[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Entlüftungsvorrichtung für eine Kraftstoffanlage
von Brennkraftmaschine, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der auf die Anmelderin zurückgehenden Einführungsschrift für den Kundendienst
"Neue Lastkraftwagen, leichte Klasse, März 1984, Seite 28 ist eine Entlüftungsvorrichtung
bekannt, die als Entlüftungsbohrung ausgebildet stromab eines Kraftstoffilters in
einer Querverbindung zwischen der Vorlaufleitung und der Rücklaufleitung angeordnet
ist. Die aus dem Kraftstoffilter austretende Entlüftungsmenge fließt somit über die
Entlüftungsbohrung und schließlich gemeinsam mit der durch due Einspritzpumpe gedrückten
Spülmenge in den Kraftstofftank zurück. Um bei einer derartigen Entlüftungs- bzw.
Drosselbohrung Verstopfungsgefahren auszuschließen, muß der drosselnde Durchgang einen
bestimmten Mindestquerschnitt aufweisen. Die hierbei dauernd übertretende Kraftstoffmenge
ver mindert den Förderdruck, es tritt eine Beeinträchtigung der Motorleistung auf
und die von der Hochdruckeinspritzpumpe rückgeführte verminderte Spülmenge wirkt sich
nachteilig auf die Pumpenkühlung aus.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile zu beseitigen
und eine verbesserte Entlüftungsvorrichtung in einer Kraftstoffanlage der eingangs
beschriebenen Art vorzusehen, die während des Betriebes der Brennkraftmaschine eine
dauerhaft wirkende Entlüftung sicherstellt, darüber hinaus aber auch ermöglicht, daß
während des Stillstandes der Brennkraftmaschine bei Undichtheiten im Leitungssystem
Rüchströmungen aus der Rücklaufleitung oder Vorlaufleitung verhindert werden.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe dienen die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme ergibt sich eine ventilartige Funktion. Sobald
die Förderpumpe pumpt, baut sich in der Vorlaufleitung ein Druck auf, der das Schließglied
vom eingangsseitigen Ventilsitz abhebt, derart, daß bereits im Kraftstoffsystem befindliche
Luft aufgrund des geringen Strömungswiderstandes dieses Schließglied ungehindert umströmend
sehr schnell in den angeschlossenen Rücklauf und somit in den Tank entweicht. Bevor
Kraftstoff übertreten kann, wird aufgrund des höheren Strömungswiderstandes zum Schließglied
dieses weiter angehoben und weitgehend dichtend gegen den ausgangsseitigen Ventilsitz
gepreßt. Die im normalen Fahrbetrieb aus dem Kraftstoff kontinuierlich austretenden,
im Filteroberteil gesammelten Gase können in dieser Stellung des Schließgliedes weiterhin
entweichen, ohne daß nennenswerte Kraftstoffmengen durchtreten. Sobald die Kraftstoffanlage
drucklos ist, kommt das Schließglied durch die Schwerkraft auf dem gegen überliegenden
Ventilsitz zur Anlage und bewirkt eine Abdichtung in Gegenrichtung, so daß die vorherige
Verbindung zwischen Vorlauf- und Rücklaufleitung zuverlässig unterbrochen und die
Rückströmung unterbunden ist.
[0006] In den Unteransprüchen sind noch förderliche Weiterbildungen beansprucht.
[0007] Die Erfindung wird an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Kraftstoffanlage mit integrierter Entlüftungsvorrichtung als doppeltwirkendes
Umschaltventil
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab dieses Umschaltventil und
Fig. 3 das Umschaltventil mit federbelastetem Schließglied.
[0008] Eine mit 1 bezeichnete Kraftstoffanlage für eine luftverdichtende Einspritzbrennkraftmaschine
2 enthält eine Entlüftungsvorrichtung, die als doppeltwirkendes Umschaltventil 3
ausgebildet und in ein Kraftstoffilter 4 so eingesetzt ist, daß eine von einer Förderpumpe
5 ausgehende und an dem Kraftstoffilter 4 angeschlossene und ungefilterten Kraftstoff
enthaltende Vorlaufleitung 6 mit einer Rücklaufleitung 7 verbindbar ist, die von
einer Hochdruckeinspritzpumpe 8 zu einem Kraftstofftank 9 führt. Das Umschaltventil
3 besteht aus einem in das Kraftstoffilter 4 eingeschraubten Hohlschraubenkörper mit
einer zentral verlaufenden abgestuften Sackbohrung 10, deren Abstufung einen obenliegenden
Ventilsitz 11 bildet. Ein unterliegender Ventilsitz 12 ist durch einen in die Sackbohrung
10 eingepreßten Ring 13 gebildet.
