[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern und Regeln einer Brennkraftmaschine,
bei welchem in Abhängigkeit von Betriebsgrößensignalen, wie der Drehzahl, der Gaspedalstellung,
der Motortemperatur etc. in einer Recheneinrichtung ein Ausgangssignal errechnet
und dieses zur Steuerung eines elektromechanischen Stellgliedes für die Einspritzmenge
herangezogen wird, wobei für das Stellglied ein Servokreis vorgesehen ist, dem als
Führungsgröße das errechnete Ausgangssignal und als Regelgröße das Rückmeldesignal
eines mit dem Stellglied verbundenen Rückmelders zugeführt werden, das Rückmeldesignal
auf Störungen des Rückmelders überprüft wird und bei einer festgestellten Störung
der Servokreis geöffnet wird, sowie auf eine elektronische Kraftstoff-Einspritzeinrichtung
für Brennkraftmaschinen zur Durchführung des Verfahrens, mit einem elektromechanischen
Stellglied für die Steuerung der Einspritzmenge und einem diesem zugeordneten Rückmelder
zur Abgabe eines für die Ist-Lage des Stellgliedes repräsentativen Rückmeldersignals,
mit einer Rechenschaltung, der das Drehzahlsignal eines Drehzahlsensors sowie weitere,
mit Hilfe von Meßwertgebern ermittelte Betriebsgrößensignale, wie für die Gaspedalstellung,
die Motortemperatur etc. zugeführt werden, mit einem Servokreis für das Stellglied,
dem als Führungsgröße das Ausgangssignal der Rechenschaltung und als Regelgröße das
Rückmeldersignal zugeführt sind, mit einer Störungsmeldungeinrichtung für Störungen
des Stellgliedrückmelders und mit einem gesteuerten Umschalter, der bei Störungen
des Rückmelders das elektromechanische Stellglied von dem Ausgang des Servoverstärkers
des Servokreises trennt.
[0002] Aus der DE-PS 31 36 135 ist eine derartige Einrichtung bekannt geworden, bei welcher
je ein Detektor für Störungen des Stellgliedes bzw. des Rückmelders vorgesehen ist.
Soferne der Detektor des Rückmelders ungewöhnliche, d.h. fehlerhafte Werte erfaßt,
wird die Steuerleitung des Stellgliedes von dem Servoverstärker getrennt und an den
Ausgang einer Hilfsrechenschaltung geschaltet, die in Abhängigkeit von der Motor-Ist-Drehzahl
und dem Gaspedalstellungsignal ein Stellsignal an das Stellglied abgibt. Der Servokreis
ist bei diesem Notbetrieb ebenso außer Funktion gesetzt wie die Rechenschaltung,
und es wird ausschließlich auf die durch das Gaspedal vorgegebene Drehzahl geregelt.
Falls der Detektor für das Stellglied fehlerhafte Werte erfaßt, wird die Kraftstoffzufuhr
unterbrochen.
[0003] In Hinblick auf andere bekannte Lösungen (z.B. DE-OS 27 35 596), welche eine vollständige
Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr bei einem Fehler des Stellgliedrückmelders vorsehen,
stellt die oben beschriebene bekannte LÖsung einen Fortschritt dar, da der Fahrer
durch Betätigung des Gaspedals jede gewünschte Motordrehzahl einhalten kann. Allerdings
gehen alle jene Vorteile verloren, welche die Regelung des Motor- bzw. Kraftfahrzeugbetriebes
mit Hilfe der Rechenschaltung (d.h. des eigentlichen Reglers) bietet. Die der Rechenschaltung
zugeführten Parameter, wie Motortemperatur, Ladedruck, Außentemperatur, Luftdruck
etc. bleiben im Notbetrieb unberücksichtigt, sodaß z.B. ungünstige Abgaswerte, Rußbildung
(bei Dieselmotoren) und dgl. die Folge sind.
[0004] Es ist ein Ziel der Erfindung, bei Funktionsstörungen des Rückmelders oder des Servokreises
einen Notbetrieb zu ermöglichen der zumindest weitgehend dem normalen Fahrbetrieb
entspricht.
