(19)
(11) EP 0 308 367 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.1989  Patentblatt  1989/12

(21) Anmeldenummer: 88810555.8

(22) Anmeldetag:  16.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 17/00, B41F 5/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.09.1987 CH 3502/87

(71) Anmelder: CONPRINTA LTD.
CH-8032 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Lauber, Peter
    CH-5608 Stetten AG (CH)

(74) Vertreter: Breiter, Heinz 
Patentanwälte Breiter + Wiedmer AG Postfach 366
8413 Neftenbach-Zürich
8413 Neftenbach-Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flexodruckmaschine, insbesondere für den Flexovordruck


    (57) Eine Flexodruckmaschine, insbesondere für den Flexovor­druck, hat wenigstens ein Druckwerk. Ein solches Druckwerk umfasst ein um einen Stützzylinder (12) und eine Spannwalze (14) aufgezogenes, endloses Druckband (10), einen Gegen­druckzylinder (24), eine die Farbe auf den Druckzylinder bzw. auf das Farbband übertragende Rasterwalze (18) und einen Farbtrockner. Eine Papierbahn (22) durchläuft alle Druckwerke.
    In jedem Druckwerk sind die Lager (41) des Gegendruckzylin­ders (24) starr am Maschinenrahmen (30) befestigt, die La­ger (64) des Stützzylinders (12) und diejenigen der Spann­walze (14) dagegen daran verschiebbar angeordnet, wobei ein Spanngestänge (58) den Abstand (a) des Stützzylinders (12) von der Spannwalze (14) konstant hält.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flexodruckmaschine, insbesondere für den Flexovordruck, welche wenigstens ein Druckwerk mit je einem um einen Stützzylinder und eine Spannwalze aufgezogenen, endlosen Druckband, einem Gegen­druckzylinder, einer die Farbe auf das Druckband übertra­genden Rasterwalze, einem Farbtrockner und eine alle Druck­werke durchlaufende, über Umlenkwalze/n und Zugwalze/n zwischen Druckband und Gegendruckzylinder sowie durch den Farbtrockner geführte Papierbahn, umfasst. Der Stützzylin­der und die Spannwalze sind bewegbar angeordnet. Weiter be­trifft die Erfindung ein Verfahren zum Abheben eines Druck­bandes in der Flexodruckmaschine.

    [0002] In klassischen Flexodruckmaschinen wird ein Druckzylinder als Clichéträger oder Gummizylinder mit strukturierter Oberfläche verwendet. Diese das negative Druckbild auf ihrer Oberfläche tragenden Druckzylinder haben den Nach­teil, dass sie für jeden Druckauftrag ausgewechselt werden müssen. In der US-A 3 518 940 wird deshalb ein Druckmecha­nismus vorgeschlagen, welcher ein endloses Band aus Poly­äthylenterephtalat umfasst, auf welchem die flexiblen Druckplatten montiert sind.

    [0003] Die Firma Conprinta Ltd., Zürich, hat die Flexodruckmaschi­nen mit endlosem Druckband weiter entwickelt und diese in ihrem Prospekt "Flexographic Printing Presses" beschrieben. Das Grundprinzip dieser Flexodruckmaschinen wird in Fig. 1 dargestellt. Ein dimensionsstabiles endloses Band 11 ist auf einem Stützzylinder 12 und einer Spannwalze 14 aufge­zogen. Auf der Aussenseite dieses endlosen Bandes sind fle­xible Druckplatten 16 befestigt, wodurch ein Druckband 10 gebildet wird. Die Druckfarbe wird von einer Rasterwalze 18, die in ein nicht dargestelltes Farbbad taucht, auf die Druckplatten 16 übertragen. Ueberflüssige Farbe wird von einem in Form eines umgekehrten Winkels ausgebildeten Rak­kel 20 abgestreift. Die in Richtung des Pfeiles geführte Papierbahn 22 wird von einem Gegendruckzylinder 24 auf die Druckplatten gepresst und einseitig bedruckt.

    [0004] Ein kurzes Druckband 10′ mit einem wenige Druckplatten 16′ umfassenden endlosen Band 11′, gespannt von einer Spannwal­ze 14′, ist gestrichelt dargestellt.

