(19)
(11) EP 0 307 769 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.1989  Patentblatt  1989/12

(21) Anmeldenummer: 88114553.6

(22) Anmeldetag:  07.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D04B 15/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH ES GB IT LI

(30) Priorität: 18.09.1987 DE 3731379

(71) Anmelder: SIPRA Patententwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH
D-72461 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Plath, Ernst-Dieter
    D-7470 Albstadt 2-Tailfingen (DE)
  • Steidle, Eduard
    D-7200 Tuttlingen-Möhringen (DE)

(74) Vertreter: Freiherr von Schorlemer, Reinfried 
Karthäuser Strasse 5A
D-34117 Kassel
D-34117 Kassel (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Strickmaschine mit Fadenwechseleinrichtung


    (57) Bei der Strickmaschine mit einer Fadenwechseleinrichtung mit Knotvorrichtung, in welcher ein Faden von der Knotvor­richtung (10) über eine Fadenspeichervorrichtung (30) zu einer Fadenverarbeitungsstelle (16) geführt wird, ist die Fadenlänge zwischen der Knotvorrichtung und der Fadenver­arbeitungsstelle immer gleich gehalten, so daß der Steuer­einrichtung (20) zur Auslösung einer Knotenbildung beim Fadenwechsel feste Daten für diese Länge vorliegen. Außer­dem wird die Antriebsbewegung der Strickmaschine (17) mittels eines Weggebers (22) überwacht, der unabhängig von der Nadelteilung eines Nadelbettes pro Weglängeneinheit eine vorgegebene Impulszahl liefert, die als Taktimpulse in der Steuereinrichtung (20) ausgewertet werden. Durch diese Maßnahmen läßt sich der Aufbau der Steuereinrichtung vereinfachen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Strickmaschine mit einer Fadenwechseleinrichtung mit mindestens einer Knotvorrich­tung, mit einer Fadenspeichervorrichtung, die zwischen der Knotvorrichtung und einer Fadenverarbeitungsstelle der Strickmaschine angeordnet ist, und mit einer einen Mikro­prozessor und einen Knotdatenspeicher aufweisenden Steuer­einrichtung für die Fadenwechseleinrichtung, zu der ein Sensor gehört, der von der Bewegung eines Maschinenteiles abhängige Impulse liefert.

    [0002] Bei Strickmaschinen werden in zunehmendem Maße Knotvor­richtungen als Fadenwechseleinrichtungen eingesetzt, bei welchen bei einem Fadenwechsel der neue Faden an den alten Faden angeknotet wird. Auf diese Weise lassen sich im Ge­strick genau lokalisierte Fadenwechselstellen erzielen, was insbesondere bei einem Farbwechsel vorteilhaft ist. Steuerungstechnisch ergibt sich aber das Problem, die Knotvorrichtung und die Fadenzufuhr so zu steuern, daß der Knoten auch genau an der gewünschten Fadenwechselstelle im Gestrick erscheint. Die bisher bekannten Steuereinrichtun­gen zur Lösung des genannten Problemes haben den Nachteil, daß eine größere Zahl von Sensoren erforderlich ist und dementsprechend eine größere Anzahl von Meßdaten in der Steuereinrichtung berücksichtigt werden muß, was den Auf­bau der Steuereinrichtung verkompliziert.

    [0003] Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, bei einer Strickmaschine der eingangs genannten Art die Steuereinrichtung für die Fadenwechseleinrichtung zu ver­einfachen, ohne dadurch ihre Genauigkeit und Betriebs­sicherheit zu vermindern.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird bei einer Strickmaschine mit den eingangs genannten Einrichtungen erfindungsgemäß da­durch gelöst, daß die Länge des über die Fadenspeichervor­richtung geführten Fadens zwischen jeder Knotvorrichtung und der ihr zugeordneten Fadenverarbeitungsstelle auf einem konstanten, in einem Speicher der Steuereinrichtung festgehaltenen Wert gehalten ist, und daß der die be­wegungsabhängigen Impulse liefernde Sensor ein von der Nadelteilung eines Nadelbettes unabhängiger Weggeber mit festgelegter Impulszahl pro Weglängeneinheit ist.

    [0005] Indem die Länge des Fadens zwischen der Knotvorrichtung und der Fadenverarbeitungsstelle konstant gehalten und auch die für eine gewünschte Maschenlänge erforderliche Fadenlänge abgespeichert wird, können in der erfindungs­gemäß ausgebildeten Steuereinrichtung gesonderte Sensoren, welche die Garnbewegung zu einem Fadenspeicher und die Garnbewegung von einem Fadenspeicher weiter zur Fadenver­ arbeitungsstelle erfassen und entsprechend im Mikroprozes­sor der Steuereinrichtung zu verwertende Daten liefern, entfallen. Dadurch wird eine wesentliche Vereinfachung der Steuereinrichtung und eine Beschleunigung des Steuerab­laufes erzielt. Eine weitere Vereinfachung der Steuerein­richtung ergibt sich dadurch, daß ein von der Nadelteilung eines Nadelbettes unabhängiger Weggeber verwendet wird, der über die gesamte Weglänge eine vorgegebene Impulszahl liefert, unabhängig davon, ob es sich um eine Strick­maschine mit feiner oder gröberer Nadelteilung handelt. Der Weggeber erbringt den zusätzlichen Vorteil, daß jeder seiner Impulse eine bestimmte Stelle des Nadelbettes be­zeichnet. Eine Vereinfachung der Signalauswertung und damit auch des Aufbaus der Steuereinrichtung kann mit einem Weggeber erzielt werden, der zusätzlich nach jeder Weglänge, die der Gesamtlänge eines Nadelbettes ent­spricht, also bei Rundstrickmaschinen einer Nadelzylinder­umdrehung, einen Nullimpuls liefert, so daß die Impulse für jede Wegstrecke neu von Null an aufgezählt werden. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß ein evtl. auf einer Wegstrecke auftretender Fehler, etwa eine Verschie­bung einer Knotenlage im Gestrick, auf die nachfolgenden Wegstrecken nicht weitergegeben wird. Fehler könnten sich also nicht aufaddieren.

    [0006] Durch die Maßnahmen gemäß der Erfindung läßt sich eine Knotvorrichtung so sicher steuern, daß sich eine schwierig zu verwirklichende Kontrolle der Steuereinrichtung über eine Ortung der Knotenlage im Gestrick erübrigen kann.

    [0007] Unter der vorstehend genannten Fadenspeichervorrichtung sind in erster Linie Speichertrommeln zu verstehen, über welche der Faden in mehreren Windungen gelegt ist. Diese Speichertrommeln können in sog. Fournisseuren angeordnet sein und entweder als kontinuierlich angetriebene oder feststehende Speichertrommeln ausgebildet sein. Im erste­ren Falle bilden die Speichertrommeln keine echten Faden­speicher, sondern bewirken durch eine von der jeweiligen Betriebsgeschwindigkeit der Strickmaschine und vom Faden­verbrauch abhängige Bewegung eine positive Fadenzufuhr zur Fadenverarbeitungsstelle, wo der Faden entsprechend mit gleichbleibender Spannung und Fadenmenge zugeführt wird. Im anderen Falle, bei feststehender Speichertrommel, bil­det die Trommel einen echten Fadenspeicher, auf welchen der Faden mittels eines ersten Fadenfingers aufgewickelt und mittels eines zweiten Fadenfingers abgewickelt wird. In jedem Falle wird bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Strickmaschine zur Gewährleistung einer konstant bleiben­den Fadenlänge zwischen der Knotvorrichtung und der Faden­verarbeitungsstelle immer die gleiche Windungszahl einge­halten, was bei einer Fadenspeichervorrichtung mit fest­stehender Speichertrommel dadurch gewährleistet werden kann, daß den Wickelfingern eine Synchronbewegung aufge­zwungen wird, beispielsweise der zweite Wickelfinger durch den von den verarbeitenden Nadeln ausgeübten Fadenzug in Drehung versetzt und an einem Impulsgeber vorbeibewegt wird, dessen Impulse einen den ersten Wickelfinger bewe­genden Schrittmotor betätigen, der den ersten Wickelfinger zu einer synchronen Nachlieferung von Faden auf die Spei­chertrommel zwingt.

    [0008] Eine weitere Vereinfachung der Steuereinrichtung läßt sich dadurch erzielen, daß Teile der Steuereinrichtung an den einzelnen Knotvorrichtungen angeordnet werden, beispiels­weise ein einstellbarer Fadenlängenspeicher und natürlich Sensoren, welche die Stellung von Knotvorrichtungsteilen überwachen können. Die Fadenlänge zwischen Knotvorrichtung und Fadenverarbeitungsstelle kann bei den mehreren Knot­vorrichtungen unterschiedlich sein. Sie und die für eine gewünschte Maschenlänge erforderliche Fadenlänge wird an jeder Knotvorrichtung vor Beginn des Strickvorgangs gemes­sen und an den einzelnen Knotvorrichtungen oder an der zentralen Steuereinrichtung individuell in den Fadenlän­genspeicher eingegeben.

    [0009] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele des Erfindungs­gegenstandes anhand der beiliegenden Zeichnung näher er­läutert.

    [0010] Im einzelnen zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Blockdarstellung der erfin­dungswesentlichen Teile einer Fadenwechselein­richtung an einer Rundstrickmaschine zur Her­stellung von Bindungen mit gleichbleibendem Fadenverbrauch;

    Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der Fadenwechseleinrichtung einer Rundstrickmaschine zur Herstellung von Bindungen mit wechselndem Fadenverbrauch, z. B. für Jacquardmuster oder Intarsienmuster;

    Fig. 3 eine gegenüber Fig. 2 vergrößerte Darstellung eines Speicher-Fournisseurs, teilweise im ver­tikalen Längsschnitt.



    [0011] In Fig. 1 ist eine Knotvorrichtung 10 einer Fadenwechsel­einrichtung nur schematisch als Kästchen dargestellt. Der Einzelaufbau der Knotvorrichtung interessiert hier nicht. Der Knotvorrichtung sind vier Fäden 11, 12, 13 und 14 zu­geführt, zwischen denen gewechselt werden kann, indem ein ausgewählter neuer Faden an den bisher benutzten Faden, beispielsweise 11, angeknüpft wird. Der jeweils ausgewähl­te Faden 11-14 wird von der Knotvorrichtung 10 über einen sog. Positiv-Fournisseur 15 zu einer Fadenverarbeitungs­stelle 16 einer schematisch durch ihren Nadelzylinder 17 angedeuteten Rundstrickmaschine geführt. In dem Positiv-­Fournisseur ist der Faden in mehreren Winderungen über eine Speichertrommel 18 gelegt, die mittels eines An­triebsbandes 19 in Abhängigkeit vom Fadenverbrauch und von der Umdrehungsgeschwindigkeit des Nadelzylinders 17 der Rundstrickmaschine angetrieben wird. Durch den Positiv-­Fournisseur 15 wird der jeweilige Faden 11-14 der Faden­verarbeitungsstelle 16 zwangsweise in der benötigten Menge und damit mit einer gleichbleibenden Spannung tangential zugeführt. Durch den Zwangsantrieb der Speichertrommel 18 ist sichergestellt, daß immer die gleiche Menge von Faden auf die Speichertrommel 18 nachgewickelt wird, wie am un­teren Ende von der Speichertrommel 18 tangential abgezogen wird. Dementsprechend ist bei jeder Betriebsgeschwindig­keit des Nadelzylinders 17 die Länge des Fadens, der sich von der Knotvorrichtung 10 über den Positiv-Fournisseur 15 zu einer Fadenverarbeitungs stelle 16 der Rundstrick­maschine erstreckt, immer gleich groß. Jedes System hat eine Speichertrommel, und jede Speichertrommel trägt die gleiche Zahl von Fadenwindungen.

