(19)
(11) EP 0 308 363 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.1989  Patentblatt  1989/12

(21) Anmeldenummer: 88730211.5

(22) Anmeldetag:  14.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65G 1/127, B21D 37/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.09.1987 DE 3731871

(71) Anmelder: Bellheimer Metallwerk GmbH
D-76752 Bellheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schafft, Ernst
    D-6740 Landau (DE)

(74) Vertreter: Böning, Manfred, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Dieter Jander Dr.-Ing. Manfred Böning Leistikowstrasse 2
14050 Berlin
14050 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Umlaufregal


    (57) Ein Umlaufregal (2), welches insbesondere zum Speichern von Ober- und Unterwerkzeugen (4,6) für eine Abkant­maschine (1) dient, ist zusätzlich zu seiner üblichen, im Bereich der Vorderwand (9) angeordneten Be- und Ent­ladeöffnung (11) mit einer im Bereich einer Seitenwand (12) angeordneten Be- und Entladeöffnung (14) versehen, die eine Überführung der Werkzeuge vom Umlaufregal (2) zur Abkantmaschine (1) und umgekehrt mittels Übertra­gungsbrücken (42,43) auf kürzestem Wege ermöglicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Umlaufregal mit einer Viel­zahl von in einem Gehäuse umlaufenden Trägern, von denen jeweils einer in den Bereich einer an der Vorder-­und/oder Rückseite des Gehäuses vorgesehenen Be- und Entladeöffnung überführbar ist.

    [0002] Umlaufregale der vorgenannten Art, die auch als Pater­nosterschränke bzw. Paternosterförderer bezeichnet wer­den, haben regelmäßig nur eine an der Vorderseite ihres Gehäuses angeordnete, durch mindestens eine Schiebetür verschließbare Be- und Entladestation. Lediglich ver­einzelt sind insbesondere für den Einsatz in großen Lagern von Industriebetrieben bestimmte Umlaufregale bekanntgeworden, die an ihrer Gehäuserückseite eben­falls eine Be- und Entladeöffnung aufweisen. Für die Anordnung von Be- und Entladeöffnungen an der Vorder­bzw. Rückseite des Gehäuses sprechen nicht nur der Grundaufbau eines Umlaufregales, sondern auch die gute Zugänglichkeit der in den Bereich der Be- und Entlade­öffnung überführten Träger des Umlaufregales über deren gesamte Breite.

    [0003] Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von bekannten Umlaufregalen als Werkzeugspeicher in moder­nen Fertigungssystemen haben gezeigt, daß der Werkzeug­fluß vom Werkzeugspeicher zur Werkzeugmaschine häufig nicht zu befriedigen vermag. So lassen sich beispiels­weise mehrfache Richtungswechsel und vergleichsweise lange Übertragungswege nicht vermeiden, wenn das Umlauf­ regal neben der mit Werkzeugen zu bestückenden Werkzeug­maschine steht.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Umlauf­regal zu schaffen, das sich in besonderem Maße für den Einsatz als Werkzeugspeicher in Fertigungsbetrieben eignet und das bei Anordnung neben einer Werkzeugma­schine die Realisierung kürzester Übertragungswege zwi­schen Umlaufregal und Werkzeugmaschine ermöglicht. Die­se Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine Seitenwand des Gehäuses im Bereich der an der Vorder- bzw. Rückseite des Gehäuses angeordne­ten Be- und Entladeöffnung mit mindestens einer zusätz­lichen Be- und Entladeöffnung versehen ist.

    [0005] Das erfindungsgemäße Umlaufregal bietet den Vorteil, daß die zusätzliche Be- und Entladeöffnung seines Ge­häuses eine seitliche Ankopplung von mit Gütern aus dem Umlaufregal zu versorgenden Stationen ermöglicht, wobei diese Stationen nicht zwingend von Werkzeugmaschine, sondern beispielsweise auch von Arbeitsplätzen gebildet werden können und als Ladegut nicht nur Werkzeuge, son­dern auch Werkstücke in Betracht kommen.

    [0006] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Be­schreibung eines in der beigefügten Zeichnung dargestell­ten, besonders vorteilhaften Ausführungsbeispieles. Es zeigen:

    Fig. 1 die perspektivische Ansicht von Teilen eines ne­ben einer Abkantmaschine installierten Umlaufre­gales,

    Fig. 2 die perspektivische Ansicht eines einzelnen Trägers des in Fig. 1 dargestellten Umlaufre­gales,

    Fig. 3 einen Schnitt durch den Träger gemäß Fig. 2,

    Fig. 4 eine Seitenansicht des Trägers gemäß Fig. 2 und 3 und

    Fig. 5 teilweise im Schnitt eine Einzelheit des Trägers gemäß Fig. 2 bis 4.



    [0007] In Fig. 1 sind mit 1 allgemein eine Abkantmaschine und mit 2 allgemein ein Umlaufregal bezeichnet.

    [0008] Die Abkantmaschine 1 besitzt einen Tisch 3 zur Aufnahme von Unterwerkzeugen 4 und einen auf- und abbewegbaren Stempel 5 zur Aufnahme von Oberwerkzeugen 6, wobei Tisch 3 und Stempel 5 mit Aufnahmen 7,8 für die unter­schiedlichen Werkstücken entsprechenden, austauschbaren Werkzeuge versehen sind.

    [0009] Das Umlaufregal 2 dient als Werkzeugspeicher für die Abkantmaschine 1. Die Vorderwand 9 seines Gehäuses 10 weist, wie dies allgemein üblich ist, eine sich über annähernd die gesamte Gehäusebreite erstreckende, durch eine auf- und abbewegbare Schiebetür 9A verschließbare Be- und Entladeöffnung 11 auf. Das Gehäuse 10 ist außer­dem im Bereich seiner Seitenwand 12, und zwar in unmit­telbarer Nähe der Be- und Entladeöffnung 11 und in gleicher Höhe wie diese, mit einer durch eine Siche­rungsklappe 13 verschließbaren zusätzlichen Be- und Entladeöffnung 14 versehen. Die Sicherungsklappe 13 verhindert im in der Zeichnung dargestellten geöff­neten Zustand einen Umlauf der Träger 15 des Umlauf­regales 2, während sie im geschlossenen Zustand durch Einwirken auf einen Endschalter 16 einen Umlauf zu­läßt, soweit dieser nicht durch weitere Sicherheits­einrichtungen unterbunden bleibt, zu denen unter ande­rem eine Lichtschranke 17 gehört.

    [0010] Einzelheiten des Aufbaues der Träger 15 ergeben sich aus den Figuren 2 bis 5. Jeder Träger 15 besitzt ei­nen Boden 18, zwei Seitenwände 19,20 und eine Rückwand 21, wobei die Breite der Seitenwände 19 um einen Be­trag kleiner als die Tiefe der Böden 18 ist, der min­destens gleich der Breite der zusätzlichen Be- und Entladeöffnung 14 ist.

    [0011] Auf dem Boden 18 des Trägers 15 ist hin- und herver­schiebbar ein Gutaufnahmeschlitten 22 gelagert, der mit einer Kastenprofilschiene 23 zur Aufnahme der Unterwerkzeuge 4 ausgestattet ist. Um eine leichte Beweglichkeit des Gutaufnahmeschlittens 22 zu gewähr­leisten, ist dieser als auf in U-Profilschienen 24 ge­führten Kugelrollen 25 gelagerter Rollbehälter ausge­bildet.

    [0012] Im rechten Teil der Fig. 3 und in Fig. 4 ist der Gut­aufnahmeschlitten 22 in seiner Be- und Entladeposition dargestellt, während der linke Teil der Fig. 3 die Speicherposition des Gutaufnahmeschlittens 22 zeigt. Zur Arretierung des Gutaufnahmeschlittens 22 in den genannten Positionen dient ein Verriegelungselement 26, dessen Spitze unter der Einwirkung einer Feder 27 in Rastlöcher 28 einer Rastleiste 29 gedrückt wird. Durch Schwenken eines Hebels 30 kann das Verriegelungselement 26 entriegelt werden.

    [0013] Zur Aufnahme der Oberwerkzeuge 6 dient eine von Ausle­gern 31 eines Traggerüstes gehaltene Halteschiene 32, an deren der zusätzlichen Be- und Entladeöffnung 14 zu­gewandtem Ende eine Sperre 33 angeordnet ist, die durch eine Blattfeder 34 in ihrer Sperrstellung gehalten wird, in der ein an der Blattfeder 34 befestigter Sperrstift 35 in ein Rastloch 36 eines mit der Sperre 33 verbunde­nen Schiebers 37 greift. Durch Schwenken der Blattfeder 34 kann der Sperrstift 35 aus dem Rastloch 36 entfernt und die Sperre 33 daraufhin in ihre Freigabestellung überführt werden, in der der Sperrstift 35 in ein zwei­tes Rastloch 38 des Schiebers 37 einrasten kann. 39 ist ein Endanschlag, der das Herausziehen des Schiebers 37 aus seiner Führung 40 verhindert.

    [0014] Am unteren Ende des mit der Sperre 33 verbundenen Schie­bers 37 ist eine Blende 41 angeordnet, die in der Sperr­stellung der Sperre 33 den Lichtstrahl der Lichtschranke 17 unterbricht und in Sperrstellung eine der Voraus­setzungen für eine Umlaufbewegung der Träger 15 schafft.

    [0015] Dadurch, daß der Gutaufnahmeschlitten 22 aus seiner in Fig. 3 rechts dargestellten Position in seine in der gleichen Figur links dargestellten Position überführbar ist, läßt sich eine ausgewogene Lastverteilung der auf den Trägern 15 gespeicherten Güter erreichen, indem bei­spielsweise vermieden wird, daß von an der Halteschiene 32 aufgehängten und auf den Gutaufnahmeschlitten 22 ge­lagerten Gütern gleichgerichtete Drehmomente auf den Träger 15 ausgeübt werden.

    [0016] In der Praxis ist auf jeweils einem Träger 15 jeweils ein Satz von zur Herstellung eines bestimmten Werk­stückes eines Produktionsprogrammes benötigten Unter- und Oberwerkzeugen 4,6 gespeichert. Um die jeweils be­nötigten, regelmäßig schweren Werkzeuge auf dem schnell­sten und kürzesten Weg von der Abkantmaschine 1 in das Umlaufregal 2 oder umgekehrt überführen zu können, las­sen sich zwischen die Abkantmaschine 1 und das Umlauf­regal 2 Gutübertragungsbrücken 42 und 43 einsetzen, deren Längsachsen mit den Längsachsen des in Be- und Entladeposition überführten Gutaufnahmeschlittens 22 und der Halteschiene 32 sowie mit den Längsachsen der Aufnahmen 7 und 8 fluchten. Der Werkzeugwechsel läßt sich mithin durch einfaches Verschieben der Werkzeuge ohne Richtungswechsel bewerkstelligen.


    Ansprüche

    1. Umlaufregal mit einer Vielzahl von in einem Ge­häuse (10) umlaufenden Trägern (15), von denen Jeweils einer in den Bereich einer an der Vorder­und/oder Rückseite des Gehäuses (10) vorgesehenen Be- und Entladeöffnung (11) überführbar ist, da­durch gekennzeichnet, daß mindestens eine Seiten­wand (12) des Gehäuses (10) im Bereich der an der Vorder- bzw. Rückseite des Gehäuses (10) angeord­neten Be- und Entladeöffnung (11) mit mindestens einer zusätzlichen Be- und Entladeöffnung (14) ver­sehen ist.
     