[0005] Dieses Ziel läßt sich mit einem Verfahren der eingangs genannten Art erreichen,
bei welchem erfindungsgemäß bei einer festgestellten Störung die in der Rechenschaltung
ermittelte Führungsgröße unter Berücksichtigung der Arbeitskennlinie des Stellgliedes
in ein Ansteuersignal für das Stellglied umgerechnet wird.
[0006] Zur Durchführung des Verfahrens eignet sich eine Kraftstoff-Einspritzeinrichtung
der eingangs genannten Art, bei welcher erfindungsgemäß die Störungsmeldungseinrichtung
bei Störungen des Stellgliedrückmelders und/oder des Servokreises mit tels des Umschalters
das Stellglied bzw. dessen Treiberstufe von dem Ausgang des Servoverstärkers auf den
Ausgang der Rechenschaltung umschaltet und daß ein Kennliniensimulator für die Arbeitskennlinie
des Stellgliedes vorgesehen ist, der im Störfall zur Umrechnung der von der Rechenschaltung
vorgegebenen Führungsgröße in ein Ansteuersignal für das Stellglied heranziehbar
ist.
[0007] Die Erfindung schafft den Vorteil, daß auch im Störfall das Stellglied im Sinne einer
Mengensteuerung angesteuert wird, wobei sämtliche der Rechenschaltung zugeführte Parameter
weiterhin zur Berechnung des Ansteuersignales herangezogen werden.
[0008] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Ansprüchen 3 bis 7.
[0009] Die Erfindung samt ihren weiteren Vorteilen und Merkmalen ist im folgenden an Hand
beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht
sind. In dieser zeigen Fig. 1 ein Prinzipschaltbild der erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel mit pulsbreitenmodulierter Ansteuerung des Stellgliedes
und einer Spannungssteuerung, Fig. 3 in näherem Detail eine Modulationsstufe aus
Fig. 2, Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel mit Pulsbreitenmodulation und Stromsteuerung
im Normalbetrieb bzw. Spannungssteuerung im Notbetrieb, Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel
mit Stromsteuerung im Normal- und im Notbetrieb und Fig. 6 eine Ausführung wie nach
Fig. 5, jedoch mit geänderter Fehlererkennung.
[0010] Gemäß Fig. 1 werden einer elektronischen Rechenschaltung 1 verschiedene Betriebsgrößensignale
eines Motors 2, im vorliegenden Beispiel eines Dieselmotors bzw. des zugehörigen
Fahrzeuges zugeführt. Es handelt sich hiebei in erster Linie um Signale eines Drehzahlgebers
n und eines Gaspedalstellunggebers g, weiters z.B. eines Motortemperatursensors T,
eines Ladedrucksensors p usw. Ein elektromechanisches Stell glied 3, beispielsweise
ein auf das Mengenstellglied einer Verteilereinspritzpumpe wirkender Drehmagnet ist
mechanisch mit einem Rückmelder 4 verbunden, dessen Ausgangssignal r für die Stellung
des Stellgliedes 3 repräsentativ ist. Im vorliegenden Fall ist an einen Potentiometerrückmelder
gedacht, dort kann der Rückmelder auch anderer Bauart sein und das Stellglied z.B.
optisch oder induktiv abtasten und sein Rückmeldersignal kann auch in digitaler Form
vorliegen und - falls erforderlich - in bekannter Weise in ein analoges Signal umgewandelt
werden.
[0011] Das Rückmeldersignal r wird einem Servoverstärker 5 als Regelgröße zugeführt. Als
Führungsgröße wird dem Servoverstärker 5 das Ausgangssignal a der Rechenschaltung
1 zugeführt, das üblicherweise zunächst in digitaler Form vorliegt und in oder außerhalb
der Rechenschaltung im Bedarfsfall in analoge Form gebracht werden kann. Das Ausgangssignal
des Servoverstärkers 5 wird, gegebenenfalls über Treiber- oder Modulatorstufen,
die in diesem Prinzipschaltbild der Einfachheit halber nicht gezeigt sind, über einen
gesteuerten Umschalter 6 dem elektromechanischen Stellglied 3 zugeführt. In der gezeigten
Stellung des Umschalters 6 liegt somit eine geschlossene Servoschleife vor.
[0012] Aus Fig. 1 ist weiters eine Störungsmeldungseinrichtung 7 ersichtlich, der das Rückmeldersignal
r und gegebenenfalls - wie hier gezeigt - auch das Ausgangssignal der Rechenschal-
tung 1 zugeführt wird. Die Störungsmeldungseinrichtung 7 kann nach verschiedenen Kriterien
überprüfen, ob das Rückmeldersignal r plausibel ist, z.B. ob die Tendenz des Signales
r in angemessener Zeit die Tendenz des Signales a wiedergibt, ob das Signal r innerhalb
gewisser Grenzen liegt und dgl. mehr. Bei Erkennen einer Störung gibt die Störungsmeldungseinrichtung
an den Umschalter 6 ein Umschaltsignal u ab und der Umschalter 6 schaltet in die strichliert
eingezeichnete Stellung um.
[0013] Hiedurch wird das Stellglied 3 von dem Ausgang des Servoverstärkers 5 getrennt und
über einen Kennliniensimulator 8 an den Ausgang der Rechenschaltung 1 gelegt. Dieser
Simulator enthält die im wesentlichen nicht lineare Arbeitskennlinie des Stellgliedes
3, d.h. die Abhängigkeit seines Verstellhubes oder Verdrehwinkels von dem Ansteuerstrom
oder der Ansteuerspannung. Der Simulator 8 kann zwar in diskreter Bauweise analog
realisiert werden, z.B. mittels eines Widerstand-Dioden Netzwerkes, wird im allgemeinen
jedoch aus einem Speicher der Rechenschaltung 1 bestehen, in dem die erwähnte Abhängigkeit
festgelegt ist und dessen Inhalt im Störungsfall bei der Bildung des Ausgangssignales
a berücksichtigt wird. Der Simulator 8 kann weiters auch Kennlinienscharen berücksichtigen,
deren Parameter beispielsweise die Betriebsspannung ist.
[0014] In diesem Notbetrieb im Störfall ist somit der Servokreis für das Stellglied 3 stillgelegt
und die Rechenschaltung 1 steuert entsprechend der im Simulator 8 festgehaltenen Arbeitskennlinie
die Verstellbewegung des Stellgliedes 3. Eine einwandfreie Funktion des Stellgliedes
3 und eine gute Näherung der Stellgliedcharakteristik in dem Simulator 8 vorausgesetzt
bedeutet dies, daß der Motorbetrieb 6 voll aufrecht erhalten wird und zwar weiterhin
mit einer Treibstoff-Mengensteuerung und nicht nur mit einer bloßen Drehzahlregelung
wie beim Stand der Technik.
[0015] In der Praxis wird der Servokreis für das Stellglied 3 mit Vorteil in analoger Bauart
ausgeführt, da hiedurch besonders kurze Regelzeitkonstanten erzielbar sind.
[0016] Die Störungsmeldungseinrichtung 7 und der Kennliniensimulator 8 werden in vielen
Fällen jedoch einen Teil der Rechenschaltung 1 bilden, da unter Verwendung von Mikrorechnern
und den zugehörigen Speichern sowohl die Möglichkeiten der Fehlererkennungskriterien
als auch die Abspeicherung der Arbeitskennlinien des Stellgliedes, z.B. als Kurvenschar
mit der Betriebsspannung od.dgl. als Parameter, äußerst vielfältig sind.
[0017] Gemäß Fig. 2 liegt ein Anschluß einer Spule 9 des Stellgliedes 3 am Ausgang einer
Treiberstufe 10, die im wesentlichen z.B. einen im Schaltbetrieb arbeitenden Feldeffekttransistor
od.dgl. (nicht gezeigt) enthalten kann. Parallel zur Spule 9, deren anderer Anschluß
an der Betriebsspannung V
B des Fahrzeuges (Batteriespannung) liegt, ist eine Schutzdiode 11 geschaltet.
[0018] Das Ausgangssignal a der Rechenschaltung 1 liegt in digitaler Form vor und wird
über einen 8-bit Bus 12 bzw. eine Schaltleitung 13 einem Pulsbreitemodulator 14 zugeführt.
In diesem Modulator wird aus dem Ausgangssgnal a ein pulsbreitenmoduliertes Ansteuersignal
a′ konstanter Frequenz gewonnen und überdies ein rechteckförmiges Taktsignal s erzeugt.
[0019] Wie Fig. 3 entnehmbar, sind die Ausgangsleitungen 12, 13 der Rechenschaltung an ein
8-bit Latch 15 geführt. Ein Oszillator 16 steuert einen 8-bit Zähler 17, der das
Taktsignal s liefert, dessen Frequenz f ein 256-stel der Oszillatorfrequenz f
o beträgt und in der Praxis z.B. bei 320 Hz liegt. Die Frequenz f sollte in Hinblick
z.B. auf Eisenverluste im Stellglied nicht zu hoch gewählt werden, darf aber auch
nicht so gering sein, daß Vibrationen des Stellgliedes oder Probleme in Hinblick auf
die Regelzeitkonstante auftreten. Die Ausgangssignale des 8-bit Latch 15 und des Zählers
17 werden in paralleler Form den Eingängen eines 8-bit Vergleichers 18 zugeführt,
an dessen Ausgang das pulsbreitenmodulierte Ansteuersignal a′ der Frequenz f auftritt.
Das Taktsignal s gelangt an ein RC-Glied R, C, an dem in bekannter Weise aus dem
Rechtecksignal s ein im wesentlichen dreieckförmiges Signal d gebildet wird. Dieses
Signal d, das natürlich auch auf andere Weise aus dem Signal s gewonnen werden könnte,
liegt an einem Eingang eines Komparators 19, dessen Ausgang über den gesteuerten Umschalter
6 mit dem Eingang der Treiberstufe 10 verbindbar ist.
[0020] Der andere Eingang des Komparators 19 liegt am Ausgang des Servoverstärkers 5. Diesem
Verstärker 5 wird einerseits das Rückmeldesignal r des Rückmelders 4 - hier beispielsweise
als Potentiometer ausgebildet - und andererseits ein aus dem pulsbreitenmodulierten
Aussteuersignal a′ mittels eines Filters 20 gewonnenes Aussteuersignal a˝ zugeführt.
Das Signal a˝ ist ein Gleichspannungssignal, dessen Pegel dem Tastverhältnis des Signales
a′ proportional ist.
[0021] In der gezeigten Stellung des Umschalters 6, die dem Normalbetrieb entspricht, wird
das Stellglied 3 über einen geschlossenen Servokreis geregelt, dessen Führungsgröße
das Ausgangssignal a der Rechenschaltung, genauer gesagt das Ansteuersignal a˝ ist
und dessen Regelgröße das Rückmeldersignal r ist. Der Komparator 19 dient als zweiter
Modulator, denn er bildet aus der an einem Eingang liegenden Dreieckspannung d und
dem am anderen Eingang liegenden Ausgangssignal des Servoverstärkers 5 ein pulsbreitenmoduliertes
Treibersignal e, dessen Tastverhältnis dem Ausgangssignal des Servoverstärkers 5 proportional
ist.
[0022] Das Rückmeldersignal r wird auch der Rechenschaltung 1 zugeführt, in einem A/D-Wandler
21 in binäre Form gebracht und sodann der Störungsmeldeeinrichtung 7 der Rechenschaltung
zugeführt. Als zweites Signal erhält die Störungsmeldeeinrichtung 7 das Ausgangssignal
a der Rechenschaltung 1. Wie bereits angedeutet, ist die Einrichtung 7 nicht unbedingt
als physische Einheit zu verstehen, sie wird i.a. softwaremäßig in der Rechenschaltung
1 realisiert sein. Falls die Einrichtung 7 durch Vergleich des Rückmeldersignales
r mit vorgegebenen Grenzdaten und/oder dem Ausgangssignal a eine Störung feststellt,
gibt sie ein Umschaltsignal u an den gesteuerten Umschalter 6 und meldet (Signal
m) der Rechenschaltung den Störfall, sodaß in dieser nun das Ausgangssignal a unter
Heranziehung des Kennliniensimulators 8 gebildet wird. Der Umschalter 6 befindet
sich nun in der strichlierten Stellung, d.h. es liegt Notbetrieb vor. Der vorhin
erwähnte Servokreis ist geöffnet und die Treiberstufe 10 wird unmittelbar von dem
pulsbreitenmodulierten Aussteuersignal a′ angesteuert. Es ist ersichtlich, daß sowohl
im Normalbetrieb als auch im Störungsfall eine Spannungssteuerung des Stellgliedes
3 vorliegt.
[0023] Das in Fig. 4 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem eben beschriebenen
dadurch, daß im Normalbetrieb eine Stromsteuerung des Stellgliedes 3 erfolgt. Zu
diesem Zweck ist ein Meßwiderstand R
M vorgesehen, der von dem Strom I
M durch die Spule 9 (oder einem Teil dieses Stromes) durchflossen wird. Ein Komparator
22 vergleicht die an diesem Meßwiderstand auftretende Spannung mit der Ausgangsspannung
des Servoverstärkers 5. Das Ausgangssignal des Komparators 22 liegt am reset-Eingang
eines Flip-Flop 23, dessem set-Eingang das Taktsignal s zugeführt ist. Der Ausgang
des Flip-Flop 23 ist über den gesteuerten Umschalter 6 mit dem Eingang der Treiberstufe
10 verbindbar. Der zweite Modulator ist hier somit durch das von dem Komparator gesteuerte
Flip-Flop 23 realisiert. Die im Normalbetrieb erfolgende Stromsteuerung kann vorteilhaft
sein, da für den Verstellweg bzw. die Verstellkraft des Stellgliedes 3 der Strom durch
die Spule 9 maßgeblich ist und bei dieser Steuerung auch Schwankungen der Betriebsspannung
nicht ins Gewicht fallen. Im Notbetrieb arbeitet diese Schaltung ebenso wie jene
nach Fig. 2.
[0024] Um, ausgehend von der Schaltung nach Fig. 4, auch im Notbetrieb eine Stromsteuerung
des Stellgliedes zu ermöglichen, kann der Umschalter 6 in der in Fig. 5 gezeigten
Weise in die Schaltung eingefügt werden. Im Normalbetrieb entspricht die Funktion
der Schaltung völlig jener nach Fig. 4. Im Notbetrieb wird der eine Eingang des Komparators
22 von dem Ausgang des Servoverstärkers 5 getrennt und an den Ausgang des Filters
20 (Signal a˝) gelegt, sodaß auch im Notbetrieb die Pulsbreitenmodulation im Flip-Flop
23 erfolgt, und zwar unter Berücksichtigung des Ansteuersignales a˝ und des Stromes
I
M durch die Stellgliedspule 9.
[0025] Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform entspricht im wesentlichen jener nach Fig.
5, doch wird hier zusätzlich ein modiffiziertes Rückmeldersignal r′ gewonnen. Zu
diesem Zweck ist an Stelle des Servoverstärkers 5 ein Fehlerverstärker 24 mit einem
anschließenden, Servoverstärker 25 vorgesehen. Den beiden Eingängen des Fehlerverstärkers
24 sind die Signale a˝ und r zugeführt. An dem Ausgang des Fehlerverstärkers (24)
liegt das modifizierte Rückmeldersignal r′, das unmittelbar die Abweichung des Rückmeldersignales
r von dem Ansteuersignal a˝ in analoger Form angibt. Dieses modifizierte Rückmeldersignal
r′ und gegebenenfalls (wie strichliert angedeutet) auch das Rückmeldersignal r werden
der Rechenschaltung 1 zugeführt und von der Störungsmeldungseinrichtung ausgewertet.
Alternativ könnte bei der Schaltung nach Fig. 5 ein zusätzlicher Fehlerverstärker
vorgesehen sein, der lediglich zur Bildung des modifizierten Rückmeldesignales r′
aus den Signalen a˝ und r dient.
[0026] Wegen der analog durchgeführten Bildung der Differenz zwischen Ansteuersignal a˝
und Rückmeldersignal r′ steht zu tatsächlich jedem Zeitpunkt ein repräsentativer Fehlerwert
zur Verfügung, der ohne Einschränkung, d.h. ohne Bindung an bestimmte Zeitpunkte,
sofort in der Rechenschaltung verarbeitet werden kann. Bei digitaler Differenzbildung
ist die zeitliche Zusammengehörigkeit von Ansteuersignal und dem in ein Digitalsignal
umgewandelten Rückmeldersignal auf Grund der sequentiellen Arbeitsweise der Rechenschaltung
nicht sichergestellt. Die Verwendung des modifizierten Rückmeldersignals r′ bringt
somit den Vorteil, daß man nicht an bestimmte Ablaufzeitpunkte gebunden ist und die
Verarbeitungsgeschwindigkeit ausschließlich von dem gewünschten Reaktionszeitraum
der Fehlererkennung bestimmt wird.
[0027] Wie bereits weiter oben angedeutet, kann das Rückmeldersignal auch bezüglich seines
absoluten Wertes überwacht werden, wodurch nicht nur ein Ausfall des Servokreises
sondern auch Ausfallsursachen erkannt werden können. Aus einem Über- bzw. Unterschreiten
des Arbeitsbereiches kann auf einen Fehler im Rückmelder (z.B. Leitungsbruch oder
Masseschluß) bzw. in der Servoelektronik oder im Stellglied geschlossen werden.
[0028] Soferne keine geregelte Betriebsspannung sondern die Batteriespannung eines Fahrzeuges
für die Ansteuerung des Stellgliedes verwendet wird, kann man mittels der Rechenschaltung
Betriebsspannungsschwankungen, die sich unmittelbar auf die Stellgliedposition auswirken
würden, in einfacher Weise über das Tastverhältnis der Pulsbreitenmodulation kompensieren.
Hierzu wird das Tastverhältnis im einfachsten Fall um einen Faktor geändert, der dem
Quotienten Soll- Betriebsspannung/ Ist - Betriebsspannung entspricht, d.h. bei absinkender
Betriebsspannung wird das jeweilige, in einer abgespeicherten Tabelle verschiedenen
Stellgliedpositionen zugeordnete Tastverhältnis vergrößert.
[0029] Der im Zusammenhang mit der Erfindung verwendete Begriff "Umschalter 6˝ soll nicht
alleine einen konkreten Bauteil erfassen, sondern ganz allgemein die Möglichkeit eines
gesteuerten Umschaltens des Stellgliedes von dem Ausgang des Servokreises auf den
Ausgang der Rechenschaltung bedeuten.
[0030] Wenngleich der Servokreis bei den gezeigten Ausführungsbeispielen analog arbeitet
ist auch eine zumindest teilweise Realisierung in Digitaltechnik möglich. Ebenso könnte
zur Realisierung des Servokreises zumindest zum Teil die Rechenschaltung und entsprechende
Software herangezogen werden.
1. Verfahren zum Steuern und Regeln einer Brennkraftmaschine, bei welchem in Abhängigkeit
von Betriebsgrößensignalen, wie der Drehzahl, der Gaspedalstellung, der Motortemperatur
etc. in einer Recheneinrichtung ein Ausgangssignal errechnet und dieses zur Steuerung
eines elektromechanischen Stellgliedes für die Einspritzmenge herangezogen wird,
wobei für das Stellglied ein Servokreis vorgesehen ist, dem als Führungsgröße das
errechnete Ausgangssignal und als Regelgröße das Rückmeldesignal eines mit dem Stellglied
verbundenen Rückmelders zugeführt werden, das Rückmeldesignal auf Störungen des Rückmelders
überprüft wird und bei einer festgestellten Störung der Servokreis geöffnet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer festgestellten Störung die in der Rechenschaltung
ermittelte Führungsgröße unter Berücksichtigung der Arbeitskennlinie des Stellgliedes
in ein Ansteuersignal für das Stellglied umgerechnet wird.
2. Elektronische Kraftstoff-Einspritzeinrichtung für Brennkraftmaschinen zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem elektromechanischen Stellglied für die
Steuerung der Einspritzmenge und einem diesem zugeordneten Rückmelder zur Abgabe eines
für die Ist-Lage des Stellgliedes repräsentativen Rückmeldersignals, mit einer Rechenschaltung,
der das Drehzahlsignal eines Drehzahlsensors sowie weitere, mit Hilfe von Meßwertgebern
ermittelte Betriebsgrößensignale, wie für die Gaspedalstellung, die Motortemperatur
etc. zugeführt werden, mit einem Servokreis für das Stellglied, dem als Führungsgröße
das Ausgangssignal der Rechenschaltung und als Regelgröße das Rückmeldersignal zugeführt
sind, mit einer Störungsmeldungeinrichtung für Störungen des Stellgliedrückmelders
und mit einem gesteuerten Umschalter, der bei Störungen des Rückmelders das elektromechanische
Stellglied von dem Ausgang des Servoverstärkers des Servokreises trennt, dadurch gekennzeichnet, daß die Störungsmeldungseinrichtung (7) bei Störungen das Stellgliedrückmelders
(4) und/oder des Servokreises (3-4-5) mittels des Umschalters (6) das Stellglied (3)
bzw. dessen Treiberschaltung (10) oder einen davor geschalteten Signalmodulator (19,
22) von dem Ausgang des Servoverstärkers (5, 24 + 25) auf den Ausgang der Rechenschaltung
(1) umschaltet und daß ein Kennliniensimulator (8) für die Arbeitskennlinie des Stellgliedes
(3) vorgesehen ist, der im Störfall zur Umrechnung der von der Rechenschaltung (1)
vorgegebenen Führungsgröße in in Ansteuersignal für das Stellglied (3) heranziehbar
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückmeldersignal (r) der Rechenschaltung (1) zugeführt, in dieser auf Fehlerhaftigkeit
überprüft und der gesteuerte Umschalter (6) im Störfall von der Rechenschaltung angesteuert
wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fehlerverstärker
(24) vorgesehen ist, dessen beiden Eingängen ein aus dem Ausgangssignal (a) der Rechenschaltung
(1) abgeleitetes analoges Signal (a˝) sowie das Rückmeldesignal (r) zugeführt sind
und dessen Ausgangssignal (r′) der Störungsmeldeeinrichtung zugeführt ist.
5. Einrichtung mit pulsbreitenmodulierter Ansteuerung des Stellgliedes nach einem
der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulsbreitenmodulator (14)
vorgesehen ist, dessem Eingang das Ausgangssignal (a) der Rechenschaltung in binärer
Form zugeführt ist und der ein pulsbreitenmoduliertes Ansteuersignal (a′) an seinem
Ausgang aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansteuersignal (a′)
dem Servoverstärker (5, 24 + 25) als Führungsgröße über ein Filter (20) als analoges
Signal (a˝) zugeführt ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Flip-Flop
(23) vorgesehen ist, dessen Ausgang mit dem Eingang der Treiberstufe verbunden ist,
dessem set-Eingang ein Taktsignal (s) zugeführt ist und dessen reset-Eingang mit
dem Ausgang eines Komparators (22) verbunden ist, wobei den beiden Eingängen des Komparators
(22) en dem Strom (IM) durch den Rückmelder (3) proportionales Signal sowie das Ausgangssignal des Servoverstärkers
(5, 24 + 25) bzw. im Störungsfall ein dem Ausgangssignal (a) der Rechenschaltung entsprechendes
analoges Signal (a˝) zuführbar sind.