    [0005] Ein Ausschnitt aus dem Druckband 10 ist in Fig. 2 darge­stellt. Das als Träger dienende endlose Band 11 besteht aus einer beispielsweise 0,25 mm dicken Polyesterfolie, insbe­sondere aus Polyäthylenterephtalat. Die physikalischen Eigenschaften des quer- und längsgereckten Folienmaterials sind in allen Richtungen gleich. Die Gleichmässigkeit erstreckt sich über einen weiten Temperatur- und Feuchtig­keitsbereich. Weiter hat das folienförmige Bandmaterial in Quer- und Längsrichtung eine gute Elongation und Schlag­festigkeit. Schliesslich ist das flexible Folienmaterial des endlosen Bandes chemisch resistent und wiedersteht Oelen, Fetten, Druckfarben usw. Die Längsseiten des endlo­sen Bandes 11 sind mit einer Perforation 26 versehen, wel­che von Noppen der das Band in bekannter Weise transportie­renden Stachelscheiben durchgriffen wird. Dadurch kann ein Gleiten des Druckbandes auf den Walzen vermieden werden.

    [0006] Die flexiblen Druckplatten 16 bestehen üblicherweise aus einem photopolymeren Material oder Gummi und sind mit einem geeigneten Klebstoff auf das endlose Band 11 geklebt. Die Druckplatten 16 haben im vorliegenden Beispiel eine struk­turierte Oberfläche 28, welche das Druckbild erzeugt.

    [0007] Die oben beschriebenen Druckbänder 10 haben den Vorteil, dass die flexiblen Druckplatten 16 nicht auf den Druckzy­linder montiert werden müssen, sondern dass sie auf das endlose Band geklebt werden können, welches nach dem Ge­brauch leicht von der Flexodruckmaschine entfernbar ist. Alle verwendeten Druckbänder können auf eine Hülse gerollt und platzsparend gelagert werden.

    [0008] Gegenwärtig werden mit Druckbändern von bis zu 4,5 m Länge Flexodrucke bis 2,5 m Breite erzeugt. Die Flexodruckmaschi­nen werden mit hoher Geschwindigkeit laufen gelassen und sind mit Kontrollgeräten für die automatische Ueberwachung und Registrierung der Papierbahnen ausgerüstet.

    [0009] Flexodruckmaschinen gemäss dem Conprinta-System sind übli­cherweise mit 3 - 10 Druckwerken ausgerüstet. Jedes nicht am laufenden Druckprozess beteiligte Druckwerk kann bereits für den nächsten Arbeitsschritt ausgerüstet werden. Dies nimmt üblicherweise 5 - 15 Minuten in Anspruch. Dabei wird das nicht mehr gebrauchte Druckband entfernt, das neue Druckband montiert und die Druckfarbe ausgewechselt.

    [0010] Selbstverständlich können einzelne Druckwerke anstelle des Druckbandes auch einen konventionellen, struktrierten oder unstruckturierten Druckzylinder enthalten. Dies erfolgt vor allem für glatte oder mit einer Strucktur versehene Lackie­rungen oder für den Auftrag einer Grundfarbe.

    [0011] Flexodruckmaschinen der eingangs genannten Art arbeiten mit Stützzylindern und Spannwalzen, welche am Maschinenrahmen starr befestigte Lager haben. Nachdem die Papierbahn rich­tig positioniert ist - die aufeinandergedruckten Farbmuster müssen exakt passen - wird der Gegendruckzylinder auf das über den Stützzylinder gezogene endlose Druckband gepresst, wobei die Papierbahn zwischen dem Druckband und dem Gegen­druckzylinder liegt. Ebenso wird die Rasterwalze, welche die Farbe aufträgt, im Bereich des Stützzylinders am Druck­band angelegt.

    [0012] Während des normalen Druckbetriebs kommt es hin und wieder vor, dass ein Druckband während kurzer Zeit ausser Betrieb genommen werden muss, beispielsweise wenn Farbe an einer oder mehreren Druckplatten antrocknet. Zu diesem Zweck wird der entsprechende Gegendruckzylinder angehoben, wodurch sich auch die Papierbahn vom Druckband abhebt. Das mit gleicher Geschwindigkeit wie die Papierbahn laufende Druck­band kann nun angehalten und die entsprechende/n Druckplat­te/n gereinigt werden. Nachdem das Druckband wieder auf Normalgeschwindigkeit beschleunigt ist, wird der Gegen­druckzylinder mit der Papierbahn wieder an das Druckband gepresst.

    [0013] Das während dieser Operation mangelhaft bedruckte Papier wird von einer automatischen Ueberwachung erfasst und spä­ter ausgeschieden.

