[0001] Die Erfindung betrifft ein Gestell mit einer Oberfläche, die von einem Formteil,
insbesondere für eine Küchenspüle, einen Waschtisch od.dgl., und einem Träger für
das Formteil gebildet ist, der an den an das Formteil angrenzenden Rändern für den
Eingriff eines Tragflansches des Formteiles eine nach innen und oben offene Nut aufweist,
die eine Lagerfläche für den Tragflansch und eine Stirnfläche bildet, die mit der
Stirnfläche des Tragflansches einen Zwischenraum begrenzt, in dem sich ein Dichtungsmaterial
befindet.
[0002] Der Träger ist bei den bekannten Gestellen dieser Art in der Regel als Platte ausgebildet,
die eine Aussparung für das Formteil aufweist, deren Rand mit der Aufnahmenut für
den Tragflansch des Formteils versehen ist.
Gestelle dieser Art sind z.B. durch die EP-A-26 236, die DE-C 28 19 016 und 30 09
961 und das DE-GM 82 17 621 bekannt. Schwierigkeiten bereitet bei Gestellen dieser
Art die wasserdichte Verbindung zwischen dem Tragflansch des Formteils und dem Träger,
insbesondere wenn man dabei gleichzeitig eine glatte, vom Träger auf den Formteil
übergehende Fläche erhalten will.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das oben geschilderte Problem in einer
möglichst einfachen und zweckmäßigen Weise zu lösen.
[0004] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung bei dem eingangs genannten Gestell dadurch
gelöst, daß im unteren, unten von der Lagerfläche der Nut begrenzten Teil des Zwischenraumes
ein weicher Füllstoff vorhanden ist, über dem das Dichtungsmaterial angeordnet ist.
[0005] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Gestells besteht darin, daß, wenn ein
Formteil ausgewechselt werden muß, lediglich das Dichtungsmaterial mittels eines geeigneten
Messers, z.B. mittels eines Teppichmessers, durchgeschnitten werden kann, das durch
das Dichtungsmaterial bis in den Füllstoff hineingesteckt wird. Nach dem Durchschneiden
des Dichtungsmaterials kann dann das Formteil aus dem Träger herausgenommen und die
Nut gereinigt werden, so daß dann ein neues Formteil eingesetzt werden kann.
[0006] Durch die DE-PS 30 09 961 ist es bekannt, bei einer Kochfeldeinheit vor dem Verfugen
des Zwischenraumes zwischen dem ein Formteil bildenden Kochfeld und dem Ausschnitt
in der das Kochfeld aufnehmenden Arbeitsplatte auf die umlaufende Innenfläche des
Arbeitsplattenausschnittes ein geeignetes Trennmittel aufzubringen, um für ein Lösen
des Kochfeldes von der Arbeitsplatte eine klebende und damit mechanisch feste Verbindung
zu vermeiden.
[0007] Ein solches Trennmittel verhindert jedoch insbesondere bei Spülen und Waschtischen
die hier erforderliche Abdichtung.
Es ist üblich, als Träger eine Spanholzplatte zu benutzen, auf die eine Kunststoffolie,
z.B. aus Melaminharz, aufgeklebt ist.
Wie das in der EP-A- 26 236 und im DE-GM 82 17 621 dargestellt ist, mußte dort der
dem Formteil zugekehrte Rand der Kunststofffolie über die Nut für das Dichtungsmaterial
leicht vorstehen, um die Abdichtung gegen Wasser zu erreichen. Das führte bei der
Bearbeitung des Trägers häufig zu Ausschuß, da beim Fräsen der Aufnahmenut dieser
Rand ausbrach. Beim Gegenstand der Erfindung ist es nicht notwendig, daß die Kunststoffolie
im Bereich der Nut über der Spanholzplatte vorsteht, so daß die Gefahr, daß der Kunststoffrand
ausbricht, nicht besteht.
[0008] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines in einen Waschtisch eingelassenen Spülbeckens
als Formteil;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II - II in Fig.1.
[0010] In Fig.1 ist als Ausführungsbeispiel eines Gestelles ein Waschtisch 10 dargestellt.
Die Tischplatte dieses Waschtisches wird durch einen plattenförmigen Träger 11 und
ein als Waschbecken ausgebildetes Formteil 12 gebildet, das aus einem Verbundstoff
aus durch Acryl gebundenem Silicatpulver besteht und in eine Aussparung 13 des plattenförmigen
Trägers 11 eingesetzt ist. Der Träger 11 besteht aus einer Holzspanplatte 14, auf
deren Oberseite eine Folie 15 aus mit Melaminharz getränktem bedrucktem Papier aufgeklebt
ist. In den oberen Rand der Aussparung 13 ist eine umlaufende Nut eingearbeitet, die
von einer waagerechten Lagerfläche 16 und einer gegenüber der Vertikalen um wenige
Grad geneigten Stirnfläche 17 begrenzt ist. Die Stirnfläche 17 ist von geraden Mantellinien
gebildet, die in zu der Stirnfläche normalen Vertikalebenen liegen, so daß sie mit
einer geraden Schneide eines Werkzeuges hergestellt werden kann, mit dem beim Herstellen
der Nut gleichzeitig die Holzspanplatte 14 und die Folie 15 bearbeitet werden.
[0011] Das als Waschschüssel ausgebildete Formteil 12 weist einen Tragflansch 18 auf, der
ähnlich wie die Stirnfläche 17 auch eine aus geraden, in Vertikalebenen liegenden
Mantelflächen gebildete Stirnfläche 19 aufweist. Die Nut ist für den Eingriff des
Tragflansches 18 so bemessen, daß sie unter und neben dem Tragflansch 18 noch einen
als Dichtung und Füllkörper dienenden Moosgummistreifen 23 aufnehmen kann. Der Tragflansch
18 ruht dann auf dem von der Lagerfläche 16 unten abgestützten und zusammengedrückten
Moosgummistreifen so auf, daß seine Oberfläche mit der Oberfläche des Trägers 11 fluchtet
und die beiden Stirnflächen 17 und 19 einen Zwischenraum begrenzen, der unten bis
etwa zu seiner halben Höhe vom Moosgummistreifen 23 dichtend ausgefüllt ist. Das Formteil
12 ist mittels Klammern 22, die sich an der Unterseite der Holzspanplatte 14 abstützen,
so mit dieser fest verbunden, daß der von den Stirnflächen 17 und 19 gebildete Zwischenraum
an der Oberfläche der Tischplatte einen nur ein bis zwei Millimeter schmalen, um das
Formteil 12 umlaufenden Spalt 21 gleicher Breite bildet und der Moosgummistreifen
23 zwischen dem Tragflansch 18 und der Lagerfläche 16 so stark zusammengedrückt wird,
daß die beim Gebrauch zu erwartenden Belastungen des Formteils 12 nicht zu einem
weiteren Zusammendrücken des Moosgummistreifens führen können. Durch den Spalt 21
wird dann mittels der Düse einer beheizten Pistole ein Heißschmelzkleber, vorzugsweise
ein heißschmelzendes Polyurethan, in den vom Moosgummistreifen 23 freigebliebenen
Teil des Zwischenraumes eingespritzt. Nach dem Einspritzen wird der erhärtete Heißschmelzkleber
über dem Spalt 21 eben abgestochen oder abgeschnitten, so daß er mit der Oberfläche
der Folie 15 und des Tragflansches 18 eine glatte Ebene bildet. Heißschmelzkleber,
insbesondere heißschmelzendes Polyurethan, haben hervorragende Klebeeigenschaften,
so daß der den oberen Teil des Zwischenraumes zwischen den Stirnflächen 17 und 19
ausfüllende Kleber eine Dichtungsleiste 24 bildet, die mit der rauhen Stirnfläche
17 der Spanplatte 14 und mit den verhältnismäßig glatten Schnittflächen der Folie
15 und des die Stirnfläche 19 bildenden Tragflansches 18 des Formteils 12 so innig
verbunden ist, daß ein Wassereintritt praktisch ausgeschlossen ist. Selbst wenn durch
extreme Temperaturunterschiede sich die Dichtungsleiste 24 von dem Formteil 12 löste
und sich dadurch Risse bildeten, wäre eine Abdichtung zwischen Formteil 12 und Träger
11 durch den Moosgummistreifen gewährleistet. Bei den bei Küchenspülen, Waschtischen
u.dgl. praktisch in Frage kommenden Temperaturunterschieden sind jedoch bei den bisher
durchgeführten Versuchen niemals Risse entstanden.
Wenn der Formteil 12 ausgewechselt werden muß, kann mit einem geeigneten Messer, z.B.
einem Teppichmesser, die Dichtungsleiste 24 bis in den Moosgummistreifen 23 durchstoßen
und durchgeschnitten werden, so daß dann der Formteil 12 leicht herausgenommen und
nach dem Reinigen der Nut gegen einen neuen ausgetauscht werden kann, da der Moosgummistreifen
23 mit den angrenzenden Flächen der Nut und des Trag flansches keine feste Klebverbindung
eingeht.
[0012] Anstelle des Moosgummistreifens kann ein anderer weicher Füllstoff, z.B. Schaumstoff,
Vollgummi, ein weicher Kunststoff od.dgl., vorgesehen sein.
[0013] Es kann auch genügen, wenn der weiche Füllstoff nur die untere Hälfte des Zwischenraumes
zwischen den Stirnflächen 17 und 19 ausfüllt, z.B. dann, wenn mit Sicherheit damit
gerechnet werden kann, daß im Dichtungsmaterial keine Risse auftreten. In einem solchen
Fall ruht dann der Tragflansch 18 unmittelbar auf der Lagerfläche 16.
[0014] Die vorstehende Beschreibung und die Zeichnung beschränken sich nur auf die Angabe
von Merkmalen, die im Zusammenhang für die Erfindung wesentlich sind. Soweit daher
Merkmale in der Beschreibung und auch nur in der Zeichnung offenbart und in den Ansprüchen
nicht genannt sind, sind sie zur Bestimmung des Gegenstandes der Erfindung dienlich.
1. Gestell mit einer Oberfläche, die von einem Formteil (12), insbesondere für eine
Küchenspüle, einen Waschtisch (10), od.dgl., und einem Träger (11) für das Formteil
(12) gebildet ist, der an den an das Formteil angrenzenden Rändern für den Eingriff
eines Tragflansches (18) des Formteiles eine nach innen und oben offene Nut aufweist,
die eine Lagerfläche (16) für den Tragflansch (18) und eine Stirnfläche (17) bildet,
die mit der Stirnfläche (19) des Tragflansches (18) einen Zwischenraum begrenzt, in
dem sich ein Dichtungsmaterial befindet, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren,
unten von der Lagerfläche (16) der Nut begrenzten Teil des Zwischenraumes ein Füllstoff
vorhanden ist, der weicher ist als das Dichtungsmaterial, das über dem Füllstoff
angeordnet ist.
2. Gestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugekehrten Stirnflächen
(17,19) des Tragflansches (18) und der Nut in der Oberfläche des Gestells einen schmalen,
entlang dem Tragflansch (18) umlaufenden Spalt (21) begrenzen.
3. Gestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnfläche (17) der Nut
von geraden Mantellinien gebildet ist, die in zu den Stirnflächen normalen Vertikalebenen
liegen.
4. Gestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugekehrten Stirnflächen
(17,19) vom Spalt (21) in der Oberfläche des Gestells ausgehend nach unten hin geringfügig
divergieren.
5. Gestell nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff
ein Moosgummistreifen (23) vorgesehen ist.
6. Gestell nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtungsmaterial
ein Heißschmelzkleber vorgesehen ist.
7. Gestell nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Heißschmelzkleber heißschmelzendes
Polyurethan vorgesehen ist.
8. Gestell nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
des Füllstoffes zwischen dem Tragflansch (18) und der Lagerfläche (16) angeordnet
und so stark zusammengedrückt ist, daß die beim Gebrauch des Gestells zu erwartenden
Belastungen des Formteils (12) nicht zu einem weiteren Zusammendrücken des Füllstoffes
führen können.