(19)
(11) EP 0 306 738 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.03.1989  Patentblatt  1989/11

(21) Anmeldenummer: 88113295.5

(22) Anmeldetag:  17.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 27/073
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.09.1987 DE 3730017

(71) Anmelder: Klann, Horst
D-78052 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Klann, Horst
    D-78052 Villingen-Schwenningen (DE)

(74) Vertreter: Neymeyer, Franz, Dipl.-Ing. (FH) 
Haselweg 20
D-78052 Villingen-Schwenningen
D-78052 Villingen-Schwenningen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Einpressen und Abziehen von Lagern oder Hülsen, insbesondere für Achslager und/oder Radflanschnaben an Kraftfahrzeugen


    (57) Die Vorrichtung zum Einpressen und Abziehen von Lagern oder Hülsen, insbesondere für Achslager und/oder Radflanschnaben von Kraftfahrzeugen besteht aus einer Gewindespindel (1) mit einer Anschlagschulter (17) und einer Gewindemutter (12), einem zylindrischen Abstandsrohr (4) mit einer lose einsetzbaren, ein Axialstützlager (2) aufnehmenden Stirnwand und aus mehreren Axialdruckstücken (8), die auswechselbar auf der Gewindespindel (1) zwischen der Gewindemutter (12) und einem Werkstück (56) angeordnet werden können. Um eine universelle Einsetzbarkeit zu erreichen, ist das Abstandsrohr (4) auf einer Seite mit einer durch wenigstens einen Wandausschnitt (38, 39, 40) unterbrochenen Stirnringfläche (37) und auf der anderen Seite mit einem Zentrier­konus oder einem Zentrierfalz versehen. Die Stirnwand (3) ist durch einen Zentrieransatz (30) wahlweise von beiden Stirnseiten her in das Abstandsrohr (4) einsetzbar. Außerdem ist das Axial­stützlager (29) in einem Lagereinsatzteil (2) untergebracht, das in eine zentrale Gewindebohrung (19) der Stirnwand (3) einschraubbar und mit der Gewindespindel z.B. durch eine hydraulische Preßvorrichtung ersetzbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einpressen und Abziehen von Lagern oder Hülsen, insbesondere von Achslagern (Wälzlager) und/oder Radflanschnaben von Kraftfahrzeugen, bestehend aus
    - einer Gewindespindel, die eine Anschlagschulter aufweist und mit einer Gewindemutter zusammenwirkt,
    - einem zylindrischen Abstandsrohr, dem eine lösbare Stirnwand zugeordnet ist, in welcher ein Axialstützlager für die Anschlag­schulter der Gewindespindel konzentrisch angeordnet ist und welches an wenigstens einer Stirnseite zur zentrierenden Ab­stützung an einem Werkstückteil (Lagergehäuse oder Radflansch­nabe) oder zur Aufnahme eines zwischen Werkstückteil und Abstandhalter einbringbaren, auwechselbaren Stützrings ausgebil­det ist, sowie aus
    - mehreren einzeln auswechselbar auf der Gewindespindel zwischen Gewindemutter und Werkstück anzuordnenden, mit unterschied­lichen Zentrieransätzen versehenen Axialdruckstücken.

    [0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS 35 30 983) ist das Abstandsrohr an beiden stirnseitigen Enden jeweils mit einem Innengewinde versehen, in welches einerseits die mit einem Gewindeansatz versehene Stirnwand mit dem Axialstütz­lager und andererseits einer der auswechselbaren Stützringe einschraubbar sind. Die Stirnwand selbst weist auf der dem Gewindeansatz gegenüberliegenden Außenseite eine zur zentralen Durchsteckbohrung für die Gewindespindel konzentrische Ausdrehung auf, in welcher das Axialstützlager untergebracht und befestigt ist.
    Die bei dieser bekannten Vorrichtung vorgesehenen, im wesent­lichen als zylindrische Ringscheiben unterschiedlichen Durch­messers ausgebildeten Druckstücke sind jeweils nur auf einer Seite mit einem Zentrieransatz und auf der gegenüberliegenden Seite mit einer zylindrischen Ausdrehung zur zentrierenden Aufnahme eines zylindrischen Führungsteiles der Gewindemutter versehen, was bedeutet, daß sie jeweils nur in einer bestimmten Lage auf die Gewindespindel aufgesetzt werden können. Bei dieser bekannten Vorrichtung hat das Abstandsrohr, weil es an beiden Rohrenden jeweils ringsum in sich geschlossene Stirnflächen aufweist, den Nachteil, daß es bei solchen Lagerge­häusen von Kraftfahrzeugachsen, die keine ringsum ebene Aufla­gefläche haben, sondern mit Erhöhungen versehen sind, nicht verwendet werden kann. Außerdem ist die obwohl lösbar mit dem Abstandsrohr verbundene bzw. verbindbare Stirnwand ebenfalls nur in einer Zugrichtung verwendbar.

    [0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die gattungs­gemäße Vorrichtung durch Umgestaltung einzelner Teile univer­seller einsetzbar zu machen.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Abstandsrohr an einer Stirnseite eine durch wenigstens einen Wandausschnitt unterbrochene Stirnringfläche aufweist und/oder auf der anderen Stirnseite mit einem Zentrierkonus und/oder einem Zentrierfalz versehen ist und daß die Stirnwand durch einen Zentrieransatz von beiden Stirnseiten her zentriert in das Abstandsrohr lose einsetzbar ist.

    [0005] Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 ergibt sich der Vorteil, daß an Stelle des für die Lagerung der Gewinde­spindel vorgesehenen Stützlagers in die Stirnwand beispielswei­se eine hydraulische Preßvorrichtung eingeschraubt werden kann, um die Vorrichtung auch dort einsetzen zu können, wo höhere Preßkräfte oder Zugkräfte erforderlich sind, die mit der Gewindespindel nicht erzeugbar sind.

    [0006] Der nach Anspruch 3 ausgebildete Lagereinsatzteil bringt zusätz­lich den Vorteil mit sich, daß er wahlweise von der einen oder anderen Seite her in die Stirnwand eingeschraubt und diese wahlweise in der einen oder anderen Zug- bzw. Druckrichtung als Stützelement verwendet werden kann.

    [0007] Durch die Ausgestaltung des Lagereinsatzteiles gem. Anspruch 4 ist der zusätzliche Vorteil gegeben, daß dieser selbst als Zentrierelement für ein einzupressendes Achslager dienen kann.

    [0008] Während die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5 der leichten Handhabung des Lagereinsatzteiles beim Ein- und Aus­schrauben in bzw. aus der Stirnwand dient, ist durch die Ausge­staltung der Erfindung nach Anspruch 6 die Möglichkeit gegeben, das Distanzrohr in Verbindung mit dem Adapterrohr auch bei solchen Achslagergehäusen von Kraftfahrzeugen insbesondere zum Herausziehen der Achslager, zu verwenden, bei denen die maximale Weite der stirnseitigen Stützfläche einen kleineren Durchmesser aufweist als das Abstandsrohr.

    [0009] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 7 wird nicht nur eine zusätzliche Zentrierung zwischen der einen Stirnfläche des Ab­standsrohres und einem daran anliegenden Stützteil erzielt, sondern es wird auch sichergestellt, daß die unterbrochene Stirnfläche keinen radial nach außen drückenden Druckkräften sondern im Gegenteil nach innen wirkenden Druckkräften ausge­setzt wird, die ihre Bruchsicherheit erhöhen.

    [0010] Durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 8 ist auch die Möglichkeit gegeben, die Stirnwand selbst als zentrie­rendes Stützelement ohne das Abstandsrohr zu verwenden.

    [0011] Durch die Ausgestaltung der Druckstücke nach Anspruch 9 sind diese auch beidseitig verwendbar, so daß sich ihre für die unterschiedlichen Anwendungsfälle erforderliche Anzahl auf etwa die Hälfte reduziert.

    [0012] Durch das Vorsehen einer nach Anspruch 10 ausgebildeten Ge­windemutter vereinfacht sich die Handhabung der Vorrichtung in bestimmten Anwendungsfällen und zwar dort, wo ihre Flansch­scheibe unmittelbar von einer entsprechend ausgebildeten stirn­seitigen Randfläche eines Achslagergehäuses zentrierend aufge­setzt werden kann.

    [0013] Anhand der Zeichnung wird im folgenden die Erfindung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Vorrichtung und ein Radlager eines Kraftfahrzeuges in perspektivischer Explosionsdarstellung;

    Fig. 2 verschiedene Bestandteile der Vorrichtung in koaxialer Anordnung und geschnittener Darstellung;

    Fig. 3 eine Anzahl unterschiedlicher Druckstücke in geschnittener Darstellung;

    Fig. 4 die Vorrichtung beim Herauspressen eines Radlagers (Wälzlagers) aus dem Radlagergehäuse eines Kraftfahr­zeuges;

    Fig. 5 die Vorrichtung beim Einpressen eines Radlagers in das auch in Fig. 4 dargestellte Radlagergehäuse eines Kraftfahrzeuges.



    [0014] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus einer Gewindespindel 1, einem Lagereinsatzteil 2, einer kreisscheibenarti­gen Stirnwand 3, einem Abstandsrohr 4, aus Stützringen 5 und 6, einem Adapterrohr 7, aus mehreren Axialdruckstücken 8, 9, 10 und 11, sowie aus einer Gewindemutter 12 und einer diese ersetzenden Flanschscheibe 13.
    Die Gewindespindel 1 ist am einen Ende mit einem Ringflansch 14 und dahinter mit einem Schlüsselprofil 15 versehen, das vorzugsweise eine Sechskantform aufweist. Außerdem besitzt die Gewindespindel einen zylindrischen Zentrieransatz 16, der an einer ringförmigen Anschlagschulter 17 des Ringflansches 14 endet.
    Der Lagereinsatzteil 2 weist einen Gewindeansatz 18 auf, dessen axiale Länge etwa der Gesamtdicke der Stirnwand 3 entspricht und der in eine zentrale Gewindebohrung 19 der Stirnwand 3 wechselweise von beiden Seiten her einschraubbar ist. An den Gewindeansatz 18 schließt sich ein im Durchmesser größerer, zylindrischer Zentrierkopf 20 an, der auf der dem Gewindeansatz zugekehrten Seite eine radiale Anschlagschulter 21 aufweist und auf seiner Mantelfläche mit einem Kreuzrändel 22 versehen ist. Statt des Kreuzrändels 22 oder zusätzlich dazu, kann der Zentrierkopf mit zwei parallelen Schlüsselflächen versehen sein, damit er im Falle eines Festsitzens in der Gewindebohrung 19 mittels eines Schlüssels herausgedreht werden kann.
    Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Lagereinsatz­teil mit einer Durchsteckbohrung 23 für die Gewindespindel 1 versehen. Beidseits eines sich etwa in der axialen Mitte be­findenden Ringsteges 24 weist er außerdem in zwei zylindrischen Ausnehmungen 25 jeweils ein mittels eines axialen Sicherungsringes 26 bzw. 27 gesichertes Axialstützlager 28 bzw. 29 auf, die dem Ringflansch 14 der Gewindespindel 1 wechselweise als Anlage dienen können.
    Der Gewindeansatz 18 und die Gewindebohrung 19 sind so ge­staltet, daß statt des Lagereinsatzteils 2 in die Gewindebohrung 19 auch ein hydraulisches Druckaggregat eingesetzt werden kann, mit dem größere Axialkräfte erzeugt werden können, als dies mit der Gewindespindel 1 möglich ist.

    [0015] Die Stirnwand 3 besitzt einen auf den Innendurchmesser des Abstandsrohres 4 abgestimmten zylindrischen Zentrieransatz 30, an welchen sich ein in seinem Außendurchmesser auf den Außendurchmesser des Abstandsrohres 4 abgestimmter Ringflansch 31 anschließt, dessen dem Zentrieransatz zugekehrte Ringfläche 32 um einen Hinterschnittwinkel α von ca. 5° hinterschnitten ist. Während die Stirnfläche 33 des Zentrieransatzes 30 planeben ist, weist die gegenüberliegende Stirnfläche 34 der Stirnwand 3 zwei stufenförmig angedrehte kurze Zentrieransätze 35 und 36 auf, an denen beispielsweise einzupressende Wälzlagerschalen zentriert werden können.

    [0016] Das Abstandsrohr, das in der praktischen Ausführung einen Außendurchmesser von etwa 99,5 mm und eine Wanddicke von etwa 7,5 mm aufweist, ist innen und außen vollständig zylindrisch und mit einer axialen Länge von etwa 80 mm versehen. An seiner einen Stirnseite ist seine zur Abstützung an Stirnflächen von Radlagergehäusen von Kraftfahrzeugen dienende Stirnringfläche 37 durch drei in axialer Richtung verschieden tiefe Wandaus­schnitte 38, 39 und 40 unterbrochen, so daß nur zwei sich etwa diametral gegenüberliegende Ringsektoren vorhanden sind. Diese Ausschnitte 38, 39, 40 dienen zur ungehinderten Aufnahme von Vorsprüngen und Erhebungen, welche bei manchen Fahrzeugtypen an den Radlagergehäusen, an denen das Abstandsrohr 4 zum Herausziehen des Radlagers angesetzt werden muß, vorhanden sind.
    Durch diese Wandausschnitte 38, 39 und 40 entsteht eine Schwä­chung des Abstandsrohres. Um diese Schwächung auszugleichen, ist die Stirnfläche 37 analog zur Ringfläche 32 der Stirnwand 3 mit einem Konuswinkel α von ebenfalls 5° angeschrägt, so daß beim Aufsetzen der Stirnwand 3 auf die Stirnringflächen­abschnitte 37 in der in Fig. 4 dargestellten Weise die die Stirn­ wandabschnitte 37 aufweisenden Wandabschnitte des Abstandsrohres 4 bei axialer Belastung nicht radial nach außen, sondern eher nach innen gegen den Zentrieransatz 30 gepreßt werden.

    [0017] Auf der den Wandausschnitten 38, 39 und 40 gegenüberliegenden Stirnseite ist das Abstandsrohr 4 mit einem zentrierenden Innen­konus 41 und daran anschließend mit einem Zentrierfalz 42 versehen, die beide auf entsprechend ausgebildete Stirnflächen unterschiedlicher Achslagergehäuse von Kraftfahrzeugen abgestimmt sind.

    [0018] Auch die mit jeweils mehreren äußeren und inneren ringförmi­gen Stützschultern unterschiedlicher Durchmesser versehenen Stützringe 5 und 6 sowie das Adapterrohr 7 weisen jeweils wie die Stirnwand 3 als Stützschultern dienende Ringflächen 43, 44 bzw. 45 auf, die jeweils mit einem Hinterschnittwinkel von ebenfalls 5° hinterschnitten sind. Der Zweck dieses Hinterschnitts ist der gleiche wie bei der Ringfläche 32.

    [0019] Im übrigen dienen die beiden Stützringe 5 und 6 dem gleichen Zweck wie bei der bekannten Vorrichtung lediglich mit dem Unterschied, daß sie keine Gewindeansätze aufweisen, sondern jeweils lose stirnseitig auf das Distanzrohr 4 aufsetzbar sind.

    [0020] Das Adapterrohr 7 ist am einen Ende mit einem zylindrischen Zentrieransatz 46 versehen, dessen Außendurchmesser auf den Innendurchmesser des Abstandsrohres 4 abgestimmt ist, so daß er von diesem mit geringem radialem Spiel leicht aufgenommen werden kann. Der auf der gegenüberliegenden Seite der Ring­fläche 45 liegende Verlängerungsteil 46′ hat eine sich zur gegen­überliegenden Stirnfläche 47 hin verjüngende konische Form, so daß sein Stirnflächenaußendurchmesser D kleiner ist als der Außendurchmesser des Distanzrohres 4. Dieses Adapterrohr wird als Verlängerung des Abstandsrohres 4 überall dort ver­wendet, wo ein Achslagergehäuse eine stirnseitige Ringstützflä­che aufweist, deren größter Außendurchmesser kleiner ist als der Außendurchmesser des Abstandsrohres 4 und deswegen das Abstandsrohr 4 selbst dort nicht zentrierend angesetzt werden kann.

    [0021] Die im wesentlichen als zylindrische Ringscheiben unterschied­lichen Durchmesser ausgebildeten und jeweils mit einem oder zwei zylindrischen Zentrieransätzen 49 bis 55 unterschiedlichen Durchmessers versehenen Druckstücke 8, 9, 10 und 11, die wahlweise auf die Gewindespindel 1 aufgesetzt werden können, sind in ihrer Form auf unterschiedliche Wälzlager 56 abgestimmt, damit sie von diesen in der in Fig. 1 und 4 dargestellten Weise zentrie­rend aufgenommen werden können.

    [0022] Es ist in Fig. 1 erkennbar, daß die Gewindemutter 12 mit einem als Sechskant ausgebildeten Schlüsselprofil 59 und aus einem sich unmittelbar daran anschließenden, zylindrischen Zentrier­ teil 60 besteht. Zur zentrierenden Aufnahme dieses Zentriertei­les 60 der Gewindemutter 12 sind alle Druckstücke 8, 9, 10 und 11 jeweils beidseitig mit falzartigen, zylindrischen Aus­drehungen 61 versehen.

    [0023] In Fig. 1 ist die Vorrichtung so dargestellt, wie sie zum Ein­pressen eines Wälzlagers 56 in das Lagergehäuse 57 eines Kraft­fahrzeuges-Achsschenkels 58 unter Verwendung sowohl des Abstands­rohres 4 als auch eines Stützringes 5 und des Druckstückes 8 benutzt wird. Man stelle sich dabei vor, daß der Lagereinsatz­teil 2 vollständig in die Gewindebohrung 19 der Stirnwand 3 eingeschraubt ist, daß die Gewindespindel 1 durch den Lager­einsatzteil 2 hindurchgesteckt ist und das Abstandsrohr 4, den Stützring 5, das Lagergehäuse 57, das Wälzlager 56, und das Druckstück 8 durchragt und daß die Gewindemutter 12 auf das aus dem Druckstück 8 herausragende Ender der Gewindespindel 1 aufgeschraubt ist. Die Stirnwand 3 ist dabei ebenso im Ab­standsrohr 4 zentriert wie der mit einer seiner inneren Stütz­schultern an der Stirnseite 57′ des Lagergehäuese 57 zentrierte Stützring 5. Durch die gleichzeitige Zentrierung des Druckstückes 8 im Wälzlager 56 ist sichergestellt, daß die beim Anziehen der Gewindespindel 1 unter gleichzeitigem Festhalten der Gewin­demutter 12 auf das Lagergehäuse 57 und das Wälzlager 56 ausgeübten Axialkräfte eine Verkantung des Wälzlagers nicht zulassen, sondern eine einwandfreie Einführung des Wälzlagers in das Lagergehäuse 57 garantieren.

    [0024] Beim Anwendungsbeispiel der Fig. 5 werden von der erfindungs­gemäßen Vorrichtung zum Einpressen eines Wälzlagers 56 in ein anderes Lagergehäuse 62 nur die Gewindespindel 1, die Stirnwand 3 mit dem eingesetzten Lagereinsatzteil 2 und statt der Gewindemutter 12 die Flanschscheibe 13 verwendet. Diese Flanschscheibe 13 besitzt eine zentrale, auf die Gewindespindel 1 passende Gewindebohrung 63 und einen zylindrischen Naben­ansatz 64. Auf der dem Nabenansatz 64 gegenüberliegenden Stirnfläche ist die Flanschscheibe in Umfangsnähe mit einer im Querschnitt etwa halbkreisförmigen Ringnut 65 versehen, die von einer ebenfalls halbkreisförmigen Ringrippe 66 umgeben ist. Das Querschnittsprofil der Ringnut 65 und der Ringrippe 66 sind wie in Fig. 5 dargestellt ist, an ein entsprechendes Gegenprofil 67 auf der Stirnseite 68 des Lagergehäuses 62 angepaßt, so daß die Flanschscheibe 13 dort zentrierend in der dargestell­ten Weise angesetzt werden kann, um das Wälzlager 56 in Richtung des Pfeiles 69 in das Lagergehäuse 62 einzupressen.

    [0025] Um jedoch das gleiche Wälzlager 56 aus dem Gehäuse 62 heraus­ziehen zu können, werden von der Vorrichtung -wie Fig. 4 zeigt- außer der Gewindespindel 1 die Stirnwand 3, das Abstands­rohr 4 und das Druckstück 11 sowie die Gewindemutter 12 be­nötigt. Das Abstandsrohr 4 wird dabei auf die ringförmige Stirnfläche 70 des Lagergehäuses 62 aufgesetzt. Diese Stirnfläche 70 ist mit einer konischen Facette 71 versehen, welche exakt in den Innenkonus 41 des Abstandsrohres 4 paßt, so daß sich dieses an dieser Facette 71 zentriert. Es ist auch erkennbar, daß der Zentrieransatz 51 des Druckstückes 11 in die Bohrung des Wälzlagers 56 zentrierend hineinragt, so daß beim Drehen der Gewindespindel 1 in Zugrichtung die auf das Wälzlager 56 und das Lagergehäuse 62 wirkenden Kräfte exakt axial verlau­fen und kein Verkanten zulassen.

    [0026] Durch die drei in den Fig. 1, 4 und 5 dargestellten Anwendungs­beispiele ist gezeigt, daß je nach Anwendungsfall unterschied­liche Teile der Gesamtvorrichtung zur Anwendung kommen. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der einzelnen Bestandtei­le der Vorrichtung ist jedoch erreicht, daß diese in minimaler Anzahl für nahezu alle Anwendungsfälle beim Einpressen und Abziehen von Achslagern ausreichen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einpressen und Abziehen von Lagern oder Hülsen, insbesondere für Achslager (Wälzlager) und/oder Radflanschnaben von Kraftfahrzeugen bestehend aus
    - einer Gewindespindel, die eine Anschlagschulter aufweist und mit einer Gewindemutter zusammenwirkt,
    - einem zylindrischen Abstandsrohr, dem eine lösbare Stirn­wand zugeordnet ist, in welcher ein Axialstützlager für die Anschlagschulter der Gewindespindel konzentrisch angeordnet ist, und welches an wenigstens einer Stirn­seite zur zentrierenden Abstützung an einem Werkstück­ teil (Lagergehäuse oder Radflanschnabe) oder zur Auf­nahme eine zwischen Werkstückteil und Abstandsrohr einbringbaren, auswechselbaren Stützringes ausgebildet ist, sowie
    - mehreren einzeln auswechselbar auf der Gewindespindel zwischen Gewindemutter und Werkstück anzuordnenden, mit unterschiedlichen Zentrieransätzen versehenen Axial­druckstücken,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Abstandsrohr (4) an einer Stirnseite eine durch wenigstens einem Wandausschnitt (38, 39, 40) unterbroche­ne Stirnringfläche (37) aufweist und/oder auf der anderen Stirnseite mit einem Zentrierkonus (41) und/oder einem Zentrierfalz (42) versehen ist, und daß die Stirnwand (3) durch einen Zentrieransatz (30) von beiden Stirnseiten her zentriert in das Abstandsrohr (4) lose einsetzbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand (3) eine zentrale Gewindebohrung (19) aufweist und daß das Axialstützlager (28, 29) für die An­schlagschulter (17) der Gewindespindel (1) in einem in diese Gewindebohrung (19) einschraubbaren Lagereinsatz­teil (2) untergebracht ist, durch welchen die Gewindespin­del (1) bis zur Anschlagschulter (17) hindurchsteckbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagereinsatzteil (2) wahlweise von beiden Seiten her in die Stirnwand (3) einschraubbar ist und beiderseits eines etwa in seiner axialen Mitte angeordneten Ringstegs (23) zylindrische Ausnehmungen (25, 26) aufweist, in wel­che jeweils Axialstützlager (28, 29) eingesetzt oder wahl­weise einsetzbar sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­net, daß der Lagereinsatzteil (2) mit einem zylindrischen Zentrierkopf (20) versehen ist, dessen Durchmesser größer als der seines Gewindeansatzes (18) und abgestimmt ist auf den Innendurchmessr eines Achslagers (56).
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierkopf (20) eine gerändelte (Kreuzrändel (22)) und/oder mit zwei Schlüßelflächen versehene Mantelfläche aufweist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum zentrierten Einsetzen in das Ab­standsrohr (4) ein Adapterrohr (7) vorgesehen ist, das anschließend an einen auf den Innendurchmesser des Abstands­rohres (4) abgestimmten Zentrieransatz (46) und eine Stütz­schulter (45) einen sich konisch oder stufenweise verjün­genden Verlängerungsteil (46) aufweist, dessen Stirnflächen­ außendurchmeser kleiner ist, als der des Abstandsrohres (4).
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die unterbrochene Stirnringfläche (37) des Abstandsrohres (4) und die an dieser Stirnringfläche (37) zur Anlage bringbaren Ringflächen (32, 43, 44, 45) der Stirnwand (3), der Stützringe (5, 6) und des Adapterrohres (7) jeweils gleichsinnig konisch ausgebildet bzw. hinterschnit­ten sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand (3) auf ihrer dem Zentrier­ansatz (30) gegenüberliegenden Stirnseite (34) einen oder mehrere angedrehte Zentrierstufenringe (35, 36) aufweist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Axialdruckstücke (8 bis 11) jeweils beidseitig mit unterschiedlichen Zentrieransätzen (49 bis 55) und auch beidseitig mit koaxialen, zylindrischen Ausdrehungen (61) zur zentrierenden Aufnahme eines zylindrischen Zentrierteils (60) der Gewindemutter (12) versehen sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Flanschscheibe (13) mit Gewinde­bohrung (63) die Gewindemutter (12) bildet, wobei in Randnähe eine im Querschnitt etwa halbrunde Ringnut (65) und/oder eine Ringrippe (66) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht