[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Regelung des Verbrennungs-Luftverhältnisses
einer im Magerbetrieb betriebenen Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von Drehzahlschwankungen
oder Leistungsschwankungen derselben, mit einer Drehzahl- bzw. Leistungserfassungseinrichtung,
die ein der Drehzahl bzw. Leistung des Motors entsprechendes, analoges, elektrisches
Drehzahl- bzw. Leistungssignal liefert, mit einer der Drehzahl- bzw. Leistungserfassungseinrichtung
nachgeschalteten und mindestens ein Filter, ein Differenzierglied und einen Komparator
enthaltenden Drehzahl- bzw. Leistungsauswerteinrichtung, an deren Ausgang ein mit
der Ableitung des Drehzahl- bzw. Leistungssignales verknüpftes Ausgangssignal bereitsteht,
und mit einer Vergleichseinrichtung, die dieses Ausgangssignal mit einem vorzugsweise
einstellbaren Sollwert vergleicht und in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis das Verbrennungs-Luftverhältnis
über eine Stelleinrichtung regelt.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist aus der US-PS 3.789.816 bekannt. Der Zweck der dort
beschriebenen Einrichtung ist es, einen für Fahrzeuge bestimmten Motor möglichst mager
zu betreiben, ohne jedoch eine bestimmte vorgegebene Laufunruhe zu überschreiten.
Um ein Maß für die Laufunruhe zu erhalten, wird das Drehzahlsignal in einer Drehzahlauswerteinrichtung
gefiltert, differenziert und anschließend vollwellengleichgerichtet. Die Höhe des
Ausgangssignales der Drehzahlauswerteinrichtung stellt ein Maß für die beispielsweise
vom Fahrer des Fahrzeuges wahrnehmbare Gesamtlaufunruhe des Motors dar und wird in
einem Komparator mit einem einstellbaren Sollwert verglichen. Das Vergleichsergebnissignal
steuert über einen Integrator eine Stelleinrichtung an, die das Verbrennungs-Luftverhältnis
entsprechend verändert und damit letztlich die Gesamtlaufruhe des Motors regelt.
[0003] Der Erfindung liegt eine völlig andere Aufgabe zugrunde, nämlich eine Einrichtung
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die über eine Regelung des Verbrennungs-Luftverhältnisses
letztlich eine Schadstoffregelung ermöglicht.
[0004] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei im Magerbetrieb betriebenen Motoren
in der Nähe der sogenannten Aussetzergrenze Schadstoffe in den Abgasen, insbesondere
NO
x, mit steigendem Verbrennungs-Luftverhältnis abnehmen, während gleichzeitig die Zahl
von meist aperiodischen, raschen Drehzahl- bzw. Leistungsschwankungen und dementsprechend
die Laufunruhe zunehmen. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die
Drehzahl- bzw. Leistungsauswerteinrichtung ein vor dem Differenzierglied angeordnetes
Hochpaßfilter und daß der Ausgang des dem Differenzierglied nachgeschalteten Komparators
mit einem Zähler verbunden ist, wobei der Komparator das gefilterte und differenzierte
Drehzahl- bzw. Leistungssignal mit einem Schwellwert vergleicht und bei Unter- bzw.
Überschreiten desselben den Zählerstand des Zählers innerhalb einer von einem Zeitgeber
vorgegebenen Meßperiode verändert, wobei das Ausgangssignal der Drehzahl- bzw. Leistungsauswerteinrichtung
dem vorzugsweise am Ende jeder Meßperiode vorhandenen Zählerstand entspricht.
[0005] Ähnlich wie bei der Einrichtung der bereits genannten US-PS 3.789.816 wird auch beim
Erfindungsgegenstand ein bestimmtes Maß für die Laufunruhe erfaßt und herangezogen,
um das Verbrennungs-Luftverhältnis zu regeln. Bei der bekannten Einrichtung wird zwar
das Drehzahlsignal ebenfalls differenziert, durch die folgende Vollwellengleichrichtung
und die dem Komparator folgende Integration gehen aber kurze und spitze Drehzahlschwankungen
kaum ein. Es wird vielmehr ein Maß für eine Art "Gesamtlaufunruhe" ermittelt. Es ist
aber gerade die Anzahl dieser scharfen Drehzahlspitzen(-einbrüche) pro Zeiteinheit,
die ein geeignetes, mit den Schadstoffen korrelliertes Laufunruhemaß darstellt.
[0006] Im folgenden wird der Einfachheit halber hauptsächlich nur mehr von einer Analyse
der Drehzahlschwankungen gesprochen werden, wenngleich auch ein genaues Leistungssignal
analysiert werden kann, um ein Laufunruhemaß zu erhalten. Das Laufunruhemaß liegt
als Ausgangssignal der erfindungsgemäßen Drehzahlauswertschaltung vor und wird zur
Schadstoffregelung herangezogen.
[0007] Das in der Drehzahlauswertschaltung eingangsseitig vorgesehene Hochpaßfilter dient
einerseits zur Elimination des Gleichspannungsanteiles des Drehzahlsignales und andererseits
dazu, daß ein - im Verhältnis zur Dauer der typischen Drehzahleinbrüche immer relativ
langsames - Verändern der Drehzahl von außen nicht als für die Schadstoffregelung
relevante Drehzahlschwankung bewertet wird. An dieser Stelle wird bemerkt, daß die
geringen periodischen Drehzahlschankungen, die aufgrund der Abfolge der verschiedenen
Takte der einzelnen Zylinder immer auftreten, bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
nicht eingehen.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung führen Drehzahlschwankungen, deren Ableitung
(Steigung) einen vorbestimmten Schwellwert überschreiten (und nur solche Drehzahlschwankungen),
zu einer Veränderung des Zählerstandes und werden über eine einstellbare Meßperiode
gezählt. Es erfolgt also eine Analyse des Drehzahlsignales. Der Zählerstand am Ende
jeder Periode gibt die "aktuelle" Laufunruhe an. Diese vergleicht man mit einem Sollwert.
Liegt die aktuelle Laufunruhe über dem Sollwert, so wird das Gemisch fetter gestellt
(Verbrennungs-Luftverhältnis λ vermindert), was die Lauf ruhe erhöht. Im umgekehrten
Fall wird das Gemisch mager gestellt ( λ erhöht). Gleichzeitig mit der Regelung des
Laufunruhemaßes gemäß der Erfindung werden bestimmte Schadstoffanteile, insbesondere
NO
x, in einem engen, unterhalb einer Schadstoffgrenze liegenden Regelbereich gehalten.
[0009] Zur Vermeidung von groben Laufunruhen bzw. von einem Absterben des Motors kann gemäß
einem bevorzugten Merkmal der Erfindung vorgesehen sein, daß eine Vergleichseinrichtung
vorgesehen ist, die zen Zählerstand des Zählers laufend mit einem vorgegebenen Wert
vergleicht und die bei über- bzw. Unterschreiten dieses Wertes die Stelleinrichtung
unabhängig von der Meßperiode zu einer sofortigen Erniedrigung des Verbrennungs-Luftverhältnisses
(Anfettung) veranlaßt.
[0010] Die Vorteil der erfindungsgemäßen Schadstoffregelung gegenüber bisher bekannten Schadstoffregelungen
liegen vor allem in der leichten Nachrüstbarkeit, in der geringen Zahl an Meßeinrichtungen,
wobei es etwa für die Drehzahl schon im Handel erhältliche Standardaufnehmer gibt,
und in den insgesamt relativ geringen Kosten der Einrichtung. Außerdem reagiert die
erfindungsgemäße Einrichtung auch auf andere Einflüsse der Laufunruhe, wie Zündkerzenausfall
etc.
[0011] Die Schadstoffregelung gemäß der Erfindung über die Erfassung des erwähnten Laufunruhemaßes
ist sehr genau, wobei bei Motoren (Stationärmotoren), die mit konstanter Drehzahl
und Leistung gefahren werden, ein fixer Schwellwert des Komparators zur Bewertung
der Steilheit von Drehzahlschwankungen ausreicht. Um auch bei Motoren mit variierender
Drehzahl und/oder Leistung immer eine exakte Regelung der Schadstoffe in einem engen
Bereich zu erzielen, sieht eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
vor, daß eine Einrichtung zur Ermittlung eines mittleren Drehzahlwertes und/oder eine
Einrichtung zur Ermittlung eines Leistungswertes vorgesehen sind (ist), und daß der
Komparator der Drehzahl- bzw. Leistungsauswerteinrichtung zumindest einen weiteren
Eingang aufweist, über den der Schwellwert, mit dem das gefilterte und differenzierte
Drehzahl- bzw. Leistungssignal im Komparator verglichen wird, in Abhängigkeit von
der aktuellen mittleren Drehzahl und/oder einem Leistungswert des Motors veränderbar
ist. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, daß bei verschiedenen Drehzahlen und/oder
Motorleistungen im allgemeinen auch verschiedene Zusammenhänge zwischen Laufruhemaß
und Schadstoffkonzentration herrschen, wobei ja letztlich eine Schadstoffregelung
erfolgen soll. über die Verstellung des Schwellwertes läßt sich auf einfache Weise
die Empfindlichkeit der Drehzahlschwankungsanalyse an die jeweils aktuelle mittlere
Drehzahl und/oder Motorleistung anpassen. Dabei reichen vorteilhafterweise grobe Motorleistungssignale
und mittlere Drehzahlsignale zur Schwellwertverstellung aus, um eine exakte Schadstoffregelung
zu erzielen.
