(19) |
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(11) |
EP 0 307 427 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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20.03.1991 Patentblatt 1991/12 |
(22) |
Anmeldetag: 28.03.1988 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)5: E04C 5/02 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/CH8800/069 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 8807/613 (06.10.1988 Gazette 1988/22) |
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(54) |
ARMIERUNG FÜR BETONKONSTRUKTIONEN
REINFORCEMENT FOR CONSTRUCTIONS IN CONCRETE
ARMATURE POUR CONSTRUCTIONS EN BETON
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI SE |
(30) |
Priorität: |
26.03.1987 CH 1161/87
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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22.03.1989 Patentblatt 1989/12 |
(73) |
Patentinhaber: Nill, Werner |
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CH-8400 Winterthur (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- NILL, Walter
CH-8404 Winterthur (CH)
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(74) |
Vertreter: Gachnang, Hans Rudolf |
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Algisserstrasse 33 8501 Frauenfeld 8501 Frauenfeld (CH) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 3 120 427 FR-A- 2 270 410
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DE-B- 1 271 011 FR-E- 52 656
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Armierung für Betonkonstruktionen
gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Beton hat eine grosse Druckfestigkeit und ist auf Zug nur beschränkt, d.h. etwa 10%
der Druckfestigkeit, belastbar. In konventionellen Eisenbetonkonstruktionen werden
deshalb die Zugund Schubkräfte durch sogenannte, meist einen kreisrunden Querschnitt
aufweisende Armierungseisen, um die Beton eingegossen wird, übernommen. Dies sind
im wesentlichen Zugstangen, die, miteinander und dem beton verbunden, eine kraftaufnehmende
Struktur bilden. Diese Zugstangen müssen vor dem Eingiessen auf die genaue Länge gebracht
werden. Meistens ist aufwendiges biegen oder Schweissen der Stangen notwendig, um
einer komplizierten rämlichen Geometrie zu genügen. Die Zugfestigkeit der Betonkonstruktion
wird durch eine aufwendige Kombination von Strangen und Bügeln im Beton gewährleister.
Nachträgliche Erweiterungen oder Verstärkungen und auch Reparaturen sind sehr aufwendig.
Kraftschlüssige Verbindungen von sich kreuzenden Armierungseisen sind schwer zu erreichen.
Gegenseitiges Verschweissen ist aufwendig und problematisch. Reparaturen, Verstärkungen,
Ansetzen an bestehenden Konstruktionen sind mit Hilfe von Ketten Leicht möglich.
[0003] Es sind auch schon miteinander verbundene, eine Kette bildende Ringe als Armierung
vorgeschlagen worden (FR-A-2 270 410). Eine solche Anordnung hat jedoch den Nachteil,
dass ein kraftschlüssiger Verbund der einzelnen Ringe nicht gewährleistet ist und
eine Zugbelastung folglich vom Beton getragen werden muss, was zu Rissen führen kann.
[0004] Aus der deutschen Auslegeschrift 1271011 ist eine Armierung für gebrannte Gegenstände
bekannt, bei welchen eine Kette eingelegt ist, deren Kettenglieder derart zusammengeschoben
sind, dass sie eine durchgehende Verbindung darstellen. Eine wesentliche Erhöhung
der Zugfestigkeit durch eine solche Kettenanordnung kann nicht erreicht werden und
das Einlegen in die Rohkonstruktion ist wirstschaftlich kaum möglich.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Armierungselement zu schaffen, das die
Zugkräfte in Betonkonstruktionen in kurzen Abständen kraftschlüssig übernimmt, einfach
umgegossen werden kann, ohne dass zwischen den einzelnen gliedeln nichtgeschlossene
Abstände entstehen Können, die einen Kraftschluss verhindem.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe gemäss den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1. Neitere vorteilhafre Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
definiert.
[0007] Die Ketten können als einzige Zugelemente in einer betonkonstrukion angewendet werden
oder sie können als Ergänzung zu einer konventionellen Eisenbetonkonstrukion zur Anwendung
kommen.Die Ketten können auch durch Verbinden von jeweils mehr als zwei Gliedern pro
Kettenglied zu flächenförmigen oder räumlichen Gebilden erweitert werden.
[0008] Die betonarmierungsketten werden in herkömmlicher Weise wie betoneisen in einer Schalung
befestigt und vor dem Giessen des betons lose eingelegt, gespannt oder vorgespannt.
