[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einpressen und Abziehen von Lagern oder
Hülsen, insbesondere von Achslagern (Wälzlager) und/oder Radflanschnaben von Kraftfahrzeugen,
bestehend aus
- einer Gewindespindel, die eine Anschlagschulter aufweist und mit einer Gewindemutter
zusammenwirkt,
- einem zylindrischen Abstandsrohr, dem eine lösbare Stirnwand zugeordnet ist, in
welcher ein Axialstützlager für die Anschlagschulter der Gewindespindel konzentrisch
angeordnet ist und welches an wenigstens einer Stirnseite zur zentrierenden Abstützung
an einem Werkstückteil (Lagergehäuse oder Radflanschnabe) oder zur Aufnahme eines
zwischen Werkstückteil und Abstandhalter einbringbaren, auwechselbaren Stützrings
ausgebildet ist, sowie aus
- mehreren einzeln auswechselbar auf der Gewindespindel zwischen Gewindemutter und
Werkstück anzuordnenden, mit unterschiedlichen Zentrieransätzen versehenen Axialdruckstücken.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS 35 30 983) ist das Abstandsrohr
an beiden stirnseitigen Enden jeweils mit einem Innengewinde versehen, in welches
einerseits die mit einem Gewindeansatz versehene Stirnwand mit dem Axialstützlager
und andererseits einer der auswechselbaren Stützringe einschraubbar sind. Die Stirnwand
selbst weist auf der dem Gewindeansatz gegenüberliegenden Außenseite eine zur zentralen
Durchsteckbohrung für die Gewindespindel konzentrische Ausdrehung auf, in welcher
das Axialstützlager untergebracht und befestigt ist.
Die bei dieser bekannten Vorrichtung vorgesehenen, im wesentlichen als zylindrische
Ringscheiben unterschiedlichen Durchmessers ausgebildeten Druckstücke sind jeweils
nur auf einer Seite mit einem Zentrieransatz und auf der gegenüberliegenden Seite
mit einer zylindrischen Ausdrehung zur zentrierenden Aufnahme eines zylindrischen
Führungsteiles der Gewindemutter versehen, was bedeutet, daß sie jeweils nur in einer
bestimmten Lage auf die Gewindespindel aufgesetzt werden können. Bei dieser bekannten
Vorrichtung hat das Abstandsrohr, weil es an beiden Rohrenden jeweils ringsum in sich
geschlossene Stirnflächen aufweist, den Nachteil, daß es bei solchen Lagergehäusen
von Kraftfahrzeugachsen, die keine ringsum ebene Auflagefläche haben, sondern mit
Erhöhungen versehen sind, nicht verwendet werden kann. Außerdem ist die obwohl lösbar
mit dem Abstandsrohr verbundene bzw. verbindbare Stirnwand ebenfalls nur in einer
Zugrichtung verwendbar.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Vorrichtung
durch Umgestaltung einzelner Teile universeller einsetzbar zu machen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Abstandsrohr an einer
Stirnseite eine durch wenigstens einen Wandausschnitt unterbrochene Stirnringfläche
aufweist und/oder auf der anderen Stirnseite mit einem Zentrierkonus und/oder einem
Zentrierfalz versehen ist und daß die Stirnwand durch einen Zentrieransatz von beiden
Stirnseiten her zentriert in das Abstandsrohr lose einsetzbar ist.
[0005] Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 ergibt sich der Vorteil, daß
an Stelle des für die Lagerung der Gewindespindel vorgesehenen Stützlagers in die
Stirnwand beispielsweise eine hydraulische Preßvorrichtung eingeschraubt werden kann,
um die Vorrichtung auch dort einsetzen zu können, wo höhere Preßkräfte oder Zugkräfte
erforderlich sind, die mit der Gewindespindel nicht erzeugbar sind.
[0006] Der nach Anspruch 3 ausgebildete Lagereinsatzteil bringt zusätzlich den Vorteil
mit sich, daß er wahlweise von der einen oder anderen Seite her in die Stirnwand eingeschraubt
und diese wahlweise in der einen oder anderen Zug- bzw. Druckrichtung als Stützelement
verwendet werden kann.
[0007] Durch die Ausgestaltung des Lagereinsatzteiles gem. Anspruch 4 ist der zusätzliche
Vorteil gegeben, daß dieser selbst als Zentrierelement für ein einzupressendes Achslager
dienen kann.
[0008] Während die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5 der leichten Handhabung des
Lagereinsatzteiles beim Ein- und Ausschrauben in bzw. aus der Stirnwand dient, ist
durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 6 die Möglichkeit gegeben, das
Distanzrohr in Verbindung mit dem Adapterrohr auch bei solchen Achslagergehäusen von
Kraftfahrzeugen insbesondere zum Herausziehen der Achslager, zu verwenden, bei denen
die maximale Weite der stirnseitigen Stützfläche einen kleineren Durchmesser aufweist
als das Abstandsrohr.
[0009] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 7 wird nicht nur eine zusätzliche Zentrierung
zwischen der einen Stirnfläche des Abstandsrohres und einem daran anliegenden Stützteil
erzielt, sondern es wird auch sichergestellt, daß die unterbrochene Stirnfläche keinen
radial nach außen drückenden Druckkräften sondern im Gegenteil nach innen wirkenden
Druckkräften ausgesetzt wird, die ihre Bruchsicherheit erhöhen.
[0010] Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 8 ist auch die Möglichkeit gegeben,
die Stirnwand selbst als zentrierendes Stützelement ohne das Abstandsrohr zu verwenden.
[0011] Durch die Ausgestaltung der Druckstücke nach Anspruch 9 sind diese auch beidseitig
verwendbar, so daß sich ihre für die unterschiedlichen Anwendungsfälle erforderliche
Anzahl auf etwa die Hälfte reduziert.
[0012] Durch das Vorsehen einer nach Anspruch 10 ausgebildeten Gewindemutter vereinfacht
sich die Handhabung der Vorrichtung in bestimmten Anwendungsfällen und zwar dort,
wo ihre Flanschscheibe unmittelbar von einer entsprechend ausgebildeten stirnseitigen
Randfläche eines Achslagergehäuses zentrierend aufgesetzt werden kann.
[0013] Anhand der Zeichnung wird im folgenden die Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung und ein Radlager eines Kraftfahrzeuges in perspektivischer
Explosionsdarstellung;
Fig. 2 verschiedene Bestandteile der Vorrichtung in koaxialer Anordnung und geschnittener
Darstellung;
Fig. 3 eine Anzahl unterschiedlicher Druckstücke in geschnittener Darstellung;
Fig. 4 die Vorrichtung beim Herauspressen eines Radlagers (Wälzlagers) aus dem Radlagergehäuse
eines Kraftfahrzeuges;
Fig. 5 die Vorrichtung beim Einpressen eines Radlagers in das auch in Fig. 4 dargestellte
Radlagergehäuse eines Kraftfahrzeuges.
[0014] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus einer Gewindespindel 1,
einem Lagereinsatzteil 2, einer kreisscheibenartigen Stirnwand 3, einem Abstandsrohr
4, aus Stützringen 5 und 6, einem Adapterrohr 7, aus mehreren Axialdruckstücken 8,
9, 10 und 11, sowie aus einer Gewindemutter 12 und einer diese ersetzenden Flanschscheibe
13.
Die Gewindespindel 1 ist am einen Ende mit einem Ringflansch 14 und dahinter mit einem
Schlüsselprofil 15 versehen, das vorzugsweise eine Sechskantform aufweist. Außerdem
besitzt die Gewindespindel einen zylindrischen Zentrieransatz 16, der an einer ringförmigen
Anschlagschulter 17 des Ringflansches 14 endet.
Der Lagereinsatzteil 2 weist einen Gewindeansatz 18 auf, dessen axiale Länge etwa
der Gesamtdicke der Stirnwand 3 entspricht und der in eine zentrale Gewindebohrung
19 der Stirnwand 3 wechselweise von beiden Seiten her einschraubbar ist. An den Gewindeansatz
18 schließt sich ein im Durchmesser größerer, zylindrischer Zentrierkopf 20 an, der
auf der dem Gewindeansatz zugekehrten Seite eine radiale Anschlagschulter 21 aufweist
und auf seiner Mantelfläche mit einem Kreuzrändel 22 versehen ist. Statt des Kreuzrändels
22 oder zusätzlich dazu, kann der Zentrierkopf mit zwei parallelen Schlüsselflächen
versehen sein, damit er im Falle eines Festsitzens in der Gewindebohrung 19 mittels
eines Schlüssels herausgedreht werden kann.
Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Lagereinsatzteil mit einer Durchsteckbohrung
23 für die Gewindespindel 1 versehen. Beidseits eines sich etwa in der axialen Mitte
befindenden Ringsteges 24 weist er außerdem in zwei zylindrischen Ausnehmungen 25
jeweils ein mittels eines axialen Sicherungsringes 26 bzw. 27 gesichertes Axialstützlager
28 bzw. 29 auf, die dem Ringflansch 14 der Gewindespindel 1 wechselweise als Anlage
dienen können.
Der Gewindeansatz 18 und die Gewindebohrung 19 sind so gestaltet, daß statt des Lagereinsatzteils
2 in die Gewindebohrung 19 auch ein hydraulisches Druckaggregat eingesetzt werden
kann, mit dem größere Axialkräfte erzeugt werden können, als dies mit der Gewindespindel
1 möglich ist.
[0015] Die Stirnwand 3 besitzt einen auf den Innendurchmesser des Abstandsrohres 4 abgestimmten
zylindrischen Zentrieransatz 30, an welchen sich ein in seinem Außendurchmesser auf
den Außendurchmesser des Abstandsrohres 4 abgestimmter Ringflansch 31 anschließt,
dessen dem Zentrieransatz zugekehrte Ringfläche 32 um einen Hinterschnittwinkel α
von ca. 5° hinterschnitten ist. Während die Stirnfläche 33 des Zentrieransatzes 30
planeben ist, weist die gegenüberliegende Stirnfläche 34 der Stirnwand 3 zwei stufenförmig
angedrehte kurze Zentrieransätze 35 und 36 auf, an denen beispielsweise einzupressende
Wälzlagerschalen zentriert werden können.
[0016] Das Abstandsrohr, das in der praktischen Ausführung einen Außendurchmesser von etwa
99,5 mm und eine Wanddicke von etwa 7,5 mm aufweist, ist innen und außen vollständig
zylindrisch und mit einer axialen Länge von etwa 80 mm versehen. An seiner einen Stirnseite
ist seine zur Abstützung an Stirnflächen von Radlagergehäusen von Kraftfahrzeugen
dienende Stirnringfläche 37 durch drei in axialer Richtung verschieden tiefe Wandausschnitte
38, 39 und 40 unterbrochen, so daß nur zwei sich etwa diametral gegenüberliegende
Ringsektoren vorhanden sind. Diese Ausschnitte 38, 39, 40 dienen zur ungehinderten
Aufnahme von Vorsprüngen und Erhebungen, welche bei manchen Fahrzeugtypen an den Radlagergehäusen,
an denen das Abstandsrohr 4 zum Herausziehen des Radlagers angesetzt werden muß, vorhanden
sind.
Durch diese Wandausschnitte 38, 39 und 40 entsteht eine Schwächung des Abstandsrohres.
Um diese Schwächung auszugleichen, ist die Stirnfläche 37 analog zur Ringfläche 32
der Stirnwand 3 mit einem Konuswinkel α von ebenfalls 5° angeschrägt, so daß beim
Aufsetzen der Stirnwand 3 auf die Stirnringflächenabschnitte 37 in der in Fig. 4
dargestellten Weise die die Stirn wandabschnitte 37 aufweisenden Wandabschnitte des
Abstandsrohres 4 bei axialer Belastung nicht radial nach außen, sondern eher nach
innen gegen den Zentrieransatz 30 gepreßt werden.
