[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulische Ziehvorrichtung zum Abziehen und Einpressen
von Lagern oder Hülsen, insbesondere für Achslager (Wälzlager) von Kraftfahrzeugen,
bestehend aus einem Arbeitszylinder mit einem Arbeitskolben und einer die Stirnwand
des Arbeitszylinders durchragenden Kolbenstange, sowie aus einem im Durchmesser kleineren
Druckzylinder, der mit dem Arbeitszylinder in Verbindung steht und in dem ein von
einer Gewindespindel betätigter Druckkolben angeordnet ist, welcher bei seiner Druckbewegung
ein hydraulisches Druckmittel in den im Durchmesser größeren Arbeitszylinder preßt.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung der gattungsgemäßen Art (DE-PS 1 291 700) sind der
Arbeitszylinder und der Druckzylinder in zueinander koaxialer Anordnung in Form zylindrischer
Axialbohrungen unterschiedlichen Durchmessers in einem gemeinsamen zylindrischen
Körper untergebracht, der an seinem einen Ende mit einem Außengewinde und am anderen
Ende mit einem Schlüsselprofil versehen ist. Die Arbeitskammer des Arbeitszylinders
in welcher sich der Arbeitskolben befindet, hat einen um etwa das 2,5-Fache größeren
Durchmesser die Druckkammer des Druckzylinders und ist von der mit dem Außengewinde
versehenen Stirnseite her offen in den zylindrischen Körper eingearbeitet. Mittels
eines auf das Außengewinde aufschraubbaren Spannringes ist stirnseitig ein über seine
ganze Länge mit einem Außengewinde versehenes Führungsrohr befestigbar, in dem ein
durch einen Gewindezapfen mit dem Arbeitskolben lösbar verbundener Druckstößel geführt
ist. Von der gegenüberliegenden Stirnseite her ist in den zylindrischen Körper eine
Gewindespindel eingeschraubt, die auf einen em Druckzylinder axial beweglich geführten
Druckkolben einwirkt, um ein Druckmedium aus dem Druckzylinder in den im Durchmesser
größeren Arbeitszylinder zu befördern.
[0003] Verwendet wird diese bekannte Vorrichtung in der Weise, daß auf das mit einem Außengewinde
versehene Führungsrohr, in dem der Druckstößel geführt ist, eine aus einem Querholm
und Greiferfingern mit Widerhaken bestehende Stützvorrichtung aufgeschraubt und z.B.
an einem von einem Wellenzapfen abzuziehenden Zahnrad oder einer Riemenscheibe eingehängt
wird, so daß das untere Ende des Druckstößels auf der Stirnseite der aus dem Zahnrad
herauszupressenden Welle aufsitzt. Durch entsprechendes Drehen der Gewindespindel
werden dann am Druckstößel die axialen Abziehkräfte erzeugt, die proportional sind
zum Verhältnis des Querschnitts des Druckzylinders zum Querschnitt des Arbeitszylinders.
[0004] Abgesehen davon, daß bei dieser bekannten Vorrichtung schon durch die koaxial hintereinander
liegende Anordnung des Druckzylinders und des Arbeitszylinders sowie des sich daran
anschließenden Führungsrohrs mit dem Druckstößel eine relativ große Baulänge sich
zwangsläufig ergibt, die überall dort hinderlich ist, wo um das zu bearbeitende Werkstück
herum nur relativ kleine Freiräume vorhanden sind, sind mit dieser bekannten Vorrichtung
nur relativ kurze Arbeitshübe zu erzielen deren Größenordnung im günstigsten Fall
bei etwa dem fünfzehnten Teil der Gesamtlänge der Vorrichtung liegt.
[0005] Es sind auch bereits hydraulische Systeme bekannt, bei denen durch plastische Masse
oder Öl die von Hand durch eine Schraube eingeleitete Spannkraft gleichmäßig oder
ungleichmäßig gleichzeitig auf verschiedene Spannteile umgelenkt bzw. verteilt werden
kann. (K. Schreyer: Werkstückspanner, Springer Verlag 1969, Seite 126, 127) Das bevorzugte
Anwendungsgebiet solcher hydraulischer Systeme ist das Mehrstückspannen durch Handkraft.
