[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue feste und flüssige Dispersionsaufheller-Präparate,
deren Herstellung sowie deren Verwendung zum Aufhellen von Streichmassen z.B. für
die Beschichtung von Papier, Karton, Holz, Folien, Textilstoffen, nichtgewebten Materialien
und Baustoffen.
[0002] Es ist bekannt, Streichmassen für die Beschichtung von glatten Oberflächen mittels
anionischer Verbindungen aus der Reihe der Triazinylflavonsäure optisch aufzuhellen.
Gute Weissgrade liefert diese Stoffklasse jedoch nur in Streichmassen, die natürliche
Bindemittel, wie Casein, Stärke, Protein oder Gelatine, enthalten.
[0003] Für die heute gebräuchlichen Streichmassen, die überwiegend synthetische Latex-Binder
auf Basis von z.B. Copolymeren aus Styrol-Butadien-Acrylsäureestern oder Styrol-Butylacrylat
enthalten, wurde daher vorgeschlagen, Dispersionsaufheller in Gegenwart von Dispergatoren
und gegebenenfalls nichtionogenen Emulgatoren zu verwenden (GB-1294173, GB-1349934).
Nachteil dieser Verfahren ist der geringe maximal erreichbare Weissgrad und die starke
Abhängigkeit des Weissgrades von der Trocknungstemperatur.
[0004] Andere Lösungsvorschläge bestanden darin, durch Einarbeitung organischer Lösungsmittel
(DE-A-2242597) und zusätzlicher Lösungsvermittler (DE-A-2806195) die Aufhelleffekte
zu verbessern. Diese Formulierungen sind jedoch in der Praxis nur bedingt einsetzbar,
da bei der Verdampfung der Lösungsmittel explosionsgefährliche Luftgemische entstehen
können und die Lösungsmitteldämpfe zu gesundheitlichen Gefährdungen im Betrieb und
zu Umweltbelästigungen führen können.
[0005] Es wurde nun gefunden, dass Präparate, die neben mindestens einem Dispersionsaufheller
und mindestens einem Dispergator und/oder Emulgator, gegebenenfalls weitern Zusätzen
und Wasser noch mindestens ein spezifi sches über 40°C bis 200°C, vorzugsweise bis
120°C schmelzendes, wasserunlösliches aromatisches oder C₁₄-C₁₈ fettalkoholisches
Hilfsmittel oder Hilfsmittelgemisch enthalten überraschenderweise diese Nachteile
nicht zeigen.
[0006] Als derartige Hilfsmittel werden Cetylalkohol und vor allem Verbindungen der Formel

verwendet,
worin R₁ = -COOR, -COR, SO₂NHR, R oder OH, und
R₂ = H, -COOR, -COR, SO₂NHR oder R,
R₃ = H oder Phenylen,
mit R = gegebenenfalls mit C₁-C₈-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl oder Phenyl substituiertes
C₁-C₈-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl oder Phenyl
bedeutet.
[0007] Es handelt sich dabei beispielsweise um folgende Verbindungen: Benzylphenylketon,
Salicylsäurephenylester, Benzophenon, Dibenzyl, p-Benzylbiphenyl, Benzolsulfanilid,
1-Hydroxi-2-phenylnaphthoat, Terephthalsäurediphenylester, Terephthalsäuredimethylester
und/oder Phthalsäuredicyclohexylester (PDCH).
[0008] Diese Hilfsmittel werden in Mengen von 0,1 bis 150 Teile, insbesondere in Mengen
von 1 bis 100 Teile und vor allem in Mengen von 9 bis 100 Teile bezogen auf 1 Teil
Dispersionsaufheller eingesetzt.
[0009] Als Dispersionsaufheller werden wasserunlösliche bzw. in Wasser schwerlösliche Aufheller
wie zum Beispiel in der DE-A-2806195 beschrieben, bevorzugt jedoch Dispersionsaufheller
aus der Klasse der Cumarine und/oder Benzoxazole, insbesondere Benzoxazolyl-thiophene
verwendet. Die Dispersionsaufheller sind bekannt. Von besonderem Interesse sind die
Aufheller und Mischungen von Aufhellern der Formel

worin R₄ = Wasserstoff oder unabhängig voneinander C₁-C₆-Alkyl bedeutet.
[0010] Als Dispergatoren und/oder Emulgatoren enthält das erfindungsgemässe Präparat übliche
anionische oder kationische und/oder nichtionogene Emulgatoren und/oder Dispergatoren,
vorzugsweise in Mengen von 2-20 % insbesondere 5-10 %, bezogen auf die Summe von Dispersionsaufheller
und Hilfsmittel.
[0011] Als anionaktive Emulgatoren seien beispielsweise genannt:
Carbonsäuren und ihre Salze, wie die Natrium, Kalium- oder Ammoniumsalze der Laurin-,
Stearin- oder Oelsäure, Acylierungsprodukte von Aminocarbonsäuren und ihre Salze,
z.B. das Natriumsalz des Oleoylsarkosids. Sulfate wie Fettalkoholsulfate, z.B. Laurylsulfat
und Lorolsulfat, Sulfate von Hydroxyfettsäureestern, z.B. sulfatiertes Ricinusöl,
von Fettsäurehydroxyalkylamiden, z.B. sulfatiertes Kokosfettsäureethanolamid sowie
Sulfate von partiell veresterten bzw. veretherten Polyhydroxyverbindungen, wie sulfatiertes
Oelsäuremonoglycerid oder Glycerinethersulfate, ferner Sulfate substituierter Polyglykolether,
z.B. Nonylphenolpolyglykolethersulfat. Sulfonate wie primäre und sekundäre Alkylsulfonate,
z.B. C₁₂-C₁₆-Paraffinsulfonsäuren bzw. deren Natriumsalze, Alkylsulfonate mit amid-
oder mit esterartig gebundenen Acylresten wie Oleyl-methyl-taurid und Sulfonate von
Polycarbonsäureestern wie Di-iso-octylsulfatobernsteinsäureester; ferner solche mit
aromatischen Gruppen wie Alkylbenzol, z.B. Dodecylbenzol-, Alkylnaphthalin-, wie
Dibutylnaphthalin und Alkylbenzimidazol-, wie Tetradecylbenzimidazol-sulfonate.
[0012] Als nichtionogene Emulgatoren seien beispielsweise genannt:
Ester und Ether von Polyalkoholen, wie Alkylpolyglykolether, z.B. Laurylalkohol oder
Oleylalkohol, Polyethylenglykolether, Acylpolyglykolether wie Oelsäurepolyglykolether,
Alkylarylpolyglykolether wie die Ethoxylierungsprodukte des Nonyl- und Dodecylphenols,
acylierte Amino-alkanolpolyglykolether, ferner die bekannten nichtionogenen Tenside,
die sich von Fettaminen wie Stearylamin, Fettsäureamiden oder von Zuckern und deren
Derivaten ableiten.
[0013] Bei den anionischen Dispergiermitteln handelt es sich um die üblichen Dispergiermittel,
z.B. um Kondensationsprodukte von aromatischen Sulfonsäuren mit Formaldehyd oder
Ligninsulfonate, z.B. die unter der Bezeichnung Sulfitablauge erhältlichen Verbindungen.
Besonders geeignet sind jedoch Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd-Kondensationsprodukte.
Es können auch Gemische dieser Dispergiermittel verwendet werden.
[0014] Als nichtionogene Dispergiermittel seien Ethylenoxid-Addukte aus der Klasse der Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid an höhere Fettsäuren, gesättigte oder ungesättigte Fettalkohole, Mercaptane,
Fettsäureamide, Fettsäurealkylolamide oder Fettamine oder Alkylphenole oder Alkylthiophenole
mit mindestens 7 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, ferner Ricinolsäureester oder Hydroxyabietylalkohol
genannt. Einzelne der Ethylenoxideinheiten können durch andere Epoxide, wie z.B.
Styroloxid oder insbesondere Propylenoxid, ersetzt sein.
[0015] Als Ethylenoxid-Addukte sind im einzelnen genannt:
a) Umsetzungsprodukte von gesättigten und/oder ungesättigten Fettalkoholen mit 8
bis 20 C-Atomen, mit 20 bis 100 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol;
b) Umsetzungsprodukte von Alkylphenolen mit 7 bis 12 C-Atomen im Alkylrest mit 5
bis 20 Mol, vorzugsweise 8 bis 15 Mol, Ethylenoxid je Mol phenolische Hydroxylgruppe;
c) Umsetzungsprodukte von gesättigten und/oder ungesättigten Fettaminen mit 8 bis
20 C-Atomen mit 5 bis 20 Mol Ethylenoxid je Mol Amin;
d) Umsetzungsprodukte von gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäuren mit 8 bis
20 C-Atomen mit 5 bis 20 Mol Ethylenoxid je Mol Fettsäure;
e) ein Umsetzungsprodukt aus 1 Mol Ricinolsäureester und 15 Mol Ethylenoxid;
f) ein Umsetzungsprodukt aus 1 Mol Hydroxyabietylalkohol und 25 Mol Ethylenoxid.
[0016] Auch Gemische der Ethylenoxid-Addukte nach a) bis f) untereinander sind verwendbar.
Diese Gemische erhält man durch Mischen einzelner Umsetzungsprodukte oder direkt
durch Ethoxylierung eines Gemisches der den Addukten zugrundeliegenden Verbindungen.
Bevorzugt wird ein ethoxyliertes Nonylphenol eingesetzt.
[0017] Als kationische Dispergatoren kommen zum Beispiel quaternäre Fettaminpolyglykolether
in Frage.
[0018] Zudem kann das Präparat noch 45-95 % Wasser sowie Konservierungs und Entschäumungsmittel
enthalten. Die festen Präparate werden jedoch bevorzugt.
[0019] Die Herstellung der erfindungsgemässen Präparate erfolgt durch einfaches Mischen
oder Trockenmahlung der Komponenten oder dadurch, dass der Dispersionsaufheller und
das Hilfsmittel gegebenenfalls in Gegenwart von Dispergatoren und/oder Emulgatoren
zusammengeschmolzen, erstarren gelassen und anschliessend gegebenenfalls in Gegenwart
von Dispergatoren und/oder Emulgatoren trockengemahlen oder gegebenenfalls nassgemahlen
werden.
[0020] Die erfindungsgemässen Präparate eignen sich zum Aufhellen der in der Papierindustrie
üblicherweise verwendeten Streichmassen und zwar zum Aufhellen von unpigmentierten,
insbesondere aber von pigmentierten Streichmassen. Diese bekannten Streichmassen enthalten
als Bindemittel u.a. Kunststoffdispersionen auf Basis von Copolymerisaten aus Butadien-Styrol,
Acrylnitril-Butadien-Styrol, Acrylsäureestern, Ethylen-Vinylchlorid und Ethylen-Vinylacetat;
Homopolymerisaten, wie Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyethylen und Polyvinylacetat
oder Polyurethanen. Ein bevorzugtes Bindemittel besteht aus Styrol-Butylacrylat-
oder Styrol-Butadien-Acrylsäure-Mischpolimerisaten. Weitere Polymerlatices sind beispielsweise
in den US-PS-3265654, 3657174, 3547899 und 3240740 beschrieben. Das erfindungsgemässe
Präparat wird zum Beispiel mittels Schmelzemulgierung in diese Bindemittel eingearbeitet.
[0021] Zum Pigmentieren der Streichmassen dienen üblicherweise Aluminiumsilikate wie China-Clay
und Kaolin, ferner Bariumsulfat, Satinweiss, Titandioxid oder Calciumcarbonat (Kreide).
[0022] Rezepturen solcher bekannter Streichmassen für Papier sind beispielswiese in J.P.
Casey "Pulp and Paper"; Chemistry and Chemical Technology, 2. Ed. Vol. III, S. 1648-1649
und in Mc Graw-Hill "Pulp and Paper Manufacture", 2. und 5. Ed. Vol. II, S. 497, beschrieben.
[0023] Die erfindungsgemässen Streichmassen enthalten vorzugsweise 30 bis 70 % eines Weisspigmentes.
Das Bindemittel wird vorzugsweise in einer Menge verwendet, die ausreicht, dass der
Trockengehalt an polymerer Verbindung 1 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis
25 Gewichtsprozent des Weisspigmentes ausmacht. Die Menge des erfindungsgemässen Aufhellerpräparats
berechnet sind derart, dass der Dispersions-Aufheller in Mengen von 0,001 bis 1 Gewichtsprozent,
insbesondere 0,01 bis 0,55 Gewichtsprozent, bezogen auf Weisspigment, vorliegt.
[0024] Die erfindungsgemässe Streichmasse kann dadurch hergestellt werden, dass man die
Komponenten in beliebiger Reihenfolge bei Temperaturen von 10 bis 100°C, vorzugsweise
20 bis 80°C, mischt. Zu den Komponenten zählen hier auch die üblichen Hilfsmittel,
die zur Regulierung der rheologischen Eigenschaften wie Viskosität oder Wasserrückhaltevermögen
der Streichmassen eingesetzt werden können. Solche Hilfsmittel sind z.B. natürliche
Bindemittel wie Stärke, Casein, Protein oder Gelatine, Celluloseether wie Carboxyalkylcellulose
oder Hydroxyalkylcellulose, Alginsäure, Alginate, Polyethylenoxid oder Polyethylenoxidalkylether,
Mischpolymerisate von Ethylenoxid und Propylenoxid, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
wasserlösliche Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit Harnstoff oder Melamin, Polyphosphate
oder polyacrylsaure Salze.
[0025] Die erfindungemässe Streichmasse kann zum Beschichten von Papier, Holz, Folien wie
z.B. Polypropylen, Polyethylen, Polyester, Cellulose, Cellulosetriacetat, Textilstoffen,
nicht gewebten Materialien und geeigneten Baustoffen wie z.B. Tapeten, Raumverkleidungen,
Kunststoffüberzügen verwendet werden. Besonders bevorzugt ist die Anwendung auf Papier
und Karton sowie Photopapieren.
[0026] Die Streichmasse kann auf das Substrat durch jedes herkömmliche Verfahren aufgebracht
werden, beispielsweise mit einem Luftmesser, einem Streichmesser, einer Bürste, einer
Rolle, einer Rakel oder einem Stab, worauf dann die Beschichtung z.B. mit Infrarottrocknern
und/oder Heisslufttrocknern bei Papieroberflächentemperaturen im Bereich von 70 bis
200°C, vorzugsweise 90 bis 130°C, bis auf eine Restfeuchte von 3-6 % getrocknet werden.
Vergleichbar hohe Weissgrade werden somit schon bei niedrigen Trocknungstemperaturen
erreicht.
[0027] Durch die Verwendung der erfindungsgemässen Präparate bzw. Hilfsmittel zeichnen sich
die erhaltenen Beschichtungen durch eine optimale Verteilung der Dispersions-Aufheller
über die gesamte Oberfläche und eine dadurch bedingte Steigerung des Weissniveaus
sowie eine hohe Lichtechtheit aus.
[0028] Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, worin alle Teile
und Prozentangaben in Gewicht ausgedrückt sind, sofern nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1:
[0029] Der Aufheller der Formel

wird mit den in Tabelle 1 angegebenen Teilen der Komponenten bei Raumtemperatur während
15 Stunden in einer Glasperlenrührmühle (Glasperlendurchmesser 2 mm) in Gegenwart
von Wasser gemahlen.
Beispiel 2
[0030] Der Aufheller gemäss Beispiel 1 wird mit den in Tabelle 2 angegebenen Komponenten
und Teilen zusammengeschmolzen, nach Abkühlung trockengemahlen und anschliessend gemäss
Beispiel 1 in Wasser dispergiert.
Tabelle 1
Präp.-Nr. |
Teile Hilfsmittel |
Teile Aufheller gem. Beispiel 1 |
Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd |
Nonylphenol (35 AeO) |
1.1 |
90 PDCH |
10 |
5 % |
|
1.2 |
90 PDCH |
10 |
10 % |
|
1.3 |
90 PDCH |
10 |
|
10 % |
1.4 |
85 PDCH |
15 |
10 % |
|
1.5 |
90 Benzophenon |
10 |
10 % |
|
1.6 |
90 Dibenzyl |
10 |
10 % |
|
1.7 |
90 Benzylphenylketon |
10 |
10 % |
|
Die erhaltenen homogenen Dispersionen sind giessbar und lagerstabil. Die Prozentangaben
in Tabelle 1 beziehen sich auf die Summe an Trockensubstanz von Aufheller und Hilfsmittel |
Tabelle 2
Präp.-Nr. |
Teile Hilfsmittel |
Teile Aufheller |
Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd |
Nonylphenol (35 AeO) |
2.1 |
90 PDCH |
10 |
5 % |
|
2.2 |
90 PDCH |
10 |
10 % |
|
2.3 |
90 PDCH |
10 |
|
5 % |
2.4 |
90 PDCH |
10 |
|
10 % |
2.5 |
85 PDCH |
15 |
10 % |
|
2.6 |
80 PDCH |
20 |
10 % |
|
2.7 |
90 Benzophenon |
10 |
10 % |
|
Die erhaltenen homogenen Dispersionen sind giessbar und lagerstabil. Die Prozentangaben
in Tabelle 2 beziehen sich auf die Summe an Trockensubstanz von Aufheller und Hilfsmittel. |
Beispiel 3:
a) Herstellung der Streichmasse
[0031] 700 g eines handelsüblichen Kaolinpigments und 300 g eines handelsüblichen Calciumcarbonatpigments
werden mit 385 g Wasser, 5 g eines Dispergators auf Basis Na-salz einer Polycarbonsäure
bei einem pH von ca. 9 und unter Einwirkung starker Scherkräfte dispergiert. Zu der
entstehenden Pigmentdispersion werden 240 g einer handelsüblichen 50 %igen Polymerdispersion
auf Basis von Styrol-Butylacrylat-Copolymer Acronal S 320 D der BASF) und eine der
in den Beispielen 1 bis 2 beschriebenen Aufhellerdispersion zugesetzt und verrührt.
Der Einsatz des Aufhellers beträgt 0,3 %, bezogen auf die eingesetzte Menge Pigment.
Anschliessend wird die Streichfarbe durch Verdünnung mit Wasser auf einen Feststoffgehalt
von 50 % eingestellt.
b) Aufbringung des Papierstrichs
[0032] Der Strich wird auf holzfreies und nach den üblichen Methoden sauer geleimtes Streichrohpapier
mit Hilfe einer Handrakel aufgebracht, so dass das Strichgewicht nach der Trocknung
mit Hilfe eines IR-Strahlers ca. 15 g pro m² beträgt. Die nach dieser Trocknung noch
vorhandene Restfeuchte beträgt ca. 2 %.
c) Weissgradbestimmung
[0033] Die Weisse der Beschichtung wird nach "Ciba-Geigy-Weissgrad" ermittelt, wie in "Stand
der instrumentellen Weissbewertung unter besonderer Berücksichtigung der Beleuchtung",
Textilveredlung 5/1983, S. 157-162 beschrieben. Der Weissgrad der Präparate 1.1 bis
2.7 ist in Tabelle 3 angegeben.
Tabelle 3
Beispiel |
Präparat Nr. |
Ciba-Geigy-Weissgrad |
1 |
1.1 |
116,0 |
1.2 |
118,0 |
1.3 |
109,0 |
1.4 |
101,2 |
1.5 |
68,5 |
1.6 |
92,3 |
1.7 |
109,1 |
2 |
2.1 |
127,5 |
2.2 |
124,6 |
2.3 |
112,8 |
2.4 |
112,0 |
2.5 |
111,1 |
2.6 |
103,7 |
2.7 |
96,8 |
Beispiel 4:
[0034] Es wird eine Streichmasse ohne Hilfsmittelzusatz, jedoch mit 0,3 % des Aufhellers
gemäss Beispiel 1 und den in Tabelle 4 genannten Dispergatoren analog dem im Beispiel
3 angewendeten Vorgehen hergestellt und appliziert (Präparate 4.1 bis 4.4). Die Resultate
der Weissgradmessung sind in Tabelle 4 denjenigen entsprechenden Präparaten des Beispiels
2 gegenüber gestellt.
Tabelle 4
Präp. Nr. |
Naphthalinsulfonsäure/Formaldehyd |
Nonylphenol (35 AeO) |
Ciba-Geigy-Weissgrad |
Präp. Nr. |
|
in % bezogen auf den Aufheller) |
|
|
|
4.1 |
5 % |
|
62,2 |
127,5 |
2.1 |
4.2 |
10 % |
|
59,5 |
124,6 |
2.2 |
4.3 |
|
5 % |
75,3 |
112,8 |
2.3 |
4.4 |
|
10 % |
73,7 |
112,0 |
2.4 |
Beispiel 5:
[0035]
a) Der Aufheller der Formel (1) wird mit den in Tabelle 5 angegebenen Komponenten
und Teilen zusammengeschmolzen und nach Abkühlung trockengemahlen.
b) Das so erhaltene feste pulverförmige Präparat wird in eine 90°C heisse Lösung aus
9 %igem wässrigem Polyvinylalkohol (Mowiol 4-98 der Firma Hoechst) eingetragen und
durch Anwendung von Scherkräften schmelzemulgiert. Anschliessend wird soviel dieser
wässrigen Formulierung mit der Pigmentdispersion gemäss Beispiel 3a) verrührt, dass
die entstehende Streichfarbe 0,4 % Polyvinylalkohol bezogen auf die Menge an Pigment
enthält. Der Einsatz von Aufheller beträgt 0,3 % oder 0,1 % bezogen auf die eingesetzte
Menge Pigment.
[0036] Die so erhaltene Streichfarbe wird durch Verdünnung mit Wasser auf einen Feststoffgehalt
von 50 % eingestellt, gemäss Beispiel 3b) aufgetragen und der Weissgrad gemäss Beispiel
3c) bestimmt. Die Weissgrade sind Tabelle 5 zu entnehmen.
Tabelle 5
Präp. Nr. |
Teile Hilfsmittel |
Teile Aufheller |
Emulgator 2) 100 % Trockengehalt |
Weissgrad bei 0,3 % Aufhellereinsatz 1) |
5.0 |
ohne |
ohne |
ohne |
41 |
5.1 |
100 PDCH |
1 |
5 % Emulgator 3) |
151 |
5.2 |
100 |
2 |
5 % Emulgator 3) |
138 |
5.3 |
100 |
10 |
5 % Emulgator 3) |
112 |
5.4 |
100 |
20 |
5 % Emulgator 3) |
91 |
5.5 |
100 |
100 |
5 % Emulgator 3) |
63 |
5.6 |
100 Benzophenon |
1 |
5 % Emulgator 3) |
124 |
5.7 |
100 |
2 |
5 % Emulgator 3) |
127 |
5.8 |
100 |
10 |
5 % Emulgator 3) |
106 |
5.9 |
100 |
20 |
5 % Emulgator 3) |
93 |
5.10 |
100 |
100 |
5 % Emulgator 3) |
65 |
5.11 |
100 Cetylalkohol |
1 |
5 % Emulgator 3) |
144 |
5.12 |
100 |
2 |
5 % Emulgator 3) |
146 |
5.13 |
100 |
10 |
5 % Emulgator 3) |
95 |
5.14 |
100 Salicylsäurephenylester |
1 |
5 % Emulgator 3) |
139 |
5.15 |
100 |
2 |
5 % Emulgator 3) |
117 |
5.16 |
100 |
10 |
5 % Emulgator 3) |
72 |
5.17 |
100 PDCH |
10 |
5 % Emulgator 4) |
101 |
5.18 |
100 |
10 |
5 % Emulgator 5) |
113 |
5.19 |
100 |
10 |
5 % Emulgator 6) |
85 |
1) bezogen auf die eingesetzte Menge Pigment |
2) bezogen auf die Summe an Trockensubstanz von Aufhellern und Hilfsmittel |
3) ethoxylierter Hydroxyabietylalkohol mit 200 Mol Ethylenoxid (EO) + 1 % 1,6-Hexamethylendiisocyanat |
4) Polyoxyethylensorbitanmonostearat/Sorbitanmonostearat 1:1 |
5) ethoxylierter Stearylalkohol mit 35 Mol EO |
6) ethoxyliertes Stearylamin mit 2 Mol EO |
Beispiel 6:
[0037] Gemäss Beispiel 5a werden feste Präparate mit je einem Aufheller der Formel

und den in Tabelle 6 angegebenen Komponenten und Teilen hergestellt. Diese Präparate
werden gemäss Beispiel 5b) weiterverarbeitet. Die Weissgrade sind Tabelle 6 zu entnehmen.
Tabelle 6
Präp. Nr. |
Teile Hilfsmittel |
Teile Aufheller |
Emulgator 2) 100 % Trockengehalt |
CG-Weissgrad bei 0,1 % Aufhellereinsatz 1) |
6.1 |
90 PDCH |
10 Aufheller(1) |
5 % Emulgator 3) |
96 |
6.2 |
90 PDCH |
10 Aufheller(2) |
5 % Emulgator 3) |
96 |
6.3 |
90 PDCH |
10 Aufheller(3) |
5 % Emulgator 3) |
85 |
6.4 |
90 PDCH |
10 Aufheller(4) |
5 % Emulgator 3) |
83 |
6.5 |
90 PDCH |
10 Aufheller(5) |
5 % Emulgator 3) |
96 |
6.6 |
90 PDCH |
5 Aufheller (1) |
5 % Emulgator 3) |
90 |
|
|
5 Aufheller (6) |
|
|
6.7 |
90 PDCH |
2,5 Aufheller(1) |
5 % Emulgator 3) |
96 |
|
|
2,5 Aufheller(2) |
|
|
|
|
2,5 Aufheller(4) |
|
|
|
|
2,5 Aufheller(6) |
|
|
1) bezogen auf die eingesetzte Menge Pigment |
2) bezogen auf die Summe an Trockensubstanz von Aufhellern und Hilfsmittel |
3) ethoxylierter Hydroxyabietylalkohol mit 200 Mol Ethylenoxid (EO) + 1 % 1,6-Hexamethylendiisocyanat |
1. Präparat enthaltend mindestens einen Dispersionsaufheller, mindestens einen Dispergator
und/oder Emulgator gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem über 40°C
bis 200°C schmelzenden, wasserunlöslichen aromatischen oder C₁₄-C₁₈-fettalkoholischen
Hilfsmittel oder Hilfsmittelgemisch.
2. Präparat gemäss Anspruch 1, das als Hilfsmittel Verbindungen der Formel

enthält,
wobei R₁ = -COOR, -COR, SO₂NHR, oder R oder OH,
R₂ = H, -COOR, -COR, SO₂NHR oder R,
R₃ = H oder Phenylen,
mit R = gegebenenfalls mit C₁-C₈-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl oder Phenyl substituiertes
C₁-C₈-Alkyl, C₃-C₈-Cycloalkyl oder Phenyl
bedeutet.
3. Präparat gemäss Anspruch 2, das als Hilfsmittel Benzylphenylketon, Salicylsäurephenylester,
Benzophenon, Dibenzyl, p-Benzyl-biphenyl, Benzolsulfanilid, 1-Hydroxi-2-phenylnaphthoat,
Terephthalsäurediphenylester, Terephthalsäuredimethylester, Cetylalkohol und/oder
Phthalsäuredicyclohexylester enthält.
4. Präparat gemäss Anspruch 1 enthaltend 0,1-150 Teile des Hilfsmittels oder Hilfsmittelgemisches,
bezogen auf 1 Teil Dispersionsaufheller, und 2-20 % Dispergator und/oder Emulgator,
bezogen auf die Summe von Dispersionsaufheller und Hilfsmittel.
5. Präparat gemäss Anspruch 4, das 1-100 Teile Hilfsmittel bezogen auf 1 Teil Aufheller
enthält.
6. Präparat gemäss Anspruch 1, das Dispersionsaufheller aus der Klasse der Cumarine
und/oder Benzoxazole enthält.
7. Präparat gemäss Anspruch 6, das als Dispersionsaufheller eine Verbindung oder Mischung
von Verbindungen der Formel

enthält,
worin R₄ = Wasserstoff oder unabhängig voneinander C₁-C₆-Alkyl bedeutet.
8. Präparat gemäss Anspruch 6, das als Dispersionsaufheller eine Verbindung der Formel

enthält.
9. Präparat gemäss Anspruch 7, das als Hilfsmittel Phthalsäuredicyclohexylester enthält.
10. Verfahren zur Herstellung der in Anspruch 1 bis genannten Präparate, dadurch
gekennzeichnet, dass der Dispersionsaufheller und das Hilfsmittel zusammengeschmolzen,
erstarren gelassen und anschliessend trockengemahlen werden, wobei die Dispergatoren
und/oder Emulgatoren mitgeschmolzen oder nachträglich während der Trockenmahlung oder
einer gegebenenfalls folgenden Nassmahlung zugefügt werden.
11. Verwendung der in einem der Ansprüche 1 bis 9 genannten Präparate zum optischen
Aufhellen von Streichmassen für die Beschichtung von Papier, Karton, Folien, Textilstoffen,
Holz, nichtgewebten Materialien und Baustoffen.
12. Verwendung der in einem der Ansprüche 1 bis 9 genannten Präparate zum optischen
Aufhellen von Streichmassen für die Beschichtung von Papier, Photopapier und Karton.
13. Wässrige Streichmasse enthaltend Weisspigmente, synthetische Binder, mindestens
einen Dispersionsaufheller, mindestens einen Dispergator und/oder Emulgator und mindestens
ein über 40°C bis 200°C schmelzendes, wasserunlösliches aromatisches oder C₁₄-C₁₈-fettalkoholisches
Hilfsmittel oder Hilfsmittelgemisch.
14. Verfahren zur Herstellung der in Anspruch 13 genannten Streichmasse, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Komponenten in beliebiger Reihenfolge bei Temperaturen von 10°C bis
150°C mischt bzw. schmelzemulgiert.