ist.

    Beispiel 1:



    [0029] Der Aufheller der Formel

    wird mit den in Tabelle 1 angegebenen Teilen der Komponenten bei Raumtemperatur während 15 Stunden in einer Glasperlenrührmühle (Glas­perlendurchmesser 2 mm) in Gegenwart von Wasser gemahlen.

    Beispiel 2



    [0030] Der Aufheller gemäss Beispiel 1 wird mit den in Tabelle 2 angegebenen Komponenten und Teilen zusammengeschmolzen, nach Abkühlung trockengemahlen und anschliessend gemäss Beispiel 1 in Wasser disper­giert.
    Tabelle 1
    Präp.-Nr. Teile Hilfsmittel Teile Aufheller gem. Beispiel 1 Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd Nonylphenol (35 AeO)
    1.1 90 PDCH 10 5 %  
    1.2 90 PDCH 10 10 %  
    1.3 90 PDCH 10   10 %
    1.4 85 PDCH 15 10 %  
    1.5 90 Benzophenon 10 10 %  
    1.6 90 Dibenzyl 10 10 %  
    1.7 90 Benzylphenylketon 10 10 %  
    Die erhaltenen homogenen Dispersionen sind giessbar und lagerstabil. Die Prozentangaben in Tabelle 1 beziehen sich auf die Summe an Trockensubstanz von Aufheller und Hilfsmittel
    Tabelle 2
    Präp.-Nr. Teile Hilfsmittel Teile Aufheller Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd Nonylphenol (35 AeO)
    2.1 90 PDCH 10 5 %  
    2.2 90 PDCH 10 10 %  
    2.3 90 PDCH 10   5 %
    2.4 90 PDCH 10   10 %
    2.5 85 PDCH 15 10 %  
    2.6 80 PDCH 20 10 %  
    2.7 90 Benzophenon 10 10 %  
    Die erhaltenen homogenen Dispersionen sind giessbar und lagerstabil. Die Prozentangaben in Tabelle 2 beziehen sich auf die Summe an Trockensubstanz von Aufheller und Hilfsmittel.

    Beispiel 3:


    a) Herstellung der Streichmasse



    [0031] 700 g eines handelsüblichen Kaolinpigments und 300 g eines handels­üblichen Calciumcarbonatpigments werden mit 385 g Wasser, 5 g eines Dispergators auf Basis Na-salz einer Polycarbonsäure bei einem pH von ca. 9 und unter Einwirkung starker Scherkräfte dispergiert. Zu der entstehenden Pigmentdispersion werden 240 g einer handelsüblichen 50 %igen Polymerdispersion auf Basis von Styrol-Butylacrylat-Copolymer Acronal S 320 D der BASF) und eine der in den Beispielen 1 bis 2 beschriebenen Aufhellerdispersion zugesetzt und verrührt. Der Einsatz des Aufhellers beträgt 0,3 %, bezogen auf die eingesetzte Menge Pigment. Anschliessend wird die Streichfarbe durch Verdünnung mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 50 % eingestellt.

    b) Aufbringung des Papierstrichs



    [0032] Der Strich wird auf holzfreies und nach den üblichen Methoden sauer geleimtes Streichrohpapier mit Hilfe einer Handrakel aufgebracht, so dass das Strichgewicht nach der Trocknung mit Hilfe eines IR-Strahlers ca. 15 g pro m² beträgt. Die nach dieser Trocknung noch vorhandene Rest­feuchte beträgt ca. 2 %.

    c) Weissgradbestimmung



    [0033] Die Weisse der Beschichtung wird nach "Ciba-Geigy-Weissgrad" ermittelt, wie in "Stand der instrumentellen Weissbewertung unter besonderer Berücksichtigung der Beleuchtung", Textilveredlung 5/1983, S. 157-162 beschrieben. Der Weissgrad der Präparate 1.1 bis 2.7 ist in Tabelle 3 angegeben.
    Tabelle 3
    Beispiel Präparat Nr. Ciba-Geigy-Weissgrad
    1 1.1 116,0
    1.2 118,0
    1.3 109,0
    1.4 101,2
    1.5 68,5
    1.6 92,3
    1.7 109,1
    2 2.1 127,5
    2.2 124,6
    2.3 112,8
    2.4 112,0
    2.5 111,1
    2.6 103,7
    2.7 96,8

    Beispiel 4:



    [0034] Es wird eine Streichmasse ohne Hilfsmittelzusatz, jedoch mit 0,3 % des Aufhellers gemäss Beispiel 1 und den in Tabelle 4 genannten Dispergatoren analog dem im Beispiel 3 angewendeten Vorgehen hergestellt und appliziert (Präparate 4.1 bis 4.4). Die Resultate der Weissgrad­messung sind in Tabelle 4 denjenigen entsprechenden Präparaten des Beispiels 2 gegenüber gestellt.
    Tabelle 4
    Präp. Nr. Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd Nonylphenol (35 AeO) Ciba-Geigy-Weissgrad Präp. Nr.
      in % bezogen auf den Aufheller)      
    4.1 5 %   62,2 127,5 2.1
    4.2 10 %   59,5 124,6 2.2
    4.3   5 % 75,3 112,8 2.3
    4.4   10 % 73,7 112,0 2.4

    Beispiel 5:



    [0035] 

    a) Der Aufheller der Formel (1) wird mit den in Tabelle 5 angegebenen Komponenten und Teilen zusammengeschmolzen und nach Abkühlung trockengemahlen.

    b) Das so erhaltene feste pulverförmige Präparat wird in eine 90°C heisse Lösung aus 9 %igem wässrigem Polyvinylalkohol (Mowiol 4-98 der Firma Hoechst) eingetragen und durch Anwendung von Scherkräften schmelz­emulgiert. Anschliessend wird soviel dieser wässrigen Formulierung mit der Pigmentdispersion gemäss Beispiel 3a) verrührt, dass die ent­stehende Streichfarbe 0,4 % Polyvinylalkohol bezogen auf die Menge an Pigment enthält. Der Einsatz von Aufheller beträgt 0,3 % oder 0,1 % bezogen auf die eingesetzte Menge Pigment.



    [0036] Die so erhaltene Streichfarbe wird durch Verdünnung mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 50 % eingestellt, gemäss Beispiel 3b) aufgetragen und der Weissgrad gemäss Beispiel 3c) bestimmt. Die Weissgrade sind Tabelle 5 zu entnehmen.
    Tabelle 5
    Präp. Nr. Teile Hilfsmittel Teile Aufheller Emulgator 2) 100 % Trockengehalt Weissgrad bei 0,3 % Aufhellereinsatz 1)
    5.0 ohne ohne ohne 41
    5.1 100 PDCH 1 5 % Emulgator 3) 151
    5.2 100 2 5 % Emulgator 3) 138
    5.3 100 10 5 % Emulgator 3) 112
    5.4 100 20 5 % Emulgator 3) 91
    5.5 100 100 5 % Emulgator 3) 63
    5.6 100 Benzophenon 1 5 % Emulgator 3) 124
    5.7 100 2 5 % Emulgator 3) 127
    5.8 100 10 5 % Emulgator 3) 106
    5.9 100 20 5 % Emulgator 3) 93
    5.10 100 100 5 % Emulgator 3) 65
    5.11 100 Cetylalkohol 1 5 % Emulgator 3) 144
    5.12 100 2 5 % Emulgator 3) 146
    5.13 100 10 5 % Emulgator 3) 95
    5.14 100 Salicylsäurephenylester 1 5 % Emulgator 3) 139
    5.15 100 2 5 % Emulgator 3) 117
    5.16 100 10 5 % Emulgator 3) 72
    5.17 100 PDCH 10 5 % Emulgator 4) 101
    5.18 100 10 5 % Emulgator 5) 113
    5.19 100 10 5 % Emulgator 6) 85
    1) bezogen auf die eingesetzte Menge Pigment
    2) bezogen auf die Summe an Trockensubstanz von Aufhellern und Hilfsmittel
    3) ethoxylierter Hydroxyabietylalkohol mit 200 Mol Ethylenoxid (EO) + 1 % 1,6-Hexamethylendiisocyanat
    4) Polyoxyethylensorbitanmonostearat/Sorbitanmonostearat 1:1
    5) ethoxylierter Stearylalkohol mit 35 Mol EO
    6) ethoxyliertes Stearylamin mit 2 Mol EO

    Beispiel 6:



    [0037] Gemäss Beispiel 5a werden feste Präparate mit je einem Aufheller der Formel

    und den in Tabelle 6 angegebenen Komponenten und Teilen hergestellt. Diese Präparate werden gemäss Beispiel 5b) weiterverarbeitet. Die Weissgrade sind Tabelle 6 zu entnehmen.
    Tabelle 6
    Präp. Nr. Teile Hilfsmittel Teile Aufheller Emulgator 2) 100 % Trockengehalt CG-Weissgrad bei 0,1 % Aufhellereinsatz 1)
    6.1 90 PDCH 10 Aufheller(1) 5 % Emulgator 3) 96
    6.2 90 PDCH 10 Aufheller(2) 5 % Emulgator 3) 96
    6.3 90 PDCH 10 Aufheller(3) 5 % Emulgator 3) 85
    6.4 90 PDCH 10 Aufheller(4) 5 % Emulgator 3) 83
    6.5 90 PDCH 10 Aufheller(5) 5 % Emulgator 3) 96
    6.6 90 PDCH 5 Aufheller (1) 5 % Emulgator 3) 90
        5 Aufheller (6)    
    6.7 90 PDCH 2,5 Aufheller(1) 5 % Emulgator 3) 96
        2,5 Aufheller(2)    
        2,5 Aufheller(4)    
        2,5 Aufheller(6)    
    1) bezogen auf die eingesetzte Menge Pigment
    2) bezogen auf die Summe an Trockensubstanz von Aufhellern und Hilfsmittel
    3) ethoxylierter Hydroxyabietylalkohol mit 200 Mol Ethylenoxid (EO) + 1 % 1,6-Hexamethylendiisocyanat



