Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf den Maschinenbau und betrifft insbesondere
Werkzeugmaschinen zur Schlaifbearbeitung von ebenen Flächen.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Es ist eine Werkzeugmaschine zur Schleifbearbeitung (US, A,2963830) bekannt, die
ein Bett, eine an einer Planscheibe angebrachte Schleifscheibe enthält, wobei die
planscheibe ihrerseits an einer Antriebswelle montiert ist. Die Antriebswelle ist
in einem am Bett befestigten Gehäuse mittels Radial-Schräglager gelagert. Die Schleifscheibe
wird von einem Antrieb über die Antriebswelle und die Planscheibe rotierend angetrieben.
Auf dem Bett ist ein Werkstückspindelstock angebracht, der Anpreßkräfte zum Andrücken
der Werkstücke an die Stirnfläche der Schleifscheibe erzeugt.
[0003] Diese Anpreßkräfte, die senkrecht auf die Stirn- . fläche der Schleifscheibe gerichtet
sind, erzeugen ein Moment in bezug auf die Lagerungen und rufen die Verformung der
Antriebswelle, der Planscheibe und der Schleifscheibe hervor, weshalb eine hohe Genauigkeit
der geometrischen Form der Werkzeugarbeitsfläche und folglich eine hohe Rearbeitungsgenanigkeit
nicht erzielbar sind. Zum anderen ist der Einbau der Antriebswelle in den Radial-Schräglagern
wegen ihrer begrenzten Genauigkeit und Vorhandensein von Lüften in diesen die Ursache
von Schleifscheibenschwingungen, die wiederum die Bearbeitungsgenauigkeit herabsetzen.
[0004] Es ist weiterhin eine Vorrichtung zum Schleifen von Werkstücken (GB, A, 2124114),
bekannt, die ein Bett mit einer Ringstütze enthält, auf der mittels eines Axiallagers
eine Planschiebe zum Einspannen von Werkstüecken montiert ist, an der eine Antriebswelle
koaxial starr befestigt ist, welche in einem in der Ringstütze des Bettes angeordneten
Radiallager gelagert ist. Die Planscheibe erhält die Drehbewegung von einem Antrieb
über ein Zahnradgetriebe und die Antriebswelle. Das angetriebene Zannrad der Antriebswelle
ist an ihrem unteren Ende starr befestigt, während auf seine obere Stirnseite die
Kräfte der am Umfang des Zahnrades gleichmäßig verteilten Kraftzylinder über ihre
Kolbenstangen übertragen werden, so daß eine Vorspannung im Axiallager sichergestellt
wird.
[0005] Bei der in Betracht stehenden Werkzeugmaschine entstehen im Eingriffsbereich der
Zahnräder Radial- und Axialkräfte, die ein Kippmoment auftreten lassen, das im Axialschnitt
der Antriebswelle wirkt und unter dessen Wirkung sich die Antriebswelle verformt und
die Planscheibe vom Axiallager anzuheben strebt, wodurch die gleichmäßige Verteilung
der Vorspannkraft im Axiallager gestört und dessen ungleichmäßiger Verschleiß hervorgerufen
wird. Das hat eine gestörte Drehungszügigkeit und den Auftritt von Schwingungen zur
Folge, was mit der Zeit zur Verminderung der Bearbeitungsgenauigkeit führt. Außerdem
entstehen selbst bei einer geringsten Ungleichheit der von den Zylindern hervorzubringenden
Kräfte zusätzliche Momente, die in verschiedenen Axialschnitten der Antriebswelle
wirken und somit das auf die Planscheibe einwirkende. Kippmoment und folglich die
negativen Erscheinungen desselben verstärken, weshalb es unmöglich wird, die Bearbeitung
von Werkstücken mit erhöhten GeschwindigKeiten durchzuführen.
[0006] Frei von größerem Teil der erwähnten Nachteile ist eine Vorrichtung zur Schleifbearbeitung
von ebenen Flächen (SU, A, 1104762), die ein Bett aufweist, auf dem ein Warkstückspindelstock
montiert und eine Ringstütze befestigt ist. Auf der Ringstütze ist mittels eines Axial=
lagers eine Planscaeibe gelagert, die von einer starr befestigten koaxialen Antriebswelle
drehbar angetrieben wird, wobei das obere Ende der Antriebswelle in einem in der Ringstütze
angeordneten Wälzlager gelagert ist und das untere Ende der Antriebswelle mittels
einer Kupplung mit einer Walze des angetriebenen Gliedes eines Antriebs verbunden
ist, die in Wälzlagern .gelagert ist, die sich in einem am Bett angebrachten Gehäuse
befinde
d.