    [0014] Das Auskuppeln und Abheben des Gegendruckzylinders hat den Nachteil, dass die Spannung der Papierbahn verändert oder sogar aufgehoben wird. Dies kann Positionsänderungen der Papierbahn in allen Druckwerken zur Folge haben. Nicht sel­ten muss in solchen Fällen die ganze Anlage neu justiert werden.

    [0015] Durch den Einbau eines Kompensationsgestänges ist versucht worden, beim Abheben des Gegendruckzylinders eine Span­nungskompensation in der Papierbahn zu erzielen. Solche Kompensationsgestänge sind jedoch in jeder Beziehung auf­wendig.

    [0016] Aus der GB-A 2102733 ist eine Druckmaschine mit vier Druck­werken bekannt, welche um einen gemeinsamen Gegendruckzy­linder angeordnet sind. Um den Gegendruckzylinder wird eine zu bedruckende Materialbahn geführt. Jedes der Druckwerke dient dem Aufbringen einer speziellen Farbe und umfasst ein flexibles, durch Reibungskraft angetriebenes Druckband, welches individuell an den gemeinsamen Gegendruckzylinder angelegt und von ihm entfernt werden kann. Die das Druck­band auf den Gegendruckzylinder bzw. die darauf geführte Materialbahn drückende Stützwalze ist auf einem ersten Trä­ ger angeordnet, die die Farbe auf das Druckband auftragende Rasterwalze auf einen zweiten Träger. Bei einem Unterbruch des Bedruckens beispielsweise muss zum Abheben der Stütz­walze mittels des ersten Trägers zuvor die Rasterwalze mit­tels des zweiten Trägers abgehoben werden. Es müssen stets zwei getrennte Bewegungsabläufe, unter Einschluss der Ra­sterwalze, vorgenommen werden, was aufwendig und kompli­ziert ist.

    [0017] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Flexo­druckmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher ein Druckband ausser Betrieb genommen werden kann, ohne dass die Rasterwalze verschoben oder die Spannung der Papierbahn beeinträchtigt wird, wobei die Anschaffungs- und Betriebskosten der Flexodruckmaschine jedoch nicht oder nicht wesentlich höher als bisher sein sollen. Weiter soll ein Verfahren zum Abheben eines Druckbandes in einer Flexo­druckmaschine der obenstehenden Bauart entwickelt werden.

    [0018] In bezug auf die Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungs­gemäss dadurch gelöst, dass in jedem Druckwerk die Lager des Gegendruckzylinders starr am Maschinenrahmen befestigt, die Lager des Stützzylinders dagegen in wenigstens zwei Richtungen und diejenigen der Spannwalze in wenigstens einer Richtung verschiebbar angeordnet sind.

    [0019] Beim Abheben des Druckbandes durch Verschiebung des Stütz­zylinders wird die Spannung der Papierbahn nicht beein­flusst. Dagegen wird die Papierbahn, wie oben erwähnt, während dieser Zeit im betreffenden Druckwerk nicht be­druckt.

    [0020] Die Stützzylinder sind vorzugsweise sowohl in vertikaler als auch in horizontaler und axialer Richtung verschiebbar. Horizontal heisst hier in Richtung der zwischen Druckband und Gegendruckzylinder durchlaufenden Papierbahn, vertikal senkrecht dazu.

    [0021] Das vertikale und horizontale Verschieben des Stützzylin­ders und damit des Druckbandes dient dem Abheben, bei­spielsweise zur Reinigung der Druckplatten. Durch eine Ver­schiebung des Druckbandes in axialer Richtung des Stützzy­linders können die Druckbilder korrigiert werden, wenn die verschiedenfarbigen Drucke nicht genau genug übereinstim­men.

    [0022] Bei der Spannwalze genügt es in der Praxis, wenn diese in vertikaler Richtung verschiebbar ist. Damit können insbe­sondere vertikale Bewegungen des Stützzylinders ausgegli­chen werden, das Druckband bleibt oder wird wieder ge­spannt. Eine geringe horizontale Verschiebung des Stützzy­linders hat kaum einen Einfluss auf die optimale Position der Spannwalze.

    [0023] Die für Linearführungseinheiten bzw. Linearführungen zum Verschieben einer Druckwalze vorgesehenen mechanischen Bau­teile sind dem Maschinenbauer an sich bekannt, es wird des­halb hier nicht weiter auf Details eingegangen. Ebenso sind an sich bekannte Mittel angeordnet, welche bei einer verti­kalen und/oder horizontalen Verschiebung des Stützzylinders den Abstand von deren Achse zur Achse der entsprechenden Spannwalze konstant halten.

    [0024] Die Lager der Rasterwalze eines Druckwerks können, wie die­jenigen des Gegendruckzylinders, starr in den Maschinenrah­men eingebaut sein. Flexodruckmaschinen haben jedoch zweck­mässig Druckwerke mit einer Rasterwalze, die von ihrer An­triebswelle abkuppelbar und während der Rüstzeit des be­treffenden Druckwerks automatisch auswechselbar ist. Die Details dieses Systems sind in der europäischen Patentan­meldung Nr. 88106599.9 beschrieben. Wie angetönt ist das Auswechseln oder Verschieben der Rasterwalze zum Anheben des Druckbandes nicht notwendig.

    [0025] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Abheben eines Druckban­ des in einer Flexodruckmaschine der obenstehenden Bauart ist dadurch gekennzeichnet, dass der das Druckband führende Stützzylinder vorerst vom Rasterwalze und dann vom die Pa­pierbahn führenden Gegendruckzylinder abgehoben wird, wobei die Zeitperiode, die ein Punkt auf dem Druckband zur Vor­wärtsbewegung von der Rasterwalze zum Gegendruckzylinder benötigt, derjenigen Zeitperiode entspricht, die vom Ab­heben des Druckbandes von der Rasterwalze bis zu dessen Ab­heben vom Gegendruckzylinder verstreicht.

    [0026] Nach diesem Verfahren erfolgt die Wegbewegung der Stützwal­ze so, dass die von der Rasterwalze aufgenommene Farbe noch an die durchlaufende Papierbahn abgegeben wird. Andrer­seits wird jedoch vermieden, dass Druckplatten ohne Farbe auf der Papierbahn aufliegen.

    [0027] Aus demselben Grund, dem Vermeiden des Aufliegens von trockenen Druckplatten der Papierbahn, wird die Flexodruck­maschine so angefahren, dass zuerst die Farbaufnahme er­folgt, die von der Farbe belegten Druckplatten zur Papier­bahn weiterlaufen, und das Druckband erst dann auf die Pa­pierbahn gepresst wird.

    [0028] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestell­ten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen schema­tisch:

    - Fig. 3 eine Seitenansicht eines Druckwerks einer Flexo­druckmaschine, und

    - Fig. 4 eine verkleinerte Teilansicht von Fig. 3, von links.



    [0029] Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Druckwerk einer Flexo­druckmaschine beinhaltet einen Maschinenrahmen 30 mit den die Papierbahn 22 führenden bzw. bedruckenden Walzen und Zylindern, deren Aufhängungen und Antriebsorgane, wobei auf die Fig. 1 und 2 verwiesen wird. Die dem Stand der Technik entsprechenden Bauteile sind nicht alle im Detail bezeich­net und beschrieben.

    [0030] Die Papierbahn 22 wird über eine starr im Maschinenrahmen gelagerte Umlenkwalze 32 zur gummierten Zugwalze 34 ge­führt, welche letztere mittels eines Druckzylinders 50 vom Gegendruckzylinder 24 abhebbar ist, wodurch die Papierbahn nicht mehr zwischen die Zugwalze 34 und den Gegendruckzy­linder 24 geklemmt wird. Die Papierbahn 22 umschlingt wei­ter den Gegendruckzylinder 24, welcher starr am Maschinen­rahmen 30 befestigte Lager 41 hat, und wird beim Durchtritt zwischen Stützzylinder 12 und Gegendruckzylinder 24 mit der von der arbeitenden Rasterwalze 18a auf das Druckband 10 übertragenen Farbe bedruckt.

    [0031] Die arbeitende Rasterwalze 18a ist, wie in der europäischen Patentanmeldung Nr. 88106599.9 im Detail beschrieben, in zwei um wenigstens 180° drehbaren Schwenkarmen 38 gelagert, welche in einem nicht dargestellten Positionsanschlag fi­xiert sind. Am andern Ende der in einander gegenüberliegen­den Seitenholmen des Maschinenrahmens 30 montierten, ge­streckten Schwenkarme 38 ist eine in Reserve stehende Ra­sterwalze 18b gelagert. Durch Absenken der Schwenkarme 38 in die in Fig. 3 strichpunktiert eingezeichnete Position wird der notwendige Freiraum, auch gegenüber dem Rackel bzw. Schaber 20, geschaffen, nun können die Schwenkarme 38 um 180° um eine Drehachse 42 gedreht werden. Das Absenken der Schwenkarme 38 mit den Rasterwalzen 18a, 18b bis zu einem Anschlag erfolgt mit beidseits am Maschinenrahmen 30 befestigten Hubzylindern 44, mit einem unmittelbar darüber angeordneten, absenkbaren Schutzgehäuse 46, welche ihrer­seits je eine nicht sichtbare, den Schwenkarm 38 abstützen­de Kolbenstange führen. Der obere Teil des Schwenkarms 38 fährt dabei auf einer Schienenführung 39 aus den erwähnten Positionierungsanschlägen und kann nun mittels eines ein Drehmoment ausübenden Aggregats um 180° gedreht werden. Nach dem Hochheben und gleichzeitigen Einfahren in die Po­ sitionierungsanschläge wird die vorher in Reserve stehende Rasterwalze zur neuen arbeitenden Rasterwalze 18a. Die nach dem Drehen in Reserve stehende Rasterwalze, die vorherige Arbeitswalze, kann rasch gereinigt oder durch eine andere Rasterwalze ersetzt werden.

    [0032] Falls mit einem langen Druckband 10 gearbeitet wird, ist die Spannwalze 14 ausserhalb des Drehbereichs der Raster­walzen 18a, 18b. Beim Auswechseln der Rasterwalzen muss nur das Druckband 10 entfernt werden. Wird dagegen mit einem kurzen Druckband 10′ (Fig. 1) gearbeitet, muss vor dem Dre­hen der Rasterwalzen nicht nur das Druckband 10′ entfernt, sondern die Spannwalze 14′ in die Position 14˝ abgesenkt werden, damit genügend Freiraum entsteht.

    [0033] Die Achse des Stützzylinders 12 und die Achse der Spannwal­ze 14 haben den Abstand a. Bei einem Verschieben des Stütz­zylinders 12 in vertikaler und/oder horizontaler Richtung muss dieser Abstand konstant bleiben, damit das Druckband 10 während des Druckens die richtige Spannung aufweist. Dies wird mittels eines Spanngestänges 58 erreicht und gilt unabhängig von der Grösse des Abstands a.

    [0034] Der Stützzylinder 12 und/oder die Spannwalze 14 können zum Reinigen, Entfernen oder Auswechseln des Druckbandes 10 mittels der Hubzylinder 48 um den Abstand e abgesenkt wer­den, welcher beispielsweise etwa 50 mm beträgt. Vor dem Ab­senken des Stützzylinders 12 bzw. in Bereitstellung zur Aufnahme des Druckbetriebs ist das Druckband etwa 2 mm von der Rasterwalze 18a und dem Gegendruckzylinder 24 ent­fernt.

    [0035] Das Hydraulikaggregat 49 ist in Fig. 3 angedeutet. Die An­triebsaggregate 52 für die Spannwalze 14, 54 für den Stütz­zylinder 12 und 56 für den Gegendruckzylinder 24 sind von üblicher, dem Fachmann geläufiger Bauart, ebenso die ggf. teleskopartig verlängerbaren Spindeln oder Wellen zur Uebertragung der Drehmomente auf die entsprechenden Wal­zen. Gemäss Fig. 4 übt das Aggregat 54 keine eigene An­triebskraft aus, sondern bezieht diese über Transmissions­mittel. Das Aggregat 54 treibt den Stützzylinder 12 über eine Kardanwelle 96 an, welche in allen Richtungen Bewegun­gen aufnehmen kann. Die Kardanwelle 96 ermöglicht auch die axiale Verschiebung des Stützzylinders 12.

    [0036] Ueber einen Zahnriemen 55 wird das Aggregat 56 für den Ge­gendruckzylinder 24 angetrieben, welches Aggregat auch die Zugwalze 34 antreibt, was in Fig. 4 strichpunktiert ange­deutet ist.

    [0037] Das Druckband 10 und die Papierbahn 22 werden separat ange­trieben, sie müssen jedoch immer exakt gleich schnell lau­fen. Bei einer Aenderung der relativen Geschwindigkeit wird der Zug auf das Druckband 10 verändert, indem die Spannwal­ze 14 etwas schneller oder langsamer gedreht wird. Derart wird ein zusätzliches oder geringeres Drehmoment auf das Druckband ausgeübt.

    [0038] Die spannwalze 14 ist über ein Spindelhubsystem 69 aufge­hängt. Die Höhe der Spannwalze 14 wird, wie in Fig. 4 dar­gestellt, durch Drehen der Gewindespindel 61, welche das Spannwalzenlager 66 durchgreift, verändert.

    [0039] Das Flexodruckverfahren eignet sich besonders für gross­flächige Mehrfarbendrucke. Das Flexodruckverfahren ist denn auch ausgesprochen kostengünstig. Bei Flexovordrucken wird eine als Deckblatt verwendete Papierbahn für Verpackungs­karton bedruckt.


    Ansprüche

    1. Flexodruckmaschine, insbesondere für den Flexovordruck, welche wenigstens ein Druckwerk mit je einem um einen Stützzylinder (12) und eine Spannwalze (14) aufgezoge­nen, endlosen Druckband (10), einem Gegendruckzylinder (24), einer die Farbe auf das Druckband übertragenden Rasterwalze (18), einem Farbtrockner und eine alle Druckwerke durchlaufende, über Umlenkwalze/n (32) und Zugwalze/n (34) zwischen Druckband und Gegendruckzylin­der sowie durch den Farbtrockner geführte Papierbahn (22) umfasst, wobei der Stützzylinder (12) und die Spannwalze (14) bewegbar angeordnet sind,

    dadurch gekennzeichnet, dass

    in jedem Druckwerk die Lager (40) des Gegendruckzylin­ders (24) starr am Maschinenrahmen (30) befestigt, die Lager (64) des Stützzylinders (12) dagegen in wenigstens zwei Richtungen und diejenigen der Spannwalze (14) in wenigstens einer Richtung verschiebbar angeordnet sind.
     
    2. Flexodruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Lager (64) des Stützzylinders (12) in ver­tikaler, horizontaler und axialer Richtung verschiebbar angeordnet sind.
     
    3. Flexodruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Lager der Spannwalze (14) in ver­tikaler Richtung verschiebbar angeordnet sind.
     
    4. Flexodruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 - 3, da­durch gekennzeichnet, dass Mittel angeordnet sind, wel­che bei einer vertikalen und/oder horizontalen Verschie­bung des Stützzylinders (12) den Abstand (a) von dessen Achse (44) zur Achse der entsprechenden Spannwalze (14) konstant halten.
     
    5. Flexodruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 - 4, da­durch gekennzeichnet, dass für die Verschiebung von Stützzylinder (12) und Spannwalze (14) Linearführungen eingebaut sind.
     
    6. Flexodruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 - 5, da­durch gekennzeichnet, dass die Höhe der Lager (64) des Stützzylinders (12) mittels hydraulischer Zylinder und diejenige der Spannwalze (14) mittels stirnseitig der Walzen angeordneter, von Spindel-Motoren (60) ange­triebener Hubspindeln (62) einstellbar ist.
     
    7. Flexodruckmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Mittel zur Konstanthaltung des Abstands (a) zwischen den Achsen je ein Lager (64) des Stützzylinders (12) und der zugeordneten Spannwalze (14) aufnehmende Hubspindeln (62) sind.
     
    8. Flexodruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 - 7, da­durch gekennzeichnet, dass die Höhe der Lager (64,66) des Stützzylinders (12) und/oder der Spannwalze (16) beidseits individuell einstellbar ist.
     
    9. Verfahren zum Abheben eines Druckbandes (10) in einer Flexodruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 - 8, da­durch gekennzeichnet, dass der das Druckband (10) füh­rende Stützzylinder (12) vorerst von der Rasterwalze (18, 18a) und dann vom die Papierbahn (22) führenden Ge­gendruckzylinder (24) abgehoben wird, wobei die Zeitpe­riode, die ein Punkt auf dem Druckband zur Vorwärtsbewe­gung von der Rasterwalze zum Gegendruckzylinder benö tigt, derjenigen Zeitperiode entspricht, die vom Abheben des Druckbandes von der Rasterwalze bis zu dessen Abhe­ben vom Gegendruckzylinder verstreicht.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckband (10) vor dem Abheben von der um den Gegen­druckzylinder (24) laufenden Papierbahn (22) durch Ver­schieben des Stützzylinders (12) in horizontaler Rich­tung etwa 2 mm von der arbeitenden Rasterwalze (18a) entfernt wird.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht