[0001] Die Erfindung betrifft einen Bausteinträger mit Bausteinen, insbesondere Lehrbausteinen,
die quaderförmig ausgebildet und formschlüssig und mit deren Seitenflächen zueinander
benachbart auf dem Bausteinträger aufsteckbar sind.
[0002] Derartige Bausteinträger mit Bausteinen finden in aller Regel als Kinderspielzeug
Verwendung. Die einzelnen Bausteine werden nebeneinander auf den Bausteinträger gesteckt
und gegebenenfalls über diesen weitere Bausteine angeordnet, um so unterschiedlichste
Gebilde kreieren zu können. Zum formschlüssigen Verbinden der Bausteine mit dem Bausteinträger
weist dessen Oberseite zylindrische Erhebungen auf, in aufgestecktem Zustand der
Bausteine durchsetzen diese die unten offenen Bausteine und gelangen in Anlage mit
an der Innenseite der Bausteine angeordneten Verstärkungsrippen, wodurch ein seitliches
Verschieben der Bausteine auf dem Bausteinträger verhindert wird. Zum Verbinden übereinander
angeordneter Bausteine weisen diese an ihrer Oberseite gleichfalls entsprechende zylindrische
Erhebungen auf, die von unten in den darüberbefindlichen Baustein eingreifen.
[0003] Das aus Bausteinträger und Bausteinen geschilderte System ist seit langer Zeit bekannt
und erfreut sich bis zum heutigen Tage bei Kindern als Spielzeug großer Beliebtheit.
[0004] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Bausteinträ ger mit Bausteinen der
genannten Art zu schaffen, bei dem ohne große Änderungen an den Bausteinen vornehmen
zu müssen, das System einem neuen Verwendungszweck zugeführt wird.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß jeder Baustein an mindestens zwei Seitenflächen
mit miteinander verbundenen elektrischen Kontakten versehen ist und sich die Kontakte
benachbarter Bausteine berühren.
[0006] Aufgrund der erfindungsgemäßen Lösung läßt sich durch Aneinanderreihen von Bausteinen
auf dem Bausteinträger ein Stromkreis zusammensetzen, womit das System nicht nur dem
Zweck dient, kreative Gebilde zu schaffen, sondern konkret als Lehrmittel fungiert,
um so spielerisch die Funktion des Stromes und den Aufbau eines Stromkreises zu vermitteln.
Die Lehrbausteine können je nach Kompliziertheit der verwendeten elektrischen Elemente
für Kleinkinder im Kindergarten oder Kinder in der Schule Verwendung finden, die
damit wesentlich früher wie bisher das Wesen der Elektrizität erfahren können. Entsprechendes
gilt für Behinderte, insbesondere Blinde, denen es im wahrsten Sinne des Wortes möglich
ist, das Wesen der Elektrizität zu begreifen, indem sie die Kontakte der Bausteine
ertasten und somit Stromkreise zusammensetzen können.
[0007] Im Unterschied zum Spielen mit den herkömmlichen Bausteinen ist vorgesehen, daß
die erfindungsgemäßen, mit elektrischen Kontakten versehenen Bausteine nur zweidimensional
auf dem Bausteinträger angeordnet werden. Es können die unterschiedlichsten mit elektrischen
Kontakten versehenen Bausteine Verwendung finden, beispielsweise einfache Bausteine
mit zwei an gegenüberliegenden Seitenflächen der Bausteine angeordneten Kontakten,
die mittels einer stromführenden Leitung miteinander verbunden sind, desgleichen
zwei Kontakte, die an benachbarten Seitenflächen angeordnet sind und damit eine Winkelverbindung
herbeiführen, ferner drei an benachbarten Seiten angeordnete Kontakte, womit der Baustein
als T-Stück fungiert, schließlich kön nen alle vier Seitenflächen des Bausteines
mit Kontakten versehen sein, wobei nur die jeweils gegenüberliegenden Kontakte miteinander
verbunden sind und damit ein als Kreuzung fungierender Stein entsteht. Die Bausteine
können aber auch wesentlich komplizierter aufgebaut sein, derart, daß beispielsweise
zwischen zwei an gegenüberliegenden Seitenflächen des Bausteines befindlichen Kontakten
ein Schalter, eine Lampe, eine Batterie, ein Widerstand, ein Kondensator usw. oder
gar Meßgeräte angeordnet sind.
[0008] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß jeder Baustein
hohl ausgebildet ist und im Inneren eine Platine aufnimmt, mit der an ihren Enden
die Kontakte aufnehmende Blattfedern verbunden sind, wobei die Kontakte unter Vorspannung
die Ausnehmungen in den Seitenflächen durchsetzen. Eine derartige Ausbildung der Bausteine
ermöglicht es, die herkömmlichen Bausteine auf einfachste Art und Weise im erfindungsgemäßen
Sinne umzurüsten, indem die Bausteine im Bereich ihrer Seitenflächen nur mit der
entsprechenden Anzahl von Ausnehmungen zur Aufnahme der Kontakte versehen werden müssen,
um anschließend die Platine mit den Blattfedern in den Hohlraum einzubringen und
die Kontakte in die Ausnehmungen einzuführen, die dann aufgrund der Eigenspannung
der Blattfedern über die Außenflächen der Bausteine hinausstehen und somit gewährleistet
ist, daß in aufgestecktem Zustand die Kontakte benachbarter Bausteine in Anlage miteinander
gelangen.
[0009] Um die Funktion der unterschiedlichen Bausteine kenntlich zu machen, sollten sie
mit entsprechenden elektrischen Symbolen versehen sein. Sind die Bausteine oben eben
ausgebildet, d.h. ohne zylindrische Erhebungen bietet es sich an, unmittelbar dort
die Symbole anzubringen. Bei der Verwendung herkömmlicher Steine hingegen, sollten
auf diese Deckelsteine aufgesteckt werden, die an ihrer Unterseite entsprechend der
Oberseite der herkömmlichen Bausteine ausgebildet sind und deren Oberseite eben beschaffen
ist und hierauf die der Funktion des darunter befindlichen Bausteines entsprechenden
Symbole gegebenenfalls auch in Blindenschrift aufgebracht sind.
[0010] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Bausteinträgers mit den Bausteinen
besteht damit darin, daß nach der Ausrüstung der herkömmlichen Bausteine mit Platine,
Kontakten, Deckelsteine und Kennzeichnungssymbol keinerlei Werkzeuge mehr erforderlich
sind, um einen Stromkreis aufzubauen und diesen zu verändern oder zu erweitern. Es
werden lediglich die Bausteine umgesetzt oder durch Hinzufügen weiterer Kontaktbausteine
neue Strompfade hergestellt.
[0011] In den Figuren ist die Erfindung an Ausführungsformen beispielsweise dargestellt,
ohne auf diese beschränkt zu sein. Es stellt dar:
Fig. 1 eine räumliche Darstellung eines Bausteinträgers mit einem hierauf angeordneten
erfindungsgemäßen Baustein,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Baustein gemäß der Linie A-A in Figur 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Baustein gemäß der Linie B-B in Figur 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die im Baustein angeordnete, in zwei Ausführungsformen
gezeigte Platine und
Fig. 5 eine Draufsicht des auf den Baustein aufsteckbaren Deckelsteines unter Bezugnahme
auf die beiden Ausführungsformen.
[0012] Figur 1 zeigt einen bekannten plattenförmigen Bausteinträger 1, der mit einer Vielzahl
senkrecht zur Trägeroberfläche 2 verlaufender zylindrischer Erhebungen 3 versehen
ist. Der erfindungsgemäße Baustein 4 ist quaderförmig ausgebildet und weist keinen
Boden auf, so daß er auf die zylindrischen Erhebungen 3 aufgesteckt werden kann. Um
einen definierten Sitz des Bausteines 4 bezüglich der zylindrischen Erhebungen 3
zu gewährleisten, weist dieser mit den Seitenwänden 5a bis 5d des Bausteines 4 verbundene
und senkrecht zur Oberwand 6 des Bausteines 4 verlaufende Stege 7 auf, die bei aufgestecktem
Baustein 4 die entsprechenden zylindrischen Erhebungen 3 des Bausteinträgers 1 spielfrei
umschließen. Entsprechendes gilt für den an der Unterseite der Oberwand 6 angeordneten
zylindrischen Ansatz 8, der in aufgestecktem Zustand des Bausteines 4 gleichfalls
an den zylindrischen Erhebungen 3 des Bausteinträgers 1 spielfrei anliegt. Auf der
Oberseite der Oberwand 6 ist der Baustein 4 mit vier zylindrischen Erhebungen 9 versehen,
so daß auf den Baustein 4 in bekannter Art und Weise ein weiterer Baustein aufgesteckt
werden könnte.
[0013] Der innen hohl ausgebildete Baustein nimmt in seinem Inneren eine rechteckige, leitende
Platine 10 auf, deren Mittenbohrung der zylindrische Ansatz 8 durchsetzt. Mit der
Platine 10 sind vier winklig ausgebildete metallische Blattfedern 11 mittels Nieten
12 befestigt. Die Blattfedern 11 nehmen an ihren unteren Enden als Kontakte fungierende
Metallzylinder 13 auf, die entsprechend ausgebildete Ausnehmungen in den Seitenwänden
5a bis 5d mit Spiel durchsetzen. Die Länge der Zylinder 13 ist geringfügig größer
als die Stärke der Seitenwände 5a bis 5d, infolge der Eigenspannung der Blattfedern
11, die im Bereich ihres unteren Endes an der Innenseite der Seitenwände 5a bis 5d
anliegen, stehen die erhaben ausgebildeten Kontaktflächen 15 der Zylinder 13 über
die Seitenwände 5a bis 5d hinaus.
[0014] Wie der Darstellung der Figur 4 zu entnehmen ist, sind jeweils die entgegengesetzten
Seitenwände 5a, 5c bzw. 5b, 5d durchsetzende Zylinder 13 mittels Leitungen 16 bzw.
17 oder über die geätzte Kupferkaschierung der Platine 10a elektrisch leitend verbunden,
so daß der mit der Platine nach der linken Darstellung der Figur 4 versehene Baustein
die Funktion einer Kreuzung aufweist. Ein mit der Platine nach der rechten Darstellung
der Figur 4 versehener Baustein weist die Funktion einer geraden Leitungsver bindung
auf. Auf den in Figur 5 gezeigten Deckelsteinen 18 ist auf deren ebenen oberen Flächen
die Kreuzung und die Gerade symbolhaft verdeutlicht. Die Unterseite des Deckelsteins
18 ist mit einer kubischen Aushöhlung versehen, die bei aufgestecktem Deckelstein
18 die zylindrischen Erhebungen 9 umschließen.
[0015] Durch sinnvolles Aneinanderreihen unterschiedlichster, mit elektrischen Kontakten
versehener Bausteine lassen sich beliebige Stromkreise auf den Bausteinträger aufbauen.
Hierzu sind die einzelnen Bausteine derart auf den Bausteinträger zu placieren, daß
die Kontakte 13 des einen Bausteines mit den Kontakten 13 des anderen Bausteines in
Anlage gelangen und damit einen Stromfluß ermöglichen. Die Ausbildung der Bausteine
mit den Blattfedern 11 stellt einen dauerhaften Kontakt zwischen benachbarten Zylindern
13 sicher, da diese beim Aufstecken der Bausteine auf den Bausteinträger geringfügig
gegen die Kraft der Blattfeder 11 in den Baustein hineingeschoben werden und damit
die Andrückkraft der sich kontaktierenden Metallzylinder 13 erhöht ist.
[0016] Bei einer entsprechenden Größe der Bausteine 4 lassen sich innerhalb deren Hohlräume
unterschiedlichste Elemente zur Bildung eines Stromkreises anordnen. In einem mit
zwei Kontakten versehenen Baustein kann beispielsweise eine Batterie angeordnet sein,
in einem weiteren, entsprechende Kontakte aufweisenden Baustein, ein Schalter, in
weiteren Bausteinen ein Widerstand, ein Kondensator, ein Meßgerät usw.
1. Bausteinträger mit Bausteinen, insbesondere Lehrbausteinen, die quaderförmig ausgebildet
und formschlüssig und mit deren Seitenflächen zueinander benachbart auf den Bausteinträger
aufsteckbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Baustein (4) an mindestens zwei Seitenflächen (5a, 5c) mit miteinander
verbundenen elektrischen Kontakten (13) versehen ist, und sich die Kontakte (13) benachbarter
Bausteine (4) berühren.
2. Bausteinträger mit Bausteinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Baustein (4) hohl ausgebildet ist und im Inneren eine Platine (10) aufnimmt, mit der
an ihren Enden die Kontakte (13) aufnehmende Blattfedern (11) verbunden sind, wobei
die Kontakte (13) unter Vorspannung Ausnehmungen (14) in den Seitenflächen (5a, 5c)
durchsetzen.
3. Bausteinträger mit Bausteinen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontakte als rotationssymmetrische Körper (13) ausgebildet sind, die rotationssymmetrische
Ausnehmungen (14) durchsetzen.
4. Bausteinträger mit Bausteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Baustein (4) auf den gegenüberliegenden Seitenflächen (5a, 5c; 5b, 5d) mit
miteinander verbundenen Kontakten (13) versehen ist.
5. Bausteinträger mit Bausteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß im Baustein (4) mit den Kontakten (13) verbundene Elemente zur Bildung eines Stromkreises
angeordnet sind, insbesondere eine Batterie, ein Schalter, ein Widerstand, ein Kondensator,
ein Meßgerät usw.
6. Bausteinträger mit Bausteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Bausteine (4) weitere Bausteine (18) ohne Kontakte (13) aufsteckbar sind.