Sie kommen anstelle mechanischer Spannkraftübertragung um so mehr in betracht, je
größer die Anzahl der zugleich zu spannenden Werkstücke ist. Bei diesen bekannten
Systemen sind aber nur geringe Spannhübe vorgesehen. Für größere Spannhübe sind sie
nicht geeignet, weil nur eine Drehschraube mit relativ kleinem Druckhub vorhanden
ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Ziehvorrichtung der eingangs
genannten Art in einer Bauweise zu schaffen, die sich insbesondere durch eine geringe
axiale Baulänge auszeichnet und bei der die erzielbaren maximalen Arbeitshübe des
Arbeitskolbens wenigstens etwa gleich groß sind wie der Druckhub eines Druckkolbens.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß neben dem Arbeitszylinder
in Parallellage zu diesem wenigstens zwei Druckzylinder mit jeweils durch Gewindespindeln
betätigbaren Druckkolben angeordnet sind, welche durch Druckmittelkanäle einer gemeinsamen
Stirnwand mit dem Arbeitszylinder in Verbindung stehen, und deren Hubvolumina gemeinsam
wengistens so groß sind wie das Hobvolumen des Arbeitszylinders. Dadurch, daß die
Druckzylinder nicht wie bei der bekannten Vorrichtung in axialer Verlängerung des
Arbeitszylinders sondern neben dem Arbeitszylinder angeordnet sind, besteht erstens
die Möglichkeit, mehrere solche Druckzylinder vorzusehen und zweitens ergibt sich
dadurch eine wesentliche kompaktere Bauweise, die im wesentlichen durch die axiale
Länge des Arbeitszylinders bestimmt wird. Dazu kommt, daß durch das Vorsehen mehrerer
Druckzylinder die Möglichkeit besteht, die axiale Länge des Arbeitszylinders und damit
auch den Arbeitshub des Arbeits kolbens wesentlich zu vergrößern, weil in dem mehrfach
vorhandenen Druckzylindern insgesamt ein wesentlich größeres Druckmittelvolumen zur
Verfügung steht, das zur Beaufschlagung des Arbeitskolbens verwendet werden kann als
dies bei der bekannten Vorrichtung möglich ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß durch die sich aus der Anordnung der Druckzylinder und des Arbeitszylinders ergebende
Umlenkung des Druckmittels der Arbeitskolben entgegengesetzt zu den Druckkolben beaufschlagt
wird, daß sich also der Arbeitskolben gegenläufig zu den Druckkolben bewegt, was bedeutet,
daß der Arbeitskolben in Zugrichtung belastbar ist, wenn die den einzelnen Druckkolben
zugeordneten Gewindespindeln auf der dem Austritt der Kolbenstange gegenüberliegenden
Seite angeordnet sind.
[0008] Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 ergibt sich die vorteilhafte
Möglichkeit, unterschiedliche Kraftübersetzungen zwischen den einzelnen Druckzylindern
und dem Arbeitszylinder zu erreichen, was sich auf die Höhe der maximalen Zugkraft
und auch günstig auf die Arbeitsgeschwindigkeit auswirken kann.
[0009] Während die Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 3 und 4 die Anordnung des Arbeitszylinders
und der Druckzylinder in sehr kompakter Bauweise ermöglichen ist die Ausführungsform
nach den Ansprüchen 5 bis 9, obwohl sie aus mehr Einzelteilen besteht, fertigungstechnisch
einfacher. Insbesondere sind dabei die Innenflächen der Zylinder bzw. der diese bildenden
Rohre leichter und präziser bearbeitbar.
[0010] Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 10 ist nicht nur die Möglichkeit
gegeben, den Arbeitshub des Arbeitskolbens zu begrenzen. Mit der in den Arbeitszylinder
eindringbaren Gewindespindel ist es auch möglich, den Arbeitskolben und damit auch
die Druckkolben in ihre Ausgangspositionen zurückzudrücken.
Durch die nach Anspruch 11 vorgesehene Belüftungsbohrung werden die Axialbewegungen
des Arbeitskolbens in bekannter Weise erleichtert.
Dem gleichen Zweck dient auch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 12, durch
welche die Möglichkeit geschaffen ist, den Arbeitskolben z.B. manuell in Richtung
des normalen Arbeitshubes relativ zu der Dichtungsmanschette zu bewegen, die während
dieser Bewegung an ihrer Stelle stehen bleibt während zwischen der Mantelfläche des
Arbeitskolbens und der Innenfläche des Arbeitszylinders in Folge des dort vorhandenen
geringen radialen Spiels Luft von der einen Stirnseite des Kolbens auf die andere
Stirnseite strömen kann.
[0011] Gegenüber der Verwendung von Öl oder einer sonstigen Flüssigkeit als Druckmittel,
bei der die Gefahr des Auslaufens an relativ kleinen Leckstellen groß ist, wird diese
Gefahr durch die Verwendung von pastösem Fett gemäß Anspruch 13 stark vermindert.
[0012] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert.Es zeigt:
Fig. 1 eine hydraulische Ziehvorrichtung im Schnitt;
Fig. 2 einen Schnitt II-II aus Fig. 1;
Fig. 3 eine andere hydraulische Ziehvorrichtung im Schnitt;
Fig. 4 einen Schnitt IV-IV aus Fig. 3.
[0013] In den Fig. 1 und 2 ist eine hydraulische Ziehvorrichtung dargestellt, die im wesentlichen
aus einem einstückigen Zylinderkörper 1 mit einer festen Stirnwand 2 und einer aufgesetzten
Stirnwand 3 besteht. Dieser Zylinderkörper 1 beinhaltet einen Arbeitszylinder 4 in
Form einer zur Achse 5 des Zylinderkörpers 1 konzentrischen zylindrischen Kammer,
die sich axial zwischen den Stirnwänden 2 und 3 erstreckt und in welcher sich ein
Arbeitskolben 6 befindet, dessen Kolbenstange 7 durch eine zentrale Bohrung 8 der
Stirnwand 2 nach außen ragt. Der Arbeitskolben 6 ist durch eine Ringdichtung 9 an
der Innenfläche des Arbeitszylinders 4 abgedichtet, und er steht unter dem Einfluß
einer sich auf der Innenseite der Stirnwand 3 abstützenden Druckfeder 10, welche ihn
gegen die Stirnwand 2 drückt. In der den Arbeitszylinder 4 unschließenden Wand 11
sind insgesamt sechs Druckzylinder 12, 13, 14, 15, 16 und 17 in Form von achsparallelen
Bohrungen mit unterschiedlichen Durchmessern angeordnet, welche durch Druckmittelkanäle
18, 19, 20, 21, 22 und 23 jeweils einzeln mit der sich zwischen dem Arbeitskolben
6 und der Stirnwand 2 befindenden Druckkammer 24 in Verbindung stehen. Die einzelnen
Druckmittelkanäle bestehen jeweils aus einer Radialbohrung 25 und zwei Axialbohrungen
26 bzw. 27, wobei die Axialbohrungen 26 jeweils koaxial zu einem der Druckzylinder
12 bis 17 verlaufen und die Axialbohrungen 27 in der die Bohrung 8 der Stirnwand 2
umgebenden Ringfläche 28 angeordnet sind. Durch Dichtungsschrauben 29 sind die Radialbohrungen
25 jeweils dicht nach außen verschlossen. In den Druckzylindern 12 bis 17 sind jeweils
Druckkolben 30 axial beweglich angeordnet, die einzeln durch Gewindespindeln 31 betätigbar
sind. Diese Gewindespindeln 31 sind jeweils in koaxial zu den einzelnen Druckzylindern
12 bis 17 in der Stirnwand 3 angeordneten Gewindebohrungen 32 so angeordnet, daß sie
bei der Drehung in der einen oder anderen Richtung jeweils eine Axialvershiebung
erfahren. Ihre Durchmesser sind dabei jeweils kleiner gehalten als die Durchmesser
der Druckzylinder, so daß sie ungehindert in diese eintauchen können, um ihre Druckkolben
30 zu bewegen.
Die Stirnwand 3 ist mittels nicht dargestellter Schrauben mit dem Zylinderkörper 1
verbunden, wobei die Kammer des Arbeitszylinders in welcher sich die Druckfeder befindet
und die Kammern der Druckzylinder 12 bis 17, in welche die Gewindespindeln 31 eintauchen,
belüftet sein sollen.
[0014] Die Druckkammer 24 des Arbeitszylinders 4 und die mit dieser verbundenen Räume der
Druckzylinder 12 bis 17 einschließlich der Druckmittelkanäle 18 bis 23 sind jeweils
gefüllt mit einem flüssigen oder pastenartigen Druckmittel 35, das z.B. aus Hydrauliköl
oder einem pastösen Fett bestehen kann.
Wird eine oder mehrere der Gewindespindeln nacheinander in Richtung des Pfeiles 36
in einen Druckzylinder 12 bis 17 hineingedreht, so wird durch den entsprechend mitbewegten
Druckkolben 30 das sich davor befindende Druckmittel 35 durch den oder die Verbindungskanäle
18 bis 23 in die Druckkammer 28 des Arbeitszylinders 4 gepreßt und dadurch der Arbeitskolben
6 mit seiner Kolbenstange 7 in entgegengesetzter Richtung bewegt. Durch die Querschnittsunterschiede
zwischen den Druckzylindern 12 bis 17 einerseits und der Druckkammer 28 andererseits
ergeben sich Kraftübersetzungen, die dazu führen, daß an der Kolbenstange 7 entsprechend
den gegebenen Querschnittsverhältnissen Zugkräfte wirksam werden die wesentlich größer
sind als die Druckkräfte an den Gewindespindeln 31.
Durch die unterschiedlichen Durchmesser der einzelnen Druckzylinder 12 bis 17 ergeben
sich sowohl unterschiedliche Kraftübersetzungen als auch unterschieldliche Weguntersetzungen.
[0015] Um einen sich zumindest annähernd über die ganze axiale Länge des Arbeitszylinders
4 erstreckenden Arbeitshub des Arbeitskolbens 6 zu erzielen, ist es erforderlich,
daß die Summe aller Volumina der einzelnen Druckzylinder 12 bis 17 zumindest gleich
oder größer ist wie bzw. als das Maximalvolumen der Druck kammer 24 des Arbeitszylinders
6.
[0016] Wenn die Gewindespindeln 31 wieder zurückgedreht werden, sorgt die Druckfeder 10
dafür, daß der Druckkolben 6 sich wieder in Richtung des Pfeiles 36 gegen die Stirnwand
2 bewegt und in seine Ausgangslage zurückkehrt.
[0017] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten hydraulischen Ziehvorrichtung, die im
Prinzip den gleichen Grundaufbau aufweist, wie die in den Fig. 1 und 2 dargestellte
Ziehvorrichtung, bestehen sowohl der Arbeitszylinder 40 als auch die nur in vierfacher
Ausfertigung vorhandenen Druckzylinder 41, 42, 43 und 44 jeweils aus separaten zylindrischen
Rohren unterschiedlichen Durchmessers, die durch eine gemeinsame Stirnwandplatte 45
und eine Ringplatte 46 sowie eine Stirnwand 47 zu einem Ganzen zusammengehalten sind.
Dabei sitzen die Druckzylinder 41 bis 44 jeweils dichtend in zylindrischen Ausnehnumgen
oder Sackbohrungen 48, 49, 50, 51, die in gleichen radialen Abständen um eine zentrale
Gewindebohrung 52 herum in gleichen Winkelabständen, also jeweils um 90° zueinander
versetzt, angeordnet sind und die durch Druckmittelkanäle 53, 54, 55, 56 jeweils
einzeln mit der Druckkammer 57 des Arbeitszylinders 40 in Verbindung stehen. Dabei
ist der eine Endabschnitt des den Arbeitszylinder 40 bildenden Rohres mit einem in
die Gewindebohrung 52 der Stirnwandplatte 45 dichtend eingeschraubten Außengewinde
58 versehen. In ihrem Zentrum besitzt die Stirn wandplatte 45 eine mit Dichtungsringen
59 versehene Axialbohrung 60 und einen konzentrischen Gewindeansatz 61. In der Bohrung
60 ist die Kolbenstange 62 eines Arbeitskolbens 63 Arbeitszylinders 40 geführt. Die
Kolbenstange 62 ist an ihrem äußeren Ende mit einem Gewindezapfen 64 kleineren Durchmessers
versehen, auf den als Verlängerung eine auswechselbare Zugstange 65 aufgeschraubt
ist, die an ihrem freien Ende einen Gewindeabschnitt 66 mit einem aufgeschraubten,
tellerartigen Druckstück 67 versehen ist.
Aus Gewichtersparnisgründen sind die Stirnwandplatte 45 und die Ringplatte 46, die
eine an sich kreisförmige Grundform aufweisen, zwischen den einzelnen Druckzylindern
41 bis 44 jeweils mit runden radialen Einschnitten 68 versehen, welche ihnen eine
kreuzartige Form verleihen.
[0018] Die der Stirnwandplatte 45 gegenüberliegenden Endabschnitte der Druckzylinder 41
bis 44 sind jeweils in zylindrischen stirnseitigen Ausnehmungen 69 der Ringplatte
46 gehalten, die mittels einer zentralen Bohrung 70 an dem den Arbeitszylinder 40
bildenden Rohr zentriert geführt ist und von diesem durchragt wird. Auch der aus
der Bohrung 70 der Ringplatte 46 herausragende Endabschnitt 71 des Arbeitszylinders
40 ist mit einem Außengewinde 72 versehen, auf welches ein Innengewinde der zylindrischen
Stirnwand 47 aufgeschraubt ist. Auf diese Weise ist die Stirnwand 47 mit dem den Arbeitszylinder
40 bildenden Rohr und die Ringplatte 46 mit den Druckzylindern 41 bis 44 verbunden.
In der Stirnwand 47 befindet sich eine Belüftungsbohrung 73 für den Arbeitszylinder
40. Wenn die die Druckzylinder 41 bis 44 bildenden Rohre nicht luftdicht in die Ausnehmungen
69 eingesetzt sind, bedarf es dort keiner Belüftungsbohrungen in der Ringplatte 46.
In einer zentralen Gewindebohrung 74 der Stirnwand 47 ist eine Gewindespindel 75 eingeschraubt,
die sowohl als Hubbegrenzungsanschlag für den Arbeitskolben 63 wie auch dazu benutzt
werden kann, den Arbeitskolben 33 aus seiner Position, die er am Ende eines Arbeitshubes
einnimmt, wieder in seine Ausgangslage zurückzudrücken.
[0019] In den einzelnen Druckzylindern 41 bis 44 sind jeweils axial bewegliche und dicht
an den Innenflächen der Druckzylinder anliegende Druckkolben 76 angeordnet, die durch
Gewindespindeln 77 individuell betätigt werden können. Diese Gewindespindeln 77
sind jeweils in koaxialer Anordnung zu den einzelnen Druckzylindern 41 bis 44 in Gewindebohrungen
78 der Ringplatte 46 eingeschraubt und dienen in gleicher Weise zur Betätigung der
Druckkolben 76, wie die Gewindespindel 31 zur Betätigung der Druckkolben 30 beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 und 2.
[0020] Auf der die Kolbenstange 62 umschließenden Ringfläche 79 des Arbeitskolbens 63 ist
eine Dichtungsmanschette 80 angeordnet, die sowohl dichtend an der Kolbenstange 62
als auch an der Innenfläche des Druckzylinders 40 anliegt, die aber im übrigen mit
dem Arbeitskolben 63 nicht verbunden ist.
Bei einer manuellen Bewegung des Arbeitskolbens 63 in Richtung des Pfeiles 81 und
stillstehenden Druckkolben 76 hat somit die Dichtungsmanschette 80 die Möglichkeit,
in ihrer momentanen Position zu verbleiben, so daß in der Druckkammer 57 kein Unterdruck
entsteht, der zu einer Verschiebung der Druckkolben 76 in den einzelnen Druckzylindern
41 bis 44 führen könnte. Um zu vermeiden, daß die Dichtungsmanschette an der inneren
Stirnfläche der Stirnwandplatte 45 zur Anlage kommt und dort möglicherweise beschädigt
wird, ist zwischen ihren äußeren und inneren Ringlippen ein z.B. aus Hartgummi bestehender
O-Ring 82 eingelegt.
[0021] Das Druckmittel 83, mit dem die zwischen den Druckkolben 76 und der Stirnwandplatte
45 liegenden Hohlräume der Druckzylinder 41 bis 44 sowie die Verbindungskanäle 53
bis 56 und die Druckkammer 57 des Arbeitszylinders 40 gefüllt ist, besteht er aus
einem pastösen Schmierfett, wie es beispielsweise für Radlager an Kraftfahrzeugen
verwendet wird.
[0022] Die Funktionsweise ist im Prinzip die gleiche wie beim Ausführungsbeispiel der Fig.
1 und 2. Durch das Vorhandensein des Gewindeansatzes 61 an der Stirnwandplatte 45
ist die Möglichkeit gegeben, die Gasamtvorrichtung beispielsweise in eine Stützplatte
od. dgl. einer Abziehvorrichtung einzuschrauben.
1. Hydraulische Ziehvorrichtung zum Abziehen und Einpressen von Lagern oder Hülsen,
insbesondere für Achslager (Wälzlager) von Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem Arbeitszylinder
mit einem Arbeitskolben und einer die Stirnwand des Arbeitszylinders durchragenden
Kolbenstange, sowie aus einem im Durchmesser kleineren Druckzylinder, der mit dem
Arbeitszylinder in Verbindung steht und in dem ein von einer Gewindespindel betätigter
Druckkolben angeordnet ist, welcher bei seiner Druckbewegung ein hydraulisches Druckmittel
in den im Durchmesser größeren Arbeitszylinder preßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß neben dem Arbeitszylinder (4, 40) in Parallellage zu diesem wenigstens zwei Druckzylinder
(12 bis 17; 41 bis 44) mit jeweils durch Gewindespindeln (31; 77) betätigbaren Druckkolben
(30; 76) angeordnet sind, welche durch Druckmittelkanäle (18 bis 23; 53 bis 56) einer
gemeinsamen Stirnwand (2; 45) mit dem Arbeitszylinder (4; 40) in Verbindung stehen,
und deren Hubvolumina gemeinsam wenigstens so groß sind, wie das Hubolumen des Arbeitszylinders.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinder (12
bis 17; 41 bis 44) unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinder
(12 bis 17) in Form zylindrischer Axialbohrungen in der Wand (11) des Arbeitszylinders
(4) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Druckkolben (30)
betätigenden Gewindespindeln (31) in Gewindebohrungen (32) einer den Druckzylindern
(12 bis 17) und dem Arbeitszylinder (4) gemeinsamen Stirnwand (3) koaxial zu den
Druckzylindern (12 bis 17) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitszylinder
(40) und die Druckzylinder (41 bis 44) jeweils in Form von zylindrischen Rohren in
zwei gemeinsamen Stirnwandplatte (45, 46) befestigt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Stirnwandplatte
(45) unmittelbar auf das zentral angeordnete Rohr des Arbeitszylinders (40) aufgeschraubt
und außerhalb des Arbeitszylinders (40) mit mehreren stirnseitigen Ausnehmungen (48
bis 51) zur dichtenden Aufnahme der die Druckzylinder (41 bis 44) bildenden Rohre
versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eine
von der Kolbenstange (62) durchdrungene Stirnwandplatte (45) mit einem konzentrischen
Anschlußgewinde (61) versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die der einerends auf
den Arbeitszylinder (40) aufgeschraubten Stirnwandplatte (45) gegenüberliegenden
Endabschnitte der Druckzylinder (41 bis 44) von stirnseitigen Ausnehmungen (69) einer
am Arbeitszylinder (40) zentrierten Ringplatte (46) aufgenommen sind, welche von
einer auf den der Stirnwandplatte (45) gegenüberliegenden Endabschnitt (71) des Arbeitszylinders
(40) aufgeschraubten Stirnwand (47) gehalten ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindeln (77)
der Druckzylinder (41 bis 45) in Gewindebohrungen (78) der Ringplatte (46) angeordnet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand
(47) mit einer zentralen Gewindebohrung (74) und einer darin angeordneten, in den
Arbeitszylinder (40) eindringbaren Gewindespindel (75) versehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand
(47) mit einer Belüftungsbohrung für den Arbeitszylinder (40) versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Arbeitskolben (63) mit einer lose auf seiner die Kolbenstange (62) unschließenden
Ringfläche (79) aufliegenden, sowohl an der Zylinderwand als auch an der Kolbenstange
(62) dichtend anliegenden Dictungsmanschette (80) versehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckmittel (35,
83) aus pastösem Fett besteht.