(19)
(11) EP 0 307 569 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.1989  Patentblatt  1989/12

(21) Anmeldenummer: 88111103.3

(22) Anmeldetag:  12.07.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F16J 15/32, F16J 10/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.09.1987 DE 3731158

(71) Anmelder: Festo KG
D-73734 Esslingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Stoll, Kurt, Dipl.-Ing.
    D-7300 Esslingen (DE)

(74) Vertreter: Magenbauer, Rudolf, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Rudolf Magenbauer Dipl.-Phys. Dr. Otto Reimold Dipl.-Phys. Dr. Hans Vetter Hölderlinweg 58
D-73728 Esslingen
D-73728 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kolben-Zylinder-Aggregat


    (57) Es handelt sich um ein Kolben-Zylinder-Aggregat mit einem Zylinder (1), in dessen Zylinderraum (2) sich ein Kolben (4) befindet. Dieser ist von der umfangsseitigen Führungs­fläche (8) des Zylinderraumes (2) verschiebbar geführt. Der Kolben (4) ist ferner von mindestens einem koaxial angeordneten, sich über einen Längsabschnitt des Kolbens erstreckenden ringförmigen Führungsband (7) umgeben. Dessen nach außen weisende Bandfläche (9) liegt an der Führungs­fläche (8) mit Gleitspiel an, während seine entgegenge­setzte Innenfläche (10) sich an der gegenüberliegenden Außenumfangsfläche (14) des Kolbens (4) abstützt. Die Innenfläche (10) weist ferner einen radial nach innen vorstehenden Halterungsvorsprung (15) auf, der in eine Umfangsvertiefung (16) des Kolbens (4) eingreift. Das Führungsband (7) besteht aus Material mit federelastischen Eigenschaften und weist an einer Stelle seines Umfangs eine Montage-Trennstelle auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kolben-Zylinder-Aggregat mit einem Zylinder, in dessen Zylinderraum sich ein in Axial­richtung verschiebbarer, von der umfangsseitigen Führungs­fläche des Zylinderraumes geführter Kolben befindet.

    [0002] Bei der Herstellung von Kolben-Zylinder-Aggregaten ist es bisher erforderlich, den Kolben genau in den Zylinder­raum bzw. die Zylinderbohrung einzupassen und hierzu die umfangsseitige Oberfläche des Kolbens exakt zu bearbeiten und mit einer hohen Güte zu versehen. Denn die Führung des Kolbens bei einer Verschiebebewegung im Zylinderraum übernimmt seine Außenoberfläche in Zusammenarbeit mit der eine Führungsfläche bildenden Innenoberfläche des Zylinderraumes. Die aufwendige Fertigung hat hohe Herstel­lungskosten zur Folge, darüber hinaus ist infolge des großflächigen Berührkontaktes zwischen Kolben und Zylinder bei starker Beanspruchung oftmals ein Festsetzen bzw. Fressen des Kolbens zu beobachten, insbesondere auch bei starken Temperaturschwankungen in der Umgebung des Aggregats.

    [0003] Die Erfindung hat sich daher zum Ziel gesetzt, ein Kolben-­Zylinder-Aggregat gemäß der eingangs genannten Art zu schaffen, das ohne Einbußen bei der Führungsgenauigkeit des Kolbens einfacher und kostengünstiger herstellbar ist und darüber hinaus die Lebensdauer erhöht sowie die Störnafälligkeit verringert.

    [0004] Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß der Kolben von mindestens einem koaxial angeordneten, sich über einen Längsabschnitt des Kolbens erstreckenden ringförmigen Führungsband umgeben ist, dessen in Radialrichtung nach außen weisende Bandfläche an der Führungsfläche des Zylinder­raumes mit Gleitspiel zur Führung des Kolbens anliegt und dessen entgegengesetzte Innenfläche sich an der der Führungsfläche des Zylinderraumes mit Abstand gegenüber­liegenden Außenumfangsfläche des Kolbens abstützt und einen radial nach innen vorstehenden, umlaufenden Halterungs­vorsprung aufweist, der in eine nutartige Umfangsvertiefung des Kolbens eingreift, und daß das Führungsband aus Material mit federelastischen Eigenschaften besteht und an einer Stelle seines Umfanges eine im eingebauten Zustand des Bandes geschlossene Montage-Trennstelle aufweist.

    [0005] Nunmehr gelangt die Außenumfangsfläche des Kolbens nicht mehr in Berührung mit der sie umgebenden Führungsfläche des Zylinderraumes, vielmehr wird die Führung des Kolbens allein von dem Führungsband übernommen. Dieses sitzt so am Außenumfang des Kolbens, daß seine nach außen weisende Führungsfläche in Radialrichtung gesehen der Mantelfläche des Kolbens vorgelagert ist, so daß letztere mit Spiel der Führungsfläche des Zylinderraumes gegenüberliegt. Der Vorteil hiervon ist, daß der Kolben an seiner Außen­oberfläche keiner Feinbearbeitung bedarf, d. h. nach seiner Fertigung müssen keine Oberflächenverbesserungen mehr durchgeführt werden. Dies reduziert die Herstellungskosten beträchtlich. Die Halterung des im Querschnitt T-förmigen Führungsbandes erfolgt auf einfache Weise über den Halterungs­vorsprung, der in der im wesentlichen komplementären Umfangs­vertiefung des Kolbens einsitzt. Ein sicherer Sitz wird dadurch garantiert, daß das Material des Führungsbandes federelastische Eigenschaften aufweist, so daß keine weiteren Hilfsmittel zur Fixierung des Bandes erforderlich sind. Es wird durch die eigene Spannkraft in die Umfangsvertiefung gepreßt. Ferner hat die Materialauswahl den Vorteil einer besonderes einfachen Montage, bei der die beiden Bandenden im Bereich der Montage-Trennstelle lediglich so weit aufzu­weiten sind, daß das Band bequem über den Kolben überschieb­bar ist und sodann, wie eine Feder, in die Umfangsvertiefung des Kolbens einschnappt. Das Band ist also nicht in sich geschlossen, sondern ein an einer Stelle aufgeschlitzter Ring, so daß es zur Herstellung lediglich von entsprechen­dem, in Meterware vorliegendem Profilband auf das gewünschte Maß abzulängen und durch eine geeignete Temperaturbehandlung od. dgl. in die gewünschte Ringform zu formen ist. Vorteil­haft ist weiter, daß das Führungsband prakisch einen Puffer zwischen Kolben und Zylinder bildet, der Temperatur­schwankungen ausgleichen kann, so daß der Verschleiß ver­ringert und damit die Lebensdauer gesteigert wird.

    [0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt. Es ist von Vorteil, die Trenn­stelle als Schlitz auszubilden, der zweckmäßigerweise unter einem Winkel von etwa 45° gegenüber der Axialrichtung und der Umfangsrichtung des Bandes dasselbe unterteilt. Dadurch können die bei der Bandlänge einzuhaltenden Toleran­zen vergrößert werden, da Längenunterschiede durch gegen­seitiges Verschieben im Bereich der Trennstelle in gewissem Rahmen ausgeglichen werden können.

    [0007] Zweckmäßigerweise ist die nach außen weisende Bandfläche, die an der Führungsfläche des Zylinderraumes entlanggleitet, mit mindestens einer Vertiefung zur Aufnahme eines Schmier­mittels wie Fett versehen, die insbesondere als Umfangs­rille ausgebildet ist. Vorzugsweise sind zwei solcher Rillen vorhanden. Das Schmiermittel wird in den Vertiefungen gehalten und gleichzeitig bei der Kolbenbewegung gleich­mäßig über die Gleitfläche verteilt. Damit erhält man eine zuverlässige Dauerschmierung.

    [0008] Als Werkstoff für das Führungsband ist insbesondere Kunst­stoff geeignet; besonderes vorteilhaft ist eine Werkstoff­zusammensetzung aus 30 % Kohlefaser, 15 % Teflon und im übrigen Polyamid.

    [0009] Von Vorteil ist es, die in Längsrichtung des Kolbens ge­messene Breite der Umfangsvertiefung größer als die Breite des darin aufgenommenen Halterungsvorsprungs zu wählen, so daß das Band in Axialrichtung eine gewisse Bewegungs­ freiheit, z. B. 1/10 mm, hat. Damit ergibt sich eine nach­giebige Aufhängung des Kolbens, die Verspannungen aus­schließt. Diesbezüglich ist es auch vortielhaft, die Tiefe der Umfangsvertiefung größer als die Höhe des Halterungs­vorsprungs zu wählen.

    [0010] Eine Ausführungsform, bei der der Kolben im Querschnitt gesehen einen ovalen oder ellipsenförmigen, d. h. einen vom Kreisförmigen abweichenden Umriß aufweist, bietet sich vor allem dann an, wenn der Kolben gegen Verdrehung gesichert werden soll. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn er z. B. einen als Dauermagnetstück ausgebildeten Schaltmagneten trägt, der am Außenumfang des Zylinderrohrs positionierte Schalter betätigen soll. In diesem Zusammen­hang hat das Führungsband den Vorteil, daß es den Schalt­magneten abdecken kann, der im Kolben eingebettet ist. Hierzu weist der umlaufende Halterungsvorsprung des Führungs­bandes zweckmäßigerweise an entsprechender Stelle eine Aussparung auf, so daß der Magnet so nahe wie möglich am Zylinderrohr zu liegen kommt, um die Entfernung zu den außen angeordneten Schaltern und damit die Intensitäts­verluste des Magnetfeldes so gering wie möglich zu halten.

    [0011] Als besonders kostengünstige Ausführungsform bietet es sich an, ein einziges Kolbenführungsband vorzusehen, das sich im Bereich der Kolbenlängsmitte befindet und in Axial­richtung gesehen beidseits von jeweils einem Dichtring flankiert ist.

    [0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:

    Fig. 1 einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen Kolben-­Zylinder-Aggregat im Längsschnitt, wobei ein Teil des Kolbens und des Zylinders zu sehen sind,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Kolben­führungsband ohne Kolben,

    Fig. 3 einen Querschnitt durch einen mit dem Führungs­band versehenen Kolben, der einen Schaltmagneten trägt, und

    Fig. 4 einen Querschnitt durch eine besondere Ausführungs­form des Kolbenführungsbandes.



    [0013] Das erfindungsgemäße Kolben-Zylinder-Aggregat enthält, wie Fig. 1 darstellt, einen Zylinder bzw. ein Zylinderrohr 1 sowie einen von diesem umschlossenen Zylinderraum 2, in dem sich ein in Axialrichtung 3 hin- und herverschieb­barer Kolben 4 befindet. Beim Ausführungsbeispiel ist er an einer seiner axialen Seiten mit einer Kolbenstange 5 versehen. Durch wahlweise Beaufschlagung bzw. Entlüftung der beiden vom Kolben abgetrennten Druckräume 6, 6′ über nicht näher dargestellte Druckmittelöffnungen kann die Bewegung des Kolbens aktiviert werden.

    [0014] Bei seiner Verschiebebewegung wird der Kolben 4 über ein auch in den Fig. 2 bis 4 abgebildetes Führungsband 7 von der eine Führungsfläche 8 bildenden umfangsseitigen Innen­ oberfläche des Zylinderraums 2 geführt. Das Führungsband 7 ist in Gestalt eines Ringes geformt und erstreckt sich koaxial um den gesamten Außenumfang des Kolbens 4. Die in Radialrichtung nach außen zum Zylinder 1 hin weisende Bandfläche 9 liegt mit Gleitspiel an der Führungsfläche 8 an, während seine entgegengesetzte Innenfläche 10 sich an der der Führungsfläche 8 gegenüberliegenden Außenumfangs­fläche 14 des Kolbens abstützt. Letztere liegt der Führungs­fläche 8 mit Abstand gegenüber, das heißt, ohne das Führungs­band betrachtet, ist der Kolben mit Radialspiel im Zylinder angeordnet. Die Befestigung des Bandes am Kolben erfolgt über einen an der Innenfläche 10 des Bandes angeformten, radial nach innen vorstehenden, umlaufenden, sich in Längs­richtung des Bandes erstreckenden Halterungsvorsprung 15 (vgl. auch Fig. 3 und 4), der in eine entsprechende nutartige Umfangsvertiefung 16 des Kolbens 4 eingreift.

    [0015] Ein Kolben kann mit mehreren Führungsbändern bestückt sein oder aber mit einem einzigen Band, das sich praktisch über die gesamte Länge des Kolbens erstreckt. Besonders vorteilhaft ist jedoch die in Fig. 1 abgebildete Ausführungs­form mit einem einzigen Kolbenführungsband, das sich im Bereich der Kolbenlängsmitte befindet - ebenso wie die Umfangsvertiefung 16 -, wobei es in Axialrichtung 3 ge­sehen beidseits jeweils von einem Dichtring 17, 17′ flankiert ist. Diese Dichtringe sitzen jeweils in einer Umfangsnut 18, 18′ ein, die sich in den beiden dem Führungsband benach­barten Kolbenabschnitten befinden. Die Dichtringe über­ brücken dort den zwischen der Außenumfangsfläche 14 des Kolbens 4 und der Führungsfläche 8 befindlichen Spalt, der der Dicke des Führungsbandes (ohne Halterungsvorsprung) entspricht.

    [0016] Das in den Figuren dargestellte Führungsband 7 besteht aus Kunststoffmaterial, wobei sich eine Zusammensetzung aus 30 % Kohlefaser, 15 % Polytetrafluoräthylen (Teflon) und dem Rest Polyamid als besonders verschleißfrei heraus­gestellt hat, so daß gegenüber üblichen Werkstoffverbindun­gen eine drei- bis fünffach höhere Lebensdauer bzw. Standzeit erreicht werden kann. Gleichzeitig hat dieses Material gummielastische bzw. federelastische Eigenschaften, die eine bequeme Montage des Bandes auf dem Kolben ermöglichen.

    [0017] So ist das Band an einer Stelle 19 seines Umfanges mit einer Montage-Trennstelle 20 versehen, die zweckmäßiger­weise, wie Fig. 2 darstellt, ein Schlitz 21 ist. Das Führungsband 7 ist also nicht in sich geschlossen, sondern ein an einer Stelle aufgetrennter Ring, wobei die beiden Ringenden 22, 22′ auf Grund der federelastischen Eigen­schaften praktisch nicht auseinanderklaffen. Bei der Montage wird der Ring an seinen Enden 22, 22′ ein Stück weit aufge­bogen, sodann über den Kolben übergezogen bis zur Stelle der Umfangsvertiefung 16, in welche der Halterungsvor­sprung nach dem anschließenden Loslassen der Ringenden federähnlich einschnappt. Nach dem Einschieben des mit dem Band versehenen Kolbens in den Zylinderraum 2 erfolgt automatisch die Endanpassung, indem die beiden Ringenden 22 gegeneinandergepreßt werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Längsrichtung des linearen Schlitzes sowohl zur Axialrichtung 3 als auch zur Umfangsrichtung 23 schräg verläuft und insbesondere mit jeder Richtung einen Winkel von ca. 45° einschließt. Denn dann können die beiden Ring­enden in gewissem Rahmen aneinander abgleiten und auf diese Weise ein Ausgleich von Längentoleranzen vorgenommen werden.

    [0018] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Führungsbandes ist vor allem in den Fig. 2 und 4 gut zu erkennen. So ist das Band an seiner nach außen weisenden Bandfläche mit zwei sich entlang des gesamten Bandumfanges erstrecken­den Rillen 24, 24′ versehen, die in axialem Abstand zuein­ander angeordnet sind. Sie dienen zur Aufnahme eines Schmier­mittels wie Fett, das bei der Kolbenbewegung die eine Gleitfläche 25 bildende Bandfläche 9 mit einem gleich­mäßigen Schmierfilm überzieht. Eine leichte Kolbenbewegung ist damit gewährleistet.

    [0019] Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform ist lediglich eine Rille zur Aufnahme des Schmiermittels vorhanden, die dann zweckmäßigerweise in der Längsmitte des Führungs­bandes angeordnet ist. Im übrigen sind auch anders gestal­tete Vertiefungen in der Bandfläche zur Aufnahme des Schmier­mittels möglich, z. B. über den Außenumfang verteilt angeord­nete Ausnehmungen.

    [0020] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Kolben-­ Zylinder-Aggregats ist, daß der Kolben ohne besondere Oberflächenbearbeitung verwendbar ist, da seine Oberfläche nicht als Führungsfläche dient und nicht mit der Innen­oberfläche des Zylinderraumes in Berührung kommt.

    [0021] Bei dem Fig. 1 abgebildeten Ausführungsbeispiel ist die in Längsrichtung 3 gemessene Breite der Umfangsver­tiefung 16 größer als die Breite des aufgenommenen Halterungs­vorsprungs 15, so daß ein in der Zeichnung übertrieben groß dargestellter Spalt von ca. 1/10 mm besteht. Das Führungsband ist dadurch in Axialrichtung relativ gegen­über dem Kolben 4 bewegbar, so daß dieser leicht schwim­mend aufgehängt ist, was ein Entstehen von Spannungen zwischen Kolben und Zylinder verhindert. Zusätzlich kann auch noch, wie dargestellt, die Tiefe der Umfangsvertiefung 16 größer sein als die Höhe des Halterungsvorsprungs 15.

    [0022] Im übrigen sind der Halterungsvorsprung 15 und die mit ihm zusammenarbeitende Umfangsvertiefung 16 gegenüber den Längenabmessungen des Kolbens und den Breitenabmessungen des Bandes relativ schmal gewählt.

    [0023] Das in den Figuren abgebildete Kolben-Zylinder-Aggregat ist zusätzlich mit einer Schalteinrichtung versehen, indem der Kolben einen Schaltmagneten 29 trägt (vgl. Fig. 3), der außen am Zylinder angeordnete, nicht dargestellte Schalter im Vorbeibewegen betätigen kann. Da sich die Lage des Schaltmagneten 29 nicht verändern darf, ist aus diesem Grunde der Kolben 4 und entsprechend auch der Zylinder­ raum 2 im Querschnitt oval bzw. ellipsenförmig ausgebildet, so daß eine Verdrehung ausgeschlossen ist. Der Schaltmagnet 29 ist ein Dauermagnetstück, das vorteilhafterweise an einem Scheitelpunkt des Kolbens 4 in dessen Außenumfangs­fläche 14 eingelassen ist. Um jedoch zu gewährleisten, daß der Magnet so nahe wie möglich am Zylinderrohr ist, um die Übertragung des Magnetfeldes nicht zu beeinträchti­gen, ist das den Magneten 29 abdeckende Führungsband 7 im Bereich des Magneten mit einer Aussparung 30 versehen, in die das Magnetstück eingelassen ist. Der Schaltmagnet 29 ist somit einerseits geschützt und abgedeckt unterge­bracht, andererseits wird die Schaltpräzision dadurch nicht beeinträchtigt.

    [0024] Die Anwendung des Führungsbandes ist gerade bei Ovalkolben besonders vorteilhaft, da deren Form bei konventioneller Bauweise wesentlich schwieriger paßgenau herstellbar ist als kreisförmige Kolben.


    Ansprüche

    1. Kolben-Zylinder-Aggregat mit einem Zylinder, in dessen Zylinderraum sich ein in Axialrichtung verschiebbarer, von der umfangsseitigen Führungsfläche des Zylinderraumes geführter Kolben befindet, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (4) von mindestens einem koaxial angeordneten, sich über einen Längsabschnitt des Kolbens (4) erstrecken­den ringförmigen Führungsband (7) umgeben ist, dessen in Radialrichtung nach außen weisende Bandfläche (9) an der Führungsfläche (8) des Zylinderraumes (2) mit Gleit­spiel zur Führung des Kolbens (4) anliegt und dessen entgegen­gesetzte Innenfläche (10) sich an der der Führungsfläche (8) des Zylinderraumes (2) mit Abstand gegenüberliegenden Außenumfangsfläche (14) des Kolbens (4) abstützt und einen radial nach innen vorstehenden umlaufenden Halterungsvor­sprung (15) aufweist, der in eine nutartige Umfangsvertiefung (16) des Kolbens (4) eingreift, und daß das Führungsband (7) aus Material mit federelastischen Eigenschaften besteht und an einer Stelle seines Umfangs eine im eingebauten Zustand des Bandes (7) geschlossene Montage-Trennstelle (20) aufweist.
     
    2. Kolben-Zylinder-Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennstelle (20) ein Schlitz (21) ist.
     
    3. Kolben-Zylinder-Aggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (21) linear und schräg zur Axialrichtung (3) und zur Umfangsrichtung (23) verläuft und insbesondere unter einem Winkel von 45° zu beiden Richtungen (3,23) verläuft.
     
    4. Kolben-Zylinder-Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Gleitfläche (25) bildende, nach außen weisende Bandfläche (9) mindestens eine Vertiefung (24, 24′) zur Aufnahme von Schmiermittel aufweist.
     
    5. Kolben-Zylinder-Aggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Vertiefung eine sich entlang des gesamten Bandumfangs erstreckende Rille (24, 24′) ist, wobei zweckmäßigerweise zwei in axialem Abstand zueinander angeordnete Rillen (24, 24′) vorhanden sind.
     
    6. Kolben-Zylinder-Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsband aus Kunststoff besteht.
     
    7. Kolben-Zylinder-Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsband (7) aus ca. 30 % Kohlefaser, ca. 15 % Polytetrafluoräthylen (Teflon) und im übrigen im wesentlichen aus Polyamid besteht.
     
    8. Kolben-Zylinder-Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die in Längsrichtung (3) des Kolbens gemessene Breite der Umfangsvertiefung (16) größer ist als die Breite des Halterungsvorsprungs (15), so daß dieser mit Axialspiel von insbesondere ca. 1/10 mm in der Vertiefung (16) angeordnet ist.
     
    9. Kolben-Zylinder-Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Umfangs­vertiefung (16) größer ist als die Höhe des Halterungs­vorsprungs (15).
     
    10. Kolben-Zylinder-Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (4) einen ovalen bzw. ellipsenförmigen, vom Kreisförmigen abweichen­den Querschnitt aufweist.
     
    11. Kolben-Zylinder-Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Halte­rungsvorsprung (15) des Führungsbandes (7) an einer Stelle eine Aussparung (30) aufweist, die einer Ausnehmung des Kolbens gegenüberliegt, in die ein Schaltmagnet (29) einsetz­ bar ist, der im eingesetzten Zustand vom Führungsband (7) abgedeckt ist.
     
    12. Kolben-Zylinder-Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziges Kolben­führungsband (7) vorhanden ist, das sich im Bereich der Kolbenlängsmitte befindet, wobei die umfangsseitigen Außen­oberflächen (14) der in Axialrichtung (3) gesehen beidseits des Bandes (7) befindlichen Kolbenabschnitte der Führungs­fläche (8) des Zylinderraumes (2) mit Abstand gegenüber­liegen und zweckmäßigerweise jeweils einen gegenüber der Führungsfläche abdichtenden Dichtring (17, 17′) tragen.
     




    Zeichnung