    2. Umlaufregal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die zusätzliche Be- und Entladeöffnung (14) durch eine im geöffneten Zustand einen Trä­gerumlauf verhindernde Sicherungsklappe (13) oder Lichtschranke verschließbar ist.
     
    3. Umlaufregal nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die zusätzliche Be- und Entlade­öffnung (14) im Bereich des vorderen Drittels des Jeweils in die Be- und Entladeposition über­führten Trägers (15) angeordnet ist.
     
    4. Umlaufregal nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß mindestens ein Träger (15) mit einem von der Trägervorderseite zur Trägerrückseite und zurück verschiebbaren Gutauf­nahmeschlitten (22) versehen ist.
     
    5. Umlaufregal nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net, daß der Gutaufnahmeschlitten (22). als durch die Seitenwände (19,20) des Trägers (15) geführter und auf dessen Boden (18) hin- und herverschiebba­rer Rollbehälter ausgebildet ist.
     
    6. Umlaufregal nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Gutaufnahmeschlitten (22) mindestens ein Verriegelungselement (26) aufweist, durch das er mindestens in seinen Endstellungen arretierbar ist.
     
    7. Umlaufregal nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß der Träger (15) mit einer zur Guthalterung dienenden Halteschiene (32) ausgerüstet ist.
     
    8. Umlaufregal nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net, daß die Halteschiene (32) des sich Jeweils in der Be- und Entladestation befindlichen Trägers (15) fluchtend zur zusätzlichen Be- und Entlade­öffnung (14) angeordnet ist.
     
    9. Umlaufregal nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß am der zusätzlichen Be- und Entladeöffnung (14) zugewandten Ende der Halte­schiene (32) eine lösbare Sperre (33) angeordnet ist.
     
    10. Umlaufregal nach einem der Ansprüche 4 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß der Gutaufnahmeschlitten (22) und/oder die Halteschiene (32) zur Aufbewah­rung von Werkzeugen (5,6) dienen.
     
    11. Umlaufregal nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich­net, daß die Halteschiene (32) einen Speicher für Oberwerkzeuge (6) und der Gutaufnahmeschlitten (22) einen Speicher für Unterwerkzeuge (4) einer Werk­zeugmaschine, insbesondere Abkantmaschine (1), bil­den.
     
    12. Umlaufregal nach einem der Ansprüche 4 bis 11, da­durch gekennzeichnet, daß sein Gutaufnahmeschlitten (22) und/oder seine Halteschiene (32) über Gutüber­tragungsbrücken (42,43) mit einer neben ihm angeord­neten Werkzeugmaschine verbindbar ist bzw. sind.
     
    13. Umlaufregal nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­net, daß die Gutübertragungsbrücken (42,43) mit den Längsachsen der in den Bereich der zusätzlichen Be- und Entladeöffnung (14) überführten bzw. ange­ordneten Gutaufnahmeschlitten (22) bzw. Halteschie­nen (32) fluchten.
     
    14. Umlaufregal nach einem der Ansprüche 4 bis 13, da­durch gekennzeichnet, daß der Gutaufnahmeschlitten (22) und die Halteschiene (32) eines in die Be- und Entladestation überführten Trägers (15) fluchtend zu den Aufnahmen (7,8) für die Oberwerkzeuge (6) und die Unterwerkzeuge (4) einer Werkzeugmaschine, insbesondere Abkantmaschine (1), angeordnet sind.
     
    15. Umlaufregal nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Vorder- und/oder Rückseite des schrankartigen Gehäuses (10) angebrachte Be- und Entladeöffnung (11) durch eine Schiebetür (9A) verschließbar ist.
     
    16. Umlaufregal nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden (18) der Träger (15) um einen Betrag gegenüber deren Sei­tenwände (19) vorstehen, der mindestens gleich der Breite der zusätzlichen Be- und Entladeöff­nung (14) ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht