(19)
(11) EP 0 306 734 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.03.1989  Patentblatt  1989/11

(21) Anmeldenummer: 88113251.8

(22) Anmeldetag:  16.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63H 33/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 27.08.1987 DE 8711607 U

(71) Anmelder: Baumeister, Peter
D-55130 Mainz (DE)

(72) Erfinder:
  • Baumeister, Peter
    D-55130 Mainz (DE)

(74) Vertreter: Quermann, Helmut, Dipl.-Ing. 
Postfach 61 45
65051 Wiesbaden
65051 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bausteinträger mit Bausteinen


    (57) Die Erfindung schlägt einen Bausteinträger (1) mit Bausteinen (4), insbesondere Lehrbausteinen, vor, die quaderförmig aus­gebildet und formschlüssig und mit deren Seitenflächen (5a) zueinander benachbart auf den Bausteinträger aufsteckbar sind, wobei jeder Baustein an mindestens zwei Seitenflächen (5a) mit miteinander verbundenen elektrischen Kontakten versehen ist, und sich die Kontakte benachbarter Bausteine berühren.
    Aufgrund der erfindungsgemäßen Lösung läßt sich durch An­lö einanderreihen von Bausteinen auf dem Bausteinträger ein Strom­kreis zusammensetzen, womit das System nicht nur dem Zweck dient, kreative Gebilde zu schaffen, sondern konkret als Lehr. mittel fungiert, um so spielerisch die Funktion des Stromes und den Aufbau eines Stromkreises zu vermitteln.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Bausteinträger mit Baustei­nen, insbesondere Lehrbausteinen, die quaderförmig ausge­bildet und formschlüssig und mit deren Seitenflächen zu­einander benachbart auf dem Bausteinträger aufsteckbar sind.

    [0002] Derartige Bausteinträger mit Bausteinen finden in aller Regel als Kinderspielzeug Verwendung. Die einzelnen Bau­steine werden nebeneinander auf den Bausteinträger ge­steckt und gegebenenfalls über diesen weitere Bausteine angeordnet, um so unterschiedlichste Gebilde kreieren zu können. Zum formschlüssigen Verbinden der Bausteine mit dem Bausteinträger weist dessen Oberseite zylindrische Er­hebungen auf, in aufgestecktem Zustand der Bausteine durchsetzen diese die unten offenen Bausteine und gelangen in Anlage mit an der Innenseite der Bausteine angeordneten Verstärkungsrippen, wodurch ein seitliches Verschieben der Bausteine auf dem Bausteinträger verhindert wird. Zum Ver­binden übereinander angeordneter Bausteine weisen diese an ihrer Oberseite gleichfalls entsprechende zylindrische Erhebungen auf, die von unten in den darüberbefindlichen Baustein eingreifen.

    [0003] Das aus Bausteinträger und Bausteinen geschilderte System ist seit langer Zeit bekannt und erfreut sich bis zum heu­tigen Tage bei Kindern als Spielzeug großer Beliebtheit.

    [0004] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Bausteinträ­ ger mit Bausteinen der genannten Art zu schaffen, bei dem ohne große Änderungen an den Bausteinen vornehmen zu müssen, das System einem neuen Verwendungszweck zugeführt wird.

    [0005] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß jeder Baustein an mindestens zwei Seitenflächen mit miteinander verbundenen elektrischen Kontakten versehen ist und sich die Kontakte benachbarter Bausteine berühren.

    [0006] Aufgrund der erfindungsgemäßen Lösung läßt sich durch An­einanderreihen von Bausteinen auf dem Bausteinträger ein Stromkreis zusammensetzen, womit das System nicht nur dem Zweck dient, kreative Gebilde zu schaffen, sondern konkret als Lehrmittel fungiert, um so spielerisch die Funktion des Stromes und den Aufbau eines Stromkreises zu vermit­teln. Die Lehrbausteine können je nach Kompliziertheit der verwendeten elektrischen Elemente für Kleinkinder im Kin­dergarten oder Kinder in der Schule Verwendung finden, die damit wesentlich früher wie bisher das Wesen der Elektri­zität erfahren können. Entsprechendes gilt für Behinderte, insbesondere Blinde, denen es im wahrsten Sinne des Wortes möglich ist, das Wesen der Elektrizität zu begreifen, in­dem sie die Kontakte der Bausteine ertasten und somit Stromkreise zusammensetzen können.

    [0007] Im Unterschied zum Spielen mit den herkömmlichen Baustei­nen ist vorgesehen, daß die erfindungsgemäßen, mit elek­trischen Kontakten versehenen Bausteine nur zweidimensio­nal auf dem Bausteinträger angeordnet werden. Es können die unterschiedlichsten mit elektrischen Kontakten verse­henen Bausteine Verwendung finden, beispielsweise einfache Bausteine mit zwei an gegenüberliegenden Seitenflächen der Bausteine angeordneten Kontakten, die mittels einer strom­führenden Leitung miteinander verbunden sind, desgleichen zwei Kontakte, die an benachbarten Seitenflächen angeord­net sind und damit eine Winkelverbindung herbeiführen, ferner drei an benachbarten Seiten angeordnete Kontakte, womit der Baustein als T-Stück fungiert, schließlich kön­ nen alle vier Seitenflächen des Bausteines mit Kontakten versehen sein, wobei nur die jeweils gegenüberliegenden Kontakte miteinander verbunden sind und damit ein als Kreuzung fungierender Stein entsteht. Die Bausteine können aber auch wesentlich komplizierter aufgebaut sein, derart, daß beispielsweise zwischen zwei an gegenüberliegenden Seitenflächen des Bausteines befindlichen Kontakten ein Schalter, eine Lampe, eine Batterie, ein Widerstand, ein Kondensator usw. oder gar Meßgeräte angeordnet sind.

    [0008] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß jeder Baustein hohl ausgebildet ist und im Inneren eine Platine aufnimmt, mit der an ihren Enden die Kontakte aufnehmende Blattfedern verbunden sind, wobei die Kontakte unter Vorspannung die Ausnehmungen in den Seitenflächen durchsetzen. Eine derartige Ausbildung der Bausteine ermöglicht es, die herkömmlichen Bausteine auf einfachste Art und Weise im erfindungsgemäßen Sinne umzu­rüsten, indem die Bausteine im Bereich ihrer Seitenflächen nur mit der entsprechenden Anzahl von Ausnehmungen zur Aufnahme der Kontakte versehen werden müssen, um anschlie­ßend die Platine mit den Blattfedern in den Hohlraum ein­zubringen und die Kontakte in die Ausnehmungen einzufüh­ren, die dann aufgrund der Eigenspannung der Blattfedern über die Außenflächen der Bausteine hinausstehen und somit gewährleistet ist, daß in aufgestecktem Zustand die Kon­takte benachbarter Bausteine in Anlage miteinander ge­langen.

    [0009] Um die Funktion der unterschiedlichen Bausteine kenntlich zu machen, sollten sie mit entsprechenden elektrischen Symbolen versehen sein. Sind die Bausteine oben eben aus­gebildet, d.h. ohne zylindrische Erhebungen bietet es sich an, unmittelbar dort die Symbole anzubringen. Bei der Ver­wendung herkömmlicher Steine hingegen, sollten auf diese Deckelsteine aufgesteckt werden, die an ihrer Unterseite entsprechend der Oberseite der herkömmlichen Bausteine ausgebildet sind und deren Oberseite eben beschaffen ist und hierauf die der Funktion des darunter befindlichen Bausteines entsprechenden Symbole gegebenenfalls auch in Blindenschrift aufgebracht sind.

    [0010] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Baustein­trägers mit den Bausteinen besteht damit darin, daß nach der Ausrüstung der herkömmlichen Bausteine mit Platine, Kontakten, Deckelsteine und Kennzeichnungssymbol keinerlei Werkzeuge mehr erforderlich sind, um einen Stromkreis auf­zubauen und diesen zu verändern oder zu erweitern. Es wer­den lediglich die Bausteine umgesetzt oder durch Hinzufü­gen weiterer Kontaktbausteine neue Strompfade hergestellt.

    [0011] In den Figuren ist die Erfindung an Ausführungsformen bei­spielsweise dargestellt, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es stellt dar:

    Fig. 1 eine räumliche Darstellung eines Bausteinträgers mit einem hierauf angeordneten erfindungsgemäßen Baustein,

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Baustein gemäß der Linie A-A in Figur 1,

    Fig. 3 einen Schnitt durch den Baustein gemäß der Linie B-B in Figur 1,

    Fig. 4 eine Draufsicht auf die im Baustein angeordnete, in zwei Ausführungsformen gezeigte Platine und

    Fig. 5 eine Draufsicht des auf den Baustein aufsteckbaren Deckelsteines unter Bezugnahme auf die beiden Aus­führungsformen.



    [0012] Figur 1 zeigt einen bekannten plattenförmigen Bausteinträ­ger 1, der mit einer Vielzahl senkrecht zur Trägeroberflä­che 2 verlaufender zylindrischer Erhebungen 3 versehen ist. Der erfindungsgemäße Baustein 4 ist quaderförmig aus­gebildet und weist keinen Boden auf, so daß er auf die zylindrischen Erhebungen 3 aufgesteckt werden kann. Um einen definierten Sitz des Bausteines 4 bezüglich der zy­lindrischen Erhebungen 3 zu gewährleisten, weist dieser mit den Seitenwänden 5a bis 5d des Bausteines 4 verbundene und senkrecht zur Oberwand 6 des Bausteines 4 verlaufende Stege 7 auf, die bei aufgestecktem Baustein 4 die entspre­chenden zylindrischen Erhebungen 3 des Bausteinträgers 1 spielfrei umschließen. Entsprechendes gilt für den an der Unterseite der Oberwand 6 angeordneten zylindrischen An­satz 8, der in aufgestecktem Zustand des Bausteines 4 gleichfalls an den zylindrischen Erhebungen 3 des Bau­steinträgers 1 spielfrei anliegt. Auf der Oberseite der Oberwand 6 ist der Baustein 4 mit vier zylindrischen Erhe­bungen 9 versehen, so daß auf den Baustein 4 in bekannter Art und Weise ein weiterer Baustein aufgesteckt werden könnte.

    [0013] Der innen hohl ausgebildete Baustein nimmt in seinem Inne­ren eine rechteckige, leitende Platine 10 auf, deren Mit­tenbohrung der zylindrische Ansatz 8 durchsetzt. Mit der Platine 10 sind vier winklig ausgebildete metallische Blattfedern 11 mittels Nieten 12 befestigt. Die Blattfe­dern 11 nehmen an ihren unteren Enden als Kontakte fungie­rende Metallzylinder 13 auf, die entsprechend ausgebildete Ausnehmungen in den Seitenwänden 5a bis 5d mit Spiel durch­setzen. Die Länge der Zylinder 13 ist geringfügig größer als die Stärke der Seitenwände 5a bis 5d, infolge der Ei­genspannung der Blattfedern 11, die im Bereich ihres unte­ren Endes an der Innenseite der Seitenwände 5a bis 5d an­liegen, stehen die erhaben ausgebildeten Kontaktflächen 15 der Zylinder 13 über die Seitenwände 5a bis 5d hinaus.

    [0014] Wie der Darstellung der Figur 4 zu entnehmen ist, sind je­weils die entgegengesetzten Seitenwände 5a, 5c bzw. 5b, 5d durchsetzende Zylinder 13 mittels Leitungen 16 bzw. 17 oder über die geätzte Kupferkaschierung der Platine 10a elektrisch leitend verbunden, so daß der mit der Platine nach der linken Darstellung der Figur 4 versehene Bau­stein die Funktion einer Kreuzung aufweist. Ein mit der Platine nach der rechten Darstellung der Figur 4 versehe­ner Baustein weist die Funktion einer geraden Leitungsver­ bindung auf. Auf den in Figur 5 gezeigten Deckelsteinen 18 ist auf deren ebenen oberen Flächen die Kreuzung und die Gerade symbolhaft verdeutlicht. Die Unterseite des Deckelsteins 18 ist mit einer kubischen Aushöhlung verse­hen, die bei aufgestecktem Deckelstein 18 die zylindri­schen Erhebungen 9 umschließen.

    [0015] Durch sinnvolles Aneinanderreihen unterschiedlichster, mit elektrischen Kontakten versehener Bausteine lassen sich beliebige Stromkreise auf den Bausteinträger aufbauen. Hierzu sind die einzelnen Bausteine derart auf den Bau­steinträger zu placieren, daß die Kontakte 13 des einen Bausteines mit den Kontakten 13 des anderen Bausteines in Anlage gelangen und damit einen Stromfluß ermöglichen. Die Ausbildung der Bausteine mit den Blattfedern 11 stellt einen dauerhaften Kontakt zwischen benachbarten Zylindern 13 sicher, da diese beim Aufstecken der Bausteine auf den Bausteinträger geringfügig gegen die Kraft der Blattfeder 11 in den Baustein hineingeschoben werden und damit die Andrückkraft der sich kontaktierenden Metallzylinder 13 erhöht ist.

    [0016] Bei einer entsprechenden Größe der Bausteine 4 lassen sich innerhalb deren Hohlräume unterschiedlichste Elemente zur Bildung eines Stromkreises anordnen. In einem mit zwei Kontakten versehenen Baustein kann beispielsweise eine Batterie angeordnet sein, in einem weiteren, entsprechen­de Kontakte aufweisenden Baustein, ein Schalter, in wei­teren Bausteinen ein Widerstand, ein Kondensator, ein Meß­gerät usw.


    Ansprüche

    1. Bausteinträger mit Bausteinen, insbesondere Lehrbau­steinen, die quaderförmig ausgebildet und formschlüssig und mit deren Seitenflächen zueinander benachbart auf den Bausteinträger aufsteckbar sind, dadurch gekenn­zeichnet, daß jeder Baustein (4) an mindestens zwei Seitenflächen (5a, 5c) mit miteinander verbundenen elektrischen Kontakten (13) versehen ist, und sich die Kontakte (13) benachbarter Bausteine (4) berühren.
     
    2. Bausteinträger mit Bausteinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Baustein (4) hohl ausgebildet ist und im Inneren eine Platine (10) aufnimmt, mit der an ihren Enden die Kontakte (13) aufnehmende Blattfe­dern (11) verbunden sind, wobei die Kontakte (13) unter Vorspannung Ausnehmungen (14) in den Seitenflächen (5a, 5c) durchsetzen.
     
    3. Bausteinträger mit Bausteinen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte als rotationssymmetri­sche Körper (13) ausgebildet sind, die rotationssymme­trische Ausnehmungen (14) durchsetzen.
     
    4. Bausteinträger mit Bausteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Baustein (4) auf den gegenüberliegenden Seitenflächen (5a, 5c; 5b, 5d) mit miteinander verbundenen Kontakten (13) versehen ist.
     
    5. Bausteinträger mit Bausteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Baustein (4) mit den Kontakten (13) verbundene Elemente zur Bildung eines Stromkreises angeordnet sind, insbesondere eine Batterie, ein Schalter, ein Widerstand, ein Kondensa­tor, ein Meßgerät usw.
     
    6. Bausteinträger mit Bausteinen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Bausteine (4) weitere Bausteine (18) ohne Kontakte (13) aufsteck­bar sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht