(19)
(11) EP 0 307 779 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
06.11.1991  Patentblatt  1991/45

(21) Anmeldenummer: 88114595.7

(22) Anmeldetag:  07.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66C 6/00

(54)

Kastenträger für Zweiträger-Brückenkrane

Box girder for double girder bridge cranes

Poutre en caisson pour pont-grues à deux poutres


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE FR

(30) Priorität: 17.09.1987 DE 3731245

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
22.03.1989  Patentblatt  1989/12

(73) Patentinhaber: MAN GHH LOGISTICS GMBH
74076 Heilbronn (DE)

(72) Erfinder:
  • Wagner, Gerhard, Dr.-Ing.
    D-5802 Wetter (DE)

(74) Vertreter: Weickmann, Heinrich, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte H. Weickmann, Dr. K. Fincke F.A. Weickmann, B. Huber Dr. H. Liska, Dr. J. Prechtel, Dr. B. Böhm Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 3 016 721
DE-U- 1 826 787
DE-B- 2 455 968
   
  • Patent Abstracts of Japan, Bd. 2, Nr. 5, S. 6435 M 77, 13. Januar 1978
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Kastenträger für einen Zweiträger-Brückenkran, umfassend einen Profilträger-Obergurt hoher Steifigkeit, einen Untergurt und zwei mit dem Obergurt und dem Untergurt durch Schweißnähte zu einem insbesondere trapezförmigen Hohlkastenprofil verbundenen Stegblechen (DE-A-30 16 721).

[0002] Es ist allgemein bekannt, Träger für Brückenkrane als Hohlkastenprofil mit rechteckigem aber auch trapezförmigem Querschnitt auszuführen. Obergurt, Untergurt und Stegbleche werden durch Schweißnähte verbunden. Um ein Beulen der Stegbleche unter der punktförmigen Last eines laufenden Katzrads zu verhindern, werden in bestimmten Abständen in das Hohlkastenprofil Schottbleche zur Aussteifung eingeschweißt (DE-B-24 55 968). Während die Schweißnähte zur Verbindung der Stegbleche mit dem Oberund Untergurt maschinell ausgeführt werden können, müssen die Schottbleche durch Handschweißung eingeschweißt werden. Dies stellt eine mühselige, zeitraubende und damit letztlich kostenträchtige Tätigkeit dar.

[0003] Aus der DE-A-30 16 721 ist ein Kastenträger für einen Brückenkran bekannt, der ohne aussteifende Schottbleche auskommt. Es handelt sich um einen zweizelligen Kastenträger mit einem Querschnittsprofil, dessen obere Zelle einen Doppel-T-Profilträger enthält. Die Stegbleche sind sowohl am Obergurt des Doppel-T-Profilträgers im Bereich des Profilstegs als auch am Rand des Untergurts des Doppel-T-Profils angeschweißt. Der Untergurt des Kastenträgers begrenzt die untere Zelle nach unten. Zur Befestigung des Doppel-T-Profils müssen, ähnlich der Einbauweise von Schottblechen, im Inneren des Kastenträgers Schweißnähte angebracht werden.

[0004] Die Verwendung von T-Profilträgern bei einem Kastenträger eines Brückenkrans ist an sich aus der DE-B-24 55 968 bekannt. Bei diesem Kastenträger sind an den Längsrändern des Obergurts dreieckförmige Biegeprofilträger jeweils zwischen einer Laufschiene und einem Stegblech das Kastenträgers eingesetzt. Jeder der beiden Biegeprofilträger umfaßt eine T-förmige Profilschiene, die über zwei kurze Stegbleche zu einem die Trägerecke bildenden Dreieck zusammengeschweißt ist. Der bekannte Kastenträger ist ebenfalls mehrzellig und wird durch querverlaufende Schottbleche ausgesteift.

[0005] Schließlich ist es aus DE-U-1 826 787 bekannt, eine Bühne mittels Querriegel seitlich an einen Kastenträger anzuschließen.

[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Kastenträger mit schottblechfreiem Hohlkastenprofil so zu verbessern, daß er mit geringerem Aufwand an Material und weniger Schweißarbeit hergestellt werden kann.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Obergurt aus einem T-Profilträger, insbesondere T-Walzprofilträger, besteht. Bei einem solchen Profilträger handelt es sich um ein offenes und damit kostengünstiges Profil, das die durch Katzräder in den Obergurt im wesentlichen punktförmig eingeleiteten Lasten aufgrund seiner hoher Biegesteifigkeit über einen größeren Bereich als Streckenlasten verteilt, so daß die unter dem Obergurt liegenden Stegbleche nicht ausgebeult werden und sich Schottbleche und gegebenenfalls Aussteifungen erübrigen. Da der Obergurt insgesamt aus dem T-Profilträger besteht, müssen im Inneren des Kastenträgers keine Schweißnähte angebracht werden. Ein weiterer Vorteil ist die Entlastung der Schweißnaht zwischen Obergurt und Stegblech. Da bei der Fertigung in der Regel zwischen Obergurt und Stegblech ein Spalt vorhanden ist, muß die Schweißnaht die gesamte punktförmige Last unter dem Katzrad aufnehmen, so daß die Auslegung der Schweißnaht nicht durch die aus dem Biegemoment resultierende Schubspannung bestimmt wird, sondern allein durch die Druckbelastung des Katzrads. Der T-Profilträger wandelt die Punktlast in eine Streckenlast um, so daß die Druckspannung erheblich gemindert wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die beiden Stegbleche schräg verlaufen, so daß sie mit dem Obergurt und dem Untergurt eine Trapezform bilden. Bei seitlicher Belastung ist das trapezförmige Hohlkastenprofil erheblich torsionssteifer als Profile mit parallelen Stegblechen, da der Obergurt an der Verwindung aktiv teilnehmen muß.

[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben. Ausführungsbeispiele des Kastenträgers sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1
einen Kastenträger mit T-förmigem Obergurt und schrägen Stegblechen, mit Obergurt als Führungsschienen,
Figur 2
ein Kastenträger bei Deformation durch Seitenkraft
Figur 3
einen Kastenträger mit T-förmigem Obergurt und schrägen Stegblechen mit Führungsschiene auf dem Obergurt
Figur 4
einen trapezförmigen Kastenträger mit an einem Untergurt angeschlossenen Bühnenanbau.


[0009] Einen Kastenträger in Hohlkastenbauweise stellt Figur 1 dar. Der Kastenträger besteht aus den beiden schräg stehenden Stegblechen 1, einem Untergurt 2 und einen zum Untergurt 2 parallelen Obergurt 3. Der Obergurt 3 ist als T-förmiges handelsübliches Walzprofil ausgebildet. Dieses offene Walzprofil vereinigt die Vorteile hoher Biegesteifigkeit mit niedrigem Kaufpreis. Der Obergurt 3 ist durch Schweißnähte 4 an die Stegbleche 1 angeschlossen. Durch die hohe Biegesteifigkeit des Obergurtes 3 wird die Last eines Katzrades 5 über einen größeren Bereich verteilt, so daß die punktförmige Belastung der Schweißnaht 4 unter dem Katzrad 5 vermieden wird. Die seitliche Führung kann durch Rollen 6 erfolgen, die ebenso wie das Katzrad 5 unmittelbar auf dem Obergurt 3 laufen.

[0010] Die schräg stehenden Stegbleche 1 haben den Vorteil, daß bei seitlichen Kräften der Obergurt 3 nach Figur 2 an der Deformation teilnimmt und damit der Deformation eine Reaktionskraft entgegensetzt. Nach der Deformation nimmt die Trapezform die in Figur 2 gestrichelt gezeichnete Form ein. Man erkennt, daß sich der Obergurt 3 um den Winkel α gegenüber dem nicht deformierten Bereich des Obergurtes 3 verdreht. Daraus resultiert ein Reaktionsdrehmoment des Obergurtes 3,das einer Verformung durch die mit Pfeil gezeichneten Seitenkraft 7 entgegenwirkt. Die Trapezform ergibt eine besonders gegen Verwindung durch Seitenkräfte steife Form.

[0011] Bei geringen Seitenkräften kann der erfindungsgemäße Kastenträger auch mit parallelen Stegblechen ausgeführt werden, was nicht explizit dargestellt wurde.

[0012] Wenn es die Umstände erfordern, kann auf dem Obergurt 3 eine Schiene 8 aufgeschweißt werden (Figur 3).

[0013] Am Kastenträger sind meist Bühnenanbauten 9 oder dergleichen, zu befestigen. Es ist nach Figur 4 vorteilhaft, diese am Untergurt 2 mittels eines durchgehenden Querriegels 10 durch erste und zweite Schweißnähte 11 und 12 zu befestigen, wobei die Schweißnähte unmittelbar unter den Längsschweißnähten 13 vorgesehen sind, welche den Untergurt mit den Stegblechen 1 verbinden.


Ansprüche

1. Kastenträger für einen Zweiträger-Brückenkran, umfassend
einen Profilträger-Obergurt (3) hoher Steifigkeit, einen Untergurt (2) und zwei mit dem Obergurt (3) und dem Untergurt (2) durch Schweißnähte (4) zu einem insbesondere trapezförmigen Hohlkastenprofil verbundenen Stegblechen (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Obergurt aus einem T-Profilträger (3), insbesondere T-Walzprofilträger, besteht.
 
2. Kastenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der T-Profilträger (3) unmittelbar die Laufbahnen für ein Katzrad (5) und für seitliche Führungsrollen (6) bildet.
 
3. Kastenträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Bühnenanbauten (9) oder dergleichen mittels Querriegel (10) angebracht sind, die am Untergurt (2) unmittelbar unter den Schweißnähten (13) durch kurze Schweißnähte (11, 12) angeschlossen sind.
 


Claims

1. A box girder for a double-girder bridge crane, comprising a sectional girder upper boom (3) of high rigidity, a lower boom (2) and two web plates (1) connected to the upper boom (3) and to the lower boom (2) by weld seams (4) so as to form, in particular, a trapezium-shaped box section, characterised in that the upper boom comprises a T-shaped sectional girder (3), in particular a T-shaped rolled section girder.
 
2. A box girder according to Claim 1, characterised in that the T-shaped sectional girder directly forms the tracks for a crab wheel (5) and for lateral guide rollers (6).
 
3. A box girder according to Claim 1 or 2, characterised in that platform attachments (9) or the like are mounted by means of crossbars (10) which are connected to the lower boom (2) immediately below the weld seams (13) by short weld seams (11, 12).
 


Revendications

1. Poutre en caisson pour pont-grue à deux poutres, comprenant une membrure supérieure de poutre profilée (3) à rigidité élevée, une membrure inférieure (2) et deux tôles d'âme (1) reliées à la membrure supérieure (3) et à la membrure inférieure (2), grâce à des cordons de soudure (4), pour former un profilé de caisson creux, en particulier trapézoïdal, caractérisée en ce que la membrure supérieure est constituée par une poutre à profil en T (3), en particulier une poutre à profil en T obtenu par laminage.
 
2. Poutre en caisson selon la revendication 1, caractérisée en ce que la poutre à profit en T (3) forme directement les pistes de déplacement d'une roue de chariot (5) et de galets de guidage latéral (6).
 
3. Poutre en caisson selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que des structures de passerelles (9) ou analogues sont adjointes au moyen de traverses (10), raccordées sur la membrure inférieure (2), directement sous les cordons de soudure (13), grâce à de courts cordons de soudure (11,12).
 




Zeichnung