(19)
(11) EP 0 306 711 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.03.1989  Patentblatt  1989/11

(21) Anmeldenummer: 88112762.5

(22) Anmeldetag:  05.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26B 21/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.08.1987 DE 8711505 U

(71) Anmelder: Wilkinson Sword Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-42659 Solingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Althaus, Wolfgang
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rasierklingeneinheit


    (57) Die Erfindung betrifft eine Rasierklingeneinheit für einen Ra­sierapparat, bei der in einem Kunststoffkörper (1) eine Rasier­klinge bzw. zwei zueinander parallele Rasierklingen (2,2′) ein­gebettet sind, wobei der Kunststoffkörper (1) eine zu den Schneidkanten (3,3′) der Rasierklingen (2,2′) parallele Füh­rungsfläche (8) in Rasierrichtung vor den Rasierklingen (2,2′) sowie eine Schutzkappe (4) in Rasierrichtung hinter den Rasier­klingen (2,2′) aufweist und wobei die Rasierklingeneinheit mit einer die Reibung des Kunststoffkörpers (1) beim Rasieren ver­mindernden Einrichtung ausgestattet ist. Um bei einer Rasier­klingeneinheit auf einfache und während der gesamten Dauer des Rasiervorganges zuverlässige Weise die Reibung zwischen der Ra­sierklingeneinheit und der Haut zu verringern, wird mit der Er­findung vorgeschlagen, daß die die Reibung vermindernde Einrich­tung eine parallel zu den Schneidkanten (3,3′) der Rasierklingen (2,2′) verlaufende Leiste (7) mit einem im Vergleich zum Kunst­stoffkörper (1) geringeren Reibungskoeffizienten ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rasierklingeneinheit für einen Rasierapparat, bei der in einem Kunststoffkörper eine Rasier­klinge bzw. zwei zueinander parallele Rasierklingen eingebettet sind, wobei der Kunststoffkörper eine zu den Schneidkanten der Rasierklingen parallele Führungsfläche in Rasierrichtung von den Rasierklingen sowie eine Schutzkappe in Rasierrichtung hinter den Rasierklingen aufweist und wobei die Rasierklingeneinheit mit einer die Reibung des Kunststoffkörpers beim Rasieren vermindernden Einrichtung ausgestattet ist.

    [0002] Bekannte Rasierklingeneinheiten für Naßrasierapparate weisen einen Kunststoffkörper auf, in dem eine Rasierklinge oder eine Doppelrasierklinge eingebettet ist, wobei bei der Doppel­rasierklinge zwei zueinander parallele und bezüglich der Schneidkanten versetzte Rasierklingen im Kunststoffkörper eingebettet sind. Der Kunststoffkörper weist eine zu den Schneidkanten der Rasierklingen parallele Führungsfläche auf, und zwar in Rasierrichtung vor den Rasierklingen. Weiterhin weist der Kunststoffkörper der bekannten Rasierklingeneinheit eine Schutzkappe auf, die in Rasierrichtung hinter den Rasier­klingen angeordnet ist und als Teil des Kunststoffkörpers die Rasierklingen hinter deren Schneidkanten abdeckt.

    [0003] Beim Rasieren wird die Rasierklingeneinheit über die Haut bewegt. Dabei wird durch den Benutzer Druck auf den Rasierapparat ausgeübt, der über die Fläche der Rasierklingen­einheit auf die Haut übertragen wird. Kleiner werdende Rasier­klingeneinheiten haben die spezifischen Druckbelastungen noch gesteigert. Die aus Kunststoff hergestellten Rasierklingenein­heiten haben den Nachteil eines hohen Reibungskoeffizienten, der größer als 0,3 ist. Die Kunststoffe neigen aufgrund ihres pola­ren Charakters dazu, im nassen Zustand diesen Reibungskoeffi­zienten sogar noch weiter zu erhöhen. Zwar reduziert das Rasier­hilfsmittel, beispielsweise Schaum oder Seife, die Reibungsver­hältnisse, aber Untersuchungen haben gezeigt, daß der Rasiervor­gang aus Mikrobewegungen besteht und bei der ersten Bewegung über einer Fläche das Rasierhilfsmittel weggeschoben wird, so daß alle weiteren Bewegungen dann ohne Rasierhilfsmittel durch­geführt werden.