[0007] Die in Betracht stehende Vorrichtung enthält auch eine einstellbare Andruckeinrichtung
zum Andrücken der Planscheibe an die Ringstütze, welche Andruckeinrichtung in Form
eines pneumatischen Diaphragmas mit einem Hohlschaft ausgebildet ist. Der Körper des
Diaphragmas ist am Bett befestigt, während die Antriebswelle durch den Hohlschaft
mit einem Spiel hindurchgeht und mit diesem mittels eines Axialwälzlagers in Wechselwirkung
steht.
[0008] Durch Beseitigung der Einwirkung von im Antrieb entstehenden Radialkräften auf die
Antriebswelle sowie durch die koaxiale Anordnung des pneumatischen Diaphragmas an
der Antriebswelle, erlaubt es die bekannte Vorrichtung, die Belastung auf das Axiallager
gleichmäßiger zu verteilen, wodurch die Kippmomente in den Axialebenen verschwinden.
Die Genauigkeit der Aufnahme der Planscheibe auf der Ringstütze, d.h. die Gleichmäßigkeit
des Andrucks der Auflagefläche der Planscheibe an die Schalen des Axiallagers hängt
jedoch in bedeutendem Maße von der Anfertigungsgenauigkeit der Planscheibe und der
Welle im zusammengebauten Zustand ab, weil sie starr miteinander verbunden sind. In
der Praxis verläuft die Drehachse der Antriebswelle nicht senkrecht zu der Auflagefläche
der Planscheibe, was verschiedene Ursachen haben kann wie beispielsweise die Unparallelität
der Planscheibenebene und der Stirnaufnahmefläche der Antriebswelle, der Stirnschlag
der Aufnahmefläche der Antriebswelle, die Lageabweichung von der Koaxialität der den
Lagern zugeordneten zylindrischen Flächen der Antriebswelle, der Einbaufehler des
pneumatischen Diaphragmas, eine nicht genügend hohe Genauigkeit des unteren Axiallagers
und dgl. Da die Planscheibe an die Ringstütze über die Scnalen des Axiallagers mit
einer bestimmten Kraft angedrücket wird, so tritt bei erheblicher Länge der Antriebswelle
ein erhöhter Radialschlag ihres unteren Endes auf, wodurch beim Umlauf auf die Scnalen
eine ungleichmäßige Belastung einwirken wird, die einen ungleichmäßigen Verschleiß
sowohl bei den Axiallagerschalen, als auch bei der Auflageflächen der Planscneibe
verursacht und letzten Endes zur Verminderung der Bearbeitungsgenauigkeit führt. Außerdem
ist als Nachteil hervorzubeben, daß das pneumatische Diaphragma und die Einheit des
angetriebenen Gliedes, die am Bett befestigt und darin untergebracht sind, erhebliche
Abmessungen haben und den Metallaufwand der Verrichtung zur Schleifbearbeitung erhöhen.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Werkzeugmaschine zur Schleifbearbeitung
von ebenen Flächen zu schaffen, deren bauliche Gestaltung durch gleichmäßiges Andrücken
der Planscheibe an die Ringstütze zwecks Erzielung eines gleichmäßigen Verschleißes
der Axiallagerschalen und der Auflageflächen der Planscheibe eine hohe Bearbeitungsgenauigkeit
ermöglicht und gleichzeitig durch Herabsetzung der Genauigkeitsansprüche die Anfertigung
der Planscheibe und der Antriebswelle vereinfachen läßt sowie die Abmessungen der
im Bett untergebrachten Maschinenbaugruppen una - teile und somit den Metallaufwand
vermindert.
[0010] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einer Werkzeugmaschine zur Schleifbearbeitung
von ebenen Flächen, enthaltend einen auf einem Bett angebrachten Werkstückspindelstock,
aine Planscheibe mit einem darauf aufgenommenen SchleifwerKzeug, die über ein Axiallager
auf einer am Bett befestigten Ringstütze drehbar gelagertist und durch eine in Wälzlagern
gelagerte koaxiale Antriebswelle in Drehung versetzt wird, sowie eine einstellbare
Andruckeinrichtung zum Andrücken der Planscheibe an die Ringstütze, wobei die Andruckeinrichtung
in Form eines pneumatischen Diaphragmas mit einem Hohlschaft, in dem die Antriebswelle
hindurchgeführt wird, ausgebildet ist, erfindungsgemäß die Ringstütze eine koaxiale
Buchse aufweist, in der der Hohlschaft achsverschiebbar angeordnet und an der das
Gehäuse des pneumatischen Diaphragmas befestigt ist, und die Wälzlager der Antriebswelle
im Hohlschaft untergebracht sind, wobei die Antriebswelle mit der Planscheibe mittels
eines elastischen Elementes verbunden ist.
[0011] Die Befestigung des pneumatischen Diaphragmas an der koaxialen Buchse der Ringstütze
gestattet es, die Länge der Antriebswelle wesentlich zu verringern, was ihre Anfertigung
vereinfacht, sowie die Abmessungen der Baugruppe des pneumatischen Diaphragmas zu
vermindern, was zum verringerten Metallaufwand führt.
[0012] Die Anordnung der Wälzlager der Antriebswelle im Hohlschaft vermindert die Sitzflächen
der Antriebswelle, wodurch aufgrund von herabgesetzten Genauigkeitsansprüchen ihre
Anfertigung ebenso vereinfacht wird.
[0013] Mit der Unterbringung des Hohlschaftes in der koaxialen Buchse der Ringstütze werden
die auf die Antriebswelle einwirkenden Radialkräfte über die Radiallager völlig von
der Buchse der am Bett befestigten Ringstütze aufgenommen, wodurch es möglich ist,
das angetriebene Glied des Antriebes unmittelbar am unteren Ende der Antriebswelle
anzubringen und die Baugruppe der Walzlager des angetriebenen Gliedes des Antriebes
entfallen zu lassen, was auch den MetallaufWand vermindert.
[0014] Durch die Verbindung der Antriebswelle mit der Planscheibe mittels des elastischen
Elementes werden die Restkippmomente ausgeglichen, die wegen Anfertigungs-und Zusammenbaufehler
der genannten Baugruppen und -teile auftreten, wodurch ein gleichmäßiger Andruck der
Planscheibe an die Ringstütze erreicht wird und folglich ein gleichmäßiger Verschleiß
der Axiallagerschalen und der Auflagefläche der Planscheibe sichergestellt wird.
[0015] Das elastische Element kann zweckmäßigerweise in Form einer Scneibe mit mindestens
einer konzentrischen Sicke ausgebildet und an der Antriebswelle koaxial angebracht
werden.
[0016] Die Ausbildung des elastischen Elementes in Form einer an der Antriebswelle koaxial
angebrachten Scheibe ermöglicht die Zentrierung der Planscheibe mit dem Schleifwerkzeug
in bezug auf die Antriebswelle.
[0017] Durch Vorhandensein minaestens einer konzentrischen Sicke an der elastischen Scheibe
wird aufgrund einer höhere Elastizität bei vorgegebenen Drehmoment eine gleichmäßigere
Verteilung der Kräfte am Axiallager ermöglicht.
[0018] Die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine zur Schleifbearbeitung von ebenen Flächen gewährleistet
also eine ziemlich hohe Genauigkeit der Schleifbearbeitung und einen bedeutenden Anstieg
in der Lebensdauer der Hauptbaugruppen dieser Maschine bei gleichzeitiger Herabsetzung
des Metallaufwandes.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0019] Die erwähnten und weiteren Besonderheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung
treten aus der nachstehenden Beschreibung eines konkreten Ausführungsbeispieles derselben
mit Hinweisen auf die beigefügte Zeichnung hervor. In der Zeichnung wird die erfindungsgemäße
Werkzeugmaschine zur Schleifbearbeitung von ebenen Flächen schematisch in Längsschnitt
gezeigt.
Bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung
[0020] Die gemäß der vorliegenden Erfindung ausgeführte Werkzeugmaschine zur Schleifbearbeitung
von ebenen. Flächen wie Substrate für integrierte Schaltungen, Schwingquarz-und Keramikelemente,
nicht nachschleifbara Mehrkant-Hartmetall- und keramische Platten u.a., welche der
Kürze halber im nachfolgenden als erfindungsgemäße Werkzeugmaschine bezeichnet wird,
weist ein Bett 1 auf, an dem ein Antrieb 2 angebracht ist, der einen Elektromotor
in beliebiger für diesen Zweck geeigneten Ausführung darstellt.
[0021] Bie erfindungsgemäße Werkzeugmaschine enthält eine Welle 3, an deren unterem Ende
eine Scheibe 4 befestigt ist, die das Drehmoment vom Antrieb 2 und einem Riemen 6
mittels eines Keiles 5 auf die Welle 3 überträgt. Am oberen (nach der Figur ) Ende
der Welle 3 ist koaxial zu dieser mit Hilfe von am Umfang gleichmäßig verteilten Schraubenbolzen
7 ein elastisches Element 8 starr befestigt. Das elastische Element 8, das aus einem
Metall hergestellt ist, das elastische Verformungen aufzunehmen fähig ist, stellt
eine Scheibe dar, die in Form einer Flachfeder oder mit mindestens einer einer konzentrischen
Sicke 8a ausgebildet ist.
[0022] Das elastische Element 8 ist an seiner Peripherie auf der Planscheibe 9 mit Hilfe
von Schraubenbolzen 10 befestigt, die am Umfang koaxial zu der Planscheibe 9 in einer
konzentrischen Ausdrehung gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
[0023] Die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine enthält ferner ein Schleifwerkzeug II, das
eine Kronenschleifscheibe darstellt, deren Außen- und Innendurchmesser ausgehend von
der erforderlichen Größe ihrer Arbeitsfläche in Abhängigkeit von der Art und dem Maß
der Werkstücke gewählt sind.
[0024] Das Schleifwerkzeug II ist auf der Planscheibe 9 mit Hilfe von (nicht gezeigten)
Schraubenbolzen koaxial befestigt.
[0025] Die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine weist eine Ringstütze 12 auf, die auf dem Bett
I mit Hilfe von (nicht gezeigten) am Umfang gleichmäßig verteilt angeordneten Schraubenbolzen
starr befestigt ist.
[0026] Auf der Ringstütze 12 ist konzentrisch an ihrem Umfang ein Axiallager 13 angebracht,
auf das sich die Planscheibe 9 stützt.
[0027] Das Axiallager 13 stellt Schalen mit einem Gleit- überzug dar, der der Planscheibe
9 zugewandt ist. Um die Reibungszahl zu verringern, wird dem Axiallager 13 über ein
(nicht gezeigtes) Schmiersystem eine Schmierwasser zugeführt.
[0028] Das Axiallager 13 kann auch in Form eines hydrodynamischen, hydrostatischen oner
aerodynamischen Axiallagers ausgebildet sein.
[0029] Die Ringstütze 12 weist eine koaxiale Buchse 14 auf, in der ein Hohlschaft 15 achsverschiebbar
angeordnet ist. Die Gegenfläcaen der Buchse 14 und des Hohlschaftens 15 sind mit einem
hohen Genauigkeitsgrad hergestellt, um ihre gegenseitige Drehung durch das wegen der
Spannung des Riemens 6 entstehende Biegemoment zu vermeiden. Gegebenenfalls ist die
Buchse 14 einstückig mit der Ringstütze 12 ausgeführt, sie kann aber als Einzelteil
hergestellt und an der Ringstütze 12 befestigt werden.
[0030] Der Hohlschaft 15 ist in Form einer Hülse ausgebildet, in deren Öffnung Radial-Schräglager
16 untergebracht sind, welche eine beliebige an sich bekannte Konstruktion haben können,
die ihnen die Möglichkeit gibt, radiale und axiale Belastungen aufzunehmen. Die Vorspannung
in den Lagern 16 erfolgt mit Hilfe einer Mutter 17.
[0031] In den Innenringen der Radial-Schräglager 16 ist die Welle 3 gelagert.
[0032] Am Flansch 18 des Hohlschaftens 15 ist mit Hilfe eines Ringes 19 der Innenteil einer
Membran 20 eines pneumatischen Diaphragmas 21 befestigt, dessen Gehäuse 22 am unteren
Teil (gemäß der Zeicnnung) der Buchse 14 angeordnet ist. Am Gehäuse 22 des pneumatischen
Diaphragmas 21 ist mit Hilfe eines Deckels 23 der AUßenteil der Membran 20 befestigt,
so daß zwei Hohlräume 24 und 25 gebildet werden. Im Gehäuse 22 des pneumatischen Diaphragmas
21 sind Stutzen 26 vorgesehen, über die in die Hohlräume 24 und 25 Preßluft verschiedenen
Druckes eintritt, um den Anpreßdruck der Planscheibe 9 an die Ringstütze 12 zu regulieren.
Am pneumatischen Diaphragma 21 sind ferner Ringdichtungen 27 vorgesehen, um das Entweichen
der Luft aus den Hohlräumen 24 und 25 des pneumatischen Diaphragmas 21 zu verhindern.
[0033] Die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine weist auch einen Werkstückspindelstock 28 auf,
der mit Hilfe von Stützen 29 auf dem Bett 1 aufgestellt ist.
[0034] Der Werkstückspindelstock 28 enthält eine Werkstückaufnahmebaugruppe. In diesem Fall
sind es zwei Werkstückaufnahmebaugruppen (möglicherweise können drei und mehr Werkstückaufnahmebaugruppen
verwendet werden), deren jede eine Kassette 30 enthält, auf deren dem Schleifwerkzeug
11 zugewandten Oberfläche (nicht gezeigte) Einsenkungen eingearbeitet sind, um in
diesen Werkstücke (nicht abgebildet) unterzubringen. Die Kassetten 30 sind an Spindeln
31 befestigt, die parallel zur Achse der Welle 3 gleich entfernt von ihr verlaufen.
[0035] Die Spindeln 31 sind mit einem Antrieb 32, dessen Funktion ein Elektromotor einer
beliebigen an sich bekannten und dafür geeignete Ausführung übernehmen kann, kinematisch
mit Hilfe eines Riemens 33 und Scheiben (in der Zeichnung nicht abgebildet) verbunden,
welche an der (nicht abgebildeten) Welle des Antriebs 32 und an den Spindeln 31 angeordnet
sind.
[0036] Der Werkstückspindelstock 28 enthält ferner eine Andruckeinrichtung 34 zum Andrücken
der Werkstücke an das Schleifwerkwerkzeug 11. In diesem konkreten Fall sind es zwei
Andruckeinrichtungen 34, die symmetrisch in bezug auf die Achse der Welle 3 angeordnet
sind.
[0037] Jede Andrückeinrichtung 34 weist eine Kammer 35 auf, in der eine Membran 36 untergebracht
ist, welche die Kammer 35 in zwei Hohlräume 37 und 38 teilt, die über Stutzen 39 mit
einer (nicht gezeigten) Druckluftquelle und mit einer (nicht gezeigten) Luftauslaßleitung
in Verbindung stehen. Jede Membran 36 ist am Rand in der Wand der Kammer 35 eingespannt,
während ihr mittlerer Bereich am oberen (nach der Zeichnung) Ende einer Pinole 40
befestigt ist, deren unteres Ende mit einer für die Andruckeinrichtung 34 gemeinsamen
Platte 41 starr verbunden ist. Die Platte 41 dient zur Übertragung der Kraft auf die
Werkstückaufnahmebaugruppen und weiterhin auf das Schleifwerkzeug 11. Die Pinolen
40 verlaufen parallel zur Achse der Welle 3 symmetrisch in bezug auf sie über Führungen
42, welche einstückig mit dem Körper 43 des Werkstückspindelstockes 28 hergestellt
sind.
[0038] Auf dem Bett I sind auch Einstelleinlagen 44 vorhanden, die symmetrisch in bezug
auf die Achse der Welle 3 an drei Stellen angeordnet sind. Die Einstelleinlagen 44
sind mit hoher Genauigkeit hinsichtlich ihrer Höhe hergestellt und werden in Abhängigkeit
von der Höhe der Werkstücke ausgewählt.
[0039] Die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine zur Schleifbearbeitung von ebenen Flächen arbeitet
wie folgt.
[0040] Um die Kassetten 30 mit den Werkstücken anzubringen wird den unteren Hohlraumen 38
der Kammer 35 der Andruckeinrichtung 34 Preßluft zugeführt. Die Membranen 36,indem
sie sich biegen, übertragen die Kraft auf die Pinolen 40, welche sich in den Führungen
42 des Körpers 43 in entgegengesetzter Richtung vom Schleifwerkzeug 11 hin zusammen
mit der Platte 41 und den Spindeln 31 bewegen. In diesem Zustand ist der Abstand zwischen
den (nicht gezeigten) Aufnahmeflächen der Spindeln 31 und der (nicht angedeuteten)
Arbeitsfläche des Schleifwerkzeuges 11 größer als die Dicke der Kassetten 30 mit den
daran eingespannten Werkstücken, und dieser Abstand wird festgelegt, indem man den
Körper 43 des Werkstückspindelstockes 28 gegenüber dem Bett I mit Hilfe der Einstelleinlagen
44 einstellt.
[0041] Gleichzeitig wird die Preßluft auch dem Hohlraum 24 des pneumatischen Diaphragmas
21 zugeführt. Mit Hilfe der Membran 20 wird die Kraft auf den Hohlschaft 15 übertragen,
der sich nach unten (gemäß der Zeichnung) in der Öffnung der Buchse 14 bewegt. Zusammen
mit dem Hohlschaft 15 bewegen sich auch die Radial-Schräglager 16 und die in diesen
gelagerte Welle 3 mit der Scheibe 4, wodurch sich der gesickte Teil des elastischen
Elementes 8 verformt und die Planscheibe 9 an das Axiallager 13 angedrückt wird. Der
Druck der Preßluft in der Kammer 24 hängt von dem Druck ab, mit dem die Planscheibe
9 auf das Axiallager 13 einwirkt, das so eingestellt wird, damit die günstigen Bedingungen
für den Betrieb des betreffenden Axiallagers 13 gewählreistet werden können.
[0042] Dem Schleifwerkzeug II wird vom Antrieb 2 über den Riemen 6, die Scheibe 4, die Welle
3, das elastische Element 8 und die Planscheibe 9 eine Drehung erteilt. Gleichzeitig
werden vom Antrieb 32 über den Riemen 33 und die (nicht angedeuteten) Scheiben auch
die Spindeln 31 in Drehung versetzt. Die Kassetten 30 mit den Werkstücken (nicht gezeigt)
werden in den Raum zwischen dem Schleifwerkzeug II und den Spindeln 31, beispielsweise
mit Hilfe eines beliebigen an sich bekannten Manipulators eingeführt. Den Hohlräumen
37 der Kammern 35 der Andruckeinrichtung 34 wird die Preßluft unter einem bestimmten
Druck zugeführt. Die Membranen 36 übertragen die Kraft auf die Pinolen 40, die sich
in den Führungen 42 des Körpers 43 in Richtung des Schleifwerkzeuges II zusammen mit
den Spindeln 31 verschieben. Indem sich die Spindeln 31 den Kassetten 30 nähern, kommen
die letzteren unter gleichzeitiger Zentrierung der Achsen (nicht gezeigt) mit den
Spindeln 31 und die an den Kassetten 30 eingespannten Werkstücke (nicht gezeigt) mit
der Arbeitsfläche (nicht angedeutet) des Schleifwerkzeuges II in Berührung, wodurch
eine Anpreßkraft in der Spahnungszone entsteht. Die Drehung wird auf die Kassetten
30 durch Reibungskräfte übertragen, welche zwischen den Aufnahmeflächen (nicht angedeutet)
der Spinaeln 31 und den mit ihnen in Berührung kommenden Oberflächen (nicht gezeigt)
der Kassetten 30 auftreten. Um die gleiche Zeit tritt in den Hohlraum 25 des pneumatischen
Diaphragmas 21 die Preßluft unter einem bestimmten Druck ein, und mittels der Membran
20 entsteht an der Planscheibe 9 über den Hohlschaft 15, die Radial-Schräglager 16,
die Welle 3 und das elastisch-Element 8 eine Ausgleichskraft, die den Kräften ungefähr
gleich ist, welche von der Andruckeinrichtung zum Andrücken der Werkstücke an das
Schleifwerkzeug II erzeugt sind.
[0043] Das Axiallager 13 ist also zu jeder Zeit mit einer günstigen Kraft belastet. Auf
das Axiallager 13 wirken die am Umfang gleichmäßig verteilten Belastungen, ausgenommen
die Belastungsdifferenz, welche wegen der nicht hinreichenden Anfertigungsgenauigkeit
der Werkstücke aufkommt und mit Hilfe des elastischen Elementes 8 ausgeglichen wird.
Die von der Riemenspannung stammenden Kräfte werden von der Buchse 14 der Ringstütze
12 aufgenommen.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0044] Die vorliegende Erfindung kann mit dem größten Nutzeffekt für das Präzisionsschleifen,
Polieren und Läppen ebener Flächen von Werkstücken, insbesondere von Schwingquarzresonatoren,
Substraten für integrierte Schaltungen nicht nachschleifbaren Platten aus Hartmetall,
Mineralkeramik und anderen Verbundwerkstoffen, Juwelierwaren u.a. verwendet werden.
[0045] Die gemäß der vorliegenden Erfindung ausgeführte Werkzeugmaschine zur Schleifbearbeitung
von ebenen Flächen eignet sich ebenso als Präzisionsspindel odertisch zur Durchführung
anderer Schnittvorgänge mit Axialbelastungen.