[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine schalldämmende Verschalung für Brennkraftmaschinen,
mit einem abgedichteten Durchtritt insbesondere zum Herausführen der Abgassammelleitung,
wobei die Durchtrittsdichtung einen zwischen einem inneren, am Motor befestigten Flanschring
und einem äußeren, an der Verschalung befestigten Flünschring eingesetzten Dichtring
aus gummielastischem Material aufweist.
[0002] Um eine wirklich gute Motorgeräuschdämmung zu erreichen, muß die Verschalung den
Motor möglichst vollständig umhüllen und darf keine ungedichteten Durchtritte aufweisen.
Außerdem ist bei der Befestigung der Verschalung gegenüber dem Motorblock für eine
im hohen Maße elastische Abstützung zur Körperschalldämmung zu sorgen, und eine solche
Befestigung und auch die Durchtrittsdichtungen der Verschalung haben die im Betriebszustand
auftretenden, zum Teil beträchtlichen Relativbewegungen aufzunehmen und auszugleichen.
Die bekannten Durchtrittsdichtungen, die aus einem zwischen zwei metallenen Flanschringen
einvulkanisierten, elastomeren Dichtring bestehen, können unter Voraussetzung einer
sachgemäßen Ausbildung die Durchtritte für wenig wärmebelastete Motorteile, wie Verbrennungsluftführung,
Kühlmittel- und Kraftstoffleitung u.dgl., durchaus mit der erforderlichen Sicherheit
abdichten, da eine Gefährdung des temperaturempfindlichen Dichtmaterials durch diese
weniger warmen Teile unterbleibt. Durchtritte für heiße Motorteile, vor allem für
die Abgassammelleitung, bereiten allerdings bisher wegen der gegebenen Hitzebelastung
der Dichtung große Schwierigkeiten, wobei auch aufwendige, mit speziellen Kühleinrichtungen
ausgestattete Konstruktionsvorschläge ohne gewünschten Erfolg bleiben. Hitzebeständige
Metallbalgabdichtungen haben sich ebenfalls nicht bewährt, da sie nicht imstande sind,
den Körperschall ausreichend zu dämmen.
[0003] Besonders schwierig wird die Durchtrittsabdichtung, wenn die Durchtrittsöffnung von
einer aus Gründen der Schalldämmung erforderlichen Kapsel abgedeckt ist, die an der
Verschalung ansetzt und die Abgassammelleitung in sich aufnimmt. Hier muß zusätzlich
zur Schalldämmung vor allem auch für eine ölfeste Abdichtung zwischen Verschalung
und Kapsel gesorgt sein, damit ein Eindringen von Öl od.dgl. in die heiße Kapsel vermieden
wird. Gemäß der EP 0 062 030 B1 gibt es für einen solchen Kapselanschluß bereits eine
lose Kombination aus einer elastischen Dichtung und mehrschichtigen, wärmebeständigen
und körperschalldämmenden Flachdichtungen, was aber trotz des damit verbundenen Herstellungs-
und Montageaufwandes den an einen solchen Kapselanschluß gestellten Anforderungen
nicht im gewünschten Umfang genügt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel Zü beseitigen und eine
schalldämmende Verschalung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die sich durch
eine verhältnismäßig einfache und dennoch widerstandsfähige, öldichte und schalldämmende
Durchtrittsdichtung auszeichnet, welche Durchtrittsdichtung sich besonders für den
Anschluß einer trockenen Abgassammlerkapsel an eine nasse Triebwerksblockverschalung
eignet.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der innere Flanschring einen den Dichtring
durchtrittseitig unter Freilassung eines Zwischenraumes abschirmenden Schutzschild
trägt und der verbleibende Zwischenraum mit einem hitzebeständigen und schallabsorbierenden
Dämmaterial ausgefüllt ist. Dieser dämmaterialhinterfüllte Schutzschild bietet dem
elastischen Dichtring den erforderlichen Wärmeschutz gegenüber den durch den Durchtritt
herausgeführten heißen Motorteilen, wobei das Dämmaterial, beispielsweise Mineralwolle
wie Triton-Kaowool, zusätzlich für eine Schalldämmung sorgt. Der Dichtring aus einem
entsprechenden Elastomer kann daher ohne Beeinträchtigung und Hitzegefährdung seine
Funktion als öldichte und elastische Stützverbindung zwischen Motorblock und Verschalung
voll erfüllen.
[0006] Wird die Durchtrittsöffnung von einer an der Verschalung anschließenden Kapsel abgedeckt,
bildet nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung der Schutzschild stirnseitig
eine Anschlußfläche, an der die Kapsel mit einem Anschlußflansch unter Zwischenlage
einer Dämmaterialschicht anliegt. Dadurch kommt es zu einem hinsichtlich der Schalldämmung
lückenlosen Übergang zwischen Verschalung und Kapsel, der für eine hochwirksame Motorgeräuschdämmung
Voraussetzung ist. Abgesehen davon, wird durch die Dämmaterialschicht, die aus gleichem
Material wie die Dämmaterialfüllung der Durchtrittsdichtung bestehen kann, der durch
den Schutzschild gegebene Wärmeschutz zum äußeren Flanschring hin erweitert und auch
der Anschluß der Kapsel an der Verschalung selbst isoliert. Bildet ein auswärtsragender
Randschenkel des Schutzschildes die Anschlußfläche, ergibt sich außerdem durch diesen
Schenkel eine Flüssigkeitssperre, die das Eindringen von Öl od.dgl. in die angeschlossene
Kapsel verhindert.
[0007] Besonders günstig ist es dabei, wenn zwischen Schutzschild und Dämmaterialfüllung
bzw. Dämmaterialschicht und/oder zwischen äußerem Flanschring und Dämmaterialfüllung
Abflußkanäle vorgesehen sind, welche Abflußkanäle auf einfache Weise von einer Wellung
des Schutzschildes bzw. Flanschringes gebildet sein können. Diese Abflußkanäle erleichtern
die Absonderung auftretenden Öls und vermeiden eine zu starke Verschmutzung des
Dämmaterials. Dringt beispielsweise infolge einer schadhaften Auspuffdichtung unverbranntes
Öl in den Durchtrittsbereich ein, kann dieses Öl die Dichtung nicht beschädigen, da
es dem Schutzschild entlang nach außen abgeleitet wird. Ähnliches gilt im Falle eines
schadhaften Dichtringes, da nun das aus dem Inneren der Verschalung austretende Öl
dem äußeren Flanschring oder dem Schutzschild entlang nach außen gelangen kann. Wird
ein solcher Ölaustritt außerhalb der Dichtung sichtbar, ist das ein frühzeitiges Anzeichen
eines Dichtungsschadens und der Notwendigkeit einer Reparatur.
[0008] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umgibt beim Herausführen
der Abgassammelleitung der innere Flanschring die Abgassammelleitung mit Abstand und
ist unter Verwendung einer Umfangsdichtung blank am Zylinderkopf des Motors anliegend
befestigt, wobei vorzugsweise zwischen Flanschring und Abgassammelleitung ein Wärmeschutzstreifen
sitzt. Speziell für den heiklen Abgassammlerdurchtritt kommt es so zu einem zusätzlichen
Wärmeschutz für die eigentliche Dichtung, da der innere Flanschring durch den metallenen
Kontakt mit dem Zylinderkopf über die Zylinderkopfkühlung mitgekühlt wird und der
Wärmefluß zwischen Abgassammelleitung und innerer Flanschring durch den verbleibenden
Luftspalt oder besser durch den eingesetzten Wärmeschutzstreifen, beispielsweise aus
Asbest, unterbrochen ist. Die Umfangsdichtung aus einem elastomeren Werkstoff sorgt
dabei für die Abdichtung des inneren Flanschringes gegenüber dem Zylinderkopf.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch anhand eines Ausführungsbeispieles
veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. 1 einen Teil einer erfindungsgemäßen, schalldämmenden Verschalung im Vertikalschnitt,
Fig. 2 die Durchtrittsdichtung dieser Verschalung im Querschnitt größeren Maßstabes
und
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2.
[0010] Der Triebwerksblock 1 einer Brennkraftmaschine ist von einer schalldämmenden Verschalung
2 umhüllt, die zum Herausführen der Abgassammelleitung 3 einen Durchtritt 4 bildet.
Der Durchtritt 4 ist von einer Kapsel 5 abgedeckt, die an der Verschalung 2 anschließt
und zur Schalldämmung der körperschallbeaufschlagten Abgassammelleitung 3 dient.
Zur Abdichtung des Durchtrittes 4 ist eine Durchtrittsdichtung 6 vorgesehen, die aus
einem inneren, am Zylinderkopf 1a befestigten Flanschring 7, einem äußeren, an der
Verschalung 2 unter Verwendung eines vorzugsweise flüssigen Dichtmittels dicht befestigten
Flanschring 8, einem zwischen inneren und äußeren Flanschring einvulkanisierten Dichtring
9 aus einem Elastomer, einem mit dem inneren Flanschring 7 verpreßten, den Dichtring
9 zur Abgassammelleitung 3 hin abschirmenden Schutzschild 10 sowie einer hitzebeständigen
und schallabsorbierenden Dämmaterialfüllung 11 für den Zwischenraum 12 zwischen Schutzschild
11, Dichtring 9 und Flanschring 8 besteht. Der innere Dichtring 7 sitzt blank am
Zylinderkopf 1a, so daß die Zylinderkopfkühlung auch für den Flanschring 7 wirksam
ist, und eine Umfangsdichtung 13 aus einem Elastomer mit vorzugsweise rundem Querschnitt
sorgt für die Abdichtung zwischen Zylinderkopf 1a und Flanschring 7. Der Schutzschild
10 weist einen nach außen ragenden Randschenkel 10a auf, der eine stirnseitige Anschlußfläche
14 für die Kapsel 5 bildet, wobei die Kapsel 5 mit einem Anschlußflansch 15 unter
Zwischenlage einer Dämmaterialschicht 16 an diese Anschlußfläche 14 schalldämmend
anschließt.
[0011] Durch den Schutzschild 10 und die Dämmaterialfüllung 11 wird der Dichtring 9 vor
zu starker Erwärmung geschützt und kann seine Dicht- und Stützfunktionen auch im Abgassammlerdurchtrittsbereich
einwandfrei erfüllen. Die Dämmaterialfüllung 11 und die Dämmaterialschicht 16 gewährleisten
zusätzlich eine ausgezeichnete Schalldämmung im Übergangsbereich zwischen Verschalung
2 und Kapsel 5, so daß auch im Abgassammlerbereich eine wirkungsvolle Motorgeräuschdämmung
gewährleistet ist.
[0012] Der Schutzschild 10 verhindert außerdem, däß durch Leckstellen in der Auspuffdichtung
oder durch eine Beschädigung des Dichtringes 9 in den Durchtrittsbereich eindringendes
Öl od.dgl. in die Kapsel 5 gelangt, da dieser Schutzschild 10 das Öl im unteren Bereich
zwischen Kapsel 5 und Verschalung 2 nach außen ableitet. Dazu sind vorteilhafterweise
zwischen dem Schutzschild 10 und der Dämmaterialfüllung 11 bzw. der Dämmmaterialschicht
16 Abflußkanäle 17 vorgesehen, die einfach durch eine Wellung 18 des Schutzschildes
entstehen, wobei auch zwischen äußerem Flanschring 8 und Dämmaterialfüllung 11 solche
Kanäle vorbereitet sein können.
[0013] Eine Verbesserung des Wärmeschutzes für die Durchtrittsdichtung 6 läßt sich erreichen,
wenn zwischen innerem Flanschring 7 und Abgassammlerleitung 3 ein Ringspalt freigelassen
wird, in den ein Wärmeschutzstreifen 19, beispielsweise aus Asbest, eingeschoben ist,
wodurch der Wärmeübergang zwischen Abgassammelleitung 3 und Flanschring 7 beeinträchtigt
wird.
1. Schalldämmende Verschalung für Brennkraftmaschinen, mit einem abgedichteten Durchtritt
insbesondere zum Herausführen der Abgassammelleitung, wobei die Durchtrittsdichtung
einen zwischen einem inneren, am Motor befestigten Flanschring und einem äußeren,
an der Verschalung befestigten Flanschring eingesetzten Dichtring aus gummielastischem
Material aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Flanschring (7) einen den
Dichtring (9) durchtrittseitig unter Freilassung eines Zwischenraumes (12) abschirmenden
Schutzschild (10) trägt und der verbleibende Zwischenraum (12) mit einem hitzebeständigen
und schallabsorbierenden Dämmaterial (11) ausgefüllt ist.
2. Verschalung nach Anspruch 1, mit einer die Durchtrittsöffnung abdeckenden, an
der Verschalung anschließenden Kapsel, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzschild
(10) stirnseitig vorzugsweise durch einen auswärtsragenden Randschenkel (10a) eine
Anschlußfläche (14) bildet, an der die Kapsel (5) mit einem Anschlußflansch (15) unter
Zwischenlage einer Dämmmaterialschicht (16) anliegt.
3. Verschalung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Schutzschild
(10) und Dämmmaterialfüllung (11) bzw. Dämmaterialschicht (16) und/oder zwischen
äußerem Flanschring (8) und Dämmaterialfüllung (11) Abflußkanäle (17) vorgesehen sind.
4. Verschalung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wellung (18) des
Schutzschildes (10) bzw. Flansch ringes (8) die Abflußkanäle (17) bildet.
5. Verschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Herausführen der Abgassammelleitung (3) der innere Flanschring (7) die Abgassammelleitung
(3) mit Abstand umgibt und unter Verwenduns einer Umfangsdichtung (13) blank am Zylinderkopf
(1a) des Motors anliegend befestigt ist, wobei vorzugsweise zwischen Flanschring (7)
und Abgassammelleitung (3) ein Wärmeschutzstreifen (11) sitzt.