    Ansprüche

    1. Präparat enthaltend mindestens einen Dispersionsaufheller, mindestens einen Dispergator und/oder Emulgator gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem über 40°C bis 200°C schmelzenden, wasserunlöslichen aromatischen oder C₁₄-C₁₈-fettalkoholischen Hilfsmittel oder Hilfs­mittelgemisch.
     
    2. Präparat gemäss Anspruch 1, das als Hilfsmittel Verbindungen der Formel

    enthält,
    wobei R₁ = -COOR, -COR, SO₂NHR, oder R oder OH,
    R₂ = H, -COOR, -COR, SO₂NHR oder R,
    R₃ = H oder Phenylen,
    mit R = gegebenenfalls mit C₁-C₈-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl oder Phenyl substituiertes C₁-C₈-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl oder Phenyl
    bedeutet.
     
    3. Präparat gemäss Anspruch 2, das als Hilfsmittel Benzylphenylketon, Salicylsäurephenylester, Benzophenon, Dibenzyl, p-Benzyl-biphenyl, Benzolsulfanilid, 1-Hydroxi-2-phenylnaphthoat, Terephthalsäurediphenyl­ester, Terephthalsäuredimethylester, Cetylalkohol und/oder Phthalsäure­dicyclohexylester enthält.
     
    4. Präparat gemäss Anspruch 1 enthaltend 0,1-150 Teile des Hilfsmittels oder Hilfsmittelgemisches, bezogen auf 1 Teil Dispersionsaufheller, und 2-20 % Dispergator und/oder Emulgator, bezogen auf die Summe von Dispersionsaufheller und Hilfsmittel.
     
    5. Präparat gemäss Anspruch 4, das 1-100 Teile Hilfsmittel bezogen auf 1 Teil Aufheller enthält.
     
    6. Präparat gemäss Anspruch 1, das Dispersionsaufheller aus der Klasse der Cumarine und/oder Benzoxazole enthält.
     
    7. Präparat gemäss Anspruch 6, das als Dispersionsaufheller eine Verbindung oder Mischung von Verbindungen der Formel

    enthält,
    worin R₄ = Wasserstoff oder unabhängig voneinander C₁-C₆-Alkyl bedeutet.
     
    8. Präparat gemäss Anspruch 6, das als Dispersionsaufheller eine Verbindung der Formel

    enthält.
     
    9. Präparat gemäss Anspruch 7, das als Hilfsmittel Phthalsäuredicyclo­hexylester enthält.
     
    10. Verfahren zur Herstellung der in Anspruch 1 bis genannten Prä­parate, dadurch gekennzeichnet, dass der Dispersionsaufheller und das Hilfsmittel zusammengeschmolzen, erstarren gelassen und anschliessend trockengemahlen werden, wobei die Dispergatoren und/oder Emulgatoren mitgeschmolzen oder nachträglich während der Trockenmahlung oder einer gegebenenfalls folgenden Nassmahlung zugefügt werden.
     
    11. Verwendung der in einem der Ansprüche 1 bis 9 genannten Präparate zum optischen Aufhellen von Streichmassen für die Beschichtung von Papier, Karton, Folien, Textilstoffen, Holz, nichtgewebten Materialien und Baustoffen.
     
    12. Verwendung der in einem der Ansprüche 1 bis 9 genannten Präparate zum optischen Aufhellen von Streichmassen für die Beschichtung von Papier, Photopapier und Karton.
     
    13. Wässrige Streichmasse enthaltend Weisspigmente, synthetische Binder, mindestens einen Dispersionsaufheller, mindestens einen Dispergator und/oder Emulgator und mindestens ein über 40°C bis 200°C schmelzendes, wasserunlösliches aromatisches oder C₁₄-C₁₈-fettalkoholisches Hilfsmittel oder Hilfsmittelgemisch.
     
    14. Verfahren zur Herstellung der in Anspruch 13 genannten Streichmasse, dadurch gekennzeichnet, dass man die Komponenten in beliebiger Reihen­folge bei Temperaturen von 10°C bis 150°C mischt bzw. schmelzemulgiert.
     





    Recherchenbericht