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EP 0 306 788 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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15.03.1989 Patentblatt 1989/11 |
(22) |
Anmeldetag: 27.08.1988 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B22D 11/126 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE ES FR GB IT LU NL SE |
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Priorität: |
09.09.1987 DE 3730149
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Anmelder: MESSER GRIESHEIM GMBH |
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D-60314 Frankfurt (DE) |
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Erfinder: |
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- Grohmann, Paul
A-2344 Maria-Enzersdorf (AT)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Brammen und dgl. aus Giesssträngen |
(57) Beim kontinuierlichen Stranggießen werden bisher vom Gießstrang Teile bestimmter
Länge abgetrennt. Bei Brammen ab bestimmter Breite wird anschließend in einer gesonderten
Anlage die Bramme längsgeteilt. Erfindungsgemäß erfolgt das Längsteilen mit einer
Hochdruck-Flüssigstrahlschneiddüse vor dem Querteilen.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Brammen
und dergleichen aus Gießsträngen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] In modernen Stranggießanlagen beträgt der Querschnitt des austretenden Stranges
bis zu 250x3000 mm. Es ist bekannt, den austretenden Strang auf einem Rollgang in
Teilstücke unterschiedlicher Länge zu zerlegen. Hierzu wird eine Brennschneidmaschine
an den Strang angeklemmt, die während der Bewegung des Stranges auf dem Rollgang ein
Teilstück abtrennt und dann wieder in die Ausgangsposition zurückfährt. Das abgetrennte
Teilstück wird dann einer separaten Längsteilanlage zugeführt und entsprechend der
gewünschten Breite längsgeteilt.
[0003] Dieser Vorgang ist arbeitsintensiv und benötigt viel Arbeitsfläche.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Reduzierung der Arbeitszeit und Arbeitsfläche.
[0005] Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 berücksichtigten Stand der Technik
ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, das Quer-und Längsteilen in einer einzigen
Anlage, d.h. auf dem gleichen Rollgang, durchzuführen und damit eine gesonderderte
Längsteilanlage einzusparen. Die kürzeste Rollgangslänge wird dabei dadurch erreicht,
daß eine Hochdruck-Flüssigkeitstrahlschneiddüse zum Längsteilen im wesentlichen feststehend,
vorzugsweise im Bereich des Ablaufes der Stranggießanlage, angeordnet ist. Dies hat
den Vorteil, daß der Strang bereits längsgeteilt ist, wenn mit dem Querschnitt begonnen
wird und bedeutet, daß für das Längsteilen keine gesonderte Rollgangsfläche oder eine
gesonderte Werkstückauflage notwendig ist.
[0007] Entsprechend den gewünschten Teilstückbreiten können mehrere Schneiddüsen nebeneinander
angeordnet werden.
[0008] Von besonderem Vorteil ist es, mindestens eine Schneiddüse während des Schnittes
quer zum Rollgang verschiebbar anzuordnen. Hierdurch kann die Breite der Teilstücke
während des Gießens dem Bedarf angepaßt werden.
[0009] Zu Beginn des Stranggießens liegt am Anfang des Gießstranges ein Anlaufstück an.
Es ist daher vorteilhaft, den Schnitt nach dem Anlaufstück zu beginnen, um dieses
nicht zu zerstören. Hierzu wird zweckmäßigerweise das bekannte Lochstechverfahren
eingesetzt.
[0010] Erfindungsgemäß ist der Schneiddüse ein Vorwärmbrenner zugeordnet, der während dem
Anwärmen der Werkstückoberfläche auf Zündtemperatur auf die Schneiddüse zu bewegbar
ist. Hierdurch werden die beiden Phasen Anwärmen und Lochstechen getrennt. Durch diese
Aufteilung ist es möglich, die für das Anwärmen erforderliche Zeit in den Bereich
vor Schnittbeginn zu legen.
[0011] Eine besondere Form der Hockdruck-Flüssigstrahlschneiddüse besteht in einem zentrischen
Auslaß für den unter einem Druck von 100 bis 600 bar austretenden Flüssigsauerstoffstrahl.
Eine solche Schneiddüse kann zum Lochstechen und zum Längsteilen verwendet werden.
Zum Lochstechen kann die Schneiddüse, nach einer Ausführung der Erfindung, schwenk
bar angeordnet werden. Eine andere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, während
dem Lochstechen eine Relativbewegung zwischen der Schneiddüse und dem Strang zu
erzeugen.
[0012] Die Strangoberflächen weisen oft eine Zunderschicht auf, welche die Schnittgeschwindigkeit
reduziert. Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird auf den zu schneidenden Bereich vor
der Schnittstelle ein Entzunderungsbrenner gerichtet oder dieser Bereich abgeflämmt.
[0013] Der Vorwärmbrenner ist mit einer Regeleinrichtung für die Heizleistung ausgerüstet
um dem unterschiedlichen Wärmebedarf für Lochstechen und Schneiden Rechnung zu tragen.
1. Verfahren zum Herstellen von Brammen und dgl. aus Gießsträngen durch Schneiden
mittels eines Hochdruck-Flüssigstrahles,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießstrang zuerst längsgeteilt und danach quergeteilt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Hochdruck-Flüssigstrahlschneiddüse,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiddüse zum Längsteilen im wesentlichen feststehend, vorzugsweise im Bereich
des Auslaufes der Stranggießanlage, angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiddüse zum Lochstechen in Stranglaufrichtung verfahrbar ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Schneiddüsen nebeneinander angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Schneiddüse während des Schnittes quer zum Rollgang verschiebbar
angeordnet ist.
6. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneiddüse ein Vorwärmbrenner zum Erhitzen der Schnittstelle auf Zündtemperatur
zugeordnet und auf die Schneiddüse zu bewegbar ist.