(19)
(11) EP 0 306 887 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.03.1989  Patentblatt  1989/11

(21) Anmeldenummer: 88114479.4

(22) Anmeldetag:  05.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04C 5/12, E04C 5/16, E04C 5/03, B21B 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 11.09.1987 DE 3730490

(71) Anmelder:
  • Dyckerhoff & Widmann Aktiengesellschaft
    D-81902 München (DE)
  • ARBED S.A.
    L-2930 Luxembourg (LU)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet

(74) Vertreter: Blumbach Weser Bergen Kramer Zwirner Hoffmann Patentanwälte 
Radeckestrasse 43
81245 München
81245 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Warmgewalzter Betonbewehrungsstab, insbesondere Betonrippenstab


    (57) Bei einem warmgewalzten Betonbewehrungsstab (1), dessen Rippen (3) längs einer Schraubenlinie angeordnet sind und Teile eines Gewindes zum Aufschrauben eines mit einem Gegengewinde ver­sehenen Verankerungs- bzw. Verbindungskörpers bilden, wird eine im Hinblick auf die dynamische Beanspruchbarkeit der Gewindeverbindung verbesserte Rippenform und Rippenanord­nung vorgeschlagen.







    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen warmgewalzten Betonbeweh­rungsstab, insbesondere einen Betonrippenstab gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Betonbewehrungsstäbe dieser Art sind beispielsweise in Beton- und Stahlbetonbau 2/1973, Seiten 25 bis 35 be­schrieben.

    [0003] Bei schraubbaren Betonbewehrungsstäben ist den Rippen eine zweifache Aufgabe zugewiesen. Sie müssen einerseits einen ausreichenden Verbund im Beton gewährleisten und anderer­seits in ihrer Funktion als Teile eines Gewindes die er­forderlichen Kräfte in einen Verankerungs- bzw. Verbin­dungskörper übertragen können, in den ein Ende des Beton­bewehrungsstabes eingeschraubt ist.

    [0004] Im Hinblick auf diese beiden Funktionen haben sich in der Praxis die als GEWI-Stahl (Warenzeichen) bekannt gewordenen Betonbewehrungsstäbe durchgesetzt, die in der obengenannten Zeitschrift beschrieben sind.

    [0005] Diese Betonbewehrungsstäbe weisen, bezogen auf den Stab­durchmesser, verhältnismäßig breite Rippen in einem ver­hältnismäßig geringen Abstand auf. Das Verhältnis von Fußbreite zu Höhe der Rippe liegt etwa bei 3,7 und der Rippenabstand, gemessen in Längsrichtung des Betonstahls, bezogen auf den Nenndurchmesser bei 0,5. Dies entspricht einem Neigungswinkel α der Rippen gegenüber der Längsachse des Betonbewehrungsstabes von etwa 81,5°.

    [0006] Aufgrund dieser Rippenform und Rippenanordnung sind kurze Gewindeverbindungen möglich und es ist wegen des verhält­nismäßig großen Neigungswinkels α der Rippen gegenüber der Längsachse des Betonbewehrungsstabes eine Selbsthemmung der Gewindeverbindung gewährleistet.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Betonbewehrungsstab der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, der sich durch eine verbesserte dynamische Beanspruchbar­keit auszeichnet. Es soll die durch die Gewinderippen ver­ursachte Kerbwirkung verringert und damit die Dauerschwing­festigkeit im Bereich der Gewindeverbindung erhöht werden.

    [0008] Die Aufgabe wird durch einen Betonbewehrungsstab mit den Merkmalen gemäß den Ansprüchen 1, 3 oder 4 gelöst.

    [0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Ansprüchen zu entnehmen.

    [0010] Danach sind die Rippen wesentlich schlanker ausgebildet und weisen einen kleineren Neigungswinkel α gegenüber der Längsachse des Betonstahls auf als im Falle des bekannten schraubbaren Betonbewehrungsstabes. Durch diese Maßnahmen wird nicht nur die Kerbwirkung erniedrigt und damit die dynamische Beanspruchbarkeit der Gewindeverbindung ver­größert, sondern auch der Füllgrad beim Warmwalzen und damit die Herstellbarkeit des Betonbewehrungsstabes verbessert.

