[0001] Aus US 4 098 701, ausgegeben 4. Juli 1978, P. M. Burrill et al., Dow Corning Limited
und DE-OS 35 03 457, offengelegt 7. August 1986, K. Huhn et al., Wacker Chemie GmbH
(entsprechende US Ser. No. 807007) ist es bereits bekannt, organische Fasern mit
direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen aufweisenden Organopolysiloxan,
das zusätzlich zu Diorganosiloxaneinheiten, worin die beiden SiC-gebundenen, organischen
Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste sind, mindestens zwei einwertige SiC-gebundene
Reste mit basischen Stickstoff enthält, Organopolysiloxan mit mindestens drei Si-gebundenen
Wasserstoffatomen je Molekül und Katalysator für die Kondensation von direkt an Silicium
gebundenen, kondensationsfähigen Gruppen zu imprägnieren.
[0002] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Imprägnierung von organischen Fasern
bereitzustellen, das den Fasern angenehmen Griff verleiht, und bei dem die Vergilbung
der organischen Fasern besonders gering ist.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Imprägnierung von organischen Fasern
mit Organopolysiloxan (1) das zusätzlich zu Diorganosiloxaneinheiten, worin die beiden
SiC-gebundenen, organischen Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste sind, mindestens
zwei einwertige SiC-gebundene Reste mit basischem Stickstoff enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Teil der SiC-gebundenen Reste mit basischem Stickstoff aus SiC-gebundenen
N-Cyclohexylaminoalkyl-Resten besteht.
[0004] In US 4 089 701 sowie in der DE-OS 35 03 457 (entsprechend US Ser. No. 807007) sind
als SiC-gebundene Reste mit basischem Stickstoff N-Alkylaminoalkyl-Reste, bzw. N-(Aminoalkyl)aminoalkyl-Reste,
aber keine N-Cycloalkylaminoalkyl-Reste genannt.
[0005] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle organischen Fasern in Form von Fäden,
Garnen, Vliesen, Matten, Strängen,gewebten, gewirkten oder gestrickten Textilien
imprägniert werden, die auch bisher mit Organosiliciumverbindungen imprägniert werden
konnten. Beispiele für Fasern, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren imprägniert
werden können, sind somit solche aus Keratin, insbesondere Wolle, Polyvinylalkohol,
Mischpolymere von Vinylacetat, Baumwolle, Rayon, Hanf, natürliche Seide, Polypropylen,
Polyethylen, Polyester, Polyurethan, Polyamid, Cellulose und Gemische aus mindestens
zwei solcher Fasern. Wie aus der vorstehenden Aufzählung ersichtlich, können die Fasern
natürlicher oder synthetischer Herkunft sein. Die Textilien können in Form von Stoffbahnen
oder Kleidungsstucken bzw. Teilen von Kleidungsstücken vorliegen.
[0006] Bei Keratin, insbesondere Wolle, kann durch Imprägnierung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, vor allem, wenn das Keratin mit Chlor vorbehandelt, gespült und neutralisiert
wurde, das Schrumpfen durch Verfilzen verhindert werden.
[0007] Im Organopolysiloxan (1), das gegebenenfalls direkt am Silicium gebundene, kondensationsfähige
Gruppen enthält, sind die Diorganosiloxaneinheiten, worin die beiden SiC-gebundenen,
organischen Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste sind, vorzugsweise solche, die
durch die Formel

wiedergegeben werden können, wobei R gleiche oder verschiedene, einwertige Kohlenwasserstoffreste,
R¹ Wasserstoff oder aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatom(en) sowie gegebenenfalls
einem Ethersauerstoffatom aufgebaute, von Mehrfachbindungen freie Reste mit 1 bis
15 Kohlenstoffatom(en) je Rest bedeutet und a 0 oder 1 ist.
[0008] Vorzugsweise enthälten die Reste R 1 bis 18 Kohlenstoffatom(e)je Rest. Beispiele
für Reste R sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- und Isopropylrest
sowie Butyl-, Octyl-, Tetradecyl- und Octadecylreste; aliphatische Kohlenwasserstoffreste
mit mindestens einer Doppelbindung, wie der Vinyl-, Allyl- und Butadienylrest; cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffreste, wie der Cyclohexylrest; aromatische Kohlenwasserstoffreste,
wie der Phenylrest und Naphthylreste; Alkarylreste, wie Tolylreste; und Aralkylreste,
wie der Benzylrest. Insbesondere wegen der leichteren Zugänglichkeit sind vorzugsweise
mindestens 80 % der Anzahl der SiC-gebundenen Kohlenwasserstoffreste im Organopolysiloxan
(1) Methylreste.
[0009] Die Beispiele für Kohlenwasserstoffreste R, soweit sie von Mehrfachbindungen freie
Kohlenwasserstoffreste mit höchstens 15 Kohlenstoffatomen je Rest darstellen, gelten
im vollen Umfang auch für die Kohlenwasserstoffreste R¹, wobei die Methyl-, Ethyl-
und Isopropylreste bevorzugt sind. Ein bevorzugtes Beispiel für einen aus Kohlenstoff-
und Wasserstoffatomen sowie einem Ethersauerstoff aufgebauten Rest R¹ ist der Rest
der Formel
CH₃O(CH₂)₂-.
Vorzugsweise enthalten die Organopolysiloxane (1) mindestens 100 Diorganosiloxaneinheiten,
worin die beiden SiC-gebundenen, organischen Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste
sind, je Molekül.
[0010] Im Organopolysiloxan (1), das gegebenenfalls direkt an Silicium gebundene kondensationsfähige
Gruppen enthält, liegen die SiC-gebunden N-Cyclohexylaminoalkyl-Reste in Monoorganosiloxan-
und/oder Diorganosiloxan- und/oder Triorganosiloxaneinheiten vor, die vorzugsweise
durch die Formeln

wiedergegeben werden können, wobei R, R¹ und a die oben dafür angegebene Bedeutung
haben, R² gleiche oder verschiedene, zweiwertige Kohlenwasserstoffreste bedeutet
und b 0, 1 oder 2 ist.
[0011] Insbesondere wegen der leichteren Zugänglichkeit ist als Rest R² derjenige der Formel
-(CH₂)₃-
besonders bevorzugt. Weitere Beispiele für Reste R² sind solche der Formel
-CH₂-
-(CH₂)₂-
-(CH₂)₄-

-CH₂CH(CH₃)CH₂-
-C₆H₄- und
-CH₂CH = CHCH₂-.
[0012] Besonders bevorzugt als SiC-gebundener N-Cyclohexylaminoalkyl-Rest ist der SiC-gebundene
N-Cyclohexyl-3-aminopropyl-Rest.
[0013] Im Organopolysiloxan (1), das gegebenenfalls direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige
Gruppen enthält, sind weitere Monoorganosiloxan- und/oder Diorganosiloxan- und/oder
Triorganosiloxaneinheiten, die einen SiC-gebundenen Rest mit basischem Stickstoff
aufweisen, nicht ausgeschlossen. Vorzugsweise sind es solche der Formel

wobei R, R¹, R², a und b die oben dafür angegebene Bedeutung haben und R³ Wasserstoff
oder gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Aminoalkyl- bzw. Iminoalkylreste bedeutet.
[0014] Beispiele für Alkylreste R³ sind der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- und Isopropylrest
sowie Butyl-, Octyl-, Tetradecyl- und Octadecylreste.
[0015] Beispiele für Aminoalkylreste R³ sind solche der Formel
H₂N(CH₂)₂-
H₂N(CH₂)₂NH(CH₂)₃-
H₂N(CH₂)₃-
(CH₃)₂N(CH₂)-
H₂N(CH₂)₅-
H(NHCH₂CH₂)₃- und
n-C₄H₉NHCH₂CH₂NHCH₂CH₂-.
[0016] Vorzugsweise beträgt die Anzahl der Siloxaneinheiten mit einem SiC-gebundenen Rest
mit basischem Stickstoff 0,4 % bis 6 % der Anzahl der Diorganosiloxaneinheiten, worin
die beiden SiC-gebundenen, organischen Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste sind.
[0017] Es kann eine Art von Organopolysiloxan (1) eingesetzt werden. Es kann aber auch
ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen Arten von Organopolysiloxan (1) eingesetzt
werden.
