[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine mit einer Schleifspindel, die relativ
zu einem Werkstück in einer Horizontalebene verfahrbar ist, wobei die Schleifspindel
eine um eine horizontale Achse drehbare Schleifscheibe antreibt und auf einer Schwenkplatte
angeordnet ist, die relativ zu einer Grundplatte um eine vertikale Achse verdrehbar
ist, wobei eine Meßeinrichtung zum Erfassen der relativen Drehlage von Schwenkplatte
und Grundplatte vorgesehen ist, die ein starr mit der Grundplatte verbundenes erstes
Sensorelement sowie ein mit der Schwenkplatte verdrehbares zweites Sensorelement aufweist.
[0002] Eine Schleifmaschine der vorstehend genannten Art ist bekannt.
[0003] Die bekannten Schleifmaschine dient zum Außenrundschleifen von rotationssymmetrischen
Werkstücken. Wenn bei derartigen Werkstücken eine Außenkontur geschliffen werden soll,
bei der z.B. ein erster, zylindrischer Abschnitt in einen zweiten, zylindrischen Abschnitt
anderen Durchmessers über einen konischen Übergangsabschnitt übergeht, so kann man
die bekannte Schleifmaschine durch Verschwenken der Schleifspindel in einem Arbeitsgang
über alle drei Oberflächenbereiche hinwegführen, ohne zunächst umspannen oder nachschärfen
zu müssen.
[0004] Die bekannte Schleifmaschine ist jedoch in ihrem Verschwenkmechanismus, in der hierfür
erforderlichen Betätigungseinheit sowie bezüglich der Meßeinrichtung, die die relative
Verdrehlage von Schwenkplatte und Grundplatte zu messen gestattet, sehr aufwendig
gestaltet. So ist bei der bekannten Maschine die Meßeinrichtung im Bereich der Schwenkplatte
selbst angeordnet und daher schwer zugänglich, so daß nicht nur ein komplizierter
Aufbau sondern auch langwierige Arbeiten erforderlich sind, um bei der bekannten Schleifmaschine
die Verschwenkeinrichtung und die Meßeinrichtung zu warten oder ggf. austauschen zu
können.
[0005] Es hat sich daher gezeigt, daß bei der bekannten Schleifmaschine die Meßeinrichtung
nicht in allen Fällen den heutzutage gewünschten Anforderungen an die Präzision der
Erfassung der Verdrehstellung der Schleifspindel genügt.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schleifmaschine der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß ein einfacher und robuster Aufbau für
die Meßeinrichtung entsteht und daß die Meßeinrichtung mit der heutzutage möglichen
Präzision von Drehwinkelsensoren die Verdrehlage der Schleifspindel zu erfassen gestattet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sensorelemente außerhalb
der Schwenkplatte angeordnet sind und daß das zweite Sensorelement über ein Getriebe
mit der Schwenkplatte verbunden ist.
[0008] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst,
weil die nunmehr weit außerhalb der Schwenkplatte angeordnete Meßeinrichtung mit den
beiden Sensorelementen nahezu beliebig frei zugänglich ist, so daß sie nicht nur
in einfacher Weise elektrisch verkabelt werden kann sondern auch für gelegentliche
Wartungs- und Reparaturarbeiten ohne großen Aufwand zugänglich ist. Das Getriebe zwischen
Schwenkplatte und zweitem Sensorelement kann mechanisch hochpräzise ausgebildet werden,
so daß das zweite Sensorelement, sei es winkelsynchron oder über eine Übersetzung
der Drehbewegung der Schwenkplatte ohne merkbaren Meßfehler folgt.
[0009] Besonders bevorzugt ist dabei, wenn das Getriebe eine winkelsynchrone Drehung von
Schwenkplatte und zweitem Sensorelement bewirkt.
[0010] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß Umrechnungen oder eine Linearisierung von nichtlinearen
Kennlinien nicht erforderlich ist, sondern daß das Ausgangssignal der Meßeinrichtung
ein unmittelbares Maß für die Winkelstellung der Schleifspindel ist.
[0011] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Getriebe ein Gelenkparallelogramm.
