[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschließen von Öffnungen in zwischen
den Glastafeln von Isolierglaselementen angeordneten Abstandhaltern, insbesondere
von Spalten zwischen den Enden von vorgefertigten, flexiblen Abstandhaltern, mit einer
Düse zum Ausbringen von Versiegelungsmasse, die im Gestell der Vorrichtung beweglich
gehaltert ist.
[0002] Bei Verwendung von vorgefertigten endlosen, flexiblen Abstandhaltern, die den Abstand
zwischen den Glastafeln von Isolierglaselementen gewährleisten, ergibt sich das Problem
die freien Enden des in einem Stück entlang der Ränder der Glastafel aufgebrachten
Abstandhalter miteinander dicht zu verbinden.
[0003] In der US-PS 4 561 929 wird hiezu vorgeschlagen, den Spalt zwischen den Enden des
Abstandhalters nach dem Verpressen von Isolierglas den Spalt durch Verschmelzen der
Enden des Abstandhalters mit einem gewinkelten, beheizbaren Gerät zu verschließen.
[0004] Ein anderer Vorschlag findet sich in dem DE-GM 87 01 101, in dem vorgeschlagen wird,
die beiden Enden des Abstandhalters gleichzeitig mit dem Ausformen einer Ecke im
Stoßbereich des Abstandhalters miteinander zu verpressen. Im Gebrauchsmuster G 87
01 101 ist auch der Vorschlag enthalten, Öffnungen in vorgefertigten flexiblen Abstandhaltern
(Swiggle-Strip) durch Einbringen eines Pfropfens aus Butylkautschuk zu verschließen.
Nähere Einzelheiten, wie dies erfolgen soll, sind dem GM 87 01 101 nicht zu entnehmen.
[0005] Eine Zange mit beheizbaren Backen zum Verbinden der Enden eines auf eine Glastafel
angesetzten Abstandhalters ist auch in der DE-OS 36 37 561 beschrieben.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Gattung anzugeben, mit der Öffnungen in vorgefertigten Abstandhaltern, beispielsweise
der Spalt zwischen den Enden von zwischen den Glastafeln von Isolierglaselementen
angeordneten Abstandhaltern, sicher und dicht verschlossen werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Düse einen Ansatz aufweist, daß
ein Antrieb vorgesehen ist, durch den die Düse in Richtung ihrer Düsenöffnung (Pfeil)
in die zu verschließende Öffnung, insbesondere in den Spalt einführbar und während
des Ausbringens von Versiegelungsmasse in die Öffnung aus dieser herausziehbar ist.
Da die Düse einen Ansatz aufweist, der in die zu verschließende Öffnung einführbar
ist, und die Düse in Richtung ihrer Düsenöffnung beweglich ist, kann die Düse während
des Ausbringens von Versiegelungsmasse aus der zu verschließenden Öffnung herausgezogen
werden, so daß gewährleistet ist, daß die Öffnung im Abstandhalter über ihre gesamte
Tiefe vollständig mit Versiegelungsmasse ausgefüllt wird. So wird ein absolut dichter
Verschluß der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung verschlossenen Öffnung gewährleistet.
[0008] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es, daß sie ohne weiteres
in Verbindung mit Vorrichtungen zum Verpressen von Isolierglas und/oder Vorrichtungen
zum Füllen von Isolierglaselementen mit Füllgas kombiniert sein kann.
[0009] Die Beweglichkeit der Düse in Richtung ihrer Düsenöffnung läßt sich besonders einfach
erreichen, wenn die Düse bei einer Vorrichtung mit einem Aufstellrollgang für Isolierglaselemente
und einer seitlichen Abstützung für diese an einer Halterung am Rahmen der Vorrichtung
um eine im wesentlichen lotrechte Achse verschwenkbar gehaltert ist.
[0010] Damit die Düse während des An- und Abtransportes von Iso lierglaselementen nicht
stört, kann vorgesehen sein, daß die Halterung der Düse quer zur Ebene der Abstützung
für die Isolierglaselemente vor- und zurückschiebbar ist. Auf diese Weise kann die
Düse während des An- und Abtransportes von Isolierglaselementen aus der Förderebene
wegbewegt werden.
[0011] In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, daß eine
frei drehbare Rolle vorgesehen ist, die aus einer unter den Rollgang versenkten Lage
in eine über diesen angehobene Lage anhebbar ist. Diese frei drehbare Rolle kann als
Anschlag zum Positionieren des Isolierglaselementes gegenüber der Düse dienen, wenn
sie in eine über den Aufstellrollgang angehobene Stellung angehoben worden ist.
[0012] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachstehenden Beschreibung des in den Zeichnungen dargestellten Ausführunsbeispiels.
Es zeigt:
Figur 1 eine Vorrichtung mit einer Düse in Ansicht von vorne,
Figur 2 eine Draufsicht zu Figure 1,
Figur 3 die Düse im vergrößerten Maßstab und
Figur 4 eine in der Vorrichtung vorgesehene anhebbare, frei drehbare Rolle.
[0013] Im in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einem Teil 1 einer Anlage zur Herstellung von Isolierglaselementen vorgesehen,
der eine seitliche Abstützung 2 für Isolierglaselemente 5 aufweist. Die seitliche
Abstützung ist im gezeigten Ausführungsbeispiel eine mit Rollen 3 bestückte Wand,
an deren unterem Rand sich ein Aufstell- und Förderrollgang mit mehreren angetriebenen
Förderwalzen 4 befindet. Die Vorrichtung 1 steht über nicht näher gezeigte Füße 6
am Boden auf.
[0014] Am in Figur 1 gesehen linken Rand des Anlagenteils 1 befindet sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung 10 zum Verschließen von Öffnungen in einem nicht gezeigten Abstandhalter
des Isolierglaselementes 5. Die Vorrichtung 10 umfaßt eine Düse 11, die über eine
Halteplatte 12 an einem Träger 13 befestigt ist. Der Träger 13 ist seinerseits über
Stäbe 40 mit dem Gehäuse eines Druckmittelzylinders 14 verbunden. Zusätzlich ist die
Halterung 16 des Druckmittelmotors 14 um eine im wesentlichen lotrechte Achse 17
verschwenkbar, wozu das der Düse 11 gegenüberliegende Ende des Druckmittelzylinders
14 mit einem weiteren Druckmittelmotor 18 verbunden ist. Parallel zum Druckmittelmotor
18 ist ein Dämpfungsglied 41 vorgesehen, das die Verschwenkbewegung beim Herausbewegen
der Düse 11 bremst. Durch Verschwenken des Druckmittelmotors 14 unter der Wirkung
des Druckmittelmotors 18 kann die Düse 11 in Richtung des Doppelpfeiles 12, d.h. etwa
in der Förderebene bzw. der Ebene des Isolierglaselementes 5, hin und her bewegt
werden.
[0015] Der Träger 16 ist zusammen mit dem Lager (Achse 17) in Richtung des Doppelpfeiles
15 im Maschinengestell verschiebbar geführt. Der Antrieb erfolgt z.B. über eine Spindel-Mutter-Anordnung,
die unterhalb der Vorrichtung 10 angeordnet ist, und einen Motor. So kann die Düse
11 in Richtung des Doppelpfeiles 15 d.h. quer zur Ebene der Abstützung 2 vor- und
zurückbewegt werden.
[0016] Der Druckmittelmotor 14 beaufschlagt einen ggf. beheizten Vorratszylinder 20 für
Dichtmittel. Am vorderen Ende des Vorratszylinders 20 ist ein Absperrorgan vorgesehen,
das von einem Druckmittelmotor 42 über einen Hebel 43 geöffnet und geschlossen werden
kann. Sobald das Absperrorgan geöffnet ist, wird ein Dosierkolben 44 von einem Druck
mittelmotor 45 nach unten geschoben und das Dichtmittel strömt aus der Düse 11, während
sie aus der Öffnung des Abstandhalters herausbewegt wird.
[0017] Wie aus Fig. 3 erkennbar, ist die Düse 11 mit einem Ansatz 21 ausgestattet, der
in die zu verschließende Öffnung im Abstandhalter einführbar ist. Da es sich bei
den zu verschließenden Öffnungen in der Regel um den Spalt zwischen den Enden eines
vorgefertigten, flexiblen, zwischen den Glastafeln von Isolierglaselementen 5 angeordneten
Abstandhalters handelt, hat der Ansatz 21 für gewöhnlich eine flach rechteckartige
Form.
[0018] Wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt, ist im Bereich der Vorrichtung 10 eine Anordnung
30 mit einer frei drehbaren Rolle 31 vorgesehen, die unter der Einwirkung eines Druckmittelzylinders
32 aus einer unter die Rollen 4 des Aufstell- und Förderrollganges versenkten Lage
(Figur 1) in eine gegenüber diesem angehobene Lage anhebbar ist. Hiezu ist die frei
drehbare Rolle 31 an einem Träger 33 montiert, der in einer an dem Anlagenteil 1 befestigten
Führung 34 geführt ist. Mit dem unteren Teil des Trägers 33 ist die Kolbenstange 35
des Druckmittelzylinders 32 verbunden.
[0019] Die anhebbare, frei drehbare Rolle 31 dient dazu, das Isolierglaselement, in dessen
Abstandhalter eine zu verschließende Öffnung vorgesehen ist, gegenüber der Düse 11
richtig auszurichten. Hiezu wird das Isolierglaselement auf dem Rollengang 4 so weit
gefördert, daß seine in Förderrichtung gesehen hintere vertikale Kante nach der anhebbaren
Rolle 31 angeordnet ist. Nach dem Anheben der Rolle 31 wird das Isolierglaselement
5 auf dem Rollengang zurück gefördert, bis es an der Rolle 31 anliegt.
[0020] Die soeben beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:
[0021] Ein Isolierglaselement, bei dem der Spalt zwischen dem Ende eines zwischen ihnen
angeordneten Abstandhalters (swiggle strip) noch nicht verschlossen worden ist, wird
in die in Fig. 1 gezeigte Lage in den Anlageteil 1 gefördert. Wenn zum Ausbilden
der in Fig. 1 linken unteren Ecke im Abstandhalter des Isolierglaselementes unter
Verwendung einer Vorrichtung gemäß dem DE- GM 87 01 101 ausgebildet worden ist,
dann befindet sich der Spalt zwischen den beiden Enden des Abstandhalters in einer
genau definierten Höhenlage. In dieser Höhe, d.h. dem Spalt gegenüberliegend ausgerichtet,
ist der Ansatz 21 der Düse 11 angeordnet. Nachdem das Isolierglaselement 5, wie oben
beschrieben, mit Hilfe der Rolle 31 richtig positioniert und die Vorrichtung 10 und
damit die Düse 11 durch die Spindel-Mutter-Anordnung vorgeschoben worden ist, wird
durch Betätigen des Druckmittelzylinders 18 die Düse 11 bzw. ihr Ansatz 21 in den
Spalt zwischen den Enden des Abstandhalters eingeführt und die Förderung von Versiegelungsmasse
in Gang gesetzt. Während des Auspressens von Versiegelungsmasse aus der Düsenöffnung
unter der Wirkung des Dosierkolbens 44 wird die Düse 11 und somit aus ihr Ansatz 21
nach und nach aus dem Spalt herausgezogen, wozu wiederum der Druckmittelzylinder 18
betätigt wird.
[0022] Nachdem der Ansatz 21 zur Gänze aus dem Spalt, d.h. der zu verschließenden Öffnung
im Abstandhalter, herausgezogen worden ist, wird die Zufuhr von Versiegelungsmasse
durch Schließen des vom Hebel 43 betätigten Absperrorgans abgestoppt und die Düse
11 wieder in ihre hinter der Förderebene der Isolierglaselemente 5 angeordnete Bereitschaftsstellung
zurückgezogen.
1. Vorrichtung (1) zum Verschließen von Öffnungen in zwischen den Glastafeln von Isolierglaselementen
(5) angeordneten Abstandhaltern, insbesondere von Spalten zwischen den Enden von vorgefertigten,
flexiblen Abstandhaltern, mit einer Düse (11) zum Ausbringen von Versiegelungsmasse,
die im Gestell der Vorrichtung (1) beweglich gehaltert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (11) einen Ansatz (21) aufweist, daß ein Antrieb (18) vorgesehen ist,
durch den die Düse (11) in Richtung ihrer Düsenöffnung (Pfeil 19) in die zu verschließende
Öffnung, insbesondere in den Spalt einführbar und während des Ausbringens von Versiegelungsmasse
in die Öffnung aus dieser herausziehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einem Aufstellrollgang (4) für Isolierglaselemente
(5) und einer seitlichen Abstützung (2, 3) für diese, dadurch gekennzeichnet, daß
die Düse (11) an einer Halterung (13, 40, 16) am Rahmen der Vorrichtung um eine im
wesentlichen lotrechte Achse (17) verschwenkbar gehaltert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung
(13) der Düse (11) quer zur Ebene der Abstützung (2, 3) für die Isolierglaselemente
(5) vor- und zurückschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Anschlag
zum Positionieren des Isolierglaselementes (5) gegenüber der Düse (11) eine vorzugsweise
frei drehbare Rolle (31) vorgesehen ist, die aus einer unter den Rollgang (4) versenkten
Lage in eine über diesen angehobene Lage anhebbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Düse
(11) ein Vorratszylinder (20) für Dichtmasse zugeordnet ist, wobei die im Vorratszylinder
(2) enthaltene Dichtmasse mit Druck beaufschlagbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem Vorratszylinder
(20) für Versiegelungsmasse und der Düse (11) eine Absperrorgan und ein Dosierkolben
für Versiegelungsmasse vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Baugruppe
aus Düse (11), Druckmittelmotor (14) und Düsenhaltung (13, 16, 40) im Maschinengestell
quer zur Förderebene der Isolierglaselemente (5) verschiebbar gehaltert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschwenken der Baugruppe
ein Druckmittelmotor (18) vorgesehen ist, dem eine die Bewegung der Baugruppe beim
Herausbewegen der Düse (11) aus der zu verschließenden Öffnung bremsender Dämpfungsvorrichtung,
z.B. Stoßdämpfer (41), zugeordnet ist.