    [0004] Um diesem Nachteil zu begegnen, hat man versucht, auf der Schutzkappe einen mit wasserlöslichem Kunststoff getränkten Schwammkörper anzuordnen, der dann ein polymeres Rasierhilfs­mittel auf der Haut hinterlässt. Nachteilig ist hier, daß es zu klebenden Rückständen auf der Haut kommt und die Wirkung nur dann eintritt, wenn die Rasierklingeneinheit während des Rasier­vorganges häufig mit Wasser gespült wird, um das Herauslösen des Rasierhilfsmittels aus dem Schwammkörper zu bewirken.

    [0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer Rasierklingeneinheit der eingangs angegebenen Art auf einfache und während der gesamten Dauer des Rasiervorganges zuverlässige Weise die Reibung zwischen der Rasierklingeneinheit und der Haut zu verringern.

    [0006] Als technische Lösung wird der Erfindung vor­geschlagen, daß die die Reibung vermindernde Einrichtung eine parallel zu den Schneidkanten der Rasierklingen verlaufende Leiste mit einem im Vergleich zum Kunststoffkörper geringeren Reibungskoeffizienten ist.

    [0007] Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Rasierklingen­einheit hat den Vorteil, daß mittels einer rein mechanisch arbeitende Einrichtung die Reibungskräfte zwischen der Rasier­klingeneinheit und der Haut der Benutzers reduziert werden, wo­bei durch die Leisten mit einem im Vergleich zum Kunststoff­körper der Rasierklingeneinheit geringeren Reibungskoeffizienten gewährleistet ist, daß die Verminderung des Reibungskoeffizien­ten zwischen der Rasierklingeneinheit und der Haut während des gesamten Rasiervorganges aufrechterhalten bleibt. Die Leisten sind dabei an denjenigen Stellen im bzw. am Kunststoffkörper der Rasierklingeneinheit angeordnet, an denen die Reibungskräfte beim Rasiervorgang angreifen.

    [0008] Vorzugsweise besteht die Leiste aus Metall. Metalle haben im Kontakt zur Haut einen Reibungskoeffizienten von kleiner als 0,1, und zwar sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand. Durch derartige Metalleisten wird somit die Reibung zwischen der Rasierklingeneinheit und der Haut beträchtlich vermindert.

    [0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Leiste ist diese eine zylindrische Rolle, die darüber hinaus um eine zu den Schneid­kanten der Rasierklingen parallele Achse frei drehbar gelagert sein kann. Auf diese Weise wird die Reibung noch weiter vermindert.

    [0010] Statt einer drehbaren Anordnung einer zylindrischen Rolle kann die Leiste in einer Alternativform auch starr im Kunststoff­körper angeordnet sein.

    [0011] In einer ersten möglichen Anordnung der Leiste in der Rasier­klingeneinheit kann die Leiste in Rasierrichtung vor den Rasier­klingen anstelle der Führungsfläche im Kunststoffkörper angeordnet sein. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die an der Führungsfläche der Rasierklingeneinheit auftretenden starken Reibungskräfte durch die Leiste stark vermindert werden.

    [0012] Anstelle dieser Anordnung kann in einer zweiten Ausführungsform die Leiste in Rasierrichtung hinter den Rasierklingne in der Schutzkappe mit einem geringen Überstand in dieser angeordnet sein. Auch in der Schutzkappe der Rasierklingeneinheit treten relativ große Reibungskräfte auf, die durch die Anordnung der Leiste in dieser Position abgebaut werden.

    [0013] Die beiden eben beschriebenen Ausführungsformen können auch miteinander kombiniert werden, d.h. es ist sowohl eine Leiste vor als auch eine Leiste hinter den Rasierklingen im Kunststoff­körper angeordnet, so daß an sämtlichen möglichen Stellen, wo Reibungskräfte angreifen, diese durch die Leisten reduziert werden.

    [0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nach­folgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der zwei Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:

    Fig. 1 eine Ansicht einer ersten Ausführungsform der Rasierklingeneinheit, bei der eine zylindrische Rolle zur Reibungsver­minderung vor den Rasierklingen angeordnet ist;

    Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;

    Fig. 3 eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Rasierklingeneinheit, bei der eine zylindrische Rolle in der Schutzkappe angeordnet ist;

    Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.



    [0015] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte erste Ausführungsform einer Rasierklingeneinheit für einen Naßrasierapparat besteht aus einem Kunststoffkörper 1, in dem zwei Rasierklingen 2,2′ in Form einer Doppelrasierklinge eingebettet sind, wobei die Schneid­kanten 3,3′ der Rasierklingen 2,2′ versetzt zueinander hinter­einander angeordnet sind. Die hinter den Schneidkanten 3,3′ liegenden Flächen der Rasierklingen 2,2′ sind durch eine Schutzkappe 4 des Kunststoffkörpers 1 abgedeckt.