    [0012] Rundstrickmaschinen sind überwiegend mehrsystemig ausge­bildet, und jedem System kann eine eigene Knotvorrichtung 10 zugeordnet sein. Alle Knotvorrichtungen 10 einer Rund­strickmaschine sind mit einer gemeinsamen Steuereinrich­tung 20 gekoppelt, weisen aber jede einen eigenen Steuer­teil 21 auf, der Teil der Gesamtsteuereinrichtung der Rundstrickmaschine ist. Zur Steuereinrichtung 20 gehört ein Weggeber, der bei der dargestellten Rundstrickmaschine als Winkeldrehgeber 22 ausgebildet ist und antriebsmäßig mit dem umlaufenden Nadelzylinder 17 der Rundstrickmaschi­ne gekoppelt ist. Der Winkeldrehgeber liefert über eine volle Umdrehung des Nadelzylinders 17 eine festgelegte Impulszahl und nach einer vollen Nadelzylinderumdrehung einen Nullimpuls über eine Steuerleitung 23 in die zentra­le Steuereinrichtung 20 und in die Steuerteile 21. Die Steuereinrichtung 20 weist für jede angeschlossene Knot­vorrichtung 10 und deren Steuerteil 21 eine besondere Schnittstelle auf. Über eine erste Steuerverbindung 24 erhält die Knotvorrichtung 10 von der zentralen Steuerein­richtung 20, die einen nicht dargestellten Mikroprozessor und einen Musterspeicher umfaßt, Befehlsimpulse, wenn geknotet werden soll. Außerdem werden über diese Verbin­dung 24 Rückmeldesignale der Knotvorrichtung 10 zur Steuereinrichtung 20 geleitet. Über eine zweite Steuerver­bindung 25 erhält der Steuerteil 21 der Knotvorrichtung 10 die Taktimpulse des Winkeldrehgebers, und über eine dritte Steuerverbindung 26 den vom Winkeldrehgeber 22 gelieferten Nullimpuls. Im Steuerteil 21 jeder Knotvorrichtung 10 kann in nicht dargestellter Weise mindestens ein einstellbarer Fadenlängenspeicher untergebracht sein und ist mindestens eine durch die Taktimpulse des Winkeldrehgebers und dessen Nullimpuls betätigte Zählstufe angeordnet. Der Steuerteil 21 kann auch einen eigenen Mikroprozessor aufweisen, der aus den von der zentralen Steuereinrichtung 20 gelieferten Signalen unter Berücksichtigung individueller Schaltver­zögerungszeiten bei den einzelnen Knotvorrichtungen 10 den Zeitpunkt des Auslösesignals zur Knotenbildung geschwin­digkeitsabhängig bestimmt. Die Maschinengeschwindigkeit wird aus den Taktimpulsen/Zeiteinheit des Weggebers be­stimmt.

    [0013] Es kann aber auch ein zentraler Mikroprozessor in der Steuereinrichtung 20 untergebracht sein, dem die am Steuerteil 21 einer jeden Knotvorrichtung eingestellten Daten zugeleitet werden und der dann für jede Knotvorrich­tung 10 die Auslösesignale zur Knotenbildung errechnet und zeitgerecht liefert.

    [0014] Die Impulszahl des Winkeldrehgebers über eine volle Um­drehung des Nadelzylinders 17 ist festgelegt, unabhängig vom Durchmesser des Nadelzylinders und von seiner Nadel­teilung. Somit kann die Steuereinrichtung an jeder Rund­strickmaschine ohne große Anpassungsprobleme eingesetzt werden. Die Zählstufe im Steuerteil 21 jeder Knotvorrich­tung 10 wird nach jeder Umdrehung des Nadelzylinders 17 wieder auf Null zurückgestellt.

    [0015] Aus den Taktimpulsen des Winkeldrehgebers 22 läßt sich zu jedem Zeitpunkt die augenblickliche Geschwindigkeit der Strickmaschine errechnen und bei der Bestimmung des Zeit­punktes der Knotenbildung mitberücksichtigen. In der zen­tralen Steuereinrichtung 20 ist im Musterspeicher auch der Fadenverbrauch pro Nadel bei der Maschenbildung festgehal­ten, und dementsprechend die proportional zum Antrieb des Nadelzylinders 17 gehaltene Antriebsgeschwindigkeit des Positiv-Fournisseurs 18 eingestellt.

    [0016] Mit der beschriebenen Steuereinrichtung läßt sich Ringel­ware und Intarsienware herstellen, bei welcher die in ver­schiedenen Maschenreihen auftretenden Knoten genau verti­kal untereinanderliegen oder an bestimmten Stellen pla­ziert sind.

    [0017] Fig. 2 zeigt die Ausbildung der Fadenwechseleinrichtung für Rundstrickmaschinen, auf welchen Jacquardmuster hergestellt werden sollen, wo also im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, wo an allen Nadelverar­beitungsstellen 16 immer ein gleichbleibender Fadenver­brauch angenommen worden ist, der Fadenverbrauch an den einzelnen Fadenverarbeitungsstellen 16 schwankt. Auch in Fig. 2 ist eine Fadenverarbeitungsstelle 16 durch eine Nadel schematisch angedeutet und sind für alle gleichen Teile wieder die gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1 ver­wendet. Die Einrichtung unterscheidet sich von der Ein­richtung nach Fig. 1 im wesentlichen dadurch, daß anstelle eines Positiv-Fournisseurs 15 ein echter Speicher-Fournis­seur 30 vorgesehen ist, der eine stationäre Speichertrom­mel 18′ aufweist. Der jeweils von der Knotvorrichtung 10 kommende Faden 11-14 wird mittels eines ersten antreibba­ren Wickelfingers 31 auf die feststehende Fadentrommel 18′ aufgewickelt. Mittels eines zweiten umlaufenden Wickelfin­gers 32 wird der Faden von der feststehender Speichertrom­mel 18′ abgezogen und zu einer Fadenverarbeitungsstelle 16 geleitet. Der Fadenabzug kann durch zwangsweisen Antrieb des zweiten Wickelfingers 32 erfolgen. Im vorliegenden Falle ist angenommen, daß die Drehbewegung des zweiten Wickelfingers 32 durch den von den Nadeln an der Fadenver­arbeitungsstelle 16 auf den Faden 11 ausgeübten Zug be­wirkt wird. Jede Drehbewegung des zweiten Wickelfingers 32 wird an einer mitbewegten Scheibe 33 mittels Sensoren 34 festgestellt. Mit von den Sensoren 34 gelieferten Impulsen wird ein Zwangsantrieb des ersten Wickelfingers 31 über einen in Fig. 2 nicht dargestellten Antriebsmotor dahin­gehend bewirkt, daß sofort so viel Fadenlänge vom ersten Wickelfinger 31 auf die Speichertrommel 18′ nachgewickelt wird, wie vom zweiten Wickelfinger 32 abgezogen wird. Dadurch ist die für die Steuereinrichtung wichtige Bedin­gung erfüllt, daß die Länge des Fadens zwischen der Knot­vorrichtung 10 und der zugeordneten Fadenverarbeitungs­stelle 16 immer die gleiche ist. Ein nur schematisch ange­deutetes Getriebe 35 stellt sicher, daß bei rotierenden Wickelfingern die Speichertrommel feststeht.

    [0018] Fig. 3 zeigt eine mögliche Ausführungsform eines Speicher-­Fournisseurs 30′. In einem gemeinsamen Träger 36 ist die feststehende Speichertrommel 18′ angeordnet und sind die beiden Wickelfinger 31 und 32 koaxial zur Speichertrommel 18′ drehbar gelagert. Der erste Wickelfinger 31 wird mittels eines im Träger 36 angeordneten Schrittmotors 37 angetrieben, mit welchem er über einen endlosen Zahnriemen 38 antriebsmäßig verbunden ist. Der zweite Wickelfinger 32 ist mit einer Aluminiumscheibe 33 fest verbunden, die an ihrem Rand gezahnt sein kann und beim Umlauf des Wickel­fingers in einem optischen Sensor 34, der von einer Licht­quelle 39 beaufschlagt wird, Impulse erzeugt, die zum An­trieb des Schrittmotors 37 und damit des ersten Wickel­fingers 31 verwertet werden. Gleichzeitig dient die Alumi­ niumscheibe 33 als Wirbelstrom-Bremsscheibe im Zusammen­wirken mit einer Wicklung 40.


    Ansprüche

    1. Strickmaschine mit einer Fadenwechseleinrichtung mit mindestens einer Knotvorrichtung, mit einer Faden­speichervorrichtung, die zwischen der Knotvorrichtung und einer Fadenverarbeitungsstelle der Strickmaschine angeordnet ist, und mit einer einen Mikroprozessor und einen Knotdatenspeicher aufweisenden Steuereinrichtung für die Fadenwechseleinrichtung, zu der ein Sensor ge­hört, der von der Bewegung eines Maschinenteiles ab­hängige Impulse liefert,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des über die Fadenspeichervorrichtung (15, 30) geführten Fadens (11-14) zwischen jeder Knotvorrichtung (10) und der ihr zugeordneten Fadenverarbeitungsstelle (16) auf einem konstanten, in einem Speicher der Steuereinrich­tung (20/21) festgehaltenen Wert gehalten ist, und daß der die bewegungsabhängigen Impulse liefernde Sensor ein von der Nadelteilung eines Nadelbettes unabhängi­ger Weggeber (22) mit festgelegter Impulszahl pro Weglängeneinheit ist.
     
    2. Strickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Weggeber nach jeder Weglänge, die der Gesamtlänge eines Nadelbettes entspricht, einen Null­impuls liefert.
     
    3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Weggeber ein Winkeldrehgeber (22) mit einer festgelegten Impulszahl pro Maschinen­umdrehung ist, der an einer festgelegter: Umfangsstelle der Maschine mindestens einen Nullimpuls liefert.
     
    4. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die Fadenspeichervorrichtung (15) ein in Abhängigkeit vom Fadenverbrauch und/oder von der Maschinengeschwindigkeit angetriebener Four­nisseur für eine positive Fadenzufuhr zur Fadenver­arbeitungsstelle (16) ist, dessen angetriebene Faden­speichertrommel (18) eine vorgegebene Anzahl von Fadenwindungen trägt.
     
    5. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die Fadenspeichervorrich­tung (30) eine feststehende Fadenspeichertrommel (18′), einen ersten Wickelfinger (31) zum Aufwickeln eines Fadens (11-14) auf die Fadenspeichertrommel (18′) und einen zweiten Wickelfinger (32) zum Ab­wickeln des Fadens (11-14) von der Fadenspeichertrom­mel (18′) aufweist, und daß beide Wickelfinger (31, 32) synchron antreibbar sind.
     
    6. Strickmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß der zweite Wickelfinger (32) an einem Impuls­geber (34) vorbeibewegbar ist, dessen Impulse einen den ersten Wickelarm (31) bewegenden Schrittmotor (37) betätigen.
     
    7. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß an jeder Knotvorrichtung (10) als Teile der Steuereinrichtung (20/21) min­destens ein einstellbarer Fadenlängenspeicher und die Stellung von Knotvorrichtungsteilen überwachende Sen­soren angeordnet sind.
     
    8. Strickmaschine nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß an jeder Knotvorrichtung (10) zusätzlich als Teile der Steuereinrichtung (20/21) eine vom Weg­geber (22) getaktete und durch den Nullimpuls zurück­stellbare Zählstufe oder ein anderer Weglängenspeicher angeordnet ist.
     
    9. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Steuerein­richtung (20) oder die Steuereinrichtungsteile (21) zusätzlich einen einstellbaren Fadenlängenspeicher für die Fadenlänge pro Masche aufweist.
     
    10. Strickmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß der zweite Wickelfinger (32) mit einer Wirbelstrombremse (33/40) gekoppelt ist.
     




    Zeichnung