[0001] Die Erfindung betrifft eine Rasierklingeneinheit für einen Rasierapparat, bei der
in einem Kunststoffkörper eine Rasierklinge bzw. zwei zueinander parallele Rasierklingen
eingebettet sind, wobei der Kunststoffkörper eine zu den Schneidkanten der Rasierklingen
parallele Führungsfläche in Rasierrichtung von den Rasierklingen sowie eine Schutzkappe
in Rasierrichtung hinter den Rasierklingen aufweist und wobei die Rasierklingeneinheit
mit einer die Reibung des Kunststoffkörpers beim Rasieren vermindernden Einrichtung
ausgestattet ist.
[0002] Bekannte Rasierklingeneinheiten für Naßrasierapparate weisen einen Kunststoffkörper
auf, in dem eine Rasierklinge oder eine Doppelrasierklinge eingebettet ist, wobei
bei der Doppelrasierklinge zwei zueinander parallele und bezüglich der Schneidkanten
versetzte Rasierklingen im Kunststoffkörper eingebettet sind. Der Kunststoffkörper
weist eine zu den Schneidkanten der Rasierklingen parallele Führungsfläche auf, und
zwar in Rasierrichtung vor den Rasierklingen. Weiterhin weist der Kunststoffkörper
der bekannten Rasierklingeneinheit eine Schutzkappe auf, die in Rasierrichtung hinter
den Rasierklingen angeordnet ist und als Teil des Kunststoffkörpers die Rasierklingen
hinter deren Schneidkanten abdeckt.
[0003] Beim Rasieren wird die Rasierklingeneinheit über die Haut bewegt. Dabei wird durch
den Benutzer Druck auf den Rasierapparat ausgeübt, der über die Fläche der Rasierklingeneinheit
auf die Haut übertragen wird. Kleiner werdende Rasierklingeneinheiten haben die spezifischen
Druckbelastungen noch gesteigert. Die aus Kunststoff hergestellten Rasierklingeneinheiten
haben den Nachteil eines hohen Reibungskoeffizienten, der größer als 0,3 ist. Die
Kunststoffe neigen aufgrund ihres polaren Charakters dazu, im nassen Zustand diesen
Reibungskoeffizienten sogar noch weiter zu erhöhen. Zwar reduziert das Rasierhilfsmittel,
beispielsweise Schaum oder Seife, die Reibungsverhältnisse, aber Untersuchungen haben
gezeigt, daß der Rasiervorgang aus Mikrobewegungen besteht und bei der ersten Bewegung
über einer Fläche das Rasierhilfsmittel weggeschoben wird, so daß alle weiteren Bewegungen
dann ohne Rasierhilfsmittel durchgeführt werden.
[0004] Um diesem Nachteil zu begegnen, hat man versucht, auf der Schutzkappe einen mit wasserlöslichem
Kunststoff getränkten Schwammkörper anzuordnen, der dann ein polymeres Rasierhilfsmittel
auf der Haut hinterlässt. Nachteilig ist hier, daß es zu klebenden Rückständen auf
der Haut kommt und die Wirkung nur dann eintritt, wenn die Rasierklingeneinheit während
des Rasiervorganges häufig mit Wasser gespült wird, um das Herauslösen des Rasierhilfsmittels
aus dem Schwammkörper zu bewirken.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, bei einer Rasierklingeneinheit der eingangs angegebenen Art auf einfache
und während der gesamten Dauer des Rasiervorganges zuverlässige Weise die Reibung
zwischen der Rasierklingeneinheit und der Haut zu verringern.
[0006] Als technische
Lösung wird der Erfindung vorgeschlagen, daß die die Reibung vermindernde Einrichtung eine
parallel zu den Schneidkanten der Rasierklingen verlaufende Leiste mit einem im Vergleich
zum Kunststoffkörper geringeren Reibungskoeffizienten ist.
[0007] Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Rasierklingeneinheit hat den Vorteil,
daß mittels einer rein mechanisch arbeitende Einrichtung die Reibungskräfte zwischen
der Rasierklingeneinheit und der Haut der Benutzers reduziert werden, wobei durch
die Leisten mit einem im Vergleich zum Kunststoffkörper der Rasierklingeneinheit
geringeren Reibungskoeffizienten gewährleistet ist, daß die Verminderung des Reibungskoeffizienten
zwischen der Rasierklingeneinheit und der Haut während des gesamten Rasiervorganges
aufrechterhalten bleibt. Die Leisten sind dabei an denjenigen Stellen im bzw. am Kunststoffkörper
der Rasierklingeneinheit angeordnet, an denen die Reibungskräfte beim Rasiervorgang
angreifen.
[0008] Vorzugsweise besteht die Leiste aus Metall. Metalle haben im Kontakt zur Haut einen
Reibungskoeffizienten von kleiner als 0,1, und zwar sowohl im trockenen als auch im
nassen Zustand. Durch derartige Metalleisten wird somit die Reibung zwischen der Rasierklingeneinheit
und der Haut beträchtlich vermindert.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Leiste ist diese eine zylindrische Rolle,
die darüber hinaus um eine zu den Schneidkanten der Rasierklingen parallele Achse
frei drehbar gelagert sein kann. Auf diese Weise wird die Reibung noch weiter vermindert.
[0010] Statt einer drehbaren Anordnung einer zylindrischen Rolle kann die Leiste in einer
Alternativform auch starr im Kunststoffkörper angeordnet sein.
[0011] In einer ersten möglichen Anordnung der Leiste in der Rasierklingeneinheit kann
die Leiste in Rasierrichtung vor den Rasierklingen anstelle der Führungsfläche im
Kunststoffkörper angeordnet sein. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die an der
Führungsfläche der Rasierklingeneinheit auftretenden starken Reibungskräfte durch
die Leiste stark vermindert werden.
[0012] Anstelle dieser Anordnung kann in einer zweiten Ausführungsform die Leiste in Rasierrichtung
hinter den Rasierklingne in der Schutzkappe mit einem geringen Überstand in dieser
angeordnet sein. Auch in der Schutzkappe der Rasierklingeneinheit treten relativ große
Reibungskräfte auf, die durch die Anordnung der Leiste in dieser Position abgebaut
werden.
[0013] Die beiden eben beschriebenen Ausführungsformen können auch miteinander kombiniert
werden, d.h. es ist sowohl eine Leiste vor als auch eine Leiste hinter den Rasierklingen
im Kunststoffkörper angeordnet, so daß an sämtlichen möglichen Stellen, wo Reibungskräfte
angreifen, diese durch die Leisten reduziert werden.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der zwei Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Rasierklingeneinheit
schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht einer ersten Ausführungsform der Rasierklingeneinheit, bei der
eine zylindrische Rolle zur Reibungsverminderung vor den Rasierklingen angeordnet
ist;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Rasierklingeneinheit, bei der
eine zylindrische Rolle in der Schutzkappe angeordnet ist;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.
[0015] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte erste Ausführungsform einer Rasierklingeneinheit
für einen Naßrasierapparat besteht aus einem Kunststoffkörper 1, in dem zwei Rasierklingen
2,2′ in Form einer Doppelrasierklinge eingebettet sind, wobei die Schneidkanten 3,3′
der Rasierklingen 2,2′ versetzt zueinander hintereinander angeordnet sind. Die hinter
den Schneidkanten 3,3′ liegenden Flächen der Rasierklingen 2,2′ sind durch eine Schutzkappe
4 des Kunststoffkörpers 1 abgedeckt.
[0016] Zwischen Seitenschenkeln 5 des Kunststoffkörpers 1 ist auf einer Achse 6 in Rasierrichtung
vor den Schneidkanten 3,3′ der Rasierklingen 2,2′ eine Leiste 7 in Form einer Metallrolle
frei drehbar gelagert. Diese Metallrolle besitzt im Kontakt zur Haut einen im Vergleich
zum Kunststoff des Kunststoffkörpers 1 erheblich geringeren Reibungskoeffizienten,
und zwar sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand, so daß die an der Metallrolle
auftretenden Reibungskräfte stark reduziert werden, wobei die Metallrolle in diesem
Ausführungsbeispiel an einer Stelle angeordnet ist, an der üblicherweise eine Führungsfläche
der Rasierklingeneinheit vorgesehen ist.
[0017] Die zweite Ausführungsform gemäß den Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von der ersten
Ausführungsform in zwei Punkten. Zum einen ist bei dieser zweiten Ausführungsform
der Rasierklingeneinheit vor den Rasierklingen 2,2′ eine querverlaufende Führungsfläche
8 ausgebildet, die einstückig mit dem Kunststoffkörper 1 geformt ist. Zum anderen
ist die Leiste 7 in Form der Metallrolle bei dieser Ausführungsform in der Schutzkappe
4 frei drehbar um die Achse 6 gelagert, wobei die Metallrolle einen geringen Überstand
bezüglich zur Schutzkappe 4 aufweist. Da bei der Rasur auch im Bereich dieser Schutzkappe
4 relativ große Reibungskräfte angreifen, werden diese durch die Metallrolle reduziert.
[0018] Die beiden Ausführungsformen können auch miteinander kombiniert werden, so daß sowohl
vor den Rasierklingen 2,2′ im Bereich der sonst üblichen Führungsfläche 8 als auch
hinter den Rasierklingen 2,2′ in der Schutzkappe 4 jeweils eine Metallrolle angeordnet
ist, so daß an denjenigen Stellen, wo die größten Reibungskräfte angreifen, diese
durch die Metallrollen abgebaut werden. Durch eine entsprechende Anordnung der Rollen,
d.h. Abstand der Rollen, Durchmesser sowie Stand auf der Schutzkappe 4, lässt sich
die Haut straffen oder kontrolliert führen, um so die Hautreizungen zu reduzieren
und die Rasierleistung zu steigern.
Bezugszeichenliste
[0019]
1 Kunststoffkörper
2 Rasierklinge
2′ Rasierklinge
3 Schneidkante
3′ Schneidkante
4 Schutzkappe
5 Seitenschenkel
6 Achse
7 Leiste
8 Führungsfläche
1. Rasierklingeneinheit für einen Rasierapparat, bei der in einem Kunststoffkörper
(1) eine Rasierklinge bzw. zwei zueinander parallele Rasierklingen (2,2′) eingebettet
sind, wobei der Kunststoffkörper (1) eine zu den Schneidkanten (3,3′) der Rasierklingen
(2,2′) parallele Führungsfläche (8) in Rasierrichtung vor den Rasierklingen (2,2′)
sowie eine Schutzkappe (4) in Rasierrichtung hinter den Rasierklingen (2,2′) aufweist
und wobei die Rasierklingeneinheit mit einer die Reibung des Kunststoffkörpers (1)
beim Rasieren vermindernden Einrichtung ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Reibung vermindernde Einrichtung eine parallel zu den Schneidkanten (3,3′)
der Rasierklingen (2,2′) verlaufende Leiste (7) mit einem im Vergleich zum Kunststoffkörper
(1) geringeren Reibungskoeffizienten ist.
2. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (7)
aus Metall besteht.
3. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste
(7) eine zylindrische Rolle ist.
4. Rasierklingeneinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische
Rolle um eine zu den Schneidkanten (3,3′) der Rasierklingen (2,2′) parallele Achse
(6) frei drehbar gelagert ist.
5. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiste (7) starr im Kunststoffkörper (1) angeordnet ist.
6. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiste (7) in Rasierrichtung vor den Rasierklingen (2,2′) anstelle der Führungsfläche
(8) im Kunststoffkörper (1) angeordnet ist.
7. Rasierklingeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiste (7) in Rasierrichtung hinter den Rasierklingen (2,2′) in der Schutzkappe
(4) mit einem geringen Überstand in dieser angeordnet ist.