Die Ketten können auch aus dem beton hinausgeführt werden oder sogenannte Gerberträgergelenke
bilden.
[0009] Sobald der beton ausgehärtet ist, kann eine Hilfskonstruktion entfernt werden, oder
sie verbleibt im beton und die Ketten übernehmen die Aufgabe, die Zug- und Schubkräfte
in der Konstruktion zu übertragen.
[0010] Für eine eindeutig definierte Kraftübertragung werden die Ketten immer gespannt oder
vorgespannt ausgelegt, so dass alle Glieder miteinander über die Rippen in metallischem
Kontakt sind.
[0011] Bei einer lose oder schlaff eingelegten, wenig gespannten oder ungenau eingelegten
Kette oder durch das Vibrieren des Betons lose gewordenen Kette, können zwischen den
Berührungsflächen zwischen den schmalen Rippan der Kettenglieder lassen sich leicht
mit den Feinanteilen des Betons füllen, es eintsteht eine druckfeste Zwischenschicht,
die die Kräfte überträgt. In der lichten Oeffnung jedes Kettengliedes und zwischen
den vier Viertelabschnitten (Schultern) zweier miteinander verhängter Kettenglieder
entsteht ein weiterer unverrückbarer Formschluss mit dem beton. Durch Verändern der
Kettengliedform kann auch der Anteil des betons, der zur Kraftübertragung herangezogen
wird, verändert werden. benachbarte, parallele, gekreuzte und besonders durcheinander
hindurchgesteckte Kettenglieder sind stets form- und kraftschlüssig eingebettet, so
dass z.B. gebrochene Kettenglieder überbrückt und deren Auswirkungen behoben werden.
[0012] Eine ausgeglichene Dimensignierung der Kette ist dann erreicht, wenn die Zugfestigkeit
eines Kettengliedes (2 × Kettenprofilquerschnitt) dem Produkt aus Druckfestigkeit
und Kontaktfläche des zwischen den ineinandergehängten Kettengliedern entstehenden
Zwischenraumkörpers entspricht.
[0013] Ein Teil der zu übertragenden Zugkräfte wird auch zusätzlich durch den Schulterbereich
innerhalb und ausserhalb der Kettenglieder aufgenommen, wodurch sich die Flächenpressung
im Kontaktbereich wesentlich verringert. Die zu übernehmenden Kräfte werden auf die
einzelnen Kettenglieder aufgeteilt, so dass die unterschiedlichen Dehnungskoeffizienten
von Stahl und beton infolge kurzer Armierungslängenabschnitte (Kettengliedlänge) und
der dadurch geringen absoluten Dehnung innerhalb der kurzen Abschnitte nicht zu Rissen
im beton führen.
[0014] Die eingegossenen Ketten zeigen eine Flexibilität durch ein Verdrehen der Kette in
der Längsachse der Konstruktion infolge des formschlüssigen Verbundes mit dem beton
oder anderen umgossenen Materialien im Rahmen von deren Dehnung. Dies kann sich vorteilhaft
bei einer Schockbelastung oder bei Dauerschwingungen auswirken.
[0015] Bei beschädigung des betonbauwerks durch Krafteinwirkung, Überbelastung, Sprengwirkung
u.ä. können nie grosse betonklötze abgeschlagen werden, da die Kette den inneren Zusammenhalt
in doppelter Gliedlänge aufrecht erhält.
[0016] Die Armierungen können durch gegenseitige Verbindung mehrerer Kettenglieder in gewünschte
Raumform zusammengefügt werden, wobei selbstverständlich für komplizierte räumliche
Anordnungen Hilfen notwendig sind, mit denen die Ketten bis zur Erhärtung des Beton
gehalten werden. Durch Schweissen, mechanische Verbindungsmittel, Kleben o.ä. kann
ohne äussere Hilfen ein reines Kettengebilde zur Formerhaltung erzeugt werden, welche
dann mit beton umgossen wird. Solcherart in der endgültigen Gestalt vorfabrizierte
Armierungen können direkt in die Schalung eingelegt und müssen nicht mittels Abstützungen
gehalten werden.
[0017] Die Ketten lassen sich auch ohne weiteres in Gestalt von kurzen Abschnitten dem Beton
beimischen. Sind sie zudem als Hohlkörper ausgeführt und weisen sie das gleiche spezifische
Gewicht wie der Beton auf, so ergibt sich eine gleichmässige statistische Verteilung.
Dazu sind entweder Hohlräume vorgesehen oder die Ketten aus einem entsprechenden Material
hergestellt. Sind die Hohlräume zudem mit entsprechenden Materialien gefüllt, so können
auch atomphysikalische Wirkungen bezüglich Abschirmung, oder mechanische Zerstörung
etc., erlangt werden.
[0018] Im Gegensatz zu stangenförmigen Armierungselementen können Ketten weitgehend unabhängig
von der Geometrie der Konstruktion verwendet werden, und bei Ueberbelastung ist sogar
eine gewisse Gelenkwirkung möglich. Es können leicht Armierungen für Druckbehälter
in Kugel- oder Tonnenform, Hängedächer und membranförmige Platten erstellt werden.
Die Verbindung der Ketten untereinander kann leicht durch Schäkel, Schraubglieder
oder durch eingeschweisste Glieder erfolgen.
[0019] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
[0020] Figur 1 eine teilweise aufgeschnittene Ansicht einer Betonkonstruktion mit einer
eingegossenen Kette,
[0021] Figur 2 einen Betonträger mit zwei eingegossenen Ketten,
[0022] Figur 3 einen Pfeiler mit einer konventionellen Armierung und einen Anschluss mit
einer Kette als Armierung, der gleichzeitig oder nachträglich an den Pfeiler angegossen
ist,
[0023] Figur 4 eine an Armlerungsketten aufgehängte Stahlplatte,
[0024] Figur 5 eine mit Ketten armierte räumlich gekrümmte betonkonstruktion,
[0025] Figur 6 eine in einer Platte einbetonierte endlose Kette bei Umfangszug,
[0026] Figur 7-9 je ein Kettenglied von besonderer Ausgestaltung zur Erhöhung der Uebertragungskräfte
zum beton,
[0027] Figur 10 zwei Kettenglieder mit rechteckiger Quer- und Längsschnittsfläche,
[0028] Figur 11/12 Querschnitte weiterer Ausgestaltungen der Kette,
[0029] Figur 11a einen Schnitt durch den Auflage- bzw. Kontaktbereich zweier Kettenglieder
in einer weiteren Ausgestaltung,
[0030] Figur 13 einen Schnitt durch den Auflage- bzw. Kontaktbereich zweier Kettenglieder,
[0031] Figur 14 seilförmig geschlungene Ketten,
[0032] Figur 15 Y-förmig verbundene Ketten,
[0033] Figur 16 flächenförmig oder räumlich verbundene Kettenglieder und
[0034] Figur 17-19 je eine Darstellung der Verbundflächen des betonanteiles, der direkt
an der Kraftübertragung teilnimmt.
[0035] Eine aus in bekannter Weise aneinandergereihten Kettengliedern 2 bestehende Kette
1 ist in den Beton 3 eines Bauteiles eingelegt. Die einzelnen Kettenglieder 2 liegen,
falls die Kette gespannt oder vorgespannt eingelegt worden ist, formschlüssig aneinander
an (Figur 1).
[0036] Die Ketten 1 sind wie die herkömmlichen stangenförmigen Armierungseisen an den auf
Zug belasteten Stellen der Konstruktion in diese eingelegt. Bei einer auf zwei Pfeilern
4 liegenden Betonkonstruktion gemäss Figur 2 sind die Ketten 1 an der Zugseite der
Konstruktion eingelegt. Es können mehrere Ketten 1 parallel in gegenseitigem Abstand,
aneinanderliegend oder als Bündel wie ein Seil gedreht verwendet werden.
[0037] Im folgenden wir unter Kette 1 ein Gebilde aus einer einzigen oder einer Mehrzahl
miteinander verbundener Ketten 1 verstanden.
[0038] Die Figur 3 zeigt einen Pfeiler mit vertikal verlaufenden, herkömmlichen Armierungsstangen
5 mit einer seitlich abstehenden Betonauflage, z.B. für eine Kranbahn, die durch eine
endlose, die Stangen 5 ein- oder mehrmals umschlingende Kette 1 kraftschlüssig verbunden
ist. Die Kette 1 kann lose eingelegt oder mit den Stangen 5 verschweisst sein. Die
seitliche Betonauflage kann auf diese Weise an einem bestehenden Träger auch nachträglich
angebracht werden.
[0039] Bei der Ausführung nach Figur 4 ist eine Stahlplatte 10 durch vier Ketten 1 zugfest
mit einer in der Figur nicht dargestellten Betonkonstruktion verbunden. Die Ketten
1 können so in den beton eingelegt werden, dass der Kräftefluss optimal, d.h. entlang
der Ketten 1, verlaufen kann. Die Ketten 1 können auch aus der Platte 10 herausgeführt
sein. Anstelle einzelner Ketten können auch hier Kettenstränge eingesetzt werden.
[0040] Bei der räumlich gekrümmten Säule nach Figur 5 sind die Enden der aus der Säule zu
deren oberem Ende verlaufenden Ketten mit einer zu einem Ring verbundenen endlosen
Kette 1 verbunden. Die Ketten 1 können trotz komplexer Gestalt des Säulenendes einfach
in diese eingelegt werden und folgen zudem dem Kräftefluss optimal. Weitere Ketten
1 können spiral-, schraubenlinienförmig, oder als in sich geschlossene Ringe oder
aber auch kreuz und quer oder sich kreuzend eingelegt werden.
[0041] In der Figur 6 verstärkt eine endlos ausgebildete Kette 1 einen umlaufenden Vorsprung
der betonkonstruktion 3 und erhöht dessen
[0042] Belastbarkeit auf Zug an dessen Umfang.
[0043] Zur Erhöhung der Bindung der einzelnen Kettenglieder 2 mit dem umliegenden Beton
3 sind in den Figuren 7-9 Kettenglieder 2 dargestellt, die beispielsweise mit seitlichen
Lamellen 6, Rippen 7 oder wellenförmigen Rippen 8 versehen sind.
[0044] Die Kornmischung des Betons soll einen genügenden Anteil Korn unter dem lichten Kettenöffnungs-Querschnitt
haben. Des weiteren ist ein genügend grosser Anteil des betonzuschlages notwendig,
der zur Füllung der Zwischenräume zwischen den einander zugewendeten Abschnitten der
Ketten, die auf Druck belastet werden und die Zwischenraumkörper 20 bilden, dient.
Die Siebkurve des betons wird vorzugsweise der Grösse und der Geometrie der Kettenglieder
2 angepasst, damit eine optimale Füllung der sich bildenden Zwischenräume erfolgt.
[0045] Um eine möglichst geringe spezifische Flächenpressung an den Kontaktflächen der Kettenglieder
2 zu erreichen, kann die Geometrie der Oberflächen an den Kontaktstellen so ausgestaltet
sein, dass die projizierte Kontaktfläche möglichst gross ausfällt. Dazu wird in Figur
10 eine sattelförmige Querschnittsfläche gewählt, so dass die Projektion der Auflagefläche
9 im wesentlichen rechteckförmig ausfällt und um ein Vielfaches grösser ist als bei
einer herkömmlichen Kette 1, bei der die beiden Kettenglieder 2 im wesentlichen punktförmig
aufeinandaerliegen. Bei Kettenprofilen mit punktförmiger Kontaktfläche ergibt sich
eine nachteilige Scherung des Betons in den Zwischenräumen.
[0046] In Figur 11 und 12 sind zwei weitere Querschnittsformen von Kettengliedern 2 dargestellt,
die einen flächenförmigen Kontaktbereich sowohl bei geradlinig ausgelegten Kettengliedern
2 als auch bei leicht gekrümmter Anordnung gewährleisten. Dazu ist der Radius R1 des
Kettenprofiles gleich der inneren Kettengliedbiegung ausgelegt (Fig. 12), oder es
wird ein Flachprofil zur Herstellung der Kettenglieder 2 verwendet (Fig. 11). Werden
mehr als zwei Kettenglieder 2 miteinander verhängt, so ist das Kettenglied 2 vorzugsweise
kreisringförmig ausgebildet, damit die
[0047] Kontaktbereiche in jeder Lage die gleiche geometrische Gestalt aufweisen und die
Kraftlinien in einem Punkte zusammenlaufen.
[0048] In Figur 11a ist auf der Innenseite der Kettenglieder 2 eine Rippe 15 angebracht,
die es ermöglicht, dass sich zwischen den aneinender anliegenden Kettengliedern 2
eine Zwischenschicht von Beton bilden kann, die den Druck überträgt. Anstelle einer
am Kettenglied 2 angeformten Rippe 15 kann auch eine eingelegte Rippe aus Metall oder
einem anderen Material treten oder der Querschnitt des Kettengliedes 2 kann mehreckig
ausgebildet sein (vergl. strichpunktierte Variante in Figur 12). Damit gelingt es,
bei nicht gespannter Kette, z.B. durch unsorgfältiges Verlegen, zwischen den Druckflächen
Beton einzubringen, der den zu übertragenden Druck aufnimmt. Figur 13 zeigt einen
Querschnitt des Zwischenraumkörpers 20, wie er vorliegt, wenn zwei Kettenglieder 2
nicht satt aneinander anliegen und folglich auch keine metallische gegenseitige berührung
vorliegt. Der Abstand s zwischen den Kettengliedern 2 ist so zu bemessen, dass der
Zwischenraum 20 vom verwendeten beton aufgefüllt werden kann.
[0049] Aus der Darstellung ist deutlich entnehmbar, dass bei geringer Dicke d des Zwischenraumkörpers
20 die Radien R1 und R2 annähernd gleich sind, bei zunehmender Dicke d jedoch in einem
Mass voneinander abweichen, so dass die Kettenglieder 2 entsprechende biegeradien
aufweisen müssen, um einen Zwischenraumkörper 20 mit im wesentlichen konstanter Dicke
d zu erhalten. Sind die Radien R1 und R2 nicht dem Abstand der beiden Kontaktflächen
angepasst, so entstehen keilförmige Zwischenraumkörper 20, deren Festigkeit gering
ist, weil nicht reine Druckspannung vorliegt.
[0050] Anstelle von einzelnen Ketten 1 kann, wie bei Seilen durch Zusammendrehen mehrerer
Ketten, ein Kettenseil mit innerem Formschluss durch den beton erzeugt werden, bei
dem einzelne gebrochene Kettenglieder 2 überbrückt werden.
[0051] Die Spannung oder Vorspannung in einer Kette 1 oder mehreren parallelen als Bündel,
die an den notwendigen Stellen festgehalten sind, kann in einfacher Weise auch durch
Verdrehen ("Reiteln") erfolgen. Nach dem Erhärten des Betons bleibt Verdrehung und
damit auch die Spannung aufrechterhalten.
[0052] Es können auch Kettenabschnitte dem Beton 3 beim Mischen beigegeben und auf diese
Weise räumlich, statistisch, lagenweise oder andersweitig wirkend geregelt verteilt
werden. Vorzugsweise entspricht die spezifische Dichte solcher Ketten 1 derjenigen
des betons 3. Erreicht wird dies durch entsprechende Materialwahl oder durch Kettenglieder
2 aus rohrförmigem, Honlräume aufweisendem Material.
[0053] In der Figur 14 sind mehrere Ketten 1 seilförmig geschlagen und in Figur 15 zur Aufnahme
von nicht in Linie oder Ebene verlaufenden Kräften Y-förmig miteinander verbunden.
Die Figur 16 zeigt schematisch Kettenglieder 2, die zu einem flächenförmigen Gebilde
(Kettenpanzer) zusammengefügt sind.
[0054] In den Figuren sind schematisch die Verbundflächen 22 dargestellt, welche direkt
mit den Kettengliedern 2 zusammenwirken und an der Kräfteübertragung teilnehmen. Die
am Kettenglied 2 in Figur 17 wirkende Kraft F1 wird vom nachfolgenden Kettenglied
2 mit dessen Schultern 24 und der in der Gliedöffnung liegenden Verbundfläche 22 an
den beton 3 übertragen.
[0055] Anstelle von beton 3 als Einbettmasse können selbstverständlich auch andere Materialien
wie Kunststoffe oder Gummi treten. Insbesondere bei Gummi eröffnen sich natürlich
völlig andere Anwendunggebiete, insbesondere wenn die einzelnen Kettenglieder 2 nicht
in metallischen gegenseitigem Kontakt stehen und dadurch bei Belastung die Armierung
erst nach einem vorgebbaren Dehnungsweg zum Tragen kommt.
1. Armierung für Betonkonstruktionen, bei der als Armierungselement eine Kette (1)
mit Kettengliedern (2) verwendet wird, wobei die Kette ungespannt (schlaff) oder gespannt
(angezogen) oder vorgespannt mit gegenseitiger metallischer Berührung eingelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite der Kettenglieder (2) umlaufende Rippen
(15) angebracht oder eingelegt oder durch die Kettenquerschnittsform erzeugt sind.
2. Armierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die geometrische Gestalt
der Oberflächen der Kettenglieder (2) an den Kontaktbereichen mit den benachbarten
Kettengliedern (2) derart ausgebildet ist, dass bei metallischer Berührung die Kettenglieder
(2) diese im wesentlichen flächenförmig satt aneinanderliegen und dass bei schlaff
verlegter Kette (1) ein Zwischenraum zwischen den sich gegenüberliegenden Kontaktbereichen
von im wesentlichen konstanter Dicke (d) vorliegt, in den feinkörnige Betonbestandteile
eingelagert sind.
3. Armierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugfestigkeit der Kettenglieder
(2) der Druckfestigkeit des im Kontaktbereich zwischen den Gliedern (2) liegenden,
einen sattelförmigen Zwischenraumkörper (20) bildenden Betons (3) entspricht.
4. Armierung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche
der Kettenglieder (2) die Gestalt eines U-förmig gebogenen Bleches, dessen Dicke kleiner
ist als dessen Breite oder ein innen rundes Profil aufweist, dessen äusserer Querschnittsradius
(R1) gleich gross wie der innere Biegeradius (R2) der Kettengliedbiegung ist.
5. Armierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius
(R1) grösser als der Radius (R2) ist derart, dass bei schlaffer Kette (1) der sich
zwischen den Kontaktbereichen bildende Zwischenraum an jeder Stelle im wesenlichen
die gleiche Dicke (d) aufweist.
6. Armierung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraumkörper
(20) mit Beton (3) vollständig gefüllt ist und dass die Zugfestigkeit der beiden Kettengliedschenkel
(2) im wesentlichen gleich der Druckfestigkeit des Zwischenraumkörpers (20) ist.
7. Armierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch geKennzeichnet, dass die Siebkurve
des Detons (3) einen genügenden Anteil an Korngrössen aufweist, der zur Füllung des
Zwischenraumkörpers (20) ausreicht.
8. Armierung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebkurve
des Betons (3) einen genügenden Anteil an Korngrössen aufweist, der zur Füllung der
lichten Querschnitte der Kettenglieder (2) ausreicht.
9. Armierung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere
Ketten (1) parallel verlaufend einander berührend, durcheinandergesteckt oder in einem
Abstand oder seilförmig geschlagen eingesetzt sind.
10. Armierung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenglieder
(2) durch Verbinden einzelner Glieder (2) mit drei oder mehr Gliedern (2) zu zweioder
dreidimmensionalen Flächengebitden oder zu räumlichen Gebilden zusammengefügt sind.
11. Armierung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ketten (1) durch
Schweissen, mechanische Verbindungsmittel, Kleben, Klemmen, durch Schäkel, gegenseitige
Umschlingung, Durchstecken oder durch Verknotung etc. miteinander verbunden und ohne
fremde Abstützung vorfabrizier- und in der endgültigen Verlegegestalt die Schalung
einsetzbar sind.
12. Armierung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ketten (1) ein dem spezifischen Gewicht des Betons (3) entsprechendes spezifisches
Gewicht aufweisen oder dazu hohl und/oder mit einem atomphysikalisch wirksamen und/oder
gegen Bohren und Schleifen resistenten Medium gefüllt ausgebildet sind.
13. Armierung nach Anspruch 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kette (1)
aus Teilstücken besteht, die regellos, regelmässig, statistisch verteilt oder schichtweise
angeordnet im Beton (3) verteilt vorliegt.
14. Armierung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kettenglieder (2) seitliche Lamellen (6) und/oder gerade oder wellenförmige Rippen
(7) aufweisen.
15. Armierung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Kettenglied (2) teilweise oder ganz aus dem Beton (3) herausragend angeordnet ist.
16. Armierung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ketten (2) bis zur Erhärtung des Betons (3) von einer Hilfskonstruktion gehalten sind.
17. Armierung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Ketten (1) durch
Verschrauben, Verklemmen, Löten oder Schweissen mit einer Hilfskonstruktion in Verlegegestalt
gehalten werden.
1. Reinforcement for concrete construction with which a chain (1) with chain links
(2) is used as a reinforcement element, whereby the chain is fitted in a slack,taut
or pretensioned state with reciprocal metallic contact, characterized in that on the
inside of the chain links (2), circulating ribs (15) are fitted or inserted or are
produced through the shape of the chain cross section.
2. Reinforcement according to Claim 1, characterized in that the geometrical design
of the surface of the chain links (2) on the areas of contact with the neighbouring
chain links (2) is formed in such a way that, with metallic contact, these chain links
(2) lie substantially fully flat on each other and that, with a chain which is fitted
in a slack or taut state, a substantially constant clearance (d) exists between the
contact areas lying opposite to each other in which the fine grained concrete components
are embedded.
3. Reinforcement according to Claim 2, characterized in that the tensile strength
of the chain links (2) corresponds to the compressive strength of an intermediate
saddle shaped concrete body (20) lying in the contact area between the links (2).
4. Reinforcement according to one of the Claims 1 or 2, characterized in that the
cross sectional surface of the chain links (2) has the design of a U-shaped curved
sheet, the thickness of which is less than its width or which has an internal round
profile in which the outer cross sectional radius (R1) is exactly as great as the
inner bending radius (R2) of the chain link curvature.
5. Reinforcement according to one of the Claim 1 to 4, characterized in that the radius
(R1) is greater than the radius (R2) in such a way, that with a slack chain (1), the
space formed between the contact areas has substantially the same thickness (d) at
every point.
6. Reinforcement according to one of the Claim 3 to 5, characterized in that the interstitial
body (20) is completely filled with concrete (3) and that the tensile strength of
the two sides of the chain link (2) is substantially the same as the compressive strength
of the interstitial body (20).
7. Reinforcement according to one of the Claim 1 to 5, characterized in that the grain-size
curve of the concrete (3) has an adequate proportion of grain sizes which is sufficient
to fill the interstitial body (20).
8. Reinforcement according to one of the Claim 1 to 6, characterized in that that
the grain-size curve of the concrete (3) has an adequate proportion of grain sizes
which is sufficient to fill the free space in the cross section of the chain links
(2).
9. Reinforcement according to one of the Claims 1 to 8, characterised in that several
chains (1) are used running in parallel, in contact with each other, fitted together
or with a clearance to each other or entwined as a rope.
10. Reinforcement according to one of the Claims 1 to 9, characterised in that the
chain links (2) are brought together to two or three dimensional surfaces or to spatial
formations through the connection of individual links (2) with three or more links
(2).
11. Reinforcement according to Claim 10, characterised in that the chains (1) are
connected with each other bry welding, mechanical connection, adhesion, clamping,
through shackles, winding together, threading through or tying together etc and fitted
in a prefabicated state without outside supports in the final fitting point in the
casing.
12. Reinforcement according to one of the Claims 1 to 11, characterised in that the
chains (1) have a specific gravity corresponding to the specific gravity of the concrete
(3) or,in addition, are hollow-shaped and/or filled with a medium resistant to nuclear
physical effects and/or a medium resistant to grinding and drilling.
13. Reinforcement according to one of the Claims 1 to 11, characterised in that the
chain (1) is composed of parts, which are arranged in the concrete (3) irregularly,
regularly, statistically distributed, or in layers.
14. Reinforcement according to one of the Claims 1 to 15, characterized in that the
chain links (2) have lateral laminations (6) and/or have straight or wave formed rips
(7).
15. Reinforcement according to one of the Claims 1 to 14, characterized in that a
chain link (2) is arranged so that it protrudes from the concrete (3) partly or totally.
16. Reinforcement according to one of the Claims 1 to 15, characterized in that the
chains (2) are held by an auxiliary construction until the concrete has hardened.
17. Reinforcement according to claim 16, characterized in that the chains (1) are
held in position with an auxiliary construction through screwing, clamping, soldering
or welding.
1. Armature pour constructions en béton, dans laquelle on utilise comme élément d'armature
une chaîne (1) formée de maillons (2), cette chaîne étant mise en oeuvre sans tension
(molle) ou raide (sous tension) ou encore tendue en précontrainte avec contact métallique
réciproque, caractérisée en ce qu'on a réalisé sur la face interne des maillons (2)
de la chaîne des nervures (15) qui s'étendent sur le pourtour de chaque maillon et
qui sont fixées au maillon ou posées sur celui-ci, ou encore obtenues grâce à un profil
transversal approprié de la chaîne.
2. Armature selon la revendication 1, caractérisée en ce que la configuration géométrique
des surfaces des maillons (2) de la chaîne aux endroits des contacts entre les maillons
adjacents (2) est réalisée de telle manière que dans le cas d'un contact métallique
des maillons (2) de la chaîne, ceux-ci se trouvent en butée l'un contre l'autre sur
une plage sensiblement plane et que, dans le cas où la chaîne (1) est mise en place
sans tension, il se forme entre les plages de contact en regard l'une de l'autre un
intervalle d'épaisseur (d) sensiblement constante, dans lequel sont logés des composants
de calibre fin du béton.
3. Armature selon la revendication 2, caractérisée en ce que la résistance à la traction
des maillons (2) de la chaîne correspond à la résistance à la compression du béton
(3) qui se trouve dans la zone de contact entre les maillons (2) et qui constitue
une pièce de calage intermédiaire (20) en forme de selle.
4. Armature selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisée en ce que la surface
de la section transversale des maillons (2) de la chaîne présente la configuration
d'une tôle cintrée en U, ayant une épaisseur inférieure à sa largeur ou un profil
intérieur arrondi, dont le rayon transversal extérieur (R1) est égal au rayon de courbure
intérieur (R2) de la partie cintrée de chaque maillon de la chaîne.
5. Armature selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que le rayon
(R1) est supérieur au rayon (R2), de telle sorte que, la chaîne (1) étant détendue,
l'intervalle qui existe entre les zones de contact présente sensiblement la même épaisseur
(d) en chaque endroit.
6. Armature selon l'une des revendications 3 à 5, caractérisée en ce que la piéce
de calage intermédiaire (20) est totalement garnie de béton (3) et en ce que la résistance
à la traction des deux branches (2) du maillon est sensiblement égale à la résistance
à la compression de la pièce de calage intermédiaire (20).
7. Armature selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que la courbe
granulométrique du béton (3) présente une proportion suffisante de grains de calibres
appropriés pour garnir la pièce de calage intermédiaire (20).
8. Armature selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que la courbe
granulométrique du béton (3) présente une proportion suffisante de grains de calibres
appropriés pour garnir les sections libres des maillons (2) de la chaîne.
9. Armature selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisée en ce qu'elle comporte
plusieurs chaînes (1) disposées parallèlement en contact l'une avec l'autre, ou enfilées
l'une dans l'autre, ou espacées l'une de l'autre, ou encore torsadées ensemble pour
former un câble.
10. Armature selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisée en ce que les maillons
(2) des chaînes sont associés pour constituer des surfaces à deux ou trois dimensions,
ou des configurations à trois dimensions, grâce à des liaisons prévues sur certains
maillons (2) associés chacun à deux autres maillons (2) ou davantage.
11. Armature selon la revendication 10, caractérisée en ce que les chaînes (1) sont
reliées entre elles par soudage, ou par des organes mécaniques de liaison, ou par
collage, par serrage, par des manilles, par torsadage réciproque, ou en étant enfilées
l'une dans l'autre ou nouées ensemble, etc., les chaînes sont ainsi préparées à l'avance
pour être mises en place en cet état définitif dans le coffrage sans autre support.
12. Armature selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisée en ce que les chaînes
(1) présentent un poids spécifique correspondant au poids spécifique du béton (3),
ou en ce qu'elles sont creuses à cet effet, et/ou en ce qu'elles sont remplies d'une
matière active, choisie pour ses propriétés physiques et atomiques, et/ou assurant
une résistance à la perforation et à l'érosion.
13. Armature selon la revendication 1 ou 12, caractérisée en ce que la chaîne (1)
est formée de plusieurs tronçons qui sont répartis dans le béton (3) de manière aléatoire
ou de manière régulière, ou disposée suivant une distribution statistique ou par couches.
14. Armature selon l'une des revendications 1 à 13, caractérisée en ce que les maillons
(2) des chaînes portent des languettes latérales (6) et/ou des nervures rectilignes
ou sinueuses (7).
15. Armature selon l'une des revendications 1 à 14, caractérisée en ce qu'un maillon
(2) d'une chaîne est disposé partiellement ou totalement en saillie hors du béton
(3).
16. Armature selon l'une des revendications 1 à 15, caractérisée en ce que les chaînes
(2) sont maintenues par une structure auxiliaire jusqu'au durcissement du béton (3).
17. Armature selon la revendication 16, caractérisée en ce que les chaînes (1) sont
maintenues dans leur position de mise en place par une structure auxiliaire, au moyen
de fixations vissées, ou par des organes de serrage, ou par des brasures ou des soudures.