(19)
(11) EP 0 306 600 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.03.1989  Patentblatt  1989/11

(21) Anmeldenummer: 88103960.6

(22) Anmeldetag:  12.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 5/00, B65D 5/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.09.1987 DE 8712069 U

(71) Anmelder: OSTMA Maschinenbau GmbH
D-53909 Zülpich (DE)

(72) Erfinder:
  • Odenthal, Heinz F.
    D-5352 Zülpich (DE)

(74) Vertreter: Andrejewski, Walter, Dr. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Partner Postfach 10 02 54
45002 Essen
45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Stapelfähige Verpackung


    (57) Stapelfähige Verpackung mit aus Boden (2), Seitenwänden (3) und Stirnwänden (4) bestehenden Schachteln (1). Die Stirnwände überragen die Seitenwände (3). An die Stirnwände (4) sind seitenwandumfassende Außen­laschen (5) angeformt, die mit der zugeordneten Stirnwand (4) überstehen­de Führungswinkel (6) bilden. Die Seitenwände (3) weisen Innenlaschen (7) auf, die an den Stirnwänden (4) befestigt sind und Auflagekanten (8) für eine zwischen den Führungswinkeln (6) einsetzbare Schachtel (1) bilden. Zumindest zwei Schachteln (1) sind nebeneinander angeordnet. An den überstehenden Führungswinkeln (6) sind sie zu einem Schachtelverbund (9) verklebt. Die Stirnwände (4) und/oder die Seitenwände (3) sind unter einem distanzbildenden Öffnungswinkel zum Lotrechten geneigt. Es bildet sich dabei zwischen den Böden (2) zweier benachbarter Schach­teln (1) jeweils ein Führungswinkel-Aufnahmespalt (10). In den Führungs­winkel-Aufnahmespalt (10) ist ein die Schachteln (1) verbindendes Distanzelement (11) eingesetzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine stapelfähige Verpackung, - mit aus Boden, Seitenwänden und Stirnwänden be­stehenden Schachteln, wobei die Stirnwände die Seitenwände über­ragen und an die Stirnwände seitenwandumfassende Außenlaschen angeformt sind, die mit der zugeordneten Stirnwand überstehende Führungswinkel bilden und wobei die Seitenwände Innenlaschen aufweisen, die an den Stirnwänden befestigt sind und Auflagekan­ten für eine zwischen den Führungswinkeln einsetzbare Schachtel bilden.

    [0002] Schachteln mit zu überstehenden Führungswinkeln ausgebildeten Ecken lassen sich einwandfrei stapeln sowie zu Verkaufseinheiten zusammenstellen und haben sich insofern bewährt. Unbefriedigend ist jedoch die Handhabung von kleinvolumigen Schachteln. Infolge ihrer kleinen Grundfläche ist die Zahl der aufeinander schichtbaren Schachteln beschränkt, fernerhin müssen zur Nutzung der Regal­fläche mehrere Reihen von Schachteln hinter- und nebeneinander angeordnet werden. Die Handhabung von Stapeln aus kleinvolumigen Schachteln ist insgesamt umständlich, zeit- und kostenaufwendig. Daher resultiert die Forderung nach Verpackungen, bei denen die Schachteln zu größeren, stapelfähigen Einheiten verbunden sind. Das einfache Aneinanderkleben gattungsgemäßer Schachteln scheidet als Lösungsmöglichkeit wegen der überstehenden Führungswinkel aus. Um stapelfähige Einheiten herzustellen, müssen die überste­henden Führungswinkel bis auf diejenigen an den äußeren Eck­punkten nachträglich entfernt werden. Man hilft sich in der Praxis auch damit, daß man jeweils unterschiedlich ausgebildete Schachteln zu einem Verbund zusammenstellt. Alle diese Maßnahmen sind jedoch fertigungstechnisch aufwendig. Zudem haben die im Rahmen der bekannten Maßnahmen hergestellten stapelfähigen Verpackungen den Nachteil, daß nur an den äußeren Eckpunkten eine Sicherung der aufgestapelten Einheiten gegen Verrutschen vorhanden ist. Um bei großen Verpackungseinheiten ausreichende Sicherung zu gewähr­leisten, müssen die Führungswinkel mit großer Wandstärke ausge­führt sein.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine stapelfähige Ver­packung anzugeben, die modulartig aus identischen Schachteln aufgebaut ist und große Sicherheit gegen Verrutschen bietet.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß zumindest zwei Schachteln nebeneinander angeordnet und an den überstehen­den Führungswinkeln zu einem Schachtelverbund verklebt sind, daß die Stirnwände und/oder die Seitenwände unter einem distanzbil­denden Öffnungswinkel zum Lotrechten geneigt sind, wobei sich zwischen den Böden zweier benachbarter Schachteln ein Führungs­winkel-Aufnahmespalt bildet, und daß in den Führungswinkel-Auf­nahmespalt ein die Schachteln verbindendes Distanzelement einge­setzt ist. - Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß man Schachteln mit überstehenden Führungswinkeln zu stapelfähigen Einheiten verbinden kann, wenn man die Führungswinkel zu einem doppelwandigen Teil verbindet, das sich dadurch durch große Steifheit auszeichnet, und wenn man zugleich im Bodenbereich einen ausreichenden Spaltraum schafft, in den die miteinander verklebten Führungswinkel einführbar sind. Um zu gewährleisten, daß sich der aus den Schachteln gebildetete Schachtelverbund nicht ver­zieht und dadurch die Stapelfähigkeit beeinträchtigt wird, müssen die miteinander zu verbindenden Seitenwände und/oder Stirnwände der Schachteln um ein geringes Maß schräg angestellt werden. Aus fertigungstechnischen Gründen sind erfindungsgemäß alle Schachteln identisch ausgebildet, so daß unabhängig von der Zahl der mit­einander zu vereinigenden Schachteln die Abschrägung der Stirn­wände und/oder Seitenwände jeweils paarweise vorgenommen wird. Im Rahmen der Erfindung liegt es, lediglich zwei Schachteln zu einem Schachtelverbund zusammenzustellen, die gleichsam eine Doppelpackung bilden und vorzugsweise an den Stirnwänden ver­einigt sind. Im Rahmen der Erfindung liegt es fernerhin, Schach­teln beliebiger Anzahl zu einem Schachtelverbund zusammenzu­stellen, wobei Schachteln sowohl an den Stirnwänden als auch an den Seitenwänden miteinander verbunden sind. Die jeweils in einen Führungswinkel-Aufnahmespalt eingreifenden Führungswinkel des Schachtelverbundes bewirkt eine außerordentlich gute Verzahnung und gewährleistet hohe Sicherheit gegen Verrutschen eines aus den erfindungsgemäßen Einheiten aufgebauten Verpackungsstapels.

    [0005] Vorzugsweise ist das Distanzelement als Pappstreifen ausgebildet und mit den benachbarten Schachteln verklebt. Das Zusammenfügen der erfindungsgemäßen Verpackungseinheiten zu einem Verpackungs­stapel wird in beachtlichem Maße erleichtert, wenn die Stirnwände randoffene Fensterausschnitte aufweisen. Dieses gilt insbesondere dann, wenn eine Mehrzahl von Schachteln zu einem Schachtelverbund zusammengestellt sind. Anwenderseitig besteht vielfach der Wunsch, daß die Verpackungseinheiten eines Verpackungsstapels jeweils durch einen Deckel verschlossen sind. Auch das ist im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre möglich. Unter der Voraussetzung, daß die Stirnwände randoffene Fensterausschnitte aufweisen, kann eine den Schachtelverbund überfassende Abdeckung vorgesehen werden, die Aussparungen für die Führungswinkel aufweist und auf den Seitenwänden der Schachteln aufliegt.

    [0006] Die Vorteile der Erfindung sind in gebrauchsmäßiger Hinsicht zu­nächst darin zu sehen, daß die Verpackung sich zu einem Ver­packungsstapel zusammenfügen läßt, der aufgrund der Verzahnung der in Führungswinkel-Aufnahmespalten eingreifenden Führungs­winkel eine außerordentlich große Sicherheit gegen Verrutschen gewährleistet. Fernerhin lassen sich nach der erfindungsgemäßen Lehre einheitlich ausgebildete Schachteln zu beliebig großen Ver­packungseinheiten zusammenstellen, die sich leicht handhaben lassen und an die speziellen Wünsche des Anwenders anpaßbar sind. Der modulartige Aufbau der stapelfähigen Verpackung aus einheitlich gestalteten Schachteln erleichtert die Fertigung und wirkt sich positiv auf die Fertigungskosten aus.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus­führungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

    Fig. 1 eine stapelfähige Verpackung nach der Lehre der Erfindung in perspektivischer Darstellung.

    Fig. 2 eine Seitenansicht in Blickrichtung A gemäß Fig. 1,

    Fig. 3 den Zuschnitt zur Herstellung einer Verpackung gemäß Fig. 1, und

    Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lehre, ebenfalls in schematischer Darstellung.



    [0008] Die in den Figuren dargestellte Verpackung ist aus einheitlich ausgebildeten Schachteln 1 aufgebaut, die einen Boden 2 sowie Seitenwände 3 und Stirnwände 4 aufweisen, wobei die Stirnwände 4 die Seitenwände 3 überragen. Wie insbesondere aus einer verglei­chenden Betrachtung der Fig. 1 und 3 ersichtlich, sind an die Stirnwände 4 seitenumfassende Außenlaschen 5 angeformt, die mit der zugeordneten Stirnwand 4 überstehende Führungswinkel 6 bilden. Fernerhin erkennt man, daß die Seitenwände 3 Innenlaschen 7 auf­weisen, die an den Stirnwänden 4 befestigt sind und Auflagekanten 8 bilden. Auf die Auflagekanten 8 ist eine Schachtel 1 gleicher Ausführung aufsetzbar, die dann zwischen den Führungswinkeln 6 gehalten ist. Auf diese Weise kann ein Stapel hergestellt werden.

    [0009] Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Schachteln 1 mit den Stirnwänden 4 nebeneinander angeordnet und an den überstehenden Führungswinkeln 6 zu einem Schachtel­verbund 9 verklebt. Die Stirnwände 4 sind unter einem distanz­bildenden Öffnungswinkel α zum Lotrechten geneigt, wobei sich zwischen den Böden 2 der benachbarten Schachteln 1 ein Füh­rungswinkel-Aufnahmespalt 10 bildet. In dem Führungswinkel-Auf­nahmespalt 10 ist ein die Schachteln 1 verbindendes Distanzele­ment 11 eingesetzt, das im Ausführungsbeispiel als Pappstreifen ausgebildet und mit dem Schachteln 1 verklebt ist. Es versteht sich, daß die Abmessungen des Distanzelementes 11 sowie die An­ordnung des Distanzelementes 11 im Führungswinkel-Aufnahmespalt 10 so gewählt sind, daß das Einführen von Führungswinkeln 6 nicht beeinträchtigt ist. Im Ausführungsbeispiel sind die Stirn­wände 4 mit randoffenen Fensterausschnitten 12 ausgebildet. Diese erleichtern das Fügen der Verpackungen zu einem Verpackungs­stapel.

    [0010] Wie in Fig. 4 dargestellt, lassen sich nach der erfindungsgemäßen Lehre eine beliebige Anzahl von Schachteln 1 zu einem Schachtel­verbund 9 zusammenstellen, wobei die Schachteln 1 sowohl an den Stirnwänden 4 als auch an den Seitenwänden 3 miteinander ver­bunden sind. Die Stirnwände 4 sind mit randoffenen Fensteraus­schnitten 12 ausgebildet. Es ist fernerhin eine Abdeckung 13 vor­gesehen, die den Schachtelverbund 9 überfaßt und Aussparungen 14 für die Führungswinkel 6 aufweist sowie auf den Seitenwänden 3 der Schachteln 1 aufliegt. Man erkennt ohne weiteres, daß der Schachtelverbund 9 mit weiteren, identisch ausgebildeten Ver­packungseinheiten zu einem Verpackungsstapel zusammengefügt werden kann, wobei die überstehenden Führungswinkel 6 in die zugeordneten Führungswinkel-Ausfnahmespalten 10 der jeweils auf­gesetzten Verpackungseinheit eingreifen. Auf diese Weise ergibt sich eine Verzahnung, die eine außerordentlich gute Sicherheit gegen Verrutschen gewährleistet.

    Beispiel:



    [0011] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Verpackung ist aus Schachteln aufgebaut, deren Boden und Stirnwände aus einer 1 mm dicken Pappe und deren Seitenwände aus einer 3 mm starken Pappe ge­fertigt sind. Die Länge der Seitenwände beträgt am Boden 223 mm. An der Oberkante sind die Seitenwände mit einer Länge von 227 mm ausgeführt. Der Führungswinkel-Aufnahmespalt ist an der boden­seitigen Öffnung 4 mm breit. Die Stirnwände sind am Boden 268 mm und an der Oberkante 272 mm breit. Als Distanzelement ist ein 3 mm dicker Pappstreifen gewählt worden, der mit entsprechendem Abstand in den keilförmig zulaufenden Führungswinkel-Aufnahme­spalt eingeführt ist.


    Ansprüche

    1. Stapelfähige Verpackung, - mit aus Boden, Seitenwänden und Stirnwänden bestehenden Schachteln, wobei die Stirnwände die Seitenwände überragen und an die Stirnwände seitenwandumfassende Außenlaschen angeformt sind, die mit der zugeordneten Stirnwand überstehende Führungswinkel bilden und wobei die Seitenwände Innenlaschen aufweisen, die an den Stirnwänden befestigt sind und Auflagekanten für eine zwischen den Führungswinkeln einsetz­bare Schachtel bilden, dadurch gekenn­zeichnet, daß zumindest zwei Schachteln (1) nebeneinander angeordnet und an den überstehenden Führungswinkeln (6) zu einem Schachtelverbund (9) verklebt sind, daß die Stirnwände (4) und/oder die Seitenwände (3) unter einem distanzbildenden Öff­nungswinkel (α) zum Lotrechten geneigt sind, wobei sich zwischen den Böden (2) zweier benachbarter Schachteln (1) ein Führungs­winkel-Aufnahmespalt (10) ein die Schachteln (1) verbindendes Distanzelement (11) eingesetzt ist.
     
    2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzelement (11) als Pappstreifen ausgebildet und mit den be­nachbarten Schachteln (1) verklebt ist.
     
    3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwände (4) randoffene Fensterausschnitte (12) auf­weisen.
     
    4. Verpackung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine den Schachtelverbund (9) umfassende Abdeckung (13), wobei die Ab­deckung (13) Aussparungen (14) für die Führungswinkel (6) auf­weist und auf den Seitenwänden (3) der Schachteln (1) aufliegt.
     




    Zeichnung