[0012] Diese Maßnahme hat den wesentlichen Vorteil, daß ein Getriebe verwendet wird, das
ausschließlich zueinander drehbare Teile aufweist, was den Vorteil mit sich bringt,
daß die heutzutage mögliche sehr hohe Präzision von Drehlagern ausgenutzt werden kann,
ohne daß z.B. Hysteresefehler berücksichtigt werden müssen, wie sie bei einer Umwandlung
von Drehbewegungen in Linearbewegungen über Verzahnungen oder dgl. auftreten. Außerdem
hat das Gelenkparallelogramm den Vorteil, daß die an den Eckpunkten des Parallelogramms
angeordneten Drehlager sich beim Verschwenken des Parallelogramms um denselben Winkel
verschwenken, so daß eine winkelsynchrone Drehung des zweiten Sensorelementes in diesem
Falle durch ausschließliche Ausnutzung von Drehbewegungen möglich ist.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung dieser Variante liegt ein erster Eckpunkt
des Gelenkparallelogramms auf der vertikalen Achse und ein dem ersten Eckpunkt benachbarter
zweiter Punkt am Orte des zweiten Sensorelementes.
[0014] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Ort der vertikalen Achse, d.h. der Drehpunkt
der Schleifspindel auf den Punkt des zweiten Sensorelementes "gespiegelt" wird, so
daß das zweite Sensorelement der Drehbewegung der Schleifspindel in Gestalt der Drehbewegung
um die vertikale Achse unmittelbar und winkelsynchron folgt.
[0015] Eine praktische Ausführungsform dieser Variante zeichnet sich dadurch aus, daß an
einem von der vertikalen Achse beabstandeten Punkt der Schwenkplatte ein erster Anlenkpunkt
für einen ersten Gelenkstab vorgesehen ist, dessen freies Ende in einem Gelenkpunkt
mit einem zweiten Gelenkstab schwenkbar verbunden ist, dessen anderes Ende wiederum
in einen zweiten Anlenkpunkt das zweite Sensorelement trägt, das die Länge des ersten
Gelenkstabes gleich der Länge der Verbindungslinie zwischen zweitem Anlenkpunkt und
der vertikalen Achse und die Länge des zweiten Gelenkstabes gleich der Länge der Verbindungslinie
zwischen erstem Anlenkpunkt und der vertikalen Achse ist.
[0016] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das gewünschte Gelenkparallelogramm mit Spiegelung
der Drehbewegung der Schleifspindel in einen Punkt außerhalb der Schwenkplatte durch
Verwendung von lediglich zwei Gelenkstäben mit drei Gelenkpunkten möglich ist. Auf
diese Weise entsteht eine besonders kompakte, robuste und auch unter den rauhen Einsatzbedingungen
von Werkzeugmaschinen verwendbare Anordnung, bei der die Meßeinrichtung außerhalb
des Bewegungsbereichs der Schwenkplatte leicht zugänglich angeordnet werden kann.
[0017] Schließlich ist noch eine Variante dieses Ausführungsbeispiels bevorzugt, bei der
ein im ersten Anlenkpunkt wirkendes Drehlager axial verspannt ist, während ein im
Gelenkpunkt wirkendes Drehlager axial verschieblich ist.
[0018] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine Hub- und Senkbewegung der Schwenkplatte
in Richtung der vertikalen Achse möglich ist, ohne daß dies die Funktion der Meßeinrichtung
stört. Eine derartige Hub- und Senkbewegung der Schwenkplatte kann in vorteilhafter
Weise dazu dienen, um beim Verschwenken der Schwenkplatte diese auf einem Luftkissen
von der Grundplatte abzuheben, so daß nur geringe Drehmomente beim Verschwenken der
Schwenkplatte mit den darauf angeordneten Aggregaten erforderlich ist.
[0019] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0020] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch erläuterten
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Eine schematisierte Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Schleifmaschine in einer ersten Dreh-Endstellung;
Fig. 2 eine Darstellung, ähnlich Fig. 1, jedoch für eine zweite Dreh-Endstellung der
Schleifmaschine;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Gelenkparallelogramms, wie es bei der Schleifmaschine
der Fig. 1 und 2 zur Erfassung der Drehlage der Schleifspindel verwendet wird;
Fig. 4 eine seitliche Ansicht, teilweise im Schnitt, eines Gelenkdreiecks, wie es
bei einer praktischen Ausführungsform Teil des Gelenkparallelogramms der Fig. 3 ist.
[0022] In Fig. 1 und 2 bezeichnet 10 insgesamt eine Außenrund-Schleifmaschine. Zwischen
einer Werkstückspindel 11 und einem Reitstock 12 ist ein rotationssymmetrisches Werkstück
13 eingespannt, das sich entlang einer ersten Achse 14 erstreckt, die üblicherweise
als z-Achse bezeichnet wird. Bei nicht-rotationssymmetrischen Werkstücken wird das
Werkstück um die z-Achse in definierten Winkelschritten gedreht und man spricht dann
von einer sogenannten c-Achse.
[0023] Es versteht sich, daß die Schleifmaschine 10 nur aus Gründen der Übersichtlichkeit
lediglich als Außenrund-Schleifmaschine dargestellt und erläutert ist, die Erfindung
ist jedoch keineswegs auf diesen Anwendungsfall beschränkt, weil sich die nachstehende
Erläuterung auch auf Innenrund-Schleifmaschinen oder auf Schleifmaschinen für nicht-rotationssymmetrische
Werkstücke beziehen kann.
[0024] Auf einer Grundplatte 19 der Schleifmaschine 10 ist ein Schleifschlitten 20 in einer
zweiten Achse 21 verschiebbar angeordnet, die üblicherweise als x-Achse bezeichnet
wird. Die zweite Achse 21 ist zur ersten Achse 14 um einen Winkel α ₁ angestellt,
der z.B. 55° betragen kann.
[0025] Der Schleifschlitten 20 trägt eine Schleifspindel 22, die eine Schleifscheibe 23
antreibt, wobei die Schleifscheibe 23 um eine Schleifscheibenachse 24 drehbar ist,
die üblicherweise rechtwinklig zur zweiten Achse 21 verläuft.
[0026] Die Schleifspindel 22 ist mit dem Schleifschlitten 20 gesamthaft um eine dritte Achse
25 drehbar, die senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1 als Vertikalachse verläuft.
[0027] Diese Verdrehung der Schleifspindel 22 um die Vertikalachse 25 kann eingesetzt werden,
um beispielsweise das in Fig. 1a vergrößert dargestellte Werkstück außen rund zu schleifen,
dessen Außenkontur einen ersten, dickeren zylindrischen Abschnitt 26, einen anschließenden
konischen Abschnitt 27 und daran anschließend einen zweiten zylindrischen Abschnitt
28 geringeren Durchmessers aufweist.
[0028] Zum Außenrundschleifen eines derartigen Werkstücks wird zunächst die Schleifscheibe
23 in eine Position verschwenkt, in der ihre vordere Schleiffläche parallel zur Mantelfläche
des zylindrischen Abschnitts 26 verläuft. Nach dem Fertigschleifen des ersten zylindrischen
Abschnitts 26 wird die Schleifspindel 22 um die Vertikalachse 25 verdreht, bis die
vordere Schleiffläche der Schleifscheibe 23 nun parallel zur konischen Mantelfläche
des konischen Abschnitts 27 verläuft, ohne daß ein Umspannen des Werkstücks oder ein
Nachschärfen der Schleifscheibe 23 erforderlich ist. Auch der zweite zylindrische
Abschnitt 28 kann dann nach Rückstellen der Winkelstellung der Schleifscheibe 23 geschliffen
werden.
[0029] Zum Verschwenken des auf einer Schwenkplatte 50 angeordneten Schleifschlittens 20
mit der Schleifspindel 22 dient ein Linearantrieb 30. Der Linearantrieb 30 ist mit
seinem Gehäuse in einem ersten Schwenklager 31 an der Grundplatte 16 um eine zur Vertikalachse
25 parallele vertikale Achse schwenkbar. An einem zweiten Schwenklager 32 an der Schwenkplatte
50, das ebenfalls eine vertikale Schwenkachse aufweist, ist eine Betätigungsstange
34 angelenkt, die im Gehäuse des Linearantriebes 30 linear verfahrbar ist. Auf diese
Weise entsteht ein Kurbelantrieb für die Verschwenkung des Schleifschlittens 20 um
die Vertikalachse 25.
[0030] Um die exakte Drehposition des Schleifschlittens 20 beim Verschwenken mittels des
Linearantriebes 30 zu erfassen, ist ein Gelenkdreieck 40 vorgesehen. Das Gelenkdreieck
40 weist einen ersten Stab 41 auf, der mit einem Ende an einem ersten Anlenkpunkt
42 an der Schwenkplatte 50 angelenkt ist. Ein zweiter Stab 43 des Gelenkdreiecks 40
ist an einen zweiten Anlenkpunkt 44 an der Grundplatte 19 schwenkbar befestigt. Die
Stäbe 41, 43 sind mit ihren freien Enden in einem Gelenkpunkt 45 verbunden. Das Gelenkdreieck
40, definiert durch die Eckpunkte 42, 44 und 45, wird verschwenkt, wenn der Linearantrieb
30 zum Verschwenken des Schleifschlittens 20 betätigt wird.
[0031] Fig. 1 zeigt eine erste Extrem-Drehlage des Schleifschlittens 20, bei dem dieser
gegenüber der z-Achse 14 um einen Winkel α₁ in der Größenordnung von 55° verschwenkt
ist. In dieser Extremlage ist die Betätigungsstange 34 des Linearantriebs 30 vollständig
eingezogen und das Gelenkdreieck 40 nimmt die aus Fig. 1 ersichtliche erste Extremstellung
ein.
[0032] Wird nun der Linearantrieb 30 durch Ausfahren der Betätigungsstange 34 in die andere
Extremlage gefahren, verschwenkt sich der Schleifschlitten 20 in die in Fig. 2 erkennbare
zweite Extremlage, bei der die x-Achse 21 zur z-Achse 14 einen Winkel α ₂ von etwa
100° einschließt.
[0033] Wie man durch Vergleich der Fig. 1 und 2 feststellen kann, hat sich während dieser
Schwenkbewegung der zweite Anlenkpunkt 44 durch Verschwenken des zweiten Stabes 43
um einen bestimmten Winkelbetrag verschwenkt, der exakt dem Winkelbetrag der Verschwenkung
des Schleifschlittens 20 um die Vertikalachse 25 entspricht, weil die Punkte 25, 42,
44 und 45 auf den Eckpunkten eines Parallelogrammes liegen. Am Ort des zweiten Anlenkpunktes
44 ist daher ein Drehwinkelsensor angebracht, der vom zweiten Stab 43 relativ zur
Grundplatte 19 betätigt wird und winkelsynchron die Drehlage der Schleifspindel 22
wiedergibt.
[0034] In Fig. 3, in der die einzelnen Positionen der Schwenkstellung gemäß Fig. 2 wiederum
mit einem Apostroph gekennzeichnet sind, ist das Getriebe in beiden Schwenklagen der
Fig. 1 und 2 noch einmal dargestellt.
[0035] Man erkennt, daß die Schleifspindel 22 mit der Schwenkplatte 50 zwischen den beiden
Schwenkstellungen einen Winkel α durchmißt, in dem die x-Achse von 21 nach 21′ wandert.
[0036] Bezeichnet man Verbindungslinien von der dritten, vertikalen Achse 25 zum ersten
Anlenkpunkt 42 mit 60 und zum zweiten Anlenkpunkt 44 mit 61, so wird aus Fig. 3 deutlich,
daß ein Gelenkparallelogramm vorliegt, bei dem die Länge des ersten Stabes 41 gleich
der Länge der Verbindungslinie 61 und die Länge des zweiten Stabes 41 gleich der Länge
der Verbindungslinie 60 ist.
[0037] Wird nun durch Betätigen des Linearantriebes 30 die Schwenkplatte 50 verschwenkt,
so wandert der erste Anlenkpunkt 42 in Richtung eines Pfeiles 62 in eine Position
42′ und der Gelenkpunkt 45 in Richtung eines Pfeiles 63 in eine Position 45′. Die
Punkte in der dritten, vertikalen Achse 25 und im zweiten Anlenkpunkt 44 verändern
sich nicht, weil sie raumfest sind.
[0038] Aufgrund dieser Schwenkbewegung des Gelenkparallelogramms wird der zweite Stab 43
um denselben Winkel α verschwenkt wie die gedachte Verbindungslinie 60 nach 60′ und
dieser Verschwenkwinkel α entspricht exakt dem Verschwenkwinkel α der x-Achse von
21 nach 21′.
[0039] Dies bedeutet, daß die Drehbewegung des Punktes auf der dritten, vertikalen Achse
25 in die Drehbewegung des zweiten Anlenkpunktes 44 gespiegelt wurde, weil dieser
in seiner Drehbewegung winkelsynchron der Drehung um die dritte, vertikale Achse 25
folgt.
[0040] Eine Meßeinrichtung zur Erfassung der Drehbewegung der Schleifspindel 22 kann daher
im zweiten Anlenkpunkt 44 angeordnet werden, wobei ein Sensorelement der Meßeinrichtung
starr mit der Grundplatte 19 verbunden ist, während ein zweites Sensor element vom
zweiten Stab 43 winkelsynchron zur Schleifspindel 22 verdreht wird.
[0041] Eine praktische Ausführungsform des Gelenkdreiecks 40 ist in Fig. 4 dargestellt.
[0042] Im ersten Anlenkpunkt 42 ist ein Zapfen 70 mittels einer Verschraubung 71 drehstarr
an der Schwenkplatte 50 befestigt. Der Zapfen 70 läuft in einem Drehlager 72, das
gegenüber einer Hülse 73 axial verspannt ist. Der an der Hülse 73 starr befestigte
Stab 41 vermag sich daher im Drehlager 72 um eine Achse 74 zu drehen, nicht jedoch
entlang dieser axial zu bewegen.
[0043] Der erste Stab 41 ist im Gelenkpunkt 45 starr mit einer Hülse 80 verbunden, die über
ein axial nicht verspanntes Drehlager 81 gegenüber einem Zapfen 82 um eine Achse 84
verdrehbar und entlang dieser Achse 84 auch verschiebbar ist. Der Zapfen 82 sitzt
drehstarr in einer weiteren Hülse 83, die ihrerseits starr mit dem zweiten Stab 43
verbunden ist.
[0044] Durch die vorstehend beschriebene Anordnung ist es möglich, daß die Schwenkplatte
50 eine Hub- und Senkbewegung in Richtung eines Pfeiles 85 durchführt, obwohl der
zweite Stab 43 in der Höhe nicht verstellbar ist. In diesem Falle bewegt sich die
Schwenkplatte 50 zusammen mit dem gesamten Anlenkpunkt 42 und dem ersten Stab 41 samt
Hülse 80, die axial über das axial nicht verspannte Drehlager 81 auf dem Zapfen 82
läuft. Diese Anordnung stellt somit eine Ausgleichsmöglichkeit für die Hub- und Senkbewegung
der Schwenkplatte 50 dar, die erforderlich ist, um die Schwenkplatte 50 zwischen zwei
Winkelstellungen α zu verschwenken.
[0045] Der zweite Stab 43 ist starr mit einer Hülse 90 verbunden, in der drehstarr ein Zapfen
91 sitzt. Der Zapfen 91 ist in einem unteren Drehlager 92 axial verspannt gehalten,
kann sich jedoch um eine Achse 100 drehen. Ein Halteteil 93, das starr mit der Grundplatte
19 verbunden ist, nimmt das untere Drehlager 92 sowie ein oberes Drehlager 94 auf,
in dem der Zapfen 91 mit seinem oberen Ende läuft. Ein über das obere Drehlager 94
überstehendes Ende 95 des Zapfens 91 ist mit Markierungen 96 versehen. In der Nähe
des Endes 95 befindet sich ein Sensorelement 97, das mit den Markierungen 96 in Wechselwirkung
steht. Über einen Anschluß 98 sind Meßsignale vom Sensorelement 97 abnehmbar. die
Anordnung des Sensorelementes 97 und des Endes 95 mit Markierungen 96 ist mittels
eines Gehäuses 99 gekapselt.
[0046] Es versteht sich, daß das Sensorelement 97 und die Markierungen 96 nur stellvertretend
für eine Vielzahl möglicher Sensortechniken stehen, wie sie zur Drehwinkelerfassung
eingesetzt werden. Nur beispielsweise seien optische, magnetische oder resistive Techniken
genannt, wie sie an sich in der Technik der Drehwinkelsensoren bekannt sind und hier
nicht nochmals erläutert zu werden brauchen.
[0047] Aus Fig. 4 wird insgesamt deutlich, daß eine Verschwenkung des ersten Anlenkpunktes
42 auf der Schwenkplatte 50 unmittelbar eine Verdrehung des Zapfens 91 im zweiten
Anlenkpunkt 44 und damit ein Vorbeiwandern der Markierungen 96 am Sensorelement 97
bewirkt. Da aus den vorstehend zu Fig. 3 erläuterten Gründen sich der Zapfen 91 winkelsynchron
mit der Schleifspindel 22 um die parallelen Achsen 100 bzw. 25 dreht, ist das Ausgangs
signal des Sensorelements 97 unmittelbar ein Maß für die Drehbewegung der Schleifspindel
22.
[0048] Es versteht sich, daß zahlreiche Abwandlungen der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
möglich sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
[0049] So können beispielsweise statt eines Gelenkparallelogrammes auch andere Gelenkvielecke,
Kurbeltriebe und dgl. verwendet werden, um die Drehbewegung der Schleifspindel in
eine Drehbewegung eines Sensors umzusetzen. Auch hinsichtlich der Ausbildung und
Funktionsweise der Drehlager sind zahlreiche Variante möglich, wie dies auch für die
Verwendung bestimmter Sensortypen gilt, wie bereits angedeutet wurde. Schließlich
ist die Erfindung bei allen Arten von Schleifmaschinen, aber auch bei anderen Werkzeugmaschinen
mit schwenkbarer Spindel, einsetzbar.
1. Schleifmaschine mit einer Schleifspindel (22), die relativ zu einem Werkstück (13)
in einer Horizontalebene (x, z) verfahrbar ist, wobei die Schleifspindel (22) eine
um eine horizontale Achse (24) drehbare Schleifscheibe (23) antreibt, und auf einer
Schwenkplatte (50) angeordnet ist, die relativ zu einer Grundplatte (19) um eine vertikale
Achse (25) verdrehbar ist, wobei eine Meßeinrichtung zum Erfassen der relativen Drehlage
von Schwenkplatte (50) und Grundplatte (19) vorgesehen ist, die ein starr mit der
Grundplatte (19) verbundenes erstes Sensorelement (97) sowie ein mit der Schwenkplatte
(50) verdrehbares zweites Sensorelement (96) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensorelemente (96, 97) außerhalb der Schwenkplatte (50) angeordnet sind und daß
das zweite Sensorelement (96) über ein Getriebe (40 bis 45) mit der Schwenkplatte
(50) verbunden ist.
2. Schleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (40 bis
45) eine winkelsynchrone Drehung von Schwenkplatte (50) und zweitem Sensorelement
(96) bewirkt.
3. Schleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
(40 bis 45) ein Gelenkparallelogramm ist.
4. Schleifmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Eckpunkt
des Gelenkparallelogramms auf vertikalen Achse (25) und daß ein dem ersten Eckpunkt
benachbarter Eckpunkt am Orte des zweiten Sensorelementes (96) liegt.
5. Schleifmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an einem von der vertikalen
Achse (25) beabstandeten Punkt der Schwenkplatte (50) ein erster Anlenkpunkt (42)
für einen ersten Gelenkstab (41) vorgesehen ist, dessen freies Ende in einem Gelenkpunkt
(45) mit einem zweiten Gelenkstab (43) schwenkbar verbunden ist, dessen anderes Ende
wiederum in einem zweiten Anlenkpunkt (44) das zweite Sensorelement (96) trägt, und
daß die Länge des ersten Gelenkstabes (41) gleich der Länge der Verbindungslinie (61)
zwischen zweitem Anlenkpunkt (44) und der vertikalen Achse (25) und die Länge des
zweiten Gelenkstabes (43) gleich der Länge der Verbindungslinie (60) zwischen erstem
Anlenkpunkt (42) und der vertikalen Achse (25) ist.
6. Schleifmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein im ersten Anlenkpunkt
(42) wirkendes Drehlager (72) axial verspannt ist, während ein im Gelenk (45) wirkendes
Drehlager (81) axial verschieblich ist.