    [0016] Zwischen Seitenschenkeln 5 des Kunststoffkörpers 1 ist auf einer Achse 6 in Rasierrichtung vor den Schneidkanten 3,3′ der Rasier­klingen 2,2′ eine Leiste 7 in Form einer Metallrolle frei drehbar gelagert. Diese Metallrolle besitzt im Kontakt zur Haut einen im Vergleich zum Kunststoff des Kunststoffkörpers 1 erheblich geringeren Reibungskoeffizienten, und zwar sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand, so daß die an der Metall­rolle auftretenden Reibungskräfte stark reduziert werden, wobei die Metallrolle in diesem Ausführungsbeispiel an einer Stelle angeordnet ist, an der üblicherweise eine Führungsfläche der Rasierklingeneinheit vorgesehen ist.

    [0017] Die zweite Ausführungsform gemäß den Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform in zwei Punkten. Zum einen ist bei dieser zweiten Ausführungsform der Rasierklingeneinheit vor den Rasierklingen 2,2′ eine querverlaufende Führungsfläche 8 ausgebildet, die einstückig mit dem Kunststoffkörper 1 geformt ist. Zum anderen ist die Leiste 7 in Form der Metallrolle bei dieser Ausführungsform in der Schutzkappe 4 frei drehbar um die Achse 6 gelagert, wobei die Metallrolle einen geringen Überstand bezüglich zur Schutzkappe 4 aufweist. Da bei der Rasur auch im Bereich dieser Schutzkappe 4 relativ große Reibungskräfte an­greifen, werden diese durch die Metallrolle reduziert.

    [0018] Die beiden Ausführungsformen können auch miteinander kombiniert werden, so daß sowohl vor den Rasierklingen 2,2′ im Bereich der sonst üblichen Führungsfläche 8 als auch hinter den Rasier­klingen 2,2′ in der Schutzkappe 4 jeweils eine Metallrolle angeordnet ist, so daß an denjenigen Stellen, wo die größten Reibungskräfte angreifen, diese durch die Metallrollen abgebaut werden. Durch eine entsprechende Anordnung der Rollen, d.h. Abstand der Rollen, Durchmesser sowie Stand auf der Schutzkappe 4, lässt sich die Haut straffen oder kontrolliert führen, um so die Hautreizungen zu reduzieren und die Rasierleistung zu steigern.

    Bezugszeichenliste



    [0019] 

    1 Kunststoffkörper

    2 Rasierklinge

    2′ Rasierklinge

    3 Schneidkante

    3′ Schneidkante

    4 Schutzkappe

    5 Seitenschenkel

    6 Achse

    7 Leiste

    8 Führungsfläche




    Ansprüche

    1. Rasierklingeneinheit für einen Rasierapparat, bei der in einem Kunststoffkörper (1) eine Rasierklinge bzw. zwei zueinander parallele Rasierklingen (2,2′) eingebettet sind, wobei der Kunststoffkörper (1) eine zu den Schneidkanten (3,3′) der Rasierklingen (2,2′) parallele Führungsfläche (8) in Rasierrichtung vor den Rasierklingen (2,2′) sowie eine Schutzkappe (4) in Rasierrichtung hinter den Rasierklingen (2,2′) aufweist und wobei die Rasierklingeneinheit mit einer die Reibung des Kunststoffkörpers (1) beim Rasieren vermindernden Einrichtung ausgestattet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die die Reibung vermindernde Einrichtung eine parallel zu den Schneidkanten (3,3′) der Rasierklingen (2,2′) verlaufende Leiste (7) mit einem im Vergleich zum Kunststoffkörper (1) geringeren Reibungskoeffizienten ist.
     
    2. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (7) aus Metall besteht.
     
    3. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Leiste (7) eine zylindrische Rolle ist.
     
    4. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Rolle um eine zu den Schneidkanten (3,3′) der Rasierklingen (2,2′) parallele Achse (6) frei drehbar gelagert ist.
     
    5. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (7) starr im Kunststoffkörper (1) angeordnet ist.
     
    6. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (7) in Rasierrichtung vor den Rasierklingen (2,2′) anstelle der Führungsfläche (8) im Kunststoffkörper (1) angeordnet ist.
     
    7. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (7) in Rasierrichtung hinter den Rasierklingen (2,2′) in der Schutzkappe (4) mit einem geringen Überstand in dieser angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht