[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrisch ansteuerbare Stellvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Stellvorrichtungen (wie beispielsweise in der Druckschrift Motortechnische
Zeitschrift, Ausgabe 46, 1985, S. 129-133 beschrieben) sind bereits bekannt, bei denen
die Übertragung der Stellung des Fahrpedals zur Drosselklappe durch eine elektronische
Regelung mit geschlossenem Regelkreis vorgenommen wird. Dabei wird die Stellung bzw.
Bewegung des Fahrpedals durch einen Pedalwertgeber erfaßt und über einen elektronischen
Regler und ein mit diesem verbundenes Stellglied, zum Beispiel einen Elektromotor,
in Abhängigkeit von Motorparametern die Drosselklappe verstellt.
[0003] Bei diesen elektronischen Regelungen ist für den Fall eines Defektes an einem der
für die Regelung und Verstellung verantwortlichen Bauteile oder bei Totalausfall des
Systems eine Sicherheitsfunktion für den Notlauf geschaffen worden, indem die Drosselklappe
in Schließstellung gebracht wird. Das bedeutet jedoch, daß bei Einsatz dieser Systeme
in Kraftfahrzeuge das Fahrzeug nur noch im Leerlauf betrieben werden kann, des Fahrer
also kaum mit eigener Kraft eine Reparaturwerkstatt erreichen wird. Desweiteren ist
es unter Umständen lebensgefährlich, wenn dieser Defekt zum Beispiel während eines
Überholvorganges auftritt und dann die Drosselklappe über bisherige Sicherheitsfunktionen
in Leerlaufstellung gebracht wird und nicht wieder betätigt werden kann.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stellvorrichtung
eingangs genannter Art derart zu gestalten, daß dieser aufgezeigte Nachteil vermieden
wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind mit den Merkmalen der Unteransprüche
genannt.
[0006] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß durch den
Einsatz des mit dem Fahrpedal mechanisch gekoppelten Pedalwertgebers auf der Drosselklappenwelle
im Störungsfall ein mit diesem System ausgerüstetes Fahrzeug völlig normal auch in
kritischen Verkehrssituationen betrieben werden kann, und der Betreiber in der Lage
ist, aus eigener Kraft eine Reparaturwerkstatt aufzusuchen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
[0008] Die Zeichnung zeigt eine elektrisch ansteuerbare Stellvorrichtung 1 zum Verstellen
einer Drosselklappe 2 einer Brenngemischdrosseleinrichtung 3, bestehend aus einem
Fahrpedal (in der Zeichnung nicht dargestellt), das über eine mechanische Verbindung
-zum Beispiel einen Gaszug oder ein Gestänge- mit einem an einem Pedalwertgeber 4
befestigten Betätigungshebel 5 verbunden ist, und einem von dem Pedalwertgeber 4 gegebenenfalls
über ein Steuergerät gesteuerten Elektromotor 6, der ein aus einem Ritzel 7 und einem
Zahnrad 8 gebildetes Untersetzungsgetriebe verstellt. An dem Untersetzungsgetriebe
befindet sich eine elektromagnetische Kupplung 9, deren doppelseitig wirkendes Kuppelelement
10, mit Ansätzen 11 versehen, mit Hilfe einer Druckfeder 12 axial verschiebbar auf
einer Drosselklappenwelle 13 angeordnet ist und durch einen Keil 14 auf derselben
eine kraftschlüssige Verbindung mit der Drosselklappe 2 bildet.
[0009] Der Pedalwertgeber 4, auf der einen Seite mit einem Sollwertpotentiometer 15 und
auf der anderen Seite mit Ausnehmungen 16 versehen, ist drehbar auf der Drosselklappenwelle
13 angeordnet und wird durch eine Rückstellfeder 17, die sich an dem Betätigungshebel
5 bzw. an der Brenngemischdrosseleinrichtung 3 abstützt, bei Bedarf in eine Schließstellung
gebracht.
Wirkungsweise
[0010] Über die Stellvorrichtung 1 wird durch Verdrehen des Pedalwertgebers 4 und dadurch,
daß sich das Kuppelelement 10 gegen die Druckfeder 12 durch elektromagnetische Kraft
kraftschlüssig an der Kupplung 9 anlegt, die Drosselklappenwelle 13, die über den
Keil 14'mit dem Kuppelelement 10 axial unverdrehbar verbunden ist, mit Hilfe des Elektromotors
6 und über das Untersetzungsgetriebe aus Ritzel 7 und Zahnrad 8 gegen die Schließkraft
einer Rückstellfeder 18 innerhalb von definierten Anschlägen bewegt und somit die
Drosselklappe 2 geöffnet bzw. geschlossen. Die momentane Stellung der Drosselklappe
wird über ein Istwertpotentiometer 19 dem Steuergerät zugeführt. Im Störfall eines
der für die Verstellung verantwortlichen Bauteile oder bei Totalausfall wird die elektrische
Kupplung 9 stromlos geschaltet, und das Kuppelelement 10 wird mit den Ansätzen 11
durch die Kraft der Druckfeder 12 gegen den mit den Ansätzen 11 entsprechenden Ausnehmungen
16 versehenen Pedalwertgeber 4 gedrückt. Diese Kuppeleinrichtungen 11, 16 sind so
ausgeführt, daß ein Einrasten und damit eine kraftschlüssige Verbindung nur in einer
bestimmten Position erfolgen kann und somit eine sinnvolle Zuordnung von Drosselklappenstellung
und Pedalwertgeberposition gewährleistet ist.
[0011] Danach ist das Fahrzeug in jeder Fahrsituation voll funktionsfähig.. Da sich die
Rückstellmomente der beiden Rückstellfedern 17, 18 in diesem Fall addieren, muß der
Fahrer eine insgesamt höhere Betätigungskraft am Fahrpedal aufbringen, was in Verbindung
mit einer optischen Warneinrichtung (Signallampe) in der Armaturentafel zusätzlich
den Störfall deutlich macht.
1. Elektrisch ansteuerbare Stellvorrichtung zum Verstellen der Drosselklappe einer
Brenngemisch- bzw. Luftdrosseleinrichtung von Brennkraftmaschinen mit einem vom Fahrpedal
über einen Pedalwertgeber bzw. Sollwertpotentiometer angesteuerten Elektromotor, der
über ein nachgeschaltetes Untersetzungsgetriebe und eine elektromagnetische Kupplung
mit der Drosselklappenwelle kuppelbar ist und die Drosselklappe gegen die Kraft einer
Rückstellfeder betätigt, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem Fahrpedal mechanisch
gekoppelter Betätigungshebel (5) drehbar koaxial zur Drosselklappenwelle (13) angeordnet
ist und bei getrennter elektromagnetischer Kupplung (9) mit einem unverdrehbar, aber
axial verschiebbar auf der Drosselklappenwelle (13) angeordneten Kuppelelement (10)
der elektromagnetischen Kupplung (9) über Kuppeleinrichtungen -Ansätze (11) und Ausnehmungen
(16)- verbunden ist.
2. Stellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel
(5) mit dem koaxial zur Drosselklappenwelle (13) angeordneten Sollwertpotentiometer
(15) verbunden ist.
3. Stellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
zwischen Fahrpedal und Betätigungshebel (5) ein Bowdenzug oder ein Gestänge ist.