[0009] Zwischen beiden Ventilsitzen 11 und 12 ist ein Schließglied 14 frei bewegbar angeordnet,
das je nach Betriebszustand der Brennkraftmaschine 2 an einem der beiden Ventilsitze
11, 12 anliegt. Das Schließglied 14 ist gemäß Fig. 2 eine Kugel, es kann aber auch
ein plattenförmiges Teil sein. Die Kugel weist eine definierte Oberflächenrauhigkeit
auf, durch die grundsätzlich Entlüftungsgase über die Sackbohrung 10 und eine durchgehende
Querbohrung 15 dem Hohlschraubenkörper übertreten können. Ein Ringstück 16 stellt
die Verbindung der Querbohrung 15 zur Rücklaufleitung 7 her.
[0010] Anstelle einer aufgerauhten Kugel für den Durchlaß der Entlüftungsgase kann der
Ventilsitz 11 eine definierte Oberflächenrauhigkeit oder eine oder mehrere kleine
Kerben aufweisen, ohne daß nennenswerte Kraftstoffmengen mit abgeführt werden. Durch
selbstreinigende Wirkung der feinen Durchgänge beim Öffnen der Kugel - die Brennkraftmaschine
ist stillgesetzt und der Kraftstoffdruck zusammengefallen -werden Verstopfungsgefahren
vermieden. Die Entlüftung ist dauerhaft sichergestellt. Der untenliegende Ventilsitz
13 sowie die Kugel haben die Funktion eines Rückschlagventiles. Um hierbei eine zuverlässige
Trennung zwischen der Rücklaufleitung 7 und der Vorlaufleitung 6 zu ermöglichen,
kann die Kugel durch eine Feder 17 belastet sein. Die Federkraft ist hierbei gering,
so daß der Öffnungsdruck während der Kraftstofförderung kleiner ist als derjenige
des Überströmventils (nicht dargestellt) an der Einspritzpumpe 8.
1. Entlüftungsvorrichtung für eine Kraftstoffanlage von luftverdichtenden Einspritzbrennkraftmaschinen,
mit einem für die Entlüftungsmenge vorgesehenen und stromauf eines Kraftstoffilters
angeordneten Durchlaß, der eingangsseitig mit einer von einer Förderpumpe ausgehenden
und über den Kraftstoffilter zu einer Hochdruckeinspritzpumpe führenden Vorlaufleitung
und der ausgangsseitig mit einer von der Hochdruckeinspritzpumpe zu einem Kraftstofftank
führenden Rücklaufleitung in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftungsvorrichtung als doppeltwirkendes Umschaltventil (3) mit einem
zwischen zwei Ventilsitzen (11, 12) beweglichen Schließglied (14) ausgebildet ist,
das einerseits bei Förderdruck an den dem Ausgang des Durchlasses zugewandten Ventilsitz
(11) gasdurchlässig, jedoch weitgehend flüssigkeitsdicht und andererseits bei druckloser
Vorlaufleitung (6) an den dem Eingang des Durchlasses zugewandten Ventilsitz (12)
die Verbindung zwischen der Vorlauf- und der Rücklaufleitung (6, 7) trennend zur
Anlage kommt.
2. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schließglied (14) oder der dem Ausgang des Durchlasses zugewandte Ventilsitz
(11) eine aufgerauhte Anlagefläche aufweist.
3. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schließglied (14) durch eine Kugel gebildet ist.
4. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 3 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Ausgang des Durchlasses zugewandte Ventilsitz (11) mit mindestens einer
Kerbe versehen ist.
5. Entlüftungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (3) als ein in das Kraftstoffilter(4) fest eingesetzter und
im ungefilterten Strömungsweg der Vorlaufleitung(6)liegender Hohlschraubenkörper ausgebildet
ist.
6. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 5 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlschraubenkörper eine zentral verlaufende und abgestufte Sackbohrung (10)
aufweist, die über eine durchgehende Querbohrung(15) im Hohlschraubenkörper mit der
Rücklaufleitung(7) verbunden ist.
7. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 6 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Ventilsitz (11) durch die Stufe der Sackbohrung (10) und der andere
Ventilsitz (12) durch einen in die Sackbohrung (10) eingepreßten Ring (13) gebildet
ist.
8. Entlüftungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schließglied (14) auf dem dem Eingang des Durchlasses zugewandten Ventilsitz
federkraftunterstützt aufliegt.