(19)
(11) EP 0 306 666 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.03.1989  Patentblatt  1989/11

(21) Anmeldenummer: 88111375.7

(22) Anmeldetag:  15.07.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63H 19/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 25.08.1987 DE 3728240

(71) Anmelder: GEBR. FLEISCHMANN
D-90419 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Diller, Hans
    D-8501 Heroldsberg (DE)

(74) Vertreter: Matschkur, Götz, Lindner Patent- und Rechtsanwälte 
Postfach 11 91 09
90101 Nürnberg
90101 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Klauenkupplung für Spiel-und Modellbahnen


    (57) Klauenkupplung für Spiel- und Modellbahnen mit Vorentkupplungen, mit einer in einem starren Haken des jeweiligen Gegen-Lagerteils von der Seite einhakbaren, in einer horizontalen Ebene schwenkbaren Klaue (7), mit einem in einer Bohrung gelagerten Lagerzapfen (8), die durch einen an einem nach unten überstehenden Entkupplungsbolzen (20) angreifenden Kupplungsheber eines Entkupplungsgleises gegen die Schwerkraft nach oben aus ihrer Kupplungsstellung in eine Entkupplungsstel­lung aushebbar ist, wobei die Ausbildung 10 so getrof­fen ist, einen in den starren Haken (2) einhakbaren äuße­ren Arm (7a) und einen um ca. 90° dazu abgewinkelten inneren Arm (7b) aufweist, daß die Lagerbohrung und der Lagerzapfen jeweils am äußeren Rand des Lagerteils bzw. der Klaue angeordnet sind, daß das Lagerteil einen Anlaufdorn (24) für den inneren Arm der Klaue des jeweiligen Gegen-Kupplungsteils aufweist, daß die Lagerausbildung so getroffen ist, daß beim Anheben die Klaue über eine Zwangsführung nach innen geschwenkt und auf dem Gegen-Lagerteil abgelegt wird, und daß der Anlaufdorn so bemessen ist, daß er sowohl ein Auf­schwenken der jeweiligen Gegenklaue nach außen in eine Entkupplungsstellung verhindert, als auch im Schiebebe­trieb eine einwärts abgelegte Klaue an einer Verschwenkung nach außen gehindert ist, wobei die Lagerbohrung (8a) für den Lagerzapfen - zur Vermeidung eines Sich-Verkeilens beim Hochsteigen - wenigstens einseitig nach unten konisch erweitert ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Klauenkupplung für elektrische Spiel- und Modellbahnen mit Vorentkupp­lung, mit einer in einem starren Haken des jeweiligen Gegenlagerteiels von der Seite einhakbaren, in einer horizontalen Ebene schwenkbaren Klaue, mit einem in einer Bohrung gelagerten Lagerzapfen, die durch einen an einem nach unten überstehenden Entkupplungsbolzen angreifenden Kupplungsheber eines Entkupplungsgleises gegen die Schwerkraft nach oben aus ihrer Kupplungs­stellung in eine Entkupplungsstelllung aushebbar ist, wobei die Ausbildung so betroffen ist, daß die Klaue einen in den starren Haken einhakbaren äußeren Arm und einen um ca. 90° dazu abgewinkelten inneren Arm aufweist, daß die Lagerung und der Lagerzapfen jeweils am äußeren Rand des Lagerteils bzw. der Klaue angeord­net sind, daß das Lagerteil einen Anlaufdorn für den inneren Arm der Klaue des jeweiligen Gegen-Kupplun­gsteils aufweist, daß die Lagerausbildung so betroffen ist, daß beim Anheben die Klaue über eine Zwangsfüh­rung nach innen geschwenkt und auf dem Gegenlagerteil abgelegt, und daß der Anlaufdorn so bemessen ist, daß er sowohl ein Aufschwenken der jeweiligen Gegenklaue nach außen in eine Entkupplungsstellung als auch im Schiebebetrieb eine einwärts abgelegte Klaue an einer Verschwenkung nach außen gehindert ist.

    [0002] Eine derartige, in der älteren Patentanmeldung P 36 01 951.8 beschriebene Klauenkupplung vermeidet die Schwie­rigkeiten der frühreren sogenannten Fox-Kupplung (DE-OS 20 41 361), bei der die Klaue noch durch eine Schwenk-­Rückstellfeder in die Kupplungsstellung verspannt sein mußte, und wobei gerade die Herstellung und Montage der äußerst kleinen Bauteile, vor allem der Wendelfe­der erhebliche Schwierigkeiten bereitet hatte. Durch die besondere ohne Rückstellfeder auskommende Kupp­lungsausgestaltung der vorstehend genannten älteren Anmeldung unter Verwendung eines Anlaufdorns lassen sich Klauenkupplungen auch für die kleinsten Baugrößen elektrischer Spiel- und Modellbahnen so fertigen, daß sowohl von der Herstellung der Einzelteile her, als auch der Montage keine größeren Probleme mehr auftre­ten.

    [0003] Wegen des äußerst geringen Gewichts der kleinen Kupp­lungsbauteile, insbesondere der anzuhebenden Klaue, die ja ausschließlich aufgrund der Schwerkraft wieder aus der angehobenen Stellung wieder nach unten zurück­fallen muß, können aber unter ungünstigen Bedingungen, vor allen Dingen bei extremen Rüttelbetrieb, gegebenen­falls Schwierigkeiten auftreten, indem die Klaue nicht rasch und vollständig genug aus einer angehobenen Stellung wieder herunterfällt, indem sich der Lagerbol­zen in der zugehörigen Bohrung durch Schrägstellung verkeilt.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Klauenkupplung der eingangs genannten Art so auszuge­stalten, daß ohne nennenswert erhöhten Fertigungs­oder Montageaufwand auch unter ungünstigsten Bedingun­ gen kein Aufrütteln bzw. Hängenbleiben der Klaue mehr stattfinden kann.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgese­hen, daß die Lagerung für den Lagerzapfen - zur Vermei­dung eines Sich-Verkeilens beim Hochsteigen - wenig­stens einseitig nach unten konisch erweitert ist.

    [0006] Durch diese Erweiterung der Lagerbohrung nach unten ist ein Verklemmen des Lagerzapfens in der Lagerboh­rung bei einer nur geringfügigen Neigung gegenüber der Vertikalachse, wie es bisher der Fall war, ausgeschlos­sen, wobei ein solches Verklemmen wegen der unver­meindlichen Fertigungstoleranzen gerade der winzigen Teile solcher Kupplungen für Spur N auch bei normaler vertikaler Anhebung nie ganz ausgeschlossen werden konnte.

    [0007] Während durch die erfindungsgemäße Erweiterung der Lagerbohrung nach unten die Gefahr gebannt ist, daß die Klaue, wenn sie gewollt oder ungewollt angehoben worden ist, nicht mehr nach unten zurückfällt, läßt sich in Weiterbildung der Erfindung die durch die Kleinheit und Leichtigkeit der Bauteile bedingte Ge­fahr eines Aufrüttelns, d.h. eines ungewollten Anhe­bens der Klaue sehr einfach dadurch begegnen, daß die starren Haken und die Klauen mit aufeinanderliegenden Schrägflächen versehen sind. Die aneinanderliegenden Flächen von Haken und Klauen sind also so ausgebildet, daß bei den starren Haken die geneigte Anlagefläche für die Klaue nach unten weist und die entsprechende Fläche an der Klaue nach oben.

    [0008] Weitere Vorteile, merkmale und Einzelheiten der Erfin­dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:

    Fig. 1 eine vergrößerte Draufsicht auf zwei Kupp­lungsköpfe während des Einkuppelvorgangs beim Zusammenfahren der Fahrzeuge,

    Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Aufsicht in der Kupplungsstellung,

    Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2,

    Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 2 und

    Fig. 5 einen Teilschnitt längs der Linie V-V in Fig. 2.



    [0009] Jeder Kupplungskopf umfaßt ein Lagerteil 1 mit einem starren, nach außen weisenden Haken 2 am vorderen Ende und einem Steckverbindungsabschnitt 5 zum Einstecken in genormte Aufnahmeschächte, z. B. gemäß der europäi­schen Modellbahnnorm NEM 362. Am Lagerteil 1 ist eine Klaue 7, die mit ihrem außen im Abwinklungsbereich zwischen dem Hakenabschnitt 7a und dem inneren Arm 7b angeordneten Lagerzapfen 8 in ein Bohrung des Lager­teils 1 eingreift, angeordnet, die einen Hakenkopf 10 umfaßt.

    [0010] Die Lagerbohrung 8a für den am unteren Ende mit einem verbreiterten Kopf 8b zur Verhinderung eines Herausfal­lens aus der Lagerbohrung versehenen Lagerzapfen 8 ist, wie man insbesondere aus Fig. 3 erkennen kann, mit einer rückseitigen quasi konischen Erweiterung 8c versehen, die ein Sichverkeilen des Lagerzapfens 8 in der Lagerbohrung 8a im hochgehobenen Zustand verhin­dert. Dadurch kann die Klaue 7 nicht ungewolt in der angehobenen Stellung stehenbleiben, sondern fällt, wenn sie nich, was weiter unten noch näher beschrie­ben werden soll, bei einer Vorentkupplung in vers­chwenkter Stellung abgelegt ist - in jedem Fall sicher wieder nach unten in die Kupplungsstellung.

    [0011] Am inneren Schnekel 7b der Klaue 7 ist ein Schwenkbol­zen 20 angeformt, welcher am unteren Ende mit einer eine Anlaufschräge 21 bildenden Verdickung 22 versehen ist. Dieser Schwenkbolzen durchsetzt eine Ausnehmung 23 des Lagerteils. Die Anlaufschräge 21 ist so ausge­bildet, daß beim Anheben der Klaue 7 über ein Entkupp­lungsgleis, wobei im Gegensatz zu vorbekannten Fox-­Kupplungen nicht der Lagerzapfen, sondern dieser Schwenkbolzen 20 den Entkupplungsbolzen bildet, die Anlaufschräge 21 in Verbindung mit den Kanten der Ausnehmung 23 eine zwangsweise Verschwenkung der Klaue 7 nach innenbewirkt. Nach dem Überfahren des Kupplungs­gleises fällt die Klaue in dieser nach innen geschwenk­ten Stellung nach unten und liegt auf dem jeweiligen Gegen-Lagerteil 1 auf, so daß ein erneutes Wiederein­kuppeln erst nach einem Abziehen der Wagen voneinander möglich ist, damit die Klaue 7 wieder in die normale untere Stellung herunterfallen kann. Als vertikale Rückstellkraft dient dabei allein die Schwerkraft. Beim vorentkuppelten Schieben muß der Anlaufdorn 24 auf den Ansatz 7b drücken, so daß die ganz Klaue nach innen gedrückt wird und somit die Hakenenden 10 auch auf den Haken 2 der Gegenkupplung liegenbleiben. Dies läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß man die Anlaufdorne 24 gegenüber der Oberfläche 25 der Kupplungsteile erhöht ausgebildet, daß in der Schiebe­stellung, in der die Kupplungsteile jamehr zusammenge­schoben sind, die Anlaufdorne auch noch in der angeho­ benen Ebene des Teils 7b der Klaue liegen. Bie einer etwaigen Schwenkbewegung der Klaue nach außen würde ja dann das Teil 7b sofort an den hochgezogenen Anlauf­dorn 24 anstoßen und somit ein Nach-außen-Schwenken verhindern. Dabei kommt es nicht allein auf die Höhe der Anlaufdorne an, die ja auch noch in der angehobe­nen Stellung der Klauen vorhanden und wirksam sein müssen, sondern auch auf die Länge, d. h. das Maß, um welches die Kupplungen zusammengedrückt werden können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wäre dies der Weg a in Fig. 4. Um diesen Weg zu vergrößern, könnte bei­spielsweise das lagerteil im Bereich 26 mit einer Aussparung versehen sein, so daß die Kupplungsteile sich noch näher aneinander hinbewegen können und somit noch weniger Möglichkeiten zur Aufschwenkbewegung der Klaue gegeben sind.

    [0012] Für die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Klauen­kupplung sind auch die Anlaufschrägen 27 an den Haken­köpfen 10 und die Gegenanlaufschrägen 28 an den star­ren Haken notwendig. Sie stellen nämlich sicher, daß die Hakenköpfe 10 beim Einkupplungsvorgang sicher über die Haken 2 hinweggeführt werden, selbst wenn sie zunächst etwas nach innen eingeschwenkt sein sollten. Erst wenn sie so weit aufgeschwenkt sind und die Haken­köpfe unmittelbar hinter die Haken 2 gelangt sind, dürfen die Anlaufdorne 24 zur Wirkung kommen.

    [0013] Die Anlaufdorne 24 sollen schließlich auch noch so angeordnet sein, daß sie seitlich einander eng benach­bart die Kupplung gegen Scherbewegungen sichern. Derar­tige seitliche Verschiebungen der Kupplungen gegenein­ander müßten nämlich sonst von den Hakenköpfen 10 der Klauen abgefangen werden, die dabei ausbrechen könnten.

    [0014] Beim Zusammenfahren zweier Kupplungsköpfe (vgl. insbesondere die Fig. 1 und 2) stößt der innere Arm 7b jeder Klaue an einem Anlaufdorn 24 des jeweiligen Gegen-Lagerteils an, der in seiner Länge so bemessen ist, daß er ein selbsttätiges (beispielsweise durch Erschütterungen hervorgerufenes) Wiederaufschwenken der Klauen 7 in die Entkupplungsstellung nach außen verhindert. Ein Entkuppeln ist somit nur durch das Anheben der Klauen 7 gegenüber den Haken 2 möglich. Dabei kann die Ausbildung so getroffen sein, daß die Anlaufdorne 24 eine geringe axiale federnde Verdrück­barkeit aufweisen, was beispielsweise durch die ange­deutete Spitze erreicht werden kann, so daß der Anlauf­dorn stets federnd am inneren Arm 7b der Gegen-Klaue 7 anliegt und somit ein "Aufschütteln" der Kupplung bei rüttelnder Fahrt außerordentlich erschwert ist.

    [0015] Eine noch weitere Absicherung gegen ein "Aufschütteln" der Kupplung ergibt sich durch die besondere Ausbil­dung der aneinanderanliegenden Flächen der starren Haken 2 und der Klauen 7. Diese Flächen 29 und 30 sind nämlich so ausgebildet, daß die schräg nach unten weisende Anlagefläche 30 des starren Hakens 2 die nach oben weisende Schrägfläche 29 der Klaue 7 übergreift, so daß erst nach einer gewissen Längsverschiebung, oder aber unter Aufbringung einer beim normalen Schüt­teln nicht vorkommenden Kraft, wie sie über das Entkupplungsgleis aber ohne Probleme erzielt wird, die Klauen und die starren Haken aus Eingriff gelangen können.


    Ansprüche

    1. Klauenkupplung für Spiel- und Modellbahnen mit Vorentkupplung, mit einer in einem starren Haken des jeweiligen Gegen-Lagerteils von der Seite einhakbaren, in einer horizontalen Ebene schwenkba­ren Klaue, mit einem in einer Bohrung gelagerten Lagerzapfen, die durch einen an einem nach unten überstehenden Entkupplungsbolzen angreifenden Kupplungsheber eines Entkupplungsgleises gegen die Schwerkraft nach oben aus ihrer Kupplungsstellung in eine Entkupplungsstellung aushebbar ist, wobei die Ausbildung 10 so getroffen ist, einen in den starren Haken einhakbaren äußeren Arm und einen um ca. 90° dazu abgewinkelten inneren Arm aufweist, daß die Lagerbohrung und der Lagerzapfen jeweils am äußeren Rand des Lagerteils bzw. der Klaue angeordnet sind, daß das Lagerteil einen Anlauf­dorn für den inneren Arm der Klaue des jeweiligen Gegen-Kupplungsteils aufweist, daß die Lagerausbil­dung so getroffen ist, daß beim Anheben die Klaue über eine Zwangsführung nach innen geschwenkt und auf dem Gegen-Lagerteil abgelegt wird, und daß der Anlaufdorn so bemessen ist, daß er sowohl ein Aufschwenken der jeweiligen Gegenklaue nach außen in eine Entkupplungsstellung verhindert, als auch im Schiebebetriebe eine einwärts abgelegte Klaue an einer Veschwenkung nach außen gehindert ist, da­durch gekennzeichnet, daß die Lagerbohrung für den Lagerzapfen - zur Vermeidung eines Sich-Verkeilens beim Hochsteigen - wenigstens einseitig nach unten konisch erweitert ist.
     
    2. Klauenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die starren Haken (2) und die Klauen (7) mit, ein Hochsteigen der letzteren durch Rüt­telstöße verhindernd, aufeinanderliegenden Schräg­flächen versehen sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht