[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rotationskolbenpumpe nach dem Oberbegriff
des 1. Anspruchs und ihre Verwendung zur Steuerung der Ventile einer Verbrennungskraftmaschine.
Aus der FR-A-2 480 853 ist eine mittels eines Drehschiebers gesteuerte Einrichtung
zur Ventilsteuerung bekannt, bei der aus einer zentralen Druckquelle beaufschlagte,
hydraulisch betätigte Ventile dadurch in ihrer Charakteristik verändert werden, daß
durch zwei gegeneinander verdrehbare Kulissen ein in Abhängigkeit von verschiedenen
Betriebsparametern der Maschine variierbarer Durchgang für das Hydraulikfluid geschaffen
wird. Wegen der bei den verschiedenen Betriebstemperaturen der Maschine unterschiedlichen
Viskosität des Hydraulikfluids läßt sich mit einer Einrichtung dieser Art jedoch keine
exakte Ventilsteuerung erreichen. Die Anmelderin hat daher in ihrer nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung P 37 04 071.5 einen verbesserten Drehschieber vorgeschlagen,
mittels dessen eine weitgehende Variabilität der Ventilcharakteristik erreicht werden
kann. Beide erwähnte Vorrichtungen entnehmen das unter Druck stehende Hydraulikfluid
einer nicht näher spezifizierten Quelle, wofür der Fachmann vorzugsweise die ohnehin
vorhandene Schmierölpumpe der Maschine auswählen wird. Diese weist eine möglichst
gleichbleibende Fördercharakteristik auf, um den Druck des geförderten Öls konstant
zu halten, d. h. sie wirkt nur als Druckpumpe und ist dem Bedarf der Ventilsteuerung
nicht angepaßt, die während einer Umdrehung der Kurbelwelle während eines ersten Zeitraumes
das Ventil öffnet, während eines zweiten Zeitraumes es wieder schließt und zuletzt
während eines dritten Zeitraumes geschlossen hält.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Rotationskolbenpumpe mit einer an diesen
Bedarf angepaßten Charakteristik, die nur intermittierend die Ventile beaufschlagt
und sowohl als Druck- als auch als Saugpumpe arbeitet, wobei diese Arbeitstakte jeweils
einer der Ventilbewegungen, dem Öffnen oder dem Schließen zugeordnet sind. Die Ventilsteuerung
soll innerhalb eines geschlossenen, vom Schmierölkreislauf der Maschine unabhängigen
Kreises erfolgen, so daß für beide Verwendungszwecke das jeweils geeignetste Fluid
verwendet werden kann.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden Teil des 1. Anspruchs
angegebenen Mittel. Während eines Teils ihres Umlaufes, während dessen die ersten
Auslässe offen sind, fördert die Pumpe in das Pumpengehäuse zurück, so daß keine externe
Pumpwirkung auftritt und das angesteuerte Ventil in seiner Lage verharrt. Werden die
ersten Auslässe geschlossen, so fördert die Pumpe ausschließlich in die zweiten Auslässe
und es wird eine Kraft auf das Ventil ausgeübt, die zu dessen Öffnung führt. Anschließend
wirkt die Pumpe als Saugpumpe und zieht das Ventil wieder in seine geschlossene Stellung
zurück.
[0004] Der 2. Anspruch bezeichnet den bevorzugten Verwendungszweck der erfindungsgemäßen
Pumpe, der durch deren intermittierende und abwechselnd in der einen oder anderen
Richtung erfolgende Wirkung ermöglicht wird.
[0005] Gemäß dem 3. Anspruch entspricht bei der vorgesehenen Verwendung der Zeitraum, während
der die Pumpe nicht extern fördert demjenigen Zeitraum, während dessen das gesteuerte
Ventil geschlossen bleibt.
[0006] Die Ausgestaltung gemäß dem 4. Anspruch gestattet es, die Schließbewegung des Ventils
ohne Zuhilfenahme von Federn durch die Saugwirkung der Pumpe zu bewerkstelligen, was
bedeutet, daß bei der Öffnung des Ventils nicht erst die Kraft eben dieser Federn
überwunden werden muß.
[0007] In der Ausgestaltung gemäß dem 5. Anspruch wirkt die Pumpe als Druckpumpe, solange
durch die Wirkung des Exzenters der Kolben radial nach außen bewegt wird und als Saugpumpe,
sobald sich diese Bewegung umkehrt.
[0008] Gemäß dem 6. Anspruch erfolgt die Öffnung und Schließung der ersten Auslässe mittels
eines Drehschiebers, der entsprechend dem im 7. Anspruch gemachten Vorschlag vorzugsweise
auf der Pumpenwelle selbst befestigt ist.
[0009] Um die Ventilsteuerung den verschiedenen Betriebszuständen der Maschine anpassen
zu können, wird im 8. Anspruch vorgeschlagen, daß die Charakteristik des Drehschiebers
veränderbar ist, so daß sich auch die Dauer der Zeiträume ändert, während der die
ersten Auslässe geschlossen bzw. geöffnet sind, so daß sich entsprechend auch der
Zeitraum ändert, während dessen die Ventile geöffnet bzw. geschlossen sind.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar
im Längsaxialschnitt. An eine angetriebene Welle 1 sind Exzenter 2 angeformt, die
während einer Umdrehung der Welle 1 eine hin- und hergehende Taumelbewegung ausführen.
Durch Rollenlager 3 vermittelt, wird diese Bewegung Kolben 4 mitgeteilt, die in entsprechend
in einem Pumpengehäuse 5 radial angelegten Zylinderräumen 6 verschieblich sind. Die
Leerräume des Gehäuses 5 sind mit einem Hydraulikfluid gefüllt, so daß dieses bei
einer radial auswärts gerichteten Bewegung der Kolben 4 in jeweils einen Kanal 7 verdrängt
wird, der sich in erste Auslässe 8 und zweite Auslässe 9 gabelt. Die ersten Auslässe
8 münden auf dem Umfang eines Drehschiebers 10, der auf einem Teil dieses Umfanges
mit Ausnehmungen 11 versehen ist, von denen aus sich weitere Kanäle 12 zurück in das
Innere des Gehäuses 5 erstrecken. Befinden sich die ersten Auslässe 8 auf dem Umfang
des Drehschiebers gegenüber einer der Ausnehmungen 11, so wird das vom Kolben 4 geförderte
Hydraulikfluid über die weiteren Kanäle 12 zurück in das Gehäuse 5 gefördert, wo es
genau denjenigen Raum füllt, der durch die Auswärtsbewegung des Kolbens 4 freigegeben
wurde. Eine externe Pumpwirkung tritt so nicht auf. Liegen die ersten Auslässe dagegen
solchen Teilen des Umfangs des Drehschiebers 10 gegenüber, die nicht von den Ausnehmungen
11 eingenommen werden, werden dieselben versperrt und das gepumpte Fluid wird durch
die zweiten Auslässe 9 ins Innere eines Stellzylinders 13 gefördert, in dem der als
Kolben ausgestaltete Schaft eines Ventiles 14 bewegt wird, so daß sich das Ventil
14 öffnet. Hat der Kolben 4 seinen radial äußersten Punkt erreicht, geht durch die
Wirkung der Exzenter 2 seine Bewegung in eine radial nach innen gerichtete über, wodurch
in dem betreffenden Zylinder 6 ein Unterdruck erzeugt wird, durch den das Hydraulikfluid
aus dem Stellzylinder 13 herausgesaugt wird und sich das Ventil 14 wieder schließt,
da durch den äußeren Atmosphärendruck bedingt sein Kolben wieder in den Stellzylinder
13 hineingedrückt wird. Das Schließen des Ventils 14 koinzidiert mit der erneuten
Öffnung der ersten Auslässe 8, indem durch die Drehung des Drehschiebers 10 wieder
eine der Ausnehmungen 11 vor diese gelangt. Das Ventil 14 bleibt dann unabhängig von
der kontinuierlichen Bewegung der Kolben 14 geschlossen, da dann die Pumpe über die
weiteren Kanäle 12 aus dem Inneren des Gehäuses 5 ansaugen kann. Wie durch die Pfeile
angedeutet, ist der Drehschieber längsverschieblich und seine Ausdehnungen weisen
ein axial unterschiedliches Profil auf, so daß wechselnde Teile des Umfanges durch
dieselben eingenommen werden. Hierdurch kann der Zeitraum variiert werden, während
dessen die ersten Auslässe 8 geöffnet bleiben und keine Pumpwirkung auf den Stellzylinder
13 ausgeübt wird; entsprechend kann die Dauer der Zeit variiert werden, während deren
das Ventil 14 geschlossen bleibt. Um die an den Abdichtungen der Welle 1, des Drehschiebers
10 und der Ventile 14 auftretenden kleinen Leckagen auszugleichen, ist der betreffende
Kreislauf über ein Rückschlagventil 15 mit einer unter Druck stehenden Quelle 16 zusätzlichen
Hydraulikfluids verbunden. Wird die Pumpe wie hier beschrieben zur Steuerung von Ventilen
14 einer Verbrennungskraftmaschine verwendet, so wird die Welle 1 zweckmäßigerweise
von der Kurbelwelle derselben aus angetrieben in irgendeiner der dem Fachmann bekannten
Weise, wie sie z. B. zum Antrieb von Nockenwellen entwickelt worden sind. In der hier
dargestellten Ausführungsform wird der eine der beiden Exzenter 2 ein Einlaß- und
der andere derselben ein Auslaßventil steuern. Bei mehrzylindrigen Maschinen sind
jedem Exzenter 2 entsprechend viele über den Umfang verteilte Kolben 4 zugeordnet,
so daß die Ventile der jeweiligen Gruppe in der gewünschten Folge nacheinander betätigt
werden.
1. Rotationskolbenpumpe mit ersten und zweiten Auslässen (8, 9), dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Auslässe (8) in das Pumpengehäuse (5) zurückgeführt und während eines
Teils des Umlaufs der Pumpe verschließbar sind.
2. Verwendung einer Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1 zur Steuerung der Ventile
(14) einer Verbrennungskraftmaschine.
3. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1 in der Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Auslässe (8) während desjenigen Teils des Umlaufes der Pumpe offen
sind, der demjenigen Teil der Kurbelwellendrehung entspricht, während dessen das gesteuerte
Ventil (14) geschlossen ist.
4. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1 in der Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Auslässe (9) mit je einem Stellzylinder (13) für das jeweilige Ventil
verbunden sind.
5. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens einen durch die Drehbewegung eines Exzenters (2) in radialer
Richtung bewegbaren Kolben (4) aufweist, der in einen in die ersten und zweiten Auslässe
(8, 9) führenden Kanal (7) fördert.
6. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Auslässe (8) durch einen Drehschieber (10) verschließbar sind.
7. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehschieber (10) auf der Pumpenwelle (1) befestigt ist.
8. Rotationskolbenpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Charakteristik des Drehschiebers (10) veränderbar ist.