[0017] Auf der den Wandausschnitten 38, 39 und 40 gegenüberliegenden Stirnseite ist das
Abstandsrohr 4 mit einem zentrierenden Innenkonus 41 und daran anschließend mit einem
Zentrierfalz 42 versehen, die beide auf entsprechend ausgebildete Stirnflächen unterschiedlicher
Achslagergehäuse von Kraftfahrzeugen abgestimmt sind.
[0018] Auch die mit jeweils mehreren äußeren und inneren ringförmigen Stützschultern unterschiedlicher
Durchmesser versehenen Stützringe 5 und 6 sowie das Adapterrohr 7 weisen jeweils wie
die Stirnwand 3 als Stützschultern dienende Ringflächen 43, 44 bzw. 45 auf, die jeweils
mit einem Hinterschnittwinkel von ebenfalls 5° hinterschnitten sind. Der Zweck dieses
Hinterschnitts ist der gleiche wie bei der Ringfläche 32.
[0019] Im übrigen dienen die beiden Stützringe 5 und 6 dem gleichen Zweck wie bei der bekannten
Vorrichtung lediglich mit dem Unterschied, daß sie keine Gewindeansätze aufweisen,
sondern jeweils lose stirnseitig auf das Distanzrohr 4 aufsetzbar sind.
[0020] Das Adapterrohr 7 ist am einen Ende mit einem zylindrischen Zentrieransatz 46 versehen,
dessen Außendurchmesser auf den Innendurchmesser des Abstandsrohres 4 abgestimmt ist,
so daß er von diesem mit geringem radialem Spiel leicht aufgenommen werden kann. Der
auf der gegenüberliegenden Seite der Ringfläche 45 liegende Verlängerungsteil 46′
hat eine sich zur gegenüberliegenden Stirnfläche 47 hin verjüngende konische Form,
so daß sein Stirnflächenaußendurchmesser
D kleiner ist als der Außendurchmesser des Distanzrohres 4. Dieses Adapterrohr wird
als Verlängerung des Abstandsrohres 4 überall dort verwendet, wo ein Achslagergehäuse
eine stirnseitige Ringstützfläche aufweist, deren größter Außendurchmesser kleiner
ist als der Außendurchmesser des Abstandsrohres 4 und deswegen das Abstandsrohr 4
selbst dort nicht zentrierend angesetzt werden kann.
[0021] Die im wesentlichen als zylindrische Ringscheiben unterschiedlichen Durchmesser
ausgebildeten und jeweils mit einem oder zwei zylindrischen Zentrieransätzen 49 bis
55 unterschiedlichen Durchmessers versehenen Druckstücke 8, 9, 10 und 11, die wahlweise
auf die Gewindespindel 1 aufgesetzt werden können, sind in ihrer Form auf unterschiedliche
Wälzlager 56 abgestimmt, damit sie von diesen in der in Fig. 1 und 4 dargestellten
Weise zentrierend aufgenommen werden können.
[0022] Es ist in Fig. 1 erkennbar, daß die Gewindemutter 12 mit einem als Sechskant ausgebildeten
Schlüsselprofil 59 und aus einem sich unmittelbar daran anschließenden, zylindrischen
Zentrier teil 60 besteht. Zur zentrierenden Aufnahme dieses Zentrierteiles 60 der
Gewindemutter 12 sind alle Druckstücke 8, 9, 10 und 11 jeweils beidseitig mit falzartigen,
zylindrischen Ausdrehungen 61 versehen.
[0023] In Fig. 1 ist die Vorrichtung so dargestellt, wie sie zum Einpressen eines Wälzlagers
56 in das Lagergehäuse 57 eines Kraftfahrzeuges-Achsschenkels 58 unter Verwendung
sowohl des Abstandsrohres 4 als auch eines Stützringes 5 und des Druckstückes 8 benutzt
wird. Man stelle sich dabei vor, daß der Lagereinsatzteil 2 vollständig in die Gewindebohrung
19 der Stirnwand 3 eingeschraubt ist, daß die Gewindespindel 1 durch den Lagereinsatzteil
2 hindurchgesteckt ist und das Abstandsrohr 4, den Stützring 5, das Lagergehäuse 57,
das Wälzlager 56, und das Druckstück 8 durchragt und daß die Gewindemutter 12 auf
das aus dem Druckstück 8 herausragende Ender der Gewindespindel 1 aufgeschraubt ist.
Die Stirnwand 3 ist dabei ebenso im Abstandsrohr 4 zentriert wie der mit einer seiner
inneren Stützschultern an der Stirnseite 57′ des Lagergehäuese 57 zentrierte Stützring
5. Durch die gleichzeitige Zentrierung des Druckstückes 8 im Wälzlager 56 ist sichergestellt,
daß die beim Anziehen der Gewindespindel 1 unter gleichzeitigem Festhalten der Gewindemutter
12 auf das Lagergehäuse 57 und das Wälzlager 56 ausgeübten Axialkräfte eine Verkantung
des Wälzlagers nicht zulassen, sondern eine einwandfreie Einführung des Wälzlagers
in das Lagergehäuse 57 garantieren.
[0024] Beim Anwendungsbeispiel der Fig. 5 werden von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Einpressen eines Wälzlagers 56 in ein anderes Lagergehäuse 62 nur die Gewindespindel
1, die Stirnwand 3 mit dem eingesetzten Lagereinsatzteil 2 und statt der Gewindemutter
12 die Flanschscheibe 13 verwendet. Diese Flanschscheibe 13 besitzt eine zentrale,
auf die Gewindespindel 1 passende Gewindebohrung 63 und einen zylindrischen Nabenansatz
64. Auf der dem Nabenansatz 64 gegenüberliegenden Stirnfläche ist die Flanschscheibe
in Umfangsnähe mit einer im Querschnitt etwa halbkreisförmigen Ringnut 65 versehen,
die von einer ebenfalls halbkreisförmigen Ringrippe 66 umgeben ist. Das Querschnittsprofil
der Ringnut 65 und der Ringrippe 66 sind wie in Fig. 5 dargestellt ist, an ein entsprechendes
Gegenprofil 67 auf der Stirnseite 68 des Lagergehäuses 62 angepaßt, so daß die Flanschscheibe
13 dort zentrierend in der dargestellten Weise angesetzt werden kann, um das Wälzlager
56 in Richtung des Pfeiles 69 in das Lagergehäuse 62 einzupressen.
[0025] Um jedoch das gleiche Wälzlager 56 aus dem Gehäuse 62 herausziehen zu können, werden
von der Vorrichtung -wie Fig. 4 zeigt- außer der Gewindespindel 1 die Stirnwand 3,
das Abstandsrohr 4 und das Druckstück 11 sowie die Gewindemutter 12 benötigt. Das
Abstandsrohr 4 wird dabei auf die ringförmige Stirnfläche 70 des Lagergehäuses 62
aufgesetzt. Diese Stirnfläche 70 ist mit einer konischen Facette 71 versehen, welche
exakt in den Innenkonus 41 des Abstandsrohres 4 paßt, so daß sich dieses an dieser
Facette 71 zentriert. Es ist auch erkennbar, daß der Zentrieransatz 51 des Druckstückes
11 in die Bohrung des Wälzlagers 56 zentrierend hineinragt, so daß beim Drehen der
Gewindespindel 1 in Zugrichtung die auf das Wälzlager 56 und das Lagergehäuse 62 wirkenden
Kräfte exakt axial verlaufen und kein Verkanten zulassen.
[0026] Durch die drei in den Fig. 1, 4 und 5 dargestellten Anwendungsbeispiele ist gezeigt,
daß je nach Anwendungsfall unterschiedliche Teile der Gesamtvorrichtung zur Anwendung
kommen. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der einzelnen Bestandteile der Vorrichtung
ist jedoch erreicht, daß diese in minimaler Anzahl für nahezu alle Anwendungsfälle
beim Einpressen und Abziehen von Achslagern ausreichen.
1. Vorrichtung zum Einpressen und Abziehen von Lagern oder Hülsen, insbesondere für
Achslager (Wälzlager) und/oder Radflanschnaben von Kraftfahrzeugen bestehend aus
- einer Gewindespindel, die eine Anschlagschulter aufweist und mit einer Gewindemutter
zusammenwirkt,
- einem zylindrischen Abstandsrohr, dem eine lösbare Stirnwand zugeordnet ist, in
welcher ein Axialstützlager für die Anschlagschulter der Gewindespindel konzentrisch
angeordnet ist, und welches an wenigstens einer Stirnseite zur zentrierenden Abstützung
an einem Werkstück teil (Lagergehäuse oder Radflanschnabe) oder zur Aufnahme eine
zwischen Werkstückteil und Abstandsrohr einbringbaren, auswechselbaren Stützringes
ausgebildet ist, sowie
- mehreren einzeln auswechselbar auf der Gewindespindel zwischen Gewindemutter und
Werkstück anzuordnenden, mit unterschiedlichen Zentrieransätzen versehenen Axialdruckstücken,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstandsrohr (4) an einer Stirnseite eine durch wenigstens einem Wandausschnitt
(38, 39, 40) unterbrochene Stirnringfläche (37) aufweist und/oder auf der anderen
Stirnseite mit einem Zentrierkonus (41) und/oder einem Zentrierfalz (42) versehen
ist, und daß die Stirnwand (3) durch einen Zentrieransatz (30) von beiden Stirnseiten
her zentriert in das Abstandsrohr (4) lose einsetzbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand (3) eine
zentrale Gewindebohrung (19) aufweist und daß das Axialstützlager (28, 29) für die
Anschlagschulter (17) der Gewindespindel (1) in einem in diese Gewindebohrung (19)
einschraubbaren Lagereinsatzteil (2) untergebracht ist, durch welchen die Gewindespindel
(1) bis zur Anschlagschulter (17) hindurchsteckbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagereinsatzteil (2)
wahlweise von beiden Seiten her in die Stirnwand (3) einschraubbar ist und beiderseits
eines etwa in seiner axialen Mitte angeordneten Ringstegs (23) zylindrische Ausnehmungen
(25, 26) aufweist, in welche jeweils Axialstützlager (28, 29) eingesetzt oder wahlweise
einsetzbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagereinsatzteil
(2) mit einem zylindrischen Zentrierkopf (20) versehen ist, dessen Durchmesser größer
als der seines Gewindeansatzes (18) und abgestimmt ist auf den Innendurchmessr eines
Achslagers (56).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierkopf (20)
eine gerändelte (Kreuzrändel (22)) und/oder mit zwei Schlüßelflächen versehene Mantelfläche
aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum zentrierten
Einsetzen in das Abstandsrohr (4) ein Adapterrohr (7) vorgesehen ist, das anschließend
an einen auf den Innendurchmesser des Abstandsrohres (4) abgestimmten Zentrieransatz
(46) und eine Stützschulter (45) einen sich konisch oder stufenweise verjüngenden
Verlängerungsteil (46) aufweist, dessen Stirnflächen außendurchmeser kleiner ist,
als der des Abstandsrohres (4).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die unterbrochene
Stirnringfläche (37) des Abstandsrohres (4) und die an dieser Stirnringfläche (37)
zur Anlage bringbaren Ringflächen (32, 43, 44, 45) der Stirnwand (3), der Stützringe
(5, 6) und des Adapterrohres (7) jeweils gleichsinnig konisch ausgebildet bzw. hinterschnitten
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand
(3) auf ihrer dem Zentrieransatz (30) gegenüberliegenden Stirnseite (34) einen oder
mehrere angedrehte Zentrierstufenringe (35, 36) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Axialdruckstücke (8
bis 11) jeweils beidseitig mit unterschiedlichen Zentrieransätzen (49 bis 55) und
auch beidseitig mit koaxialen, zylindrischen Ausdrehungen (61) zur zentrierenden Aufnahme
eines zylindrischen Zentrierteils (60) der Gewindemutter (12) versehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Flanschscheibe (13) mit Gewindebohrung (63) die Gewindemutter (12) bildet, wobei
in Randnähe eine im Querschnitt etwa halbrunde Ringnut (65) und/oder eine Ringrippe
(66) vorgesehen sind.