[0018] Das Organopolysiloxan (1) oder ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen Arten
von Organopolysiloxan (1) hat eine durchschnittliche Viskosität von vorzugsweise 100
bis 10 000 mPa.s bei 25°C, besonders bevorzugt 1000 bis 5000 mPa.s bei 25°C.
[0019] Enthält das Organopolysiloxan (1) direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige
Gruppen, so kann es zusammen mit (2a) Organopolysiloxan, das mindestens 3 Si-gebundene
Wasserstoffatome je Molekül aufweist, und (3) gegebenenfalls einem Katalysator für
die Kondensation von direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen eingesetzt
werden. Ebenso kann solches Organopolysiloxan zusammen mit (2b) Trialkoxy- oder Tetraalkoxysilan
und (3) gegebenenfalls Katalysator für die Kondensation von direkt an Silicium gebundene,
kondensationsfähige Gruppen eingesetzt werden.
[0020] Die Herstellung der Organopolysiloxane (1) kann in beliebiger für die Herstellung
von Organopolysiloxanen, die einwertige SiC-gebundene Reste mit basischem Stickstoff
enthalten, an sich bekannter Weise erfolgen.
[0021] Im Organopolysiloxan (2a) mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül,
das in Verbindung mit direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen aufweisendem
Organopolysiloxan (1) bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden kann,
sind die anders als durch Wasserstoff- und Siloxansauerstoffatome abgesättigten Siliciumvalenzen
vorzugsweise durch Methyl-, Ethyl- oder Phenylreste oder ein Gemisch aus mindestens
zwei solcher Kohlenwasserstoffreste abgesättigt. Weiterhin ist bevorzugt, daß an jedes
Siliciumatom, an das ein Wasserstoffatom gebunden ist, auch einer der vorstehend
genannten bevorzugten Kohlenwasserstoffreste gebunden ist.
[0022] Besonders bevorzugt als Organopolysiloxane (2a) mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen
je Molekül sind solche der Formel
(CH₃)₃SiO(SiR

O)pSi(CH₃)₃ ,
worin R⁴ Wasserstoff oder den Methyl-, Ethyl- oder Phenylrest und p eine ganze Zahl
im Wert von 10 bis 500 bedeutet, mit der Maßgabe, daß an ein Siliciumatom höchstens
ein Wasserstoffatom gebunden ist und daß das Verhältnis von R

SiO-Einheiten, in denen beide R⁴ Kohlenwasserstoffreste sind, zu den Einheiten mit
Si-gebundenem Wasserstoff 3 : 1 bis 1 : 4 ist. Vorzugsweise bedeutet auch R⁴ einen
Methylrest, wenn es nicht Wasserstoff ist.
[0023] Auch als Organopolysiloxane (2a) mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen
je Molekül können gleiche oder verschiedene Moleküle dieser Organopolysiloxanart
eingesetzt werden.
[0024] Vorzugsweise wird das Organopolysiloxan (2a) in Mengen von 0,01 bis 0,20 Gewichtsteilen
Si-gebundenen Wasserstoffs je 100 Gewichtsteile Organopolysiloxan (1) eingesetzt.
[0025] Als Trialkoxy- oder Tetraalkoxysilane (2b), die in Verbindung mit direkt an Silicium
gebundene, kondensationsfähige Gruppen aufweisendem Organopolysilaxan (1) bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden können, werden vorzugsweise solche
der Formel
RSi(OR¹)₃ oder Si(OR¹)₄
oder Teilhydrolysate von Trialkoxy- oder Tetraalkoxysilanen mit bis zu 10 Siliciumatomen
je Teilhydrolysat eingesetzt, wobei R und R¹ die oben dafür angegebene Bedeutung haben.
[0026] Vorzugsweise wird Trialkoxy- oder Tetraalkoxysilan (2b) in Mengen von 1 bis 20 Gewichtsteilen
je 100 Gewichtsteile Organopolysiloxan (1) eingesetzt.
[0027] Als Katalysatoren (3) für die Kondensation von direkt an Silicium gebundenen, kondensationsfähigen
Gruppen können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beliebige Katalysatoren für die
Kondensation von direkt an Silicium gebundenen, kondensationsfähigen Gruppen eingesetzt
werden, die bisher zur Förderung der Kondensation von direkt an Silicium gebundenen,
kondensationsfähigen Gruppen eingesetzt werden konnten. Beispiele für solche Katalysatoren
sind insbesondere Carbonsäuresalze von Zinn oder Zink, wobei an Zinn Kohlenwasserstoffreste
direkt gebunden sein können, wie Di-n-butylzinndilaurat, Zinnoctoate, Di-2-ethylzinndilaurat,
Di-n-butylzinndi-2-ethylhexoat, Di-2-ethylhexylzinndi-2-ethylhexoat, Dibutyl- oder
Dioctylzinndiacylate, wobei sich die Acylatgruppen jeweils von Alkansäuren mit 3
bis 16 Kohlenstoffatomen je Säure ableiten, bei denen mindestens zwei der Valenzen
des an die Carboxylgruppe gebundenen Kohlenstoffatoms durch mindestens zwei andere
Kohlenstoffatome als dasjenige der Carboxygruppe abgesättigt sind, und Zinkoctoate.
[0028] Weitere Beispiele für Katalysatoren (3) sind Alkoxytitanate, wie Butyltitanate und
Triethanolamintitanat, sowie Zirkoniumverbindungen.
[0029] Auch als Katalysatoren (3) können gleiche oder verschiedene Moleküle dieser Katalysatorart
eingesetzt werden.
[0030] Vorzugsweise wird der Katalysator (3) in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsteilen je 100
Gewichtsteile Organopolysiloxan (1) eingesetzt.
[0031] Zusätzlich zu den bisher genannten Stoffen (1), (2a), (2b), und (3) können bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren gegebenenfalls weitere Stoffe, wie sie zur Imprägnierung
von organischen Fasern herkömmlicherweise mitverwendet werden können, mitverwendet
werden. Beispiele für derartige weitere Stoffe sind in den endständigen Einheiten
je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisende Dimethylpolysiloxane mit einer Viskosität
von höchstens 10 000 mPa.s bei 25°C, durch Trimethylsiloxygruppen endblockerte Dimethylpolysiloxane
mit einer Viskisität von höchstens 10 000 mPa.s bei 25°C und, vor allem, wenn die
zu imprägnierenden Fasern mindestens zum Teil aus Cellulose oder Baumwolle bestehen,
sogenannte "Knitterfrei-Ausrüstungen", wie Dimethyldihydroxyethylenharnstoff (DMDHEU)
im Gemisch mit Zinknitrat oder Magnesiumchlorid.
[0032] Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Stoffe können in unverdünnter
Form oder in Form von Lösungen in organischem Lösungsmittel oder in Form wäßriger
Emulsionen auf die zu imprägnierende Faser aufgetragen werden. Werden dabei wäßrige
Emulsionen eingesetzt, so können diese Emulsionen zusätzlich zu Wasser, Dispergiermittel
und den oben genannten, zu dispergierenden Stoffen Verdickungsmittel, wie Poly-N-vinylpyrrolidon,
enthalten. Vorzugsweise werden die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Stoffe in Form wäßriger Emulsionen auf die zu imprägnierenden Fasern aufgetragen.
Als Dispergiermittel in diesen Dispersionen sind nichtionogene und kationogene Emulgatoren
bevorzugt. Die Herstellung dieser Emulsionen kann in für die Emulgierung von Organopolysiloxanen
bekannter Weise erfolgen.
[0033] Das Auftragen der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Stoffe auf die
zu imprägnierenden Fasern kann in beliebiger für die Imprägnierung von Fasern geeigneter
und vielfach bekannter Weise erfolgen, z. B. durch Tauchen, Streichen, Gießen, Sprühen,
einschließlich Sprühen aus Aerosolverpackung, Aufwalzen, Klotzen oder Drucken.
[0034] Vorzugsweise werden die bei dem erfingungsgemäßen Verfahren verwendeten Stoffe in
solchen Mengen aufgetragen, daß die Gewichtszunahme der Faser durch diese Stoffe,
abzüglich der dabei gegebenenfalls mitverwendeten Verdünnungsmittel, 1 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht der Faser, beträgt.
[0035] Die bei Mitverwendung der Bestandteile (2a) bzw. (2b) und ggf. (3) eintretende Vernetzung
der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Organosiliciumverbindungen auf
der Faser erfolgt bei Raumtemperatur. Sie kann durch Erwärmen auf z. B. 50° bis 180°C
beschleunigt werden.
[0036] In den folgenden Teilen der Beschreibung beziehen sich alle Angaben von Teilen und
Prozentsätzen auf das Gewicht, soweit nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1
[0037]
a) Ein Gemisch aus 4,5 Teilen des Silans der Formel
C₆H₁₁NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
und 150 Teilen einer Mischung von cyclischen Dimethylpolysiloxanen mit 3 bis 10 Siloxaneinheiten
je Molekül und 0,03 Teilen einer 40-%-igen Lösung von Benzyltrimethylammoniumhydroxid
in Methanol wird unter Stickstoff und Rühren 4 Stunden auf 80°C erwärmt. Dann wird
das quarternäre Ammoniumhydroxid durch 60 Minuten Erwärmen auf 150°C bei 13 hPa (abs.)
unwirksam gemacht und gleichzeitig das Organopolysiloxan von unter diesen Bedingungen
siedende Bestandteilen befreit. Das so erhaltene Organopolysiloxan enthält als direkt
an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen Methoxygruppen und zusätzlich zu
Dimethylsiloxaneinheiten Diorganosiloxaneinheiten mit einem SiC-gebundenen N-Cyclohexyl-3-aminopropyl-Rest.
Es hat eine Viskosität von 1200 mPa.s bei 25°C und eine Aminzahl (= Anzahl der ml
1-n-HCl, die zum Neutralisieren von 1g Substanz erforderlich sind) von 0,15.
b) 35 Teile des Organopolysiloxans, dessen Herstellung vorstehend unter a) beschrieben
wurde, werden unter Verwendung von 4 Teilen Polyglykolether, der durch Umsetzung von
Tributylphenol (1 Mol) mit Ethylenoxyd (13 Mol) hergestellt wurde, als Dispergiermittel
in 61 Teilen Wasser emulgiert.
Beispiel 2
[0038]
a) Die in Beispiel 1 unter a) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle von 4,5 Teilen des Silans der Formel
C₆H₁₁NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
9 Teile dieses Silans verwendet werden. Das so erhaltene Organopolysiloxan enthält
als direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen Methoxygruppen und zusätzlich
zu Dimethylsiloxaneinheiten Diorganosiloxaneinheiten mit einem SiC-gebundenen N-Cyclohexyl-3-aminopropyl-Rest.
Es hat eine Viskosität 1150 mPa.s bei 25°C und eine Aminzahl von 0,29.
b) Mit dem Organopolysiloxan, dessen Herstellung vorstehend unter a) beschrieben wurde,
wird eine Emulsion wie im Beispiel 1 unter b) beschrieben, hergestellt.
Beispiel 3
[0039]
a) Die in Beispiel 1 unter a) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit den Abänderungen,
daß anstelle von 4,5 Teilen des Silans der Formel
C₆H₁₁NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
10 Teile dieses Silans und anstelle von 150 Teilen der Mischung von cyclischen Dimethylpolysiloxanen
mit 3 bis 10 Siloxaneinheiten je Molekül 90 Teile dieser Mischung von cyclischen Dimethylpolysiloxanen
verwendet werden. Das so erhaltene Organopolysiloxan enthält als direkt an Silicium
gebundene, kondensationsfähige Gruppen Methoxygruppen und zusätzlich zu Dimethylsiloxaneinheiten
Diorganosiloxaneinheiten mit einem SiC-gebundenen N-Cyclohexylaminopropyl-Rest.
Es hat eine Viskosität von 830 mPa.s bei 25°C und eine Aminzahl von 0,62.
b) 35 Teile des Organopolysiloxans, dessen Herstellung vorstehend unter a) beschrieben
wurde, wird unter Verwendung von 6 Teilen Polyglykolether, der durch Umsetzung von
Tributylphenol (1 Mol) mit Ethylenoxid (8 Mol) hergestellt wurde, als Dispergiermittel
in 61 Teilen Wasser emulgiert.
Beispiel 4
[0040]
a) Die in Beispiel 1 unter a) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle von 4,5 Teilen des Silans der Formel
C₆H₁₁NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
4,7 Teile des Silans der Formel
C₆H₁₁NH(CH₂)₃Si(OCH₃)₃
verwendet werden. Das so erhaltene Organopolysiloxan enthält als direkt an Silicium
gebundene, kondensationsfähige Gruppen Methoxygruppen und zusätzlich zu Dimethylsiloxaneinheiten
Monoorganosiloxaneinheiten mit einem SiC-gebundenen N-Cyclohexyl-3-aminopropyl-Rest.
Es hat eine Viskosität von 1220 mPa.s bei 25°C und eine Aminzahl von 0,14.
b) Mit dem Organopolysiloxan, dessen Herstellung vorstehend unter a) beschrieben wurde,
wird eine Emulsion wie im Beispiel 1 unter b) beschrieben, hergestellt.
Vergleichsversuch 1
[0041]
a) Die in Beispiel 1 unter a) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle von 4,5 Teilen des Silans der Formel
C₆H₁₁NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
2 Teile des Silans der Formel
NH₂(CH₂)₂NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
verwendet werden. Das so erhaltene Organpolysiloxan enthält als direkt an Silicium
gebundene, kondensationsfähige Gruppen Methoxygruppen und zusätzlich zu Dimethylsiloxaneinheiten
Diorganosiloxaneinheiten mit einem SiC-gebundenen N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyl-Rest.
Es hat eine Viskosität von 1050 m Pa.s bei 25°C und eine Aminzahl von 0,14.
b) Mit dem Organopolysiloxan, dessen Herstellung vorstehend unter a) beschrieben wurde,
wird eine Emulsion, wie im Beispiel 1 unter b) beschrieben, hergestellt.
Vergleichsversuch 2
[0042]
a) Die im Beispiel 1 unter a) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle von 4,5 Teilen des Silans der Formel
C₆H₁₁NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
4,3 Teile des Silans der Formel
NH₂(CH₂)₂NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
verwendet wird. Das so erhaltene Organopolysiloxan enthält als direkt an Silicium
gebundene, kondensationfähige gruppen Methoxygruppen und zusätzlich zu Dimethylsiloxaneinheiten
Diorganosiloxaneinheiten mit einem SiC-gebundenen N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyl-Rest.
Es hat eine Viskosität von 1020 mPa.s bei 25°C und eine Aminzahl von 0,27.
b) Mit dem Organopolysiloxan, dessen Herstellung vorstehend unter a) beschrieben wurde,
wird eine Emulsion wie im Beispiel 1 unter b) beschrieben, hergestellt.
Vergleichsversuch 3
[0043]
a) Die im Beispiel 1 unter a) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit den Abänderungen,
daß anstelle von 4,5 Teilen des Silans der Formel
C₆H₁₁NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
4,8 Teile des Silans der Formel
NH₂(CH₂)₂NH(CH₂)₃SiCH₃(OCH₃)₂
und anstelle von 150 Teilen der Mischung von cyclischen Dimethylpolysiloxan mit 3
bis 10 Siloxaneinheiten je Molekül 100 Teile dieser Mischung von cyclischen Dimethylpolysiloxanen
verwendet werden. Das so erhaltene Organopolysiloxan enthält als direkt an Silicium
gebundene, kondensationsfähige Gruppen Methoxygruppen und zusätzlich zu Dimethylsiloxaneinheiten
Diorganosiloxaneinheiten mit einem SiC-gebundenen N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyl-Rest.
Es hat eine Viskosität von 960 m Pa.s bei 25°C und eine Aminzahl von 0,60.
b) Mit dem Organopolysiloxan, dessen Herstellung vorstehend unter a) beschrieben wurde,
wird eine Emulsion, wie im Beispiel 1 unter b) beschrieben, hergestellt.
Vergleichsversuch 4
[0044] Mit einem in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundenen Hydroxylgruppe aufweisenden
Dimethylpolysiloxan, das eine Viskosität von 1010 mPa.s bei 25°C besitzt, wird eine
Emulsion, wie im Beispiel 1 unter b) beschrieben, hergestellt.
Beispiel 5
[0045] Je ein weißes Baumwollgewebe mit einem Gewicht von 180g/cm² wird jeweils in eine
Emulsion E1, E2, E3 bzw. E4 getaucht, die jeweils 30 g/l der Emulsion, deren Herstellung
in den Beispielen 1, 2, 3 bzw. 4 beschrieben ist, und als Rest Wasser enthält. Ebenso
wird je ein weißes Baumwollgewebe mit einem Gewicht von 180g/cm² jeweils in eine Emulsions
VE1 VE2, VE3 bzw. VE4 getaucht, die jeweils 30 g/l der Emulsion, deren Herstellung
in den Vergleichsversuchen 1, 2, 3 bzw. 4 beschrieben ist, und als Rest Wasser enthält.
Die Baumwollgewebe werden dann jeweils auf 74 % Flüssigkeitsaufnahme abgequetscht.
Die so imprägnierten Baumwollgewebe werden anschließend 10 Minuten auf 150°C erwärmt.
[0046] Bei den so erhaltenen imprägnierten Baumwollgeweben wird der Griff und die Vergilbung
bewertet (vgl. Tabelle 1 und 2).
Tabelle 1: Beurteilung des Griffs
[0047] E1= E2= E4= VE1= VE2> E3= VE3»VE4
[0048] Der Griff wurde für die mit den Emulsionen E1, E2, E4, VE1 und VE2 imprägnierten
Baumwollgewebe gleich gut bewertet, wurde aber besser bewertet als für die mit den
Emulsionen E3 und VE3 imprägnierten Baumwollgewebe und sehr viel besser bewertet als
für das mit der Emulsion VE4 imprägnierte Baumwollgewebe.
Tabelle 2
Beurteilung der Vergilbung |
weißes Baumwollgewebe imprägniert mit Emulsion |
E1 |
E2 |
E3 |
E4 |
VE1 |
VE2 |
VE3 |
VE4 |
ohne1) |
Weißgrad nach Berger |
76,1 |
76,3 |
76,5 |
76,8 |
74,7 |
74,5 |
71,5 |
76,6 |
76,5 |
1) nicht imprägniertes weißes Baumwollgewebe |
[0049] Die Bestimmung des Weißgrades ist in A. Berger, Die Farbe, Band 8, 1959, Seite 187-202
beschrieben. Für das nicht imprägnierte, weiße Baumwollgewebe wurde ein Wert von 76,5
ermittelt. Niedrigere Werte als 76,5 kennzeichnen eine Vergilbung des Gewebes, höhere
Werte ein weißeres Gewebe.
1. Verfahren zur Imprägnierung von organischen Fasern mit Organopolysiloxan (1), das
zusätzlich zu Diorganosiloxaneinheiten, worin die beiden SiC-gebundenen, organischen
Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste sind, mindestens zwei einwertige SiC-gebundene
Reste mit basischem Stickstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Teil der SiC-gebundenen Reste mit basischem Stickstoff aus SiC-gebundenen N-Cyclohexylaminoalkyl-Resten
besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß die SiC-gebundenen N-Cyclohexylaminoalkyl-Reste in Monoorganosiloxan-
und/oder Diorganosiloxan- und/oder Triorganosiloxaneinheiten vorliegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der SiC-gebundene N-Cyclohexylaminoalkyl-Rest ein SiC-gebundener
N-Cyclohexyl-3-aminopropyl-Rest ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1,2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Organopolysiloxan (1) gemäß Anspruch 1, 2 oder 3 direkt
an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1,2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen
aufweisendes Organopolysiloxan (1) gemäß Anspurch 1,2 oder 3 zusammen mit Organopolysiloxan
(2a) mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen
aufweisendes Organopolysiloxan (1) gemäß Anspruch 1,2 oder 3 zusammen mit Trialkoxy-
oder Tetraalkoxysilan (2b) eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß Katalysator (3) für die Kondensation von direkt an Silicium
gebundene, kondensationsfähige Gruppen mitverwendet wird.