[0012] Die aktuelle mittlere Drehzahl entspricht im wesentlichen der Drehzahl des Motors
ohne die aufgeprägten Drehzahlschwankungen. Die aktuelle mittlere Drehzahl kann beispielsweise
dadurch ermittelt werden, daß ein Tiefpaßfilter vorgesehen ist,der von der Drehzahl-
bzw. Leistungserfassungseinrichtung das Drehzahl- bzw. Leistungssignal empfängt und
dessen Ausgang ein die aktuelle mittlere Drehzahl bzw. Leistung angebendes Signal
liefert.
[0013] Eine besonders genaue Schadstoffregelung über den gesamten Drehzahl- und/oder Lastbereich
(Leistungsbereich) ist mit einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung möglich, bei der die Drehzahlauswerteinrichtung eine elektronische Speichereinrichtung
zur Speicherung eines von der mittleren Drehzahl und/oder Motorleistung abhängigen,
motorspezifischen Kennfeldes für den genannten Schwellwert aufweist, gemäß welchem
Kennfeld der aktuelle Schwellwert in Abhängigkeit von der aktuellen mittleren Drehzahl
und/oder aktuellen Motorleistung vorzugsweise mikroprozessorgestützt ermittelbar ist.
Das Kennfeld wird für einen bestimmten Motortyp im Vorversuch ermittelt, indem der
Motor beispielsweise gemäß einem vorbestimmten Raster bei verschiedenen Leistungen
und/oder Drehzahlen betrieben wird und jeweils die Schadstoffkonzentration und die
Laufunruhen ermittelt werden. Der nun für diesen Motortyp bekannte Zusammenhang Laufunruhe
- Schadstoffkonzentration erlaubt es, das Kennfeld, d.h. die Größe des Schwellwertes,
für den Komparator der Drehzahlauswertschaltung in Abhängigkeit von Drehzahl und/oder
Leistung zu ermitteln und in die elektronische Speichereinrichtung einzuspeichern.
Prinzipiell kann auch ein mehr als zweidimensionales Kennfeld vorgesehen sein, das
neben Drehzahl und Leistung auch andere Größen wie Gasart, Zündzeitpunkt etc. beinhaltet.
[0014] Ein derartiges Kennfeld stellt den Idealfall hinsichtlich der Berücksichtigung von
verschiedenen Leistungen und Drehzahlen dar.
[0015] Bei einfacheren Ausführungsformen kann eine Anpassung des Schwellwertes an die aktuelle
Leistung dadurch erfolgen, daß ein Leistungssignal über eine vorzugsweise im wesentlichen
lineare Verstärkereinheit einem Schwellwerteingang des Komparators zugeführt ist.
Auf ähnliche Weise kann der mittlere Drehzahlwert über einen Verstärker (gegebenenfalls
nichtlinear) einem Schwellerteingang des Komparators zugeführt werden.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
der Figuren näher erläutert.
[0017] Es zeigen die Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Beispieles der Verwendung
der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung bei einem stationären, im Magerbetrieb betriebenen
Gasmotor, und die Fig. 2 ein Blockschaltbild des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen Einrichtung, die eine Drehzahlanalyse vornimmt.
[0018] Der in Fig. 1 dargestellte stationäre Gasmotor 1 wird über einen Abgasturoblader
2, eine Drosselklappe 3 und einen Ladeluftkühler 4 mit einem Gas-Luft-Gemisch versorgt,
das der Gasmischer 5 bereitet. Die Gaszufuhrleitung ist mit 6 bezeichnet, die Luftzufuhrleitung
mit 7 und die Abgasleitung mit 11. Zur Einstellung des Verbrennungs-Luftverhältnisses
λ ist eine Luftbypassleitung 8 vorgesehen, in der ein über einen Stellmotor 9 verstellbares
Stellventil 10 angeordnet ist. Die wesentlichen Bestandteile eines Ausführungsbeispieles
der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Schadstoffregelung sind in der insgesamt mit
12 bezeichneten Einheit zusammengefaßt. Diese Einheit empfängt ein vom Drehzahlaufnehmer
13 erfaßtes Drehzahlsignal n und ein als grobes Maß für die Motorleistung dienendes
Drucksignal p, das vom Druckmesser 14 aufgenommen wird. Durch eine im folgenden noch
näher beschriebene drehzahl- und leistungsabhängige Analyse von Drehzahlschwankungen
(Laufunruhe) und einen Vergleich des so ermittelten drehzahl- und leistungsabhängigen
Laufunruhemaßes mit einem über die Leistung 15 einstellbaren Sollwert wird über die
Regelung des Verbrennungs-Luftverhältnisses λ die Laufunruhe des Motors (in einem
Abstand von der sogenannten Aussetzergrenze) und damit letztlich die Schadstoffkonzentration
(insbesondere NO
x-Konzentration) geregelt.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung, die eine Drehzahlanalyse
zur Ermittlung eines Laufunruhemaßes vornimmt, ist in Fig. 2 im Blockschaltbild dargestellt.
[0020] Die in Fig. 2 gezeigte Einrichtung weist folgende mit strichlierten Linien umgebene
Baugruppen auf: eine Drehzahlerfassungseinrichtung 16, die auf Leitung 17 ein analoges
Drehzahlsignal liefert, eine Einrichtung 18 zur Ermittlung eines mit der mittleren
aktuellen Drehzahl korrellierten Drehzahlsignales (auf Leitung 19), eine Einrichtung
20 zur Erfassung und Ermittlung eines mit der aktuellen Motorleistung korrellierten
Leistungssignales (auf Leitung 21) und die eigentliche Drehzahlauswertschaltung 22,
die das Drehzahlsignal auf Leitung 17 (in Abhängigkeit von den Signalen auf den Leitungen
19 und 21) analysiert und als Ausgangssignal (auf Leitung 23) ein bereits in Abhängigkeit
von der aktuellen mittleren Drehzahl und aktuellen Leistung bewertetes Laufunruhemaß
abgibt, welches in der Vergleichseinrichtung 24 mit einem auf Leitung 15 anstehenden
Sollwert verglichen wird. In Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis wird das Gemisch
für den Motor 1 über den Stellmotor 9 magerer oder fetter gestellt, womit die Laufruhe
und letztlich die Schadstoffkonzentration in vobestimmten Grenzen geregelt wird.
[0021] Der Drehzahlaufnehmer 13 erfaßt laufend die Drehzahlen des Motors. Die Frequenz des
Aufnahmesignales wird im Frequenz-Spannungswandler 34 in das analoge Drehzahlsignal
auf Leitung 17 gewandelt. In der Drehzahlauswertschaltung 22 läuft dieses Drehzahlsignal
zunächst eingangsseitig über ein erfindungsgemäß vorgesehenes Hochpaßfilter 24, dessen
Grenzfrequenz bei etwa 8 Hz liegt. Dieses als aktiver Filter aufgebaute Hochpaßfilter
24 eliminiert den Gleichspannungsanteil und verhindert, daß relativ langsame Drehzahlveränderungen
von außen als Laufunruhen interpretiert werden. Das folgende Differenzierglied 25
differenziert das gefilterte Drehzahlsignal. Die Größe des Ausgangssignales des Differenziergliedes
25 mißt also die Veränderungen (Ableitung) des Drehzahlsignales. Dieses Ausgangssignal
gelangt nun an den erfindungsgemäß vorgesehenen Komparator 26, dessen Ausgang 26a
mit einem digitalen Zähler 27 verbunden ist und der das gefilterte und differenzierte
Drehzahlsignal mit einem Schwellwert vergleicht und bei Unter-bzw. überschreiten desselben
den Zählerstand des Zählers 27 verändert. Ein Zeitgeber 28 legt die Dauer t
m der Meßperioden fest, während der die Ausgangsimpulse gezählt werden, die von Schwankungen
(Einbrüchen) des Drehzahlsignales und einer einen bestimmten Wert überschreitenden
Steilheit herrühen. Der Zählerstand am Ende jeder beispielsweise etwa 3 Sekunden dauernden
Meßperiode bildet das Ausgangssignal (Laufunruhemaß) der Drehzahlauswerteinrichtung
22. Im Ausgangsspeicher 27a des Zählers 27 bleibt dieses Ausgangssignal günstigerweise
bis zum Ende der folgenden Meßperiode gespeichert, während der Zähler selbst über
einen Reseteingang 27b periodisch zu Beginn jeder Meßperiode auf Null gesetzt wird.
[0022] Der Schwellwert, ab dem eine Drehzahlschwankung (genauer: deren Steigung) als relevant
erachtet wird, ab dem also ein Hochzählen des Zählers 27 erfolgt, ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in Abhängigkeit von der aktuellen mittleren
Drehzahl und der aktuellen Motorleistung verstellbar, um dem Umstand Rechnung zu tragen,
daß bei verschiedenen Drehzahlen und Leistungen im allgemeinen auch verschiedene Laufunruhen
mit derselben Schadstoffemission korrelliert sind und letztlich ja eine exakte Schadstoffregelung
über alle Drehzahlen und Leistungen erwünscht ist.
[0023] Zur Berücksichtigung der Abhängigkeit des Schwellwertes von der mittleren Drehzahl
(d.h. der Drehzahl ohne die aufgeprägten Schwankungen) weist die Einrichtung 18 ein
Tiefpaßfilter 29 mit einer Grenzfrequenz von etwa 1 Hz auf, dessen Ausgangssignal
über eine gegebenenfalls nichtlineare Verstärkereinheit 30 einem Schwellwerteingang
26b des Komparators 26 zugeführt ist.
[0024] Als grobes Maß für die Motorleistung ist der Gemischdruck p herangezogen, den der
Druckmesser 14 aufnimmt. Über zwei Wandler 31 und 32 und eine im wesentlichen lineare
Verstärkereinheit 33 gelangt das Leistungssignal an einen weiteren Schwellwerteingang
26c des Komparators 26.
[0025] Im Komparator 26 erfolgt also eine drehzahl- und leistungsabhängige Bewertung von
Drehzahlschwankungen.
[0026] Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise
kann der Komparator 26 nur einen Schwellwerteingang aufweisen, über den er den aktuellen
drehzahl- und leistungsabhängigen Schwellwert empfängt. Dieser Schwellwert kann beispielsweise
in einer mikroprozessorgestützten Schwellwertermittlungsschaltung anhand eines gespeicherten,
in Vorversuchen ermittelten, motorspezifischen Kennfeldes (Schwellwert über mittlerer
Drehzahl und Leistung) bestimmt werden. Das genannte Kennfeld läßt sich aus einer
Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Schadstoffemissionen, die ja letztlich geregelt
werden sollen, und den Drehzahlschwankungen bei verschiedenen mittlereren Drehzahlen
und Leistungen gewinnen.
[0027] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf stationäre Gasmotoren beschränkt.
[0028] Anstatt der oben diskutierten Analyse der Drehzahl kann auch ein Leistungssignal
analysiert werden, sofern es die Laufunruhen mit ausreichender Genauigkeit wiedergibt.
1. Einrichtung zur Regelung des Verbrennungs-Luftverhältnisses einer im Magerbetrieb
betriebenen Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von Drehzahlschwankungen oder Leistungsschwankungen
derselben, mit einer Drehzahl- bzw. Leistungserfassungseinrichtung, die ein der drehzahl
bzw. Leistung des Motors entsprechendes, analoges, elektrisches Drehzahl- bzw. Leistungssignal
liefert, mit einer der Drehzahl- bzw. Leistungserfassungseinrichtung nachgeschalteten
und mindestens ein Filter, ein Differenzierglied und einen Komparator enthaltenden
Drehzahl- bzw. Leistungsauswerteinrichtung, an deren Ausgang ein mit der Ableitung
des Drehzahl- bzw. Leistungssignales verknüpftes Ausgangssignal bereitsteht, und mit
einer Vergleichseinrichtung, die dieses Ausgangssignal mit einem vorzugsweise einstellbaren
Sollwert vergleicht und in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis das Verbrennungs-luftverhältnis
über eine Stelleinrichtung regelt, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl- bzw.
Leistungsauswerteinrichtung (22) ein vor dem Differenzierglied (25) angeordnetes
Hochpaßfilter (24) aufweist und daß der Ausgang (26a) des dem Differenzierglied (25)
nachgeschalteten Komparators (26) mit einem Zähler (27) verbunden ist, wobei der
Komparator (26) das gefilterte und differenzierte Drehzahl- bzw. Leistungssignal mit
einem Schwellwert vergleicht und bei Unter- bzw. Überschreiten desselben den Zählerstand
des Zählers (27) innerhalb einer von einem Zeitgeber (28) vorgegebenen Meßperiode
verändert, wobei das Ausgangssignal der Drehzahl- bzw. Leistungsauswerteinrichtung
(22) dem vorzugsweise am Ende jeder Meßperiode vorhandenen Zählerstand entspricht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (29)
zur Ermittlung eines mittleren Drehzahlwertes und/oder eine Einrichtung (20) zur Ermittlung
eines Leistungswertes vorgesehen sind (ist), und daß der Komparator (26) der Drehzahl-
bzw. Leistungsauswerteinrichtung (22) zumindest einen weiteren Eingang (26b,26c) aufweist,
über den der Schwellwert, mit dem das gefilterte und differenzierte Drehzahl- bzw.
Leistungssignal im Komparator (26) verglichen wird, in Abhängigkeit von der aktuellen
mittleren Drehzahl und/oder einem Leistungswert des Motors (1) veränderbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tiefpaßfilter (29)
vorgesehen ist, das von der Drehzahl- bzw. Leistungserfassungseinrichtung (16) das
Drehzahl- bzw. Leistungssignal empfängt und dessen Ausgang ein die aktuelle mittlere
Drehzahl bzw. Leistung angebendes Signal liefert.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Tiefpaßfilter
(29) stammende Signal über eine gegebenenfalls auch nichtlineare Verstärkereinheit
(30) einem Schwellwerteingang (26b) des Komparators (26) zugeführt ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Leistungssignal
über eine vorzugsweise im wesentlichen lineare Verstärkereinheit (33) einem Schwellwerteingang
(26c) des Komparators (26) zugeführt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl- bzw.
Leistungsauswerteinrichtung eine elektronische Speichereinrichtung zur Speicherung
eines von der mittleren Drehzahl und/oder Motorleistung abhängigen motorspezifischen
Kennfeldes für den genannten Schwellwert aufweist, gemäß welchem Kennfeld der aktuelle
Schwellwert in Abhängigkeit von der aktuellen mittleren Drehzahl und/oder aktuellen
Motorleistung vorzugsweise mikroprozessorgestützt ermittelbar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Maß
für die Motorleistung der im Einlaßbereich des Motors (1) herrschende Gemischdruck
(p) unter Berücksichtigung der vorliegenden Drehzahl (n) herangezogen wird.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zähler
(27) einen Ausgangsspeicher (27a) aufweist, in dem der am Ende der vom Zeitgeber
(28) vorgegebenen Meßperiode vorhandene Zählerstand vorzugsweise vis zum Ende der
nächsten Meßperiode gespeichert bleibt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zähler
(27) einen mit dem Zeitgeber (28) verbundenen Reseteingang (27b) aufweist, über den
der Zeitgeber den Zählerstand in periodischen Abständen auf einen vorbestimmten Wert,
vorzugsweise Null, setzt.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dauer (tm) der vom Zeitgeber (28) vorgegebenen Meßperiode einstellbar ist und größenordnungsmäßig
im Bereich von 1 Sekunde bis 10 Sekunden liegt.
11. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gegennzeichnet, daß das Hochpaßfilter
(24) und/oder das Tiefpaßfilter (29) der Drehzahlauswerteinrichtung (22) als aktive
Filter aufgebaut sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grenzfrequenz des Hochpaßfilters (24) größenordnungsmäßig bei 10 Hz, vorzugsweise
bei etwa 8 Hz, liegt.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, eine Vergleichseinrichtung
vorgesehen ist, die den Zählerstand des Zählers (27) laufend mit einem vorgegebenen
Wert vergleicht und die bei über- bzw. Unterschreiten dieses Wertes die Stelleinrichtung
(9,10) unabhängig von der Meßperiode zu einer sofortigen Erniedrigung des Verbrennungs-Luftverhältnisses
(Anfettung) veranlaßt.