[0001] Die Neuerung betrifft einen Trägerkörper für die Herstellung eines katalytischen
Reaktors zur Abgasreinigung nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1. Bei solchen
aus gewellten oder aus abwechselnd gewellten und glatten Metallbändern gewickelten
oder gefalteten Trägerkörpern tritt, wegen der herstellungsbedingt nur schlecht einzuhaltenden
Toleranzen, das Problem auf, daß die gewickelte oder gefaltete Matrix an der Innenwand
des Gehäusemantels nicht ausreichend fest verlötet ist. Dies führt entweder schon
bei der Herstellung, oder, bedingt durch Wärmedehnungen, auch während des Betriebes
zu einer Beschädigung an den Befestigungsstellen und damit auch zu einer Beschädigung
des Katalysators.
[0002] Es ist zwar schon bekannt geworden, zur Erzielung eines guten Lotauftrages und einer
guten Verlötung die Matrixkörper so auszubilden (DE-OS 35 43 011 - D 7488), daß jeweils
anliegend an der Innenwand des Gehäusemantels ein mit Wellungen versehenes Band vorgesehen
ist, dessen Wellenkämme sich dicht an den Gehäusemantel andrücken lassen und zudem
jeweils Spalte bilden, in denen das Lotmaterial aufgenommen werden kann. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß auch durch solche Maßnahmen die vorher erwähnten Nachteile nicht
voll ausgeschaltet werden können.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Trägerkörper der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß eine innige Verbindung beim Lötvorgang zwischen
Gehäusemantel und Matrix herstellbar ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei einem Trägerkörper der eingangs genannten Art
die kennzeichnenden Merkmale des Schutz anspruches 1 vorgesehen. Durch die Anordnung
eines Drahtgeflechtes, das eine gewisse elastische Nachgiebigkeit hat, läßt sich
die Matrix unter Zuhilfenahme des Drahtgeflechtes an allen Stellen eng in den Gehäusemantel
einpassen. Wird dieses Drahtgeflecht mit Lotmaterial versehen, beispielsweise mit
Lotmaterial getränkt oder beschichtet oder plattiert, dann wird auch die Gewähr dafür
gegeben, daß im Befestigungsbereich zwischen Gehäusemantel und Matrix ausreichend
Lotmaterial zur Verfügung steht, so daß beim Lötvorgang, der in der Regel in einem
Lötofen durchgeführt wird, die gewünschte innige und dauerhafte Verbindung zwischen
Gehäusemantel und Matrix erreicht wird.
[0005] Es ist zwar bekannt (zeitschrift MOT Nr.13/1985, S.114), bei Abgaskatalysatoren von
Kraftfahrzeugen, die aus Keramik gebildet sind, den relativ spröden und stoßgefährdeten
Keramikkörper vor mechanischer Zerstörung durch ein um ihm herum vorgesehenes Drahtgeflecht
oder durch eine Quellmatte zu schützen. Bei diesen Bauarten werden aber die einem
Drahtgeflecht innewohnenden Eigenschaften, auch als Träger für Lotmaterial dienen
zu können und damit eine ideale Zwischenschicht zwischen metallischen Trägerkörpern
und metallischen Gehäusemänteln zu bilden, nicht ausgenutzt und auch nicht angesprochen.
[0006] Die Anordnung des Drahtgeflechtes im Außenbereich des metallischen Matrixkörpers
kann zusätzlich aber auch dazu ausgenützt werden, eine gewisse Wärmeisolierschicht
zwischen Gehäusemantel und Matrixkörper zu schaffen, wenn dafür gesorgt wird, daß
das Drahtgeflecht, das eng am Gehäusemantel anliegt, durch eine Wärmeisolationsschicht
vom inneren Matrixkörper getrennt wird. Dies kann in einfacher Weise dadurch geschehen,
daß das Drahtgeflecht zwischen Stirnringen angeordnet wird, die mindestens die äußerste
Lage des metallischen Matrixkörpers und damit die äußersten Strömungskanäle in dieser
Matrix verschließen. Dadurch ensteht im Außenbereich des metallischen Matrixkörpers
ein abgeschlossener Luftspalt, der zur Wärmeisolierung dient. Gleichzeitig wird die
Möglichkeit geschaffen, daß Drahtgeflecht auch mechanisch an dem metallischen Matrixkörper
zu halten, so daß eine Montageerleichterung beim Einbau in den Gehäusemantel erreicht
wird. Besonders zweckmäßig ist es in diesem Fall, den Gehäusemantel aus zwei Schalen
auszubilden, die von außen auf den metallischen Matrixkörper mit dem Drahtgeflecht
aufgesetzt und mittels Flanschen o.dgl. unter einer gewissen Verquetschung des äußeren
Randes des metallischen Matrixkörpers fest untereinander verbunden werden. Die Stirnringe
selbst können durch speichenartige Zuganker zusammengehalten werden, die durch den
von den Stirnringen abgeschlossenen äußeren Luftspaltring des Matrixkörpers hindurchgeführt
sind. Möglich ist es auch, diesen Luftspaltring noch mit wärmeisolierendem Material,
beispielsweise mit Keramikwerkstoff auszufüllen. Die Neuerung ermöglicht daher neben
einer innigen und dauerhaften Verbindung des Matrixkörpers mit dem Gehäusemantel
auch eine Wärmeisolierung nach außen, die den Gehäusemantel des Katalysators im Betrieb
nicht zu heiß werden läßt.
[0007] Die Neuerung ist anhand von zwei Ausführungsbeispielen in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Längsschnittdarstellung durch die obere Hälfte eines Trägerkörpers
für einen katalytischen Reaktor zur Abgasreinigung, dessen Gehäusemantel aus zwei
Schalen aufgebaut ist,
Fig. 2 den Schnitt durch den vollständigen Trägerkörper der Fig. 1 längs der Linie
II-II,
Fig. 3 einen Längsschnitt ähnlich Fig. 1, jedoch durch eine Ausführungsform eines
Trägerkörpers, bei dem die Metallmatrix im Außenbereich durch Stirnringe abgeschlossen
ist,
Fig. 4 eine verkleinerte Darstellung eines der Stirnringe des Trägerkörpers der Fig.
3,
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Schnittes durch eine Hälfte der Stirnringe,
die untereinander durch speichenartige Zuganker zusammengehalten sind,
Fig. 6 einen Teilschnitt durch einen Stirnring ähnlich Fig. 5, jedoch mit versenkt
angeordneten Halteköpfen bzw. Halteschrauben für die Zuganker und
Fig. 7 die vergrößerte Darstellung eines Detailschnittes längs der Linie VII in Fig.
3.
[0008] In den Fig. 1 und 2 ist ein aus zwei symmetrisch zur Mittelebene (11) aufgebauten
Schalen (6b, 6c) bestehender Gehäusemantel (6) gezeigt, der in eine Abgasleitung
eines Kraftfahrzeugmotores einbaubar ist. Dieser Gehäusemantel (6) kann zur Wärmeisolierung
außen mit einer gestrichelt angedeuteten Isolierschale (12) versehen sein. In dem
Gehäusemantel (6) ist, wie insbesondere aus Fig. 2 deutlich wird, ein gewickelter
Matrixkörper (2) eingesetzt, der nach dem Wickeln aus der in Fig. 2 strichpunktiert
angedeuteten zylindrischen Form (13) in eine ovale Form gepreßt wird, ehe er zwischen
den beiden Schalen (6b, 6c) eingeschlossen wird. Der Matrixkörper (2) wird in an sich
bekannter Weise jeweils aus einem Wellband und einem glatten Band zur Zylinderform
gewickelt, die jeweils angrenzend aneinander aufgewickelt werden. Auf diese Weise
liegt jeweils zwischen einem gewickelten Glattband das gewickelte Wellband. Zwischen
diesen so entstehenden Lagen (3) der gewickelten Bänder ergeben sich damit in Richtung
der Achse des Zylinders verlaufende Strömungskanäle (5), die vom Abgas durchströmt
werden. In diesen Strömungskanälen findet die chemische Reaktion mit dem später aufgebrachten
katalytischen Material statt.
[0009] Um den zur Ovalform gepreBten Matrixkörper (2) wird ein Drahtgeflecht (7), zum Beispiel
in der Form einer dünnen Drahtgeflechtmatte herumgewickelt. Dieses Drahtgeflecht
(7) kann vor dem Aufwickeln mit Lotmaterial getränkt oder mit Lotmaterial beschichtet
oder plattiert sein. Beim Aufsetzen der beiden Halbschalen (6b und 6c) wird das Drahtgeflecht
(7) einer gewissen elastischen Verformung ausgesetzt, die dazu führt, daß der metallische
Matrixkörper (2) mit seiner äußersten Lage (3a) dicht am Drahtgeflecht (7) und über
diese dicht an der Innenwand des Gehäusemantels (6) anliegt. Die beiden Halbschalen
werden dabei mit Hilfe ihrer Flansche (14) aufeinandergesetzt und an diesen Flanschen
entweder mit einer Loteinlage in der Form von Drahtfolie oder Pulver gebördelt oder
auch in bekannter Weise gepunktet oder geheftet. Auch bekannte Druckfügeverfahren
können eingesetzt werden. Der so vorbereitete Trägerkörper gelangt dann in einen
Vakuumofen, wo das Lotmaterial im Drahtgeflecht zum Schmelzen kommt und für eine innige
Verbindung zwischen Gehäusemantel (6) und metallischem Matrixkörper (2) sorgt. Natürlich
kann in bekannter Weise auch vorgesehen werden, daß der Matrixkörper (2) vor dem Löten
auch an seinen Stirnseiten mit Lotmaterial versehen wird, was beispielsweise durch
Tauchen des Matrixkörpers in flüssiges Lotmaterial geschehen kann.
[0010] wie in Fig. 2 angedeutet ist, ist es möglich, beim Aufsetzen der Halbschalen (6b
und 6c) ein Einklemmen des Drahtgeflechtes (7) im Bereich der Flansche (14) dadurch
zu verhindern, daß ein Blechstreifen (15) zunächst im Bereich der Flansche als Montagehilfe
eingesetzt wird, der anschließend wieder entfernt werden kann.
[0011] In den Fig. 3 bis 7 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der der Matrixkörper (2),
der im übrigen in gleicher Weise herstellbar ist, wie bei der Ausführungsform der
Fig. 1 und 2, in seinem äußeren Bereich jeweils von zwei Stirnringen (9) eingefaßt
ist, die einen winkelförmigen Querschnitt (s. Fig. 5) aufweisen und daher sowohl einen
Teil der Stirnfläche des Matrixkörpers (2) als auch einen Teil des Außenumfanges des
Matrixkörpers (2) einrahmen. Zwischen diesen Stirnringen ist beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 3 bis 7 das Drahtgeflecht (7) angeordnet, daß dadurch auch in seiner Lage
am Matrixkörper (2) gesichert werden kann. Bei dieser Ausführungsform weist der Gehäusemantel
(6) im Bereich der Stirnringe umlaufende Absätze (16) auf, die Platz schaffen für
die Aufnahme der Stirnringe und die für eine Axialsicherung der Stirnringe (9) und
damit des zwischen den Stirnringen (9) gehaltenen Matrixkörpers (2) sorgen.
[0012] Die Stirnringe (9) werden, wie aus den Fig. 4 und 5 deutlich wird, durch speichenartige
Zuganker (10) zusammengehalten und gegen die Stirnfläche des Matrixkörpers (2) gedrückt,
die durch Strömungskanäle des Matrixkörpers (2) im Außenbereich hindurchgeführt sind.
Die Stirnringe (9) schließen mindestens die äußerste Lage (3a), vorteilhaft aber,
wie anhand von Fig. 7 angedeutet ist, mindestens zwei Lagen des gewickelten Matrixkörpers
(2) stirnseitig ab, so daß die dort befindlichen Strömungskanäle einen abgeschlossenen
Luftspaltring bilden, der zur Wärmeisolierung zum Gehäusemantel (6) hin ausgenutzt
werden kann. Die Befestigung durch Verlöten innerhalb des Gehäusemantels (6) geschieht
in der gleichen Weise wie bei der Ausführungsform der Fig. 1 und 2. In beiden Fällen
ist im Bereich der Außenwand (6a) des Gehäusemantels (6) eine Öffnung (8) nach außen
vorgesehen, durch die beim Lötvorgang die sich entwickelnden Dämpfe eines Lösungsmittels
für das Lotmaterial oder auch überschüssige Lotflüssigkeit abfließen kann, die bei
einem getränkten Drahtgeflecht beim Aufsetzen der Halbschalen durch das Verquetschen
des Drahtgeflechtes aus diesem herausgedrückt wird. ZweckmäBigerweise wird die Anordnung
daher stets so getroffen, daß die öffnung (8) beim Zusammensetzen des Matrixkörpers
(2) mit den beiden Gehäuseschalen (6b, 6c) nach unten weist.
[0013] Der von den Stirnringen (9) abgeschlossene Ringraum kann auch, wie in den Fig. 3
und 7 schematisch angedeutet ist, mit einem Wärmeisoliermaterial, beispielsweise mit
Keramikmaterial ausgefüllt werden. Neben dem Drahtgeflecht, das auch Lufteinschlüsse
aufweist, kann daher ein zusätzlicher Ringraum zur Wärmeisolierung des metallischen
Matrixkörpers (2) gegenüber dem Gehäusemantel (6) dienen. Im Betrieb im Katalysator
auftretende Temperaturen lassen sich so in einfacher Weise vom Außenmantel des Katalysators
fernhalten, ohne daß eine umständliche und aufwendige Wärmeisolierung möglich ist.
Die Wärmeisolierung wird bei der Neuerung gleichzeitig mit der Herstellung des Trägerkörpers
erreicht.
[0014] Fig. 6 zeigt eine Variante eines Stirnringes (9′), der im übrigen ähnlich den Stirnringen
(9) der Fig. 5 aufgebaut ist. Hier sind jedoch für die Köpfe (17) der Zuganker (10′)
bzw. für entsprechende Schraubköpfe, ähnlich wie bei der Anordnung von Fahrradspeichen
Vertiefungen (18) im Stirnring (9′) vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform stehen
axial keine Schraubköpfe o.dgl. über die Kontur der Stirnringe (9′) vor.
1. Trägerkörper für die Herstellung eines katalytischen Reaktors zur Abgasreinigung,
insbesondere für Kraftfahrzeugmotoren, bestehend aus einer Matrix aus einem oder
mehreren, zu mehreren aneinanderliegenden Lagen gewickelten oder gefalteten Metallbändern,
die mit dem katalytischen Material beschichtbar sind, zwischen sich Strömungskanäle
(5) für das Abgas bilden und in einem hülsenförmigen Gehäusemantel (6) eingesetzt
sind, wobei mindestens im Bereich der äußersten Lage (3a) und des Gehäusemantels (6)
Lotmaterial zum Verlöten von Gehäusemantel und Matrix vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Aufnahme des Lotmateriales zwischen der äußersten Lage (3a) und dem Gehäusemantel
(6) ein Drahtgeflecht (7) eingefügt ist.
2. Trägerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgeflecht als
eine mit Lotmaterial tränkbare Matte ausgebildet ist.
3. Trägerkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgeflecht (7)
mit Lotmaterial mindestens in seinem nach außen gerichteten Bereich beschichtet oder
plattiert ist.
4. Trägerkörper nach Anspruch 1 und einem der übrigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehäusemantel (6) mit mindestens einer an der Außenwand (6a) vorgesehenen
Öffnung (8) versehen ist.
5. Trägerkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Drahtgeflecht (7) zwischen Stirnringen (9) angeordnet ist, die mindestens eine Lage
der Matrix (2) stirnseitig verschließen.
6. Trägerkörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnringe (9) durch
speichenartige Zuganker (10) gegeneinander und gegen die Stirnseite der Matrix (2)
gezogen sind.
7. Trägerkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehäusemantel (6) aus zwei Schalen (6b, 6c) aufgebaut ist.