[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rotationskolbenpumpe nach dem Oberbegriff
des 1. Anspruchs und ihre Verwendung zur Steuerung der Ventile einer Verbrennungskraftmaschine.
Aus der FR-A-2 480 853 ist eine mittels eines Drehschiebers gesteuerte Einrichtung
zur Ventilsteuerung bekannt, bei der aus einer zentralen Druckquelle beaufschlagte,
hydraulisch betätigte Ventile dadurch in ihrer Charakteristik verändert werden, daß
durch zwei gegeneinander verdrehbare Kulissen ein in Abhängigkeit von verschiedenen
Betriebsparametern der Maschine variierbarer Durchgang für das Hydraulikfluid geschaffen
wird. Wegen der bei den verschiedenen Betriebstemperaturen der Maschine unterschiedlichen
Viskosität des Hydraulikfluids läßt sich mit einer Einrichtung dieser Art jedoch keine
exakte Ventilsteuerung erreichen. Die erwähnte Vorrichtung entnimmt das unter Druck
stehende Hydraulikfluid einer nicht näher spezifizierten Quelle, wofür der Fachmann
vorzugsweise die ohnehin vorhandene Schmierölpumpe der Maschine auswählen wird. Diese
weist eine möglichst gleichbleibende Fördercharakteristik auf, um den Druck des geförderten
Öls konstant zu halten, d. h. sie wirkt nur als Druckpumpe und ist dem Bedarf der
Ventilsteuerung nicht angepaßt, die während einer Umdrehung der Kurbelwelle während
eines ersten Zeitraumes das Ventil öffnet, während eines zweiten Zeitraumes es wieder
schließt und zuletzt während eines dritten Zeitraumes geschlossen hält.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Rotationskolbenpumpe mit einer an diesen
Bedarf angepaßten Charakteristik, die nur intermittierend die Ventile beaufschlagt
und sowohl als Druck- als auch als Saugpumpe arbeitet, wobei diese Arbeitstakte jeweils
einer der Ventilbewegungen, dem Öffnen oder dem Schließen zugeordnet sind. Die Ventilsteuerung
soll innerhalb eines geschlossenen, vom Schmierölkreislauf der Maschine unabhängigen
Kreises erfolgen, so daß für beide Verwendungszwecke das jeweils geeignetste Fluid
verwendet werden kann.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch das im kennzeichnenden Teil des 1. Anspruchs
angegebene Merkmal. Wenn die Pumpe wie gefordert während eines Teils ihres Umlaufes
keine Pumpleistung erbringt, entfaltet sie während dieses Zeitraumes außerhalb ihrer
selbst keine Wirkung; bei der gemäß dem 2. Anspruch als bevorzugt vorgesehenen Verwendung
zur Steuerung der Ventile von Verbrennungskraftmaschinen bedeutet dies, daß während
des genannten Zeitraumes keine Stellkraft auf das Ventil einwirkt und dieses in seiner
Lage verharrt.
[0004] Gemäß der im 3. Anspruch vorgeschlagenen besonderen Ausgestaltung der Erfindung entspricht
der Zeitraum, während dessen die Pumpe keine Leistung erbringt, demjenigen Zeitraum,
während dessen das zu steuernde Ventil geschlossen bleibt.
[0005] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung gemäß dem 4. Anspruch arbeitet die Pumpe
während des verbleibenden Zeitraumes je zur Hälfte als Druck- und als Saugpumpe, so
daß mit ihrer Hilfe eine hin- und hergehende Bewegung steuerbar ist, z. B. ein Ventil
geöffnet und wieder geschlossen werden kann.
[0006] Entsprechend dem im 5. Anspruch gemachten Vorschlag wird für jedes der bei mehrzylindrigen
Maschinen vorhandenen Ventile eine solche Kammer vorgesehen, so daß die Ventile nacheinander,
zeitlich gegeneinander versetzt, aber in gleicher Weise betätigt werden. Dabei kann
es vorteilhaft sein, für jede Ventilart, d. h. für die Einlaß- wie die Auslaßventile
eine besondere Pumpe vorzusehen, wobei diese in einem gemeinsamen Gehäuse zu einer
Doppelpumpe integriert werden können.
[0007] Eine Pumpe mit den geforderten Eigenschaften läßt sich, wie im 6. Anspruch gefordert,
in Form einer sogenannten Rollzellenpumpe verwirklichen. Diese weist mehrere einzelne
Pumpkammern auf, die durch den zwischen den als Kolben wirkenden Rollen gelegenen
Zwischenraum gebildet werden.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar
zeigt die
Figur 1 einen Querschnitt entsprechend der Linie I-I der Figur 2 und die
Figur 2 einen Längsaxialschnitt entsprechend der Linie II-II der Figur 1.
[0009] Eine Welle 1, die mit einer Verzahnung 2 versehen sein kann, wird von der hier nicht
gezeigten Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine aus auf irgendeine der dem Fachmann
bekannten Arten angetrieben, wie sie zum Antrieb z. B. von Nockenwellen entwickelt
worden sind. Mit der Welle 1 verbunden und mit dieser drehbar ist ein Gehäuse 3 einer
Rollzellenpumpe angeordnet, dessen Innenkontur in drei, hier mit den Buchstaben a,
b und c bezeichneten Sektoren einen unterschiedlichen Verlauf nimmt. Im ersten Sektor
a ist die Kontur kreisförmig und konzentrisch mit der Achse der Welle 1, in einem
zweiten Sektor b bzw. dem dritten Sektor c weist sie dagegen einen auf einen geringeren
Abstand von der Achse ein- bzw. auslaufenden Verlauf auf. In ihrer Gesamtheit ist
die Kontur negativ ogival, spiegelbildlich nicht unähnlich derjenigen der konventionell
zur Steuerung von Ventilen verwendeten Nocken. Über die Welle 1 angetrieben, rotiert
das Gehäuse 3 um einen feststehenden Pumpenkörper 4, aus dem, durch Federn 5 belastet,
Rollen 6 bis zum Anliegen am Gehäuse 3 hervortreten, sich bei einer Drehung des letzteren
an diesem abrollen und als Kolben wirken. Zwischen dem Gehäuse 3 und dem Pumpenkörper
4 werden mehrere, durch die Rollen 6 voneinander getrennte Pumpräume 7 gebildet, die
mit einem Hydraulikfluid gefüllt sind. Läuft ein Pumpraum 7 entsprechend der durch
den Pfeil angedeuteten Drehrichtung des Gehäuses 3 in den zweiten Sektor b ein, wo
die Innenkontur des Gehäuses von der Kreisform abweicht, so wird in demselben eine
Druckwirkung erzeugt, die über einen zugehörigen Kanal 8 (schematisch angedeutet)
sich in einen Stellzylinder 9 fortpflanzt, in dem der als Kolben ausgestaltete Schaft
eines Ventiles 10 verdrängt wird, so daß letzteres öffnet. Der betreffende Pumpraum
7 tritt danach in den dritten Sektor c ein, wo die Pumpe eine Saugwirkung entfaltet,
die sich ebenfalls dem Ventil 10 mitteilt, so daß dieses wieder schließt. Beim Durchlaufen
des anschließenden ersten Sektors a entfaltet die Pumpe keine Wirkung, so daß auch
das Ventil 10 in seiner geschlossenen Stellung verharrt. Die Innenkontur des Gehäuses
3 und damit auch die Ausdehnung der einzelnen Sektoren werden so festgelegt, daß die
gewünschte Ventilcharakteristik erzielt wird. Dabei kann die Flankensteigung der Kontur
verhältnismäßig flach ausgeführt werden, da die Pumpe wegen des größeren Wirkungsquerschnittes
des einzelnen Pumpraumes 7 eine Übersetzung aufweist, durch die der erforderliche
größere Ventilhub bewirkt wird. Im dargestellten Beispiel sind sechs Pumpräume 7 vorhanden,
wie sie zur Steuerung einer Sechszylindermaschine erforderlich wären, und zwar für
die Ventile jeweils einer Kategorie, d. h. der Einlaß- oder Auslaßventile. Die Ventile
der jeweils anderen Kategorie werden durch eine zweite Pumpe der beschriebenen Art
gesteuert, wobei die jeweiligen Gehäuse 3 so gegeneinander azimutal verstellt werden
können, daß eine entsprechend dem Betriebszustand der Maschine erwünschte veränderliche
Überschneidung der beiden Ventilöffnungszeiten erzielt wird. Um die an den Abdichtungen
am Gehäuse 3 und den Ventilen 10 auftretenden kleinen Leckagen auszugleichen, ist
der betreffende Kreislauf über ein Rückschlagventil 11 mit einer unter Druck stehenden
Quelle 12 zusätzlichen Hydraulikfluids verbunden.
1. Rotationskolbenpumpe, deren Kolben (6) während eines Umlaufes nacheinander einen
ersten a, einen zweiten b und einen dritten c Sektor durchläuft, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Pumpleistung während des Durchlaufens des ersten Sektors (a) gleich Null
ist.
2. Verwendung einer Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1 zur Steuerung der Ventile
(10) von Verbrennungskraftmaschinen.
3. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1 in der Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Sektor (a) einen Teil einer Kolbenumdrehung (6) umfaßt, der gleich
demjenigen einer Kurbelwellendrehung der Verbrennungskraftmaschine ist, während dessen
das gesteuerte Ventil (10) geschlossen ist.
4. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie während des Durchlaufens des zweiten Sektors (b) als Druck-, und während
des Durchlaufens des dritten Sektors (c) als Saugpumpe arbeitet.
5. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1, mit mehreren durch die Kolben (6) und das
Gehäuse (3) gebildeten Pumpkammern (7) in der Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß je zu steuerndem Ventil (10) eine Pumpkammer (7) vorhanden ist.
6. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Rollzellenpumpe ist.