    [0011] Um zu verhindern, daß durch den kleineren Neigungswinkel α der Rippen gegenüber der Längsachse des Betonbewehrungs­stabes die Grenze der Selbsthemmung für die Gewindeverbin­dung überschritten wird, sind Maßnahmen vorgesehen, um den Reibwert der für die Gewindeverbindung herangezogenen Rip­penflanken des Betonbewehrungsstabes zu erhöhen. Solche Maßnahmen sind in den Ansprüchen 1, 3 und 4 genannt. Sie können einzeln oder in Kombination verwirklicht werden.

    [0012] Durch die erfindungsgemäße Änderung der Rippenform und Rippenanordnung, das heißt durch Verringerung des Verhält­nisses b/h und des Neigungswinkels α wird allerdings auch die für das Tragverhalten der Gewindeverbindung maßgebende Scherfläche pro Längeneinheit verringert, so daß normaler­weise die Länge des Verankerungs- bzw. Verbindungskörpers vergrößert werden muß, wenn die gleichen Kräfte übertragen werden sollen.

    [0013] Eine Verlängerung des Verankerungs- bzw. Verbindungskör­pers, die insbesondere im Hinblick auf die sich summieren­den Walztoleranzen bei den Rippenabständen unerwünscht ist, läßt sich vermeiden, das heißt bei gleicher Länge lassen sich trotz verringerter Scherfläche im Gewindebereich gleich hohe oder größere Kräfte übertragen, wenn die Scherfestigkeit des Betonbewehrungsstabes im Rippenbereich vergrößert wird. Des geschieht gemäß einer Weiterbildung der Erfindung dadurch, daß ein Betonbewehrungsstab verwen­det wird, der im Rand- und Rippenbereich eine gegenüber dem Kern erhöhte Festigkeit besitzt. Derartige Betonbeweh­rungsstäbe sind beispielsweise unter dem Handelsnamen Tempcore-Stähle (als Warenzeichen eingetragen) bekannt geworden. Solche Stähle werden dadurch hergestellt, daß sie beim Austritt aus dem letzten Walzgerüst einer Warmwalz­anlage in der Randzone durch eine Wasserkühlstrecke derart intensiv abgekühlt werden, daß es in dieser Zone zu einem Härtegefüge kommt und daß die gehärtete Randzone nach Austritt des Stabes aus der Wasserkühlstrecke durch den Wärmeinhalt der Kernzone angelassen wird. Stähle dieser Art und Verfahren zur Herstellung derselben sind allgemein bekannt, so daß sich eine detaillierte Beschreibung erübrigt. Sie weisen nicht nur eine gegenüber dem Kern erhöhte Festigkeit sondern auch einen im Vergleich zu anderen warmgewalzten Betonbewehrungsstäben erhöhten Reibwert an ihrer Oberfläche und damit im Rippenbereich auf. Sie sind deshalb auch im Hinblick auf diese Eigen­schaft besonders für den Betonbewehrungsstab gemäß dieser Erfindung geeignet.

    [0014] Aus derartigen Stählen hergestellte Betonbewehrungsstäbe mit der erfindungsgemäßen Form und Anordnung der Rippen zeichnen sich darüber hinaus durch eine verbesserte Dukti­lität aus. Die Duktilität eines Betonbewehrungsstabes wird bestimmt durch die Gleichmaßdehnung, das Verhältnis Zug­festigkeit zu Streckgrenze und den Verbund. Bei erfindungs­gemäßen Betonbewehrungsstäben lassen sich ohne Schwierig­keiten eine Gleichmaßdehnung ≧ 6 %, ein Verhältnis von Zug­festigkeit zu Streckgrenze von ≧ 1,1 und ein ausreichender, durch die Oberflächenrauhigkeit des Stabes unterstützter, weicher bzw. milder Verbund realisieren.

    [0015] Durch die Verringerung des Neigungswinkels α der Rippen gegenüber der Längsachse des Betonstahls und bei einer Ver­ringerung des Verhältnisses h/ds, das heißt der auf den Stabdurchmesser bezogenen Rippenhöhe, wird auch die bezo­gene Rippenfläche verringert. Dem kann dadurch entgegenge­wirkt werden, daß die Rippen verlängert werden, so daß sie sich in voller Höhe jeweils nahezu über den halben Stabum­fang erstrecken und/oder daß die Rippen längs einer zwei­gängigen Schraubenlinie angeordnet werden. Diese beiden Maßnahmen wirken sich auch im Hinblick auf eine Vergröße­rung der Scherfläche pro Längeneinheit, das heißt die Be­lastbarkeit der Gewindeverbindung, aus. Der Verringerung der bezogenen Rippenfläche kann aber auch dadurch entgegen­gewirkt werden, daß zwischen den Rippen Zusatzrippen oder Einschnitte angeordnet werden. Wenigstens die Zusatzrippen, welche eine außerhalb der Schraubenlinie des Gewindes lie­gende Position aufweisen oder verbreitert sind, müssen eine so weit verringerte Rippenhöhe besitzen, daß durch sie das Aufschrauben des zugehörigen Verankerungs- bzw. Verbin­dungskörpers nicht behindert wird. Der Durchmesser der zylindrischen Umhüllenden der Zusatzrippen muß deshalb kleiner sein als der Innendurchmesser des Gewindes des auf den Betonbewehrungsstab aufzuschraubenden Verankerungs- bzw. Verbindungskörpers.
    Da die die bezogene Rippenfläche und damit den Verbund erhöhenden Zusatzrippen bzw. Einschnitte in ihrer Lage nicht durch die Schraubenlinie des Gewindes festgelegt sind, können sie zusätzlich zur Kennzeichnung des Betonbe­wehrungsstabes herangezogen werden, das heißt die Zusatz­rippen bzw. Einschnitte können, da sie die Funktion des Gewindes der Gewinderippen nicht beeinträchtigen, gegebe­nenfalls in Verbindung mit den Gewinderippen in der für die Kennzeichnung hinsichtlich Stahlsorte oder Lieferwerk ge­wünschten Weise angeordnet werden.

    [0016] Die Erfindung wird durch zwei Ausführungsbeispiele anhand von vier Figuren näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 einen Abschnitt eines schraubbaren Betonbeweh­rungsstabes in einer Draufsicht;

    Fig. 2 den Schnitt II-II von Fig. 1;

    Fig. 3 in einer vergrößerten Darstellung den Schnitt III-­III von Fig. 1; und

    Fig. 4 einen Abschnitt aus einem Betonbewehrungsstab mit Zusatzrippen und Einschnitten in einer Seiten­ansicht.



    [0017] Der in den Figuren 1 bis 3 dargestellte warmgewalzte Beton­bewehrungsstab 1 weist einen, in Fig. 2 schraffiert darge­stellten, kreisförmigen Kernquerschnitt 2 sowie zwei ein­ander gegenüberliegende Reihen von längs einer Schrauben­linie angeordneten Rippen 3 und 4 auf, die Teile eines Ge­windes zum Aufschrauben eines mit einem Gegengewinde ver­sehenen Verankerungs- bzw. Verbindungskörpers bilden. Die in gleicher Weise ausgebildeten Rippen 3 und 4 werden im folgenden auch als Gewinderippen bezeichnet. Sie erstrecken sich, wie Fig. 2 zeigt, in voller Höhe jeweils nahezu über den halben Stabumfang.

    [0018] Zur Kennzeichnung der Rippenform und der Rippenanordnung dienen die folgenden, in den Figuren 1 bis 3 eingetragenen Größen:
    b = Fußbreite der Rippe
    ds = Nenndurchmesser des Betonstahls
    h = Rippenhöhe
    R = Ausrundungsradius am Rippenfuß in mm
    α = Neigungswinkel der Rippe gegenüber der Längsachse 5 des Betonstahls in Altgrad
    β = Neigungswinkel der Rippenflanke in Altgrad
    C = Abstand der Rippen, gemessen in Längsrichtung des Betonbewehrungsstabes.

    [0019] Die für die Belastbarkeit der Gewindeverbindung maßgebende Scherfläche pro Längeneinheit wird bestimmt durch die Fuß­breite b, die Länge und den Abstand C bzw. den Neigungs­winkel α der Rippen. Gegenüber bekannten Gewindestäben ist die Fußbreite b der Rippe verkleinert. Die hierdurch be­dingte Verringerung der Scherfläche wird teilweise durch Vergrößerung der Rippenlänge und außerdem durch Erhöhung der Festigkeit des Betonbewehrungsstabes im Bereich der Randzone, das heißt im Rippenbereich, kompensiert. Die er­höhte Festigkeit im Rippenbereich wird dadurch erreicht, daß der warmgewalzte Stahl beim Austritt aus dem letzten Walzgerüst in der Randzone durch eine Wasserkühlstrecke derart intensiv abgekühlt wird, daß es in dieser Zone zu einem Härtegefüge kommt und daß die gehärtete Randzone nach dem Austritt des Stahls aus der Wasserkühlstrecke durch den Wärmeinhalt de Kernzone angelassen wird. Ein auf diese Weise hergestellter Betonbewehrungsstab zeichnet sich aufgrund der Zunderbildung im Rand- und Rippenbereich außerdem durch einen erhöhten Reibwert aus, der im Hinblick auf eine Selbsthemmung des Gewindes erwünscht ist.

    [0020] Aufgrund der in den Patentansprüchen 1, 3 und 4 angegebenen Rippenform und Rippenanordnung zeichnet sich der erfin­dungsgemäße Betonbewehrungsstahl durch eine erhöhte dynami­sche Belastbarkeit aus, so daß er mit den üblichen Veranke­rungs- bzw. Verbindungskörpern auch bei dynamisch bean­spruchten Bauteilen eingesetzt werden kann.

    [0021] Der in Fig. 4 dargestellte Betonbewehrungsstab unterschei­det sich von dem in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Be­tonbewehrungsstab dadurch, daß zwischen den Gewinderippen 3 Zusatzrippen 6 angeordnet sind und zwischen den Gewinde­rippen 4 Einschnitte 7. Diese Maßnahmen dienen der Verbes­serung des Verbunds des Betonbewehrungsstabes mit dem Be­ton. Sie können erforderlich sein, wenn bei verringertem Neigungswinkel α der Gewinderippen, das heißt bei einer vergrößerten Steigung des Gewindes der Abstand C zwischen den Gewinderippen ein bestimmtes Maß übersteigt und damit die bezogene Rippenfläche zu klein wird. Falls es nicht möglich oder unerwünscht ist, auf ein zwei- oder mehr­gängiges Gewinde überzugehen und die Zusatzrippen längs der zusätzlichen Schraubenlinien eines solchen Gewindes an­zuordnen, wenn also wie im dargestellten Fall die Zusatz­ rippen 6 eine außerhalb einer solchen Schraubenlinie lie­gende Position aufweisen, müssen sie eine gegenüber den Gewinderippen 3 bzw. 4 so weit verringerte Rippenhöhe be­sitzen, daß durch die Zusatzrippen das Aufschrauben des zugehörigen Verankerungs- bzw. Verbindungskörpers nicht be­hindert wird. Der Durchmesser D der zylindrischen Umhüllen­den der Zusatzrippen 6 muß deshalb kleiner sein als der In­nendurchmesser des Gewindes des auf den Betonbewehrungsstab aufzuschraubenden Verankerungs- bzw. Verbindungs-körpers. Anstelle von Zusatzrippen können auch Vorsprünge mit von einer Rippenform abweichenden Form, wie Noppen, vorgesehen werden.

    [0022] Bei dem Betonbewehrungsstab nach Fig. 4 sind neben Zusatz­rippen 6 auch Einprägungen beziehungsweise Einschnitte 7 aus Gründen der Veranschaulichung zweier prinzipieller Möglichkeiten dargestellt. Es können nur Zusatzrippen oder nur Einschnitte an beliebigen Stellen zwischen Gewinderip­pen 3 und/oder 4 vorgesehen werden. Hiermit wird auch die Möglichkeit geschaffen, durch die Anordnung der Rippen bzw. Einschnitte den schraubbaren Betonbewehrungsstab hinsicht­lich Stahlsorte oder Lieferwerk zu kennzeichnen. So kenn­zeichnet die in Fig. 4 dargestellte Rippenanordnung die Stahlsorte Fe B 500 gemäß der Euronorm 80-85.

    Beispiel:



    [0023] Es wurde ein warmgewalzter Betonrippenstab BSt 500/550 S mit einem Nenndurchmesser von ds = 28 mm nach dem Tempcore-­Verfahren (eingetragenes Warenzeichen) aus einem Stahl her­gestellt, der die folgende Zusammensetzung aufwies:
    C = 0,19 Gewichtsprozente
    Mn = 1,04 Gewichtsprozente
    Si = 0,24 Gewichtsprozente
    Cu ≦ 0,20 Gewichtsprozente
    P = 0,015 Gewichtsprozente
    S = 0,01 Gewichtsprozente.
    Der Betonrippenstab wies einen nahezu kreisförmigen Kern­querschnitt und zwei einander gegenüberliegende Reihen von Rippen mit etwa trapezförmigem Querschnitt auf. Die Rippen waren längs der Schraubenlinien eines zweigängigen Gewindes angeordnet. Die Rippenform und Rippenanordnung war ferner durch die folgenden Parameter, wie sie oben definiert sind, gekennzeichnet:
    b = 4,5 mm
    ds = 28 mm
    h = 1,65 mm
    R = 1,8 mm
    α = 76 Grad
    β = 45 Grad
    C = 11 mm
    h/ds = 0,059
    b/h = 2,7
    C/ds = 0,4.
    Die Rippen erstreckten sich in voller Höhe jeweils nahezu über den halben Stabumfang, nämlich über 170 Grad.

    [0024] Es wurden die folgenden mechanischen Kennwerte der Rippen­stäbe durch Prüfversuche gemäß DIN 488 ermittelt:
    Re = 568 N/mm²
    Rm = 666 N/mm²
    A₅ = 21,4 %.
    Außerdem wurden Dauerschwingversuche gemäß DIN 488 an einem geraden Stab durchgeführt: Hierbei betrugen
    die Schwingbreite 2σA = 250 N/mm² und
    die maximale Spannung σo = 325 N/mm².
    Es trat selbst nach einer Lastspielzahl von 3,5 Mio noch kein Bruch auf.

    [0025] Zugversuche mit Gewindemuffen (Verbindungskörper der be­nachbarten Enden von zwei Gewindestäben), die eine Länge von 2· 47 = 94 mm aufwiesen, ergaben eine Belastbarkeit der Muffenverbindung, die über dem 1,2-fachen der Streck­grenze der Betonbewehrungsstäbe lag.

    [0026] Sowohl die Dauerschwingversuche als auch die Belastungsver­suche der Muffenverbindung ergaben um 10 bis 20% bessere Werte verglichen mit jenen der in "Beton- und Stahlbeton­bau", 2/1973, Seiten 25 bis 35 beschriebenen Gewindever­bindungen.


    Ansprüche

    1. Warmgewalzter Betonbewehrungsstab (1), insbeson­dere Betonrippenstab, mit kreisförmigen oder nahezu kreisförmigem Kernquerschnitt (2) und zwei einander gegenüberliegenden Reihen von längs einer Schraubenlinie angeordneten Rippen (3, 4) mit etwa trapezförmigem Querschnitt, die Teile eines Gewindes zum Aufschrauben eines mit einem Gegengewinde versehenen Verankerungs- bzw. Verbindungskörpers bilden, und die mit den Definitionen
    b = Fußbreite der Rippe
    ds = Nenndurchmesser des Betonstahls
    h = Rippehöhe
    R = Ausrundungsradius am Rippenfuß in mm
    α = Neigungswinkel der Rippe gegenüber der Längsachse des Betonstahls in Altgrad
    β = Neigungswinkel der Rippenflanke in Altgrad
    eine Rippenform und Rippenanordnung aufweisen, welche den folgenden Bedingungen genügt

    40° < β < 60°
    1,0 < R < 3,0

    dadurch gekennzeichnet, daß

    0,04 ≦ h/ds ≦ 0,06
    1,5 ≦ b/h ≦ 3,3
    60° < α < 80°

    und durch Vergrößerung der Oberflächenrauhigkeit der für die Rippen (3, 4) in den Rippwalzen vorgesehenen Ein­schnitte der Reibwert des Betonbewehrungsstabes im Rippenbereich vergrößert ist.
     
    2. Betonbewehrungsstab nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß durch Sandstrahlen des Walzkanals der Rippwalzen die Oberflächenrauhigkeit vergrößert ist.
     
    3. Warmgewalzter Betonbewehrungsstab (1), insbeson­ dere Betonrippenstab, mit kreisförmigem oder nahezu kreisförmigem Kernquerschnitt (2) und zwei einander gegenüberliegenden Reihen von längs einer Schraubenlinie angeordneten Rippen (3, 4) mit etwa trapezförmigem Querschnitt, die Teile eines Gewindes zum Aufschrauben eines mit einem Gegengewinde versehenen Verankerungs- bzw. Verbindungskörpers bilden, und die mit den Definitionen
    b = Fußbreite der Rippe
    ds = Nenndurchmesser des Betonstahls
    h = Rippenhöhe
    R = Ausrundungsradius am Rippenfuß in mm
    α = Neigungswinkel der Rippe gegenüber der Längsachse des Betonstahls in Altgrad
    β = Neigungswinkel der Rippenflanke in Altgrad
    eine Rippenform und Rippenanordnung aufweisen, welche den folgenden Bedingungen genügt

    40° < β < 60°
    1,0 < R < 3,0

    dadurch gekennzeichnet, daß

    0,04 ≦ h/ds ≦ 0,06
    1,5 ≦ b/h ≦ 3,3
    60° < α < 80°

    und durch Zunderbildung mittels einer Abschreck- und An­laßbehandlung aus der Walzhitze der Reibwert des Betonbewehrungsstabes im Rippenbereich gegenüber dem Walzzustand vergrößert ist.
     
    4. Warmgewalzter Betonbewehrungsstab (1), insbeson­dere Betonrippenstab, mit kreisförmigem oder nahezu kreisförmigem Kernquerschnitt (2) und zwei einander gegenüberliegenden Reihen von längs einer Schraubenlinie angeordneten Rippen (3, 4) mit etwa trapezförmigem Querschnitt, die Teile eines Gewindes zum Aufschrauben eines mit einem Gegengewinde versehenen Verankerungs- bzw. Verbindungskörpers bilden, und die mit den Definitionen
    b = Fußbreite der Rippe
    ds = Nenndurchmesser des Betonstahls
    h = Rippenhöhe
    R = Ausrundungsradius am Rippenfuß in mm
    α = Neigungswinkel der Rippe gegenüber der Längsachse des Betonstahls in Altgrad
    β = Neigungswinkel der Rippenflanke in Altgrad
    eine Rippenform und Rippenanordnung aufweisen, welche den folgenden Bedingungen genügt

    40° < β < 60°
    1,0 < R < 3,0

    dadurch gekennzeichnet, daß

    0,04 ≦ h/ds ≦ 0,06
    1,5 ≦ b/h ≦ 3,3
    60° < α < 80°

    und durch mechanische und/oder chemische Behandlung der Reibwert des Betonbewehrungsstabes im Rippenbereich gegenüber dem Walzzustand vergrößert ist.
     
    5. Betonbewehrungsstab nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Reibwert durch Sandstrahlen ver­größert ist.
     
    6. Betonbewehrungsstab nach Anspruch 4 oder 5, da­durch gekennzeichnet, daß der Reibwert durch eine Korro­sionsbehandlung vergrößert ist.
     
    7. Betonbewehrungsstab nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er im Rippenbereich einen die Selbsthemmung gewährleistenden Reibwert besitzt.
     
    8. Betonbewehrungsstab nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er im Rand- und Rippenbe­reich eine gegenüber dem Kern erhöhte Festigkeit besitzt.
     
    9. Betonbewehrungsstab nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (3, 4) längs einer zweigängigen Schraubenlinie angeordnet sind.
     
    10. Betonbewehrungsstab nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand C der Rippen (3 bzw. 4), gemessen in Längsrichtung des Bewehrungsstabes, der Bedingung

    0,38 ≦ C/ds ≦ 0.60

    genügt.
     
    11. Betonbewehrungsstab nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rippen (3, 4) in voller Höhe jeweils nahezu über den halben Stabumfang erstrecken.
     
    12. Betonbewehrungsstab nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Gleichmaßdehnung Ag ≧ 6% aufweist.
     
    13. Betonbewehrungsstab nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Rippen (3) Vorsprünge bzw. Zusatzrippen (6) angeordnet sind, von denen wenigstens diejenigen, welche eine außerhalb der ein- oder mehrgängigen Schraubenlinie liegende Position aufweisen oder verbreitert sind, eine so weit verringerte Rippenhöhe besitzen, daß durch die Zusatzrippen das Aufschrauben des zugehörigen Verankerungs- bzw. Verbindungskörpers nicht behindert wird.
     
    14. Betonbewehrungsstab nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Rippen (3, 6) Einprägungen oder Einschnitte (7) vorhanden sind.
     
    15. Betonbewehrungsstab nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß b/h der Rippen der Bedingung 2,0 ≦ b/h ≦ 3,0 genügt.
     
    16. Verfahren zum Herstellen eines Betonbewehrungs­stabes nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn­zeichnet, daß er nach Verlassen des letzten Walzgerüstes einer Warmwalzanlage in der Randzone durch eine Wasserkühl­strecke derart intensiv abgekühlt wird, daß es in dieser Zone zu einer Martensit- und/oder Bainit-Bildung kommt und nach Austritt des Stabes aus der Wasserkühlstrecke die gehärtete Randzone durch den Wärmeinhalt der Kernzone angelassen wird.
     
    17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich­net, daß der Stahl einen Gehalt von

    0,10 ≦ C ≦ 0,27
    0,40 ≦ Mn ≦ 1,40
    Cu ≦ 0,80

    aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht